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TRIPI 15.01.2021 01:30


phonofreund 15.01.2021 11:03

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1578145)

mehr offtopic geht ja wohl nicht......

Plasma 15.01.2021 19:17

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1577979)
Ich denke, die Religion bzw. die sittlichen Moralvorstellungen

Es gibt im eigentlichen Sinn keine Moralvorstellungen in der christlichen Lehre. Das ist ein Mythos:

https://www.amazon.de/dp/3828836550/...v_ov_lig_dp_it

Zitat:

Sind Kirchen und christliche Religion tatsächlich moralisch so kompetent, wie sie immer behaupten? Ist das nicht Wunschdenken? Denn wie kann es sein, dass zu fast jeder moralisch wichtigen Frage durchaus gläubige wie kompetente Christen so gut wie jede mögliche Antwort ernsthaft vertreten und vertreten haben: Christen plädieren für Pazifismus und Kriegsbereitschaft, für Sozialismus und Kapitalismus, für die Gleichberechtigung und die Unterordnung der Frau, für und gegen gleichgeschlechtliche Liebe und homosexuelle Ehe, Empfängnisverhütung und Sterbehilfe. Wie ist diese moralische Orientierungslosigkeit einer Religion zu erklären, die sich hartnäckig immer wieder selbst als Hüterin der Moral versteht? Andreas Edmüller kommt in seinem Buch zu einem überraschenden Ergebnis: Eigentlich verfügt das Christentum über keinerlei ernstzunehmende Morallehre. Denn was man findet, ist lediglich ein in sich unstimmiges und unsystematisches Konglomerat an Geboten und Verboten, Gleichnissen und biblischen Erzählungen, sind Appelle an Autoritäten, antike Präzedenzfälle, Missverständnisse und oft kaum haltbare Interpretationen der angeblich heiligen Schriften. Und selbst wenn da mehr wäre – es ließe sich nicht vernünftig begründen. Das ganze Gebilde der christlichen Moral hängt wie eine esoterische Pseudo-Lehre in der Luft. Edmüllers Fazit: Die moralische Relevanz des Christentums ist im Rahmen verantwortungsvoller und vernünftiger Diskussion vernachlässigbar, ja oft genug sind christliche Positionen sogar schädlich.

Siebenschwein 15.01.2021 22:13

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1578360)
Es gibt im eigentlichen Sinn keine Moralvorstellungen in der christlichen Lehre. Das ist ein Mythos:

[/i]

Das ist ja ne gewagte These... Es gibt sicher nicht DIE unabänderliche Moral im Christentum, aber zu jeder Zeit und an jedem Ort eine christlich begründete Moral. Der Typ, der das Buch bewirbt, widerspricht sich ja schon im Klappentext selbst... naja, muss halt verkaufsfördernd rüberkommen.
Die Flexibilität der christlichen Moral hat diese Religion ja so erfolgreich gemacht in den letzten zwei Jahrtausenden. Da kam z.B. der Islam, der ja anfangs durchaus erfolgreich war, irgendwann nicht mehr mit. Das Revival des Islams in den letzten zwanzig Jahren haben wir ja nur der Tatsache zu verdanken, dass wir ein paar Wahabiten bei jedem Tankvorgang ein paar Euro zur Verbreitung ihrer mittelalterlichen Lehren in die Hand gedrückt haben. Je unabhängiger wir von fossilen Enerieträgern werden, desto weiter werden diese Typen auf ihre wahre Grösse zurechtgestutzt. Noch ein Grund mehr, aus Erneuerbare zu setzen.

qbz 15.01.2021 23:59

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1578360)
Es gibt im eigentlichen Sinn keine Moralvorstellungen in der christlichen Lehre. Das ist ein Mythos:
........

Du bringst damit ein interessantes Thema in den Thread, das wir hier auch schon oft aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und besprochen haben.

Mir ging es aber jetzt weniger um die (In)Konsistenz der christlichen Morallehre seit dem Urchristentum. Ich habe die konkreten zeitgeschichtlichen sittlichen Moralvorstellungen der bürgerlichen und religiösen Oberschicht in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts inbezug auf die Mütter unehelicher Kinder in Irland angesprochen vgl. diesen Abschnitt beim Wikipediaeintrag "Magdalenenheime. Dazu gehörten beispielsweise Gesetze über die Bestrafung von Schwangerschaftsabbruch, über die Rechtlosigkeit dieser schwangeren, unverheirateten Mütter, über Bestrafung wegen (angeblicher) Prostitution, über Vormundschaften oder das religiöse Verbot des Geschlechtsverkehrs ausserhalb der Ehe sowie der Verhütung und die Zwangsterilisation in manchen anderen Ländern etc.

Klugschnacker 16.01.2021 10:41

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1578399)
Es gibt sicher nicht DIE unabänderliche Moral im Christentum, aber zu jeder Zeit und an jedem Ort eine christlich begründete Moral.

