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qbz 14.12.2020 09:05

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1573418)
.......
2. Das RKI hat auf der Webseite Zahlen veröffentlich, die die Infektionen nach Alter sortieren. Die Altersgruppen sind jeweils in 10er Jahren einsortiert. Dabei fällt auf, dass jede Altersgruppe ab 20 bis 60 sehr viel höhere Infektionszahlen aufweisen (Stand KW 49).

Danke für Deine strukturierten Argumente, die ich teile. Berlin führt bei den Altersgruppen eine kleinteiligere Statistik und es fällt darin auf, dass auch die 15-19jährigen einen erheblichen Anteil am Infektionsgeschehen haben, zwar nicht absolut, aber eine Inzidenz pro 100000 mit ähnlich viel Infektionen wie die 20-24jährigen aufweisen. Die höchste Inzidenz findet man, niemand würde es erraten, bei 90+.
Corona Altersgruppen Berlin

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1573418)
Es ist meiner Ansicht nach nicht möglich, nur eine Gruppe an Menschen schützen zu wollen, ohne dass auch alle anderen involviert sind. Die Frage muss auch hier lauten, wie haben sich die Menschen der HRG überhaupt angesteckt? Wie kommt die Erkrankung in eine solche Einrichtung, wenn diese doch quasi abgeschottet ist?

Da gibt es mehrere unterschiedliche reale Möglichkeiten, wie ein Eintrag in ein Alten-/Pflegeheim jeweils erfolgt, trotz aller Hygienevorschriften /-konzepte und Umsicht des Personals, und wie gross dann der Ausbruch ist, hängt von der mehr oder weniger schnellen Reaktion und den Massnahmen nach der Entdeckung ab. Dabei spielt nach meiner Meinung auch die grosse Personalnot (es gibt in DE viel zuwenige ausgebildete Pflegekräfte) in den Heimen auch eine Rolle, weil die Hygienkonzepte zusätzlichen Aufwand erfordern, wie z.B. das zweimalige wöchentliche Durchtesten eines mittelgrossen Heimes eine ganze Arbeitskraft kostet, was in den Zeitbudgets der Beschäftigten eigentlich nicht enthalten ist.

Seyan 14.12.2020 09:20

Mal ne ganz andere Frage:
Wie welchem schlüssigen Argument sind eigentlich die Weihnachtslockerungen begründet? Wir haben in Deutschland Religionsfreiheit, das ist doch aber keine Argumentation für eine Lockerung an Weihnachten.

Anders gefragt: warum ist es am 24.-26.12. okay, die Maßnahmen etwas zu lockern, aber nicht an vom 28.-30.12.? Das ist nicht logisch begründbar und eine Klage dagegen würde ich nicht zwingend als aussichtslos ansehen (nicht, dass ich dagegen klagen würde, aber Ausnahmen müssen sinnvoll begründet sein, und ein religiöses Fest, was eher eine Minderheit in Deutschland religiös feiert, ist da wohl kaum ein ausreichendes Argument).

Vicky 14.12.2020 09:37

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1573426)
Und dann: da gibt es Dinge, die sind scheinbar unheimlich schwierig und kompliziert, z.B. zusätzlicher (!) Schutz von Hochrisikogruppen. Mal sind es zu viele, mal kennt man sie nicht, mal geht es um Ausgrenzung.
Ich bin Laie und habe vielleicht einfach nicht das Wissen oder die intellektuellen Fähigkeiten, aber verstehen tu ich das nicht.

(damit ich nicht missverstanden werde: danke für deine Ausführungen. Was ich geschrieben habe soll keine Kritik oder Provokation an deinem Posting sein)

Welche Maßnahmen erwartest Du denn konkret für die Risikogruppe?
Wer gehört für Dich zur "Risikogruppe"?

captain hook 14.12.2020 09:49

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1573435)
Mal ne ganz andere Frage:
Wie welchem schlüssigen Argument sind eigentlich die Weihnachtslockerungen begründet? Wir haben in Deutschland Religionsfreiheit, das ist doch aber keine Argumentation für eine Lockerung an Weihnachten.

Anders gefragt: warum ist es am 24.-26.12. okay, die Maßnahmen etwas zu lockern, aber nicht an vom 28.-30.12.? Das ist nicht logisch begründbar und eine Klage dagegen würde ich nicht zwingend als aussichtslos ansehen (nicht, dass ich dagegen klagen würde, aber Ausnahmen müssen sinnvoll begründet sein, und ein religiöses Fest, was eher eine Minderheit in Deutschland religiös feiert, ist da wohl kaum ein ausreichendes Argument).

Ist nur teilweise zur Sache, aber unter der Hand sagte mal eine Politikerin zu mir, es ginge darum gewählt zu werden und danach ginge es darum wiedergewählt zu werden. Die dafür nötigen Inhalte sind Mittel zum Zweck.

Jetzt findet ein Großteil der Bevölkerung die Regeln zu lasch. Beim Erlass der vorherigen Regeln wurde Zeter und Mordio geschrien und selbst an die hält sich die Bevölkerung nur zum Teil. Also was genau will man eigentlich?

Selbstkritisch aus Sportler Sicht muss ich erwähnen, dass ich gestern an einem bekannten Berliner Gruppentreffpunkt vorbeigefahren bin. Da standen geschätzt locker 20 Fahrer/innen zur Standardzeit zur gemeinsamen Abfahrt bereit. Mir gegenüber wurde bereits geäußert, dass man gar nicht verstünde, dass ich da nicht mal wieder mitfahren würde. Natürlich nicht gestern, weil ich da maximal kopfschüttelnd vorbeifahre.

Aber ich bin sicher, die wünschen sich jetzt alle viiiiel härtere Regeln.

Nein, mit Logik hat das alles schon lange nix mehr zu tun.

keko# 14.12.2020 09:59

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1573439)
Welche Maßnahmen erwartest Du denn konkret für die Risikogruppe?
Wer gehört für Dich zur "Risikogruppe"?

Der streitbare OB von Tübingen hat ja schon einiges gemacht:
  • kostenlose FFP2-Masken für alle Menschen über 65 Jahren
  • ein spezielles Einkaufszeitfenster für Senioren zwischen 9 und 11 Uhr morgens
  • Seniorentaxen zum Preis eines regulären Bustickets
  • engmaschige Corona-Testungen in Alten- und Pflegeheimen seit April
  • öffentliche Corona-Testungen mit dem DRK-Testmobil seit Beginn der zweiten Corona-Welle

Ich bin ja ein bisschen einfach gestrickt, aber wenn ich sehen würde, dass eine Gruppe stark betroffen ist (es sterben dort viele an Corona), dann würde ich mir diese Gruppe vornehmen.

