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Schwarzfahrer 22.03.2025 22:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1777681)
Gut. Dann halten wir auf Seite 4243 dieses Threads fest, dass Menschen sich irren können. Zweifellos eine wertvolle Information für alle, die das nicht wussten.

Ha ha, statt überheblichen Sarkasmus sollte man festhalten, daß Menschen, die sich irren, dies auch freimütig zugeben können sollten, statt ihre Irrtümer mit Ausreden zu rechtfertigen. Sogar ein Lauterbach hat es hingekriegt, und es sollte eine wesentliche Fähigkeit eines jeden Wissenschaftlers und Politikers sein, der sich öffentlich mit Meinungen äußert, die er als Wahrheit für alle darstellt.

Schwarzfahrer 22.03.2025 22:10

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1777666)
Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, dass man eine gewisse Kohorte mal durchtestet, das hat man meines Wissens teilweise auch gemacht, dass man nicht nur Verdachtsfälle testet, sondern einfach alle, z.b. alle Schüler einer Schule. Alle Bewohner eines Wohnviertels. Dann weiß man, wie viel unentdeckte Infektionen es gibt. Und kann z.b. auf die Gesamtbevölkerung hochrechnen, ohne wirklich alle alle zu testen.

Dann Lachen ist unangemessen und zeigt, dass du nicht weißt, wie Wissenschaft funktioniert bzw. es auch gar nicht wissen willst.

Den letzten Satz finde ich überflüssig polemisch/persönlich angreifend und überheblich. Ansonsten sagt über die unterstellte "Rolle von Schulen als Treiber der Pandemie" die Anzahl positiver Tests wegen einer überstandenen weitgehend symptomlosen Infektion nichts aus, denn daraus ist überhaupt nicht abzuleiten, wie wahrscheinlich in dieser Phase eine Übertragung auf andere Personen ist.

Untersuchungen der Virusausscheidung an Personen mit unterschiedlich hohen PCR-Ergebnissen ergaben praktisch keine sichere Korrelation: Leute mit hohen PCR-Werten waren teilweise völlig "harmlos", teilweise hoch Infektiös, und ebenso unsicher waren Viruslasten der Atemluft von Leuten mit geringem PCR-Wert. Allerdings haben spätere Untersuchungen gezeigt, daß Kinder im statistischen weniger Mitmenschen angesteckt haben, als Erwachsene, wobei es unklar war, ob es wie viel ihre geringe Krankheitslast und wie viel die einfach andere "Ausatemhöhe" in Vergleich mit Erwachsenen ausgemacht hat.

Auf jeden Fall entkräftet keine Kohortenstudie von Blutwerten die harten Beweise der Schwedisch-Finnischen Schulstudien, die tatsächliche Erkrankungen erfassen, und nicht Surrogatparameter für Modellbildungen.

Schwarzfahrer 22.03.2025 22:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1777681)
Dennoch bleibt es ein großer Unterschied, ob sich eine wissenschaftliche Hypothese als falsch erweist oder quergedachter Quark, der in der Regel andere Ziele verfolgt, als sich der Wahrheit zu nähern.

Daß Schulschließungen einen Nutzen haben könnten, war eine wissenschaftliche Hypothese, die sich als falsch erwiesen hat, also wo ist Dein Problem?
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1777681)
Querdenker sind ebenso wie Theologen ganz scharf auf die Irrtümer der Wissenschaft, weil das aus ihrer Sicht den intellektuellen und methodischen Abstand zu ihnen verringert. Sie verstehen nicht, dass Hypothesenbildung und Falsifikation eine intellektuelle und methodische Leistung darstellen.

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1777692)
Die Methode der Querdenker ist, man werfe einfach 10 Behauptungen in die Welt, eine davon wird dann in 3 Jahre sicher irgendwie ein bisschen plausible erscheinen, schon ist man schlauer als die Wissenschaft.
...
Und ein Blinder findet dann halt auch mal ein Korn.

