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phonofreund 05.10.2015 09:25

Die katholische Kirche in ihrer ganzen Weisheit

Kopf schütteln geht auch........

Rälph 04.11.2015 11:13

Afghanistan: Taliban steinigen junge Frau

Klugschnacker 15.12.2015 19:39

Presseartikel:

"Gestern fand vor dem Bochumer Amtsgerichts die Hauptverhandlung im Bußgeldverfahren gegen Martin Budich statt. Gegenstand des Verfahrens war die Aufführung des Films "Das Leben des Brian" am Karfreitag 2014.

... Die Aufführung des Films stellt nach Auffassung des Ordnungsamts der Stadt Bochum einen Verstoß gegen das Feiertagsgesetz NRW dar, das an den sogenannte stillen christlichen Feiertagen wie Karfreitag alle der Unterhaltung dienenden öffentlichen Veranstaltungen verbietet. Unter anderem ausdrücklich verboten ist die Vorführung von Filmen, die nicht als zur Aufführung am Karfreitag geeignet anerkannt sind - wie “Das Leben des Brian”. Im Jahr 1980 wurde er von der FSK als nicht feiertagsgeeignet eingestuft."
http://hpd.de/artikel/12536

phonofreund 15.12.2015 19:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1190055)
Presseartikel:

"Gestern fand vor dem Bochumer Amtsgerichts die Hauptverhandlung im Bußgeldverfahren gegen Martin Budich statt. Gegenstand des Verfahrens war die Aufführung des Films "Das Leben des Brian" am Karfreitag 2014.

... Die Aufführung des Films stellt nach Auffassung des Ordnungsamts der Stadt Bochum einen Verstoß gegen das Feiertagsgesetz NRW dar, das an den sogenannte stillen christlichen Feiertagen wie Karfreitag alle der Unterhaltung dienenden öffentlichen Veranstaltungen verbietet. Unter anderem ausdrücklich verboten ist die Vorführung von Filmen, die nicht als zur Aufführung am Karfreitag geeignet anerkannt sind - wie “Das Leben des Brian”. Im Jahr 1980 wurde er von der FSK als nicht feiertagsgeeignet eingestuft."
http://hpd.de/artikel/12536

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

TriBlade 16.12.2015 08:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1190055)
Presseartikel:

"Gestern fand vor dem Bochumer Amtsgerichts die Hauptverhandlung im Bußgeldverfahren gegen Martin Budich statt. Gegenstand des Verfahrens war die Aufführung des Films "Das Leben des Brian" am Karfreitag 2014.

... Die Aufführung des Films stellt nach Auffassung des Ordnungsamts der Stadt Bochum einen Verstoß gegen das Feiertagsgesetz NRW dar, das an den sogenannte stillen christlichen Feiertagen wie Karfreitag alle der Unterhaltung dienenden öffentlichen Veranstaltungen verbietet. Unter anderem ausdrücklich verboten ist die Vorführung von Filmen, die nicht als zur Aufführung am Karfreitag geeignet anerkannt sind - wie “Das Leben des Brian”. Im Jahr 1980 wurde er von der FSK als nicht feiertagsgeeignet eingestuft."
http://hpd.de/artikel/12536


Diese Diskussion ist ja nicht neu. Ich sehe es recht pragmatisch. Wenn man an Feiertagen alle möglichen Veranstaltungen machen möchte ohne Einschränkungen, dann ist es ein normaler Werktag, also kein arbeitsfreier Tag. Wer an diesen Tagen aus religiösen Gründen bestimmte Gottesdienste oder sonst welche obskuren Rituale pflegen möchte, nimmt sich frei, der Rest geht wie immer seiner Beschäftigung nach.
Andere Varinate, wir halten bestimmte religiöse Tage für besonders wichtig, weil die Mehrheit der Bevölkerung es für wichtig hält, dann werden wir darauf Rücksicht nehmen müssen und können halt nicht jede mögliche Veranstaltung durchführen.
Einfache Entscheidung finde ich, wer dafür ist das an religiösen Feiertagen alles erlaubt sein soll, möge sich für die Abschaffung der Feiertage einsetzen.
Gibt es dieses Jahr am 1.Weihnachtsfeiertag eigentlich eine Live Sendung von Triathlon-Szene.de?

schnodo 16.12.2015 10:13

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1190115)
Einfache Entscheidung finde ich, wer dafür ist das an religiösen Feiertagen alles erlaubt sein soll, möge sich für die Abschaffung der Feiertage einsetzen.

Das ist zwar richtig und ich bin komplett dafür, aber immer alles oder nichts zu fordern ist nicht zielführend. Man kann auch kleinere Brötchen backen.

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1190115)
Andere Varinate, wir halten bestimmte religiöse Tage für besonders wichtig, weil die Mehrheit der Bevölkerung es für wichtig hält...

Die "Mehrheit" ist froh, dass sie ein paar Tage frei hat, deswegen hat sie kaum ein Interesse an der Abschaffung und nimmt die Nachteile in Kauf oder nimmt sie gar nicht wahr. Wenn die Mehrheit wieder für Hexenverbrennung wäre, würden wir das trotzdem nicht machen.

Die Durchsetzung religiöser Vorschriften durch den Staat ist nicht mehr zeitgemäß und es ist angebracht, die Trennung von Staat und Kirche voranzutreiben. Dabei sind solche Possenspiele - und damit meine ich nicht Brian - tatsächlich hilfreich. Je absurder, desto besser.

Offensichtlich war das Urteil selbst der Richterin peinlich, was ein gutes Zeichen ist.