Wer im Seniorenheim ist, bekommt oft Zuschläge, ist also bekannt. Zudem hat man das Alter ja. Ganz davon abgesehen erstellt man ja gerade Prio-Listen für die Impfung. Also scheint das ja technisch möglich zu sein.
Scheinbar sind Millionen Menschen in dieser Risikogruppe. Wenn das zu viele sind, dann muss ich halt innerhalb der Gruppe priorisieren.

Letztendlich habe ich persönlich den Eindruck, dass manches nicht machbar ist, aber an andere Stelle wieder Dinge geschehen, die ich nicht für möglich gehalten hätte.
Ohne es zu wissen denke ich, dass man mit einer Impfung Corona bekämpfen will und nicht über das Drücken der Fallzahlen. Vielleicht ist das auch der beste Weg.

trithos 14.12.2020 10:09

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1573435)
Mal ne ganz andere Frage:
Wie welchem schlüssigen Argument sind eigentlich die Weihnachtslockerungen begründet? Wir haben in Deutschland Religionsfreiheit, das ist doch aber keine Argumentation für eine Lockerung an Weihnachten.

Anders gefragt: warum ist es am 24.-26.12. okay, die Maßnahmen etwas zu lockern, aber nicht an vom 28.-30.12.? Das ist nicht logisch begründbar und eine Klage dagegen würde ich nicht zwingend als aussichtslos ansehen (nicht, dass ich dagegen klagen würde, aber Ausnahmen müssen sinnvoll begründet sein, und ein religiöses Fest, was eher eine Minderheit in Deutschland religiös feiert, ist da wohl kaum ein ausreichendes Argument).

Ich glaube ;) , diese Lockerungen haben mit Religion genau gar nichts zu tun. Es geht ja um das traditionelle Familienfest, und das feiern halt die allermeisten am 24., 25. und 26. und nicht später oder früher. Und das will die Politik den Menschen halt ermöglichen. Vielleicht auch deswegen, weil die Politik weiß, dass solche Weihnachtstreffen im Familienkreis mit allgemein akzeptierten Mitteln ohnehin nicht zu verhindern sind.

noam 14.12.2020 10:12

Ich muss meinem Unmut auch mal eben Luft machen und es ist mir durchaus bewusst, dass es jammern auf hohem Niveau ist.


Wir haben ein Haus gekauft und jetzt auch die Schlüssel. Entsprechend ist ein wenig zu tun, bevor wir einziehen.

Jetzt warnen alle tollen Politiker vor Panikkäufen vor dem Lockdown.... Ja super.... Soll ich auf dem Boden schlafen und in einem Rohbau wohnen? Natürlich muss ich jetzt übers Knie gebrochen heute und morgen alles notwendige an Möbeln und Verbrauchsmaterial kaufen, damit ich bis Ende Januar durch bin und wir im Februar im neuen Zuhause leben können.


Diese angemahnten Panikkäufe gibt es nur, weil unsere lieben Herren Berufsbevormunder nicht in der Lage sind, weitsichtig zu handeln. Man hätte den entsprechend notwendigen Lockdown ja spätestens Mitte November (als die Zahlen klar zeigten, dass Lockdown light nicht ausreichen wird) planen und bekannt geben können. Dann hätte man Zeit gehabt sich entsprechend vorzubereiten. Nun gibt man den Bürgern zwei Tage Vorlaufzeit vor Weihnachten und wundert sich über einen Ansturm auf Geschäfte? In welcher Welt leben die denn bitte?

Flow 14.12.2020 10:21

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1573454)
Nun gibt man den Bürgern zwei Tage Vorlaufzeit vor Weihnachten und wundert sich über einen Ansturm auf Geschäfte?

Ja, das ist Comedy ... :Lachen2: ... vielleicht weil wir sonst gerade wenig zu lachen haben ?

captain hook 14.12.2020 10:26

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1573454)
Ich muss meinem Unmut auch mal eben Luft machen und es ist mir durchaus bewusst, dass es jammern auf hohem Niveau ist.


Wir haben ein Haus gekauft und jetzt auch die Schlüssel. Entsprechend ist ein wenig zu tun, bevor wir einziehen.

Jetzt warnen alle tollen Politiker vor Panikkäufen vor dem Lockdown.... Ja super.... Soll ich auf dem Boden schlafen und in einem Rohbau wohnen? Natürlich muss ich jetzt übers Knie gebrochen heute und morgen alles notwendige an Möbeln und Verbrauchsmaterial kaufen, damit ich bis Ende Januar durch bin und wir im Februar im neuen Zuhause leben können.


Diese angemahnten Panikkäufe gibt es nur, weil unsere lieben Herren Berufsbevormunder nicht in der Lage sind, weitsichtig zu handeln. Man hätte den entsprechend notwendigen Lockdown ja spätestens Mitte November (als die Zahlen klar zeigten, dass Lockdown light nicht ausreichen wird) planen und bekannt geben können. Dann hätte man Zeit gehabt sich entsprechend vorzubereiten. Nun gibt man den Bürgern zwei Tage Vorlaufzeit vor Weihnachten und wundert sich über einen Ansturm auf Geschäfte? In welcher Welt leben die denn bitte?

Das ist das Ergebnis der Schreie über völlig unverhältnismäßig harte Einschnitte (die jetzt auf einmal zu soft sind) aus allen Ecken, wo man sich nicht getraut hat das Wahlvolk allzusehr zu ärgern.

Nun bekommen wir halt alle zusammen die sinnlose Quittung.

Man kann es ja nur oft genug wiederholen... der Ethikrat hat schon im April dazu aufgerufen langfristige Konzepte auszuarbeiten. Ich vermute im Wechsel auf und zu geht da kaum als Konzept durch.

noam 14.12.2020 10:32

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1573418)
2. Das RKI hat auf der Webseite Zahlen veröffentlich, die die Infektionen nach Alter sortieren. Die Altersgruppen sind jeweils in 10er Jahren einsortiert. Dabei fällt auf, dass jede Altersgruppe ab 20 bis 60 sehr viel höhere Infektionszahlen aufweisen (Stand KW 49).

