Zitat:
Zitat von Genussläufer
(Beitrag 1794350)
Diese Diskussion ist immer unschön. Unglücklich wäre es, wenn niemand diese Diskussion anschieben würde. Du nennst das "gegeneinander ausspielen". Ich nenne es Periodisierung, wenn man auf die Themen schaut, die die höchsten Kosten verursachen. Das sind nun mal die Anzahl der Krankenhausbetten, die letzten Lebenswochen der Alten sowie die Flatrate zum Arzt zu gehen. Es ist doch richtig erstmal dort zu schauen, wo die Kosten am höchsten sind. In Bezug auf Dein Beispiel wird in England z.B. abgewogen, wieviele potentiell gesunde Lebensjahre der Behandlung gegenüberstehen. Man kann hier streiten, welche Kriterien man anlegt und diese dann bewertet. Nicht darauf zu schauen, wäre fahrlässig.
Das klingt auch gerecht. Auf der anderen Seite müssen wir sagen, dass wir trotz der höchsten Gesundheitsausgaben in der EU weder die längste Lebenserwartung noch die längst Spanne an gesunden Lebensjahren haben. Dazu kommt, dass unsere Nebenkosten uns damit immer unattraktiver für Investitionen machen. Und dann wird der zu verteilende Kuchen (auch im Gesundheitssystem) immer kleiner.
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In den letzten Jahrzehnten sind die Krankenhaustage pro Patient kontinuierlich sehr stark verringert worden. Heute sind die meisten Kliniken industrielle OP-Betriebe, welche die Patienten nach kurzer Zeit in eine Reha, dann nach hause oder Pflege verlegen.
Absurd, wie willst Du die verbleibenden gesunden Lebensjahre ermitteln? Gentest, Medizinischer kompletter Check (auch recht teuer!), Lebensrisiken durch Lebensweise und Lebensort (Land, Stadt, Region).
Jeder Patient muss für mich in Deutschland allein nach den medizinischen Leitlinien (und ausschliesslich fachlichen Gesichtspunkten) behandelt werden.
Nun eine Diskussion an einzelnen Krankengruppen aufzumachen, stösst mich persönlich ab. Es bräuchte strukturelle Reformen wie eine Bürgerversicherung z.B. und mehr qualitativ gute Ambulatorien (die effizienteren Systeme).
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