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Genussläufer 12.11.2025 18:17

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793868)
Dass mittlerweile die CDU am Hebel sitzt, haben die offenbar nicht mitbekommen.
:Huhu:

Es ist die gleiche Politik. Es hat sich nichts verändert. Von den Wahlversprechen ist nichts übrig geblieben. Der Herbst der Reförmchen ist ausgefallen. Schuldenbremse aufgelöst. Merz mit der Linken und den Grünen ins Bett gestiegen. Bürokratieabbau Null. Geht auch nicht ohne Auflösung von Privilegien. Öffentlicher Dienst ist die einzige wachsende "Branche". Ein beachtlicher Teil des Investitionstopfs wandert zweckentfremdet im normalen Haushalt. Rentenalter ist gleichbeblieben. Rente wird sogar noch gesteigert. Zusatzgimmicks wie Mütterrente kommt on top. Das Herzstück der Deutschen Wirtschaft wird kastriert. Etc...

Alles ok. Als Wähler kann ich mich dagegen wehren. Die Demokratie hat exakt das Ergebnis in dem Land gebracht. Ich kann also entweder mitspielen oder das Spielfeld wechseln. Letzteres scheint mir attraktiver.

Genussläufer 12.11.2025 18:19

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793869)
Wenn Du die restlichen 10 Monate bei uns in Deutschland wohnst, fände ich es fair, hier auch Deine Steuern zu zahlen.

Ich habe mein ganzes Leben hier Steuern bezahlt, obwohl ich das meiste Geld in Asien und den USA verdient habe. Ich werde sogar weiterhin diverse Steuern in Deutschland bezahlen. Aber Steuerzahler sind hier nicht so willkommen. Da sind andere Länder freundlicher. Ich mag diese Freundlichkeit.

Genussläufer 12.11.2025 18:24

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793866)
Genussläufer ist und wird nicht der einzige sein, der das sinkende Schiff DE verlässt.

Vor ein paar Jahren, als noch Grün mit am Hebel sass, hiess es hier
„Du kannst doch aus Deutschland gehen, wenns dir nicht gefällt!“
Das machen jetzt halt einige. :Huhu:

Interessant, dass Du das ansprichst. Ein Freund von mir meinte letztlich, dass er mittlerweile 50% seiner Arbeitszeit damit verbringt, Steuerstrategien zu entwickeln, die Vermögenswerte regional diversifizieren und die Vermeidung von Wegzugzugsteuern berücksichtigen. Er ist Steuerberater. Er meinte, dass er selbst nie gedacht hätte wie dynamisch sich das Thema in den letzten Jahren entwickelt hat.

TriVet 12.11.2025 18:25

Ich bin da bei Arne.
Wenn du in Deutschland lebst und die hiesigen Vorteile nutzt und genutzt hast, ob kostenlose Ausbildung, Infrastruktur aller Art oder alles mögliche mehr ist es ziemlich egal, wo du dein Geld verdient hast.

Genussläufer 12.11.2025 18:32

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793873)
Ich bin da bei Arne.
Wenn du in Deutschland lebst und die hiesigen Vorteile nutzt und genutzt hast, ob kostenlose Ausbildung, Infrastruktur aller Art oder alles mögliche mehr ist es ziemlich egal, wo du dein Geld verdient hast.

Wie geschrieben, habe ich mit großer Sicherheit weit mehr ins System eingezahlt als viele andere. Mein Beitrag ist verrichtet. Meine Wahlstimme war umsonst. Solange ich hier steuerlich ansässig bin, zahle ich auch Steuern. Ich wundere mich ein wenig über solche Anmerkungen. Wie Adept richtig geschrieben hat, hat man sehr oft lesen können, dass man doch gehen könne, wenn es einem nicht passt. Und was soll ich sagen. Ich habe mit diesen Stimmen nicht so oft übereingestimmt. Hier schon. Für mich liest sich das wie ein versöhnliches Ende. Ich stimme Euch doch zu in dem Punkt. Das müsstest Du doch feiern.

