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Genussläufer 29.10.2025 19:02

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1792998)
Dieses Argument höre ich immer wieder.

Meine Antwort: Scheiss auf die Rente! Es geht um die junge Generation und nicht um die Alten. Das ist viel wichtiger. Wir haben diesen Fehler schon bei Corona gemacht: Nur für die Alten die ganzen jungen Generationen gegeisselt.

Es könnte sogar sein, dass sinkende Bevölkerung in naher Zukunft ein Vorteil sein könnte. Die Frage wird hier sein, ob sich viele Berufsbilder durch Automatisierung und KI nicht per se in Luft auflösen. Das mag jetzt nicht vorstellbar sein. Als ein mögliches Szenario könnte man dies dennoch auf dem Schirm haben.

TriVet 29.10.2025 19:04

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1792993)
Laut Statista ist der Anteil Erneuerbarer Energien am Energieverbrauch weltweit bei 18,7 %. Ich finde, diese Zahl gehört zur Einordnung der aktuellen Bedeutung mit dazu, nur relative Änderungen sagen an sich nichts aus.

Das wurde in den letzten 10 Jahren erreicht. Bei dieser Wachstumsrate braucht es allerdings noch viele Jahrzehnte (> 15), bis die Erneuerbaren tatsächlich alle fossilen Quellen verdrängt haben. Klimaneutralität bis 2050 würde ein um Faktor 6 schnellere Verbreitung der Erneuerbaren voraussetzen, als bisher - ist das realistisch?

Ja, das Geheimnis des exponentiellen Wachstums.
Ewiges Mysterium.
Selbst Ungarn hat übrigens aktuell ca. 1/4 EE. Tendenz: zunehmend. ;)
Und damit sind sie wahrhaftig nicht allein.
Es gibt Stimmen, die glauben dass Strom bald (fast) nichts mehr kostet:
zB Frau Chase, Solar Analystin bei Bloomberg:
https://youtu.be/BsVhgta2WAo?si=tCrl8tchpBKDBCJE

Schwarzfahrer 29.10.2025 19:13

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1792843)
Aber China!!:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Was ich gerade sehe zum EE-mäßig hochgelobten China:
CO2-Ausstoß je produzierter kWh 2024/25: 487 gCO2eq/kWh.

Deutschland hat 298 gCO2eq/kWh aufzuweisen,

Frankreich gar nur 35 gCO2eq/kWh

Ist das nicht ein wichtigeres Maß für die Klimafreundlichkeit eines Systems und damit möglicher Vorbildwirkung, als irgendwelche relativen Wachstums- und Investitionsänderungen, die so gerne zitiert werden? (@ Genussläufer: ja es ist nur der Strom, die Gesamtenergie ist nochmal eine andere Nummer, vielleicht gibt es dazu auch eine Seite).

Schwarzfahrer 29.10.2025 19:22

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1792998)
Dieses Argument höre ich immer wieder.

Meine Antwort: Scheiss auf die Rente! Es geht um die junge Generation und nicht um die Alten. Das ist viel wichtiger.

Also zurück zum "sozialverträglichen Frühableben". Oder feinfühliger ausgedrückt "Senizid".

Disclaimer: für empfindlche Seelen sei hier darauf hingewiesen, daß obiges bitterer Sarkasmus ist, kein ernster Vorschlag.


Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1792998)
Wir haben diesen Fehler schon bei Corona gemacht: Nur für die Alten die ganzen jungen Generationen gegeisselt.

Falsch, es wurden alle gegeisselt, ganz besonders die Alten, die einsam leiden und sterben mussten.

Adept 29.10.2025 19:28

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1793003)
Also zurück zum "sozialverträglichen Frühableben". Oder feinfühliger ausgedrückt "Senizid".

Disclaimer: für empfindlche Seelen sei hier darauf hingewiesen, daß obiges bitterer Sarkasmus ist, kein ernster Vorschlag.


Falsch, es wurden alle gegeisselt, ganz besonders die Alten, die einsam leiden und sterben mussten.