Mir scheint, dass es auch zum jetzigen Zeitpunkt und zu wesentlichen moralischen Fragen unterschiedliche Haltungen gibt, die sich jeweils auf dieselbe Überlieferung, die Bibel, berufen.

Darf eine Frau Pfarrer werden? Dürfen gleichgeschlechtliche Paare heiraten? Dürfen geschiedene Menschen sich scheiden und erneut heiraten? Ist Sex vor der Ehe erlaubt? Ist der Gebrauch von Verhütungsmitteln eine Sünde? Und so weiter.

Zu solchen und vielen anderen "Fragen" gibt es im historischen wie im aktuellen Christentum ganz unterschiedliche Haltungen. Jede davon beruft sich auf die Autorität göttlicher Offenbarung.

Edmüller spricht weniger von einzelnen moralischen Standpunkten, als vielmehr von einem moralischen System: Im Christentum gibt es jede Menge moralischer Standpunkte zu einzelnen Fragen. Es gibt aber kein zusammenhängendes moralisches System, das es erlauben würde, auch künftige moralische Fragestellungen zu entscheiden.

In unserer modernen Gesellschaft haben wir solche Leitgedanken (Menschenwürde) zu einem moralischen System ausgearbeitet, welches uns ermöglicht, neue Fragestellungen zu bewerten und beantworten. Beispielsweise ist es uns möglich, Sklaverei, Sterbehilfe, Gleichstellung der Geschlechter oder Tierquälerei aufgrund unseres moralischen Systems zu bewerten. Im Christentum gelingt das nicht auf einheitliche Weise. Sklaverei war für die christliche Welt für die meiste Zeit eine Selbstverständlichkeit, ebenso wie die Geringstellung der Frau.
:Blumen:

Siebenschwein 16.01.2021 11:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1578432)
Mir scheint, dass es auch zum jetzigen Zeitpunkt und zu wesentlichen moralischen Fragen unterschiedliche Haltungen gibt, die sich jeweils auf dieselbe Überlieferung, die Bibel, berufen.


Zu solchen und vielen anderen "Fragen" gibt es im historischen wie im aktuellen Christentum ganz unterschiedliche Haltungen. Jede davon beruft sich auf die Autorität göttlicher Offenbarung.


In unserer modernen Gesellschaft haben wir solche Leitgedanken (Menschenwürde) zu einem moralischen System ausgearbeitet, welches uns ermöglicht, neue Fragestellungen zu bewerten und beantworten. Beispielsweise ist es uns möglich, Sklaverei, Sterbehilfe, Gleichstellung der Geschlechter oder Tierquälerei aufgrund unseres moralischen Systems zu bewerten. Im Christentum gelingt das nicht auf einheitliche Weise. Sklaverei war für die christliche Welt für die meiste Zeit eine Selbstverständlichkeit, ebenso wie die Geringstellung der Frau.
:Blumen:

Ich glaube zu Flexibilität der christlichen Werte sind wir uns einig. Haben es nur unterschiedlich ausgedrückt.:Blumen:

Was unser heutiges Wertesystem angeht, bin ich mir nicht so sicher. Nehmen wir unser Grundgesetz. Das ja auch noch nicht soo alt ist... Also per se nicht zeitlich stabil. Nun haben wir ein paar unverhandelbare Basiswerte- ok. Doch deren Interpretation ist weiterhin sehr vom Zeitgeist abhängig. Theoretisch hatten wir gleiche Rechte für Männer und Frauen- praktisch durften im Westen Frauen bis in die 70er -wenn ich korrekt informiert bin -nicht ohne Zustimmung ihres Ehemannes arbeiten. Und die Sterbehilfe ist ja nun eher ein schlechtes Beispiel- da brauchte es eine riesige Arbeitsgruppe, u.a. mit Kirchenbeteiligung, um einen Kompromiss zu finden, den eigentlich keiner mag.
Versteh mich nicht falsch- ich bin absolut für die Weiterentwicklung ethischer Standards und auch die Anpassung an Realitäten, finde das eine Stärke gegenüber einem statischen Wertekorsett. Aber unser System lässt eben ähnlich viel Spielraum wie die Bibel. Es ist einfach demokratisch legitimiert- im Gegensatz zum alten Mann in Rom (ok, der wird angeblich sogar von Gott erwählt...).

Klugschnacker 16.01.2021 11:08

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1578410)
Ich habe die konkreten zeitgeschichtlichen sittlichen Moralvorstellungen der bürgerlichen und religiösen Oberschicht in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts inbezug auf die Mütter unehelicher Kinder in Irland angesprochen...

Dazu gehörten beispielsweise Gesetze über die Bestrafung von Schwangerschaftsabbruch, über die Rechtlosigkeit dieser schwangeren, unverheirateten Mütter, über Bestrafung wegen (angeblicher) Prostitution, über Vormundschaften oder das religiöse Verbot des Geschlechtsverkehrs ausserhalb der Ehe sowie der Verhütung und die Zwangsterilisation in manchen anderen Ländern etc.