Klugschnacker 16.12.2015 10:29

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1190115)
Andere Varinate, wir halten bestimmte religiöse Tage für besonders wichtig, weil die Mehrheit der Bevölkerung es für wichtig hält, dann werden wir darauf Rücksicht nehmen müssen und können halt nicht jede mögliche Veranstaltung durchführen.

Der Staat hat in religiösen Fragen neutral zu sein. Ein Gesetz, das am Karfreitag "alle der Unterhaltung dienenden öffentlichen Veranstaltungen" verbietet, verstößt gegen diesen Grundsatz. Wer sich aus religiöser Überzeugung am Karfreitag von öffentlicher Unterhaltung fern halten will, kann das tun. Es ist aber offensichtliches Unrecht, dies allen Menschen aufzuerlegen, unabhängig von deren Glauben oder Nichtglauben.

Die katholische Kirche hat den Karfreitag zu einem strengen Fast- und Abstinenztag erklärt. Würdest Du sagen, auch die Andersgläubigen müssten fasten, sofern die Katholiken in der Mehrheit seien?

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1190115)
wer dafür ist, dass an religiösen Feiertagen alles erlaubt sein soll, möge sich für die Abschaffung der Feiertage einsetzen. Gibt es dieses Jahr am 1.Weihnachtsfeiertag eigentlich eine Live Sendung von Triathlon-Szene.de?

Feiertage sind in Deutschland längst verweltlich. Weihnachten ist beispielsweise für die meisten ein Familienfest, also eine soziale Veranstaltung und keine religiöse.

Ich habe überhaupt nichts gegen religiöse Feiertage. Freiheit in der Ausübung der Religion finde ich wichtig, sofern die Rechte anderer dadurch nicht ungebührlich beschnitten werden. Die Christen glauben, der allmächtige Schöpfer des Universums sei in Gestalt eines Palästinensers auf einem Esel in die Stadt Jerusalem geritten. Sie feiern dieses Ereignis am Palmsonntag und haben dafür meine Unterstützung. Falls ich an diesem Tag etwas anderes feiere, erwarte ich dasselbe von den Christen.

Nein, es gibt am ersten Weihnachtsfeiertag keine Sendung, aber ich schiebe natürlich hier Dienst wie an allen anderen Sonn- und Feiertagen.

Grüße,:Blumen:
Arne

TriBlade 16.12.2015 10:30

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1190143)

Die "Mehrheit" ist froh, dass sie ein paar Tage frei hat, deswegen hat sie kaum ein Interesse an der Abschaffung und nimmt die Nachteile in Kauf oder nimmt sie gar nicht wahr. Wenn die Mehrheit wieder für Hexenverbrennung wäre, würden wir das trotzdem nicht machen.

Wenn die "Mehrheit" mehr frei haben will, kann diese das in den Tarifverhandlungen ja aushandeln.
Hexenverbrennung geht übrigens auch bei Mehrheitsbeschluss nicht, da ist unser Grundgesetz zum Glück (ich hätte fast geschrieben Gott sei Dank) eindeutig.
Eine Trennung von Kirche und staatlichen Regelungen finde ich aber wichtig und richtig. Nur hat das eben auch ein paar Nachteile.

Duafüxin 16.12.2015 10:51

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1190147)
Wenn die "Mehrheit" mehr frei haben will, kann diese das in den Tarifverhandlungen ja aushandeln.
Hexenverbrennung geht übrigens auch bei Mehrheitsbeschluss nicht, da ist unser Grundgesetz zum Glück (ich hätte fast geschrieben Gott sei Dank) eindeutig.
Eine Trennung von Kirche und staatlichen Regelungen finde ich aber wichtig und richtig. Nur hat das eben auch ein paar Nachteile.

Und was machen die, die ohne Tarif arbeiten?

Ich wär für die Umsetzung Feiertag : Urlaubstag 1 : 1 und dann kann jeder, der in die Kirche rennen wie er will und dieses erzwungene Frei fällt weg.
Nur versuchen dann die meisten AG wieder zu trixen.
Wie bei uns früher waren der 24. und 31.12. ganz normale Arbeitstage. Da hab ich auch immer gearbeitet und nun müssen wir jeweils einen Tag Urlaub dafür nehmen. Danke Verdi!

Campeon 16.12.2015 14:32

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1190151)
Und was machen die, die ohne Tarif arbeiten?

Ich wär für die Umsetzung Feiertag : Urlaubstag 1 : 1 und dann kann jeder, der in die Kirche rennen wie er will und dieses erzwungene Frei fällt weg.

Ohne Tarif? Gibts das wirklich noch???

Keine schlechte Idee die du da hast!!!

Rälph 16.12.2015 16:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1190146)
Die Christen glauben, der allmächtige Schöpfer des Universums sei in Gestalt eines Palästinensers auf einem Esel in die Stadt Jerusalem geritten. Sie feiern dieses Ereignis am Palmsonntag und haben dafür meine Unterstützung.

Ach Arne, immer diese süffisante Art, wenns ums Christentum geht...

Ich bin kein streng gläubiger Christ, kann aber ein Tanzverbot an Karfreitag verkraften. Und auch, wenn Brian an diesem Tag ausfällt. Auch wenn ich es eigentlich albern finde.

flaix 16.12.2015 16:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1190146)
Der Staat hat in religiösen Fragen neutral zu sein.

deswegen: Streichung aller religiösen Feiertage. Ausnahmslos. Bleibt ja jedem frei für die Familie frei zu nehmen.

Gibt sowieso viele Berufsgruppen die nicht freinehmen können und Gleichberechtigung wäre dann auch. Kriegt niemand frei für Götzendienst. Christen, Juden, Moslems, Bhuddisten, Spagetthimonster, Triathleten.