Ja, die auch. Aber die ganzen Maßnahmen waren ja nur, um die Alten zu schützen.

Wenn das oben deine Lösung ist, ist das dein Problem und du kannst es behalten. :Huhu:

Genussläufer 29.10.2025 19:33

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793004)
Ja, die auch. Aber die ganzen Maßnahmen waren ja nur, um die Alten zu schützen.

Naja, da habe sicher nicht alle Alten drum gebeten. Allerdings stimme ich Dir in Bezug darauf, dass die jüngere Generation die Kosten allein tragen soll, voll und ganz zu. Nur den Bezug zu Corona können wir den Alten nicht in die Schuhe schieben.

Schwarzfahrer 29.10.2025 19:46

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793001)
Ja, das Geheimnis des exponentiellen Wachstums.
Ewiges Mysterium.

Wird schon werden, wenn sich Windmühlen wie Viren verbreiten, und nicht mehr gebaut werden müssen. Vielleicht was für die mRNA-Forschung.

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793001)
Selbst Ungarn hat übrigens aktuell ca. 1/4 EE. Tendenz: zunehmend. ;)

Ja, sogar die Ungarn haben einen klimafreundlicheren Strommix, als Deutschland, ich sehe dort allerdings nur ca. 20 % Wind/Sonne/Wasser/Biogas, aber dafür 34 % Kernkraft, und sie bauen schon dran, diesen Anteil zu verdoppeln.
Zitat:

Und damit sind sie wahrhaftig nicht allein.

Schwarzfahrer 29.10.2025 19:49

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793004)
Wenn das oben deine Lösung ist, ist das dein Problem und du kannst es behalten. :Huhu:

Nein, es ist nicht meine Lösung, ist aber das, was mir Deine überspitzte Formulierung suggeriert. (ich sehe ein, daß sogar ein Disclaimer nicht vor falsch verstanden werden schützt). Welchen Ansatz für den Umgang mit den Alten bzw. mit der Rente wolltest Du andeuten?

TriVet 29.10.2025 20:11

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1793008)
…Ungarn.

Ja der Victor, der alte Avantgardist.
Stets erster Diener seiner Taschen. Also Verwandten. Seines Volkes, meine ich.
Also wenn der kkw bauen lassen will, dann ist das sicher durchdacht und uneigennützig.
Endlager hat er sicher auch schon klargemacht.

merz 29.10.2025 20:41

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1792993)
Laut Statista ist der Anteil Erneuerbarer Energien am Energieverbrauch weltweit bei 18,7 %. Ich finde, diese Zahl gehört zur Einordnung der aktuellen Bedeutung mit dazu, nur relative Änderungen sagen an sich nichts aus.

Das wurde in den letzten 10 Jahren erreicht.

…..

Wer es schnell liest , kurz einmal verweilt: totaler Energiebedarf, weltweit, das ist primär nicht Strom, da kommt noch Heizen/Kühlen und Transport hinzu, für Europa liegt der Wert über 20 % (gleiche Quelle), nicht schlecht für 10 verschleppte Jahre….

m.

Genussläufer 29.10.2025 23:33

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1793015)
Wer es schnell liest , kurz einmal verweilt: totaler Energiebedarf, weltweit, das ist primär nicht Strom, da kommt noch Heizen/Kühlen und Transport hinzu, für Europa liegt der Wert über 20 % (gleiche Quelle), nicht schlecht für 10 verschleppte Jahre….

m.

Sehr wichtige Anmerkung! Dann lass uns die Lupe noch weiter draufhalten. Dann stellen wir fest, dass wir 10 Jahre davor bei 13,6% waren. Das sind beachtliche 5 Prozentpunkte Steigerung. Aber was macht die Aufteilung 2024 wirklich aus? Die 18,7 setzen sich vorrangig zusammen aus:

- 6,7 % Wasserkraft
- 6,0 % Biomasse und Biosprit
- 3,8 % Windenergie
- 2,0 % Sonnenenergie

Das theoretische Potential ist für Wasserkraft und Biomasse je nach Einschätzung zwischen 30% und 50%, praktisch ein Stück weniger.