Ohne deine Aussage jetzt gegenzuprüfen (da ich davon augehe, dass du recht hast), kann man bei diesen Zahlen auch wieder andere Rückschlüsse ziehen.

Was ist der größte Unterschied zwischen 20 bis 60 jährigen und 60 und älter? Es liegt auf der Hand, dass die 20-60 jährigen ein Berufsleben haben.

Witzigerweise wird immernoch herumgeschwurbel und die die Freizeit einschränkenden Maßnahmen damit begründet, dass "der Großteil" der Infektionen im privaten Umfeld stattfinden.

Nun haben wir runde 30.000.000 Menschen in ihrer wohlverdienten und deutlich zu geringen Rente, die sich weniger Anstecken als die 30.000.000 Menschen, die einem mehr oder weniger geregelten Tagewerk nachgehen.

Als Schlussfolgerung muss doch zwingend erkannt werden, dass die beruflichen Tätigkeiten auch einen nicht unerheblichen Anteil am Infektionsgeschehen haben. Aber es ist ja so schön bequem mit dem Finger auf die "Privaten" zu zeigen.

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1573418)
3. Die vermeintliche Risikogruppe (HRG) wird betreut von der Gruppe der 20 - 60 Jährigen. Wenn wir also die "besondere Maßnahmen" - wie auch immer die noch aussehen mögen - für die Risikogruppe treffen, betrifft das ebenso das gesamte Ärzte- und Pflege- und Reinigungspersonal und deren Angehörigen und die Familien der HRG aus dem direkten Umkreis. Wer möchte den Kreis derer hier genau definieren und bestimmen?

4. Zu den "Alten" kommen auch noch jüngere Menschen mit schwereren Vorerkrankungen, z.B. Krebs... diverse. Hier gilt dann wiederum das gleiche, was ich unter Punkt 3 schrieb. Nicht jede relevante Vorerkrankung ist auch meldepflichtig. Wie kann man also hier den Kreis jener definieren, einschränken und schützen?

Ich würde dir recht geben, wenn wir uns im April befinden würden. Alle Entscheidungsträger hatten fast ein Jahr lang Zeit sich eben genau über diese Fragen Gedanken zu machen. Es ist ja nun mit Nichten so, dass insbesodere das Heimwesen von kleinen lokalen Trägern dominiert wird. Hier gibt es riesige Unternehmen die Heime für tausende Betreiben. Hier hätte man unter Federführung der Gesundheitsämter / Gesundheitsministerium schon lange etwas ausarbeiten müssen. Corona wird ja sicher nicht der letzte Virus sein, der uns heimsucht.

Mit huch, dass ist aber anstrengend und kompliziert, kommt man auch beim Dorftriathlon nicht ins Ziel.


Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1573418)
Allgemein habe ich den Eindruck, dass häufig mit dem Finger auf die Risikogruppe gezeigt wird - ähnlich einer Stigmatisierung. Was soll das? Geht´s noch? Hier fehlt mir jedes... wirklich JEDES Verständnis.

Es ist meiner Ansicht nach nicht möglich, nur eine Gruppe an Menschen schützen zu wollen, ohne dass auch alle anderen involviert sind. Die Frage muss auch hier lauten, wie haben sich die Menschen der HRG überhaupt angesteckt? Wie kommt die Erkrankung in eine solche Einrichtung, wenn diese doch quasi abgeschottet ist?

Ich meine mich erinnern zu können, dass ich einen ganz ähnlichen Text im November hier in diesem Faden schon einmal schrieb.

Deine meinung sei dir unbenommen. Du solltest aber so tolerant sein, diese nicht als der Weisheit letzter Schluss anzunehmen sondern zu akzeptieren, dass Menschen mit anderen Erfahrungen andere gleichermaßen begründete Meinungen haben und aufgrund ihrer Lebenserfahrung und Weltanschauung anders Gewichten und damit zu einem anderen Schluss kommen.

Mit "es geht nicht" macht man es sich für meinen Geschmack zu einfach. Wenn man nur genügend will, geht alles.

Seyan 14.12.2020 10:33

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1573458)
Man kann es ja nur oft genug wiederholen... der Ethikrat hat schon im April dazu aufgerufen langfristige Konzepte auszuarbeiten. Ich vermute im Wechsel auf und zu geht da kaum als Konzept durch.

Auch wenn alle davon reden: wir haben immer noch keinen harten Lockdown.
Aber ein Lockdown sollte immer die letzte Option sein. Wenn man sich natürlich keine Gedanken um andere Optionen macht, ist die letzte Option auch die einzige Option...

Aber vermutlich haben die Politiker sich einfach gedacht "Ach, wozu sinnvolle Konzepte ausarbeiten? Einen Winter kriegen wir mit Lockdown rum und danach gibts die Impfung!"

tandem65 14.12.2020 10:35

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1573448)
Der streitbare OB von Tübingen hat ja schon einiges gemacht:
  • kostenlose FFP2-Masken für alle Menschen über 65 Jahren
  • ein spezielles Einkaufszeitfenster für Senioren zwischen 9 und 11 Uhr morgens
  • Seniorentaxen zum Preis eines regulären Bustickets
  • engmaschige Corona-Testungen in Alten- und Pflegeheimen seit April
  • öffentliche Corona-Testungen mit dem DRK-Testmobil seit Beginn der zweiten Corona-Welle

Ich bin ja ein bisschen einfach gestrickt, aber wenn ich sehen würde, dass eine Gruppe stark betroffen ist (es sterben dort viele an Corona), dann würde ich mir diese Gruppe vornehmen.

Deine Liste hast Du jetzt schon wiederholt gepostet.
Jetzt gleiche die mal ab mit dem was Vicky bereits aus Ihrer Erfahrung geschrieben hat.
Da sehe ich doch viel was davon bereits oft umgesetzt wird.
ich hatte ja schon mehrmals gefragt was Du von der Liste als gute neue Idee hältst.
Da kommt bisher nichts. Da scheint mir daß Du eben keinen Einblick hast was in der Realität bereits angekommen ist von der Liste.
Dann wundert es mich nicht, daß immer wieder gefordert wird das für spezielle Gruppen doch bitte mal spezielle Lösungen erdacht werden müssen, wenn diese eben nicht wahrgenommen werden wollen.

DocTom 14.12.2020 10:39

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1573413)
Hm, ich hatte unsere Nachbarn aus den Augen verloren!