Klugschnacker 16.12.2015 17:07

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1190202)
Ich bin kein streng gläubiger Christ, kann aber ein Tanzverbot an Karfreitag verkraften. Und auch, wenn Brian an diesem Tag ausfällt. Auch wenn ich es eigentlich albern finde.

Geht es denn darum, was Du als nichtstreng gläubiger Christ verkraften kannst und was nicht? Und alle anderen richten sich dann danach?
:)

Schwarzfahrer 16.12.2015 19:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1190146)
Der Staat hat in religiösen Fragen neutral zu sein.

Diesen Wunsch teile ich - aber ist das in Deutschland der Fall? Wenn doch m.W. im Grundgesetz gewisse Sonderrechte der christlichen Kirchen festgeschrieben ist, wenn der Staat die Kirchensteuer mit abführt, wenn die Kirchen das Recht auf Religionsunterricht in staatlichen Schulen haben, ist es doch kein wirklich laizistischer Staat.

Ansonsten sehe ich die christlichen Feiertage auch für nicht praktizierende/gläubige Christen nicht ganz irrelevant an, da es zu der Tradition, dem kulturellen Hintergrund dieses Volkes, dieses Landes gehört.
Ein gewisser Respekt vor diesen Feiertagen ist auch deshalb angemessen und darf erwartet werden. Die Details und die Grenzen dürften aber von Generation zu Generation neu aushandelbar sein. Das Leben des Brian mag vor 35 Jahren angeeckt haben; heutzutage wirkt es überzogen, deshalb vor Gericht zu gehen.

Ich finde auch, wenn wir z.B. in Kantinen auf die religiösen Essensvorschriften von Hindus, Juden, Moslems mit entspechender Auswahl bzw. Markierung Rücksicht nehmen, und die Sonntagsruhe noch weitgehend durchgesetzt wird, können wir auch an ein paar besonderen Tagen im Jahr den Wunsch gläubiger Christen nach eingeschränkten öffentlichen Vergnügungen respektieren.

schnodo 16.12.2015 19:24

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1190221)
Ich finde auch, wenn wir z.B. in Kantinen auf die religiösen Essensvorschriften von Hindus, Juden, Moslems mit entspechender Auswahl bzw. Markierung Rücksicht nehmen, und die Sonntagsruhe noch weitgehend durchgesetzt wird, können wir auch an ein paar besonderen Tagen im Jahr den Wunsch gläubiger Christen nach eingeschränkten öffentlichen Vergnügungen respektieren.

Das Essensangebot in der Kantine wird aber (noch) nicht durch Stranfandrohung des Staates erzwungen. Das ist der wesentliche Unterschied.

Früher war ich da auch entspannter, nach dem Motto "leben und leben lassen". Die Religiösen mischen sich aber so gerne in mein Leben ein, dass ich mich genötigt sehe, öfter energisch dagegen zu halten und "bullshit!" zu rufen, wenn ich welchen rieche.

Mirko 16.12.2015 21:35

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1190204)
deswegen: Streichung aller religiösen Feiertage. Ausnahmslos. Bleibt ja jedem frei für die Familie frei zu nehmen.

Gibt sowieso viele Berufsgruppen die nicht freinehmen können und Gleichberechtigung wäre dann auch. Kriegt niemand frei für Götzendienst. Christen, Juden, Moslems, Bhuddisten, Spagetthimonster, Triathleten.

NEEEEEIN! Ich muss zwar an Feiertagen arbeiten, bekomme da aber deutlich mehr Gehalt wie an normalen Tagen. Mir würdest du eher schaden wie helfen mit der Abschaffung!
Gleichberechtigung ist durch die Sonderzuschläge an Feiertagen schon da! (Jedenfalls bei mir, andere AG zahlen da wohl deutlich weniger)

Mirko 16.12.2015 21:37

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1190224)
Die Religiösen mischen sich aber so gerne in mein Leben ein, dass ich mich genötigt sehe, öfter energisch dagegen zu halten und "bullshit!" zu rufen, wenn ich welchen rieche.

Kannst du das an ein paar Beispielen erläutern? Mir fällt gar nix ein, wo Religion Auswirkungen auf mein Leben haben.

schnodo 16.12.2015 22:39

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1190246)
Kannst du das an ein paar Beispielen erläutern? Mir fällt gar nix ein, wo Religion Auswirkungen auf mein Leben haben.

Vielleicht kümmert es Dich nicht, aber
  • ich darf nicht in der Öffentlichkeit tanzen, z.B. an Karfreitag
  • wie weiter oben erwähnt, darf ich mir manche Filme nicht im Kino anschauen.
  • ich darf wegen § 166 StGB nicht über die Kirchen sagen, was ich denke.
  • meine Steuern werden dazu verwendet, die Gehälter von Bischöfen zu bezahlen.
  • der Staat treibt mit dem Apparat, den ich bezahle, die Steuern für Kirchen ein.
  • Kirchenvertreter sitzen automatisch in sämtlichen Ethikräten und bestimmen, was ethisch ist und was nicht.
  • Kirchenvertreter bestimmen darüber, welches Programm mit den Rundfunkgebühren, die man mir abpresst, ausgestrahlt wird.
  • Man zwingt mich, die theologische Lehre an den Universitäten - eigentlich Stätten der Aufklärung - zu bezahlen.

Und es hört nicht dort auf, wo es mich direkt betrifft:
  • Uniformierte haben das Recht, in staatlichen Schulen, Kinder zu indoktrinieren mit Material, das jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrt.
  • Ein eigenes Arbeitsrecht für kirchliche Institutionen - keine Geschiedenen, keine Schwulen bitte?

Der Staat erlaubt Religionsgemeinschaften, an junge Buben Genitalverstümmelung durchzuführen. Dass eine solche Unmenschlichkeit, die in jedem anderen Fall eine Haftstrafe zur Folge hätte, aus Glaubensgründen geduldet wird, ist ekelhaft und zeigt, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben.