Windenergie und Sonne zeigen hier deutlich größeres Potential. Da bedarf es aber noch finanzierbarer saisonaler Speicher, um hier sinnvoll zu agieren. Kurzfristige Speicher sollten schnell gelöst werden können.

Adept 29.10.2025 23:45

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793000)
Es könnte sogar sein, dass sinkende Bevölkerung in naher Zukunft ein Vorteil sein könnte. Die Frage wird hier sein, ob sich viele Berufsbilder durch Automatisierung und KI nicht per se in Luft auflösen. Das mag jetzt nicht vorstellbar sein. Als ein mögliches Szenario könnte man dies dennoch auf dem Schirm haben.

Ja, könnte durchaus sein, dass wir durch die Verringerung der Bevölkerung auch noch mehr Vorteile haben.

Die Menschheit ist wie ein Virus. Es breitet sich aus, zerstört und zieht dann weiter. Und irgendwann ist halt alles zerstört.


Mr Smith in der Matrix hatte doch recht. :Huhu:

Genussläufer 30.10.2025 00:07

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793023)
Ja, könnte durchaus sein, dass wir durch die Verringerung der Bevölkerung auch noch mehr Vorteile haben.

Die Menschheit ist wie ein Virus. Es breitet sich aus, zerstört und zieht dann weiter. Und irgendwann ist halt alles zerstört.


Mr Smith in der Matrix hatte doch recht. :Huhu:

Spannend. ich dachte im Film, das sei Unsinn. Viren sind keine blinden Zerstörer, sondern Regulatoren und evolutionäre Werkzeuge. Und dabei sind sie ziemlich effektiv. Auch zerstören oder schaden Viren in der Regel nur einen begrenzten Teil der Wirte oder des Wirts. Von daher habe ich das als verstecktes Kompliment gegenüber der Menschheit aufgefasst. So unterschiedlich kann man Filme sehen.

TriVet 30.10.2025 03:28

Die Anstalt bringt unsere Diskussion gas gut auf den Punkt:
https://www.zdf.de/video/shows/die-a...tober-2025-100

Ab Minute 30….

Schwarzfahrer 30.10.2025 10:16

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1793026)
Die Anstalt bringt unsere Diskussion gas gut auf den Punkt:
https://www.zdf.de/video/shows/die-a...tober-2025-100

Ab Minute 30….

Ja, sie zeigen eine schöne Mischung aus guten (z.T. humoristisch wirklich gelungenen) Punkten und tiefster Verachtung und Infantilisierung des ideologischen Gegners dort, wo die Argumente fehlen. Den letzteren Aspekt finde ich allerdings persönlich abstoßend, weil es den Gegner menschlich abwertet; ohne solche Einlagen wären sie überzeugender, finde ich.

Klugschnacker 30.10.2025 10:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1792997)
Lese gerade in Buch über menschliche Psychologie, und wie sich unterschiedliche kulturell-gesellschaftlichen Hintergründe (Clanstrukturen, Bedeutung von Familie oder Gruppen vor übergeordneten Gesetzen, etc.) sich auf Friedfertigkeit, Kooperation, Effektivität, etc. auswirken. Es klingt so, daß Strategien zur Befriedung der Menschheit und Förderung von Kooperation sich nicht allein auf rationale Anreize fokussieren sollten, sondern viel mehr die (kulturspezifisch sehr unterschiedliche) Psychologie der Menschen betrachten müssen.

Wer hat das geschrieben, Björn Höcke? :Lachen2:

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1793034)
Ja, sie zeigen eine schöne Mischung aus guten (z.T. humoristisch wirklich gelungenen) Punkten und tiefster Verachtung und Infantilisierung des ideologischen Gegners dort, wo die Argumente fehlen.

