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Klugschnacker 12.11.2025 08:18

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1793808)
Bezieht sich das ua auf diesen Comment bei Nature?

https://www.nature.com/articles/d41586-025-02341-z


Text: https://archive.ph/Tpe0j

m.

Dort steht als Fazit:
"Wie die chinesische Erfahrung zeigt, sind neben den nationalen Zielen für saubere Energie konkrete, langfristige Verpflichtungen zur Kernenergie erforderlich. Solche Verpflichtungen müssen durch stabile Vorschriften, staatliche Subventionen und Finanzierungsinstrumente sowie durch langfristige Preissicherheit durch Mechanismen wie Stromkaufverträge unterstützt werden - Verträge zwischen einem Stromversorger und einem Käufer zu einem vereinbarten Preis"
Kurz und knapp: Atomkraft wird preislich wettbewerbsfähig durch staatliche Subventionen und vom Staat festgesetzte Strompreise. Ohne Subventionen und mit einer Preisbildung an einem freien Markt scheint es nicht zu gehen. Das entspricht genau unserer Erfahrung.

keko# 12.11.2025 08:53

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793799)
Sehr gutes Interview zum Thema war gestern in den Tagesthemen, Transformationsforscherin Maja Göpel, Uni Lüneburg, zu Klimapolitik und Klimaschutz.
Verlinken klappt leider gerade nicht.

Kernaussage laut KI:

"Klimaschutz gelingt nur, wenn alle Verantwortung übernehmen, Fairness spürbar ist und die Politik langfristige Vorteile klar kommuniziert.
Es ist fair, wenn alle etwas verzichten – denn die Kosten des Nichthandelns sind höher und treffen letztlich alle."

Ok! Und? Irgendwas Neues? :)

TriVet 12.11.2025 09:31

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1793810)
Ok! Und? Irgendwas Neues? :)

Es braucht nichts Neues (habe ich auch nicht geschrieben), bereits Bekanntes zu berücksichtigen und sich danach zu richten würde schon reichen.
Und das hat das Interview in angenehm unaufgeregtem Ton in Erinnerung gerufen.
Vielleicht schaust/hörst du es dir einfach selbst an statt KI eine Zusammenfassung geben zu lassen.

Schwarzfahrer 12.11.2025 10:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793809)
Kurz und knapp: Atomkraft wird preislich wettbewerbsfähig durch staatliche Subventionen und vom Staat festgesetzte Strompreise.

Wird bei Sonne und Wind nicht auch genau dies getan seit vielen Jahren?

Genussläufer 12.11.2025 10:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793809)
Dort steht als Fazit:
"Wie die chinesische Erfahrung zeigt, sind neben den nationalen Zielen für saubere Energie konkrete, langfristige Verpflichtungen zur Kernenergie erforderlich. Solche Verpflichtungen müssen durch stabile Vorschriften, staatliche Subventionen und Finanzierungsinstrumente sowie durch langfristige Preissicherheit durch Mechanismen wie Stromkaufverträge unterstützt werden - Verträge zwischen einem Stromversorger und einem Käufer zu einem vereinbarten Preis"
Kurz und knapp: Atomkraft wird preislich wettbewerbsfähig durch staatliche Subventionen und vom Staat festgesetzte Strompreise. Ohne Subventionen und mit einer Preisbildung an einem freien Markt scheint es nicht zu gehen. Das entspricht genau unserer Erfahrung.

Faire Punkte. Die kann und will ich in Teilen nichtmal widerlegen. Allerdings ist meine Perspektive hier anders. Schau mal in die einzeln Subventionen rein. Da fließt kaum Geld. Das ist kein so übles Geschäft wie unsere Energiewende. Mal einfach gesprochen nehmen die ihre AKW's in die kritische Infrastrukur. Alle AKWs sind vom Staat kontrolliert, auch wenn sie börsennotiert sind. Dadurch haben sie einen immensen Finanzierungsvorteil. Die garantierten Strompreise liegen übrigens genau auf Marktebene. Aktuell hast Du hier keinen Vorteil auf der Betreiberseite. Langfristig hast Du aber Sicherheit. Erstens kannst Du auf dem Markt heute keine Kontrakte über diese Zeiten machen und zweitens wäre das ein Derivate Alptraum.

