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Nobodyknows 23.09.2018 10:58

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1407876)
Mist! Scheinbar haben wir die AfD nicht oft und laut genug als Nazis beschimpft! :Lachen2:

Nein so ist es nicht. :Lachen2:
Scheinbar hat der AfD-Sympathisant nicht oft und laut genug nachgefragt was die AfD gegen die Zustände tun will die sie beklagt.

Da gibt es also diesen Beitrag der die Mißstände aufzählt.
https://afdkompakt.de/2017/01/24/men...pflegebereich/

Gelesen. Verstanden.
So, jetzt -nach dem „Es muss endlich eine umfassende Reform her“ im AfD-Artikel- mal schauen was die Alternativen der Alternative wären.
Den Artikel ein zweites Mal gelesen, nichts darin gefunden. :confused:

Gut, dann schau ich doch einmal in das Grundsatzprogramm der AfD.
Webseite https://www.afd.de/grundsatzprogramm/
Grundsatzprogramm herunterladen.
Ich suche nach "Pflegebereich" (ein Wort aus der Überschrift des AfD-Artikel).
Keine Treffer.
Ich suche nach "Pflege".
Fundstelle "5.4.4 Pflege durch Angehörige aufwerten"

Mal lesen:
5.4.4 Pflege durch Angehörige aufwerten
Die Pflege älterer Menschen durch einen Dienst oder
durch ein Heim wird höher vergütet als die Pflege durch
einen Angehörigen....
In Deutschland werden derzeit mehr als 70 Prozent der
Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt. Dabei sind die Pflegesätze
für Pflegedienste in allen Pflegestufen doppelt so
hoch wie die für eine Pflege durch Angehörige...
Die AfD möchte die Rahmenbedingungen derart gestalten,
dass sich erwachsene Kinder bewusst für die Pflege der Eltern
entscheiden können. Als Grundlage für die häusliche
Pflege sind das Beratungsangebot für pflegewillige Angehörige
in Form eines umfassenden Betreuungsnetzwerkes
zu verbessern und die Pflegesätze an die Leistungen für
Pflegedienstleister anzugleichen.


Verstehe ich das richtig?
Pflegekräte verdienen laut AfD zu viel?
Nach der Machtübernahme der AfD wird ein pflegender Angehöriger (nach Instruktionen über das auszubauende Betreuungsnetzwerk) zur Belohnung für seine Tätigkeit so viel verdienen wie ein professioneller Pfleger?

Also wenn das die im Artikel angemahnte Reform der Pflege aus AfD-Sicht wird...dann frage ich mich einmal mehr, wer und warum jemand die AfD wählt. :confused:

Gruß
N. :Huhu:

Mirko 23.09.2018 11:12

Sehr guter Post Nobodyknows! DAS sind die Argumente gegen die AfD! Sprüche raushauen immer wie gerade der Wind steht und scheinbar nicht mal ihr eigenes Programm kennen! Das ist die AfD! Menschenverachtend auch fürs eigene Volk. Dazu braucht man sich nur anschauen wie es Alleinerziehenden Mamas gehen würde oder Homosexuellen wenn die AfD es entscheiden dürfte!

"Du sag mal wie findest du im Moment die Situation unserer Pflegekräfte? Für mich wirken die ziemlich am Limit, scheint ein Knochenjob zu sein. Und dabei machen die so eine wertvolle Arbeit und sollten doch nicht gestresst sein. Immerhin sollen die doch ernsthaft fröhlich mit unseren Rentnern umgehen oder?"
...
"Ach findest du auch? Schau mal hier, die AfD will denen das Gehalt kürzen, sicher das du die wählen willst? Wer glaubst du wird den Beruf noch machen wollen und uns mal pflegen"

Ich glaube DAS sind die Gespräche die zu wenig statt finden. So schlimm wie es ist, aber ob man die als Nazi bezeichnen kann oder nicht juckt scheinbar keinen. Ich merke in meinem Umfeld eher das keiner der afd Wähler Ahnung hat was die AfD sonst für Ideen hat und da sind ja echt eine NoGos dabei die man den Leuten vor Augen führen muss!

Helios 23.09.2018 11:16

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1407876)
Mist! Scheinbar haben wir die AfD nicht oft und laut genug als Nazis beschimpft! :Lachen2:
..............

ähemm??
das ist kein Argument mehr, bzw. "Du bist Nazi" ist keine Beleidigung mehr, weil es bereits zu inflatorisch gebraucht wird/wurde.

Sollte es eine negative Brandmarkung sein, so muss ich darauf hinweisen, dass auch negative Werbung sehr gut funktioniert - ich hab mal in der 7.Klasse eine Klassensprecherwahl mit nur 1 Gegenstimme gewonnen, obwohl es bereist damals ein dreckiger Wahlkampf war, der weit übers "dissen" hinaus ging (in der Pause wurde mein Name auf Plakaten als Schild herumgetragen mit Aufschriften wie - es waren die 70iger - "Stoppt Helios" in Analogie zu "Stoppt Strauß" und "Freiheit statt Helioismus" in Analogie zu "Freiheit statt Sozialismus" - der komplette Pausenhof hat eine spontan Demo daraus gemacht über alle Jahrgangsstufen, wobei die 10.Klässler noch ColaFlaschen zerdepperten).

Paul Spiegel hat in "was ist koscher" erläutert, dass ein Jude ist, wer von einer Jüdin geboren wird. Insofern kann man das auf Nazis auch anweden und dann sind viel mehr Leute Nazis, als es ihnen lieb ist :Cheese: .
Diese Definition wurde bei mir angwandt, als der Gegenüber mich vor 30 Jahren als "Nazi" beschimpfte und mir erklärte er sei was Besseres, weil er ein halber Ami sei, da sein Dääd, ein GI war und er auch Einer ist.
Das Blöde war nur, wir waren beide als W15er bei der Bundeswehr und bei dem Gespräch in grünen Klamotten - ich hab ihn nur zurückgefragt, ob er mir jetzt erklärt habe, dass er sich als Spion bei der Bundeswehr eingeschlichen habe?? oder wie ich das zu werten hätte??? vermutlich hab ich das verkehrt verstanden.
Das sah die Wache anders, die ungefähr eine viertelstunde Später kamen und ihn festnahm.

Und ich habe mir damals gedacht - yeahh - es gib Ihn, kleine Sünden werden später bestraft, Große gleich :)

Wir haben in Deutschlanf Wohnungsnot - anstatt den zu beseitigen lassen sie neue und mehr Menschen rein - wie blöd sind die Regierenden??? und wie lange und wie blöd wollen sie die Menschen noch für dumm verkaufen??

Maasen ist doch nur Ablenkung.