In den Niederlanden wurde die 2. Welle gestoppt und das Niveau innerhalb von 10 Tagen halbiert, aber jetzt sind sie in der 3 Welle!
https://www.worldometers.info/corona...ry/netherlands
:Nee:

Ich weiß noch nicht, was da falsch gelaufen ist, aber wir sollten ihnen das nicht nachmachen ...

Leider scheint es ja so, als wären nicht nur in allen Grenzbereichen zu unseren Nachbarländern weiterhin Grenzübertritte, wie zB auch Lieferverkehre, in großer Zahl möglich, sondern auch noch Fernreisen, wenn begründet.

Ein Kollegin meiner Frau ist auf den Malediven und hat geschrieben, der Flieger ab Frankfurt war voller Reisender. Alle ganz glücklich, endlich in Urlaub zu kommen.:Nee:

Die Bevölkerung muss die Maßnahmen verstehen, sonst nimmt die Politik offensichtlich gerade die "gebildeten" Altersgruppen zwischen 15-50Jahren (aus den Statistiken übernommene Altersgruppen) nicht mit. Siehe auch Hamburg, wie vorher geschrieben. In Eimsbüttel, Ottensen und Altona wohnt das jüngere Bildungsbürgertum Hamburgs, die sollten es besser wissen, gehen trotzdem in die "In Strassen" zu den Glühweinparties. Erlaubt bleibt ja Kinderpunsch ohne Alkohol, dann bringen die "Schlauen" sich halt den Rum dafür selber mit. Völlig unverständlich, aber wie sollten die Ordnungsämter soetwas kontrollieren? ... :Maso:

Und warum werden eigentlich immer noch Pakete in riesiger Zahl von einer Armee von Auslieferfahrern ausgefahren? Da haben wir mMn auch von Tür zu Tür gehende Superspreader, sobald nur einer der Fahrer erkrankt ist. Darüber habe ich aber leider noch keine Studie gefunden (gerne Tipp, wenn das irgendwo schon wiederlegt ist!), muss ich mal mit unseren Medizinern drüber sprechen.
:Blumen:

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1573458)
... Man kann es ja nur oft genug wiederholen... der Ethikrat hat schon im April dazu aufgerufen langfristige Konzepte auszuarbeiten. Ich vermute im Wechsel auf und zu geht da kaum als Konzept durch.

+1 ...

Seyan 14.12.2020 10:46

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1573464)
Und warum werden eigentlich immer noch Pakete in riesiger Zahl von einer Armee von Auslieferfahrern ausgefahren? Da haben wir mMn auch von Tür zu Tür gehende Superspreader, sobald nur einer der Fahrer erkrankt ist. Darüber habe ich aber leider noch keine Studie gefunden (gerne Tipp, wenn das irgendwo schon wiederlegt ist!), muss ich mal mit unseren Medizinern drüber sprechen.
:Blumen:

Der direkte Kontakt ist hier sehr kurz bis nicht vorhanden, weil man aktuell nix selber quittiert per Unterschift. Zudem stellen die Zusteller die Pakete häufig an der Haustür oder in der Nähe ab, alles also kontaktlos. Wenn das bei euch anders gemacht wird, dann scheint eure Zustellfirma hier Probleme zu haben.

Ansonsten kann man auch immer noch in eine Packstation liefern lassen.

keko# 14.12.2020 10:48

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1573462)
Deine Liste hast Du jetzt schon wiederholt gepostet.
Jetzt gleiche die mal ab mit dem was Vicky bereits aus Ihrer Erfahrung geschrieben hat.
Da sehe ich doch viel was davon bereits oft umgesetzt wird.
ich hatte ja schon mehrmals gefragt was Du von der Liste als gute neue Idee hältst.
Da kommt bisher nichts. Da scheint mir daß Du eben keinen Einblick hast was in der Realität bereits angekommen ist von der Liste.
Dann wundert es mich nicht, daß immer wieder gefordert wird das für spezielle Gruppen doch bitte mal spezielle Lösungen erdacht werden müssen, wenn diese eben nicht wahrgenommen werden wollen.

Warum sollte ich in meiner Freizeit hier in einem Forum die Arbeit von Spezialsten erledigen? Weil du mich darum bittest? Von dir lese ich hauptsächlich Kritiken an Postings von Usern, aber kaum irgendwelche eigenen Vorschläge.
Es ging mir darum, dass ich persönlich das Gefühl habe, dass man auf der einen Seite aus meiner Sicht unglaubliche Dinge bewerkstelligen kann (Beispiele habe ich genannt), auf der anderen Seite an dem Schutz von Hochrisikogruppen scheitert.
Wenn man nach 9 Monaten Corona sehr hohe Sterbezahlen in einer Gruppe hat und steigende Fallzahlen insgesamt, kann man, finde ich, Strategien hinterfragen. Um mehr geht es mir nicht. Ich fühle mich nicht verantwortlich machbare Lösungen mit zu liefern, jedoch sehe ich es als sinnvoll an, meine Kritik zu äussern, sofern ich sie begründe und niemanden beleidige
:Blumen:

MattF 14.12.2020 10:50

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1573464)

Ein Kollegin meiner Frau ist auf den Malediven und hat geschrieben, der Flieger ab Frankfurt war voller Reisender. Alle ganz glücklich, endlich in Urlaub zu kommen.:Nee:


Alter Schulfreund von mir bietet Segelreisen an, die sind aktuell auf Kuba.

Das ist halt kein Risikogebiet, wenige Infizierte.

Das ist aber doch genau die angepasste Reaktion die viele wollen.

Wenn man aus einem Gebiet mit fast keinen Infizierten zurück kommt, wieso soll das ein Problem sein?
Und wenn man dann beim Abflug und der Einreise einen Schnelltest macht, sollte das Risiko gegen Null gehen.

Vicky 14.12.2020 10:51

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1573459)

Deine meinung sei dir unbenommen. Du solltest aber so tolerant sein, diese nicht als der Weisheit letzter Schluss anzunehmen sondern zu akzeptieren, dass Menschen mit anderen Erfahrungen andere gleichermaßen begründete Meinungen haben und aufgrund ihrer Lebenserfahrung und Weltanschauung anders Gewichten und damit zu einem anderen Schluss kommen.

Mit "es geht nicht" macht man es sich für meinen Geschmack zu einfach. Wenn man nur genügend will, geht alles.