Das ist nur das, was mir auf Anhieb dazu einfällt. Andere Leute haben Bücher geschrieben.

Klugschnacker 16.12.2015 22:53

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1190258)
Kirchenvertreter bestimmen darüber, welches Programm mit den Rundfunkgebühren, die man mir abpresst, ausgestrahlt wird.

Zum Beispiel die Sendung 37° im ZDF. Nur jede dritte Folge wird von der Redaktion des ZDF verantwortet. Alle anderen Folgen stammen abwechselnd von der katholischen und evangelischen Kirche. Eine Kennzeichnung erfolgt meines Wissens nach nicht. Bezahlt wird es über die Rundfunkgebühren.

Grüße,
Arne

Klugschnacker 16.12.2015 23:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1190146)
Die Christen glauben, der allmächtige Schöpfer des Universums sei in Gestalt eines Palästinensers auf einem Esel in die Stadt Jerusalem geritten.

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1190202)
Ach Arne, immer diese süffisante Art, wenns ums Christentum geht...

Entschuldige bitte. Es ist für einen Nichtchristen nicht immer leicht, den richtigen Ton zu treffen. Dinge, die für mich haarsträubenden Unsinn darstellen, sollen dennoch mit ausreichendem Respekt angesprochen werden. Das hat seine Tücken, aber ich will niemanden verletzen.

In Teilen des Islams ist man davon überzeugt, dass der letzte Imam, eigentlich verstorben im Jahr 874 n. Chr., derzeit im Verborgenen lebe. Er wird irgendwann von seinem Versteck zurückkehren und die Welt retten. Und zwar wird er aus einem ganz bestimmten trockengefallenen Brunnen steigen. Man hat dort eine große Moschee errichtet. Dieser Imam ist im Iran offizielles Staatsoberhaupt, die aktuelle Regierung versteht sich als vorübergehende Vertretung.

Es gibt natürlich auch jede Menge christliche Mythen. Auch hier steht ein aufgeklärter Mensch vor der Herausforderung, wie er sprachlich angemessen mit ihnen umgehen soll. Die Sintflut, Engel, der Garten Eden, der Ewige Jude, der Abstieg von Jesus in die Unterwelt, die Heiligen Drei Könige, dazu jede Menge nachprüfbar erfundene Begebenheiten aus der Bibel.

Es ist nicht einfach, all dem höchsten Respekt entgegenzubringen, ebenso wie Du dem Osterhasen kaum diesen Respekt wirst entgegenbringen können. Die Vorstellung eines allmächtigen Schöpfers unserer Welt, die immerhin 46 Milliarden Lichtjahre Durchmesser hat und hunderte Milliarden Galaxien umfasst, jede davon mit durchschnittlich 100 Milliarden Sternen – dieser Schöpfer sei in Gestalt eines Palästinensers auf dem Fohlen eines Esels nach Jerusalem hinein geritten, um letztlich den Menschen ihre Sünden zu vergeben – das hat für mich einfach etwas Ulkiges. Es bleibt aber jeder mein Freund, der daran glauben mag, und ich hoffe, das beruht auf Gegenseitigkeit.

Grüße,
Arne

flaix 16.12.2015 23:57

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1190271)
Es ist nicht einfach, all dem höchsten Respekt entgegenzubringen, ebenso wie Du dem Osterhasen kaum diesen Respekt wirst entgegenbringen können. Die Vorstellung eines allmächtigen Schöpfers unserer Welt, die immerhin 46 Milliarden Lichtjahre Durchmesser hat und hunderte Milliarden Galaxien umfasst, jede davon mit durchschnittlich 100 Milliarden Sternen – dieser Schöpfer sei in Gestalt eines Palästinensers auf dem Fohlen eines Esels nach Jerusalem hinein geritten, um letztlich den Menschen ihre Sünden zu vergeben – das hat für mich einfach etwas Ulkiges. Es bleibt aber jeder mein Freund, der daran glauben mag, und ich hoffe, das beruht auf Gegenseitigkeit.

Grüße,
Arne

wenn Du das Konzept der verschränkten Quantenzustände aber akzeptiert und verstanden hast, dann musst Du anerkennen das es möglich wäre.

Spanky 17.12.2015 08:11

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1190271)
Entschuldige bitte. Es ist für einen Nichtchristen nicht immer leicht, den richtigen Ton zu treffen. Dinge, die für mich haarsträubenden Unsinn darstellen, sollen dennoch mit ausreichendem Respekt angesprochen werden. Das hat seine Tücken, aber ich will niemanden verletzen.

In Teilen des Islams ist man davon überzeugt, dass der letzte Imam, eigentlich verstorben im Jahr 874 n. Chr., derzeit im Verborgenen lebe. Er wird irgendwann von seinem Versteck zurückkehren und die Welt retten. Und zwar wird er aus einem ganz bestimmten trockengefallenen Brunnen steigen. Man hat dort eine große Moschee errichtet. Dieser Imam ist im Iran offizielles Staatsoberhaupt, die aktuelle Regierung versteht sich als vorübergehende Vertretung.

Es gibt natürlich auch jede Menge christliche Mythen. Auch hier steht ein aufgeklärter Mensch vor der Herausforderung, wie er sprachlich angemessen mit ihnen umgehen soll. Die Sintflut, Engel, der Garten Eden, der Ewige Jude, der Abstieg von Jesus in die Unterwelt, die Heiligen Drei Könige, dazu jede Menge nachprüfbar erfundene Begebenheiten aus der Bibel.