LidlRacer 23.09.2018 11:33

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1407890)
Verstehe ich das richtig?
Pflegekräte verdienen laut AfD zu viel?

Es wird wahrscheinlich das einzige Mal, dass ich die AfD (ein bisschen) verteidige:
Nein, sie meinen, dass pflegende Angehörige zu wenig u.a. finanzielle Unterstützung bekommen. Wenn das besser würde, könnten sich mehr Leute dafür entscheiden, selbst zu pflegen, so dass der Bedarf und damit der Mangel an Profis reduziert würde.

Ob das wirtschaftlicher wäre, als die Profis besser zu bezahlen, scheint mir aber fraglich.

qbz 23.09.2018 13:11

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1407896)
......
Wir haben in Deutschlanf Wohnungsnot - anstatt den zu beseitigen lassen sie neue und mehr Menschen rein - wie blöd sind die Regierenden??? und wie lange und wie blöd wollen sie die Menschen noch für dumm verkaufen??

Deswegen schreibt die AFD ein Programm für die Immobesitzer und Immospekulanten, indem sie die Beseitigung unnötiger Bauvorschriften, die Aufhebung der Mietpreisbremse sowie die Abschaffung der Grundstückserwerb- und Erbschaftssteuer fordert.

Achung Satire:
Das Geld aus Förderprogrammen von Solaranlagen und Wärmedämmung soll wegen kriminineller Flüchtlinge für die Einbruchssicherung von Häusern verwendet werden. ;)

schnodo 23.09.2018 14:11

Nicht, dass jemand auf die Idee käme, die Grünen hätten in der momentan Diskussion gar nichts mehr zu melden. In Braunschweig gibt es endlich mal neue Konzepte... :Lachanfall:

Zitat:

Glauben, Religion und Philosophie können Orientierung und Perspektive in der unübersichtlichen Gegenwart liefern.
Die Fokussierung auf die rein naturwissenschaftlichen Sicht war ein zentraler Fehler in den letzten Jahrzehnten.

So langsam kommt mir der Verdacht, dass Maaßen zum Zwecke der Staatszersetzung nicht nur die extremen Ränder unterwandert, sondern auch bei den Grünen ein U-Boot sitzen hat. :Cheese:

Triasven 23.09.2018 14:12

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1407895)

"Du sag mal wie findest du im Moment die Situation unserer Pflegekräfte? Für mich wirken die ziemlich am Limit, scheint ein Knochenjob zu sein. Und dabei machen die so eine wertvolle Arbeit und sollten doch nicht gestresst sein. Immerhin sollen die doch ernsthaft fröhlich mit unseren Rentnern umgehen oder?"
...
"Ach findest du auch? Schau mal hier, die AfD will denen das Gehalt kürzen, sicher das du die wählen willst? Wer glaubst du wird den Beruf noch machen wollen und uns mal pflegen"


Um mal dieses fiktive Gespräch weiterzuführen...

Du meinst also, ich sollte lieber nicht die AfD wählen, weil sie den Pflegekräften das Geld kürzen will? Meines Wissens ist die AfD doch gar nicht an der Macht, und den Pflegekräften gehts beschissener den je.... Die etablierten Parteien, die also an der Macht waren bzw. haben dafür genau gesorgt, wie es jetzt ist. Und in deren Wahlprogrammen stand aber doch gar nichts davon drin, dass sie Pflegekräfte verarschen wollen, sie machten es trotzdem. Sowas ist absolut unwählbar. Dann schon lieber die AfD, die sorgt dafür, dass die etablierten Parteien plötzlich wieder das Gefühl für Ihr Volk entwickeln, wie die Dreyer und Nahles und Merkel so schön formulierten.

Mirko 23.09.2018 15:05

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1407917)
Um mal dieses fiktive Gespräch weiterzuführen...

Du meinst also, ich sollte lieber nicht die AfD wählen, weil sie den Pflegekräften das Geld kürzen will? Meines Wissens ist die AfD doch gar nicht an der Macht, und den Pflegekräften gehts beschissener den je.... Die etablierten Parteien, die also an der Macht waren bzw. haben dafür genau gesorgt, wie es jetzt ist. Und in deren Wahlprogrammen stand aber doch gar nichts davon drin, dass sie Pflegekräfte verarschen wollen, sie machten es trotzdem. Sowas ist absolut unwählbar. Dann schon lieber die AfD, die sorgt dafür, dass die etablierten Parteien plötzlich wieder das Gefühl für Ihr Volk entwickeln, wie die Dreyer und Nahles und Merkel so schön formulierten.

Ich hoffe Nobodyknows, Schnodo, qbz oder MattF (oder sonst wer mit Ahnung) kommen bald vom Sport zurück haben und können gute Argumente liefern. :Traurig:

Ich versuche es trotzdem mal so aus dem Bauch heraus:

Du hast da natürlich einen guten Treffer gelandet mit dem Argument. Ich denke das Politik einfach ne sau schwere Sache ist und alles recht langsam geht. Die aktuelle Führung ist schon auf das Problem aufmerksam geworden und hat das auf dem Schirm! Ich denke und hoffe also das bald Lösungen kommen. Die Ansage von Jens Spahn finde ich gar nicht schlecht dort endlich mal wieder Arbeitsbedingungen zu schaffen die erfüllendes Arbeiten ermöglichen. Bei der AfD fällt mir auf, dass sie immer Sprüche machen was besser sein muss (und damit haben sie oft recht), aber sie liefern selten bis nie wirkliche Lösungen an. Ihre Lösung bei der Pflege halte ich übrigens für nicht umsetzbar. Wenn jede Privatperson soviel Geld bekommt für die Pflege EINES Angehörigen wie eine Pflegekraft die sich um zig Menschen kümmert, wie soll das dann bezahlt werden? Da freut sich ja plötzlich jeder Niedrigverdiener wenn die Oma krank wird!

Wem Pflege von Angehörigen wichtig ist und wer sich allgemein für ein soziales Miteinander ausspricht, der sollte sich mal anschauen was die Linken zu dem Thema denken. Die Probleme in der Pflege sind meiner Meinung nach nämlich so groß weil es da nicht um Menschen sondern um Gewinnmaximierung geht. Solche Themen sollte der Staat deshalb nicht aus der Hand geben an irgendwelche asozialen Konzerne!

Zitat:

Gesundheit darf nicht weiter zu einem Markt verkommen, auf dem die Profite mehr zählen als die Menschen: Statt immer weiter zu privatisieren, muss Gesundheit als Teil des Sozialstaats öffentlich organisiert werden
Zitat: Die Linke :cool:

Triasven 23.09.2018 15:11

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1407924)
IDie aktuelle Führung ist schon auf das Problem aufmerksam geworden und hat das auf dem Schirm! Ich denke und hoffe also das bald Lösungen kommen. Die Ansage von Jens Spahn finde ich gar nicht schlecht dort endlich mal wieder Arbeitsbedingungen zu schaffen die erfüllendes Arbeiten ermöglichen.