In dieser Satire-Sendung wimmelt es vor Fakten und Argumenten. Es gibt sogar einen eigenen Faktencheck zur Sendung.

Mir ist keine Satire-Sendung bekannt, die vergleichbar stark auf Fakten und Argumente setzen würde wie das "Tafelstück" in der Anstalt.

Genussläufer 30.10.2025 10:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1793034)
Ja, sie zeigen eine schöne Mischung aus guten (z.T. humoristisch wirklich gelungenen) Punkten und tiefster Verachtung und Infantilisierung des ideologischen Gegners dort, wo die Argumente fehlen. Den letzteren Aspekt finde ich allerdings persönlich abstoßend, weil es den Gegner menschlich abwertet; ohne solche Einlagen wären sie überzeugender, finde ich.

Erstmal vielen Dank an TriVet für den Link. Ich fand das ziemlich lustig. Das könnte auch an einer stark ausgeprägten zynischen Ader liegen. Inhaltlich waren so ziemlich alle relevanten Überschriften genannt. Besonders lustig fand ich die Erklärung der Marktwirtschaft, wo sie nicht mal gemerkt haben, dass ihre eigenen Rechnung nie ausgehen kann. Der Wink auf die Batteriespeicher war auch misleading. Ich habe das Gefühl, dass die noch nie ein Kraftwerk kalkuliert haben. Ich meine ein kleines Solarkraftwerk.

Klugschnacker 30.10.2025 14:14

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1792963)
Das größte Risiko ist nicht der Klimaschutz, sondern schlecht gemachter Klimaschutz. Oder noch blöder. Schlecht gemachter Klimaschutz mit Nachteilen und ohne Wirkung, weil man vergessen hat, die anderen ins Boot zu holen.

Wenn die ganzen Wirtschafts- und Finanzexperten so gescheit sind und am besten wissen, wie man Umweltschutz macht:

Warum stecken wir dann in diesem Schlamassel? Warum haben die paar Jahrzehnte seit dem Zweiten Weltkrieg gereicht, um die Existenz der Menschheit zu gefährden? Und das nicht nur beim Klima, sondern auf breiter Front wie dem weltweiten Artensterben, der Vermüllung der Ozeane, die Zerstörung unwiederbringlicher Lebensräume und so weiter.

Wie erklärst Du Dir das?

Die ganzen inkompetenten Ökos hatten doch nie in irgend einem Land eine nennenswerte politische Macht. Deutschland mit seiner grünen Kleinpartei ist da noch ein Musterbeispiel und die große Ausnahme.

Mir ist dieses universale Selbstbewusstsein aufseiten der Wirtschaft ein Rätsel. Außerdem erscheint mir die Unverschämtheit grotesk, mit der das schwierige Vorankommen beim Klimaschutz ausgerechnet den Klimaschützern in die Schuhe geschoben wird.

Adept 30.10.2025 14:27

In der (Betriebs)Wirtschaft werden nur die eigenen Kosten und nicht die Kosten anderer mit einbezogen. Ausserdem auch nur das, was monetär beziffert werden kann.
Dass da die Umwelt völlig egal ist, erscheint logisch. Da helfen auch nicht die Berechnungen für das schlechte Image eines Unternehmens.

Drop 30.10.2025 14:56

Externe Effekte (Umweltverschmutzung) als externe Kosten müssen endlich angemessen in den Marktpreisen berücksichtigt werden!

deralexxx 30.10.2025 15:23

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793050)
In der (Betriebs)Wirtschaft werden nur die eigenen Kosten und nicht die Kosten anderer mit einbezogen. Ausserdem auch nur das, was monetär beziffert werden kann.
Dass da die Umwelt völlig egal ist, erscheint logisch. Da helfen auch nicht die Berechnungen für das schlechte Image eines Unternehmens.

Und dazu noch ein Planungshorizont bis zum nächsten Quartalsbericht und vllt noch zur nächsten Hauptversammlung.

