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captain hook 13.01.2012 11:31

dass alle antworten natürlich nicht auf jedem passen dürfte sich fast jedem erschließen. von daher: auf die 40 jährigen sesselfurzer ohne sportliche vorkenntnisse kann leider bei antworten auf fragen zu intervalltraining oder anderen harten sachen keine rücksicht genommen werden. die brauchen eh was ganz anderes als die, denen es darum geht eine bestehende form zu verbessern. mir sind diese eventsportler die einmal aus dem sessel raus innerhalb eines jahres eine IM machen wollen und danach in den sessel zurückkehren eh ein graus.

den rahmen hast du ja schon gut umschrieben. je weiter weg desto unspezifischer. viel länger und viel langsamer und/oder viel schneller und viel kürzer, viel steiler mit viel mehr kraft usw.. je näher man dem wk kommt, desto spezifischer.

Flow 13.01.2012 11:35

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 698101)
Auch wenn deine Frage wahrscheinlich rhetorisch war, hier meine Antwort:
- nein, das war Training, denn Training macht müde und am Ende vom Training ist man weniger leistungsfähig als vorher.... Das ist das Prinzip davon

... und vor allem nach ein paar Tagen oder einer Ruhewoche leistungsfähiger als vorher !
Im Übertraining wirst du dauerhaft und zunehmend "weniger leistungsfähig".

powermanpapa 13.01.2012 11:48

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 698101)
Auch wenn deine Frage wahrscheinlich rhetorisch war, hier meine Antwort:
- nein, das war Training, denn Training macht müde und am Ende vom Training ist man weniger leistungsfähig als vorher.... Das ist das Prinzip davon

Gruß
kullerich

ja eben und in dem Zusammenhang wundert mich wie viele sich im "Übertraining" glauben

ich wüsste nicht was ich noch mehr und härter und mit aller Gewalt hätte tun können um dann dieses "Übertraining" zu erreichen

und wer mich kennt weiß das ich mit meinem Körper selten -zärtele-
....................

Das es das gibt das glaube ich ganz sicher!

nur wird das wohl mittlerweile ähnlich Inflationär wie

Burnout oder ADHS verwendet

Flow 13.01.2012 12:01

Zitat:

Zitat von niksfiadi (Beitrag 698048)
Wohl je nachdem, wie man ÜT definiert.

Im ÜT werden die Trainingsreize nicht mehr regeneriert.
Zuerst vielleicht, weil sie zu intensiv, zu häufig, zu viel waren und/oder zu wenig Zeit zum regenerieren gelassen wurde.
Irgendwann, weil die Regeneration nicht mehr funktioniert. Dann wird es eher fatal ...
Der Punkt ist die mangelhafte Regeneration, nicht der "zu harte" Reiz !
Zitat:

Und so kommst Du umfangsmäßig irgendwann näher an deine Grenze. Beim Tempotraining ists dann ähnlich.
Ich könnte mir übrigens vorstellen, daß man sich durch zu viele lockere Einheiten eventuell "besser", da subtiler ins ÜT manövrieren kann als durch "zu harte".
Eine lockere Einheit kann man immer noch irgendwie draufpacken statt zu regenerieren ... der "Reiz", die Trainingsbelastung kumuliert unauffälliger, man tastet sich langsam hinein ...
Eine harte Einheit fühlt sich auch gleich hart an. Hat man sich richtig abgeschossen, kommt man nicht unbedingt auf die Idee am Abend oder nächsten Tag nochmal draufzupacken.

Zitat:

Problem ist nur, dass einem die Leute dauernd sagen, dass 100k/W rennen extrem viel ist und voll gefährlich wegen Verletzung und ÜT.
Die Grenzen der Belastbarkeit, besser Regenierbarkeit, sind individuell und auch intraindivduell sehr unterschiedlich.
Absolute Zahlen anzugeben, ist völliger Humbug.
Für den einen können 20-30km GA1 über mehrere Wochen einfach viel zu viel sein, andere verkraften 200km//w mit hohem Tempoanteil ...

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 698017)
grade im leistungssport gibt es schon auch manchmal einheiten/kombinationen, die müssen sein. und dann ist es nicht wie viel zu oft in unserer gesellschaft heute... "dir gehts nicht gut? dann mach halt lieber ein bischen weniger. du hast schmerzen? dann mach lieber langsamer." da gibt es dann: willst du, oder willst du nicht. und wenn du willst: hau rein!

Im Leistungssport findet sicher auch eine Selektion statt !
Erstmal dürfen "alle reinhauen" ... wer es dann nicht verkraftet, ist eben nach einer gewissen Zeit raus ...
Gegebenenfalls mit leichtem ÜT.
18jährige, gesunde Menschen sollten natürlich schon was vertragen und dürfen auch mal was riskieren, wenn was draus werden soll.
Zur Not kommen sie wohl auch aus einem leichten ÜT wieder schnell(er) raus.

Wenn die "Zielgruppe" nun aus einem Teil völlig untrainierter, übergewichtiger 30-45jähriger Sporteinsteiger besteht, die eventuell "ambitionierten" Freizeitsport dauerhaft ins Leben einbauen wollen, liegen wohl andere Ansätze nah.
Nicht unbedingt, weil die Ambitionen niedriger wären, sondern weil ein jeder an unterschiedliche individuelle Grenzen geführt werden will ...

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 698017)
grade im leistungssport gibt es schon auch manchmal einheiten/kombinationen, die müssen sein. und dann ist es nicht wie viel zu oft in unserer gesellschaft heute... "dir gehts nicht gut? dann mach halt lieber ein bischen weniger. du hast schmerzen? dann mach lieber langsamer."