Ich finde das Engagement von Herrn Spahn auch klasse, ganz ehrlich. Nur wäre er gar nicht Gesundheitsminister, wenn es die AfD nicht geben würde. Merkel hätte ihn einfach abgesägt, weil sie Kritiker in eigenen Reihen nicht gebrauchen kann.

Darüber hinaus würde er sich mit diesem Thema gar nicht beschäftigen. Er macht das nur, um AfD Wähler einzusammeln und sich damit bei seiner Partei zu profilieren...um später Bundeskanzler zu werden. Die Entscheidung, die AfD zu wählen war also goldrichtig, auch mit dem Wissen wie rassistisch sie ist.

Mirko 23.09.2018 15:20

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1407927)
Ich finde das Engagement von Herrn Spahn auch klasse, ganz ehrlich. Nur wäre er gar nicht Gesundheitsminister, wenn es die AfD nicht geben würde. Merkel hätte ihn einfach abgesägt, weil sie Kritiker in eigenen Reihen nicht gebrauchen kann.

Darüber hinaus würde er sich mit diesem Thema gar nicht beschäftigen. Er macht das nur, um AfD Wähler einzusammeln und sich damit bei seiner Partei zu profilieren...um später Bundeskanzler zu werden. Die Entscheidung, die AfD zu wählen war also goldrichtig, auch mit dem Wissen wie rassistisch sie ist.

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1407541)
Und vor Aufregung verlierst Du den Überblick und schreibst dich um Kopf und Kragen.

Jetzt passt das eher! :Lachanfall:

Triasven 23.09.2018 15:27

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1407928)
Jetzt passt das eher! :Lachanfall:

Das versteh ich nicht?

schnodo 23.09.2018 15:37

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1407924)
...können gute Argumente liefern. :Traurig:

Sorry. Mit Pflege habe ich mich zum Glück noch nicht intensiv auseinandersetzen müssen, deswegen kann ich da wohl nicht weiterhelfen. :)

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1407924)
Ihre Lösung bei der Pflege halte ich übrigens für nicht umsetzbar. Wenn jede Privatperson soviel Geld bekommt für die Pflege EINES Angehörigen wie eine Pflegekraft die sich um zig Menschen kümmert, wie soll das dann bezahlt werden?

Wenn der Angehörige das bekommen, was die ambulante Pflege oder ein Pflegeplatz kostet und gleichzeitig den Eigenanteil einsparen, sind das nicht unerhebliche Beträge. Ich finde, die Versorgung im gewohnten Umfeld durch die Familie hat einiges für sich. Wir haben uns familienintern auch schon darüber unterhalten und wir würden alles versuchen, damit unsere Eltern daheim bleiben können.

Und alles den Staat machen lassen? Kann man darüber nachdenken. Aber wenn man sich mal Bereiche anschaut, wo der Staat das Heft in der Hand hält, ist man vielleicht nicht mehr so begeistert. Ich möchte meinen Angehörigen das nur ungern antun.

qbz 23.09.2018 16:07

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1407931)
Sorry. Mit Pflege habe ich mich zum Glück noch nicht intensiv auseinandersetzen müssen, deswegen kann ich da wohl nicht weiterhelfen. :)



Wenn der Angehörige das bekommen, was die ambulante Pflege oder ein Pflegeplatz kostet und gleichzeitig den Eigenanteil einsparen, sind das nicht unerhebliche Beträge. Ich finde, die Versorgung im gewohnten Umfeld durch die Familie hat einiges für sich. Wir haben uns familienintern auch schon darüber unterhalten und wir würden alles versuchen, damit unsere Eltern daheim bleiben können.
........

Ich habe mittlerweile in den letzten Jahren mit mehreren Menschen aus meinem Biekanntenkreis Erfahrungen gesammelt, die Pflege benötig(t)en, z.T. intensivste Pflege (ALS-Erkrankung, Alzheimer, Schlaganfall, Altersschwäche ..) und könnte damit Bücher füllen über den Umgang mit ambulanten Diensten und auch Heimen.

Nur soviel: Auch da wo die Pflegebedürftigen weiter zu hause leb(t)en, was bei der Mehrzahl der Fälle zutrifft/zutraf, brauch(t)en die Angehörigen jeweils immer zusätzlich die ambulante Unterstützung von Profesionellen aus Pflegediensten, weil es bei einer 24h-Stunde Pflege für die Angehörigen gar nicht zu schaffen ist, war. Ausserdem ist nicht jeder/jede für Jahre anhaltende Krankenpflege chronisch Kranker geeignet und kann es fachlich, körperlich und psychisch bewältigen. Sogar eine einzige Fachkraft, die im Haushalt mitlebt, wäre in bestimmten Fällen zeitlich überlastet.
Ausserdem kann heute nicht jeder einfach auf unbestimmte Zeit aus seinem Beruf aussteigen, um eine/n Angehörigen zu pflegen. Der finanzielle Familienpflegeanreiz, den die AFD erhöhen will, spielt(e) bei den erlebten Fällen eine nachgeordnete Rolle, weil man eine ambulante Unterstützung aus nichtfinanziellen Gründen braucht(e).

schnodo 23.09.2018 16:24

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1407935)
Ich habe mittlerweile in den letzten Jahren mit mehreren Menschen aus meinem Biekanntenkreis Erfahrungen gesammelt, die Pflege benötig(t)en...

Du hast mit allem Recht, was Du vorbringst. Es kommt auf die individuelle Situation an. Ich meine, dass in den Fällen, wo die Pflege durch Angehörige geleistet werden kann, es wünschens- und fördernswert ist, besonders mit Blick auf den Mangel an Pflegepersonal.

Dass nicht alle Verwandten willens oder in der Lage sind, die notwendigen Tätigkeiten zu verrichten, steht dem nicht prinzipiell entgegen. Ich vermute, dass viele Menschen bereit wären z.B. Teilzeit statt Vollzeit zu arbeiten, um einen Angehörigen zu versorgen, wenn dies ohne finanzielle Einbußen möglich wäre. Aus meiner Erfahrung sind auch heutzutage die Familienbande noch recht ausgeprägt, obwohl man darüber nicht viel liest.

Mirko 23.09.2018 16:27

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1407929)
Das versteh ich nicht?

