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Schwarzfahrer 19.08.2022 10:40

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1676331)
Da in Deutschland immer mehr Wind und Sonne als Quelle genutzt wird und meine Rechnung immer teurer wird, erkläre mir diesen Widerspruch.

Du Oberexperte

Ich halte mich zwar nicht für einen "Oberexperten", hätte aber ein paar Erklärungsansätze für Deine Frage:

1. der Kostenvorteil von Wind und Sonne gegenüber Kohle (und bis vor kurzem auch gegenüber Gas) ist gering, wenn man die oberen Hälften der Balken in Tridinskis Diagramm wegläßt (was tatsächlich bei der Preisbildung der Fall sein dürfte; die "von der Gesellschaft bezahlten Umweltschäden und Gesundheitsschäden" sind ja keine für einzelne Anlagen betriebswirtschaftlich berechnete Kosten, die man in Rechnung stellen kann). Das erklärt keine Teuerung, reicht aber auch noch nicht für große Kostensenkung.

2. Je mehr Regenerative - also auch volatile Energie erzeugt wird, desto mehr "Backup muß bereitstehen, die Schwankungslücken zu füllen. Das sind Kraftwerke, die bereit stehen, einzuspringen, aber da nicht konstant im Betrieb, anteilig höhere Kosten produzieren, als voll ausgelastete Kraftwerke. D.h. solange man keine kostengünstige Speicher in großem Maßstab hat, bleiben die Gesamtkosten des Stroms durch die laufenden Kosten der notwendigen installierten Backup-Kraftwerkskapazität mitbestimmt, nicht nur durch die Stromerzeugungskosten im Betrieb.

3. Je mehr Regenerative am Netz sind, umso häufiger ist ein Regel-Eingriff zur Frequenzstabilisierung nötig - der Zusatzaufwand geht auch in die Betriebskosten des Stromnetzes ein.

4. Zeitweise anfallender überschüssiger Windstrom wird öfter in großen Mengen zu niedrigen Preisen exportiert (wenn gerade geringe Nachfrage da ist), dafür muß immer wieder auch bei Flaute Strom importiert werden - und das passiert dann häufig zu deutlich höheren Preisen.

Weitere Ideen haben ja schon andere eingebracht.,

qbz 19.08.2022 10:40

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1676430)
Und einmal mehr verdrehst Du Ursache und Wirkung.
.....

Es handelt sich doch nicht um ein mechanisches Verhältnis. Die meisten Länder der Welt haben keine Sanktionen beschlossen. Die USA / EU haben sich für den Handelskrieg entschieden.

Nepumuk 19.08.2022 10:46

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1676449)
Es handelt sich doch nicht um ein mechanisches Verhältnis. Die meisten Länder der Welt haben keine Sanktionen beschlossen. Die USA / EU haben sich für den Handelskrieg entschieden.

Egal wie oft du das noch relativieren willst, der Auslöser ist Putin's völkerrechtswidriger Angriffskrieg gegen die Ukraine.

HerrMan 19.08.2022 10:46

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1676449)
Die USA / EU haben sich für den Handelskrieg entschieden.

Ja, weil sie aus unterschiedlichen Gründen diese Option gar nicht haben.

Nehmen wir z. B. Indien. Warst du da schon mal?

Schwarzfahrer 19.08.2022 10:47

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1676449)
Es handelt sich doch nicht um ein mechanisches Verhältnis. Die meisten Länder der Welt haben keine Sanktionen beschlossen. Die USA / EU haben sich für den Handelskrieg entschieden.

Und Zweifel an der gewünschten Wirkung dieses Handelskrieges sind sicher berechtigt, solange große Länder wie Indien, China, Brasilien mit Russland nicht nur weiterhin Handel treiben, sondern seit Kriegsbeginn ihren Handel massiv ausgeweitet haben, und somit die Wirkung der Sanktionen zu großem Teil kompensieren. Dagegen, was Indien z.B. an Öl und Kohle aus Russland abnehmen kann, ist der gesamte Europäische Handel mit russischen Energieträgern überschaubar. Glaubt wirklich jemand hier, daß Putin nicht vorgesorgt hat, indem er diese Alternativmärkte sich gesichert hat, bevor er den Krieg anfing? Immerhin gut, daß er sich offensichtlich militärisch weniger gut vorbereitet hat. Solange er auf militärischem Gebiet nicht geschlagen ist, juckt ihn NS1 oder 2 wenig, fürchte ich

TriVet 19.08.2022 10:51

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1676449)
Es handelt sich doch nicht um ein mechanisches Verhältnis. Die meisten Länder der Welt haben keine Sanktionen beschlossen. Die USA / EU haben sich für den Handelskrieg entschieden.

Oh, stimmt. Wenn die anderen nicht mitmachen, ist das sicher ok.
Also zahl ich auch keine Steuern, ist doch nur zu meinem Vorteil. Selbst schuld, die Idioten, die da mitmachen.
Ansonsten gilt weiterhin actio-reactio, zuerst war der Angriffskrieg.

Zurück ontopic:
Selbst Ölkonzerne wie Shell haben es kapiert
https://www.shell.de/energiewende.ht...E&gclsrc=aw.ds

Voldi 19.08.2022 11:09

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1676449)
Es handelt sich doch nicht um ein mechanisches Verhältnis. Die meisten Länder der Welt haben keine Sanktionen beschlossen. Die USA / EU haben sich für den Handelskrieg entschieden.

Nein es ist kein mechanisches Verhältnis. Aber gäbe es ohne den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands die Sanktionen? Nein. Also sind diese per Definition eine Folge des russischen Angriffskriegs. Das kannst du drehen und wenden wie du willst. Wäre Putin in seinen eigenen Grenzen geblieben gäbe es die ganze Diskussion gar nicht :Holzhammer:

qbz 19.08.2022 11:27

Zitat:

Zitat von Voldi (Beitrag 1676460)
Nein es ist kein mechanisches Verhältnis. Aber gäbe es ohne den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands die Sanktionen? Nein. Also sind diese per Definition eine Folge des russischen Angriffskriegs. Das kannst du drehen und wenden wie du willst. Wäre Putin in seinen eigenen Grenzen geblieben gäbe es die ganze Diskussion gar nicht :Holzhammer:

Das stimmt, die Diskussion gäbe es nicht, da pflichte ich dir bei. :Blumen:

Ob ein Land allerdings sich am Handelskrieg beteiligt oder nicht, liegt in der alleinigen Verantwortung der jeweiligen Regierungen.


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