Genehmigung und andere regulatorische Themen gehen auch deutlich schneller und kostengünsiger.

Also ja, die Anbieter profitieren hier. Wir haben aber keine Assymetrie, wo Erträge privatisiert und Risiken sozialisiert werden. Der Move der Zuordnung zur kritischen Infrastruktur und somit zu Verstaatlichung hat hier durchaus Vorteile. Ob das hier funktionieren könnte, weiss ich nicht. Die Ineffizienz der EDF z.B. ist legendär. Man könnte so auf jeden Fall eine Energiequelle nutzen, die preiswert, immer verfügbar und CO2 neutral ist.

Genussläufer 12.11.2025 10:36

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1793808)
Bezieht sich das ua auf diesen Comment bei Nature?

https://www.nature.com/articles/d41586-025-02341-z


Text: https://archive.ph/Tpe0j

m.

Ja, danke Dir. Genau die meinte ich. Es gibt noch ein paar andere Arbeiten zu dem Thema. Das geht alles in ein ähnliche Richtung. Wenn Du nun nach Frankreich, GB, Südkorea, etc. schaust, siehst Du überall Entwicklungen in diese Richtung. Ich meine nicht technisch, sondern organisatorisch. Selbst die USA schneiden sich eine Scheibe ab und treten über die Bundesstaaten als Kreditgeber auf.

Klugschnacker 12.11.2025 10:41

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1793813)
Wird bei Sonne und Wind nicht auch genau dies getan seit vielen Jahren?

Mag sein, aber Du und Genussläufer sind doch gegen Subventionen und gegen zentralistisch festgesetzte Preise.

Genussläufer 12.11.2025 10:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793816)
Mag sein, aber Du und Genussläufer sind doch gegen Subventionen und gegen zentralistisch festgesetzte Preise.

Die festgesetzten Preise bei den AKWs liegen auf Marktniveau. Oder hast Du andere Informationen?

sabine-g 12.11.2025 10:56

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793814)
AKW's

Ich verstehe nicht warum man auf AKWs setzen sollte.
Bauzeit: ewig
Endlager: nicht vorhanden
etc.

Warum hälst du daran fest?

TriVet 12.11.2025 10:57

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793814)
Energiequelle nutzen, die preiswert, immer verfügbar und CO2 neutral ist.

Wenn überhaupt, dann doch eher billig als den Preis wert.
Solange verfügbar, bis irgendein Uranlieferant es sich anders überlegt oder einfach nur den Preis hochschraubt.
Wind, Sonne et al. Haben wir im eigenen Land.
Das müsste doch dein Kapitalistenherz erfreuen, wenn wir selbst das Geld verdienen statt putin, Trump und Exxon.
CO2 neutral mit wohlwollen ok, was ist mit „hitzeflauten, wenn die Flüsse eh zu warm sind und sowieso nicht mehr genug Wasser führen?

Genussläufer 12.11.2025 10:59

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1793820)
Ich verstehe nicht warum man auf AKWs setzen sollte.
Bauzeit: ewig
Endlager: nicht vorhanden
etc.

Warum hälst du daran fest?

Weil es andere Länder gibt, die damit preiswert und CO2 neutral ihre Grundlast bereitstellen. Die Bauzeit hat sich durch die Linienproduktion in China deutlich reduziert. Und da wo Genehmigungen nicht der große Verzögerter sind, wird auch in time und budget gebaut.

Genussläufer 12.11.2025 11:04

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793821)
Wenn überhaupt, dann doch eher billig als den Preis wert.
Solange verfügbar, bis irgendein Uranlieferant es sich anders überlegt oder einfach nur den Preis hochschraubt.
Wind, Sonne et al. Haben wir im eigenen Land.

