Zitat:
Zitat von Körbel
(Beitrag 1482584)
Ich meine generell und natürlich auch die Essgewohnheiten.
Bei meinen Eltern und Grosseltern gab es noch den berühmten Sonntagsbraten.
Das war immer was besonderes, unter der Woche wurde "schmal" gekocht.
Wir sind generell in spartanischen Verhältnissen gross geworden.
Heute würde man fast sagen, "unter der Armutsgrenze"!
Überfluss kannte ich erst, als meine Frau und ich selbständig waren.
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Meine Oma musste als Kind den Pflug selbst über den Acker ziehen. Später hatten sie einen Ochsen und an die Kuh im Stall erinnere ich mich noch. Wir selbst hatten 1x im Jahr eine Hausschlachtung. Das Schwein wurde praktisch komplett verwertet. Eier gab´s vom Nachbarn und gelegentlich ein Huhn. Wir selbst hatten Haustiere, die dann als Sonntagsbraten endeten. Irgendwann wurden Nahrungsmittel so billig, dass sich das alles nicht mehr lohnte. Dazu gehörte auch Kleidung. Meine Mutter musste keine Bündchen mehr annähen, keine Pullover stricken und ich die Kleider meiner Schwestern nicht mehr abtragen. Meine Mutter konnte zeitweise arbeiten und meine Eltern uns allen ein Studium ermöglichen. Mein Vater hasste seinen Job in der Fabrik, hatte aber keine andere Möglichkeit. Ich ernähre meine Familie bequem vom klimatisierten Büro aus mit dem Bau hochmoderner Softwareprojekten. Ich arbeite mit Menschen aus allen Kontinenten zusammen, die oft halb so alt sind wie ich. Nicht selten habe ich den Eindruck, sie haben die gleiche Motivation wie meine Oma und meine Eltern und dass wir, die satten Deutschen, gerade links und rechts überholt werden. Sparsamkeit wurde mir in die Wiege gelegt. Darauf muss mich niemand hinweisen. Ich habe allerdings für mich persönlich beschlossen, die Lösung der Problem in der Zukunft zu suchen und nicht in der Vergangenheit :Blumen:
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