Zitat:
Zitat von TriVet
(Beitrag 1778560)
Kann es sein, dass du dir da selbst widersprichst?
Also wenn die Russen das Momentum haben, ist es sinnvoll weiterzumachen.
Als die Ukrainer es hatten, haetten sie aufhören sollen?
|
Das ist eine gute Frage. Ich war mir des Widerspruchs bewusst und hatte versucht, es deutlicher auszudrücken. Deine Frage zeigt, dass dies nicht gelungen ist :)
Ich meinte hier insbesondere, dass die Russen auf keinen Fall irgendwelche Eingeständnisse in Bezug auf Waffenruhe und dergleichen machen werden, wenn das Ding nicht komplett verhandelt wurde. Sie würden in dieser Phase nur Downside haben. Das macht keinen Sinn (für die Russen).
Aber auch so, läuft die russische Walze. Langsam, aber stetig. Es gibt hier einen weiteren großen Unterschied. Die schiere Masse der russischen Armee in Bezug auf die Anzahl und den Nachschub an Soldaten. ich würde an dem Punkt vermuten, dass die Russen nicht mehr als Gambler unterwegs sind. Das ist nur noch Execution. Der Krieg ist seit geraumer Zeit (zumindest von aussen als Beobachter) relativ voraussagbar. Nur die Zeitschiene scheint etwas beweglich. Naja, dann kommen noch solche Geschichten wie Kursk. Das war überraschend und zu Beginn hat es sich ein wenig disruptiv auf die gesamte Situation angefühlt.
Ansonsten beobachten wir von aussen eine immer weitere Zerstörung der ukrainischen Infrastruktur bzw. dessen, was davon übrig geblieben ist und der ukrainischen Städte. Was bleibt ist, was im Boden ist und der Boden selbst. Man könnte böse sagen, dass die Ukraine sich zu einem Rohstoffland ohne Volk entwickelt hat. Vielleicht noch nicht ganz, aber darauf läuft es hinaus.
Du kannst das ganz gut an den Bodenpreisen sehen oder auch an den Preisen für die Gesellschaften für mögliche Rohstoffprofiteure.
Der Blick darauf sagt deutlich mehr als jegliche Diskussion über die Schuldigen. Übrigens sieht man auch in der Handelbarkeit der ersten russischen Aktien und der mittlerweile deutlichen Bewertungserhöhung des russischen Aktienmarktes über Börsenplätze ausserhalb Russlands, dass da Bewegung im Spiel ist.
Auch wenn sicher reflexartig der Einwurf der rein ökonomischen Betrachtung folgen mag, trifft dieser hier nicht zu. Ich beschreibe nur, was ich sehe und bewerte es nicht. Wobei ich sagen muss, dass ich die Bodenpreise über große Genossenschaften in der Ukraine schon seit Anfang des Krieges verfolge. Gleiches gilt für den Rohstoffmarkt. In Bezug auf das Militär muss ich auch raten. Davon verstehe ich sehr wenig bis nichts. Ok, ich war auch Urinkellner und nicht an der Waffe.