Du meinst, weil wir bei so ziemlich allen Rohstoffen ausser Uran in die eigenen Mienen fahren können?

Du meinst, dass wir nicht auf Lithium, Cobalt, Nickel, Kupfer, seltene Erden aus anderen Ländern zurückgreifen müssen? Du meinst, dass dort die Abhängigkeit insbesondere die Diversifikationsmöglichkeiten besser zu handeln sind als bei Uran?

Jimmi 12.11.2025 11:05

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793822)
Weil es andere Länder gibt, die damit preiswert und CO2 neutral ihre Grundlast bereitstellen. Die Bauzeit hat sich durch die Linienproduktion in China deutlich reduziert. Und da wo Genehmigungen nicht der große Verzögerter sind, wird auch in time und budget gebaut.

Was ist dann hier https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkr..._Hinkley_Point schiefgelaufen?

Würdest Du zur Grundsicherung der Energieversorgung chinesische Kraftwerke einkaufen und Dich damit in eine weitere Abhängigkeit begeben wollen?

TriVet 12.11.2025 11:07

„Grundlast“ ist sooo Achtziger, damit gewinnst du heute keinen Blumentopf mehr.
Ich habe das chattie extra für dich formulieren lassen:

Kurz gesagt: Eine klassische zentrale Grundlastversorgung ist im neuen Energiesystem weder notwendig noch sinnvoll – sie wird ersetzt durch ein flexibles, vernetztes, dezentral gesteuertes System.

1. Was „Grundlast“ früher bedeutete

„Grundlast“ war über Jahrzehnte der Anteil am Strombedarf, der dauerhaft und gleichmäßig vorhanden war – etwa:
• Dauerbetrieb von Haushalten, Industrie, Infrastruktur, etc.
• Gedeckt durch Kraftwerke mit konstantem Leistungsoutput (Kohle, Kernkraft, Laufwasser, später Gas).

Diese Logik funktionierte, weil:
• Verbrauch relativ stabil war,
• Erzeugung zentral und planbar,
• Strom nicht sinnvoll speicherbar.

➡️ Konstanz + Zentralität + Einwegfluss (Erzeugung → Verbraucher).



2. Warum das heute nicht mehr passt

Mit Photovoltaik, Windkraft, Speichern, Smart Grids, Wärmepumpen und E-Mobilität gilt:
• Erzeugung schwankt stark,
• Verbrauch wird steuerbar (smart),
• Netze sind digitalisiert,
• Strom kann dezent gespeichert oder verschoben werden.

Das Systemziel ist nicht mehr: „eine konstante Quelle hält das Netz stabil“,
sondern:

„Das System hält sich selbst stabil, indem viele flexible Komponenten miteinander kooperieren.“



🔁 3. Moderne Alternative: „Dynamisches Gleichgewicht“

An die Stelle der Grundlast tritt Systemflexibilität – das Netz balanciert permanent zwischen:
• Erzeugung (Wind, Sonne, Biogas, etc.),
• kurzfristigen Speichern (Batterien, Pumpspeicher, EVs),
• steuerbaren Verbrauchern (Wärmepumpen, Industrieprozesse, Ladezeiten),
• und Netzaustausch (regional/international).

Das funktioniert, weil sich heute:
• Erzeugung anpassen lässt (z. B. Winddrosselung, PV-Management),
• Verbrauch verschieben lässt (Demand Side Response),
• Strom lokal speichern oder verteilen lässt (Batterien, Wärmespeicher, Wasserstoff).

JENS-KLEVE 12.11.2025 11:08

Zitat:

Zitat von Microsash (Beitrag 1793751)
Ich arbeite im einzigen Stahlwerk in BW. Der grösste Einzelenergieverbraucher des Landes. Tag täglich neue Meldungen über Auflagen, Zölle und Umweltregulationen.
Mache mir schon Sorgen um die Zukunft ........

Profitiert ihr von schwankenden Strompreisen? Inwiefern könnt ihr euren Strombedarf hoch und runterfahren, wenn Sonne scheint oder viel Wind weht, bzw. Wenig? Bei den Mengen müsste da ja enormes Potential liegen.

