triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Ironman Hamburg (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=110)
-   -   Ironman Hamburg 2020 (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=46705)

flachy 01.07.2020 12:19

Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1540431)
„Ich weiß jetzt immer noch nicht, woran wir sind“, sagte Thaleiser, GF der Marathon GmbH.
...
(Abendblatt, gekürzt).

Danke Champ, bist verlässlicher als der NDR-Ticker, den ich seit gestern online auf meinem Smartphone habe. :Blumen:

Persönlich habe ich bereits vorgestern mit dem Abtrainieren angefangen.
Wie Black Beauty, Seabiscuit oder auch Totilas dürfen wir Hamburg Warriors a. D. ja nicht einfach Aerolenker und Laufschuhe gegen Torte mit Goldkoneschnapps tauschen.
Das überlassen wir besser weiterhin den Skeptikern des Landes:Blumen:

Also, easy going mit paar Sportfreunden ist jetzt erstmal angesagt.
Blöde nur, dass die Vollpfosten mich nicht ungestört in meinem Selbstmitleid suhlen lassen.
Gestern 4:45 wurde das Halali zur Jagd über 110 Kilometern Tribike mit 8 "lockerem Koppellauf-Kilometern" geblasen.
Aber welcher Honk rennt in der Offseason mit nachlassender Form die finalen Kilometer im Sub Viererschnitt?
Ausser uns mein ich?

Heute dann erneut 4:30 der Weckruf eines "Freundes", zwei Stunden lockeres Pedalieren.
Wo bitteschön ist das LOCKER, wenn wir 5:30 den Lupo eines ländlichen Pflegedienstes im Kienle-Style mit Nase auf dem Vorderreifen überholen???
Auch hatte mir der Arsch vorher überhaupt nicht mitgeteilt, dass er 74 Kilometer Strecke in die zwei Stunden packen wollte.

Und jetzt kommt auch noch Markus um die Ecke mit der tollen Idee, zum Seeschwimmen doch komplett auf kostenverursachende Transportmittel zu verzichten.
Ich habs grad mal gegoogelt, sind ja bloß 60 Kilometer Rad Hinfahrt, 4km im Lausitzer Meer querdurch, bei ganz viel Glück mit Wellengang und dafür natürlich ohne Neo, 12 Kilometer vom Ziel um den halben See zurück zu den Bikes rennen und dann mit kleiner Extraschleife über die Knappenmanrunde 90 Kilometer zurück nach Hause in Aeroposition demmeln.
Er hätte das O. K. vom Faris dafür bekommen.
Eh klar, der bayrische Badehosen-Heini findet ja auch Schwimmen in 13 Grad kalten Seen samt Laufen im Neo als tolle Freizeitbeschäftigung.
Ich hab natürlich zugesagt, so bekomme ich wenigstens meine noch 170 GU Gels aus der Wühlkiste unter die Leute.

Aber unter uns Insidern hier im Forum, jetzt mal eine ernsthafte Frage :
WIE BITTE SCHÖN SOLL MAN DA KORREKT ABTRAINIEREN, HÄ???

Haut rein, wir rocken Hamburg sowieso, das Datum ist dabei komplett egal!

Hafu 01.07.2020 12:25

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1540445)
Der Sonntagsspaziergang ist kein einmaliges Ereignis. Wenn man ihn verbietet, dann ist das ein teilweises Ausgangsverbot für die Bevölkerung. Die Bevölkerung würde darunter leiden.
Der Verbot einer Sportveranstaltung ist natürlich auch ärgerlich, aber wenn wir ehrlich sind, dann trifft es keinen der Teilnehmer wirklich hart. ...

Richtig, der Verbot eines Sonntagsspaziergangs an der Alster (bzw. eine kontrollierte Zugangsbeschränkung an der Alster bis zu der Spaziergängerzahl bei der sinnvolle Sicherheitsabstände noch einzuhalten sind) wäre ein größere Belastung für manche Hamburger als das Verbot eines Triathlonwettkampfes an dem ohnehin nur 1500 Leute teilnehmen.