Klugschnacker 12.11.2025 18:32

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793870)
Alles ok. Als Wähler kann ich mich dagegen wehren. Die Demokratie hat exakt das Ergebnis in dem Land gebracht. Ich kann also entweder mitspielen oder das Spielfeld wechseln. Letzteres scheint mir attraktiver.

Du meinst: lukrativer. Dir geht’s es doch ums Geld, wie Du selbst erläutert hast. Nicht um die Akzeptanz der demokratischen Grundregeln, wo die Macht mal dem einen, mal dem anderen Lager zukommt.

Dass Malta und Zypern von einer linken Regierung gelenkt werden, hast Du mitbekommen?
:Blumen:

Klugschnacker 12.11.2025 18:36

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793874)
Wie Adept richtig geschrieben hat, hat man sehr oft lesen können, dass man doch gehen könne, wenn es einem nicht passt.

Du gehst ja nicht wirklich, wenn ich Dich richtig verstanden habe. Du hast vor, lediglich Dein Geld ins Ausland zu schaffen, um in Deutschland weniger Steuern zu bezahlen.

TriVet 12.11.2025 18:37

Wenn du viel einbezahlt hast, hast du auch viel verdient.
Es ist unter anderem das Wesen eines Sozialstaates, dass der stärkere den schwächeren unterstützt.
Und Du gehst ja offensichtlich auch nicht, sondern versteckst nur dein Geld, ob jetzt Malta oder sonstwo.

Genussläufer 12.11.2025 18:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793875)
Du meinst: lukrativer. Dir geht’s es doch ums Geld, wie Du selbst erläutert hast. Nicht um die Akzeptanz der demokratischen Grundregeln, wo die Macht mal dem einen, mal dem anderen Lager zukommt.

Dass Malta und Zypern von einer linken Regierung gelenkt werden, hast Du mitbekommen?
:Blumen:

Zypern hat keine linke Regierung, sondern ein technokratisch konservatives Präsidialsystem. Die maltesische Regierung ist leicht links liberal auf dem Papier. Die sind aber sehr pragmatisch. Oder glaubst Du ernsthaft, dass Linke so investorenfreundlich sind?

Beide sind keine ideologisch grünen Länder. Da ist Pragmatismus und nationaler Nutzen im Vordergrund.

Dennoch wären beide nicht meine Nummer 1 Option, wenn es um das System geht. Da muss ich abwägen, wie nah ich an meiner Familie sein will und wie flexibel hier die Möglichkeiten sind.

Aber mal rein ökonomisch gegengefragt: würdest Du es ablehnen, wenn Du auf einen Schlag eine Gehaltsspritze von 30% bekommst?

Genussläufer 12.11.2025 18:46

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793877)
Wenn du viel einbezahlt hast, hast du auch viel verdient.
Es ist unter anderem das Wesen eines Sozialstaates, dass der stärkere den schwächeren unterstützt.
Und Du gehst ja offensichtlich auch nicht, sondern versteckst nur dein Geld, ob jetzt Malta oder sonstwo.

Nein, das ginge gar nicht. Damit wäre ich weiter in Deutschland steueransässig. Hier gilt ganz klar, wer A sagt, muss auch B sagen. Und im Zeitraum der Realisierung von Gewinnen musst Du woanders steueransässig sein. Und das bedeutet, dass man weniger als 183 Tage in Deutschland verbringen darf und keine Wohnung oder Haus zur Verfügung haben darf. So einfach geht's nicht. Und da sollt man auch tunlichst drauf achten.

TriVet 12.11.2025 18:50

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793874)
Meine Wahlstimme war umsonst.

Das stimmt.
Wählen ist in Deutschland ein kostenloses Grundrecht.
Vvergebens war deine Stimme nicht, es waren nur nicht genug Leute der gleichen Überzeugung wie du.
Und wenn eine Wahl für dich nur zählt, wenn deine Vorstellungen und Wünsche erfüllt werden, bist du imho nicht weit von Trump und co entfernt.

