Klugschnacker |
12.09.2016 14:11 |
Zitat:
Zitat von MattF
(Beitrag 1254220)
Man muss aber wie in der juristerei genau lesen, jedes Wort. Da steht:
Zitat:
daß jeder, der fortwährend eine Frau ansieht, um so in Leidenschaft zu ihr zu entbrennen, in seinem Herzen schon mit ihr Ehebruch begangen hat.
|
Also wenn man mal die Nachbarin sieht und einen Ständer bekommt, dann ist das nicht fortwährend sondern zufällig. Also kein Ehebruch. Dazu kommt da steht "um so ", also ist das eine Willenssache. Nicht unkontrollierbar. Wenn man ständig hinter dem Fenster steht um nach ihr zu spannen, dann erst ist das Ehebruch.
|
Es geht um den Tatbestand des Ehebruchs im Herzen. Wie es dazu kommt, ob durch andauerndes aktives Hinterherspannen oder durch nicht kontrollierbare Tagträume, spielt keine Rolle. Was zählt, ist der gedankliche Ehebruch. Er wird gleichgesetzt mit dem tatsächlichen Ehebruch, der den Christen nach den 10 Geboten verboten ist. Diese Gleichsetzung ist die zentrale Botschaft.
keko# erklärt die ins psychopathische abrutschende Empfehlung der Bibel, sich notfalls besser selbst zu verstümmeln, als einen Ausdruck des damaligen Zeitgeists. Aber kann man das nicht immer sagen? Waren nicht alle großen Massaker, Völkermorde oder Menschenverbrennungen Ausdruck des damaligen Zeitgeists? Die Bibel hat jedoch den gegenteiligen Anspruch: Ein vom Zeitgeist unabhängiger moralischer Kompass zu sein. Daran muss sie sich messen lassen. Auch bei empfohlenen Selbstverstümmelungen aufgrund nur eingebildeter Verfehlungen, bei detaillierten Hinweisen, wie mit Sklaven umzugehen sei, bei Aufforderungen zum Völkermord, beim Höllenfeuer für die Andersgläubigen und so weiter.
Ginge es um andere Religionen als dem Christentum, würden wir, denke ich, die Spannung zwischen Anspruch und Wirklichkeit der jeweiligen heiligen Schriften und Bräuche klarer sehen.
:Blumen:
|