Genussläufer 30.10.2025 15:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793049)
Warum stecken wir dann in diesem Schlamassel? Warum haben die paar Jahrzehnte seit dem Zweiten Weltkrieg gereicht, um die Existenz der Menschheit zu gefährden? Und das nicht nur beim Klima, sondern auf breiter Front wie dem weltweiten Artensterben, der Vermüllung der Ozeane, die Zerstörung unwiederbringlicher Lebensräume und so weiter.

Ich würde gar nicht sagen, dass wir beim Umweltschutz versagt haben. In vielen Bereichen sind wir heute deutlich besser als früher. Denke an die saubere Luft, saubere Flüsse, mehr Recycling, höhere Energieeffizienz. Das war nicht billig, aber es hat funktioniert, weil die Ziele klar waren und wir den Fortschritt messen konnten. Beim Klimaschutz ist das anders.

Wir fokussieren uns auf teure, bürokratische und meist nur lokal gedachte Strategien, obwohl das Problem global ist. Gleichzeitig verzetteln wir uns in unzähligen Detailmaßnahmen, die zwar unwirksam sind, aber mit Symbolik glänzen. So entsteht das Gefühl ständiger Gängelung bei gleichzeitig überschaubarem Nutzen. Das Problem ist doch nicht, dass wir zu viel Klimaschutz machen, sondern dass wir ihn zersplittert, ineffizient und ohne echte Einbindung der großen Emittenten betreiben.
Warum wirbt unsere Außenpolitik nicht mit aller Kraft um echte Klimakooperation mit China, Indien, den Förderländern fossiler Energie? Ohne sie ist das alles nur teure Selbstkasteiung. Aber wir labern dann dort lieber über feministische Außenpolitik und verheddern uns in innenpolitischen Details. Das zeigt doch, dass auch in der Politik die Priorität nicht auf dem Klima liegt. Bei unserer Aussenministerin war das besonders deutlich.
Und das wird noch viel lustiger. Wir überbieten uns moralisch und wollen fünf Jahre vor der EU klimaneutral sein. Und im System liegen fest definierte CO₂-Zertifikate. Das Ergebnis? Wir verbrauchen sie nicht, aber unsere Nachbarn schon. Das senkt keine Emissionen, das verschiebt sie nur – und genau das ist das Grundproblem unseres Klimaschutzes: viel Aufwand, wenig Wirkung. Das ist absurd.

qbz 30.10.2025 16:03

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793056)
Ich würde gar nicht sagen, dass wir beim Umweltschutz versagt haben. In vielen Bereichen sind wir heute deutlich besser als früher. Denke an die saubere Luft, saubere Flüsse, mehr Recycling, höhere Energieeffizienz. Das war nicht billig, aber es hat funktioniert, weil die Ziele klar waren und wir den Fortschritt messen konnten. Beim Klimaschutz ist das anders.

Du vergisst:

Zitat:

"Die Weltnaturschutzunion IUCN konstatiert den Tier- und Pflanzenarten im Rahmen der Internationalen Roten Liste Schlimmes: Von den insgesamt 147.500 erfassten Arten finden sich fast 41.500 in Bedrohungskategorien (Stand: Juli 2022) und damit mehr Arten als jemals zuvor. Das Artensterben gilt neben der Klimakrise als die größte Bedrohung für unseren Planeten und unser eigenes Leben."
https://www.wwf.de/themen-projekte/artensterben

Wann hast Du einen Auerhahn, Hühnervogel, einen Wiedehopf etc. ausserhalb einer Voliere gesehen?

Genussläufer 30.10.2025 16:11

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1793059)
Du vergisst:

https://www.wwf.de/themen-projekte/artensterben

Wann hast Du einen Auerhahn, Hühnervogel, einen Wiedehopf etc. ausserhalb einer Voliere gesehen?

