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MattF 19.09.2016 08:49

Zitat:

Zitat von neo (Beitrag 1256625)
Moral ohne Bewußtsein? Da bin ich ja mal sehr gespannt ...

Zusatzanmerkung:
Also Tiere bilden dann auch mit Hilfe der Genetik eine Moral aus?

FlyLive 19.09.2016 08:56

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1256593)

Wenn jemand Vegan leben will, ist das Selbstverwirklichung und keine Vernunftsregel.

:

Oder einfach die Toleranz und Akzeptanz gegenüber anderem Leben - Rücksichtnahme auf anderes Leben - Nichtkooperation bezüglich Quälerei und Tierproduktion - die Freude an der Tierwelt und auch aus Gründen der selbst entwickelten Vernunft betreffend der Reduzierung von Umweltschäden durch Massentierproduktion und Haltung.
Mein persönlicher Antrieb zum Veganismus ist die offensichtliche Tatsache, das mir+hier genügend Alternativen zu tierischen Produkten geboten werden und ich mich in keinster Weise in Not befinde. Um wieder Tierleid zu verursachen müsste es für mich wieder Lebensnotwendig werden, Tiere zu essen oder die oftmals üble Tierhaltung zu tolerieren.

Aus Selbstverwirklichung :confused: Dieser Grund fehlt mir gänzlich. Modeerscheinung - Trendy sein - Mitmachen um dabei zu sein .....

Was meinst Du denn damit ?

Sorry für Offtopic - aber das interessiert mich wirklich brennend.

neo 19.09.2016 08:57

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1256635)
Zusatzanmerkung:
Also Tiere bilden dann auch mit Hilfe der Genetik eine Moral aus?

:Blumen: :Blumen: :Blumen:

Vicky 19.09.2016 08:58

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1256620)
Was früher die Bibel war, sind heute unsere Gesetze und Moralvorstellungen (weiterentwickelt)?

Nein. Das ist nicht richtig. Die Menscheit gibt es viel länger, als das Märchenbuch die Bibel...

Na schön. Fangen wir relativ weit vorn an.

Worum geht es in einer Gesellschaft? Ums überleben.

Der Urmensch. Wie konnte er überleben?
Wahrscheinlich hat der Urmemsch - nennen wir ihn Karl - festgestellt, dass er allein nicht sehr wit kommt. Zwar schafft er es zu jagen, aber er wird auch gejagt. Also schließt er sich mit anderen Urmenschen zusammen. Das ist eine Vernunftsentscheidung, die ihm ein längeres Überleben sichert.

Nun hat also die Gruppe festgestellt, dass die Frauen nicht so richtig gut jagen können. Also gehen sie sammeln und ziehen die Kinder auf. Das ist wahrscheinlich von der Natur gegeben (in der tierwelt läuft es ähnlich). Die Männer jagen, um für den Nachwuchs zu sorgen. Noch eine Vernunftsentscheidung, denn es ist unklug, den Nachwuchs ungeschützt zurück zu lassen.

Nun wird diese Gruppe immer größer. Jeder tut, was ihm passt. Jeder geht jagen, wann es ihm passt, beklaut den anderen, weil es ihm so passt. Also kristallisiert sich der Stärkste der Gruppe als Chef und Anführer heraus. Eine weitere Vernunftsentscheidung. Der Chef legt ein paar grundsätzliche Regeln fest für die Gruppe, die das Miteinander erleichtern soll. Auch vernünftig...

Karl lebt im Ergebnis länger, zeugt viele Kinder und ist erfolgreicher Jäger. Er hat sich in die Gemeinschaft eingebracht und ist mit sich zufrieden.

Je größer diese Gruppen werden, desto komplexer werden auch die Regeln des Miteinanders. Es bilden sich Hirarchien heraus... undso weiter und so fort. Es gibt immer mehr ungeschriebene "Gesetze" bzw Gewohnheitsrecht...

