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Trillerpfeife 26.09.2018 12:53

gefühlte Wahrheit und die unbekannten Ausländer.

wieviele Menschen lesen eigentlich Wahlprogramme? Ich tue es nicht. Allerhöchstens wenn sie mir wie z.B hier zitiert werden.

Und dann wähle ich die Partei die mir von der gefühlten Ausrichtung am nächsten steht.

Meine gefühlte Wahrheit kann ich mir ständig bestätigen lassen, ich brauche ja nur auf Facebook z.B. die Seiten abonieren die meiner Meinung ähnlich sind.

Ich glaube nicht, dass man viele Leute "abholen" kann wie Helmut fragt. Allerhöchstens wenn sich ihre gefühlte Wahrheit ändert.

Harte Fakten? Interessieren die überhaupt?

Und wie so viele weiß ich eher was ich nicht wählen will, als was ich wählen will.

qbz 26.09.2018 13:04

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1408414)
Wenn das nur so einfach wäre wie du das darstellst... Das hat nämlich zwei Seiten!
Ich kenne leider mehr geschiedene Väter als mir lieb ist und alle berichten das gleiche: Die aktuelle Rechtsprechung ist ganz extrem auf Seiten der Mütter!
Das geht soweit, das die Frauen ihre Männer ohne Probleme erpressen können und es im Streit auch regelmäßig tun. "Wenn du nicht tust was ich sage, dann siehst du deine Kinder nie mehr!"

Ich erlebe das gerade im nahen Umfeld und das ist sehr unschön. Nicht nur der Vater sondern natürlich auch die Kinder leiden unter dieser Situation.

Natürlich darf man jetzt nicht von der anderen Seite vom Pferd fallen und die Mamas im Regen stehen lassen, die plötzlich alleine mit den Kindern sind.
Die aktuellen Gesetze sind vielen Fällen sicher gut und nötig. Die Mama, die ihren Job aufgibt um daheim die Kinder zu betreuen muss in besonderem Maß geschützt werden wenn die Ehe in die Brüche geht.

Wieso eine Mama mehr Recht hat auf die Kinder als der Papa erschließt sich mir nicht. Will ein Papa mal einen Ausflug mit den Kids zu einem bestimmten Termin machen muss er aufn Knien zur Ex-Frau rutschen.
......

Hallo Mirco,

bei verheirateten Eltern haben bei einer Trennung beide Eltern erstmal weiter bis zur Scheidung das Sorgerecht für ihre Kinder, also beide die gleichen Rechte. Heutzutage ist dann schon das "gemeinsame Sorgerecht" nach der Scheidung eigentlich der Normalfall. Bestehen allerdings zwischen den Eltern erhebliche, unüberwindbare Streitigkeiten inbezug auf bedeutsame Fragen der Erziehung und des Sorgerechtes , bekommt eher ein Elternteil das alleinige Sorgerecht.

Bei nichtverheirateten Alleinerziehenden besitzt die Mutter das alleinige Sorgerecht nach der Geburt, der Vater Besuchsrechte, um die Beziehung zum Kind zu pflegen. Alternativ kann die Mutter dem gemeinsamen Sorgerecht zustimmen und beide dann sorgeberechtigten Eltern unterschreiben eine notarielle Erklärung. Hier sind also die Mütter in der Hinsicht gesetzlich gegenüber dem Vater bevorteilt.

"Wenn du nicht tust was ich sage, dann siehst du deine Kinder nie mehr!" . Das kann natürlich ein Elternteil androhen, aber es gibt zur Einschränkung der Besuchsrechte wirklich Null billigende Urteile, solange der besuchsberechtigte Elternteil nicht nachweislich die Kinder körperlich gefährdet, schädigt. Die Verweigerung des Besuchsrechtes vor dem Familiengericht auf Zeit legitimiert zu bekommen, braucht wirklich handfeste, bewiesene Gründe. (wie sex. Missbrauch, Misshandlung der Kinder (nicht der Frau übrigens), Spiegeltrinker.)

Die hier zitierte Forderung der AFD: "Der Vorteil einer besonderen Unterstützung durch die Solidargemeinschaft sollte nur denjenigen Alleinerziehenden gewährt werden, die den anderen Elternteil nicht aus der Teilhabe an der Erziehungsverantwortung
und praktischen Erziehungsleistung hinausdrängen."

erscheint mir in der Praxis völlig undurchführbar, weil man das von aussen höchstens durch aufwendige Familiengutachten und Urteile feststellen könnte und sich auch kaum operationalisierbare Kriterien festlegen liessen. Auf Hartz IV, Unterhaltsvorschuss und Kindergeld besteht ausserdem ein einklagbarer Rechtsanspruch.
Es handelt sich IMHO um eine typische AFD-Forderung, um unzufriedene, unterhaltspflichtige Väter als Wähler zu gewinnen, ohne jede reale Umsetzungsmöglichkeit.

Ps.
Deinen geschiedenen bekannten Vätern kann man nur empfehlen, zusammen mit den Müttern eine Beratungsstelle (Familienberatung z.B.) aufzusuchen und dort eine sog. Mediationsberatung kostenlos (!) in Anspruch zu nehmen, um gemeinsame elterliche Lösungen für den Kontakt der Väter zu den Kindern zu finden.

DocTom 26.09.2018 13:46

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1408387)
...

verbietest Du "die Linke" und den extrem linken SPD Flügel, sowie die Grünen wg Parteimitgliedern, die die RAF unterstützen oder unterstützt haben (dazu gehört für mich auch, RAF Symbole in der Öffentlichkeit zu tragen) Gewalt von G20 Gegnern gegen Polizisten rechtfertigen bzw sogar gutheißen und rel. offen, die Abschaffung dieses Deutschen Staates fordern?
Bezeichnest Du diese Menschen öffentlich (und in einem extra Thread bitte) auch als Lattenlose?
Wenn nicht, warum nicht?

Bin gespannt auf das Ergebnis der nächsten Bundestagswahl und wer dann tatsächlich Deutschland wg der unerwartet starken AfD verlässt...

Brexit und Trump hätte es nach den Prognosen auch nicht geben dürfen!

:Huhu: (verabschiede mich wieder in die Leseecke)
T.

Nobodyknows 26.09.2018 14:27

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1408396)
Servus N.!

Hast du einen Lösungsvorschlag, wie man die AfD Wähler dort "abholen" kann, wo sie jetzt stehen und ggf. an anderer Stelle/auf andere Weise in einen demokratischen Prozess integrieren kann?

LG H.:Blumen:

Da muss ich mich ja jetzt seeeehr weit aus dem Fenster lehnen, mache mich angreifbar und setze mich der Gefahr des Gelächter und des Scheiterns aus.
Und wenn(!) ich AfD-Sympathisanten bekehren könnte(!), wäre ich vermutlich gut bezahlter Sonderberater in einem Ministerium oder beim Bundespresseamt oder hätte ein gut laufende "Agentur für Kommunikation" in Berlin und würde mein Konzept für viel Geld gleich mehrfach an CDU/CSU/SPD/Grüne/FDP/Linke verkaufen können.

Aber was tut man nicht alles für den inneren Frieden in Deutschland… ;)
So würde ich es, nach deiner konkreten Frage versuchen(!):

Wenn es an mir wäre die Leute zurückzuholen, bzw. dies zu versuchen, würde ich in zwei Stufen vorgehen.

Stufe 1:
Die Leute nach ihrer grundsätzlichen Einstellung zu dem Gerüst und den Dingen befragen, die unser Zusammenleben in diesem Land prägen und regeln.
Entsprechende Fragen (aktuell ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Wie stehst Du zur repräsentativen Demokratie? Wie stehst Du zum Grundgesetz? Wie stehst Du zur Gewaltenteilung (mit einer unabhängigen Justiz)? Wie stehst Du zu Grundrechten, zur Presse- und Meinungsfreiheit (aber auch zum Tatbestand der Volksverhetzung), zur Freiheit der Kunst, zur Religionsfreiheit, zum -aus der deutschen Geschichte hervorgegangenen- Recht auf Asyl für politisch Verfolgte, zur Unschuldsvermutung?
Abschliessende Frage an ein fiktives Gegenüber: Können wir uns darauf verständigen, dass das oben aufgezählte grundsätzlich geeignet ist die Rahmenbedingungen des Zusammenlebens in unserem Land für alle Menschen zu regeln?