Genussläufer 12.11.2025 18:54

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793881)
Das stimmt.
Wählen ist in Deutschland ein kostenloses Grundrecht.
Vvergebens war deine Stimme nicht, es waren nur nicht genug Leute der gleichen Überzeugung wie du.
Und wenn eine Wahl für dich nur zählt, wenn deine Vorstellungen und Wünsche erfüllt werden, bist du imho nicht weit von Trump und co entfernt.

Warum? Wir sind doch ein freies Land. Und dann kann doch jeder entscheiden, ob es nicht Länder gibt, die einem mehr zusagen. Das ist dann die Wahlstimme auf der Makroebene ;)

Klugschnacker 12.11.2025 19:19

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793878)
Aber mal rein ökonomisch gegengefragt: würdest Du es ablehnen, wenn Du auf einen Schlag eine Gehaltsspritze von 30% bekommst?

Die 30% bekommt man ja nicht einfach so, sondern man bezahlt einen Preis dafür. In Deinem Fall, die Heimat zu verlassen. Nur Du selbst kannst sagen, ob es Dir das wert ist.

Wenn ich Dich richtig verstehe, ist weniger das Geld, als vielmehr das Heimatgefühl das eigentliche Problem. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien und die vorübergehende Aufnahme geflüchteter Menschen fühlst Du Dich in Deutschland nicht mehr beheimatet.

Genussläufer 12.11.2025 19:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793883)
Die 30% bekommt man ja nicht einfach so, sondern man bezahlt einen Preis dafür. In Deinem Fall, die Heimat zu verlassen. Nur Du selbst kannst sagen, ob es Dir das wert ist.

Ja. Und das ist in der Tat ein hoher Preis.

Zitat:

Wenn ich Dich richtig verstehe, ist weniger das Geld, als vielmehr das Heimatgefühl das eigentliche Problem. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien und die vorübergehende Aufnahme geflüchteter Menschen fühlst Du Dich in Deutschland nicht mehr beheimatet.
Nein. Es ist eine Politik, die das Geld verprasst und keinerlei Anstrengungen unternimmt der wirtschaftlichen Entwicklung gegenzusteuern. Es ist die Verteufelung von Vermögendenden und die permanente Drohung hier ans Eingemachte zu gehen. Es ist das Selbstverständnis einen Staat immer weiter aufzublähen und mit mittlerweile über 50% Staatsquote sozialistische Umstände zu akzeptieren. Es ist die offenherzige Verteilung von Geldern an Menschen, die noch nie ins System eingezahlt haben. Es ist die Vermögensvernichtung durch Flutung von Kohleflözen und der Sprengung von Atomkraftwerken. Es ist das niemals einhaltbare Versprechen vom grünen Wirtschaftswunder. Diesen ganzen Schwachsinn mag ich mir langfristig lieber von aussen anschauen.

Solltest Du den Eindruck haben, dass ich hier ziemlich angepisst bin, trügt dieser Eindruck nicht.

Klugschnacker 12.11.2025 19:48

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793884)
Solltest Du den Eindruck haben, dass ich hier ziemlich angepisst bin, trügt dieser Eindruck nicht.

Warum eigentlich? Die Darstellungen oben habe ich gelesen. Aber Dir persönlich geht es finanziell doch ausgezeichnet, wie es scheint. Sicher könnte manches besser laufen, aber Du persönlich hast doch vergleichsweise wenig Grund, Dich zu beschweren.

TriVet 12.11.2025 19:52

Vielleicht berichtet @qbz mal als Zeitzeuge, wie das in den 70ern war, da war die Stimmung bei den Vermögenden ähnlich gelagert wie heute: steigende Staatsquote (48 – 50 %), hohe Steuerbelastung, InflAktion, Ölkrise….
Und? Allen Weltuntergangsszenarien zum Trotz hat sich ein damals unvorstellbarer Wohlstand weiter entwickelt.