Mir scheint, dass die extrem konservativen Moralvorstellungen der irischen Oberschicht identisch waren mit den Moralvorstellungen der damaligen Kirche.

Die paranoide Überhöhung der Jungfräulichkeit (ausschließlich der Frauen!), die Verteufelung des Sexuell-Sinnlichen, vor allem die Herabwürdigung des Geschlechtsakts, die Wahrnehmung der Frauen als Gefahr für die gesellschaftliche Moral usw., das sind doch alles christliche Schwarzweiß-Vorstellungen von der Welt.

Es ist doch kein Zufall, dass wir in Irland ein christlich betriebenes System an Zwangsarbeit zur Ausbeutung und Disziplinierung der Frauen vorfinden – wo sind die Männer, die ebenfalls an den Schwangerschaften beteiligt waren? Wo sind katholische Einrichtungen, bei denen Männer jahrelang 7 Tage die Woche unbezahlt in Wäschereien schuften mussten?

Klugschnacker 16.01.2021 11:27

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1578436)
Was unser heutiges Wertesystem angeht, bin ich mir nicht so sicher. Nehmen wir unser Grundgesetz. Das ja auch noch nicht soo alt ist... Also per se nicht zeitlich stabil. [...] Aber unser System lässt eben ähnlich viel Spielraum wie die Bibel. Es ist einfach demokratisch legitimiert- im Gegensatz zum alten Mann in Rom (ok, der wird angeblich sogar von Gott erwählt...).

Mit der Legitimation moralischer Systeme sprichst Du in meinen Augen einen wichtigen Punkt an. Edmüller, der oben zitiert wurde, sagt für mein Verständnis:

• Moralische Systeme (Wertvorstellungen) werden notfalls mit Gewalt durchgesetzt. Gewalt ist hier im weiteren Sinne gemeint. Sie kann durch gesetzliche Sanktionen oder auch in Form von sozialer Ächtung ausgeübt werden.

• Deshalb muss sich ein moralisches System grundsätzlich rechtfertigen. Es muss plausibel machen, warum es einem anderen moralischen System vorzuziehen sei. Wir rechtfertigen unser modernes Moralsystem mit der Vermeidung von Leid. Wenn wir die Sterbehilfe diskutieren, wägen wir verschiedene Formen des Leids gegeneinander ab, mit dem Ziel, Leid zu vermeiden. Auf diese Weise legitimiert sich unsere Moral: Nicht durch demokratisches Zustandekommen, sondern durch das Argument, Leid besser vermeiden zu können als andere moralische Systeme.

• Das Christentum scheitert nach Ansicht Edmüllers daran, die Vorzüge christlicher Moral plausibel zu machen. Erstens gibt es ein solches moralisches System (einen Leitgedanken) gar nicht. Mal ist das Töten verboten, mal werden im Handstreich ganze Völker überfallen und ausgerottet. Zweitens kann das Christentum nicht darlegen, was an ihren Moralvorstellungen besser sei als an anderen, außer der Gottgefälligkeit.
:Blumen:

qbz 16.01.2021 12:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1578437)
Mir scheint, dass die extrem konservativen Moralvorstellungen der irischen Oberschicht identisch waren mit den Moralvorstellungen der damaligen Kirche.

Die paranoide Überhöhung der Jungfräulichkeit (ausschließlich der Frauen!), die Verteufelung des Sexuell-Sinnlichen, vor allem die Herabwürdigung des Geschlechtsakts, die Wahrnehmung der Frauen als Gefahr für die gesellschaftliche Moral usw., das sind doch alles christliche Schwarzweiß-Vorstellungen von der Welt.

Es ist doch kein Zufall, dass wir in Irland ein christlich betriebenes System an Zwangsarbeit zur Ausbeutung und Disziplinierung der Frauen vorfinden – wo sind die Männer, die ebenfalls an den Schwangerschaften beteiligt waren? Wo sind katholische Einrichtungen, bei denen Männer jahrelang 7 Tage die Woche unbezahlt in Wäschereien schuften mussten?

Sehe ich genauso.

Es gibt dafür auch einen speziellen historischen Hintergrund: Im späten Mittelalter und bis in die frühe Neuzeit beherrschten englische Feudalherren (Normannen) die Iren und der Staatsglaube war anglikanischer Protestantismus. Der 300jährige Kampf um nationale irische Unabhängigkeit unterstützte der Vatikan aktiv und die katholische Kirche kämpfte in Irland gegen den englischen Protestantismus, was später mit der Verankerung als Staatskirche / -religion belohnt wurde. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgte die nationale Unabhängigkeit von England und die Trennung in Nord (weiter zu England gehörig, mehrheitlich protestantisch) und eigener, unabhängiger irischer Staat Süd (katholisch). Insofern kommt natürlich der Kirche für das Unrecht an den ledigen Frauen, welche zum niedrigsten "Stand" zählten, auch eine besondere Verantwortung zu.

Trimichi 01.02.2021 19:38

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1578456)
Sehe ich genauso.

