![]() |
Zitat:
Es geht da nicht um die von dir ausgemachten Interessen der privaten Versicherungs-/Finanzwirtschaft, sondern um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Ob das alles so richtig ist, wie es derzeit läuft, ist eine andere Frage. Das ist ja auch der Grund, warum wir diesen elenden BSP-Wachstum brauchen. Nur so können wir - im globalen Wettbewerb - vermeiden, das die Produktivitätssteigerung nicht unmittelbar zu höherer Arbeitslosigkeit führt. Ich habe da immer so ein Bild aus Wolfsburg, Mitte der 50'er Jahre, vor Augen. Zwei oder drei VW-Käfer auf der Hauptstraße unterwegs, und trotzdem Vollbeschäftigung. Die haben halt ewig gebraucht, so ein Auto zusammenzuschrauben. |
Natürlich ist der Produktivitätsfortschritt DER zentrale Motor für unser Gesellschaftssystem und dessen Subsysteme. Innovationen und technologischen Fortschritt und damit entsprechende Produktivitätsgewinne wird es m.E. auch immer geben. Die Frage ist aber, ob wir uns ausschließlich darauf verlassen wollen, wenn wir gesellschaftliche Systeme ausgestalten. Oder ob wir die Systeme auch weitgehend für sich schlüssig gestalten wollen.
Wir diskutieren hier ja zur Idee des bedingungslosen Grundeinkommens. Meine Argumentation zum Rentensystem, als ein wesentliches staatliches Transfersystem, ist, dass die gute Idee und die guten Konstruktionsprinzipien aus einer Zeit stammen, in denen andere Rahmenbedingungen galten. Diese haben sich jetzt zum Teil sehr deutlich geändert und werden sich weiter (m.E. dramatisch) ändern. Wenn wir alle die Ideen und praktischen Systeme vergleichbarer Staaten nehmen, dann sehen wir vor allem eine praktikable Alternative zum heutigen System: Die steuerfinanzierte Rente. Faktisch (und scheinbar lautlos) bewegen wir uns schon in diese Richtung, wird doch der Bundeszuschuss zur Rentenversicherung immer größer. Der Vorteil ist eindeutig: Es wären wirklich alle an der Finanzierung beteiligt, wenn auch alle Steuerquellen ihren Beitrag dazu leisten müssen. Lohnsteuer, Einkommensteuer, Kapitalsteuer, Verbrauchssteuern etc. Und es ist auch praktisch eher umsetzbar, im Vergleich zu allen anderen potenziellen Alternativen. Das schließt übrigens private Vorsorge keineswegs aus. Was hat das jetzt mit dem bedingungslosen Grundeinkommen zu tun? Wenn ein maßgeblicher Pfeiler staatlicher Transferausgaben in dieser Weise umgestellt würde, dann stellt sich die Frage: Warum sollten wir auf dieser Basis nicht die nächsten Schritte machen und alle Transferausgaben ausgabenseitig bündeln, die wir einnahmeseitig steuerfinanzieren? Mir ist klar, dass diese Frage heute in der politischen Diskussion rein theoretischen Charakter hat. Aber die Diskussion ist die richtige, weil die Frage virulent bleibt: In welcher Gesellschaft, mit welchen gesellschaftlichen Subsystemen WOLLEN wir in Zukunft leben? |
Zitat:
|
Zitat:
Man kann Arbeitslosigkeit vermeiden, in dem man immer die vorhandene Arbeit auf alle verteilt. D.h. ist weniger Arbeit da, arbeiten die Leute halt nicht 40h sondern nud 35 h oder 30 h. Unsere Aussenhandelsüberschusse bedeuten, dass wir im Moment dafür arbeiten, dass andere konsumieren und uns dafür Schuldscheine zustecken (die wir vielleicht in X Jahren mal wieder gegen Konsumgüter aus dem Ausland umtauschen können oder auch nicht.). |
Zitat:
|
Zitat:
Und wie uns die Geschichte lehrt, können solche Topplätze am Futtertrog durch geringfügige Änderungen weniger Rahmenbedingungen schnell weg sein. |
Zitat:
Wieso Lohnverzicht, man müsste nur das was die Arbeitnehmerinnen und Arbetnehmer erwirtschaften mal wirklich an diese auszahlen und nicht riesige Geldsummen (Handeslbilanzüberschüsse), auf obskuren Konten verschwinden lassen. :Huhu: |
Zitat:
Die „Topplätze am Futtertrog“ zeichnen sich dadurch aus, daß es weniger Futter (Lohn, Investitionen...) gibt. oder Gut meint es mit uns (Deutschland 1) derjenige, der es schlecht mit uns (Deutschland 2) meint (Lohnverzicht, Investitionen, Renten...). Im Übrigen: Die Export-Defizite des Einen sind die Import-Defizite des Anderen. |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:32 Uhr. |
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.