Adept 12.11.2025 20:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793868)
Dass mittlerweile die CDU am Hebel sitzt, haben die offenbar nicht mitbekommen.
:Huhu:

88 Minuten scheisse spielen, dann auswechseln lassen und sagen, die anderen sind am 0:8 Schuld. :Lachen2:

Genussläufer 12.11.2025 20:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793885)
Warum eigentlich? Die Darstellungen oben habe ich gelesen. Aber Dir persönlich geht es finanziell doch ausgezeichnet, wie es scheint. Sicher könnte manches besser laufen, aber Du persönlich hast doch vergleichsweise wenig Grund, Dich zu beschweren.

Weil es nicht so weitergehen wird. Unsere Wirtschaft entwickelt sich seit Jahren rückläufig. Wir feiern sogar diesen industriellen Abzug. Im gleichen Augenblick gehen wir Verpflichtungen ein, die wir heute noch nicht in den Ausgaben sehen. Die Politik vermeidet tunlichst eine Bilanzierung. Doppic kennt hier niemand. Das sehe ich als bewusste Täuschung. Der Spielraum im Haushalt wird immer kleiner. Und dann? Auf jeden Fall bin ich dann weg. Warum sollte ich mir das antun. Natürlich geht es mir heute gut. Wenn ich aber weiss, dass am Ende der Straße so tiefe Schlaglöcher kommen, dass ich nicht weiss, ob das Fahrwerk das überlebt, nehme ich lieber einen anderen Weg.

Genussläufer 12.11.2025 20:43

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793889)
88 Minuten scheisse spielen, dann auswechseln lassen und sagen, die anderen sind am 0:8 Schuld. :Lachen2:

Sehr geil. So eine perfekte Zusammenfassung von 16 Jahren habe ich noch nicht gelesen :cool:

Klugschnacker 12.11.2025 21:10

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793889)
88 Minuten scheisse spielen, dann auswechseln lassen und sagen, die anderen sind am 0:8 Schuld. :Lachen2:

Wir hatten doch 16 Jahre CDU an der Regierung. In dieser Zeit lagen der Atomausstieg und das Pariser Abkommen zum Klimaschutz. Eine deutsche CDU-Politikerin ist Präsidentin der Europäischen Kommission.

Dieser langen Zeit schlossen sich kaum mehr als 3 Jahre einer Dreierkoalition an, mit den Grünen als kleine Partei. Die Regierung zerbrach vorzeitig an der FDP und hatte sich ganz wesentlich mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zu beschäftigen.

Wenn Du von 88 Minuten Spielzeit sprichst, kannst Du doch nur die CDU meinen?

TriVet 12.11.2025 21:12

Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
In dem Beispiel hätten die Grünen seit der Wiedervereinigung (die Ossis vergessen das ja gerne mal) die ersten 28minuten und dann wieder ab der 78. Minute.
Abgesehen davon, dass Lindner zu Recht die rote Karte gesehen hat.
Aber klar, die poesen Grünen…😂

qbz 12.11.2025 22:01

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793886)
Vielleicht berichtet @qbz mal als Zeitzeuge, wie das in den 70ern war, da war die Stimmung bei den Vermögenden ähnlich gelagert wie heute: steigende Staatsquote (48 – 50 %), hohe Steuerbelastung, InflAktion, Ölkrise….
Und? Allen Weltuntergangsszenarien zum Trotz hat sich ein damals unvorstellbarer Wohlstand weiter entwickelt.

69-74 war politisch die Zeit echter, langwirkender Reformen unter Brandt (SPD-FDP sozialliberale Koalition), Aufbruchstimmung: Bildungsreformen, Bafög, Kindergeldgesetz, Jugendarbeitsschutzgesetz, Betriebsverfassungsgesetz (Mitbestimmungsrechte), Reformen beim Ehe- / Familien- / Scheidungsrecht, Abtreibungsrecht. Von der neuen Ostpolitik mal abgesehen. Schmidt setzte die sozialliberalen Reformen fort und konsolidierte sie wirtschaftlich und im Energiesektor sowie in der Entspannungspolitik.