TriVet 12.11.2025 11:11

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793824)
Du meinst, dass wir nicht auf Lithium

Man kann zwar gute Miene zum schlechten Spiel machen, aber Minen brauchst du nicht, eine Bohrung reicht.
ZB Lithium schaust du mal Rheinebene oder irgendwo in Mecklenburg Vorpommern, da hat es wohl reichlichst.
Außerdem kann man das Zeug, wenn erstmal ausgegraben, recht leicht recyceln, während Uran genau wie Gas und Öl nur einmal verbraucht werden.

trithos 12.11.2025 11:13

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793824)
Du meinst, weil wir bei so ziemlich allen Rohstoffen ausser Uran in die eigenen Mienen fahren können?

Du meinst, dass wir nicht auf Lithium, Cobalt, Nickel, Kupfer, seltene Erden aus anderen Ländern zurückgreifen müssen? Du meinst, dass dort die Abhängigkeit insbesondere die Diversifikationsmöglichkeiten besser zu handeln sind als bei Uran?

Der Unterschied ist, dass wir Lithium, usw. nicht als Brennstoff für den laufenden Betrieb brauchen, Uran aber schon.

Genussläufer 12.11.2025 11:24

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1793825)
Was ist dann hier https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkr..._Hinkley_Point schiefgelaufen?

Würdest Du zur Grundsicherung der Energieversorgung chinesische Kraftwerke einkaufen und Dich damit in eine weitere Abhängigkeit begeben wollen?

Es gab auch andere Probleme. Flamanville 3 oder auch Vogtle Units 3 & 4 waren im Bau ein Desaster. Hauptgründe waren mieses Projektmanagement, sich während der Bauzeit verändernde Regularien, in Teilen Inflationäre Tendenzen während der Bauzeit, etc. Hinkley war aber meines Wissens das Hauptthema das Finanzierungsmodell und die damit verbundenen Problem. Das war auch der Auslöser für den neuen Finanzierungsweg in GB.

Die Frage mit den chinesischen AKWs ist sicher kontrovers. Natürlich muss man sich fragen, welche Nachteile man hat. Man muss aber auch abwägen, welche Nachteile man hat, wenn man es nicht tun würde. Ich würde eher dazu tendieren, chinesische Werke einzukaufen. Ich weiss aber nicht, ob es schon Alternativen gibt. Die Südkoreaner sind da ähnlich unterwegs.

Genussläufer 12.11.2025 11:29

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1793829)
Der Unterschied ist, dass wir Lithium, usw. nicht als Brennstoff für den laufenden Betrieb brauchen, Uran aber schon.

Wir müssen aber die Module permanent austauschen. Und in den Atomkraftwerken hast Du in der Regel Vorräte zwischen 2 und 3 Jahren. Frankreich und Japan haben dann noch überregionale Vorräte für 6 bis 7 Jahre. Da geht nicht von heute auf morgen das Licht aus. Aber grundsätzlich hast Du hier natürlich eine Abhängigkeit. Das haben wir als rohstoffarmes Land auf auf so ziemlich jedem Gebiet.

dr_big 12.11.2025 11:31

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793828)
Man kann zwar gute Miene zum schlechten Spiel machen, aber Minen brauchst du nicht, eine Bohrung reicht.
ZB Lithium schaust du mal Rheinebene oder irgendwo in Mecklenburg Vorpommern, da hat es wohl reichlichst.
Außerdem kann man das Zeug, wenn erstmal ausgegraben, recht leicht recyceln, während Uran genau wie Gas und Öl nur einmal verbraucht werden.

Spanien hat genug Lithium für die ganze EU.

Genussläufer 12.11.2025 11:52

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793828)
Man kann zwar gute Miene zum schlechten Spiel machen, aber Minen brauchst du nicht, eine Bohrung reicht.
ZB Lithium schaust du mal Rheinebene oder irgendwo in Mecklenburg Vorpommern, da hat es wohl reichlichst.
Außerdem kann man das Zeug, wenn erstmal ausgegraben, recht leicht recyceln, während Uran genau wie Gas und Öl nur einmal verbraucht werden.