Und schon seid ihr beide wieder dabei, jegliche Kritik an den Coronamaßnahmen als erratischen Quark abzustempeln, um es damit zu diskreditieren. Das ist auf dem Niveau von "alle Migranten sind Verbrecher". Unter den Kritikern der Maßnahmen gab es auch reichlich qualifizierte Fachleute verschiedener Bereiche, die mit dieser Methode zum Schweigen gebracht wurden. Hätten die ernstzunehmenden Kritiker Gehör gefunden und ihre Stimme öffentlich frei erheben können, hätten die Spinner und Esoteriker nie das Publikum und die Öffentlichkeit bekommen, die ihnen so geboten wurde.
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1777692)
Dazu kommt, die Querdenker sind ja gar keine Gruppe, die sich z.b. gegenseitig kontrolliert, um zum besten Ergebnis zu kommen*, sondern jeder erzählt seinen eigenen Kram, der sich dann oft widerspricht, mit dem nächsten Querdenker.

Das ist doch in der unideologischen Wissenschaft doch auch so - verschiedene Meinungen prallen aufeinander, und sie beharken sich z.T. aufs Blut, weil es ums Prestige geht, nicht um Zusammenarbeit (Drosten-Streek könnte man als ein solches Paar sehen). Aber Erkenntnis und Entwicklung entstehen nur aus der freien und respektvollen Auseinandersetzung unterschiedlicher Ansichten und Vorgehen, nie aus Abwertung des Gegners.
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1777692)
*Die Daseinsberechtigung der Querdenker und Esoteriker sowie Wissenschaftsleugner ist auch gar nicht die Wahrheitsfindung, sondern sehr oft Geldmacherei. Da werden dann Bücher, Kurse oder im Neuland Apps oder Klicks auf Youtube verkauft.

Sowas gibt es natürlich auch, aber wiederum alle Kritiker der Corona-Maßnahmen, besonders der Menschen, die sich gegen die noch nie dagewesenen Angriffe auf die individuellen Grundrechte verteidigten, unter diesen Generalverdacht zu stellen halte ich für infame Diskreditierung der Leute und Abwertung der Grundrechte.

deralexxx 22.03.2025 22:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777707)
Unter den Kritikern der Maßnahmen gab es auch reichlich qualifizierte Fachleute verschiedener Bereiche, die mit dieser Methode zum Schweigen gebracht wurden. Hätten die ernstzunehmenden Kritiker Gehör gefunden und ihre Stimme öffentlich frei erheben können, hätten die Spinner und Esoteriker nie das Publikum und die Öffentlichkeit bekommen, die ihnen so geboten wurde.

hahahahaa da muss ich mal laut auflachen, die Kritiker haben doch wohl jede Bühne bekommen, waren dauernd bei Lanz und auch Tageszeitungen haben die Standpunkte / Meinungen und Ansichten der "Kritiker" rauf und runter gespielt, auch hier im Thema konnten und können Kritiker seit 5 Jahren alles kritisieren und bekommen Gehör und Aufmerksamkeit noch und nöcher. :Lachanfall:

Klugschnacker 23.03.2025 08:04

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777707)
Daß Schulschließungen einen Nutzen haben könnten, war eine wissenschaftliche Hypothese, die sich als falsch erwiesen hat, also wo ist Dein Problem?

"Die allermeisten Studien zeigen, dass die Schließung von Schulen einen Effekt hatte auf die Transmission. Aber die Frage ist: Wollen wir Schulen schließen? Ist es uns das wert? Oder wollen wir lieber einen anderen gesellschaftlichen Bereich schließen?"
Prof. Lars Schaade, heutiger Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI)
Wissenschaftlich ist die Sache also verhältnismäßig klar: Wenn täglich 11 Millionen Kinder zusammenkommen, hat das Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen.