Es ist nicht einfach, all dem höchsten Respekt entgegenzubringen, ebenso wie Du dem Osterhasen kaum diesen Respekt wirst entgegenbringen können. Die Vorstellung eines allmächtigen Schöpfers unserer Welt, die immerhin 46 Milliarden Lichtjahre Durchmesser hat und hunderte Milliarden Galaxien umfasst, jede davon mit durchschnittlich 100 Milliarden Sternen – dieser Schöpfer sei in Gestalt eines Palästinensers auf dem Fohlen eines Esels nach Jerusalem hinein geritten, um letztlich den Menschen ihre Sünden zu vergeben – das hat für mich einfach etwas Ulkiges. Es bleibt aber jeder mein Freund, der daran glauben mag, und ich hoffe, das beruht auf Gegenseitigkeit.

Grüße,
Arne

Klar, zuerst sagst Du, dass Du niemanden verletzen willst und dann kommen direkt wieder die herablassenden Aufzählungen, mit denen Du dich über alles lustig machst. Daß du dabei den Glauben an Gott mit dem Glauben an den Osterhasen vergleichst, steht dir natürlich frei. ;)
Aber weisst du was ich daran ulkig finde?! Auf der einen Seite lässt du keine Möglichkeit aus, dich über Glaube, Religion und Kirche lustig zu machen.
Auf der anderen Seite verkörperst du im Flüchtlingsfred eine der Kernbotschaften des christlichen Glauben (nämlich Nächstenliebe) so vehement wie kaum ein Zweiter, quasi wie die 'Ausgeburt Christi' ;) ...und alle deine Jünger hier sind begeistert :Lachanfall:

FlowJob 17.12.2015 09:01

So wie es eben nicht jeder Christ so besonders mit der Nächstenliebe hat, hat es eben nicht automatisch jeder, der das tut, besonders mit dem Christentum.

Klugschnacker 17.12.2015 09:02

Zitat:

Zitat von Spanky (Beitrag 1190284)
Klar, zuerst sagst Du, dass Du niemanden verletzen willst und dann kommen direkt wieder die herablassenden Aufzählungen, mit denen Du dich über alles lustig machst. Daß du dabei den Glauben an Gott mit dem Glauben an den Osterhasen vergleichst, steht dir natürlich frei. ;)

Du sagst, ich würde mich über Glaubensinhalte lustig machen, indem ich sie aufzähle. Außerdem hätte ich Gott mit dem Osterhasen verglichen.

Ich habe nicht pauschal Gott mit dem Osterhasen verglichen, sondern bestimmte, sehr konkrete Vorstellungen von Gott und seinen Gesandten, außerdem religiöse Mythen. Ich finde das keineswegs ketzerisch, sondern ganz im Gegenteil konstruktiv und wichtig. Glauben muss bedeuten, von der Wahrheit einer Sache überzeugt sein. Spielt die Wahrheit keine Rolle, sind wir auf der Ebene des Aberglaubens. Glauben braucht deshalb Wissen, damit er für wahr gehalten werden kann und sich vom Aberglauben abgrenzt.

Deshalb ist es auch für einen gläubigen Menschen wichtig, seinen Glauben auf Wahrheit und Unwahrheit abzuklopfen. Einfach irgendetwas zu glauben und sich nicht um den Wahrheitsgehalt zu scheren, ist keine moralische Position. Du kommst also auch als gläubiger Mensch nicht darum herum, Dir über den Wahrheitsgehalt z.B. der Sintflut und der Arche Noah Gedanken zu machen. Und ob der, der in Palästina auf dem Fohlen eines Esels ritt, wirklich der Schöpfer des Universums war.

Dass eine bloße Aufzählung von Glaubensinhalten auch etwas Komik enthält, tausende Jahre nach ihrer Entstehung, ist nicht meine Schuld, Spanky.

Zitat:

Zitat von Spanky (Beitrag 1190284)
Aber weisst du was ich daran ulkig finde?! Auf der einen Seite lässt du keine Möglichkeit aus, dich über Glaube, Religion und Kirche lustig zu machen.
Auf der anderen Seite verkörperst du im Flüchtlingsfred eine der Kernbotschaften des christlichen Glauben (nämlich Nächstenliebe) so vehement wie kaum ein Zweiter, quasi wie die 'Ausgeburt Christi' ;) ...und alle deine Jünger hier sind begeistert :Lachanfall:

Du sagst, ich würde mich über Glauben lustig machen und gleichzeitig christliche Werte verteidigen, zum Vergnügen meiner Jünger.

Hier und da mache ich mich über Glauben lustig, das ist wahr. Aber nur sehr selten. Im Großen und Ganzen setze ich mich sehr intensiv und sachlich mit Glaubensfragen auseinander. Mehr als die allermeisten Gläubigen, wie mir scheint, die in ihrer Mehrheit nicht wissen, was in der Bibel steht. Wenn Du sagst, ich würde mich lustig machen, lässt Du den größeren Teil, nämlich meine ernsthafte Auseinandersetzung, weg. Ich tue das mit Argumenten, und es steht jedem frei, auch Dir, mit Argumenten dagegen zu halten. Das halte ich für zumutbar. Zwei Drittel der Menschheit betrachten Deinen kompletten Glauben als Schmarrn und würden sich kaum die Mühe machen, sich mit z.B. Mariä Himmelfahrt ernsthaft auseinanderzusetzen.

Die Christen halten die Nächstenliebe für eine ihrer Kernbotschaften. Das Christentum müsste also etwas sein, das alle Menschen, Gläubige wie Anders- oder Ungläubige, vereint. Jeder weiß, dass das Christentum wie alle anderen Religionen diese Gruppen trennt. Selbst Protestanten und Katholiken waren bereit, sich gegenseitig umzubringen. Gotteslästerung kam einem Todesurteil gleich in allen Epochen, in denen die Gläubigen die Macht dazu hatten. Praktisch alle Kriege, die wir heute haben, sind im Kern Glaubenskriege.