Nobodyknows sagte das zu mir in einer Diskussion mit ihm. Da fand ich es unpassend. In unserem fiktiven Gespräch passt es jetzt aber. Ehrlich gesagt finde ich deine Argumente besser als meine und wüsste jetzt nicht so recht wie ich die entkräften soll.
Würde ich hier jetzt versuchen noch groß zu argumentieren würdest du meine schwachen Versuche sicher mit Leichtigkeit auseinandernehmen. Jetzt würde ich mich also tatsächlich um Kopf und Kragen reden.

Ich musste aber zugegebenermaßen auch erst mal bei Wikipedia schauen wer Jens Spahn genau ist. Ich bin also auch kein starker Gegner. ich hoffe echt es kommen noch gute Argumente gegen deine Rede. Müsste ich etwas von der AfD gut finden würde mir das nämlich ziemlich aufn Sack gehen! :Cheese:

Das zeigt wohl schön, dass es nicht nur schwarz weiß (Angi gut, AfD böse) gibt und das es echt alles gar nicht so einfach ist. danke für das Gespräch!

schnodo 23.09.2018 16:43

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1407941)
Müsste ich etwas von der AfD gut finden würde mir das nämlich ziemlich aufn Sack gehen! :Cheese:

Die AfD hat eine politische Position zu zahllosen Themen. Bei manchen Punkten muss man sich halt fragen, ob man unbedingt dagegen sein will, nur weil die AfD dafür ist. Wie kann man z.B. gegen diesen Punkt aus dem Wahlprogramm sein?

Zitat:

Das Internet als Medium der Kommunikation, Information und freien Meinungsäußerung darf abseits der Verfolgung von Straftaten keinerlei Beschränkung und Zensur unterliegen.
Ein Ablehnung dieses Punktes aus dem 2017er Wahlprogramm der AfD bedeutet, dass man sich eine staatliche Zensur jenseits strafbarer Inhalte wünscht. Ich vermute, dass die wenigsten das wollen.

Mach zum Spaß mal dieses kleine Quiz: In welchem Programm steht‘s? Bei Linkspartei oder AfD?

qbz 23.09.2018 16:46

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1407940)
.....
Ich vermute, dass viele Menschen bereit wären z.B. Teilzeit statt Vollzeit zu arbeiten, um einen Angehörigen zu versorgen, wenn dies ohne finanzielle Einbußen möglich wäre. Aus meiner Erfahrung sind auch heutzutage die Familienbande noch recht ausgeprägt, obwohl man darüber nicht viel liest.

Ich glaube, dass bei der höchsten Pflegestufe das Finanzielle eher eine nachgeordnete Rolle spielt und Teilzeit nicht möglich ist und auch eine Person überlastet ist. Versorgen heisst unter Umständen: Füttern, regelmässig Speichel abwischen, Windeln wechseln, Waschen, Umlegen, Anziehen, in Rollstuhl setzen, Begleitung zu Ärzten, Wundstellen versorgen, nachts ständig in Bereitschaft und beschäftigt, mit Zeichensprache mühsam verständigen usf. Und das über Jahre. Wieviele der Männer sind in der Lage, ihre Ehefrauen so zu versorgen, wieviele Ehefrauen. Bei niedrigen Pflegestufen und begrenzter Zeit mag es angehen mit der Teilzeit und vollständiger Versorgung durch Angehörige.

Insofern bietet IMHO das AFD-Wahlprogramm einen Vorschlag an, der meinen Bekannten und ihren Pflegebedürftigen nicht weitergeholfen hätte. Im Unterschied zu einem höheren Zeitbudget für die Pflegekräfte, das einfach, egal ob im Heim oder ambulant, zu niedrig angesetzt ist und erhöht werden muss.

schnodo 23.09.2018 17:05

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1407948)
Insofern bietet IMHO das AFD-Wahlprogramm einen Vorschlag an, der meinen Bekannten und ihren Pflegebedürftigen nicht weitergeholfen hätte. Im Unterschied zu einem höheren Zeitbudget für die Pflegekräfte, das einfach, egal ob im Heim oder ambulant, zu niedrig angesetzt ist und erhöht werden muss.

Das eine muss das andere nicht ausschließen. Ich habe nun doch mal einen Blick ins Wahlprogramm der AfD zu diesem Punkt geworfen. Dort steht:

Zitat:

Als Ursachen für den fehlenden Berufsnachwuchs spielen der hohe Leistungsdruck und die zuweilen unangemessene Entlohnung eine Rolle.

Die Akzeptanz und Attraktivität des Pflegeberufs muss erhöht werden, um dem bestehenden und absehbar zunehmenden Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal zu begegnen.

Die AfD fordert einen verbindlichen, länderübergreifenden Mindestpersonalschlüssel für das Pflegepersonal, der auch bei den Krankenhausentgelten Berücksichtigung finden muss.
Das Wort "Zeitbudget" taucht da nicht auf aber wenn ich es richtig lese, fordert die AfD genau das. Bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen für Pflegepersonal.

qbz 23.09.2018 17:47

Die Situation in der Pflege und der Pflegekräfte verbessert man kaum damit, dass man alle 4 Jahre ein Kreuz am richtigen / falschen Ort macht.

Die Pflegekräfte selbst müssen zuallerst sich in den Gewerkschaften organisieren und für ihre Tarife und Arbeitsbedingungen eintreten und notfalls geeignete Streikformen finden. Bei solchen Aktivitäten sieht man die AFD nie an der Seite der Beschäftigten. Z.B. gingen gerade gestern die Pflegekräfte in Thüringen / Jena auf die Strasse mit Verdi, unterstützt von die Linke.

Gewerkschaft ruft zur Demo «Pflegekräfte in Not» in Jena auf

Die Gehälter und Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte sind Teil der einzelnen Tarifverträge mit Verdi, z.B. mit Kommunen oder dem DRK. Leider gehören viele Träger kirchlichen Organisationen an, die nicht an allgemeine Tarifverträge gebunden sind. Deswegen fordert Verdi schon lange, einen einheitlichen Tarifvertrag für alle Pflegekräfte in ganz Deutschland. Dieser konnte aber wegen des geringen Organisationsgrades im Pflegebereich bisher nur schwer erkämpft werden.

"Bessere Bedingungen in diesem Bereich durchzusetzen, fällt den Gewerkschaften schwer: Nur zehn Prozent der Beschäftigten sind überhaupt gewerkschaftlich organisiert. Betriebliche Mitbestimmung ist generell ein Problem in der Branche: Die Fluktuation beim Personal ist oft hoch, in vielen Pflegediensten und Altenheimen gibt es nicht einmal einen Betriebs- oder Personalrat. "

Also ist die Politik gefordert und Spahn will zusammen mit Heil, dem SPD-Arbeitsminister, eine Regelung für einen einheitlichen Tarifvertrag schaffen. Der stösst in meinen Augen vor allem bei nichtöffentlichen Organisationen auf Widerstand, weil er dort zu einer Tarifanhebung führen würde.

https://www.zeit.de/politik/deutschl...dlichkeit-2019

Diese Absicht von Spahn (einheitlicher Tarifvertrag) jetzt vor allem dem Druck der AFD zuzuschreiben, halte ich für absurd, wo die AFD sich selbst nie an der Seite der Gewerkschaften sehen lässt, welche die Tarife und Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte aushandeln.

