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Zitat von Silberpfeil
(Beitrag 1672584)
Mir liegt es fern, McNulty oder irgend einen anderen Fahrer der Tour des Dopings zu bezichtigen. Dennoch denke ich, dass angesichts der erbrachten Leistungen Zweifel erlaubt sind. Klugschnacker hat es hier in seinen Kommentaren wohl etwas besser rübergebracht als ich.
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Nein, da muss ich widersprechen: Klugschnacker argumentiert genauso oberflächlich und letztlich faktenbefreit rein aus dem Ungefähren heraus.
Er behauptet, dass es viele nachweisliche Doper gibt, die bei allen Trainingskontrollen und im biologischen Pass über Jahre unauffällig geblieben sind, ohne dazu Namen nennen zu können und redet von "vielen Dopingmethoden", die sich nicht nachweisen lassen, ohne dass ich, der ich mich seit 30 Jahren versuche, mit diesem Thema zu beschäftigen und der auch einen gewissen medizinischen Background hat, diese angeblich so nachweissicheren Dopingmethoden kennen würde.
Wenn es derartige Betrugsmethoden geben würde, dann wäre Profisport im Ausdauerbereich (und da gehört Triathlon genauso dazu wie Radsport eine einzige Farce) und ich hätte als verantwortungsbewusster Vater sicher keinen meiner Kinder je erlaubt sich hier zu engagieren.
Am Beispiel von McNulty, der als einer von wenigen noch verbliebenden Worldtourprofis vorbildlich transparent mit seinen Leistungsdaten umgegangen ist, kann man übrigens auch schön erkennen,
was passiert, wenn man einem Fahrer, der versucht transparent zu sein, genau anhand dieser Transparenz versucht, einen Strick zu drehen und ihn mit Dopingvorwürfen überzieht: er zieht sich zurück und behält ab da eben seine Daten, die er vorher arglos seinen Fans zugänglich gemacht hat, für sich.
Seit der sportklassig erstklassigen Etappe, anhand der "Lannterne Rouge" versucht hat McNulty alleine begründet auf dessen Leistung "des Dopings zu überführen" hat McNulty kein einziges File mehr auf Strava hochgeladen.
Dasselbe Phänomen war vor zwei Jahren bei Pogacar zu beobachten, der früher auch alle Watt- und Herzfrequenzdaten auf Strava veröffentlicht hatte und der dann nach einer exzellenten Alpenetappe mit Dopingvorwürfen, begründet alleine auf seiner Leistung, überzogen wurde. Seitdem behält Pogacar eben seine Leistungs- und Herzfrequenzdaten so wie die meisten Worldtourprofis für sich.
Am Tag nach der Etappe nach Peyragudes, bei der McNulty übrigens derartig tief gehen musste, um seinen Kapitän Pogacar als einziger verbliebener bergtauglicher Helfer zu unterstützen, wurde McNulty übrigesn abgeschlagen 42. auf der Etappe nach Hautacam, musste also dem Parforce-Ritt tags zuvor schwer Tribut zollen, was ihn als Edelhelfer eben von GC-Fahrern unterscheidet, die sich bei keiner Etappe so verausgaben dürfen, dass sie in der nächsten Etappe anschließend müde sind und Zeit verlieren.