Nächstenliebe, also Empathie und Altruismus, ist den Menschen angeboren, ebenso wie Fremdenfeindlichkeit. Man findet all das bereits bei Affen oder Vögeln, und in allen menschlichen Gesellschaften, unabhängig von ihrem Glauben.

In der Flüchtlingsfrage sehe ich meine Position auf einer Linie mit dem Grundgesetz, der Genfer Flüchtlingskonvention und entsprechenden EU-Verträgen. Wenn von Nächstenliebe inspirierte Christen dagegen opponieren, müssen sie das erklären, nicht ich. Ich sehe jedoch die Christen in Deutschland eher auf der Seite der Flüchtlinge.

Grüße, :Blumen:
Arne

Rälph 17.12.2015 09:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1190271)
Es bleibt aber jeder mein Freund, der daran glauben mag, und ich hoffe, das beruht auf Gegenseitigkeit.

Das tut es definitiv!:Blumen:
Ich bin nach christlichen Maßstäben sicherlich nicht gläubig. Trotzdem glaube ich, nein ich spüre es, dass wir nicht alleine sind.
Das Christentum in seinen Grundzügen ist mir sympathisch, wenngleich ich einen wirklich armseligen Christen abgeben würde, sollte man mich an den entsprechenden Werten messen.

Selbst der katholischen Kirche kann ich einiges abgewinnen, was aber mehr meiner eignen Sozialisation geschuldet ist und der Tatsache, dass ich als junger Bub (aus gelinde gesagt "schwierigen" Verhältnissen) dort alles das bekommen habe, was es zuhause nicht gab. Von daher gebührt der Kirche zumindest mein Dank und selbst die Kirchensteuer zahle ich gerne.

su.pa 17.12.2015 09:35

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1190246)
Kannst du das an ein paar Beispielen erläutern? Mir fällt gar nix ein, wo Religion Auswirkungen auf mein Leben haben.

Bei uns in Bayern auf dem Land wirkt es sich fast täglich aus.

Beispiel: Ich melde mich in der neuen Gemeinde an. Die Angestellte überprüft die gemeldeten Daten, ihre schockierte Frage: ohne Konfession, stimmt das wirklich???

Beispiel: Wenn jemand stirbt, dann kann man für denjenigen Messen einzahlen. Die werden über das Jahr verteilt "gelesen", das steht im Pfarrbrief. Wenn es blöd läuft können das richtig viele sein. Die nahen Angehörigen fühlen sich dann genötigt da jedes Mal in die Kirche zu gehen, obwohl sie eigentlich keine Kirchgänger sind.

Beispiel: ich treffe immer wieder auf totales Unverständnis wenn ich gerade den Grund des jeweiligen Feiertages verwechsle oder die Katholiken sind total entsetzt, wenn in Umfragen wieder mal rauskommt, dass nur 2/3 wissen wer Jesus ist.

Man eckt also ständig irgendwo an und viele sind halt dann lieber still, weil sie nicht unangenehm auffallen wollen. Das wird sich irgendwann ändern, dauert aber umso länger, wenn es Leute gibt, die einfach still mitmachen ohne eigentlich wirklich dabei zu sein.

su.pa 17.12.2015 09:39

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1190271)
Es gibt natürlich auch jede Menge christliche Mythen. Auch hier steht ein aufgeklärter Mensch vor der Herausforderung, wie er sprachlich angemessen mit ihnen umgehen soll. Die Sintflut, Engel, der Garten Eden, der Ewige Jude, der Abstieg von Jesus in die Unterwelt, die Heiligen Drei Könige, dazu jede Menge nachprüfbar erfundene Begebenheiten aus der Bibel.

Mal ne Frage Arne:

Das Christentum hat ja sehr viel aus den alten Religionen übernommen. Das ist vielen gar nicht so bewusst. Zur Weihnachtszeit feierten die Wikinger Julfest, auch Wotan stieg m.W. mal in die Unterwelt ab und wurde ans Kreuz genagelt etc.

Weltweit ähneln sich die Geschichte über die jeweiligen Götter. Ob in Südamerika, Afrika oder Asien. Wie erklärst Du Dir die Ähnlichkeit, wenn alles frei ausgedacht wäre?

Duafüxin 17.12.2015 09:44

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1190306)
Mal ne Frage Arne:

Das Christentum hat ja sehr viel aus den alten Religionen übernommen. Das ist vielen gar nicht so bewusst. Zur Weihnachtszeit feierten die Wikinger Julfest, auch Wotan stieg m.W. mal in die Unterwelt ab und wurde ans Kreuz genagelt etc.

Weltweit ähneln sich die Geschichte über die jeweiligen Götter. Ob in Südamerika, Afrika oder Asien. Wie erklärst Du Dir die Ähnlichkeit, wenn alles frei ausgedacht wäre?

Die menschliche Hirnstruktur arbeitet halt überall gleich. Gleiche Ängste, Wünsche, Erklärungen. Selbst auf abgelegenen Pazifik-Inseln, die lange Zeit keinen Kontakt nach aussen hatten, haben sich ähnliche "Geschichten" entwickelt. Wo soll die Vielfalt auch herkommen?

Meinst Du die Heiden wären zum Christentum übergetreten (war ja auch nicht immer und überall freiwillig), wenn sie nicht ihre tief verwurzelten Riten hätten mitnehmen können?

TheRunningNerd 17.12.2015 09:44

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1190246)
Kannst du das an ein paar Beispielen erläutern? Mir fällt gar nix ein, wo Religion Auswirkungen auf mein Leben haben.