Die erwartete und erhoffte Antwort des fiktiven AfD-Anhänger: "Grundsätzlich ja".
Ich dann: "Sehr gute Einstellung! Aber wenn dies deine Einstellung ist und es mehrere AfD-Forderungen gibt, dass o. g. in Frage zu stellen und schwerwiegend zu ändern, ist dann die AfD jemand der deine Interessen wahrnimmt, oder ist sie jemand der sich auch gegen deine (demokratischen) Überzeugungen wendet?

Stufe 2:
Frage die Leute was ihnen nicht passt. Laß sie kommen und sich auskotzen und Dampf ablassen. Höre zu.
Frage sie anschließend ob sie sich "nur" als Bürger über ein bestimmtes Thema aufregen, oder ob sie zum entsprechenden Thema über Fachwissen verfügen.
Wenn sie sich "nur" als Bürger aufregen (z. B. über, nach ihrer Ansicht zu laxe Urteile der "Kuscheljustiz") frage sie, ob sie sich vorstellen können, dass jemand nach einem mehrjährigen Studium (der Rechtswissenschaften) und mit langjähriger Berufserfahrung eventuell über mehr Know How als sie verfügen könnte.
Frage sie was sie bis jetzt konkret gegen den von ihnen kritisierten Ist-Zustand unternommen haben. Frage sie, wann sie -wenn überhaupt- das letzte Mal sich mit ihrer Kritik an eine zuständige Behörde / Ministerium oder den für sie zuständigen Bundestags- oder Landtagsabgeordeneten gewendet haben. Frage sie, welche Antwort sie erhalten haben. Frage sie, ob sie die Antwort zufriedengestellt hat. Falls nein, frage sie ob sie wissen wie sie persönlich einen Beitrag dazu leisten können, dass sich der von ihnen kritisierte Ist-Zustand ändert. Frage sie, ob sie das jeweilige Gesetzgebungsverfahren für Bundes- und Landesgesetze kennen. Frage sie, ob sie den Art. 21(1) GG "Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit." kennen. Frage sie, ob sie Mitglied in einer politischen Partei sind. Frage sie, ob sie wissen wie man in einer politischen Partei zum Delegierten eines Landes- oder Bundesparteitages oder gar zum Kandidaten für einen Wahlkreis wird. Frage sie, ob sie wissen wie Parteitagsbeschlüsse zustande kommen, die zu einer Gesetzesvorlage werden und dann das Gesetzgebungsverfahren durchlaufen. Frage sie, -wenn sie dir noch zuhören- ob sie sich vorstellen könnten viel Zeit und Grips zu investieren und an den Änderungen der von ihnen kritisierten Zustände mitzuarbeiten da Demokratie vom mitmachen lebt…oder ob sie lieber für die nächste Langdistanz trainieren, statt auf den Parteitag zum Bundesligaspiel ihres Lieblingsvereins gehen, neben der Gartenhütte grillen wollen, lieber mit ihren Kindern spielen möchten oder…weil es alles so kompliziert ist…weiterhin einfach nur "Wir sind das Volk" und "Merkel muß weg" blöken wollen und auf alle "da oben" schimpfen wollen.

Also so ungefähr jedenfalls.
Und wenn es einer besser weiß…dann soll er es besser machen. Ich werde Kommentare zu diesem Post -wenn überhaupt- nur spärlich beantworten. Denn sonst geraten wir zu sehr ins OT.

Gruß
N. :Huhu:

Nobodyknows 26.09.2018 14:37

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1408436)
verbietest Du "die Linke" und den extrem linken SPD Flügel, sowie die Grünen wg Parteimitgliedern, die die RAF unterstützen oder unterstützt haben (dazu gehört für mich auch, RAF Symbole in der Öffentlichkeit zu tragen) Gewalt von G20 Gegnern gegen Polizisten rechtfertigen bzw sogar gutheißen und rel. offen, die Abschaffung dieses Deutschen Staates fordern?...

:Huhu: (verabschiede mich wieder in die Leseecke)
T.

Ich lese öfter von einer vermeintlichen rechten Elite die sich sammelt.
Darunter sollten doch auch Anwälte sein. Trixi Storch ist doch auch Anwältin (gewesen). Die rechten Eliten können doch durch ihre Abneigung gegen entsprechende Ideologien viel getriebener und vehementer irgendwelche Verbote vorantreiben als ich das könnte. Oder?

Schreibe Trixi Storch oder einen neu-rechten Denker mal an und bitte sie / ihn ein Verbotsverfahren gegen die SPD auf den Weg zu bringen. Und lasse uns wissen was dir geantwortet wird.

Gruß
N. :Huhu:

gaehnforscher 26.09.2018 14:55

Echt gute Punkte.:Blumen:

Aber warum kritisierst du andere, die mehr oder weniger genau das:
Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1408445)
...
Stufe 2:
Frage die Leute was ihnen nicht passt. Laß sie kommen und sich auskotzen und Dampf ablassen. Höre zu.
...

fordern und ziehst es tlw. sogar ins lächerliche?

Trillerpfeife 26.09.2018 15:00

Zitat:

Zitat von gaehnforscher (Beitrag 1408451)
Echt gute Punkte.:Blumen:

...

finde ich auch!

DocTom 26.09.2018 15:10

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1408448)
...
Gruß
N. :Huhu:

Gewollt oder ungewollt missverstanden:

Das öffentliche tragen und zur Schau stellen könnte schon verboten sein, ist es aber aufgrund von politischen Versäumnissen noch nicht (hätte ich jetzt von Dir als Antwort erwartet :Blumen: ):
https://www.frag-einen-anwalt.de/Str...s--f21768.html

Aber, es gibt auch noch kein Verbotsverfahren gegen die AfD und es wird auch noch nicht gegen die Partei im Ganzen vom Staatsschutz ermittelt. Also bekämpfst Du hier eine legitime demokratische Partei und sprichst den Wählern den geistigen Sachverstand ab, zu entscheiden, wer sie vertreten soll.

Etwas arg überheblich, findest Du nicht?

Hast Du Dir eigentlich Deine oben genannten Fragen selber schon gestellt und diese im Sinne unseres aktuellen Staatskonstruktes beantwortet? Die Antworten sind bestimmt spannend...:Blumen:

Wie willst Du mit verfassungsfeindlichen Muslimen umgehen, die Staat und Kirche in einer Hand auch in D einfordern?

Warum sind Muslime, zB in Bezug auf den Straftatbestand der Bigamie und Eheschließung mit unter 18Jährigen, rechtlich anders gestellt als ich, wo doch vor dem christlich geprägten deutschen Recht alle Bürger gleich sind und sich an dieses Recht halten sollen / müssen?

Führt (mir) alles zu weit, aber mMn zu nichts hier!
back to off
T.:Huhu:

Trillerpfeife 26.09.2018 15:40

whataboutism jetzt hab ich es kapiert.


@Doc Tom:

Zitat:

Führt (mir) alles zu weit, aber mMn zu nichts hier!
back to off
genau so macht man das. Ein paar Fragen posten etwas hinwerfen und dann

oh sorry Leute führt doch eh zu nix ... bin raus.

Auch an dich wurden Fragen gestellt die du nicht beantwortet hast.

opirat 26.09.2018 15:48

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1408456)
Warum sind Muslime, zB in Bezug auf den Straftatbestand der Bigamie und Eheschließung mit unter 18Jährigen, rechtlich anders gestellt als ich

Wo hast du das denn her und warum willst du zwei Frauen heiraten?

Schwarzfahrer 26.09.2018 16:00

Zitat:

Zitat von opirat (Beitrag 1408466)
Wo hast du das denn her..

Google mal Bigamie und Flüchtlinge, da wirst Du reichlich fündig. Offenbar wird §172 StGB ("Wer eine Ehe schließt, obwohl er verheiratet ist, oder wer mit einem Verheirateten eine Ehe schließt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.") bei Muslimen nicht angewendet, nur bei denen, die schon länger hier leben. Muslime, die z.T. erst nach ihrer Anenrkennung in Deutschland eine Zweitfrau im Irak heiraten z.B., dürfen diese auch noch als Familiennachzug hinterherholen. Daher ist die Frage berechtigt.

Zitat:

und warum willst du zwei Frauen heiraten?
Es geht nicht darum, ob man es selber will - es geht um die Gleichbehandlung aller vorm Gesetz. Ich will z.B. auch nicht einbrechen oder Steuern hinterziehen, würde mich aber wundern, wenn bestimmte Religionsgruppen dies ungestraft dürften.

