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Schwarzfahrer 27.03.2025 14:36

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1778159)
Ein Forumsteilnehmer hat mir hier in diesem Forum erklärt, dass Klima nicht mehr wichtigstes Thema ist. Meiner Meinung nach eine klassische Fehleinschätzung, aber nicht untypisch.

Wenn ich es gewesen sein sollte: warum sollte gerade dies von den 17 UN-Zielen am Wichtigsten sein für alle? Kann es sein, daß je nach Land, Lebensumständen und politischen Entwicklungen jeder andere von den 17 Zielen priorisiert? Und wäre das nicht auch in Ordnung? Ich finde, alle 17 haben ihre Berechtigung und keines kann singulär für alle gleich herausgehoben werden.

Schwarzfahrer 27.03.2025 14:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1778162)
Demnach sollte es moralische Gründe geben, Deiner Meinung nach? Ich frage, weil Du in in anderen Zusammenhängen moralische Begründungen ablehnst. Etwa beim Klimaschutz.

Fremdschutz ist (neben der Nützlichkeit) ein moralischer Aspekt für Impfpflichten bei Krankheiten, die in sehr großer Häufigkeit tödlich verlaufen oder bleibende Schäden hinterlassen (Pocken, Polio). Bei Corona ist es schon ein schwächeres Argument, weil dort das Risiko für Patienten um ein vielfaches geringer ist, und weil der Fremdschutz auf den kleinen von TriVet beschriebenen Effekt begrenzt.

Ich lehne moralische Argumente nicht generell ab, sie sind oft ein wesentlicher Aspekt, wenn auch seltenst allein entscheidend. Aber ich wehre mich z.B. dagegen, daß objektive Argumente oder nicht gefällige Meinungen moralisch diskreditiert werden, wie es in der Klimaschutz-Diskussion gerne getan wird. Und in der Politik halte ich moralisch aufgeladene Gesinnungsethik sogar oft für schädlicher, als nüchterne Verantwortungsethik, die weniger moralisch sondern objektiver argumentiert.

deralexxx 27.03.2025 14:51

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1778163)
Eine Erkenntnis könnte bei vielen allerdings auch sein, dass ein Ingenieur kein Virologe ist.
Eine Impfung schützt insofern eben doch vor Übertragung, als dass Geimpfte weniger lange und weniger stark krank respektive ansteckend sind, dadurch weniger Viruslast und weniger Symptome, daher weniger Virus in der Luft etc. ...

Und nicht zu vergessen, Impfungen haben durchaus auch eine Rolle gespielt, schwere Erkrankungen unwahrscheinlicher zu machen und damit Krankenhäuser und Intensivstationen zu entlasten bzw für andere Erkrankungen frei zu machen.

Trimichi 27.03.2025 14:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1778164)
Wenn ich es gewesen sein sollte: warum sollte gerade dies von den 17 UN-Zielen am Wichtigsten sein für alle? Kann es sein, daß je nach Land, Lebensumständen und politischen Entwicklungen jeder andere von den 17 Zielen priorisiert? Und wäre das nicht auch in Ordnung? Ich finde, alle 17 haben ihre Berechtigung und keines kann singulär für alle gleich herausgehoben werden.

Letztlich Willkür. Entbunden jeglicher Kopplung an Ressourcen. Die im Katastrophenfall wichtig sind. Kannst in der Pfeife rauchen das Gedoens.

Natürlich ist der Erhalt unserer Biosphäre am Wichtigsten. Und auch am Dinglichsten, imho. Gemittelt über alle Länder auf der langen Zeitachse.

Aber ich schweife ab. Sorry.

chris.fall 27.03.2025 15:32

Moin,

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1778066)
Bei der Gurtpflicht geht es nur um mich. Ob ich mich anschnalle oder nicht, spielt für andere keine Rolle.

das stimmt so leider nicht.

Sofern Du (D)einen Unfall unangeschallt überlebst, werden die (sehr wahrscheinlich) höheren Kosten für Deine medizinische Behandlung solidarisch über die Krankenverscicherung und die Lohnfortzahlung von der Allgemeinheit getragen.

Aus diesem Grund gibt es immer wieder Diskussionnen, die KK Beiträge für Risikogruppen wie Raucher oder Dicke anzuheben. Wie ich es verstanden habe, lässt sich das aber nicht umsetzen, weil es ein Verstoß gegen die Gleichbehandlung wäre: Mann müsste dann ja konsequenterweise auch Risikosportarten mit höheren Beiträgen belegen, hätte dann aber sehr sicher Probleme mit der Grenzziehung.(*)


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1778154)
Oder aber die Erkenntnis bei vielen, daß die Impfung ja nicht vor Übertragung schützt, und damit eine wesentiche moralische Grundlage für eine solche Pflicht fehlte.