Wenn der Sonntagsspaziergang aber ein nachweisbares epidemiologisches Risiko für Hamburg darstellen würde, dann wäre die Stadt trotzdem verpflichtet, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Nur der Fakt, dass eine Bevölkerung unter einer Maßnahme leidet kann keine Richtschnur für die Infekteindämmung während einer Pandemie sein, sonst hätte man auch niemals Schulen und Kitas schließen dürfen, worunter die Bevöllkerung noch viel mehr gelitten hat als unter hypothetischen Einschränkungen beim Sonntagsspaziergang an der Alster.

Wenn der Wochenend-Spaziergang von Zehntausenden Hamburgern aber kein messbares Risiko für Covid-19-Infekte darstellt (da es im Freien im Sommer wegen Verdünnungseffekten, Luftbewegungen, Temperatur und UV-Strahlung kaum zur Virusweitergabe kommt und darauf deuten alle wissenschaftlichen Daten mittlerweile hin, muss schon die ernsthafte Frage erlaubt sein, warum hier mit zweierlei Maß gemessen wird und das eine erlaubt, das andere verboten wird.

Irgendwann müssen wir lernen mit dem Virus ein weitgehend normales Leben zu leben (mit bedarfsorientierten Tests aber auch mit so weit als möglich normalem Berufs- und Freizeitleben).

Das Unglückliche an der Hamburger Situation ist meines Erachtens, dass die Stadt meint, dass man alle drei großen Sportveranstaltungen gleich behandeln muss und dass man auch noch das Schlagerfestival am selben WE terminiert hat und sich somit unnötig in Zugzwang gebracht hat.
Vor der Durchführung der Sprint- und Kurzdistanz mit 6000-7000 Teilnehmern oder dem Marathon mit 10000- 200000 teilnehmern hätte ich auch gewisse Bedenken. An Veranstaltungen dieser Größenordnung sollte man sich vermutlich erst nach und nach in verschiedenen Stufen annähern.

Die WTS-Serienveranstaltung mit zweimal 60 ITU-Profis und ein paar Zuschauern außen herum (die dort sowieso an jedem schönen Sonntag flanieren) halte ich aber für weitgehend unbedenklich, ebenso wie das überschaubare Teilnehmer- und Zuschauerfeld beim Ironman.
Aber nichtsdestoweniger wird halt von Seiten der Genehmigungsbehörden da offensichtlich nicht groß differenziert.

Estebban 01.07.2020 12:37

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1540453)
Aber nichtsdestoweniger wird halt von Seiten der Genehmigungsbehörden da offensichtlich nicht groß differenziert.

Du hast mit deiner ganzen Argumentation natürlich vollkommen recht.
Aber der eine Ordnungsamtsbeamte, der das entscheiden muss, was hat der für Alternativen:

Genehmigen und es passiert nix: Dankbarkeit von ein paar (externen) Sportlern, alles läuft reibungslos, in 2 Wochen kräht kein Hahn danach.

Nicht genehmigen: Ein paar (externe) Sportler sind für ein paar Wochen sauer, weil ja vieles andere geht und rational die Veranstaltung auch durchführbar sein müsste. Da aber alles überall ausfällt, interessiert das Thema in zwei Wochen keinen Menschen mehr.

Genehmigen und es passiert was: Ja, das ist sehr sehr unwahrscheinlich, aber könnte ja sein. Dann ist das Geschrei gross, die nächste Beförderung erstmal dahin, der Innensenator braucht sich auch keine großen Hoffnungen zu machen in näherer Zukunft weiter zu kommen.

Ich wüsste wie ich entscheide.

sabine-g 01.07.2020 12:47

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1540457)
Genehmigen und es passiert was

um das Unwort des Jahres 2011 zu bemühen: Alternativlos

Hafu 01.07.2020 13:16

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1540457)
...
Ich wüsste wie ich entscheide.

Du hast recht in deiner Beschreibung der Abhängigkeiten und wahrscheinlich wird es auch so kommen.

Andererseits will sich Hamburg ja auch -gerade nach der verkorksten Olympiabewerbung- als Sportstadt definieren (wie auch Frank Wechsel im aktuellen Tri-Mag-Podcast nochmal drauf hingewiesen hat) und da gibt es meines Erachtens nach, wenn einem die Situation des Sports wichtig ist, durchaus Möglichkeiten abgesehen von den Alles-oder-nichts-Optionen.

Man könnte den Veranstalter auch klare Teilnehmergrenzen vorgeben, vergleichbar der geplanten Situation beim Hannover-Triathlon.