Trillerpfeife 26.09.2018 16:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1408467)
Google mal Bigamie und Flüchtlinge, da wirst Du reichlich fündig. Offenbar wird §172 StGB ("Wer eine Ehe schließt, obwohl er verheiratet ist, oder wer mit einem Verheirateten eine Ehe schließt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.") bei Muslimen nicht angewendet, nur bei denen, die schon länger hier leben. Muslime, die z.T. erst nach ihrer Anenrkennung in Deutschland eine Zweitfrau im Irak heiraten z.B., dürfen diese auch noch als Familiennachzug hinterherholen. Daher ist die Frage berechtigt.



Es geht nicht darum, ob man es selber will - es geht um die Gleichbehandlung aller vorm Gesetz. Ich will z.B. auch nicht einbrechen oder Steuern hinterziehen, würde mich aber wundern, wenn bestimmte Religionsgruppen dies ungestraft dürften.

saugeil,

wir diskutiern hier über den Rechtsruck und müssen uns jetzt mit unserem Halbwissen mit der muslimischen Vielehe ausseinandersetzen?

Doc Tom wird sicher auch wissen, dass es nicht einfach so jedem Moslem erlaubt ist in Deutschland mehrere Frauen zu heiraten.


hier ein Beispiel:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen...iert-1.1060088

Über Kultur und Gleichberechtigung kann man auch gerne diskutieren. Einen religiös begründeten Freibrief für Einbruch oder Steuerhinterziehung wird man aber nicht finden.

schnodo 26.09.2018 17:19

Zitat:

Zitat von gaehnforscher (Beitrag 1408422)
@Schnodo: Mich würde diese Grenze tatsächlich interessieren! Vllt (und das meine ich ehrlich) hapert meine Wahrnehmung da ja an der ein oder anderen Stelle. Dass ich nicht alles super finde was die Linke so möchte hab ich ja schon geschrieben.

Es ist zwar schwierig, weil auch ziemlich persönlich, aber ich will es trotzdem versuchen. Mein Vater, geboren in Nermsdorf in Thüringen, hatte noch vor dem Mauerbau "rübergemacht", weil man ihn, der er ein hochgelobter "Aktivist" war, nötigen wollte in die SED einzutreten. Darauf hatte er keine Lust. Er konnte nicht einmal der Beerdigung seiner Mutter beiwohnen. Meine Freundin zur Zeit des Mauerfalls war ursprünglich aus Sachsen. Von daher habe ich mitbekommen, wie die deutsche Trennung von Betroffenen empfunden wurde und habe meine Einschätzung nicht nur aus der westlichen Propaganda, die für meine Begriffe angesichts familiärer Bande ziemlich zurückhaltend war.

In Summe war aus meiner Sicht die DDR ein Staat, der die Menschenrechte seiner Bürger mit Füßen trat und denjenigen, die nicht konform gingen, die Hoffnung auf Lebensglück und Freiheit stahl.

Man muss sich vor Augen führen, dass die SED aus denjenigen bestand, die in diesem Konstrukt das Sagen hatten und durch den Zerfall der DDR am meisten verloren. Ich habe, mit dieser Einschätzung im Blick, die Entstehung der Linken aus der SED, später PDS und Lafontaines WASG verfolgt. Durch die Zusammenlegung von PDS und WASG wurde die SED-Substanz verwässert, aber in weiten Teilen hat die Legende der Revanchisten überlebt.

Diese alten und neuen Rückwärtsgewandten wollen nicht glauben, dass das Experiment "real existierender Sozialismus" prinzipiell gescheitert ist, sondern geben dem bösen Westen die Schuld und wollen es am liebsten noch einmal mit anderem Personal und größerem Umfang versuchen. Diese Leute vererben die Parteifolklore an die Jungen - und diejenigen die nicht dabei waren, weil im Westen angesiedelt - weiter. Im Programm der Linken hört man heute noch die nostalgische Verklärung der DDR heraus.

Zitat:

Die Geschichte der DDR, auch die der SED, auf den Stalinismus zu verkürzen, ist jedoch unhistorisch und unwahr. Auch in der DDR gab es in unterschiedlichen Etappen eine lebendige Sozialismus-Diskussion, eine reiche kulturelle und geistige Landschaft, groß-artige Filme, Romane, bildende Künste, Musik und eine engagierte Vermittlung von Kunst, Kultur und Bildung in die Bevölkerung.
Ein Traum! ;)

Die meisten Punkte im Programm der Linken zu Unternehmensbesteuerung, Einkommensteuer und Vermögenssteuer sehe ich als Vorboten der Umwandlung der Bundesrepublik in die Reinkarnation des "Arbeiter-und-Bauern-Staats".

Die "soziale Marktwirtschaft", wie wir sie momentan erleben, ist nicht das Gelbe vom Ei. Aber aus meiner Sicht hat sie uns ungleich mehr Entfaltungsmöglichkeiten gebracht als der Sozialismus, der in allen bisherigen Versuchen grandios gescheitert ist. Allein die Existenz eines Straftatbestands der "Republikflucht" sollte einem im Prinzip schon alles sagen, was man wissen muss. Ich werde deshalb meine Stimme keiner Partei geben, die ich auch nur im Ansatz verdächtige, das System der DDR wiederbeleben zu wollen. Und für den Verdacht gibt es angesichts der Geschichtsschönung, die führende Linke betreiben, genügend Anlass.

Ob es nun darum geht, dass es keinen Schießbefehl an der Grenze gab und die DDR kein Unrechtsstaat war, Stalin als Erschaffer einer "modernen Großmacht" gelobt wird oder Frau Lötzsch den Kommunismus als Zielvorgabe aufstellt, Warnsignale sehe ich viele.

Von unredlichen Kleinigkeiten wie der Verarschung des Zuschauers bei irgendwelchen Talkrunden will ich gar nicht erst anfangen - mache es aber doch, wenn es mir schon gerade einfällt. :Cheese:
Mit solchen Tricks arbeiten leider wohl alle, wenn sie damit durchkommen. Schäbigkeit ist also kein Alleinstellungsmerkmal der Linken. ;)

Viel Punkte im Parteiprogramm der Linken finde ich sympathisch, manches ist dringend angeraten. Gysi bewundere ich als intelligenten, scharfzüngigen und witzigen Diskutanten.

Ich traue den Brüdern aber dennoch keinen Meter über den Weg und ich sehne mich nicht nach der "Überwindung des Kapitalismus". Das hatten wir schon.

Das soll nun aber mein Schlusswort dazu gewesen sein. Sorry an alle, die an dieser Stelle lieber was über Nazis lesen wollen. :Blumen:

tandem65 26.09.2018 17:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1408467)
Google mal Bigamie und Flüchtlinge, da wirst Du reichlich fündig. Offenbar wird §172 StGB ("Wer eine Ehe schließt, obwohl er verheiratet ist, oder wer mit einem Verheirateten eine Ehe schließt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.") bei Muslimen nicht angewendet, nur bei denen, die schon länger hier leben. .


Kannst du mal bitte konkretisieren was da zu finden.
Ich kann da Ad-hoc nichts finden wo geschildert wird, daß ein Flüchtling oder auch ein frischer zugewanderter Moslem in Deutschland eine Zweitehe eingehen könnte.

qbz 26.09.2018 18:06

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1408472)
.......
Die meisten Punkte im Programm der Linken zu Unternehmensbesteuerung, Einkommensteuer und Vermögenssteuer sehe ich als Vorboten der Umwandlung der Bundesrepublik in die Reinkarnation des "Arbeiter-und-Bauern-Staats".

Die "soziale Marktwirtschaft", wie wir sie momentan erleben, ist nicht das Gelbe vom Ei. Aber aus meiner Sicht hat sie uns ungleich mehr Entfaltungsmöglichkeiten gebracht als der Sozialismus, der in allen bisherigen Versuchen grandios gescheitert ist.
.......

Dass es Dir schwer fällt, aufgrund der familiären Erfahrungen wertzuschätzen, dass gerade Die Linke sich konsequent gegen den Abbau der demokratischen und Freiheitsrechte in DE und Europa wendet (oft ja auch Dein Kernthema), kann ich verstehen. Weniger gut verstehe ich, wie Du in den Steuerforderungen der Linke Vorboten für ein Wiederaufleben einer "DDR" siehst. Sie gehören doch gerade integral zu einer sozialen Marktwirtschaft, die sich in den letzten Jahrzehnten stattdessen zu einem neoliberalen Kapitalismus gewandelt hat, u.a. mit den diversen Steuerreformen für die Reichen und Unternehmer unter Schröder, welche die sog. Einkommensschere drastisch vergrösserte. Weshalb kann man das nicht wieder so gestalten, dass sich dich die Einkommensunterschiede verkleinern wie im Programm der Linke?