Ich bin in einer bayrischen Kleinstadt in den 80ern aufgewachsen, als einziger ungetaufter Junge in der ganzen Stadt. Meine Mutter war aus Hamburg und ziemlich vom 68er Geist geprägt. Im katholischen Kindergarten hat mir unser Pfarrer regelmäßig recht bildhaft erklärt, welche Höllenqualen mich erwarten (gekocht werden, gehäutet werden), wenn ich ungetauft sterbe, da ich in Sünde lebe. Ich habe meine Eltern heulend angefleht mich taufen zu lassen. Gottseidank sind sie standhaft geblieben.

Das ich "gottlos" bin hat man mich aber jahrelang spüren lassen. Der Lateinlehrer war der Stadtpfarrer, ich hatte keine Chance auf eine bessere Note als eine 5. Ich wurde vom Direktor zur Sau gemacht, weil er für mich und ein paar muslimischen Kindern Ethikunterricht einführen musste, statt Religion. Auf Volksfesten wurde immer von einer bestimmten Klientel getuschelt, wenn ich und meine Familie am Stammtisch der SPD Ortsgemeinde oder der Friedensbewegung Platz nahmen (das war zu der Zeit meistens eh der selbe). Links und gottlos - ich glaube man hätte uns am liebsten gelynched.

Und das war nicht 1567, sondern späte 70er und frühe 80er.

Ansonsten, ganz konkret heute, zu dem was Schnodo aufgeführt hat gehen immer noch Milliarden an Steuergeldern an die christlichen Kirchen.

Duafüxin 17.12.2015 09:46

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 1190308)
Und das war nicht 1567, sondern späte 70er und frühe 80er.

Selbst jetzt könntest Du noch nicht mal als konfessionsloser in einer Kirche zB beim EKD als ITler anfangen, oder kirchliche Kindergärten sind doch auch son Beisspiel.

TheRunningNerd 17.12.2015 09:48

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1190309)
Selbst jetzt könntest Du noch nicht mal als konfessionsloser in einer Kirche zB beim EKD als ITler anfangen, oder kirchliche Kindergärten sind doch auch son Beisspiel.

Würde ich auch nicht. Ist irgendwie komisch aber seit mir diese Pfaffen als Kind erklärt haben das ich auf ewig in siedendem Öl gebraten und gehäutet werde wenn ich mich nicht taufen lasse habe ich ein komisches Verhältnis zu den Jungs mit dem Kreuz. :Lachanfall:

Im Ernst: ja, ich sehe schon dass das Christentum Teil unserer Kultur ist und die Gemeinden viel gutes leisten. Aber angesichts meiner Erlebnisse mit den Katholiken sehe ich uns auch nicht soooooo weit über dem radikalen Islam. Da reichen ein paar charismatische Persönlichkeiten und schon haben wir hier auch wieder christlichen Fundamentalismus.

Klugschnacker 17.12.2015 09:52

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1190306)
Mal ne Frage Arne:

Ich werde leider erst am Freitag dazu kommen, darauf zu antworten. :Blumen:

su.pa 17.12.2015 10:39

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1190307)
Die menschliche Hirnstruktur arbeitet halt überall gleich. Gleiche Ängste, Wünsche, Erklärungen. Selbst auf abgelegenen Pazifik-Inseln, die lange Zeit keinen Kontakt nach aussen hatten, haben sich ähnliche "Geschichten" entwickelt. Wo soll die Vielfalt auch herkommen?

Meinst Du die Heiden wären zum Christentum übergetreten (war ja auch nicht immer und überall freiwillig), wenn sie nicht ihre tief verwurzelten Riten hätten mitnehmen können?

Ja ganz sicher. Deshalb ja auch die Namenstage der Schutzheiligen. Die "Heiden" haben sich somit leichter getan um vom Mehr- zum Eingottglauben zu wechseln.


In den 70igern durften bei uns damals sogar nicht mal die evangelischen Kinder zu den katholischen, weil sie einen schlechten Einfluss haben könnten :dresche

LidlRacer 18.12.2015 01:48

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 1190308)
Ich habe meine Eltern heulend angefleht mich taufen zu lassen. Gottseidank sind sie standhaft geblieben.

:Cheese:

Campeon 18.12.2015 09:56

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 1190310)
Im Ernst: ja, ich sehe schon dass das Christentum Teil unserer Kultur ist und die Gemeinden viel gutes leisten. Aber angesichts meiner Erlebnisse mit den Katholiken sehe ich uns auch nicht soooooo weit über dem radikalen Islam. Da reichen ein paar charismatische Persönlichkeiten und schon haben wir hier auch wieder christlichen Fundamentalismus.

Tja, dann solltest du dir halt ganz besonders die guten Beispiele vor Augen halten.

Ist doch im richtigen Leben auch nicht anders, da gibt es Gute und Schlechte und mit welchen verbringst du, wenn es irgendwie möglich ist, deine Zeit?

So kann man es auch mit der Kirche oder dem Glauben an sich machen.

Man kann natürlich auch Gutes tun, ohne in die Kirche zu gehen oder ein Kreuz um den Hals tragen.
Bleibt ja jedem selbst überlassen.

Duafüxin 18.12.2015 10:34

Zitat:

Zitat von de Dommschwätzerr (Beitrag 1190535)
.... ohne in die Kirche zu gehen oder ein Kreuz um den Hals tragen.
Bleibt ja jedem selbst überlassen.

oder ein Fischlein am Auto kleben zu haben.

Wo ich immer leicht in Versuchung gerate, Füßchen ans Fischchen zu malen. :Lachen2:

TheRunningNerd 18.12.2015 11:19

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1190541)
oder ein Fischlein am Auto kleben zu haben.