Die damalige Klassenstruktur der Gesellschaft und die damalige gewerkschaftliche Organisiertheit mit Tarifbindung lässt sich nicht mehr mit der heutigen vergleichen. So streikte z.B. die ÖTV (heute Verdi) 1974 für 15 % Lohnerhöhung in ganz Deutschland und erreichte 11 % analog zu Tariferfolgen der Gewerkschaften in der Industrie. Es bestand ebenfalls ein breiter staatliche Sektor bei den Versorgern wie Energie, Wasser, Post, Telefon, Gebäude, Grundstücke und Wohnungen, was sich regulierend auswirkte, und dem Staat Einnahmen brachte, die heute an Aktionäre und in die obersten Etagen gehen.

(Und die superreichen Familien wie Aldi, Quandt, Henkel, Ötker etc. verzeichneten keine Vermögens-/Einkommenseinbussen)

Schwarzfahrer 12.11.2025 22:41

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793826)
„Grundlast“ ist sooo Achtziger...Ich habe das chattie extra für dich formulieren lassen:...

Sorry, aber wer verläßt sich wirklich auf ein Medium, das weder unparteiisch noch gefeit vor Irrtümern/Halluzinazionen ist?
Ja, Grundlast war in den 80-ern sicher versorgt - früher war nicht alles besser, aber manches schon.
Konkret zu Deinen Punkten:
Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793826)
Kurz gesagt: Eine klassische zentrale Grundlastversorgung ist im neuen Energiesystem weder notwendig noch sinnvoll – sie wird ersetzt durch ein flexibles, vernetztes, dezentral gesteuertes System.

Das ist der feuchte Traum von Leuten, die den technischen Aufwand und die Stabiltätsrisiken nicht kennen und daher massiv unterschätzen.
Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793826)
1. „Grundlast“ war über Jahrzehnte der Anteil am Strombedarf, der dauerhaft und gleichmäßig vorhanden war – etwa:
• Dauerbetrieb von Haushalten, Industrie, Infrastruktur, etc.
• Gedeckt durch Kraftwerke mit konstantem Leistungsoutput (Kohle, Kernkraft, Laufwasser, später Gas).

Diese Logik funktionierte, weil:
• Verbrauch relativ stabil war,
• Erzeugung zentral und planbar,
• Strom nicht sinnvoll speicherbar.

➡️ Konstanz + Zentralität + Einwegfluss (Erzeugung → Verbraucher).

Dieses Prinzip (ein gewisser Anteil an stabilem Bedarf, nicht nur Verbrauch) ist eine wesentliche Basis einer Industriegesellschaft, deren Wohlstand auf der Verfügbarkeit von Energie basiert. Grundlast muß vorhanden sein, weil ein Grundbedarf dauerhaft da ist, nicht als Selbstzweck. Sie ist nicht nur Planbar, sondern auch Regelbar entsprechend der Nachfrage. Strom ist auch heute nur begrenzt effizient speicherbar, im Gegensatz zu sog. Energieträgern.
Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793826)
2. Mit Photovoltaik, Windkraft, Speichern, Smart Grids, Wärmepumpen und E-Mobilität gilt:
• Erzeugung schwankt stark,
• Verbrauch wird steuerbar (smart),
• Netze sind digitalisiert,
• Strom kann dezent gespeichert oder verschoben werden.

Das Systemziel ist nicht mehr: „eine konstante Quelle hält das Netz stabil“,
sondern:

„Das System hält sich selbst stabil, indem viele flexible Komponenten miteinander kooperieren.“

Schwankende Erzeugung stimmt. Steuerbarer Verbrauch ist ein Euphemismus für nicht mehr immer verfügbare Energie und die Vorstufe zur Rationierung bzw. zentraler Zuteilung an Verbraucher, wohl bekannt allen, die aus Entwicklungsländern oder dem alten Sozialismus kommen. Anstrebenswert ist dieser Zustand nicht. Die Idee, Stabilität mit den flexiblen Komponenten zu erzeugen, ist ein regeltechnischer Alptraum mit hohen Risiken, wie es Spanien zuletzt erleben durfte.