Triasven 23.09.2018 18:01

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1407953)
Diese Absicht von Spahn (einheitlicher Tarifvertrag) jetzt vor allem dem Druck der AFD zuzuschreiben, halte ich für absurd, wo die AFD sich selbst nie an der Seite der Gewerkschaften sehen lässt, welche die Tarife und Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte aushandeln.

Und wieder wird der rhetorische Trick verwendet, mit der AfD als Partei zu argumentieren, anstatt darauf einzugehen, was ich schrieb.

Bitte unterlasst das, da es meine Aussagen in einem falschen Kontext wiedergibt und somit eine Diskussion (für mich) unnötig erschwert.

Ich spreche NICHT VON DER PARTEI und ihren (Misse)taten, sondern von den Wählern und deren Motivation diese Partei zu wählen, verbunden mit den Ergebnissen, die diese Motivation bereits hervorgebracht hat.

Denn darum geht es doch oder? Die AfD Wähler "abzuholen" und davon zu überzeugen nicht die AfD zu wählen.

Mirko 23.09.2018 18:11

Gibt es einen Beweis dafür das Spahn tut was er tut weil es die AfD gibt? Es gibt doch in jeder Partei unterschiedliche Meinungen. Wieso kann der nicht einfach von sich aus so denken und deshalb eben von der AfD gefeiert werden?
Bei Seehofer ist das doch ähnlich oder?
Der erscheint mir jetzt ehrlich gesagt nicht wie jemand der unbedingt jemanden gefallen will, dazu sind seine Aussagen doch oft zu krass.
Der wirkt eher wie jemand der sagt was er denkt und damit oft aneckt.

(Ich hab wie die meisten sicher gemerkt haben wenig Ahnung aber viel Interesse am Thema und lasse mich daher gern mal wieder vom Gegenteil überzeugen :Cheese: )

qbz 23.09.2018 18:28

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1407955)
Und wieder wird der rhetorische Trick verwendet, mit der AfD als Partei zu argumentieren, anstatt darauf einzugehen, was ich schrieb.

Bitte unterlasst das, da es meine Aussagen in einem falschen Kontext wiedergibt und somit eine Diskussion (für mich) unnötig erschwert.

Ich spreche NICHT VON DER PARTEI und ihren (Misse)taten, sondern von den Wählern und deren Motivation diese Partei zu wählen, verbunden mit den Ergebnissen, die diese Motivation bereits hervorgebracht hat.

Denn darum geht es doch oder? Die AfD Wähler "abzuholen" und davon zu überzeugen nicht die AfD zu wählen.

Sorry, gestatte mir bitte meine eigenen Gedanken auszuführen. Ich denke, jeder, der den Thread liest, kennt doch den Kontext, den ich der Kürze halber nicht jedesmal wieder neu auszuführen brauche oder wörtlich zu zitieren, wenn die Kommentare nah aufeinander folgen. Ich sah jetzt keinen wesentlichen Unterschied, ob ich schreibe, Spahn schlägt einen einheitlichen Tarifvertrag bzw. finanzielle Verbesserungen vor, weil er Wähler abhalten will, die AFD zu wählen, oder in Kurzform formuliere, unter dem Druck der AFD.

Eben, ich argumentiere doch dafür, an der Seite von Verdi sich für Tarifverbesserungen einzusetzen, auch bei Demos und Streiks und nicht aus Protest alle 4 Jahre die AFD oder eine andere Partei zu wählen, die keine Tarife für die Arbeitnehmer abschliesst und sogar in der Rolle als Arbeitgeber die Tarife verhandelt. :). Dann bekommt man vor der Regierung auch einen vernünftigen Tarifvertrag für Pflegekräfte.

MattF 23.09.2018 20:48

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1407962)
Eben, ich argumentiere doch dafür, an der Seite von Verdi sich für Tarifverbesserungen einzusetzen, auch bei Demos und Streiks und nicht aus Protest alle 4 Jahre die AFD oder eine andere Partei zu wählen, die keine Tarife für die Arbeitnehmer abschliesst und sogar in der Rolle als Arbeitgeber die Tarife verhandelt. :). Dann bekommt man vor der Regierung auch einen vernünftigen Tarifvertrag für Pflegekräfte.

Das Ding ist doch, ich kann mich für die Verbeserung der Pflege einsetzen, in dem ich z.b. die Gewerkschaft ver.di in ihrem Kampf für bessere Pflege unterstützen und muss dazu nicht die AfD wählen.
Dazu passiert wie hier ja geschrieben wurde schon ne Menge, mehrer Krankenhäuser haben mittlerweile Entlastungstarifverträge und es werden sicher schnell mehr werden, weil die anderen Beschäftigten jetzt sehen es geht.

Wenn ich die Pflege verbessern will, muss ich nicht AfD wählen, genauso wie wenn ich diese Regierung los werden will, muss ich auch nicht AfD wählen.

Also wählen die Menschen die AfD doch nicht wg. der Pflege oder Merkel, sondern aus anderen Gründen.

Das Wahlprogramm der Afd ist zusammengeklaut. Niemand kann widersprechen wenn jemand behauptet da stehen auch vernünftige Dinge drin. Aber 1, ist es geklaut und 2. muss man dafür den Rest der AfD auch mit nehmen und da sag ich Danke nein!

Triasven 23.09.2018 21:20

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1407986)

Das Wahlprogramm der Afd ist zusammengeklaut. Niemand kann widersprechen wenn jemand behauptet da stehen auch vernünftige Dinge drin. Aber 1, ist es geklaut und 2. muss man dafür den Rest der AfD auch mit nehmen und da sag ich Danke nein!

Das ist doch (mit Verlaub) quatsch.

Jedes Wahlprogramm jeder Partei findet sich, in Teilen, irgendwo wieder, ist also "geklaut"
Darin unterscheidet sich die AfD von keiner anderen Partei.
Und keine Partei, auch die AfD nicht, würde heute die absolute Mehrheit bei einer Wahl erreichen. Also müsstest du auch nicht "den kompletten Rest" mitnehmen. Da man koalieren, also Kompromisse zu seinem Wahlprogramm eingehen müsste, müsste auch die AfD auf Teile ihres Wahlprogrammes verzichten.