Ich glaube das hast Du falsch verstanden. Ich lese häufig (nicht nur hier), dass Menschen aus Risikogruppen pauschal beschuldigt werden, dass nun wegen ihnen alle anderen unter Einschränkungen leiden. Diese Anfeindungen und Anschuldigungen finde ich nicht akzeptabel.

Über Maßnahmen können wir gern diskutieren. Ich sehe dennoch wenig Spielraum, die Situation anders zu lösen, als als ganze Gesellschaft.

LidlRacer 14.12.2020 10:52

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1573465)
Der direkte Kontakt ist hier sehr kurz bis nicht vorhanden, weil man aktuell nix selber quittiert per Unterschift. Zudem stellen die Zusteller die Pakete häufig an der Haustür oder in der Nähe ab, alles also kontaktlos. Wenn das bei euch anders gemacht wird, dann scheint eure Zustellfirma hier Probleme zu haben.

Kann ich so bestätigen. Bei meinen letzten Paketen war Null Risiko.

MattF 14.12.2020 10:53

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1573466)
Wenn man nach 9 Monaten Corona sehr hohe Sterbezahlen in einer Gruppe hat und steigende Fallzahlen insgesamt, kann man, finde ich, Strategien hinterfragen. Um mehr geht es mir nicht. Ich fühle mich nicht verantwortlich machbare Lösungen mit zu liefern, jedoch sehe ich es als sinnvoll an, meine Kritik zu äussern, sofern ich sie begründe und niemanden beleidige
:Blumen:

Wer dafür zuständig sein müsste, wären in der Tat die Spezialisten die sich auskennen.

Für die Heime also die Fachgruppen. Bei der Caritas mit hunderten Heimen in D müsste es regelm. Austausch geben, wo läuft es gut wo nicht, was können wir machen wo müssen wir reagieren, wo müssen wir von der Politik verlangen, dass sie uns Material schickt, z.b. FFP2 Masken.

Das passiert ja vielleicht auch alles, wir bekommen es nur nicht mit.

aequitas 14.12.2020 10:53

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1573389)
die Politik kennt eben nicht nur an und aus, sondern versucht über verschiedene Maßnahmen und basierend auf Wissenschaft und Erfahrung die Maßnahmen wirksam wie möglich zu machen.

Die Maßnahmen so wirksam "wie möglich"? Glaubst du wirklich, was du hier schreibst? Gottesdienste erlauben ist sinnvoll? Dort, wo sich hauptsächlich alte Menschen treffen - die Gruppe, die die bei weitem höchsten Todeschancen hat?

Man kann ja sagen: die Politik macht vieles richtig. Aber einfach alles abnicken und sagen: "Das hat schon Hand und Fuß" - naja, ein bisschen Kritikvermögen schadet doch wirklich nicht.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1573410)
Deine Erwartung an die Regierung finde ich erstaunlicherweise sehr autoritär und zentralistisch und den Vergleich der Aufgaben eines Betriebsleitung mit einer Regierung komplett falsch. Du wirst das sicher verstehen, weshalb das so enfach nicht passt, ohne dass ich jetzt viel dazu schreibe.

Ich erwarte von einer Bundesregierung und der Verwaltung guts Projekt- und Risikomanagement. Das hat nichts mit autoritär und zentralisitisch zu tun. Aber an diesen beiden Kompetenzen mangelt es offensichtlich ganz schön krass. Denn zu einer Exekutiven gehört die Umsetzung - allerdings im Gegensatz zum Unternehmen vor einem anderen Hintergrund.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1573429)
Danke für Deine strukturierten Argumente, die ich teile. Berlin führt bei den Altersgruppen eine kleinteiligere Statistik und es fällt darin auf, dass auch die 15-19jährigen einen erheblichen Anteil am Infektionsgeschehen haben, zwar nicht absolut, aber eine Inzidenz pro 100000 mit ähnlich viel Infektionen wie die 20-24jährigen aufweisen. Die höchste Inzidenz findet man, niemand würde es erraten, bei 90+.

Strukturierte Argumente? Du meinst einen Ausschnitt aus der Inzidenzstatistik? Diese Momentaufnahme?

Seit Wochen schreibe ich hier, dass alle Alterskohorten stagnieren oder fallen. Die einzgie Gruppe deren Inzidenz anstieg war die der über-80-jährigen. Das sollte hier eigentlich niemanden mehr überraschen, dass dort die höchste Inzidenz vorliegt, denn die Daten waren hier regelmäßig verlinkt.

Dazu verkennt der Blick auf die Inzidenz wieder wichtige Parameter und Faktoren, die diese Zahl beeinflussen. Das sind einerseits Faktoren, die wir teilweise beeinflussen können (Kultur, Mobilität, Arbeit), die andererseits aber wesentliches Merkmal bestimmter gesellschaftlicher Gruppen sind (Arbeiter müssen den ÖPNV nutzen, Jugendliche gehen zur Schule und brauchen Kontakte, Alte leben oft alleine und sind eher immobil"). Deshalb wieder einmal: alleine absolute Zahlen zu betrachten oder gar nur eine Zahl zu betrachten verkennt die Komplexität und macht "blind".

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1573454)
Diese angemahnten Panikkäufe gibt es nur, weil unsere lieben Herren Berufsbevormunder nicht in der Lage sind, weitsichtig zu handeln. Man hätte den entsprechend notwendigen Lockdown ja spätestens Mitte November (als die Zahlen klar zeigten, dass Lockdown light nicht ausreichen wird) planen und bekannt geben können. Dann hätte man Zeit gehabt sich entsprechend vorzubereiten. Nun gibt man den Bürgern zwei Tage Vorlaufzeit vor Weihnachten und wundert sich über einen Ansturm auf Geschäfte? In welcher Welt leben die denn bitte?

Im November also den Lockdown für den Januar ankündigen? So funktioniert das doch auch nicht. Einen Lockdown kann man nicht für ein entferntes Datum planen, sondern sollte höchstens die ultima ratio sein.

Allerdings hast du recht, dass bis jetzt viel verschlafen wurde und statt Kritik einzugestehen und konstruktiv an Lösungen zu arbeiten, wird weiter Symbolpolitik betrieben.

aequitas 14.12.2020 10:55

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1573468)
Über Maßnahmen können wir gern diskutieren. Ich sehe dennoch wenig Spielraum, die Situation anders zu lösen, als als ganze Gesellschaft.