Ich auch. Wer Schutzbefohlene missbraucht, gehört in den Knast, vgl. Fall heute in Südkorea. Sieben Jahre Gefängnis sind wohl i.O..

Also wie sieht es aus, sollen Kinder wählen dürfen? Diese Grüne ticken doch nicht sauber. Und nieder mit den linken Bazillen. Das C in CDU steht für christlich. Sowas schreiben sich nur die schwarzen auf die Fahnen. Und FDP braucht auch keiner Wählen. Hoffentlich hält Angie durch.

Damit will ich nur Reklame für Jürgen Habermas neues Buch machen, dass der user merz empfohlen hat, also die politische Ebene, die in seinen neuen zwei Bänden mitschwingt, angeschubbst wissen. Sehr empfehlenswert die beiden Bände, kosten circa 150,- EUR.

Oder mit anderen Worten: bist du, qbz, schon in die Bib gegangen und hast in den neuen Büchern von J. Habermas gelesen?

Ich sehe es anders, aber in obigem Fall genauso. Wir als Psychologen müssen dem Staat dienen bzw. zuarbeiten, damit der dem seinem Wächteramt nachkommen kann bestmöglich. Misshandlungen von Schutzbefohlenen geht, wie das Bsp. Südkorea zeit, im Sport überhaupt nicht.

Hiermit werfe ich meinen Hut in den Ring. Soll Jörn mal überlegen, wie man der kath. Kirche ein Loch ins Knie bohren kann. Sexualler Missbrauch ist weitaus schlimmer, wobei ich ja auch nicht weis, ober der südkoreanische Triathlonnachwuchs derarig missbraucht wurde. Glaube ich nicht, soll aber als Überleitung dienen.

Dankeschön immer wieder gerne an Jörn, dass der ts-server mit Wasserkraft betrieben wird. Ich überlege die Montage einer PV-Anlage und den Kauf eines eAutos.

LG,
TriMike

qbz 01.02.2021 22:45

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1581835)
......
Oder mit anderen Worten: bist du, qbz, schon in die Bib gegangen und hast in den neuen Büchern von J. Habermas gelesen?
......

Nein, du weisst ja, ich wohne ländlich. Im Moment lese ich Bücher vor allem als Ebook, ausgeliehen bei den öffentlichen Bibliotheken, und die haben den neuen Habermas noch nicht im Programm und irgendwie kann ich das dort auch nicht zum Ankauf empfehlen, weil er da nicht in der Auswahlliste erscheint.

Dass im Leistungs- sowie im Amateursport Kinder / Jugendliche misshandelt oder sexuell missbraucht werden können, ist leider ein altes und bekanntes Thema, das schon zu meiner Jugend leider immer mal Thema wurde. Es verschliessen einfach immer noch zu viele Leute die Augen, wenn sie Anzeichen für Übergriffe sehen.

Einfach unvorstellbar in seinen Dimesionen ist der Missbrauch der US-Turnerinnern über Jahrzehnte durch den Teamarzt, ohne dass er früher aufgedeckt wurde, was auch daran liegt, dass man Turnerinnen, die sich offenbarten, kein Gehör schenkte. Das kann man in der Hinsicht, was die Zeitdauer des Missbrauchs, die Anzahl der Opfer und das mangelhafte Gehör für die Opfer betrifft, schon mit einzelnen Fällen der kath. Kirche vergleichen.

phonofreund 04.02.2021 11:00

Austrittswelle aus der kath. Kirche:

Derzeit erregt eine Krise um den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki großes Aufsehen. Woelki hält ein Gutachten zurück, das den Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs gegen katholische Priester untersucht. Er führt dafür rechtliche Gründe an.

Dieses Vorgehen hat eine beispiellose Vertrauenskrise im größten deutschen Bistum ausgelöst. Der Kölner Stadtdechant Robert Kleine – der oberste Repräsentant der katholischen Kirche in der Stadt Köln – hat gesagt, er könne derzeit niemandem einen Austritt aus der Kirche verdenken.
Vertuschungsverdacht gegen Woelki

Die Gläubigen würden »mürbe gemacht« und ein Stück weit in Mithaftung für das Verhalten der Bistumsleitung im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal genommen, hatte Kleine dem »Kölner Stadt-Anzeiger« gesagt.

Gegen Woelki gibt es zusätzlich noch einen Vertuschungsverdacht. Obwohl der Verdacht seit Wochen dem Vatikan vorliegt, äußerte sich Papst Franziskus bislang nicht dazu.

Kleine sprach sich für personelle Konsequenzen aus. »In vielen anderen Bereichen übernehmen Führungskräfte sogar politische Verantwortung für Fehler, die sie sich persönlich nicht einmal zurechnen lassen müssen«, sagte er. Im Erzbistum Köln seien Verantwortliche auch persönlich involviert gewesen und müssten daher erst recht dafür einstehen.
Missbrauchsgutachter: »Wir haben nicht gepfuscht«

Scharfe Kritik äußert jetzt auch Ulrich Wastl von der Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl, die das umstrittene Missbrauchsgutachten erstellt hatte. Der Rechtsanwalt hält die Nichtveröffentlichung des Berichts für unhaltbar. »Das ist ein Gewaltangriff«, sagt er in einem Interview mit der »Zeit«-Beilage »Christ & Welt«. Wastl sprach von einem »Verbrechen«.