Ja, da hast Du einen Punkt. Ich habe in meiner Aufzählung nur darauf verwiesen, wo wir uns meilenweit verbessert haben. Da ging es mir darum, dass wir eben nicht auf ganzer Linie verkackt haben. Neben Klimaschutz ist das Artensterben ein extrem wichtiges Thema. Hier kann man in der Tat lokal auch deutlich mehr erreichen als beim Klimaschutz. Danke für den Hinweis :Blumen:

trithos 30.10.2025 16:24

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793056)
Ich würde gar nicht sagen, dass wir beim Umweltschutz versagt haben. In vielen Bereichen sind wir heute deutlich besser als früher. Denke an die saubere Luft, saubere Flüsse, mehr Recycling, höhere Energieeffizienz. Das war nicht billig, aber es hat funktioniert, weil die Ziele klar waren und wir den Fortschritt messen konnten. Beim Klimaschutz ist das anders.

Deine Argumentation erinnert mich an Fußball ;): Das WM-Finale ist leider ordentlich in die Hose gegangen: 4:8-Niederlage.

Der Trainer des Verlierers: Ich würde gar nicht sagen, dass wir versagt haben. Wir waren heute deutlich besser als früher und haben immerhin vier Tore geschossen!

Natürlich ist es besser, ein paar Probleme gelöst zu haben als gar keine. Aber es reicht halt nicht, wenn die übrig bleibenden Probleme zu groß sind. Oder um im Fußball-Vergleich zu bleiben: es reicht halt nicht, wenn das Team 4 Tore schießt, aber auch 8 Tore kriegt. Dann verlierst Du halt trotzdem.

Genussläufer 30.10.2025 16:28

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1793061)
Deine Argumentation erinnert mich an Fußball ;): Das WM-Finale ist leider ordentlich in die Hose gegangen: 4:8-Niederlage.

Der Trainer des Verlierers: Ich würde gar nicht sagen, dass wir versagt haben. Wir waren heute deutlich besser als früher und haben immerhin vier Tore geschossen!

Natürlich ist es besser, ein paar Probleme gelöst zu haben als gar keine. Aber es reicht halt nicht, wenn die übrig bleibenden Probleme zu groß sind. Oder um im Fußball-Vergleich zu bleiben: es reicht halt nicht, wenn das Team 4 Tore schießt, aber auch 8 Tore kriegt. Dann verlierst Du halt trotzdem.

Ich kann nachvollziehen, was Du schreibst. Nur sehe ich den Vergleich hier nicht. Hier ist die Wahrheit, dass wir eben kein Finale haben, sondern mit Rückstand in der Tabelle auf die Mithilfe von anderen angewiesen sind. Oder anders. Es reicht eben nicht etwas zu tun. Es bedarf auch einer Wirkung. Und dafür bedarf es jahrelanger diplomatischer Arbeit. Das war aber kein Thema für unsere grüne Aussenministerin. Die hatte andere Prioritäten.

Wenn Du nochmal liest, worauf ich mich bezogen habe, war das "auf der ganzen Linie".

sabine-g 30.10.2025 16:32

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793060)
Neben Klimaschutz ist das Artensterben ein extrem wichtiges Thema.

Du musst es anders ausdrücken:
Ohne Arten können wir auch auf den Klimaschutz verzichten, weil dann wird es bald auch keine Menschen mehr geben.
Die paar, die übrig bleiben, können dann machen was sie wollen.

Schwarzfahrer 30.10.2025 16:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793035)
Wer hat das geschrieben, Björn Höcke? :Lachen2:

Ist zwar off-topic, aber nein, es ist Joseph Henrich, Anthropologe aus Harward (The Weirdest People in the World: How the West Became Psychologically Peculiar and Particularly Prosperous)*. Es ist sicher nicht aller Weisheit Schluß, aber eine sehr interessante und lehrreiche Sammlung von Beobachtungen von Anhropologen, Psychologen und Verhaltensforschern aus allen Herren Länder, eingebettet in interessante Thesen, wie sich Gesellschaften und die menschliche Psychologie im Zusammenhang entwickeln.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793035)
In dieser Satire-Sendung wimmelt es vor Fakten und Argumenten. Es gibt sogar einen eigenen Faktencheck zur Sendung.