Lies nochmal durch, was du geschrieben hast. Da sind ein paar Dinge versteckt, die geil klingen, aber nicht so wirklich richtig sind. Wenn doch, würde ich sofort investieren.
Lithium aus der Rheinebene? Das kling natürlich super, nur liegt der Gehalt bei 150 mg pro Liter. Das heißt, Du müsstest Milliarden Liter Thermalwasser hochpumpen, um ein paar Tonnen rauszuholen. Wirtschaftlich ist das (noch) nicht. Aber eine spannende Hypothese.
Und das Recycling wird langfristig sicher wichtig, aber aktuell liegt die Rückgewinnungsquote bei Lithium unter einem Prozent.
Uran dagegen ist zwar endlich, aber eine Tonne deckt den Energiebedarf einer Großstadt für ein Jahr. Bei Lithium, Kupfer, Nickel & Co. reden wir über Millionen Tonnen, die ständig neu gefördert werden müssen. Wenn das wirklich so einfach wäre, wie du schreibst, wäre das die größte Investmentchance Europas.

TriVet 12.11.2025 12:06

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793836)
Lithium aus der Rheinebene? Das kling natürlich super, nur liegt der Gehalt bei 150 mg pro Liter. Das heißt, Du müsstest Milliarden Liter Thermalwasser hochpumpen, um ein paar Tonnen rauszuholen. Wirtschaftlich ist das (noch) nicht. Aber eine spannende Hypothese..

So what?
Du siehst halt alles nur unter finanziellen Bedingungen.
Wie wäre es zb, die Milliarden Liter (vor allem) mit billigen Überschussstrom hochzupumpen, gleichzeitig noch die Waerme zu nutzen (zB Fernwärme, Strom).
Abgesehen davon, dass man den Prozess sicher noch optimieren kann, wenn man ähnlich viel Forschungsaufwand betreiben würde wie bei der Kernspaltung.

Genussläufer 12.11.2025 12:11

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793839)
So what?
Du siehst halt alles nur unter finanziellen Bedingungen.

Nein, ich sehe es auch unter finanziellen Bedingungen. Wenn wir uns durch Ignoranz aus dem Markt schießen, ist auch niemanden geholfen.

sabine-g 12.11.2025 12:30

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793840)
Nein, ich sehe es auch unter finanziellen Bedingungen.

Die Chinesen haben da vielleicht kein Problem mit, dir scheint jedoch das Endlagerproblem egal zu sein und damit auch die Zukunft der Menschen die sich damit rumplagen müssen.
Oder einfach ab in den Bodensee damit?
Oder vielleicht in die Ostsee ? Die ist eh schon genügend kontaminiert vom 2. WK.

Genussläufer 12.11.2025 12:38

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1793842)
Die Chinesen haben da vielleicht kein Problem mit, dir scheint jedoch das Endlagerproblem egal zu sein und damit auch die Zukunft der Menschen die sich damit rumplagen müssen.

Mir ist das Problem genauso egal wie den Amerikanern, Kanadiern, Finnen, Schweden, Belgiern, Südkoreanern, etc. Sie akzeptieren das. Ich auch.

Klugschnacker 12.11.2025 13:15

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1793810)
Kernaussage laut KI:

"Klimaschutz gelingt nur, wenn alle Verantwortung übernehmen, Fairness spürbar ist und die Politik langfristige Vorteile klar kommuniziert.
Es ist fair, wenn alle etwas verzichten – denn die Kosten des Nichthandelns sind höher und treffen letztlich alle."

Die "Kosten den Nichthandelns" sind aus meiner Sicht in der ganzen Debatte zu wenig konkret. Welchen Preis bezahlen wir für die Erwärmung Europas um 5°C in den kommenden Jahrzehnten (wir befinden uns auf dieser Entwicklungskurve)?