Man sollte auch umgekehrt keinen neoliberalen Dogmen anhängen wie "der Markt richtet alles von selbst" oder "Schwarzer Null" etc., wenn es z.B. darum geht, Strukturwandel sozial verträglich mithilfe des Staates und mit aktiver Förderung von Infrastruktur, Wohnen, Bildung, Forschung, Gesundheit zu gestalten. Es braucht an vielen Stellen staatliche Regulierung wie z.B. die Bankenkrise drastisch zeigte oder die Notwendigkeit zur Einführung eines (leider zu niedrigen) Mindestlohnes. Und genau solche Regulierungen fordert die Linke, was mit Planwirtschaft und Verstaatlichung wie in der DDR nicht zu vergleichen ist.

Helios 26.09.2018 18:39

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1408478)
.....
mit den diversen Steuerreformen für die Reichen und Unternehmer unter Schröder, welche die sog. Einkommensschere drastisch vergrösserte.
......

Ich bin jetzt kein Sozi, aber der Schröder kann nix dafür, ob ich mehr oder weniger Gewinn erwirtschafte - und danach kommt erst die Besteuerung.

Sollte die Besteuerung einen Wert von 70% annehmen, wie es der Franzose Holland mal gemacht hat, braucht man sich nicht zu wundern, dass es keine neuen ausländischen Investoren im Lande mehr gibt und die richtig Reichen schaarenweise das Land verlassen werden. Ich meine sogar, dass man unterm Strich weniger Steuern als Staat haben wird, weil die höheren Steuersätze keinen Anreiz zum Geldverdienen bieten - welcher Depp schuftet nur für den Staat??

schnodo 26.09.2018 19:30

Ich wollte zwar nicht, aber jetzt schreibe ich doch noch was dazu. ;)

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1408478)
Weniger gut verstehe ich, wie Du in den Steuerforderungen der Linke Vorboten für ein Wiederaufleben einer "DDR" siehst. Sie gehören doch gerade integral zu einer sozialen Marktwirtschaft, die sich in den letzten Jahrzehnten stattdessen zu einem neoliberalen Kapitalismus gewandelt hat, u.a. mit den diversen Steuerreformen für die Reichen und Unternehmer unter Schröder, welche die sog. Einkommensschere drastisch vergrösserte.

Bei einer bereits überdurchschnittlich hohen Belastung in Deutschland im internationalen Vergleich und "Steuerüberschuss" fehlt mir die Phantasie, wie es hilfreich sein kann, die Bürger, die dieses blühende Staatswesen finanzieren, noch mehr zur Kasse zu bitten. Größere Steuern und Abgaben kämen einer Enteignung gleich und da wären wir dann auch wieder bei der Gesellschaftsform, wo der verantwortungsvolle Staat den verantwortungslosen Bürgern das Geld abnimmt und es gerecht verteilt.

Ich sehe in einer wie auch immer aufklaffenden Einkommensschere kein grundsätzliches Problem solange die Lebensqualität für alle steigt. Ich sehe aber die Gefahr abwandernder oder abgewürgter Produktivität wenn Untätigkeit großzügig alimentiert wird und kein wesentlicher Unterschied mehr zur Entlohnung für erbrachte Leistung existiert.

Wer wenig verdient, wird ja bereits wenig belastet. Viele, die investieren und riskieren, würden dies sicherlich nicht tun, wenn daraus resultierende Einnahmen lediglich zur Umverteilung herangezogen werden, wie die Linke verspricht.

Und ohne einen Straftatbestand der Steuerverschwendung ist es doch fast garantiert, dass die - hypothetischen - zusätzlichen Einnahmen nicht dem Wohle der Bürger mit tollen Schulen, Wohnungen und Straßen zugute kommen, sondern mit Bankenrettungen, Brücken ins Nichts oder Flughäfen in Berlin verpulvert werden.

Was Unternehmenssteuern angeht, ist es aus meiner Sicht nicht zielführend, diese im nationalen Alleingang zu erhöhen. Darunter werden nur die Unternehmen leiden, die zu klein sind um die Vorzüge der Globalisierung voll auszukosten und dementsprechend womöglich jetzt schon zu kämpfen haben.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1408478)
Man sollte auch umgekehrt keinen Dogmen anhängen wie "der Markt richtet alles von selbst" oder "Schwarzer Null" etc., wenn es z.B. darum geht, Strukturwandel sozial verträglich mithilfe des Staates und mit aktiver Förderung von Infrastruktur, Wohnen, Bildung, Forschung, Gesundheit zu gestalten.

Ich versuche, die Dinge möglichst undogmatisch zu betrachten. Ganz besonders wenn um Bereiche geht, wo ich nur rudimentiäre Kenntnisse der Mechanismen besitze. Ein solcher Bereich ist die Wirtschaft, wo selbst echte oder vermeintliche Experten regelmäßig von katastrophalen Entwicklungen überrascht werden.

Man könnte darüber nachdenken, z.B. Verbrauchssteuern komplett zu streichen und den Ausfall durch eine Erhöhung der Einkommensteuer zu kompensieren, wenn man meint, die Armen werden dadurch reicher. Ich sehe aber nicht, dass irgendjemand bereit wäre, diese mit Sicherheit sprudelnden Steuerquellen für die der unsicheren Einkommensseite aufzugeben.

Und auch bei Bankenrettungen bin ich undogmatisch. Wenn man schon jemanden retten will, dann doch lieber die Bankkunden; die Banken lässt man die eigene Suppe auslöffeln. Hat darüber schon mal jemand nachgedacht?

Was ich auf jeden Fall begriffen habe, ist, dass man das Fell des Bären nur einmal verteilen kann und dass man die Gans, die goldene Eier legt, lieber nicht schlachtet. Wer hat etwas von der sozialen Gerechtigkeit wenn die Gerechtigkeit darin besteht, dass es allen gleich beschissen geht?

Wir sind weit, weit vom perfekten wirtschaftlichen System entfernt. Aber unsere Armen sind so gut versorgt, dass Millionen gerne zu uns kommen möchten, um lieber hier arm zu sein als daheim.

Die Linke hatte in Form der SED schon die Gelegenheit, ihre Ideen auszuprobieren. Wie das ausgegangen ist, wissen wir. Für mich dann doch lieber ein handzahmer Kapitalismus, in dem Bananen und Kaffeebohnen auch für die Ärmsten keine unerreichbaren Luxusartikel sind.

gaehnforscher 26.09.2018 19:46

Danke Schnodo:Blumen:

qbz 26.09.2018 20:07

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1408480)
Ich bin jetzt kein Sozi, aber der Schröder kann nix dafür, ob ich mehr oder weniger Gewinn erwirtschafte - und danach kommt erst die Besteuerung.

Sollte die Besteuerung einen Wert von 70% annehmen, wie es der Franzose Holland mal gemacht hat, braucht man sich nicht zu wundern, dass es keine neuen ausländischen Investoren im Lande mehr gibt und die richtig Reichen schaarenweise das Land verlassen werden. Ich meine sogar, dass man unterm Strich weniger Steuern als Staat haben wird, weil die höheren Steuersätze keinen Anreiz zum Geldverdienen bieten - welcher Depp schuftet nur für den Staat??

Nun, ich habe mir vor einiger Zeit mal die Mühe gemacht für einen Forumskommentar alle Änderungen im Abgabe-System unter Rot-Grün mit Schröder als Kanzler zusammenzutragen und aufzulisten, bis hin zur Einführung der Zuzahlungen für Gesundheitsleistungen, die Veränderungen der Aufteilung bei den Sozialabgaben zwischen Arbeitgeber u. Arbeitnehmer und natürlich die Änderung der diversen Steuern incl. der Mehrwertsteuer. Leider finde ich das über die Forumssuche nicht. Sie funktioniert leider nicht richtig.

Fakt ist, dass es unter Schröder eine deutliche Umverteilung im Abgabesystem von oben nach unten gab und die Einkommensschere weiter auseinanderging. Wer diese Umverteilung als "wirtschaftlich" zwingend notwendig oder mit Metaphern rechtfertigt, sollte sich daran erinnern, dass unter Kohl der Spitzensteuersatz und Gewinnbesteuerung über Jahrzehnte höher war und die Einkommen nicht auseinanderdrifteten.