Natürlich musst DU trotzdem nicht die AfD wählen. Das ist dein demokratisches Recht. Aber so richtig konnte ich noch kein vernünftiges Argument lesen, dass einen anderen Wähler davon abhalten sollte, die AfD zu wählen.

Ausser natürlich, dass dies hier ein überwiegend von linksliberalen Akademikern geführtes Forum ist, und somit die AfD per se schon zu verteufeln sei, um dazuzugehören.

Mirko 23.09.2018 21:29

Ich glaube das jeder Mensch gleich wertvoll für die Gesellschaft sein kann, unabhängig von Nation, "Rasse", Religion, sexueller Neigung, Bildung oder Musikgeschmack.

Die AfD sieht oder vielmehr lebt das anders: Wer zufällig auf der richtigen Seite der Grenze (bei dem Volk das 2 Weltkriege zu verantworten hat) geboren ist hat ein besseres Leben verdient. Mit diesem Gedanken kann ich mich nicht anfreunden.
Der einzig sinnvolle Einsatz von Panzern für mich wäre Grenzen niederreißen!

Ja ich weiss, sehr idealistisch und wahrscheinlich weniger realistisch wie die Forderungen der AfD. Ich träume trotzdem weiter!

Um es nochmal zu erwähnen: das Lied gefällt mir richtig gut. Nur die Nennung von der AfD finde ich kagge! Gegen die Ideologie kann man ein Lied machen und jeder hört mal zu. Gegen die AfD kann man das auch machen, aber dann hören die AfD Wähler schon aus Prinzip nicht mehr zu. Schade drum!

Stefan 24.09.2018 07:09

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1407992)
Aber so richtig konnte ich noch kein vernünftiges Argument lesen, dass einen anderen Wähler davon abhalten sollte, die AfD zu wählen.


Mir reicht, was die AfD-Politiker sagen und schreiben als Grund aus, die AfD nicht zu wählen.

Nobodyknows 24.09.2018 08:40

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1407992)
Natürlich musst DU trotzdem nicht die AfD wählen. Das ist dein demokratisches Recht. Aber so richtig konnte ich noch kein vernünftiges Argument lesen, dass einen anderen Wähler davon abhalten sollte, die AfD zu wählen.

Du siehst das AfD-(Spitzen)Personal und seine -im wahrsten Sinne- Weggefährten nicht als Argument an?




Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1407992)
Ausser natürlich, dass dies hier ein überwiegend von linksliberalen Akademikern geführtes Forum ist, und somit die AfD per se schon zu verteufeln sei, um dazuzugehören.

:Lachanfall: Netter Versuch...die bösen linksliberalen Akademiker.

Gut, dass sich dank und in der AfD rund um inzestuöse Adelsgeschlechter eine neue rechte Elite sammelt. Die werden die anderen jagen und sich ihr Land und ihr Volk zurückholen... ;)

Gruß
N. :Huhu:

Triasven 24.09.2018 09:02

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1408025)
Du siehst das AfD-(Spitzen)Personal und seine -im wahrsten Sinne- Weggefährten nicht als Argument an?

Ich persönlich habe hier versucht, die Motivation der Wähler der AfD kundzutun, bzw. zu ergründen, und zwar ohne Vorurteile. Denn irgendwas muss sich ja ändern, wenn auf der einen Seite das Ziel ist, die Wählerstimmen der AfD zu reduzieren, auf der anderen Seite selbige aber immer mehr werden. (zur Zeit jedenfalls)

Das Verhalten der AfD als Partei bzw. deren Mitglieder habe ich zu keinem Zeitpunkt gutgeheissen oder ähnliches derart.

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1408025)
:Lachanfall: Netter Versuch...die bösen linksliberalen Akademiker.

Ich habe zu keinem Zeitpunkt von bösen linksliberalen Akademikern gesprochen.
Das dieses Forum aber eine grundsätzlich andere Diskussionskultur besitzt (in Bezug auf die AfD) als z.B. die Kommentare von Welt online, ist unstrittig, oder?
Ebenso sollte untrittig sein, dass hier (von der Führung dieses Forums an) bis zur überwiegenden Zahl der Mitglieder eine linksliberale, grüne Akademikerstruktur herrscht.

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1408025)
Gut, dass sich dank und in der AfD rund um inzestuöse Adelsgeschlechter eine neue rechte Elite sammelt. Die werden die anderen jagen und sich ihr Land und ihr Volk zurückholen... ;)

Schade, durch diese Form der Arroganz zieht sich der AfD Wähler aus der Diskussion zurück und freut sich darauf, dass er dein Leben direkt negativ beeinflussen kann, indem er genau die Partei wählt, die du so verabscheust.
Wie schon geschrieben, du bist Mitschuld daran, und egal wie sehr du dass mit Arroganz, Zynismus und moralischer Abwertung überspielst, am Ende bist du auch der Leidtragende.

qbz 24.09.2018 10:56

Man bringt ja das Abschmelzen der SPD-Wählerstimmen, die Schwäche der Gewerkschaften, die hohe Zahl der AFD-Wähler oft auch mit einem Strukturwandel in der Wirtschaft zusammen. Für eine in den vergangenen 20 Jahren neu entstandene soziale Schicht wurde ein neuer Begriff: "Prekariat" geprägt, weil diese Menschen in prekären, unsicheren Arbeitsverhältnisssen und Lebensumständen leben.

Jetzt wurde eine grosse Langzeit-Studie dazu veröffentlicht. Sie beschäftigt sich damit, welche und wieviel Menschen in den vergangen 10 Jahren dazu gehörten. (also nicht mit dem Wahlverhalten). Demnach gehören ca. 4 Millionen Menschen, jeder 8. Erwerbstätge zum Prekariat. (nicht dazu gezählt sind die diejenigen, die ihren Unterhalt vom Arbeitsamt wie Hart IV beziehen). Die Studie beschäftigt sich auch damit, welche Gruppen von Menschen vorwiegend das Prekariat bilden, z.B. u.a. alleinerziehende Mütter, Väter, junge erwachsene Männer.

deutschland-vier-millionen-erwerbstaetige-gehoeren-dauerhaft-zum-prekariat

gaehnforscher 24.09.2018 11:16

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1408031)
Ich persönlich habe hier versucht, die Motivation der Wähler der AfD kundzutun, bzw. zu ergründen, und zwar ohne Vorurteile. Denn irgendwas muss sich ja ändern, wenn auf der einen Seite das Ziel ist, die Wählerstimmen der AfD zu reduzieren, auf der anderen Seite selbige aber immer mehr werden. (zur Zeit jedenfalls)

Das Verhalten der AfD als Partei bzw. deren Mitglieder habe ich zu keinem Zeitpunkt gutgeheissen oder ähnliches derart.