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793826)
• steuerbaren Verbrauchern ..., Industrieprozesse
...
Das funktioniert, weil sich heute:
• Verbrauch verschieben lässt (Demand Side Response),

Nein, tut es nicht. Sehr viele Produktionsprozesse sind nicht an schwankende Stromversorgung anpassbar, sie brauchen stabile Zustände, sonst leidet im besseren Fall die Qualität oder steigen die Kosten immens, im schlimmsten Fall ist das Produkt unbrauchbar.

Schwarzfahrer 12.11.2025 22:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793846)
Die "Kosten den Nichthandelns" sind aus meiner Sicht in der ganzen Debatte zu wenig konkret. Welchen Preis bezahlen wir für die Erwärmung Europas um 5°C in den kommenden Jahrzehnten (wir befinden uns auf dieser Entwicklungskurve)?

Diese Kosten sind wenig konkret, weil sie nicht belegbar quantifizierbar sind. Jegliche solche Berechnung ist eine Funktion der Annahmen, die man trifft, und die sind dann auch nur Annahmen, mehr nicht. Als Argumente taugen solche Zahlen m.M.n. weder pro noch contra etwas.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793846)
Welchen Unterschied macht es, ob wir im Jahr 2050 oder 2060 oder 2070 klimaneutral werden? Diese Unterschiede gilt es klar zu benennen.

Ist es überhaupt relevant, welcher Endpunkt für die (wie auch immer definierte) Klimaneutralität angenommen wird? Wäre es nicht wichtiger, jeweils jetzt jeden Euro, den man in Klimaschutz investiert, allein am direkten CO2-senkenden Effekt im Verhältnis zu sonstigen Nebenwirkungen im hier und jetzt zu messen (also direktes Kosten-Nutzen-Risiko-Verhältnis) statt an der angenommenen Bedeutung für ein Jahrzehnte in der Zukunft liegenden spekulativen Ziel?

Meik 12.11.2025 23:23

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793884)
Es ist die Vermögensvernichtung durch Flutung von Kohleflözen und der Sprengung von Atomkraftwerken.

Seltsam dass das überhaupt nicht zusammenpasst. Die größten Vermögensvernichter wurden endlich stillgelegt und du beschwerst dich darüber. :confused:

Wir haben auch keine modernen funktionsfähigen AKWs gesprengt sondern alte Trümmer die ihre geplante Lebensdauer überschritten haben. Unser neuestes AKW ist 1982 in Bau gegangen. Auch die tolle Kohle hat uns - und wird uns dank Ewigkeitskosten immer weiter - nur Subventionen und massig staatliche Gelder gekostet. Vermögensvernichtung pur weil man mit völliger Denkblockade und Verweigerung von notwendigen Veränderungen an dem alten Zeugs mit Gewalt festhalten wollte obwohl klar war dass beides am Markt keine Chance hat zu bestehen.

Und wir machen weiter mit dem Schwachsinn und fördern Biodiesel, HVO100 und ähnlichen Quatsch um alte überholte Technik noch möglichst lange am Leben zu erhalten und das Märchen vom angeblich weltweit führenden Verbrenner zu pflegen das außer ein paar ewig gestrigen kaum noch einer glaubt.

Genauso das Märchen der fehlenden Grundlastfähigkeit der Erneuerbaren. Auch beim Blackout in Spanien war mehr als genug Leistung verfügbar und EE bestehen nicht nur aus Wind und Sonne.

Erstaunlich dass wir allen Unkenrufen zum trotz als kleines Land mit gerade mal rund 1% der Weltbevölkerung immer noch auf Rang 3 der Länder mit dem höchsten BIP liegen.

Adept 12.11.2025 23:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793894)
Wir hatten doch 16 Jahre CDU an der Regierung. In dieser Zeit lagen der Atomausstieg und das Pariser Abkommen zum Klimaschutz. Eine deutsche CDU-Politikerin ist Präsidentin der Europäischen Kommission.