Maximal 1000 Teilnehmer, Zuschauer zählen nicht direkt zur Veranstaltung, weil es bei einem Marathon oder Triathlon im Gegensatz zu Fußballspielen oder Konzerten kein streng definiertes Zuschauerareal gibt. Natürlich dürfte man dann auch keine Tribünen aufbauen und müsste ggf. Wechselzonen so aufbauen, dass dort auch nur wenige Zuschauer/ Angehörige überhaupt hinkommen und Abstandsregeln in potenziell neuralgischen Zonen noch einzuhalten sind.

Ob sich ein Marathon, Ironman oder der Hamburg-Wasser-Triathlon mit nur 1000 Teilnehmern aus Veranstaltersicht lohnt, sei hier mal dahingestellt, aber evt. wären die Veranstalter mit so einer runterskalierten Veranstaltung (gegenüber einer Komplett-Absage) nicht komplett unzufrieden, weil die Durchführung einer Sportveranstaltung in Corona-Zeiten ja auch Signalwirkung hat, weil man seinen Sponsoren über die TV-Übertragungen (Einschaltquoten wären vermutlich höher als üblich) auch mit reduzierter Teilnehmerzahl damit einen gewissen Return-of-Investment bieten kann.

Man sollte auch versuchen ein Stück in die Zukunft sehen und dabei die Gegenwart in Hamburg im Auge haben. Aktuell gibt es in Hamburg 2,2 Infektfälle pro Woche pro 100 000 Einwohner (7-Tage-Durchschnitt). Gerade mal 23 Patienten finden sich in allen Hamburger Kliniken wegen Covid-19 in Behandlung, d.h. faktisch gibt es in der Stadt kein relevantes Infektgeschehen, zumindest keines dass die Behörden nicht problemlos inklusive individueller Fallnachverfolgung im Griff haben.
Besser wird die Situation auch 2021 mutmaßlich nicht sein. Die Pandemie wird auch dann nicht komplett verschwunden sein. Und selbst wenn es eine Impfung bis dahin geben sollte, dann wird dieser Impfstoff garantiert nicht flächendeckend zur Verfügung stehen, sondern erstmal für besonders betroffene Berufsgruppen und besonders betroffene Regionen reserviert sein.
Wenn man also in der jetzigen "Luxussituation" Veranstaltungen verbietet, dann braucht man auch für das ganze nächste Jahr nichts ernsthaft planen, denn noch weniger Infektgeschehen ist kaum vorstellbar.

Wasserbüffel 01.07.2020 13:42

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1540476)
Wenn man also in der jetzigen "Luxussituation" Veranstaltungen verbietet, dann braucht man auch für das ganze nächste Jahr nichts ernsthaft planen, denn noch weniger Infektgeschehen ist kaum vorstellbar.

Die Anpassung an ein Leben mit Infektionsrisiko braucht meiner Meinung nach Zeit. Im nächsten Jahr werden weitere Erfahrungswerte vorliegen, wie mit bestimmten Situationen umgegangen werden kann. Man sollte aber von "klein nach groß" denken. Heißt auf den Triathlon übertragen, erstmal die kleinen regionalen Wettbewerbe ermöglichen (und nicht durch Bürokratie verhindern) und dann mit diesen Erfahrungen die größeren durchführen. Hier wird ja gleich versucht mit dem größtmöglichen Event zu starten.

Duafüxin 01.07.2020 15:05

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1540450)
Haut rein, wir rocken Hamburg sowieso, das Datum ist dabei komplett egal!

Danke, damit du hast meinen Glauben an dich gerettet :Blumen:

JamesTRI 01.07.2020 15:31

Wir sind in einem langsamen Lockerungs- und Deregulierungsprozess. Ich sehe dieses Jahr auch noch keine Großveranstaltungen. Das wird dann erst 2021 wieder erlaubt sein. Dieses Jahr eben nur kleine Veranstaltungen bis 500 bzw. wird ja erhöht auf bis zu 1000.
Gibt Schlimmeres als nicht in Hamburg starten zu dürfen. Die Radstrecke durch die Hafen City soll ja schlimm sein was Straßenbelag aber auch kreuz und quer verlegte Schienen angeht. Da sollte Ironman ggf. mal die Zeit nutzen um eine schöne Strecke Richtung Lüneburger Heide oder Richtung Norden Schleswig vorzubereiten.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:08 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.