Neben der Senkung des Spitzensteuersatzes fand ich besonders skandalös der Wegfall der Steuer für Veräusserungsgewinnen von Aktien von Kapitalgesellschaften. Damit konnten grosse Unternehmen ihre Aktienanteile an anderen Firmen plötzlich steuerfrei verkaufen. Sogar "Die Zeit" schilderte das damals 2005 als Das größte Geschenk aller Zeiten. Die Bundesregierung feierte ihre Unternehmensteuerreform – bis die Konzerne aufhörten, Steuern zu bezahlen

ThomasG 26.09.2018 20:15

Es ist halt leider so, dass es Menschen gibt die vorgeben etwas zu sein (Sozialisten), was sie nicht sind.
In der DDR wurden eben nicht alle gleich behandelt, sondern es gab eben die Bonzen und die anderen.
Der Mensch neigt halt zu charakterlicher Schwäche:
Von anderen verlangt er Dinge, die er von sich selbst und einer selbsterwählten Möchtegernelite nicht verlangt.
So (ähnlich) wie auf der Tierfarm (animal farm von Orwell).
Die Motive sind ganz unterschiedlich sich einer bestimmten politischen Richtung anzuschließen.
Es kann aus Überzeugung sein oder weil man nach Macht strebt und glaubt so an solche kommen zu können.
Beim Bund lernte ich Lothar kennen.
Er hat mir sehr imponiert.
Wir wurden kurz vor dem Mauerfall eingezogen (Oktober 88) und den Mauerfall erlebte ich auf der Wache.
Als ich von der Streife zurückkam, meinte einer sinngemäß etwa die wären wohl verrückt und hätte die Mauer geöffnet und die kämen jetzt bestimmt alle rüber.
Lothar wollte kurz vor unserer Bundeswehrzeit auf eigene Kappe über die grüne Grenze aus der DDR flüchten.
Es kam nicht zur Flucht sie "erwischten" ihn schon davor und buchteten ihn ein.
Irgendwann kam er dann für ihn überraschend frei und wurde ausgewiesen.
Er war trotz allem damals eindeutig ein Linker und er hat mich ein wenig auf den Weg gebracht sozusagen.

schoppenhauer 26.09.2018 20:39

Zitat:

Zitat von gaehnforscher (Beitrag 1408490)
Danke Schnodo:Blumen:

+1

Auch wenn man anderen Dogmen folgt als zu glauben keinem Dogma zu folgen, die Argumentation ist überzeugend.

qbz 26.09.2018 21:11

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1408487)
........
Bei einer bereits überdurchschnittlich hohen Belastung in Deutschland im internationalen Vergleich und "Steuerüberschuss" fehlt mir die Phantasie, wie es hilfreich sein kann, die Bürger, die dieses blühende Staatswesen finanzieren, noch mehr zur Kasse zu bitten. Größere Steuern und Abgaben kämen einer Enteignung gleich und da wären wir dann auch wieder bei der Gesellschaftsform, wo der verantwortungsvolle Staat den verantwortungslosen Bürgern das Geld abnimmt und es gerecht verteilt.

Dann haben wohl die CDU-Regierungen mit einem Spitzensteuersatz von 54 % die Bürger enteignet ;) . Es geht letztlich um eine grössere Belastung der Superreichen, das ist das, was die Linke fordert, und um eine Entlastung der Mittelschichten und Ärmeren.
Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1408487)
Ich sehe in einer wie auch immer aufklaffenden Einkommensschere kein grundsätzliches Problem solange die Lebensqualität für alle steigt. Ich sehe aber die Gefahr abwandernder oder abgewürgter Produktivität wenn Untätigkeit großzügig alimentiert wird und kein wesentlicher Unterschied mehr zur Entlohnung für erbrachte Leistung existiert.

Das wachsende Ungleichgewicht gefährdet auf Dauer unsere Demokratie. Statistiken, welche zeigen, dass die Kinderarmut weiter wächst, beweisen doch gerade, dass eben die Lebensqualität nicht für alle steigt, schon gar nicht proportional, sondern für einige bis an oder unter die Armutsgrenze sinkt. Abstiegsängste sind auch real begründet.
Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1408487)
Wer wenig verdient, wird ja bereits wenig belastet. Viele, die investieren und riskieren, würden dies sicherlich nicht tun, wenn daraus resultierende Einnahmen lediglich zur Umverteilung herangezogen werden, wie die Linke verspricht.

Entschuldigung, das ist wirklich Quatsch. Gerade die Linke ist an einer produktiven Industrie und an Arbeitsplätzen zusammen mit den Gewerkschaften sehr interessiert. Sie würde aber sicher die Steuerhinterziehung in Steueroasen konsequenter verfolgen.

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1408487)
Und ohne einen Straftatbestand der Steuerverschwendung ist es doch fast garantiert, dass die - hypothetischen - zusätzlichen Einnahmen nicht dem Wohle der Bürger mit tollen Schulen, Wohnungen und Straßen zugute kommen, sondern mit Bankenrettungen, Brücken ins Nichts oder Flughäfen in Berlin verpulvert werden.

Beispiele von Steuerverschwendung können doch keine Begründung sein, notwendige Infrastrukturinvestitionen wie z.B. in den ÖPNV abzulehnen.

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1408487)
Wir sind weit, weit vom perfekten wirtschaftlichen System entfernt. Aber unsere Armen sind so gut versorgt, dass Millionen gerne zu uns kommen möchten, um lieber hier arm zu sein als daheim.

Wenn Du einen Mindestlohn von 8,84 oder die Hartz IV-Sätze als ausreichend hoch betrachtest. Ich selbst bezahle mehr, wenn ich mal für eine Tätigkeit Hilfe brauche.

Die Migranten sehen unsere Welt im TV und erwarten doch, wenn sie zu uns kommen, in der Mehrzahl nicht arm zu bleiben. Spätestens ihren Kindern, die hier Bildung erhalten, soll es besser gehen.

schnodo 26.09.2018 21:27

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1408507)
Dann haben wohl die CDU-Regierungen mit einem Spitzensteuersatz von 54 % die Bürger enteignet ;) .

Eine Verteidigung der Plünderung durch die Union wirst Du von mir nicht erleben. Aber wenn die Linke an die Macht kommt, sind wir bald alle superreich. Eigentlich eine schöne Vorstellung, wenn man nicht zu genau darüber nachdenkt. ;)

Ich lasse Deine sonstigen Entgegnungen unerwidert stehen. Hauptsächlich, weil ich diesen Thread schon sehr lange vom eigentlichen Thema weggeführt habe. Aber auch, um anderen Gelegenheit zu geben, sich darüber Gedanken zu machen, ob das alles so stimmen kann. Vielleicht liege ich ja komplett daneben und alles wird gut im Sozialismus...

Aber zurück zum eigentlichen Thema. Obwohl ich selbst von einer Glatze nicht mehr weit entfernt bin: Auch ich mag keine Nazis! :Cheese:

DocTom 26.09.2018 22:13

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1408470)
saugeil...
...dass es nicht einfach so jedem Moslem erlaubt ist in Deutschland mehrere Frauen zu heiraten.
... Einen religiös begründeten Freibrief für ...

Nicht jedem, aber einigen schon, ja?
https://www.welt.de/politik/deutschl...ellschaft.html

Aber Freibriefe für Ehrenmorde gibt es schon.
https://www.focus.de/politik/deutsch...d_7242628.html

Um den Bezug zum ursprünglichen Thema herzustellen:
https://www.deutschlandfunk.de/urtei...icle_id=357185

Wir dulden also auch noch Kindesmissbrauch, nur weil diese Menschen Schwierigkeiten haben, unser Rechtssystem anzuerkennen?

https://www.bz-berlin.de/berlin/neuk...r-kontrolliert

Sowas verursacht mMn Rechtsrucke...

Flüchtlinge, die hier Frieden suchen, arbeiten wollen und unser Rechtssystem achten und akzeptieren sind mir hier herzlich willkommen, Libanesische Clans, die ihre gesamte Lebensphilosophie auf kriminelles Handeln in D gründen nicht. Ich hätte also gerne einen Rechts Ruck, mehr Executive, mehr Unterstützung selbiger bei der Verfolgung von allen Straftaten nach deutschem Recht, auch religiös motivierten, durch Legislative und Judicative. https://infoseiten.slpb.de/politisch...e/rechtsstaat/

Trillerpfeife 26.09.2018 22:52

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1408523)
Nicht jedem, aber einigen schon, ja?
[url]https://www.welt.de/politik/deutschland/article109544417/Polygamie-in-der-Migranten-Parallelgesellschaft.html[/url

Aber Freibriefe für Ehrenmorde gibt es schon.
https://www.focus.de/politik/deutsch...d_7242628.html

Um den Bezug zum ursprünglichen Thema herzustellen:
https://www.deutschlandfunk.de/urtei...icle_id=357185

Wir dulden also auch noch Kindesmissbrauch, nur weil diese Menschen Schwierigkeiten haben, unser Rechtssystem anzuerkennen?

https://www.bz-berlin.de/berlin/neuk...r-kontrolliert

Sowas verursacht mMn Rechtsrucke...