Auch wenn sich die Ansteckungsgefahr durch Geimpfte als schwaches Argument erwiesen hat, hat die Entscheidung gegen eine Impfung eben nicht nur Konsequenzen für die Einzelnene gehabt, sondern für die ganze Gesellschaft:
  • Intensivstationen waren überfüllt und überlastet.
  • Das ganze Gesundheitssystem ebenfalls.
  • Die unnötigen) medizinischen Behandlungen haben Unsummen gekostet.
  • Genauso wie die krankheitsbedingten wirtschaftlichen Ausfälle.
  • Ebenso das ganze Schul- und Bildungssystem: Auch ohne den Aspekt "Social Distancing" kam es einfach wegen "ist gerade sehr krank" zu massiven Ausfällen und Schließungen.
  • usw.


Viele Grüße,

Christian


(*) Motorsport? Check!
Gleitschirmfliegen? Check!
Boxen, Kampfsport? Check!
Reiten? Check! Was?! Ja, es ist mit einem höheren Risiko behaftet, ums Leben zu kommen, als Motorradfahren!...
Fußball, die ganzen Bänderverletzungen?!...
Triathlon, die Radunfälle?!...

Adept 27.03.2025 15:48

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1778173)
...

Sofern Du (D)einen Unfall unangeschallt überlebst, werden die (sehr wahrscheinlich) höheren Kosten für Deine medizinische Behandlung solidarisch über die Krankenverscicherung und die Lohnfortzahlung von der Allgemeinheit getragen.

Aus diesem Grund gibt es immer wieder Diskussionnen, die KK Beiträge für Risikogruppen wie Raucher oder Dicke anzuheben. Wie ich es verstanden habe, lässt sich das aber nicht umsetzen, weil es ein Verstoß gegen die Gleichbehandlung wäre: Mann müsste dann ja konsequenterweise auch Risikosportarten mit höheren Beiträgen belegen, hätte dann aber sehr sicher Probleme mit der Grenzziehung.(*)

...

Oh, bitte nicht diese Genundheitsrisiko-Kosten-Diskussion. Schwieriges Thema.

Denn bzgl. Gurt kann es auch anders herum sein: Während du beim schweren Unfall unangeschnallt das Zeitliche segnest, überlebst du angeschnallt wohl noch schwerverletzt und kostest die Gemeinschaft unendlich viel Geld.

Im zweiten Fall sterben Dicke und Raucher viel früher, dass heißt, die kosten jahrzehnte weniger Rente. Dazu kostest du grundsätzlich mehr die Krankenkasse, je älter du bist und wirst. Die privaten schlagen daher jedes Lebensjahr noch einen drauf.

Ich würds lieber nicht aufrechnen und lieber freuen, dass ich weder dick noch Raucher bin. :Blumen:


Auch ChatGPT gibt ein uneindeutiges Fazit:
Zitat:

Auf kurze Sicht verursachen Raucher und Übergewichtige höhere Gesundheitskosten. Auf lange Sicht gleichen sich die Kosten jedoch durch geringere Rentenausgaben und höhere Steuerabgaben (bei Rauchern) teilweise wieder aus. Volkswirtschaftlich ist die Rechnung also nicht so eindeutig, wie es oft dargestellt wird.

keko# 27.03.2025 15:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1778164)
Wenn ich es gewesen sein sollte: warum sollte gerade dies von den 17 UN-Zielen am Wichtigsten sein für alle? Kann es sein, daß je nach Land, Lebensumständen und politischen Entwicklungen jeder andere von den 17 Zielen priorisiert? Und wäre das nicht auch in Ordnung? Ich finde, alle 17 haben ihre Berechtigung und keines kann singulär für alle gleich herausgehoben werden.

Nein, du warst das nicht.
Aber für Länder, die den größten Teil der Ressourcen verschlingen, sollte Umweltschutz schon Thema #1 sein. Nur sieht man gerade recht eindrucksvoll, um was es letztendlich seit Urzeiten geht: Ressourcen, Macht, Geld.

chris.fall 27.03.2025 16:01

Moin,

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1778174)
Oh, bitte nicht diese Genundheitsrisiko-Kosten-Diskussion. Schwieriges Thema.
(...)
Ich würds lieber nicht aufrechnen. :Blumen:

ich meine, die besten Statistiker sitzen bei den Versicherungen. Besonders bei den Kranken- Lebens- und Rentenversicherungen.

Den "gelehrten Disput" darüber können wir uns tatsächlich sparen. ;)

Es geht mir primär darum, dass viele Entscheidungen, die auf den ersten Blick nur das Individuum betreffen, bei näherer Betrachtung doch einen massiven Einfluss auf die Allgemeinheit haben.


Viele Grüße,

Christian


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