In der politischen Debatte tauchen diese Kosten an materiellen und immateriellen Gütern praktisch gar nicht auf. Die wissenschaftliche Debatte findet in der Öffentlichkeit wenig Gehör. 1.5° oder 2.0° oder demnächst 2.5°C globale Erwärmung – die meisten Menschen sehen da keinen konkreten Unterschied.

Oder mit anderen Worten: Welchen Unterschied macht es, ob wir im Jahr 2050 oder 2060 oder 2070 klimaneutral werden? Diese Unterschiede gilt es klar zu benennen.

qbz 12.11.2025 13:25

das schreibt der NABU über den Lithium Abbau aus Tiefenwasser in DE:

Zitat:

"......In der Nähe von Landau hat die australische Firma Vulkan Energy das Geothermie-Kraftwerk Insheim gekauft und in einer Pilotanlage die Lithium-Extraktion gestartet. Das 160 Grad Celsius heiße Tiefenwasser wird unverändert zur kommunalen Fernwärme-Versorgung verwendet. Abgekühlt auf 60 Grad wird danach in mehreren Schritten mit Hilfe von Ionentauschern, Elektroden und Spezialfiltern das Lithium entzogen.

Pro Liter sind 150 bis 200 Milligramm Lithium gelöst. Berechnungen halten eine Jahresgewinnung von 40.000 Tonnen Lithiumhydroxid aus dem Tiefenwasser des Oberrheingrabens für möglich. Die bestehenden Geothermie-Kraftwerke reichen dafür allerdings nicht aus. Auch am Oberrhein wird daher erkundet, wo sich weitere Bohrungen lohnen.

Umweltfolgen ungewiss

Abraumhalden entstehen bei der Tiefenwasser-Extraktion nicht, der Energiebedarf für die Verfahrensschritte kann aus der Wärme abgedeckt werden und der Chemieeinsatz hält sich in Grenzen. Eine endgültige Abschätzung der Umweltfolgen ist dennoch schwer. Bei der EU scheint man von dem Vulkan-Projekt überzeugt, denn im März wurde es in die Liste der strategischen Projekte des Critical Raw Materials Act (CRMA) übernommen. Damit sind verbesserte Finanzierungsmöglichkeiten und beschleunigte Genehmigungsverfahren verbunden......
https://www.nabu.de/umwelt-und-resso...ffe/36282.html

keko# 12.11.2025 14:26

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793811)
Es braucht nichts Neues (habe ich auch nicht geschrieben), bereits Bekanntes zu berücksichtigen und sich danach zu richten würde schon reichen.
Und das hat das Interview in angenehm unaufgeregtem Ton in Erinnerung gerufen.
Vielleicht schaust/hörst du es dir einfach selbst an statt KI eine Zusammenfassung geben zu lassen.

Ich habe das Interview zuerst aufmerksam gelesen. Um sicher zu sein, dass ich nichts verpasst habe, habe ich die KI befragt, die aber mein Gefühl bestätigt hat.
Ich finde übrigens schon, dass es neue Konzepte braucht.

Mir wurde gesagt, heute Abend um 20:15 lohnt sich ZDF einzuschalten:
https://www.ardmediathek.de/sendung/...Ivc3RJZC8xODEx

Klugschnacker 12.11.2025 15:22

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793844)
Mir ist das Problem genauso egal wie den Amerikanern, Kanadiern, Finnen, Schweden, Belgiern, Südkoreanern, etc.

Glaube ich Dir nicht. Du hast Dich mehr oder weniger Dein ganzes Leben lang in Deiner Freizeit in der schönen Natur bewegt. So etwas tut man nicht ohne Begeisterung für eine schöne und intakte Umwelt.

Auch wenn Du in diesem Thread die Natur vorrangig als eine wirtschaftliche Ressource, und Menschen vor allem als Erzeuger und Nutznießer von Konsumgütern darstellst, nehme ich Dir diese Ignoranz nicht ab. Dass die Natur ein Existenz- und Lebensrecht aus sich selbst heraus hat, und nicht nur nach der Nützlichkeit für die heute lebenden Menschen bewertet werden kann, ist Dir im Kopf und im Herzen sonnenklar. Davon bin ich überzeugt.