Stimmt, ist alles alternativlos. Gibt auch keine Wissenschaftler, die nicht bereits seit Monaten konstruktiv an Lösungen arbeiten. Aber nein, es geht nicht anders :Maso:

qbz 14.12.2020 10:56

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1573454)
Ich muss meinem Unmut auch mal eben Luft machen und es ist mir durchaus bewusst, dass es jammern auf hohem Niveau ist.


Wir haben ein Haus gekauft und jetzt auch die Schlüssel. Entsprechend ist ein wenig zu tun, bevor wir einziehen.

Jetzt warnen alle tollen Politiker vor Panikkäufen vor dem Lockdown.... Ja super.... Soll ich auf dem Boden schlafen und in einem Rohbau wohnen? Natürlich muss ich jetzt übers Knie gebrochen heute und morgen alles notwendige an Möbeln und Verbrauchsmaterial kaufen, damit ich bis Ende Januar durch bin und wir im Februar im neuen Zuhause leben können.

Diese angemahnten Panikkäufe gibt es nur, weil unsere lieben Herren Berufsbevormunder nicht in der Lage sind, weitsichtig zu handeln. Man hätte den entsprechend notwendigen Lockdown ja spätestens Mitte November (als die Zahlen klar zeigten, dass Lockdown light nicht ausreichen wird) planen und bekannt geben können. Dann hätte man Zeit gehabt sich entsprechend vorzubereiten. Nun gibt man den Bürgern zwei Tage Vorlaufzeit vor Weihnachten und wundert sich über einen Ansturm auf Geschäfte? In welcher Welt leben die denn bitte?

Ich hätte mir unabhängig vom Lockdown sowieso alles mit ein bis zwei Transportern anliefern lassen und vom Schreibtisch aus rechtzeitig die benötigten Dinge bestellt. Und das geht ja auch während des Lockdowns. Für dringenden Sofortbedarf ist allerdings die Schliessung der Bau-, Elektronik- und Gartenmärkte schon problematisch, da verstehe ich den Frust gut.

aequitas 14.12.2020 11:01

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1573471)
Dazu verkennt der Blick auf die Inzidenz wieder wichtige Parameter und Faktoren, die diese Zahl beeinflussen. Das sind einerseits Faktoren, die wir teilweise beeinflussen können (Kultur, Mobilität, Arbeit), die andererseits aber wesentliches Merkmal bestimmter gesellschaftlicher Gruppen sind (Arbeiter müssen den ÖPNV nutzen, Jugendliche gehen zur Schule und brauchen Kontakte, Alte leben oft alleine und sind eher immobil"). Deshalb wieder einmal: alleine absolute Zahlen zu betrachten oder gar nur eine Zahl zu betrachten verkennt die Komplexität und macht "blind".

Da muss ich wohl doch noch einmal korrigieren. Denn die Kolummne von Fleischhauer ist tatsächlich lesenswert und stellt die Zahlen noch einmal besser dar in ihrer relativen Entwicklung:

Die Infektionszahlen sind in den meisten Altersgruppen seit drei Wochen weitgehend stabil. Es gibt eine Ausnahme, das ist die Altersgruppe ab 60. Dort steigen die Infektionen überproportional an, ab 85 Jahren dramatisch. Bei den über 85-Jährigen liegt die Inzidenz mittlerweile bei 287, bei den über 90-Jährigen bei 494. Es sind die Alten, die die Statistik verderben, nicht die Jungen.

Aber stimmt, wer braucht schon konstruktive Vorschläge aus einer schwäbischen Kleinstadt, wenn man nicht auch einfach Schulen und Kitas schließen kann. Dann sperrt man eben die Kinder ein.

keko# 14.12.2020 11:05

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1573470)
Wer dafür zuständig sein müsste, wären in der Tat die Spezialisten die sich auskennen.

...

Das passiert ja vielleicht auch alles, wir bekommen es nur nicht mit.

Letzteres fände ich auch ok. Ich fände es auch ok, wenn man sagt "Tut uns leid, mehr geht nicht, mehr schaffen wir nicht. Wir bekommen Corona nicht in den Griff" (oder so ähnlich).
Nur habe ich den Eindruck, als reagiert man längst nur noch und tut so, als hätte man es im Griff.

Vicky 14.12.2020 11:08

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1573472)
Stimmt, ist alles alternativlos. Gibt auch keine Wissenschaftler, die nicht bereits seit Monaten konstruktiv an Lösungen arbeiten. Aber nein, es geht nicht anders :Maso:

... seit Monaten konstruktiv an Lösungen arbeiten...

Und was genau sind die Lösungen? Was haben sie bisher denn so gebracht?

Hast Du Dir denn den Link auch angeschaut? Da findest Du eine Excel Liste, die die Daten von Beginn an nach KW auflisten. Selbstverständlich erkennt man in dieser Liste auch, wo welche Zahlen besonders steigen.

Hast Du auch den gesamten Post gelesen oder liest Du immer nur einen Absatz?

MattF 14.12.2020 11:09

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1573477)
Nur habe ich den Eindruck, als reagiert man längst nur noch und tut so, als hätte man es im Griff.

Wenn man sich die Pressekonferenzen angeschaut hat, glaub ich eigentlich nicht, dass die Politik den absoluten Eindruck vermitteln will, wir hätten es im Griff. Eher im Gegenteil.

Die wissen auch, dass sie nur reagieren.

Wenn die Kanzlerin die Leute anfleht Kontakte zu minimieren, hab ich nicht dein Eindruck sie meint sie hätte es im Griff.

qbz 14.12.2020 11:25

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1573471)
......
Ich erwarte von einer Bundesregierung und der Verwaltung guts Projekt- und Risikomanagement. Das hat nichts mit autoritär und zentralisitisch zu tun. Aber an diesen beiden Kompetenzen mangelt es offensichtlich ganz schön krass. Denn zu einer Exekutiven gehört die Umsetzung - allerdings im Gegensatz zum Unternehmen vor einem anderen Hintergrund.
......

Offtopic:
Es ging in meinem Kommentar um die Analogie Unternehmensleitung, -führung / Regierung und nicht speziell um Projekt- und Risikomanagement, was Du jetzt selbst als Erwartung formuliert hast, um mich dann zu belehren, das hätte nichts mit autoritär und zentralistisch zu tun. Ja, das stimmt, ich pflichte Dir damit bei, danke, sehr gut beschrieben. ;)

Weiteres Offtopic:
Es gibt bestimmte "Berufskrankheiten" von BeraterInnen. Eine wäre, eine Diskussion immer so zu führen, dass es Belehrte und Belehrende gibt, Wissende und Unwissende etc. Wir haben das manchmal einfach aus Jux gespielt, mir fallen solche Spielchen sofort auf, ich kann da gerne etwas mitspielen ;) .