Dieser langen Zeit schlossen sich kaum mehr als 3 Jahre einer Dreierkoalition an, mit den Grünen als kleine Partei. Die Regierung zerbrach vorzeitig an der FDP und hatte sich ganz wesentlich mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zu beschäftigen.

Wenn Du von 88 Minuten Spielzeit sprichst, kannst Du doch nur die CDU meinen?

Nein, ich meinte die letzten knappen 4 Jahre der Ampel und das dadurch angerichtete Schlamassel auf die CDU schieben.

Genussläufer 13.11.2025 00:05

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1793905)
Seltsam dass das überhaupt nicht zusammenpasst. Die größten Vermögensvernichter wurden endlich stillgelegt und du beschwerst dich darüber. :confused:

Ist doch völlig ok, wenn Du das so siehst. Ich habe hier eine andere Einschätzung und wähle hier eben eine andere Option :Blumen:

Jimmi 13.11.2025 09:02

Zu Kohle fällt mir das hier ein: Ewigkeitskosten

Ähnliches gilt auch für alle anderen fossilen Brennstoffe. Wir sollten heute schlauer sein.

Klugschnacker 13.11.2025 09:43

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793907)
Nein, ich meinte die letzten knappen 4 Jahre der Ampel und das dadurch angerichtete Schlamassel auf die CDU schieben.

Du kannst gerne große globale Veränderungen auf drei Jahre deutsche Ampelregierung schieben, wenn’s sein muss auch speziell auf das kleine Häuflein der Grünen.

Aus meiner Sicht ist dieser Blickwinkel zu eng – sowohl für wirtschaftliche als auch ökologische Betrachtungen.

Adept 13.11.2025 10:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793924)
Du kannst gerne große globale Veränderungen auf drei Jahre deutsche Ampelregierung schieben, wenn’s sein muss auch speziell auf das kleine Häuflein der Grünen.

Aus meiner Sicht ist dieser Blickwinkel zu eng – sowohl für wirtschaftliche als auch ökologische Betrachtungen.

Es geht ja nicht um die globalen Veränderungen, die sind da, es geht um die geeignete Reaktion drauf. Es liegt aber in der Tat nicht NUR an bestimmten politischen Parteien, sondern an unserem politischen System. Da ist es offensichtlich unmöglich, schnelle und tiefgreifende Veränderungen, die gerade notwendig sind, durchzusetzen.

Das System, wie es jetzt ist, verhindert gefährliche Machtübernahmen, aber es führt durch diese Unbeweglichkeit gerade dazu, dass DE immer weiter abgehängt wird.

sabine-g 13.11.2025 11:14

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793907)
Nein, ich meinte die letzten knappen 4 Jahre der Ampel und das dadurch angerichtete Schlamassel auf die CDU schieben.

Du meinst also die Grünen als eine Minderheit in der Ampel hätten das bisschen zu verantworten ?
In diesem Jahr wird wieder einmal ein neuer Temperaturrekord erwartet, im nächsten und übernächsten und den darauf folgenden Jahren vermutlich auch.

Ist dir das egal?

Und wenn nein, welche konkreten Maßnahmen schlägst du vor?
Bitte keine Keko Antwort und keine von einer AI generierte.

MattF 13.11.2025 11:18

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793931)
Das System, wie es jetzt ist, verhindert gefährliche Machtübernahmen, aber es führt durch diese Unbeweglichkeit gerade dazu, dass DE immer weiter abgehängt wird.

Insbesondere im Klimaschutz und der Elektromobilität, da hast du Recht.

TriVet 13.11.2025 11:33

Dann sollte die cdu halt auch mal in die puschen kommen und außer symbolischen Abschiebungen mal echte Probleme anpacken und lösen.
Aber dafür muss man halt nach vorne schauen und nicht nur jammern.

Jimmi 13.11.2025 13:54

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1793851)

Mir wurde gesagt, heute Abend um 20:15 lohnt sich ZDF einzuschalten:
https://www.ardmediathek.de/sendung/...Ivc3RJZC8xODEx

Hat das jemand außer mir gesehen? Ich dachte erst an einen zweifelhaften Plot. Danach kam die Doku zum Film und ich denke dass diese zuerst da war. Jedenfalls greift das Drehbuch direkt darauf zu.