...

Diese differenzierte Sichtweise scheint leider vielen (auf allen Seiten) heutzutage zu fehlen (wobei das nicht nur den politischen Bereich betrifft). Aber es ist halt viel leichter einfach alles in schwarz oder weiß, richtig oder falsch, links oder rechts zu unterteilen.

Die Auswirkungen des Ganzen geben mir jedoch arg zu denken und machen mir sogar ein wenig Angst. Was die tatsächlichen Gedanken der Führungspersonen der AfD sind kann man nur vermuten, sie werden aber sicher wie alle anderen auch im öffentlichen Raum darauf achten sich im Großen und Ganzen politisch korrekt auszudrücken. Ich möchte mir nicht ausmalen was passiert, wenn sie in eine Position gelangen, in der sie ihre "politische" Meinung mehr oder weniger frei umsetzen können. Und machen wir uns nichts vor, es gibt sicherlich noch einen großen Teil der Wähler, welche aufgrund der sozialen Erwartungshaltung ihr Kreuz noch nicht bei der AfD gemacht haben. Kombiniert mit den konservativen Wählern zum Beispiel der CDU gibts da schon ein recht großes rechtskonservatives Potential.

Probleme (und damit meine ich den "Rechtsruck") ignorieren klappt leider selten. Das hat man ja eigentlich schon bei der letzten Bundestagswahl gesehen. Der Witz ist aus meiner Sicht, dass man mit einigen eigentlich sogar sozialen Maßnahmen den rechtskonservativen den Wind aus den Segeln nehmen könnte und gleichzeitig zum Beispiel die Situation für Schutzsuchende verbessern könnte. Diese Diskussion findet aber zumindest in meiner Wahrnehmung gar nicht statt, weil alles sofort in die rechte Ecke gedrängt wird. Die AfD lacht sich ins Fäustchen.

Trillerpfeife 24.09.2018 11:33

Zitat:

Zitat von gaehnforscher (Beitrag 1408057)
Diese differenzierte Sichtweise scheint leider vielen (auf allen Seiten) heutzutage zu fehlen (wobei das nicht nur den politischen Bereich betrifft). Aber es ist halt viel leichter einfach alles in schwarz oder weiß, richtig oder falsch, links oder rechts zu unterteilen.


ja manchmal wird man quasi genötigt gegen etwas zu sein, nur weil z.B die AFD dafür ist.
Andererseits kommt dann schnell der Satz: "das wird man doch noch sagen dürfen"
Den hab ich aber bewust noch nie von Linken gehört.

...


Zitat:

Probleme (und damit meine ich den "Rechtsruck") ignorieren klappt leider selten. Das hat man ja eigentlich schon bei der letzten Bundestagswahl gesehen. Der Witz ist aus meiner Sicht, dass man mit einigen eigentlich sogar sozialen Maßnahmen den rechtskonservativen den Wind aus den Segeln nehmen könnte und gleichzeitig zum Beispiel die Situation für Schutzsuchende verbessern könnte. Diese Diskussion findet aber zumindest in meiner Wahrnehmung gar nicht statt, weil alles sofort in die rechte Ecke gedrängt wird. Die AfD lacht sich ins Fäustchen.
welche Maßnahmen meinst du?

Trillerpfeife 24.09.2018 11:38

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1408031)
....


Schade, durch diese Form der Arroganz zieht sich der AfD Wähler aus der Diskussion zurück und freut sich darauf, dass er dein Leben direkt negativ beeinflussen kann, indem er genau die Partei wählt, die du so verabscheust.
Wie schon geschrieben, du bist Mitschuld daran, und egal wie sehr du dass mit Arroganz, Zynismus und moralischer Abwertung überspielst, am Ende bist du auch der Leidtragende.

ist richtig, aber ich frage mich manchmal auch im "Gespräch" mit AFDlern wie ich sonst der für mich augenscheinlichen Verbohrtheit begegnen soll. Ist quasi so eine Art Notwehr.

Weiter oben wurde doch von "Diskussion auf Augenhöhe" gesprochen. Meine Erfahrung ist die, sobald ich den AFDlern ihre liebgewonnene aber nur gefühlte Wahrheit widerlege oder hinterfrage wird einfach das Thema gewechselt.

Triasven 24.09.2018 12:14

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1408060)
Andererseits kommt dann schnell der Satz: "das wird man doch noch sagen dürfen"
Den hab ich aber bewust noch nie von Linken gehört.

Das wird man doch noch sagen (machen) dürfen...

...Man wird doch wohl mal ein Privatgrundstück von RWE besetzen dürfen, wenn man vorgibt für die Umwelt zu sein.

... Man wird doch wohl noch eine reisserische und stimmmungsmachende Überschrift über ein Video aus Chemnitz setzen dürfen, obwohl man vorgibt liberal und gemäßigt zu sein.

...Man wird doch wohl noch Feine Sahne Fischfilet gutfinden dürfen.

...Man wird doch wohl in Hamburg auf die Straße gehen dürfen, wenn man vorgibt, gegen den Raubtier-Kapitalismus zu sein.

...Man wird doch wohl noch ein Mahnmal auf dem Nachbargrundstück von Herrn Höcke aufbauen dürfen, wenn man vorgibt, dass es sich um Kunst handelt.

...Man wird doch wohl noch ein RAF T-Shirt tragen dürfen.


Der Dinge gibt es viele, die sich mit der Kombination "man wird doch wohl ... + links" in Verbindung bringen lassen.

gaehnforscher 24.09.2018 12:18

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1408060)
ja manchmal wird man quasi genötigt gegen etwas zu sein, nur weil z.B die AFD dafür ist.
Andererseits kommt dann schnell der Satz: "das wird man doch noch sagen dürfen"
Den hab ich aber bewust noch nie von Linken gehört.

...




welche Maßnahmen meinst du?

verdammt, ich wusste die Frage kommt ;)

Mal 2 grobe Gedanken:

Zum Beispiel entsprechende Infrastruktur schaffen um Asylverfahren zu beschleunigen. Ist vllt auf den ersten Blick nicht das, was rechtskonservative gerne möchten, führt aber dazu, dass die Schutzsuchenenden schneller eine Arbeitserlaubnis haben.