Politisch ist es komplexer. Es gibt Gründe, die Schulen offen zu halten, auch um den Preis einer schnelleren Ausbreitung des Virus. Ebenso gibt es gute Gründe, sie vorübergehend zu schließen. Letzteres haben fast alle Länder der Welt getan.

---

Studie zu Corona-Maßnahmen
Geschlossene Schulen halfen, Stoffmasken nicht
Quelle: Tagesschau 13.06.2022

Klugschnacker 23.03.2025 08:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777707)
Und schon seid ihr beide wieder dabei, jegliche Kritik an den Coronamaßnahmen als erratischen Quark abzustempeln, um es damit zu diskreditieren.

Nein. Es ging nicht um "jegliche Kritik". Sondern um Kritik von Leuten, die quer denken statt geradeaus und damit die öffentliche Debatte vergiftet haben.

Querdenker können nicht für sich in Anspruch nehmen, ein Teil der wissenschaftlichen Debatte zu sein. Dafür fehlen ihnen die Fachkenntnisse, auch wenn sie das selbst nicht merken.

deralexxx 23.03.2025 09:50

In eine andere Richtung läuft weiter Aufarbeitung, Betrug mit den Corona Hilfen. Wie ich finde ein guter Beitrag auf ZDF Frontal:

https://www.youtube.com/watch?v=Rl0rGy32rqI

Schwarzfahrer 23.03.2025 20:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1777716)
"Die allermeisten Studien zeigen, dass die Schließung von Schulen einen Effekt hatte auf die Transmission. Aber die Frage ist: Wollen wir Schulen schließen? Ist es uns das wert? Oder wollen wir lieber einen anderen gesellschaftlichen Bereich schließen?"
Prof. Lars Schaade, heutiger Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI)
Wissenschaftlich ist die Sache also verhältnismäßig klar: Wenn täglich 11 Millionen Kinder zusammenkommen, hat das Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen.

Entscheidend ist aber (ganz besonders im Kontext von Schulen, also von überwiegend wenig vulnerablen Personen) nicht das abstrakte Infektionsgeschehen bzw. die Transmission, sondern dastatsächliche Krankheitsgeschehen von ernsthaft Erkrankten. (An ungenauer bzw. nicht-repräsentativen Zielgrößen kranken leider sehr viele medizinischen Studien. Ich bin mir nicht sicher, wie viele wegen mangelder Präzision in der Zielformulierung und wie viele wegen Absicht bzw. Bequemlichkeit). Und es gibt m.W. weiterhin keinen empirischen Nachweis, daß Schulschließungen irgendwo zu weniger schweren Erkrankungen geführt hätten, als offene Schulen (also die praxisrelevante Schwedisch-Finnische Studie wurde m.W. nie widerlegt).
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1777716)
Politisch ist es komplexer. Es gibt Gründe, die Schulen offen zu halten, auch um den Preis einer schnelleren Ausbreitung des Virus. Ebenso gibt es gute Gründe, sie vorübergehend zu schließen. Letzteres haben fast alle Länder der Welt getan.

Ja, jeder hatte Gründe für seine Entscheidung, die seltenst im Bereich des Bewiesenen lag, sondern sich überwiegend auf gutem Glauben und Modellen basierte, im schlimmeren Fall mehr auf Angst um sich selbst (Entscheider sind meist älter) als auf Sorge um die Kinder. Wichtig ist, im Lichte von Erkenntnissen auch zugeben zu können, sich geirrt zu haben, auch wenn man sich zusammen mit ganz vielen geirrt hat.

Apropos Politik: Den Chef des RKI würde ich nicht als objektiven Fachmann zu dem Thema ansehen, da er qua Posten dem BMG untergeordnet und weisungsgebunden ist. Wieler hat auch kürzlich zugegeben, daß er "sich „nicht immer getraut habe, öffentlich das zu sagen zur Politik, was er gerne gesagt hätte".. Das wird sich kaum geändert haben.


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