Ich denke, dass wir an den Punkt kommen werden, wo Dich eine emissionsfreie Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien begeistern wird. Bis dahin kannst Du von mir aus alle drei Seiten den Atomblues singen. Aber irgendwann kriegen wir Dich!
:Blumen:

Genussläufer 12.11.2025 15:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793855)
Glaube ich Dir nicht. Du hast Dich mehr oder weniger Dein ganzes Leben lang in Deiner Freizeit in der schönen Natur bewegt. So etwas tut man nicht ohne Begeisterung für eine schöne und intakte Umwelt.

Ich habe das bewusst so beschrieben. Ich hätte auch anstatt "das interessiert mich genauso wenig wie die..." auch "das interessiert mich genauso wenig wie die... und ich nehme es dennoch in Kauf" schreiben können. Letztendlich ist das alles deutlich weniger rohstoffintensiv wie Solar und Wind. Ich hatte den Rohstoffbedarf hier schon mehrfach durchdekliniert.

Zitat:

Ich denke, dass wir an den Punkt kommen werden, wo Dich eine emissionsfreie Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien begeistern wird. Bis dahin kannst Du von mir aus alle drei Seiten den Atomblues singen. Aber irgendwann kriegen wir Dich!
Nein. Das wird nicht passieren. Ich setze auf Wegzug. Ich bin einfach nicht bereit für diesen Unsinn Steuern zu zahlen. Das bezieht sich aber nicht nur auf die Klimapolitik. Das muss ich fairerweise dazusagen :Blumen:

keko# 12.11.2025 15:54

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793856)
...
Nein. Das wird nicht passieren. Ich setze auf Wegzug. Ich bin einfach nicht bereit für diesen Unsinn Steuern zu zahlen. Das bezieht sich aber nicht nur auf die Klimapolitik. Das muss ich fairerweise dazusagen :Blumen:

Wo willst du denn hinziehen?

Eine mir gut bekannte Abiturientin, die im Sommer für ein halbes Jahr nach China gehen wollte, hat das nach 3 Monaten vorzeitig abgebrochen.

DE als Package gesehen rangiert in meiner Hitliste immer noch sehr, sehr weit oben, auch wenn manches rauf und runter kritisieren kann.

Genussläufer 12.11.2025 16:11

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1793858)
Wo willst du denn hinziehen?

ich habe jetzt so ziemlich das gesamte Vermögen in eine Holding gepackt. Eigentlich gefällt mir D auch sehr gut. Das liegt aber eher an Freunden und Bekannten. Ich werde mittelfristig meinen steuerlichen Wohnsitz nach Zypern oder Malta verlegen. Ansonsten bin ich in der Gestaltung relativ frei. Es gibt klare Regeln, um nicht ins deutsche Steuersystem zu fallen. Und diese werde ich berücksichtigen. Und natürlich werde ich auch darauf aufpassen müssen, nicht in anderen Ländern durch Schludrigkeit steuerlich ansässig zu werden. Eigentlich würde ich gern nach Asien oder Südamerika. Dann bin ich aber viel zu weit weg von Freunden und meinen Eltern. Mit Zypern oder Malta kauft man sich auf jeden Fall erstmal Flexibilität ein.

Wenn ich auf den deutschen Haushalt schaue und die immer weiter abnehmende Flexibilität, wird es hier zwangsläufig zu Verteilungskämpfen kommen müssen. Das wird dann auch keine Regierung mehr verhindern können. Diesen Kämpfen würde ich gern aus dem Weg gehen.

Klugschnacker 12.11.2025 16:22

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793859)
iIch werde mittelfristig meinen steuerlichen Wohnsitz nach Zypern oder Malta verlegen.

Oh, zwei links regierte und recht migrationsoffene Länder ohne Atomenergie. Hat Deine Wahl vorwiegend finanzielle Gründe?