Wie würdest du das mit den Vielehen handhaben. Jede wie auch immer ausserhalb Deutschlands geschlossene Ehe ist ungültig? Du hast doch sicher auch gelesen was die Zweitfrau im Beispiel gemacht hat. Alleinerziehend mit 8 Kindern.


Zum Freibrief Ehrenmord. Soweite ich es jetzt überflogen habe sehe ich da aber keinen Freibrief für Ehrenmorde. Der Täter wurde wegen Totschlags zu lebenslanger Haft verurteilt. (13 Jahren)

Zu deinem zynischen Kinderehen und Missbrauchsbeispiel schreibe ich nur, ich verurteile es genauso. Als Whatabotist frage ich dich aber wo sind die Artikel zur deutschen katholischen Kirche und den alltäglichen Missbrauchs und Misshandlungsfällen in der guten deutschen Familie? Von prügelnden Ehemännern oder wie heißt die Treppe die sie runtergefallen sind will ich gar nicht erst anfangen.




Zitat:

Flüchtlinge, die hier Frieden suchen, arbeiten wollen und unser Rechtssystem achten und akzeptieren sind mir hier herzlich willkommen, Libanesische Clans, die ihre gesamte Lebensphilosophie auf kriminelles Handeln in D gründen nicht. Ich hätte also gerne einen Rechts Ruck, mehr Executive, mehr Unterstützung selbiger bei der Verfolgung von allen Straftaten nach deutschem Recht, auch religiös motivierten, durch Legislative und Judicative. https://infoseiten.slpb.de/politisch...e/rechtsstaat/

Ja und wer soll da widersprechen. Dazu brauche ich keine AFD um das ebenso zu verurteilen. Ich glaube aber nicht, dass die AFD da "aufräumt" Oder glaubst du die treue Bürgerwehr aus Cottbus fährt nach Berlin um bei den libanesischen Clans für Ordnung zu sorgen. Man jagt doch lieber einzelne Ausländer.

Und warum unterscheidet man von Afd Seite nicht deutlicher zwischen deinen Flüchtlingen die hier Frieden suchen und deinen libanesischen Clans?

Und was sollten unsere Gesetze da verurteilen? Lebensphilosophie?

Wie ist denn jetzt nochmal dein Standpunkt zur Kinderkriminalität?




Aber schön, dass du dich an der Diskussion beteidigst. :)



Nachtrag: letztendlich ist meiner Meinung nach aber die wirtschaftliche Situation des Einzelnen, und da reale oder irrationale Existensängste für den Rechtsruck verantwortlich.

Harke 26.09.2018 23:59

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1408507)
Dann haben wohl die CDU-Regierungen mit einem Spitzensteuersatz von 54 % die Bürger enteignet ;) . Es geht letztlich um eine grössere Belastung der Superreichen, das ist das, was die Linke fordert, und um eine Entlastung der Mittelschichten und Ärmeren.

Das wachsende Ungleichgewicht gefährdet auf Dauer unsere Demokratie. Statistiken, welche zeigen, dass die Kinderarmut weiter wächst, beweisen doch gerade, dass eben die Lebensqualität nicht für alle steigt, schon gar nicht proportional, sondern für einige bis an oder unter die Armutsgrenze sinkt. Abstiegsängste sind auch real begründet.

Entschuldigung, das ist wirklich Quatsch. Gerade die Linke ist an einer produktiven Industrie und an Arbeitsplätzen zusammen mit den Gewerkschaften sehr interessiert. Sie würde aber sicher die Steuerhinterziehung in Steueroasen konsequenter verfolgen.


Beispiele von Steuerverschwendung können doch keine Begründung sein, notwendige Infrastrukturinvestitionen wie z.B. in den ÖPNV abzulehnen.


Wenn Du einen Mindestlohn von 8,84 oder die Hartz IV-Sätze als ausreichend hoch betrachtest. Ich selbst bezahle mehr, wenn ich mal für eine Tätigkeit Hilfe brauche.

Die Migranten sehen unsere Welt im TV und erwarten doch, wenn sie uns kommen, in der Mehrzahl nicht arm zu bleiben, spätestens ihre Kindern, die hier Bildung erhalten, soll es besser gehen.

sorry fürˋs fullquote, aber dein ausufernder gestelzter Stil zusammen mit Grammatikschwächen, macht es mir schwer, dich zu verstehen. Hast du viel Zeit? Ich verstehe, daß du Sendungsbewußtsein hast, leider wird man(n) heutzutage auch als mansplainer diffamiert, aber klare Aussagen haben auch Charme...:Blumen:

Harke 27.09.2018 00:29

Ich kann das hier nur überfliegen, es kotzt mich sonst zu sehr an.
Mein kurzes Fazit: die Leute mit Osterfahrung, die schonmal „ihr System“ haben krachen gesehen haben, wollen dies nicht nochmal erleben, haben es sich ja grade gut eingerichtet und sich etabliert..
Die gutsituierten Westerben ohne diese Verlusterfahrung geben mit Vehemenz und Penetranz den Salonlinken und Weltretter.
Da gab es doch schon andere Threads....stets wurden immer weiter ausufernde Fragen gestellt und Quellen verlangt...bis der letzte „Abweichler“ keinen Bock auf Beteiligung hatte. Mit Toleranz hat die Linke es ja nicht so..::Cheese:
Ein Rechtsruck täte Deutschland gut, wäre normal, ist es sonst ja auch überall.
Aber Jahrzehnte der Schulddiskussion und des Selbsthasses, das prägt...leider..

Stefan 27.09.2018 06:31

Zitat:

Zitat von Harke (Beitrag 1408532)
...aber dein ausufernder gestelzter Stil zusammen mit Grammatikschwächen, macht es mir schwer, dich zu verstehen.

Was soll das?

Nobodyknows 27.09.2018 06:34

Nuuu...jetzt komm' de Jammerossis oh noch aus die Löcher gekrobbelt, Du. :Lachen2:

Zitat:

Zitat von Harke (Beitrag 1408534)
Mein kurzes Fazit: die Leute mit Osterfahrung, die schonmal „ihr System“ haben krachen gesehen haben, wollen dies nicht nochmal erleben

Wäre dann Ruhe nicht die Bürgerpflicht statt u. a. mit symbolischen Galgen für Merkel und Gabriel auf der Pegidiotendemo herumzulaufen...während andere z. B. in Frankfurt am Main, Köln oder München in einem Restaurant mit iranischer Küche mit Arbeitskollegen aus dem Libanon, aus Singapur und Portugal den Feierabend genießen?

Zitat:

Zitat von Harke (Beitrag 1408534)
Die gutsituierten Westerben ohne diese Verlusterfahrung geben mit Vehemenz und Penetranz den Salonlinken und Weltretter.

Jetzt werden u. a. die Jungs von Hogesa, die geistigen Brüder der Datschenmotzkis traurig sein, dass sie keine Erwähnung in deinem Kommentar finden.

Und die ganzen AfD-Wähler in den westlichen Bundesländern?
Das sind alles Wirtschaftsflüchtlinge aus dem Osten, die spätestens nach dem die Grenze auf war "rübergemacht" sind?

Zitat:

Zitat von Harke (Beitrag 1408534)
Ein Rechtsruck täte Deutschland gut....
Aber Jahrzehnte der Schulddiskussion und des Selbsthasses, das prägt...leider..

:Lachanfall: Schulddiskussion und des Selbsthass?
Ist sie da wieder? Die von Bernd Höcke geforderte erinnerungspolitische 180-Grad-Wende?

Also wenn Du mit der AfD und Höcke nach rechts rücken willst, dann pass auf, dass Du nicht zu weit rückst! Wir wissen wie das beim letzten Mal ausging....


Und jetzt komm wieder runter! Der Osten, der Westen. Bullshit!
Ich bin Wessi und habe noch nie die Partei der Bundeskanzlerin gewählt. Und nun?