Er wies den Vorwurf zurück, unsauber gearbeitet zu haben. »Wir haben nicht gepfuscht.« Den Widerstand gegen die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt sieht der Anwalt auch in der persönlichen Verstrickung von Verantwortungsträgern der katholischen Kirche begründet. »Der Reflex, die Institution schützen zu wollen, und das Bedürfnis nach Selbstschutz gehen oft Hand in Hand.«

Laut der »Rheinischen Post« fordert der Kölner Katholikenausschuss nun sogar ein Eingreifen des Vatikans. »Ich sehe keinerlei Zeichen und keinerlei Impulse, wie die Bistumsleitung aus dieser massiven Krise herauskommen will«, sagte der Vorsitzende des Kölner Katholikenausschusses, Gregor Stiels. Um die »Schockstarre« zu durchbrechen, brauche es unbedingt Hilfe von außen, so Stiels.


-------Wieder mal ein Beispiel für die Ignoranz und Borniertheit eines Kardinals, der die Treue zu seinem Gott und damit auch Ehrlichkeit geschworen hat. Dieser Mann ist absolut unerträglich.

waden 04.02.2021 11:19

Zitat:

Zitat von phonofreund (Beitrag 1582481)
-------Wieder mal ein Beispiel für die Ignoranz und Borniertheit eines Kardinals, der die Treue zu seinem Gott und damit auch Ehrlichkeit geschworen hat. Dieser Mann ist absolut unerträglich.

Leider wahr.

qbz 04.02.2021 20:00

Baby starb kurz nach der Taufe. Ein sechs Wochen altes Kind starb in Rumänien, nachdem es bei seiner orthodoxen Taufe komplett in Weihwasser getaucht worden war. Nun fordern viele Menschen eine Änderung des Rituals.

Schlafschaf 04.02.2021 20:06

Puhhh. Was für ein allmächtiger Gott ist das, der nicht durch ein Wunder eingreift wenn einem Kind so etwas passiert gerade während der Taufe. Entweder kein Bock zu helfen oder keine Macht. In beiden Fällen kann man diesen Gott in die Tonne treten. Die logischere Erklärung wäre wohl, dass es gar keinen Gott gibt.
Ich nehme stark an das sehen die Eltern dieses Kindes nun ähnlich.
Tragische Geschichte, die betroffen macht.

Siebenschwein 04.02.2021 20:54

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1582642)
Puhhh. Was für ein allmächtiger Gott ist das, der nicht durch ein Wunder eingreift wenn einem Kind so etwas passiert gerade während der Taufe. Entweder kein Bock zu helfen oder keine Macht. In beiden Fällen kann man diesen Gott in die Tonne treten. Die logischere Erklärung wäre wohl, dass es gar keinen Gott gibt.
Ich nehme stark an das sehen die Eltern dieses Kindes nun ähnlich.
Tragische Geschichte, die betroffen macht.

Ich fürchte, die Standardreaktion eines Gläubigen ist 1) Gottes Wille ist für uns Menschen nicht erklärbar, 2) Gut, dass das Kind wenigstens getauft war, nun ist es im Himmel 3) Gott will mich prüfen, ob ich zweifele -> Lobet den HERRN für seine Güteund Weisheit!

phonofreund 04.02.2021 23:52

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1582663)
Ich fürchte, die Standardreaktion eines Gläubigen ist 1) Gottes Wille ist für uns Menschen nicht erklärbar, 2) Gut, dass das Kind wenigstens getauft war, nun ist es im Himmel 3) Gott will mich prüfen, ob ich zweifele -> Lobet den HERRN für seine Güteund Weisheit!

Genau. :Kotz:

qbz 06.03.2021 10:48

Wir haben in diesem Thread sehr oft über das Sonderarbeitsrecht der Kirchen diskutiert und über die Arbeitsbedingungen der kirchlichen Wohlfahrtsorganisationen. Nun hat der Arbeitgeberverband BAPV mit Verdi und dem Arbeitsministerium einen allgemeinen Tarifvertrag für alle (!) Beschäftigten in der Altenpflege, für den gesamten Bereich einen einheitlichen Tarifvertrag, ca. 12 Million ArbeitnehmerInnen (Mindestlohn bisher11,60), erarbeitet und er liegt abschlussreif vor. Was passiert jetzt: Die Caritas lehnt den Tarifvertrag ab, mit Hinweis auf das Sonderarbeitsrecht!