KIZ meinte mal so schön (aus dem Kopf zitiert): "Niemand steigt in Afrika in ein Flüchtlingsboot mit dem großen Traum im Görlitzer Park Drogen zu verkaufen." Ganz ehrlich, ich würds vermutlich nicht anders machen, wenn ich ewig und drei Tage ohne Aufgabe und auf engstem Raum darauf warte, dass mein Antrag bearbeitet wird. Ich weiß, viele haben keine Dokumente und einige sind vllt auch gar nicht schutzsuchend und haben ihren Ausweis mit Absicht "verloren", wodurch sich die entsprechenden Prozesse verlängern. Trotzdem wäre es ein kleiner Schritt, mit dem man verhindern könnte, dass der ein oder andere in kriminelle Strukturen gerät.

Anderer Punkt zum Thema Einwanderung auch wenns sicherlich ganz übel geträumt ist: Warum nimmt man nicht ordentlich Geld in die Hand und schafft Strukturen in entprechendem Ausmaß zum Bsp. und Nordafrika oder anderen neuralgischen Orten, wo direkt ein Asylantrag gestellt werden kann? Warum muss ich erst fragwürdigen Leuten, denen mein Leben am Popo vorbei geht Geld in die Hand drücken, auf ne olle Schaluppe steigen, das Glück haben gerettet zu werden, um dann an einen Ort zu gelangen, wo es möglich ist einen Asylantrag zu stellen.
--> Das Argument, dass ja "jeder" hier herkommen kann, wäre nja "entkräftet" und gleichzeitig hätte man man vielen Menschen geholfen, die sich eben nicht auf die gefährliche Reise begeben müssten.

Achtung
Bevor jetzt auf die oben genannten Punkte und deren Umsetzbarkeit eigegangen wird: Mir ist klar, dass das alles nicht so einfach geht und wieder neue Schwierigkeiten mit sich bringt usw. und so fort. Mir ist auch klar, dass das nicht die Lösung für alles und vermutlich auch ein wenig zu viel geträumt ist. Worum es mir geht ist, dass solche Punkte gar nicht erst groß diskutiert bzw. sofort tabuisiert werden.

Jeglicher Ansatz zum Thema, egal mit welchem Hintergedanken wird (gefühlt) sofort in die rechte Ecke gerückt. Ein großes ("privat" organisiertes) Konzert gegen rechts in Chemnitz und gleich kann man sich als Politiker wieder freuen, dass ja doch nicht alle so rechts sind wie gedacht. Dazu gibt es dann noch mehr (m.M.n. grundsätzlich immer zu befürwortendes) Geld für Projekte gegen Rechtsradikalismus. Das soll dann reichen um die "fehlgeleiteten" wieder auf den richtigen Weg zu bringen.

Ich denke mit dieser Vorgehensweise macht es sich die etablierte Politik etwas zu leicht und ich befürchte, dass gerade das der AfD leider weiter in die Karten spielt. Aber vllt irre ich mich ja auch.

Edith: Nehmts mir bitte nicht übel, wenn ich mich hier jetzt wieder raushalte. Ich denke es steht eigentlich zu allem da, wie es zu verstehen ist. Ich muss jetzt noch 2 Hausarbeiten fertig schreiben ;)

alpenfex 24.09.2018 12:28

Zitat:

Zitat von gaehnforscher (Beitrag 1408069)
Achtung
Bevor jetzt auf die oben genannten Punkte und deren Umsetzbarkeit eigegangen wird: Mir ist klar, dass das alles nicht so einfach geht und wieder neue Schwierigkeiten mit sich bringt usw. und so fort. Mir ist auch klar, dass das nicht die Lösung für alles und vermutlich auch ein wenig zu viel geträumt ist. Worum es mir geht ist, dass solche Punkte gar nicht erst groß diskutiert bzw. sofort tabuisiert werden.

Das wurde alles bereits (teilweise mehrfach) diskutiert und ich finde es interessant, für wie "unfähig" die Politiker tatsächlich gehalten werden. Die sind vielleicht vieles, aber nicht dumm.

Trillerpfeife 24.09.2018 12:39

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1408066)
Das wird man doch noch sagen (machen) dürfen...

...Man wird doch wohl mal ein Privatgrundstück von RWE besetzen dürfen, wenn man vorgibt für die Umwelt zu sein.

... Man wird doch wohl noch eine reisserische und stimmmungsmachende Überschrift über ein Video aus Chemnitz setzen dürfen, obwohl man vorgibt liberal und gemäßigt zu sein.

...Man wird doch wohl noch Feine Sahne Fischfilet gutfinden dürfen.

...Man wird doch wohl in Hamburg auf die Straße gehen dürfen, wenn man vorgibt, gegen den Raubtier-Kapitalismus zu sein.

...Man wird doch wohl noch ein Mahnmal auf dem Nachbargrundstück von Herrn Höcke aufbauen dürfen, wenn man vorgibt, dass es sich um Kunst handelt.

...Man wird doch wohl noch ein RAF T-Shirt tragen dürfen.


Der Dinge gibt es viele, die sich mit der Kombination "man wird doch wohl ... + links" in Verbindung bringen lassen.


das wollte ich damit nicht sagen, das man mit diesem Satz nicht auch linke Postitionen und so weiter...

ansonsten spiegeln deine Sätze deine Meinung deutlich wider. Ich hab nie begriffen warum die Angst vor den Linken in Deutschland so ausgeprägt ist.

Nur weil sie vorgeben Umweltschützer zu sein aber lieber Waldarbeiter wären?

Nur weil sie gerne reisserische und stimmungsmachende Überschriften verwenden wie die Bildzeitung?

Nur weil sie gerne Fischfilet essen? Essen sie es uns weg?

Nur weil sie gerne auf der Strasse Leute bewerfen. So wie andere Busse bewerfen in denen auch Kindern sitzen?

ei jo ich hab auch Angst vor denen.

alpenfex 24.09.2018 12:44

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1408073)
Ich hab nie begriffen warum die Angst vor den Linken in Deutschland so ausgeprägt ist.

Das Bildungs-Vakuum ist scheinbar grösser als befürchtet. ;)

schnodo 24.09.2018 12:48

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1408076)
Das Bildungs-Vakuum ist scheinbar grösser als befürchtet. ;)

Meinst Du nicht "anscheinend"? :Cheese:

alpenfex 24.09.2018 12:52

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1408077)
Meinst Du nicht "anscheinend"? :Cheese:

Ich bin der Meinung, manche Leute sind ungebildet, ignorant, dumm oder alles in einem.

gaehnforscher 24.09.2018 12:57

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1408071)
Das wurde alles bereits (teilweise mehrfach) diskutiert und ich finde es interessant, für wie "unfähig" die Politiker tatsächlich gehalten werden. Die sind vielleicht vieles, aber nicht dumm.

Nichts von diesen Dingen habe ich behauptet, auch nicht im zitierten Abschnitt. Ich habe auch nicht behaupetet, dass es nicht diskutiert worden wäre.


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