Gruß
N. :Huhu:

Harke 27.09.2018 06:50

Genau. Solchen Bullshit soll ich auf mich beziehen? Du bist für mich ein demagogischer Troll...

Nobodyknows 27.09.2018 06:54

Zitat:

Zitat von Harke (Beitrag 1408542)
Genau. Solchen Bullshit soll ich auf mich beziehen? Du bist für mich ein demagogischer Troll...

Ach? Zart besaitet bist Du auch noch?

Zitat:

Zitat von Harke (Beitrag 1408542)
Die gutsituierten Westerben ohne diese Verlusterfahrung geben mit Vehemenz und Penetranz den Salonlinken und Weltretter.

Soll ich etwa diesen Bullshit auf mich beziehen?

Gruß
N. :Huhu:

Mirko 27.09.2018 06:58

Harke deine Art hier zu schreiben führt zu nix als Streit. Eigentlich war die Stimmung gerade echt gut und ich hab hier gern gelesen und geschrieben. Alle "Seiten" kamen zu Wort und Meinungen wurden ausgetauscht ohne allzu persönlich zu werden.
Ich würde mich freuen wenn wir wieder da hin kämen!

Deine Meinung interessiert mich und die wäre hier auch echt ein spannender Kontrast zu Nododys Meinung! Ich würde mich freuen wenn du die Kurve bekommst und hier sachlicher mit mischst! :Blumen:

Harke 27.09.2018 07:47

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1408545)
Harke deine Art hier zu schreiben führt zu nix als Streit. Eigentlich war die Stimmung gerade echt gut und ich hab hier gern gelesen und geschrieben. Alle "Seiten" kamen zu Wort und Meinungen wurden ausgetauscht ohne allzu persönlich zu werden.
Ich würde mich freuen wenn wir wieder da hin kämen!

Deine Meinung interessiert mich und die wäre hier auch echt ein spannender Kontrast zu Nododys Meinung! Ich würde mich freuen wenn du die Kurve bekommst und hier sachlicher mit mischst! :Blumen:

Jetzt nochmal zum Verständnis...wer wird persönlich, herabsetzend, diffamierend, unsachlich?
Genau! Ich nicht. Ich habe meine These wunderbar bestätigt bekommen, tu mir das nicht weiter an, auf dieses Niveau begebe ich mich nicht hinab.

Eigentlich auch lustig, daß es gelungen ist, die Begriffe Haß und Hetze nur mit "rechts" zu verbinden...so long ihr Klassenkämpfer!

qbz 27.09.2018 07:59

Zitat:

Zitat von Harke (Beitrag 1408534)
.........
Ein Rechtsruck täte Deutschland gut, wäre normal, ist es sonst ja auch überall.
Aber Jahrzehnte der Schulddiskussion und des Selbsthasses, das prägt...leider..

Soweit ich informiert bin, unterlag bei der letzten Wahl in Frankreich der Front National mit Marie Le Pen.

Aus dem Wörterbuch des besorgten Bürgers zum Stichwort: "Schuldkult":

9. November 2015, Dresden: Zum Jahrestag der Reichspogromnacht forderte Pegida den Schluss*strich. »Lasst uns mit eurem Schuldkult für die Vergangenheit, für die keiner von uns hier die Verantwortung trägt, endlich in Ruhe!«, schallte es von der Bühne. Der Termin ist makaber, die Wortverwendung entlarvend. Schuldkult wird von der extremen Rechten seit Langem als »psychotisches Krankheitsbild« (so der verstorbene Nazi Jürgen Rieger) attestiert. Er funktioniert wie die Nazikeule als doppelte Unterstellung: Man schiebt den anderen etwas unter, um es ihnen dann vorwerfen zu können. Die Fixierung auf den Holocaust, so der Tenor, führt zum Selbsthass der Deutschen, die millionenteure Umerziehungsprogramme bereitwillig über sich ergehen lassen. Die teutonische Autoaggression habe bei der Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrags 1919 und der deutschen Alleinschuld am Ersten Weltkrieg begonnen. Nach 1945 wirke der Schuldkult noch intensiver, lasse keine objektive Geschichtsauseinandersetzung zu. .........

Nobodyknows 27.09.2018 08:16

Zitat:

Zitat von Harke (Beitrag 1408534)
...Die gutsituierten Westerben ohne diese Verlusterfahrung geben mit Vehemenz und Penetranz den Salonlinken und Weltretter

Zitat:

Zitat von Harke (Beitrag 1408542)
Genau. Solchen Bullshit soll ich auf mich beziehen? Du bist für mich ein demagogischer Troll...

Zitat:

Zitat von Harke (Beitrag 1408551)
Jetzt nochmal zum Verständnis...wer wird persönlich, herabsetzend, diffamierend, unsachlich?
Genau! Ich nicht.

Was soll man darauf antworten? :Lachen2:

Gruß
N. :Huhu:

qbz 27.09.2018 08:41

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1408523)
........
Um den Bezug zum ursprünglichen Thema herzustellen:
https://www.deutschlandfunk.de/urtei...icle_id=357185

Wir dulden also auch noch Kindesmissbrauch, nur weil diese Menschen Schwierigkeiten haben, unser Rechtssystem anzuerkennen?
.......

Leider erklärt der zitierte Artikel nicht die bestehenden juristischen Grundlagen der Ehemündigkeit. Diese sehen so aus:

"(3) Unterliegt die Ehemündigkeit eines Verlobten nach Absatz 1 ausländischem Recht, ist die Ehe nach deutschem Recht

1. unwirksam, wenn der Verlobte im Zeitpunkt der Eheschließung das 16. Lebensjahr nicht vollendet hatte, und

2. aufhebbar, wenn der Verlobte im Zeitpunkt der Eheschließung das 16., aber nicht das 18. Lebensjahr vollendet hatte."
https://www.buzer.de/s1.htm?g=EGBGB&a=13

Der Staat inform des Jugendamtes und engagierten Vereinen bietet weiblichen Jugendlichen Hilfe und Unterstützung an (Jugendhilfegesetz). Wer Angst hat, evtl. mit 16 z.B. in die Türkei gebracht und dort zwangsverheiratet zu werden, bekommt den Schutz der Jugendämter und der Gerichte und wird an einem sicheren Ort untergebracht. Oft sind die Lehrer die Vermittler zum Jugendamt in solchen Fällen.
In dem von Dir zitierten Artikel scheint das Jugendamt einen Vormund für die Minderjährige eingesetzt zu haben. Weshalb das bayrische Gericht dieses merkwürdige Urteil dann im einzelnen traf und die Vormundschaft aufhob, geht aus dem Artikel leider nicht hervor.

tandem65 27.09.2018 09:24

Hi Doc,

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1408523)
Nicht jedem, aber einigen schon, ja?
https://www.welt.de/politik/deutschl...ellschaft.html

Sind die dort geschilderten Zweitehen die in Deutschland nach islamischem Recht geschlossen wurden deutschem Recht legitimiert?
Ich lese in dem Artikel und auch nach meinem Verständnis nein.
Was lässt Dich zu deiner Einschätzung kommen?

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1408523)
Aber Freibriefe für Ehrenmorde gibt es schon.
https://www.focus.de/politik/deutsch...d_7242628.html

OK, das ist ein Freibrief. Gut dann will ich lieber keinen Freibrief.
Es gab eine langjährige Haftstrafe die sich warscheinlich nicht stark von der für eine Tat mit Mordcharakter, unterscheidet.
Für mich auch nicht so richtig nachvollziehbar aber ein Freibrief sieht für mich anders aus.

Helmut S 27.09.2018 10:08

Servus N.

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1408445)
Da muss ich mich ja jetzt seeeehr weit aus dem Fenster lehnen,[...]

Herzlichen Dank für die sehr ausführliche Antwort - Wow! :Blumen:

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1408445)
[...]Denn sonst geraten wir zu sehr ins OT.

Ich denke, dass ist nicht der Fall, sondern das Gegenteil trifft zu. Ich versuche zu erklären aus welchem Grunde ich das denke. Der Threadersteller hat im ersten Post gefragt (Zitat) "Wie geht es weiter mit Deutschland ? Steuern wir Richtung Rechts?"

Das in Deutschland, in Europa und in der Welt seit Jahren ein Drift hin zu Populismus (um jetzt nicht gleich mit dem Brecher "Extrem/Extremismus" zu kommen) im Allgemeinen und an den politischen Rändern im speziellen existiert ist ja unstrittig würde ich sagen.