Wer aus dem Forum bei der Caritas und der Diakonie arbeitet, protestiert bitte gemeinsam mit Euren KollegInnen gegen diese Entscheidung der kirchlichen Wohlfahrtsverbände und verlangt die Annahme des allgemeinen Tarifvertrages, notfalls über kurze Arbeitsniederlegungen! caritas-verhindert-tarifvertrag-fuer-rund-12-millionen-menschen-im-pflege-und-sozialsektor/

Bei der Gelegenheit noch eine Information zum Sonderarbeitsrecht der kirchlichen Wohlfahrtsverbände. Es handelt sich dabei historisch um ein Relikt aus der Zeit des Nationalsozialismus, um die sog. Dienstegemeinschaft, die im 3. Reich eingeführt wurde.

Klugschnacker 06.03.2021 12:00

Der Tarifvertrag hätte für die Caritas bedeutet, den von ihnen bezahlten Mindestlohn um 25% (!) anheben zu müssen, berichtete der Deutschlandfunk.

Helmut S 06.03.2021 13:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1588872)
Der Tarifvertrag hätte für die Caritas bedeutet, den von ihnen bezahlten Mindestlohn um 25% (!) anheben zu müssen, berichtete der Deutschlandfunk.

Meint das um 25% mehr als der gesetzliche Mindestlohn (der m.E. in der Altenpflege z.B. bei 11,60 liegt) oder um einen Mindestlohn der bei der Caritas (aus welchen Gründen auch immer) aktuell existent ist und wie hoch ist dieser denn eigentlich im Moment? Denn „11,80 sind 25% mehr“ würden eher zu den gesetzlichen 9,50 passen.

Danke :Blumen:

qbz 06.03.2021 13:38

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1588881)
Meint das um 25% mehr als der gesetzliche Mindestlohn (der m.E. in der Altenpflege z.B. bei 11,60 liegt) oder um einen Mindestlohn der bei der Caritas (aus welchen Gründen auch immer) aktuell existent ist und wie hoch ist dieser denn eigentlich im Moment? Denn „11,80 sind 25% mehr“ würden eher zu den gesetzlichen 9,50 passen.

Danke :Blumen:

Ich hatte 11,80 geschrieben, weil der Mindestlohn in der Altenpflege demnächst 11,80 West, 11,50 Ost betragen soll. Im allgemeinen Tarifvertrag hätten sich die Gehälter in den nächsten 2 Jahren bis 2023 im Vergleich beim Mindestlohn wie jetzt 11,60 um 25 % erhöht und den Mindestlohn obsolet gemacht sowie die komplette Angleichung West-Ost gebracht.

MattF 06.03.2021 13:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1588872)
Der Tarifvertrag hätte für die Caritas bedeutet, den von ihnen bezahlten Mindestlohn um 25% (!) anheben zu müssen, berichtete der Deutschlandfunk.

Meines Wissens zahlt die Caritas bereits weit über dem Tarif um den er hier ginge.

Die 25% mehr hätten private Anbieter zahlen müssen, die aktuell nur den gesetzlichen Mindestlohn zahlen und keinen Tarif anwenden.

qbz 06.03.2021 13:45

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1588886)
Meines Wissens zahlt die Caritas bereits weit über dem Tarif um den er hier ginge.

Die 25% mehr hätten private Anbieter zahlen müssen, die aktuell nur den gesetzlichen Mindestlohn zahlen und keinen Tarif anwenden.

Umso unverständlicher, dass sie dann den Tarifvertrag ablehnt.

Schlafschaf 06.03.2021 14:02

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1588889)
Umso unverständlicher, dass sie dann den Tarifvertrag ablehnt.

„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Wir können aber weder in Detailfragen noch in grundsätzlichen Fragen diesem Tarifvertrag unsere Zustimmung erteilen.” Die Dienstgeberseite vermisst im Tarifvertrag eine betriebliche Altersvorsorge, passgenaue Arbeitszeitmodelle oder Überstundenzuschläge.

qbz 06.03.2021 14:18

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1588891)
„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Wir können aber weder in Detailfragen noch in grundsätzlichen Fragen diesem Tarifvertrag unsere Zustimmung erteilen.” Die Dienstgeberseite vermisst im Tarifvertrag eine betriebliche Altersvorsorge, passgenaue Arbeitszeitmodelle oder Überstundenzuschläge.

Weshalb hat die Caritas das nicht in die vorgehende jahrelange Erarbeitung des Tarifvertrages eingebracht? Die Ablehnung kam wohl völlig überraschend. Ausserdem kann sie es jederzeit bei den nächsten Verhandlungen auf den Tisch bringen.

Schlafschaf 06.03.2021 14:35

Keine Ahnung. Aber wenn sie eh schon mehr bezahlen als der Tarifvertrag vorsieht und bei den anderen Sachen auch eher Rückschritt sieht, dann kann man da schon mal ablehnen. Ob und wie die sich in die Verhandlungen einbringen konnten weiß ich natürlich nicht.
Aus meiner Familie arbeitet jemand bei der Caritas und hat einen guten Arbeitsvertrag und gutes Gehalt (allerdings Bürojob).

