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			| Klugschnacker | 05.04.2022 11:00 |  
 
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					Zitat von Hafu
					(Beitrag 1654076)
				 Du verwechselst die Entwicklung, die die Besatzungszone West dank massiver Aufbauhilfe im rahmen des Marschallplans gemacht hat mit der Besatzungszone Ost unter russischer Besetzung. Ich denke es ist allgemein bekannt, dass es in der DDR kein "Wirtschaftswunder" gegeben hat. 
 |  Nein, das verwechsle ich nicht. Ich betrachte lediglich größere Zeiträume. Zwei oder drei Generationen (50 Jahre) nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands und der Besetzung durch die russische Armee gehört auch Ostdeutschland zu den lebenswertesten Regionen der Welt. 
 
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					Zitat von Hafu
					(Beitrag 1654076)
				 Der Krieg in der Ukraine wäre mit den Kampfeshandlungen nicht beendet, denn es gäbe weiter verdeckten Widerstand durch die Ukrainer und dementsprechend auch weiter Gewalt durch die Besatzer.
 Auch ein Waffenstillstand und nicht einmal ein Friedensvertrag mit Russland kann die Ukraine auf Dauer befrieden, denn mit Russland unter Putin kann man keine Verträge schließen, da diese nicht eingehalten werden.
 
 |  Das ist Spekulation. Außerdem wird Putin nicht ewig leben.
 
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					Zitat von Hafu
					(Beitrag 1654076)
				 Wenn es zu einem Waffenstillstand kommen würde und Ukraine auf Krim und Donbass verzichtet, dann wäre die Ukraine für Putin eine Art unfinished Business wie es der Nordkaukasus nach dem ersten Tschetschenienkrieg war, als sich die russische Armee zunächst für einige Jahre aus Grosny zurückgezogen hatte (ähnlich wie die russische Armee vorerst die Einkesselung und Eroberung von Kiew aufgegeben hat). 
 |  Auch das halte ich für Spekulation. Was für Putin ein unfinished Business ist und ob er deshalb erneut einmarschiert, wissen wir nicht.
 
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					Zitat von Hafu
					(Beitrag 1654076)
				 Nach einigen Jahren, wenn sich die russische Armee wieder aufgerüstet hätte, die Sanktionen gelockert worden wären, würde Putin zweifellos die "Entnazifizierung" der Westukraine vollenden, so wie er das im zweiten Tschetschenienkrieg dann mit Grosny und Tschetschenien getan hat. 
 |  Würde er das zweifellos? Ich halte das für ebenso spekulativ wie meinen Standpunkt. Jedenfalls würde ich für solche vagen Prognosen nicht zehntausende Menschen in den Tod schicken, ohne zunächst alle anderen Optionen zu versuchen.
 
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					Zitat von Hafu
					(Beitrag 1654076)
				 Ich sehe schon aus historischen Erfahrungen keine Option auf eine stabile Verhandlungslösung mit Putin, der sich aufgrund seiner jahrelangen KGB-Tätigkeit grundsätzlich nicht an Verträge gebunden fühlt und nur das Recht des Stärkeren akzeptiert. 
 |  Auch wenn Putin sich nicht an einen Friedensvertrag halten sollte, was jedoch aus meiner Sicht reine Spekulation ist: Dann hat wenigstens das Töten aufgehört. Alles andere wird sich dann finden. 
 
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					Zitat von Hafu
					(Beitrag 1654076)
				 Deshalb muss es einerseits leider eine militärische Lösung geben, die dank massiver Militärhilfe des Westens so katastrophal wie nur möglich für die russische Seite ausfallen muss und die Sanktionen müssen andererseits so verschärft werden und so lange andauern, dass Russland nie mehr zu einer derartigen militärischen Stärke kommt, dass es Nachbarländer überfallen kann. 
 |  Katastrophal für die russische Seite bedeutet gleichzeitig: katastrophal für die ukrainische Seite. Es sind ukrainische Städte, Krankenhäuser und Bahnhöfe, die dem Erdboden gleich gemacht werden. Russland verliert Soldaten und Ausrüstung. Der Preis des Krieges ist für die Ukraine weitaus höher als für Russland.
 
Aufrüsten können die Russen auch nach einem verlustreichen Krieg ohne Probleme. Rüstungsgüter sind ein bedeutender Wirtschaftszweig und ein Exportschlager. Außerdem handelt es sich um eine Diktatur: Wenn der Machthaber aufrüsten will, rüstet er auf. Selbst das bitterame Nordkorea, das wirtschaftlich fast von der ganzen Welt isoliert ist, hat eine Bewaffnung, mit der wir es nicht aufnehmen können, wenn es hart auf hart kommt.
 
Ich sehe daher in Deinem letzten Argument keine Strategie, die Erfolg haben kann. Wir starten lediglich in einen kalten Krieg, der für alle Beteiligten nur Nachteile hat. |