Lucy89 14.12.2020 11:35

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1573413)
Hm, ich hatte unsere Nachbarn aus den Augen verloren!

In den Niederlanden wurde die 2. Welle gestoppt und das Niveau innerhalb von 10 Tagen halbiert, aber jetzt sind sie in der 3 Welle!
https://www.worldometers.info/corona...ry/netherlands
:Nee:

Ich weiß noch nicht, was da falsch gelaufen ist, aber wir sollten ihnen das nicht nachmachen ...

Ich kann nur sagen, die Niederländer sind irgendwie unbeschwerter. Als es gut lief und die Zahlen runterging, kamen direkt einige Mails von meiner Arbeit wo schon geplant wurde, was man jetzt als nächstes erlauben kann und dass wir schon bald wieder "in person" meetings haben werden. Es wurde nun auch etliche Male erwähnt wie toll die Maskenpflicht funktioniert, die seit dem 1.12. (!) auf dem Campus eingeführt wurde. Naja. Ist nur mein Eindruck, aber auf mich wirken sie leichtfertiger und so weit ich weiß, gab es dort auch nie wirklich harte Maßnahmen.

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1573454)
Ich muss meinem Unmut auch mal eben Luft machen und es ist mir durchaus bewusst, dass es jammern auf hohem Niveau ist.


Wir haben ein Haus gekauft und jetzt auch die Schlüssel. Entsprechend ist ein wenig zu tun, bevor wir einziehen.

Jetzt warnen alle tollen Politiker vor Panikkäufen vor dem Lockdown.... Ja super.... Soll ich auf dem Boden schlafen und in einem Rohbau wohnen? Natürlich muss ich jetzt übers Knie gebrochen heute und morgen alles notwendige an Möbeln und Verbrauchsmaterial kaufen, damit ich bis Ende Januar durch bin und wir im Februar im neuen Zuhause leben können.

Darüber haben wir gestern auch gesprochen- im Frühjahr waren die Baumärkte offen, jetzt nicht mehr. Wieso? Es ist definitiv ein echtes Problem wenn einem jetzt zu Hause was kaputt geht. Man kann nicht alles bei amazon bestellen und braucht vieles sofort. Und Fliesen/Boden/sanitärkram muss man aj auch anschauen und aussuchen.

Wir haben vor 2,5 Jahren einen Rohbau gekauft, daher kann ich mich in deine Lage hineinversetzen. Wir haben hier quasi nichts selbst gemacht, sind aber dennoch oft im Baumarkt wegen diverser Projekte, die man halt im Haus so hat.
Also verstehen kann ich das nicht, zumal Baumärkte auch riesig groß sind und da irgendwie wenig Infektionsgefahr sein sollte.

qbz 14.12.2020 11:43

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1573475)
Da muss ich wohl doch noch einmal korrigieren. Denn die Kolummne von Fleischhauer ist tatsächlich lesenswert und stellt die Zahlen noch einmal besser dar in ihrer relativen Entwicklung:

Die Infektionszahlen sind in den meisten Altersgruppen seit drei Wochen weitgehend stabil. Es gibt eine Ausnahme, das ist die Altersgruppe ab 60. Dort steigen die Infektionen überproportional an, ab 85 Jahren dramatisch. Bei den über 85-Jährigen liegt die Inzidenz mittlerweile bei 287, bei den über 90-Jährigen bei 494. Es sind die Alten, die die Statistik verderben, nicht die Jungen.

Aber stimmt, wer braucht schon konstruktive Vorschläge aus einer schwäbischen Kleinstadt, wenn man nicht auch einfach Schulen und Kitas schließen kann. Dann sperrt man eben die Kinder ein.

Wie meint der Fleischhauer das? Absolut in der Gesellschaft sind natürlich die Infektionen bei den < 60jährigen deutlich mehr, weil es sehr viel mehr in dieser Altersgruppe gibt, relativ (Inzidenz bezogen auf 100000 der jeweiligen AG) bei den > 90jährigen, weil letztere halt in den Einrichtungen und bei der Pflege leider angesteckt werden und diese Altersgruppe schon recht klein geworden ist, nämlich 11 (m) bis 7 (w) Jahre über der durchschnittlichen Lebenserwartung. d.h. der Anstieg bei den > 90jährigen fällt natürlich bei der Gesamtzahl der Infektionen nicht so stark ins Gewicht wie Fleischhauer fälschlicherweise glaubt, leider nur bei den Sterbezahlen.

LidlRacer 14.12.2020 11:51

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1573485)
... wenig Inflationsgefahr ...

Ich denke, die ist hier offtopic. ;)

keko# 14.12.2020 11:56

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1573479)
Wenn man sich die Pressekonferenzen angeschaut hat, glaub ich eigentlich nicht, dass die Politik den absoluten Eindruck vermitteln will, wir hätten es im Griff. Eher im Gegenteil.

Die wissen auch, dass sie nur reagieren.

Wenn die Kanzlerin die Leute anfleht Kontakte zu minimieren, hab ich nicht dein Eindruck sie meint sie hätte es im Griff.

Wie auch immer, diesmal wird es wohl ernst und ich gehe davon aus, dass es mehr oder weniger so weitergeht, bis die Zahlen unten sind und das geht vielleicht nur mit dem Impfstoff. Ich tippe auf Mai.
Hat das Zeug zu einem echten Reset - besonders wirtschaftlich.

Schwarzfahrer 14.12.2020 12:13

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1573468)
Ich glaube das hast Du falsch verstanden. Ich lese häufig (nicht nur hier), dass Menschen aus Risikogruppen pauschal beschuldigt werden, dass nun wegen ihnen alle anderen unter Einschränkungen leiden. Diese Anfeindungen und Anschuldigungen finde ich nicht akzeptabel.

Völlig richtig (sowohl, daß die meisten Einschränkungen aus Rücksicht auf die Risikogruppen erfolgen, als auch daß deswegen keiner, schon gar nicht die Risikogruppen selbst, angefeindet werden sollte).

