Zitat:
Zitat von captain hook
(Beitrag 1201629)
Was schlägst Du vor? Grenzsicherung an der EU Außengrenze mit Schießbefehl und 50m hohem Stacheldraht, damit die dritte Welt schön bleibt wo sie ist und nichts vom Kuchen der Globalisierung abbekommt? Verminen des Mittelmeers wäre bestimmt dann auch hilfreich. Die die schon hier sind und die keiner zurücknehmen will, wirfst Du dann aus einer Frachtmaschine über ihrem vermuteten Heimatland ab?
Mal so rein praktisch... ich bin echt gespannt.
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Mal so rein praktisch... Nur weil die o.g. Liste unmoralisch, und weder mit unseren Gesetzen noch unserem Gewissen vereinbar ist, sollen wir die Völkerwanderung unkontrolliert über uns herschwappen lassen, oder sollen wir sie noch gezielt fördern?
Sorry, Polemik provoziert Polemik.
Im Ernst; die Idee des "freien" Grenzverkehrs im Schengenraum ist nur sinnvoll, wenn wir nach Außen eine klare Grenze ziehen können, wer rein darf, und wer nicht. Ansonsten ist es nicht der "freie Schengenraum", sondern "offen für die ganze Welt" - was die Schengen-Macher sicher nicht im Sinn hatten.
Jeder Staat hat Grenzen, und entscheidet selbst, wer rein darf, und wer nicht, und zwar an der Grenze. Es muß an der Grenze entschieden werden, wer einen Rechtsanspruch hat, reinzukommen (Asyl, Arbeitserlaubnis, Zuwanderungsquote, etc.), und wer eben nicht, oder nur zeitlich befristet. Dafür gibt es Mittel, auch ohne Schießbefehl. Zäune wie in Ungarn lenken die Leute zu den kontrollierten/kontrollierbaren Übergängen, mehr nicht. Auch das Australische Vorgehen finde ich weniger verwerflich, als viele hier. Und ja, mir ist bewußt, daß dabei auch Fehler gemacht werden können - was kein Grund ist, es nicht zu tun.
Zum "Kuchen der Globalisierung": davon bekommt jeder etwas auch in der Heimat ab; ob sie beim jahrelangen Sitzen in Aufnahmelagern mehr davon haben, bezweifele ich. Andererseits, wir hätten ohne die vom Westen getriebene Globalisierung deutlich weniger Probleme mit der Völkerwanderung - und ich finde, der wirtschaftliche Gewinn der Globalisierung wiegt diese Probleme nie auf.
Und "die, die keiner zurücknehmen will" sollte man doch bei bekannter Staatsangehörigkeit und klarem Grund zum Abschieben (z.B. Straftaten) einfach ins Heimatland zurückfliegen können, und am Flughafen aussetzen. Wie sie dann durch die Paßkontrolle kommen, sollte nicht unser Problem sein. Die aktuelle Praxis ist ja nur für die (nicht immer sympathischen) Regierungen der Herkunftsländer gut: sie sind evtl. problematische Bürger kostenlos los, oder lassen sich für die Rücknahme von Deutschland bezahlen - ich finde es traurig, wenn man so erpreßbar ist.