Mir ist keine Satire-Sendung bekannt, die vergleichbar stark auf Fakten und Argumente setzen würde wie das "Tafelstück" in der Anstalt.

Ich habe keinen der aufgeführten Argumente bemängelt, auch nicht das Weglassen von stichhaltigeren Gegenargumenten (letzteres ist in so einer Sendung selbstverständlich), sondern die Haltung von tiefer Verachtung und das Stilmittel der erniedrigenden Lächerlichmachung der ideologischen Gegner - das finde ich nicht lustig, und es wäre nicht nötig. Sie haben genügend gelungene Pointen auch ohne dies. Ich habe auch schon eine faktisch gute Sendung von denen zum Thema Integration von Behinderten gesehen - aber diese Haltung ist mir dort auch aufgestoßen, obwohl ich dort viel näher bei ihrer Argumentation stehe, als in dieser Sendung.

* die Deutsche Übersetzung soll grottig sein, in Englisch ist es nur etwas zu ausschweifend und redundant geschrieben - kostet viel Zeit

Genussläufer 30.10.2025 16:37

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1793064)
Du musst es anders ausdrücken:
Ohne Arten können wir auch auf den Klimaschutz verzichten, weil dann wird es bald auch keine Menschen mehr geben.
Die paar, die übrig bleiben, können dann machen was sie wollen.

Das muss ich zwar nicht. Recht hast Du aber trotzdem :Blumen:

Schwarzfahrer 30.10.2025 16:43

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1793061)
Deine Argumentation erinnert mich an Fußball ;): Das WM-Finale ist leider ordentlich in die Hose gegangen: 4:8-Niederlage....

Zu dieser Wertung würde mich eine weltweite Umfrage interessieren. Ich bin nicht sicher, daß eine Mehrheit der Menschheit die enormen weltweiten Fortschritte der letzten 100 Jahre im Bereich Ernährung, Gesundheit, Trinkwasserversorgung, Wohlstand wirklich so viel niedriger bewertet als das potentielle Risiko das von der zukünftigen Klimaentwicklung ausgeht. Von dieser negativen Sicht geht das Risiko aus, daß man sich um keines der sonst wichtigen Themen mehr ernsthaft kümmert, weil es sich ja eh nicht lohnt...

Ich verweise hier gerne nochmal auf die aktuellen Äußerungen von Bill Gates, der auch vor einer Überbewertung des Klimathemas allen anderen Problemen gegenüber warnt. Wäre gut, wenn sich ihm möglichst viele anschließen würden.

Genussläufer 30.10.2025 16:47

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1793068)
Ich verweise hier gerne nochmal auf die aktuellen Äußerungen von Bill Gates, der auch vor einer Überbewertung des Klimathemas allen anderen Problemen gegenüber warnt. Wäre gut, wenn sich ihm möglichst viele anschließen würden.

Woher kommt der Wandel? In seinem Buch hat er sich anders geäußert. Zumindest hatte ich ihn dort so verstanden, dass er hier die höchst Priorität sieht.

Klugschnacker 30.10.2025 17:06

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793056)
Warum wirbt unsere Außenpolitik nicht mit aller Kraft um echte Klimakooperation mit China, Indien, den Förderländern fossiler Energie?

Lass mich raten: Wegen der inkompetenten Ökos, die unsere Wirtschaftspolitik mit China und Indien dominieren?

Schwarzfahrer 30.10.2025 17:07

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793069)
Woher kommt der Wandel? In seinem Buch hat er sich anders geäußert. Zumindest hatte ich ihn dort so verstanden, dass er hier die höchst Priorität sieht.

Ich glaube nicht an grundlegendem Sinneswandel, aber er merkt vielleicht, daß die übertriebene Fokussierung auf Kosten seiner anderen Projekte im Gesundheitsbereich geht, und erkennt ein wenig die Risiken von Überspitzungen. Trotzdem finde ich eine solch prominente Stimme, die zur Mäßigung der extremen Sichtweisen aufruft, hilfreich und gut.