Ebensowenig akzeptabel, wie die regelmäßigen stigmatisierenden Hervorhebungen wechselnder Gruppen (Skifahrer, Karnevalisten, feiernde Jugendliche, Migranten-Großfamilien, etc.), die als jeweils gerade verantwortungslose Virenschleudern die Pandemie befeuern sollen, mit der unrealistischen Suggestion, wenn diese nicht wären, wäre alles kontrollierbar. Aber die Suche nach Schuldigen und gegenseitige Anfeindung ist ein Phänomen, das zu jeder größeren Pandemiesituation in der Geschichte dazugehört hat. Es gehört viel Besonnenheit dazu, diesen Reflex zu unterbinden.

Flow 14.12.2020 12:18

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1573489)
Ich denke, die ist hier offtopic. ;)

Ich denke, die wirtschatlichen Aspekte der Corona-Zeit verdienen schon auch Beachtung ... ;)

Wobei das Thema dann vielleicht eher Deflation als Inflation heißt ...

LidlRacer 14.12.2020 12:25

Hat der Streeck eine gespaltene Persönlichkeit?

Heute sagt er:
Streeck: "Ein harter Lockdown im Sommer bei niedrigen Fallzahlen wäre zum Beispiel sehr effizient gewesen. Dadurch hätten wir es geschafft, die Infektionszahlen auf ein Minimum zu drücken und wieder jede Kontaktperson nachverfolgen zu können. Das haben einige Länder wie Finnland oder Dänemark erreicht."

Glauben Sie nicht, dass ein Sommer-Lockdown angesichts der damals niedrigen Infektionszahlen einen Aufschrei in der Bevölkerung verursacht hätte?

Streeck: "Gewiss wäre dies schwer vermittelbar, aber man hätte gut erklären können, warum diese Strategie sinnvoll ist. Diese Debatte hatten wir aber gar nicht."
https://www.merkur.de/welt/hendrik-s...-90130489.html


Streeck erzählte Anfang Anfang Juni das exakte Gegenteil:
Infektionen zulassen, um Immunität in der Bevölkerung aufzubauen
"Was wir sehen ist, dass auch Menschen mit asymptomatischen Verläufen eine Immunität oder Teilimmunität aufbauen", erläuterte Streeck. "Wir wissen noch nicht, ob es eine schützende Immunität ist, aber sie bauen zumindest Antikörper gegen das Virus auf, und da kann man davon ausgehen, dass das zumindest einen Teilschutz ergibt. Wenn wir jetzt während der Sommermonate solche Infektionen zulassen, dann bauen wir eine schleichende Immunität in der Gesellschaft auf, die dann am Ende diejenigen schützt, die auch einen schwereren Verlauf haben können."

https://www.apotheken-umschau.de/Cor...en-559133.html

Für mich ist das Eine ähnlich absurd wie das Andere.
:Nee:

deralexxx 14.12.2020 12:34

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1573471)
Die Maßnahmen so wirksam "wie möglich"? Glaubst du wirklich, was du hier schreibst? Gottesdienste erlauben ist sinnvoll? Dort, wo sich hauptsächlich alte Menschen treffen - die Gruppe, die die bei weitem höchsten Todeschancen hat?

Man kann ja sagen: die Politik macht vieles richtig. Aber einfach alles abnicken und sagen: "Das hat schon Hand und Fuß" - naja, ein bisschen Kritikvermögen schadet doch wirklich nicht.

Ja ich glaube was ich hier schreibe. Deine Vereinfachung von "Gottesdienste erlauben" vereinfacht die Tatsachen wieder so, dass sie in dein Bild passen. Gottesdienste sind mitnichten erlaubt wie normal, sondern deutlich eingeschränkt, um das Risiko zu minimieren. Die Anzahl ist limitiert, es darf nicht gesungen werden, Masken usw. Noch dazu finden Gottesdienste meist in sehr sehr großen Räumen statt.

Und auch deine Aussage die impliziert ich würde alles abnicken und gut finden, ist unwahr.

Ich hebe nochmal für dich die Worte hervor, die dir zeigen, das ich durchaus Dinge relativiere:

Zitat:

die Politik kennt eben nicht nur an und aus, sondern versucht über verschiedene Maßnahmen und basierend auf Wissenschaft und Erfahrung die Maßnahmen wirksam wie möglich zu machen.
Jetzt klarer?

Lucy89 14.12.2020 12:44

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1573489)
Ich denke, die ist hier offtopic. ;)

Sorry, habs geändert- mein Sohn hat während meines Posts mein halbes Arbeitszimmer auseinandergenommen :Maso:

Itchybod 14.12.2020 12:47

Mal so als Zwischenfrage:
Wenn ich das richtig Verstanden habe, dann darf man jetzt zwischen 20:00 und 5:00 nicht mehr raus zum Sport (Laufen, Radfahren).
Das war bisher (mit Stirnlampe) meine Lieblingszeit.
Wie macht ihr das? Stellt ihr auf Indoor (Rolle, Laufband) um? Verlegt ihr das Training auf den frühen Morgen?
Irgendwie weckt das auch den Rebellen in mir. Im Wald wird es wohl kaum Kontrollen geben und selbst wenn mich eine Polizeistreife erwischt, habe ich immer noch Laufschuhe an und der Polizist muss mich erst mal erwischen. (sind natürlich rein theoretische Überlegungen)

MattF 14.12.2020 12:53

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1573491)
Hat das Zeug zu einem echten Reset - besonders wirtschaftlich.


Was würde denn Reset bedeuten?

Was wird sich nachdem wir einen Impfstoff haben und alle wieder unbeschwert leben können geändert haben?

LidlRacer 14.12.2020 13:06

Zitat:

Zitat von Itchybod (Beitrag 1573502)
Mal so als Zwischenfrage:
Wenn ich das richtig Verstanden habe, dann darf man jetzt zwischen 20:00 und 5:00 nicht mehr raus zum Sport (Laufen, Radfahren).

Wo soll das so sein?

keko# 14.12.2020 13:09

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1573503)
Was würde denn Reset bedeuten?

Was wird sich nachdem wir einen Impfstoff haben und alle wieder unbeschwert leben können geändert haben?

Kleine Unternehmen werden nicht überleben (hin zu Mega-Plattformen wie AMAZON), Digitalisierung wird verstärkt Einzug halten (datengetriebene Wirtschaft, Schule usw.), stärkere Aufteilung der Arbeitnehmer in hochqualifizierte/kreative Wissensarbeiter und Prekariat/Work on Demand. Ist nicht neu, Corona beschleunigt es nur.


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