Wo ich immer leicht in Versuchung gerate, Füßchen ans Fischchen zu malen. :Lachen2:

Anekdote am Rande: Diese Fischaufkleber sind ja oft auch in Regenbogenfarben. Ich habe daher lange gedacht das dieser Aufkleber von einem Verein für Schwule Angler ist.

Triphil 18.12.2015 11:19

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Klugschnacker 18.12.2015 11:35

Zitat:

Zitat von de Dommschwätzerr (Beitrag 1190535)
Tja, dann solltest du dir halt ganz besonders die guten Beispiele vor Augen halten. Ist doch im richtigen Leben auch nicht anders, da gibt es Gute und Schlechte und mit welchen verbringst du, wenn es irgendwie möglich ist, deine Zeit? So kann man es auch mit der Kirche oder dem Glauben an sich machen.

Du sagst, man könne sich das Gute aus einer Religion herauspicken und das Schlechte beiseite lassen. Ich möchte dem widersprechen. Den Gläubigen unter uns möchte ich vorher sagen, dass all das nur meine Meinung ist, und dass ich freilich falsch liegen könnte.

Um das Gute aus einer Religion herauszupicken, benötigst Du einen Wertmaßstab, an dem Du die einzelnen Aussagen einer Religion misst. Vereinfacht gesagt, musst Du wissen, was gut und was böse ist. Und dieses Wissen wendest Du dann auf eine Religion an. Das bedeutet jedoch, dass dieser Wertmaßstab nicht aus der Religion selbst kommen kann. Sondern aus einem Wertesystem, das außerhalb der Religion existiert.

Ein Beispiel wären die Menschenrechte in ihrer heutigen Formulierung. Du schaust in die Bibel und bewertest alle Stellen, in denen die Menschenrechte geachtet werden, mit "gut". Andere Stellen, in denen z.B. Millionen unschuldiger Menschen ersäuft werden, mit "schlecht".

Wozu brauchst Du dann noch eine Religion? Deine Werte stammen logischerweise nicht aus ihr, sonst könntest Du nicht einige Glaubensinhalte gutheißen, andere jedoch ablehnen. Die Bibel hätte dann den Rang einer Erzählung. Eine Religion kann man daher nur in ihrer Gänze akzeptieren, oder sie verwandelt sich in Philosophie ohne göttliche Autorität. Die Bibel ist dann Menschenwort und nicht Gotteswort.

Man kann nicht sagen, die Bibel sei das Wort des allmächtigen Schöpfers des Universums, aber in Vers X, Y und Z habe er unrecht. Stellst Du eine Aussage der Bibel infrage, stehen alle ihre Aussagen infrage und bedürfen einer Bewertung durch die Vernunft. Wenn jedoch die Vernunft darüber entscheidet, was wir als gut und sinnvoll anerkennen wollen, wozu braucht es dann die Bibel?

Grüße,
Arne

Vicky 18.12.2015 12:01

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1190565)
Du sagst, man könne sich das Gute aus einer Religion herauspicken und das Schlechte beiseite lassen. Ich möchte dem widersprechen. Den Gläubigen unter uns möchte ich vorher sagen, dass all das nur meine Meinung ist, und dass ich freilich falsch liegen könnte.

Um das Gute aus einer Religion herauszupicken, benötigst Du einen Wertmaßstab, an dem Du die einzelnen Aussagen einer Religion misst. Vereinfacht gesagt, musst Du wissen, was gut und was böse ist. Und dieses Wissen wendest Du dann auf eine Religion an. Das bedeutet jedoch, dass dieser Wertmaßstab nicht aus der Religion selbst kommen kann. Sondern aus einem Wertesystem, das außerhalb der Religion existiert.

Ein Beispiel wären die Menschenrechte in ihrer heutigen Formulierung. Du schaust in die Bibel und bewertest alle Stellen, in denen die Menschenrechte geachtet werden, mit "gut". Andere Stellen, in denen z.B. Millionen unschuldiger Menschen ersäuft werden, mit "schlecht".

Wozu brauchst Du dann noch eine Religion? Deine Werte stammen logischerweise nicht aus ihr, sonst könntest Du nicht einige Glaubensinhalte gutheißen, andere jedoch ablehnen. Die Bibel hätte dann den Rang einer Erzählung. Eine Religion kann man daher nur in ihrer Gänze akzeptieren, oder sie verwandelt sich in Philosophie ohne göttliche Autorität. Die Bibel ist dann Menschenwort und nicht Gotteswort.

Man kann nicht sagen, die Bibel sei das Wort des allmächtigen Schöpfers des Universums, aber in Vers X, Y und Z habe er unrecht. Stellst Du eine Aussage der Bibel infrage, stehen alle ihre Aussagen infrage und bedürfen einer Bewertung durch die Vernunft. Wenn jedoch die Vernunft darüber entscheidet, was wir als gut und sinnvoll anerkennen wollen, wozu braucht es dann die Bibel?

Grüße,
Arne

Jein... (oder vielleicht habe ich es auch falsch verstanden...) Ein Wertemaßstab kann sich durch z.B. das Lesen der Bibel von dieser selbst beziehen. Die Bibel ist ja an sich nichts anderes als ein blumiger Leitfaden fürs Leben. Eine Art Ratgeber voller Methapern. Im Grunde bewertet ja die Bibel bestimmte Verhaltensweisen, indem sie schreibt, was man tun oder lassen sollte. Diese Bewertungen kann man für sich übernehmen und schafft so für sich persönlich einen Wertemaßstab. Dieser basiert dann auf der Bibel. Man glaubt.

... also rein theoretisch.


... Icke bin Atheist. Gott sei Dank.


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