Genussläufer 12.11.2025 16:36

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793860)
Oh, zwei links regierte und recht migrationsoffene Länder ohne Atomenergie. Hat Deine Wahl vorwiegend finanzielle Gründe?

Ja klar. Und sie geben mir Flexibilität. Dubai ist nicht, wohin ich wollte. Keine Steuern ist auch nicht alles. Die Migration läuft dort anders als hier bei uns. Malta und Zypern sind ja nun zweifelsfrei näher an Afrika und dem mittleren Osten. Da bleiben die Migranten aber nicht hängen. Es gibt auch keine Anreize dafür. Die Regeln für den Aufenthalt in Zypern und Malta gefallen mir gut. Und 2 Monate pro Jahr in Zypern kann ich mir auch gut vorstellen. Warum nicht? Energetisch sind die halt nahezu komplett auf fossile aus. Ok, Malta importiert 20% aus Italien. Das sind aber keine Gründe pro oder contra. Für mich zählt Flexibilität, einfaches und EU-konformes Unternehmensrecht. Und mein größter Kostenblock wird endlich mal etwas reduziert. Rein ökonomisch würde ich wohl (zumindest innerhalb der EU) eher nach Polen oder Tschechien. Das läge für mich auch günstig. Tschechien und die Slowakei haben noch das Schmankerl, dass sie eine 3- bzw. einjährige Spekulationsfrist haben. Das hat natürlich auch Charme.

TriVet 12.11.2025 16:57

Ich würde mir unbedingt die Zähne vorher noch alle machen lassen, und am besten eh die deutsche Krankenversicherung beibehalten, man wird ja nicht jünger. :Nee:

Genussläufer 12.11.2025 17:01

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793864)
Ich würde mir unbedingt die Zähne vorher noch alle machen lassen, und am besten eh die deutsche Krankenversicherung beibehalten, man wird ja nicht jünger. :Nee:

Ich bin schon immer privat versichert. Ich bin auch überzeugt, dass ich deutlich mehr in dieses System eingezahlt habe als 99% der anderen Bürger.

Adept 12.11.2025 17:24

Genussläufer ist und wird nicht der einzige sein, der das sinkende Schiff DE verlässt.

Vor ein paar Jahren, als noch Grün mit am Hebel sass, hiess es hier
„Du kannst doch aus Deutschland gehen, wenns dir nicht gefällt!“
Das machen jetzt halt einige. :Huhu:

keko# 12.11.2025 17:32

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793866)
Genussläufer ist und wird nicht der einzige sein, der das sinkende Schiff DE verlässt.

Vor ein paar Jahren, als noch Grün mit am Hebel sass, hiess es hier
„Du kannst doch aus Deutschland gehen, wenns dir nicht gefällt!“
Das machen jetzt halt einige. :Huhu:

In meinem Bekanntenkreis kenne ich mittlerweile ein paar Auswanderer. Ende Dezember besuche ich sie wieder in Andalusien. Dort gibt es sogar eine deutsche Schule und deutsche Ärzte. Das klappt ganz gut. Bisher hatten sie hier in DE in der Vorstadt noch eine Wohnung, die haben sie jetzt verkauft.
Meine Chefin arbeitet auch von dort.

Klugschnacker 12.11.2025 17:43

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793866)
Vor ein paar Jahren, als noch Grün mit am Hebel sass, hiess es hier
„Du kannst doch aus Deutschland gehen, wenns dir nicht gefällt!“
Das machen jetzt halt einige. :Huhu:

Dass mittlerweile die CDU am Hebel sitzt, haben die offenbar nicht mitbekommen.
:Huhu:

Klugschnacker 12.11.2025 18:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793860)
Hat Deine Wahl vorwiegend finanzielle Gründe?

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793863)
Ja klar. […] 2 Monate pro Jahr in Zypern kann ich mir auch gut vorstellen. Warum nicht?

Wenn Du die restlichen 10 Monate bei uns in Deutschland wohnst, fände ich es fair, hier auch Deine Steuern zu zahlen.


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