Meinst du wirklich, daß unsere Gesellschaft weniger leistungsorientiert ist, als der Sport ?



Grüße ... :Huhu:

Carlos85 13.01.2012 12:02

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 698103)
mir sind diese eventsportler die einmal aus dem sessel raus innerhalb eines jahres eine IM machen wollen und danach in den sessel zurückkehren eh ein graus.

Pah!!! Frechheit! :Cheese:

Flow 13.01.2012 12:22

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 698106)
ja eben und in dem Zusammenhang wundert mich wie viele sich im "Übertraining" glauben

Ich denke, gerade die "0 auf 226"-Dinger bieten da eine gute Möglichkeit ...
Im Vergleich zum Vorleben gewaltige Umfänge, alles so locker, daß die einzelne Einheit nie richtig hart empfunden wird ...

Stell dir vor, du machst 2 Kniebeugen und 2 Liegestütze.
Das ist nichts ... :Lachen2:
Mach jeweils 50, irgendwie über den Tag verteilt ... auch kein Problem ...
Nun mach exakt zu jeder vollen Stunde 2 Kniebeugen, "um halb" zwei Liegestütze ... Tag und Nacht ... immer weiter ...
Nach ein, zwei Wochen bist du wahrscheinlich kaputt ...
Nicht weil die 2 Dinger so hart waren, sondern die Regeneration (gut, in dem Fall vor allem der Schlaf ...:Cheese:) gefehlt hat ...

Zitat:

ich wüsste nicht was ich noch mehr und härter und mit aller Gewalt hätte tun können um dann dieses "Übertraining" zu erreichen
Wie schon mal geschrieben ... ich denke, du bist "gesund und stark" und erholst dich dementsprechend gut !
"Quälende Sorgen zu Hause", die dich abends nicht abschalten und nachts nicht schlafen ließen, würden dich bei gleichem Training dem ÜT ein wenig näher bringen ...

Ansonsten Umfänge drastisch erhöhen (da IMO leichter möglich als Intensität drastisch zu erhöhen) und Regeneration vermeiden ... ;)

Zitat:

Das es das gibt das glaube ich ganz sicher!

nur wird das wohl mittlerweile ähnlich Inflationär wie

Burnout oder ADHS verwendet
Burnout und ADHS würde ich gesondert betrachten ...

Burnout als "Modewort/-diagnose" für eine "Belastungs-Depression" ist mit dem ÜT eng verwandt.
Überlastungen, Depression und dementsprechende Ausfälle scheinen in unserer Gesellschaft deutlich anzusteigen ...
Ich denke, nicht unbedingt, weil die erbrachten Leistungen so hoch sind (auch wenn hier sicherlich ein gewisser hoher Druck auftreten kann), sondern vor allem, weil das wichtige Wechselspiel von "Belastung und Erholung" aus dem Gleichgewicht gerät ...

Wie befinden uns zunehmend in Angst und Dauerstreß.

captain hook 13.01.2012 12:24

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 698112)
1) Ich könnte mir übrigens vorstellen, daß man sich durch zu viele lockere Einheiten eventuell "besser", da subtiler ins ÜT manövrieren kann als durch "zu harte".




2)Meinst du wirklich, daß unsere Gesellschaft weniger leistungsorientiert ist, als der Sport ?



Grüße ... :Huhu:

zu 1) seh ich genauso. da wird die rekom einheit aufm rad dann doch zur ortsschildsprinterei weil man nicht sitzen bleiben kann oder oder die gruppe läuft halt zügiger übern berg als es für einen selber gut ist... und schwubs ist sie dahin die rekom einheit und schwubs ist das nächste harte training irgendwie doch nicht so richtig aus der erholung raus...

zu 2) ich glaube das unsere gesellschaft körperlich gesehen weich geworden ist. beim sport gilt doch in den führenden lifestyle magazinen fast grundsätzlich das motte: "bloß nicht überlasten" und die gesellschaft übernimmt es.

Flow 13.01.2012 12:33

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 698122)
zu 1) seh ich genauso. da wird die rekom einheit aufm rad dann doch zur ortsschildsprinterei weil man nicht sitzen bleiben kann oder oder die gruppe läuft halt zügiger übern berg als es für einen selber gut ist... und schwubs ist sie dahin die rekom einheit und schwubs ist das nächste harte training irgendwie doch nicht so richtig aus der erholung raus...

Ja ... und ich würde auch noch weiter gehen ...
Selbst ohne "Verhärtung der Rekom-Einheit" kann man sich so ganz gut überlasten.
(Wie gehabt, ich würde da auch die 40jährigen "Sesselfurzer" mit berücksichtigen ... ;) bzw. das Klientel nicht über einen selektiven Kamm scheren)

Mit "täglichen langen Rekom-Einheiten" schafft man es womöglich besser dauerhaft zu überziehen, als mit richtig harten Einheiten an irgendeinem Limit. Nach letzteren ist man dann doch so abgeschossen, daß man halbtod ins Bett fällt und dementsprechend lange schläft/sich wieder erholt.
"Dauerstreß" läßt sich leichter höher stapeln ...

Zitat:

zu 2) ich glaube das unsere gesellschaft körperlich gesehen weich geworden ist. beim sport gilt doch in den führenden lifestyle magazinen fast grundsätzlich das motte: "bloß nicht überlasten" und die gesellschaft übernimmt es.
Du beziehst dich vor allem auf den Sport ?
Ich dachte auch an den allgemeinen Leistungsdruck ... "Bloß den Arbeitnehmer nicht überlasten" ?

Grüße ... :Huhu:


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