Fazit: Einwohner werden von Großkonzernen von Ihrem biodiversen aber stuppigem Grund und Boden vertrieben, nur um dort riesige Eukalyptus-Monokuturen anpflanzen zu können. Das gibt 3fach Profit:
  • Verkauf als Marketing-Masche und Kohlenstoffsenke für alle Ablasshändler
  • Erzeugung und Verkauf von Holzkohle aus dem Eukalyptus
  • Herstellung von grünem Stahl aus ebendieser Holzkohle

goetzi 13.11.2025 14:17

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793931)
Es liegt aber in der Tat nicht NUR an bestimmten politischen Parteien, sondern an unserem politischen System. Da ist es offensichtlich unmöglich, schnelle und tiefgreifende Veränderungen, die gerade notwendig sind, durchzusetzen.

Das System heisst übrigens Demokratie und damit gehen Kompromisse einher. Das ist in der Tat so gewollt und politische Entscheidungen brauchen dann halt etwas länger. Was wäre die Alternative ?

Adept 13.11.2025 14:31

Zitat:

Zitat von goetzi (Beitrag 1793959)
Das System heisst übrigens Demokratie und damit gehen Kompromisse einher. Das ist in der Tat so gewollt und politische Entscheidungen brauchen dann halt etwas länger. Was wäre die Alternative ?

Autokratie, direkte Demokratie.

qbz 13.11.2025 15:14

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1793952)
Hat das jemand außer mir gesehen?

Ja, als Stream aus der Mediathek. Verfügbar bis Nov. 2026 . Gute Darsteller und recht stimmig inszeniert, finde ich.

https://www.ardmediathek.de/video/ve...XgvbzIyNzY5MjA

holti72 13.11.2025 18:15

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793963)
Autokratie, direkte Demokratie.

Jo, gibts doch schon alles. In dem einen Land wird sogar schon deutsch gesprochen. Bei den anderen müsstest halt mal russisch, türkisch oder chinesisch lernen. Wenn Du ein wenig wartest gibt`s vielleicht bald auch ne englischsprachige Version. Was hält Dich noch. Mach es wie Genussläufer und wechsle das Spielfeld. :cool:

Schwarzfahrer 13.11.2025 18:40

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793907)
Nein, ich meinte die letzten knappen 4 Jahre der Ampel und das dadurch angerichtete Schlamassel auf die CDU schieben.

Das ist zu viel der Ehre für die Ampel. Die CDU hat Merkel viel zu lange gewähren lassen mit ihrer Politik, die am meisten den Linken und Grünen gefiel. Daß sie überwiegend Links-Grüne Politik gemacht hat, sieht man im Rückblick, da Linke und Grüne sie am meisten vermissen:
Fazit: man kann der CDU den schwarzen Peter zuschieben, aber es war Links-Grüne Politik, dien den Schlamassel wesentlich mit bewirkt hat.

deralexxx 13.11.2025 18:49

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793931)
Es geht ja nicht um die globalen Veränderungen, die sind da, es geht um die geeignete Reaktion drauf. Es liegt aber in der Tat nicht NUR an bestimmten politischen Parteien, sondern an unserem politischen System. Da ist es offensichtlich unmöglich, schnelle und tiefgreifende Veränderungen, die gerade notwendig sind, durchzusetzen.

Das System, wie es jetzt ist, verhindert gefährliche Machtübernahmen, aber es führt durch diese Unbeweglichkeit gerade dazu, dass DE immer weiter abgehängt wird.

Aber wie kann es sein, dassDeutschland so unbeweglich ist, aber auf der anderen Seite die drei Jahre Ampel dafür sorgen / sorgten, dass Deutschland abgehängt ist, wollte die Ampel nicht eigentlich viel mehr ändern, wurden dann aber gelindnert?

Oder sind Veränderungen solange gut wie sie mir / Adept / Genussläufer gefallen?


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