Das ist jetzt sehr stark vereinfacht beschrieben. Es zeigt, wie eine mögliche Entwicklung von Regeln für ein Miteinander begonnen haben könnten. Dazu kamen ja noch Sprache und Milliarden andere Faktoren... die ich mal außer Acht gelassen habe...

neo 19.09.2016 09:01

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1256635)
Zusatzanmerkung:
Also Tiere bilden dann auch mit Hilfe der Genetik eine Moral aus?

Kurze Zwischenfrage: Wer bezeichnet das Hervorgebrachte dann als "Moral"?

zappa 19.09.2016 09:09

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1256642)
Nein. Das ist nicht richtig. Die Menscheit gibt es viel länger, als das Märchenbuch die Bibel...

Wie geschrieben: Die Bibel ist wahrscheinlich eine der ersten, materialisierte (also niedergeschriebene) Moralvorstellung. Nicht DIE erste (denke an Höhlenmalereien, in denen sich auch schon "Verhaltensregeln" finden etc.), nicht DIE Moral an sich (da gibt es in den verschiedenen Kulturkreisen entsprechend viele andere), aber eben auch keine ganz unwesentliche.

Und in unserem Kulturkreis ist die Bibel (ich betone nochmals, dass das nicht originär von der Bibel ausgegangen sein muss, aber es wurde eben darin erzählt und aufgeschrieben) wiederum nicht ganz unwesentlich an unseren, teilweise noch heute gültigen Moralvorstellungen beteiligt. Auch der "Geist" bestimmter Gesetze lässt sich darauf mindestens indirekt zurückführen (z.B. das früher gültige Scheidungsrecht).

Das muss man nicht gut finden. Aber ich denke es entspricht der geschichtlichen Realität.

neo 19.09.2016 10:11

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1256646)
Wie geschrieben: Die Bibel ist wahrscheinlich eine der ersten, materialisierte (also niedergeschriebene) Moralvorstellung. Nicht DIE erste (denke an Höhlenmalereien, in denen sich auch schon "Verhaltensregeln" finden etc.), nicht DIE Moral an sich (da gibt es in den verschiedenen Kulturkreisen entsprechend viele andere), aber eben auch keine ganz unwesentliche.

Und in unserem Kulturkreis ist die Bibel (ich betone nochmals, dass das nicht originär von der Bibel ausgegangen sein muss, aber es wurde eben darin erzählt und aufgeschrieben) wiederum nicht ganz unwesentlich an unseren, teilweise noch heute gültigen Moralvorstellungen beteiligt. Auch der "Geist" bestimmter Gesetze lässt sich darauf mindestens indirekt zurückführen (z.B. das früher gültige Scheidungsrecht).

Das muss man nicht gut finden. Aber ich denke es entspricht der geschichtlichen Realität.

Die Texte der Tora gehen bis ins 15.Jhdt. vor Christus zurück, der Codex Hammurapi, wohl die älteste bisher gefundene Qualle kodifizierten Rechts stammt aus dem 18.Jhdt. v.Chr. Ich denke, Du liegst mit Deiner Einschätzung ganz gut ...

keko# 19.09.2016 10:17

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1256642)
...
Nun wird diese Gruppe immer größer. Jeder tut, was ihm passt. Jeder geht jagen, wann es ihm passt, beklaut den anderen, weil es ihm so passt. Also kristallisiert sich der Stärkste der Gruppe als Chef und Anführer heraus. Eine weitere Vernunftsentscheidung. Der Chef legt ein paar grundsätzliche Regeln fest für die Gruppe, die das Miteinander erleichtern soll. Auch vernünftig... ...

Die meiste Zeit lebten Menschen aber als Jäger und Sammler. Dort, in diesen kleinen Gruppen, war Gleichberechtigung wichtig. Manche vermuten sogar, dass eine größere Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau herrschte, als heute. Erst mit der Seßhaftigkeit entwickelten sich extrem große Gruppen mit Hierarchien und Chefs. Egoismus eines Einzelnen ist in einer kleinen Gruppe extrem unvernünftig. Möglicherweise wurden Egoisten getötet. In unserer Gesellschaft kommt man mit Egoismus sehr weit, man bewundert sie sogar.
Was ich sagen will: auch in diesem Beispiel ist Vernunft rein pragmatisch oder einfach nur praktisch.


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