Klugschnacker 30.10.2025 17:11

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Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1793068)
Ich verweise hier gerne nochmal auf die aktuellen Äußerungen von Bill Gates, der auch vor einer Überbewertung des Klimathemas allen anderen Problemen gegenüber warnt.

Hier eine Grafik zu der Behauptung, die Menschen würden die Rettung des Klimas – leider, leider – über alles andere stellen.

Genussläufer 30.10.2025 17:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793072)
Lass mich raten: Wegen der inkompetenten Ökos, die unsere Wirtschaftspolitik mit China und Indien dominieren?

Drücken wir es mal so aus. Ich kenne keinen Konservativen, der Ji einen Diktator genannt hat. Für mich war die Aussenministerin auch kein inkompetenter Öko. Sie war gar kein Öko. Und kompetent war sie. Diese Kompetenz ging leider nicht über Selbstvermarktung hinaus. Ich würde Dir aber zustimmen, dass inkompetente Ökos die falsche Pferde vor die Kutsche gespannt haben. Und jetzt sind sie damit um Jahre nach hinten geworfen worden.

Klugschnacker 30.10.2025 17:24

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793075)
Drücken wir es mal so aus. Ich kenne keinen Konservativen, der Ji einen Diktator genannt hat. Für mich war die Aussenministerin auch kein inkompetenter Öko. Sie war gar kein Öko. Und kompetent war sie. Diese Kompetenz ging leider nicht über Selbstvermarktung hinaus. Ich würde Dir aber zustimmen, dass inkompetente Ökos die falsche Pferde vor die Kutsche gespannt haben. Und jetzt sind sie damit um Jahre nach hinten geworfen worden.

Verstehe. China hat seine Umweltpolitik an der frechen Frau Baerbock ausgerichtet. Nun haben wir den Salat!

Adept 30.10.2025 17:31

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793074)
Hier eine Grafik zu der Behauptung, die Menschen würden die Rettung des Klimas – leider, leider – über alles andere stellen.

Man muss aber auch sagen, dass wahrscheinlich nicht garnichts gemacht wurde, wie es die Grafik suggeriert. Vielleicht wäre die Kurve ohne die Abkommen noch steiler.

Genussläufer 30.10.2025 17:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793077)
Verstehe. China hat seine Umweltpolitik an der frechen Frau Baerbock ausgerichtet. Nun haben wir den Salat!

Du weisst genau, worauf ich hinaus will. Diplomatie ist die wohl wichtigste Komponente, um Klimaschutz wirksam umzusetzen. Und wenn der Chefdiplomat nur Chef, aber kein Diplomat sein will, ist das dem Anliegen sicher nicht hilfreich. Das kannst Du gern anders sehen.

Genussläufer 30.10.2025 17:35

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1793079)
Man muss aber auch sagen, dass wahrscheinlich nicht garnichts gemacht wurde, wie es die Grafik suggeriert. Vielleicht wäre die Kurve ohne die Abkommen noch steiler.

Nein, wäre sie nicht. Was aus der Erde geholt werden kann, wird auch gefördert. Das ist ein Anbietermarkt. Temporär hättest Du hier lediglich Verzögerungen beim Schiefergas, weil hier wirklich immer wieder neu gebohrt werden muss. Aber mit Steigen der Preise lohnt sich das zyklisch auch wieder. Also gäbe es auch hier keine Veränderung.

Klugschnacker 30.10.2025 17:49

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793080)
Du weisst genau, worauf ich hinaus will. Diplomatie ist die wohl wichtigste Komponente, um Klimaschutz wirksam umzusetzen.

Du meinst, ohne Frau Baerbock hätte man China, den USA, Russland, Indien und Saudi Arabien den Klimaschutz schon irgendwie einreden können?

Nein, was wusste ich nicht.


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