Ich finde das Thema passt auch nicht zu „da fasse ich mir an den Kopf“. Bei der Entscheidung hat der imaginäre Freund im Himmel ja scheinbar keine Rolle gespielt.

qbz 06.03.2021 17:33

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1588896)
Keine Ahnung. Aber wenn sie eh schon mehr bezahlen als der Tarifvertrag vorsieht und bei den anderen Sachen auch eher Rückschritt sieht, dann kann man da schon mal ablehnen. Ob und wie die sich in die Verhandlungen einbringen konnten weiß ich natürlich nicht.
Aus meiner Familie arbeitet jemand bei der Caritas und hat einen guten Arbeitsvertrag und gutes Gehalt (allerdings Bürojob).

Ich finde das Thema passt auch nicht zu „da fasse ich mir an den Kopf“. Bei der Entscheidung hat der imaginäre Freund im Himmel ja scheinbar keine Rolle gespielt.

Wir haben hier ja oft und ausführlich kritisert, dass die Caritas und die Diakonie als kirchliche Wohlfahrtsorganisationen auf einem besonderen "kirchlichen" Arbeitsrecht bestehen, gestützt auf den Begriff der "Dienstegemeinschaft", wozu meines Erachtens auch gehört, dass sie keine allgemeinen Tarifverträge abschliessen wollen, auch wenn sie oft freiwillig analog zum öffentlichen Dienst vergüten, oder z.B. den Beschäftigten kein Streikrecht für Arbeitskämpfe gewähren, das erst vor ein paar Monaten eingeklagt worden ist und bis vor das Bundesarbeitsgericht ging.

"Das Bundesarbeitsgericht hat am 20.11.2021 entschieden, dass das Streikrecht nur dann durch die Kirchen ausgesetzt werden kann, wenn es dafür eine Kompensation durch vergleichbare Instrumente gibt, die den Verlust an Verhandlungsmacht ausgleicht. Solange das nicht gegeben ist, haben kirchliche Mitarbeitende das Recht zu streiken. Die Kirchen bestreiten diese Auslegung des Urteils und haben nichts im Sinne des Urteils unternommen." https://www.freitag.de/autoren/ulrik...15020748889389

MatthiasR 08.03.2021 15:28

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1588886)
Meines Wissens zahlt die Caritas bereits weit über dem Tarif um den er hier ginge.

Die 25% mehr hätten private Anbieter zahlen müssen, die aktuell nur den gesetzlichen Mindestlohn zahlen und keinen Tarif anwenden.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1588889)
Umso unverständlicher, dass sie dann den Tarifvertrag ablehnt.

In den Nachrichten wurde das ungefähr so erklärt: Wenn es einen einheitlichen Tarifvertrag gibt, werden die Zahler (Krankenkassen?!) auch nur noch diesen Mindestlohn erstatten. Organisationen, die ihren Mitarbeitern mehr zahlen (wie die Caritas) sind dann gekniffen.
Keine Ahnung, ob das so stimmt ...

Gruß Matthias

qbz 08.03.2021 16:08

Zitat:

Zitat von MatthiasR (Beitrag 1589221)
In den Nachrichten wurde das ungefähr so erklärt: Wenn es einen einheitlichen Tarifvertrag gibt, werden die Zahler (Krankenkassen?!) auch nur noch diesen Mindestlohn erstatten. Organisationen, die ihren Mitarbeitern mehr zahlen (wie die Caritas) sind dann gekniffen.
Keine Ahnung, ob das so stimmt ...

Gruß Matthias

Logisch bzw. plausibel erscheint mir das nicht. Die Caritas und die Diakonie haben z.B. je einen Vertreter in der Komission, welche zusammen mit Verdi und dem Arbeitsministerium den Mindestlohn für die Altenpflege festlegt. Der soll angeblich unter dem liegen, was die Caritas bezahlt. Sie müssten dann doch wert darauf legen, dass auch der Mindestlohn nicht unter dem Tarifgefüge der Caritas liegt.Pflegemindestlohn
Die Pflegekassen vergüten einzelne Pflegeleistungen an alle Anbieter gleich ohne Rücksicht auf unterschiedliche Löhne, und die Leistungen werden entsprechend der durchschnittlichen Lohnentwicklung und der Inflation natürlich anteilsmässig auch teurer.

Der allgemeine Tarifvertrag würde die Mindestlohnkommission ersetzen und die Löhne, Urlaub etc. sowie die Arbeitsbedinungen würden dann zwischen Verdi und dem Arbeitgeberverband festgelegt. Ich denke, das möchte die Caritas verhindern.

tandem65 08.03.2021 17:35

Zitat:

Zitat von MatthiasR (Beitrag 1589221)
In den Nachrichten wurde das ungefähr so erklärt: Wenn es einen einheitlichen Tarifvertrag gibt, werden die Zahler (Krankenkassen?!) auch nur noch diesen Mindestlohn erstatten. Organisationen, die ihren Mitarbeitern mehr zahlen (wie die Caritas) sind dann gekniffen.
Keine Ahnung, ob das so stimmt ...

das ist schon ein wenig von hinten durch die Brust ins Auge.
Die Kassen könnten dann ja jetzt schon merken daß manche Anbieter höhere Lohnkosten ansetzen als andere. Vor allen Dingen wo es die Damen & Herren von der Diakonie so schön in den Nachrichten verlauten lassen. :Maso:

Siebenschwein 08.03.2021 19:29

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1588918)
...