Was genau denn "Rechts" ist, ist schon viel schwerer zu greifen, wenn man sich die Mühe macht differenziert hinzusehen. Da gibt es Dinge, die sind ganz klar "rechts" zu verorten - du hast einige hier im Thread genannt. Das "Zurück ins Nationale", zurück ins "Früher" ... ist dagegen eher bzw. oft im "interpretatorischen" Graubereich zu finden, meine ich. Da kommt es darauf an was konkret für Inhalte gemeint sind, und: Welche Geisteshaltung dahinter steckt. Die Forderung nach geschlossenen, nationalstaatlichen Grenzen muss nicht zwangsläufig rechts sein - kann sie aber. Möglicherweise ist sie nicht ethisch, nicht freiheitlich oder in der in der Konsequenz nicht zu Ende gedacht. Aber es kommt auf die "Geisteshaltung" an.

Deshalb halte ich es für eine Beurteilung ob wir in Deutschland nach rechts driften und wie es weiter gehen soll sehr wichtig, dass man nicht nur mit einem simplen "ja" oder "Nein" antwortet bzw. die Frage "wie es weitergehen soll" völlig unbeantwortet lässt. Die Debatte hierzu ist eine Wichtige, um nicht zu sagen, die allerwichtigste überhaupt: In welcher Gesellschaft wollen wir in Zukunft Leben?

Die Frage, wie man Menschen, die AfD wählen wieder abholen kann, zwingt einen, sich mit den Gründen, den Motiven auseinender zu setzen, die solch eine Wahlentscheidung hat.

Ich finde es sind sehr gute Ansätze in deinem Post. Du versuchst einen Konsens zu Grundwerten herzustellen und dann über Argumentation die Menschen zu überzeugen. Das ist nicht falsch. Allerdings ist es sehr mühsam, denn Menschen sind Argumenten gegenüber, insbesondere solchen, die ihren eigenen Sichtweisen widersprechen, sehr schlecht zugänglich. Das liegt im Wesentlichen daran, dass Fakten, die sich nicht mit der eigenen Sichtweise decken, Spannungen im positiven Selbstbildnis erzeugen - sog. kognitive Dissonanzen. Der Mensch an sich ist viel weniger rational als man vermuten möchte und viel stärker von Emotionen getrieben als man denkt. Um unangenehme, kognitive Dissonanzen aufzulösen, hat der Mensch allerlei Strategien entwickelt: Verdrängen, Scheinlösungen, Illusionen, Ausreden und all sowas. Viele dieser Strategien sind uns als "kognitive Verzerrungen" bekannt. Der Back-Fire Effekt (Argumente gegen die eigene Position werden als Verstärkung für die eigenen Position gesehen) oder der Confirmation-Bias (aus einer Menge an Informationen wird nur diejenige ausgewählt, die die eigene Position scheinbar bestärkt) oder oder ... die Liste der kognitiven Verzerrungen ist lang.

Kurz: Mit Argumenten wird man kaum bis keinen Erfolg haben. Viel besser ist dein Ansatz, zuzuhören und versuchen zu ergründen "warum". Sozialwissenschaftler haben das getan und oft sind Emotionen der Grund - weniger sachlichen Argumente: Es ist das Gefühl nicht teilzuhaben an der allgemeinen Wohlfart (z.B. Harz IV), es ist die Angst Wohlstand zu verlieren (breite Mittelschicht), es ist die Enttäuschung unerfüllter Versprechen (Menschen aus Ostdeutschland nach der Wende), es ist das Gefühl der Überforderung in der komplexen Welt (Ältere Menschen), die Unsicherheit in der modernen Welt der Digitalisierung, des Nudging, der Filterblasen, der GAFAs Informationen nicht trauen zu können und für "dumm" verkauft zu werden (Bildungsbürgertum), das Gefühl, dass im Sinne von "shifting Baselines" unsere Freiheit, unsere individuelle Autonomie, unser Recht auf Selbstbestimmung immer weiter ausgehöhlt wird (Intellektuelle), das Gefühl der Ohnmacht, Neid oder Missgunst usw. usw. Die Liste auch hier lang und sicher nicht vollständig.

Wenn dann Flüchtlinge als Projektionsfläche dieser Ängste genommen werden (der Mensch fürchtet tiefenpsychologisch gesehen das Fremde von aussen und in sich selbst per se) und das gepaart mit einfachen, populistischen Lösungen ("Grenzen dicht") für komplexe Probleme (Fluchtursachen; Ungleichverteilung der Lebenschancen auf der Welt, Wohlstand in den Industrieländern auf Kosten anderer, "Outsourcing" des Proletariats in arme Länder usw) auftritt, dann wird es in Kombination mit der "falschen" Geisteshaltung sehr schnell sehr unappetitlich. Das ist das was wir auch sehen. Die Symptome dessen.

Das es einen Drift hin zu den Rädern oder darüber hinaus gibt und das die meisten Menschen (ich gehe jetzt mal von mir aus) sich damit nicht besonders Wohl fühlen ist recht einfach festzustellen glaube ich. Wenn man aber nicht nur der "Kunst der Debatte ohne Ergebnis" frönen will, wenn man nicht nur Schuldige oder Dumme sucht, sondern echte Lösungen und echte Verbesserung für unsere Gesellschaft, dann ist die Frage, wie man Menschen "abholt" und was sie bewegt, sicher nicht OT. Viel mehr ist sie zenteral und die sofortige Konsequenz aus einer Analyse: "Ja, es gibt einen "Rechtsruck".

LG H. :Blumen:

DocTom 27.09.2018 10:12

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1408571)
Hi Doc,... aus.

Macht das bei Zwangsehe und Kindesmissbrauch (Vollzug der Ehe mit einer Neunjährigen), wenn die Parallelgesellschaften das gegen Jugendämter und damit deutschem Recht decken, besser?

Und ob ein Mord wg ethisch religiöser Gründe vom deutschen Gericht "nur" als Totschlag gewertet werden muss, ist es doch eine Ungleichbehandlung vor dem deutschen Recht. Vollziehe ich die gleiche Tat als gebildeter Deutscher, so trifft mich die volle Härte der Mordanklage. Bloss weil der Bratzen nicht lesen und schreiben kann und aus einem Land kommt, wo Frauen keine (!!!) Rechte haben, gilt doch trotzdem der Grundsatz; Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Wer hier leben will, sollte auch willens sein, sich über das hiesige Zusammenleben zu informieren und vor allem unsere Werte und Normen und Gesetze zu akzeptieren.

Den Rest der "Gäste", die das nicht können oder wollen will ich (!!!) nicht hier, und ihnen zusehen, wie sie aus Deutschland Abbilder ihrer archaischen Herkunftsländer machen.

Und entsprechend wähle ich doch dann auch bei einer Wahl, die mir die Möglichkeit gibt, diesen meinen Wunsch im Rahmen der revhtsstaatlichen Möglichkeiten auszudrücken.

Dabei interessieren mich auch die Wünsche und Träume (siehe oben bei qbz) der Sozialromantiker nicht einen Deut.

Wir werden nicht umhin kommen, die nächste Bundestagswahl abzuwarten. Mit Herrn Brinckhaus wird dann eine CDU/CSU AfD Koalition sehr viel möglicher. Vieleicht verlassen dann ja tatsächlich viele megareligiöse jedweder Religionen Deutschland. In Hamburg sagt man tschüss...:Blumen:

Die Juden sehen, zumindest in der orthodoxeren Ausrichtung, eher Vorteile darin, sich in der AfD einzubringen.
https://www.tagesschau.de/inland/afd-juden-101.html

Nun denn, weiterhin friedliche Disskussion hier. Meinungsänderungen werden hier, ob des eher gehobenen Alters und der offensichtlich sehr gefestigten Meinungen, sicher nicht stattfinden, bleibt friedlich. Auch Minderheiten jeglicher Couleur haben, solange rechtsstaatlich, ihr Berechtigung.
:Blumen:

qbz 27.09.2018 10:36

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1408587)
........
Wir werden nicht umhin kommen, die nächste Bundestagswahl abzuwarten. Mit Herrn Brinckhaus wird dann eine CDU/CSU AfD Koalition sehr viel möglicher.
.......

Ich würde mir wünschen, dass bei einer solchen Absicht die CDU/CSU vor der Wahl erklären, dass sie gegebenenfalls mit der AFD eine Regierung bilden. Aber wahrscheinlich ist das eine zu hohe Erwartung an Ehrlichkeit von einem "Sozialromantiker" :Lachen2: .


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