"Das Bundesarbeitsgericht hat am 20.11.2021 entschieden....

Wow! Wenn sich diese Prophezeiung erfüllen sollte, wird man daraus wohl einen handfesten Gottesbeweis stricken.

qbz 08.03.2021 19:45

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1589278)
Wow! Wenn sich diese Prophezeiung erfüllen sollte, wird man daraus wohl einen handfesten Gottesbeweis stricken.

So entstehen Gottesbeweise aus menschlichen Irrtümern. :)

21.11.2020 wäre in den übernommenen Zitat das korrekte Datum gewesen.

qbz 16.03.2021 18:05

Vatikan erklärt Segnungen gleichgeschlechtlicher Beziehungen für unzulässig
Zitat:

Segnungen menschlicher Beziehungen sind demnach nur möglich, wenn damit den Plänen Gottes gedient werde. »Aus diesem Grund ist es nicht erlaubt, Beziehungen oder selbst stabilen Partnerschaften einen Segen zu erteilen, die eine sexuelle Praxis außerhalb der Ehe (...) einschließen, wie dies bei Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts der Fall ist«, ....
In dem zweiseitigen Schreiben heißt es unter anderem, Gott könne keine »Sünde« segnen. Gott segne vielmehr »sündige Menschen, sodass diese erkennen, dass sie ein Teil seines Plans der Liebe sind und Veränderung durch ihn zulassen.«
Carolin Kebekus meint dazu, vor dem Kölner Dom würden Tiere, Motorräder und sogar Gitter gesegnet. Aber homosexuelle Menschen nicht.

Flow 16.03.2021 18:25

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1590963)
Carolin Kebekus meint dazu, vor dem Kölner Dom würden Tiere, Motorräder und sogar Gutter gesegnet. Aber homosexuelle Menschen nicht.

Offensichtlich geht es nicht um die einzelnen Menschen, sondern um das Beziehungskonstrukt.

qbz 16.03.2021 18:30

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1590967)
Offensichtlich geht es nicht um die einzelnen Menschen, sondern um das Beziehungskonstrukt.

Kann ein "Beziehungskonstrukt" sündigen? ;)

Flow 16.03.2021 18:38

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1590969)
Kann ein "Beziehungskonstrukt" sündigen? ;)

Da mußt du die Experten fragen.
Mit Sünden kenne ich mich nicht aus. Also zumindest nicht mit der Theorie ...

Aber lies doch nochmal, was du selbst zitiert hast.
Die "Sünde" (das Beziehungskonstrukt) erhält keinen Segen, die ("sündigen") Menschen sehr wohl.

qbz 16.03.2021 20:11

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1590970)
Da mußt du die Experten fragen.
Mit Sünden kenne ich mich nicht aus. Also zumindest nicht mit der Theorie ...

Aber lies doch nochmal, was du selbst zitiert hast.
Die "Sünde" (das Beziehungskonstrukt) erhält keinen Segen, die ("sündigen") Menschen sehr wohl.

Letztere können einen Segen erhalten, wenn sie nach der Glaubenskongretation "den Willen bekunden, in Treue zu den geoffenbarten Plänen Gottes zu leben, wie sie in der kirchlichen Lehre vorgelegt werden". D.h. auf gleichgeschlechtliche Sexualität verzichten.

Mit dem Verbot von Segnungen homosexueller Paare und erst recht des Ehesakramentes diskriminiert natürlich der Vatikan Homosexuelle, weil er mit Berufung auf einen göttlichen Willen homosexuelle Partnerschaften als Sünde erklärt und ihnen das Sakrament sowie sogar die Segnung verweigert.

Flow 16.03.2021 20:22

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1590985)
Mit dem Verbot von Segnungen homosexueller Paare und erst recht des Ehesakramentes diskriminiert natürlich der Vatikan Homosexuelle, weil er mit Berufung auf einen göttlichen Willen homosexuelle Partnerschaften als Sünde erklärt und ihnen das Sakrament sowie sogar die Segnung verweigert.

Ich sehe das anders.
Meiner Meinung nach ist es das Konstrukt und die Handlung, die diskriminiert werden. Nicht der Mensch.

Ich sehe die Kirche auch nicht in der Pflicht homosexuellen Beziehungen ihren Segen zu erteilen, wenn sie das nicht für angebracht hält.

LidlRacer 16.03.2021 20:28

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1590985)
... mit Berufung auf einen göttlichen Willen ...

Korrigiere:
Berufung auf einen angeblichen Willen eines angeblichen Gottes

Zum Glück muss man nicht in so einer Kirche bleiben.


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