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tridinski 19.08.2022 08:52

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1676331)
Du Oberexperte

Danke O:-)

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1676331)
Da in Deutschland immer mehr Wind und Sonne als Quelle genutzt wird und meine Rechnung immer teurer wird, erkläre mir diesen Widerspruch.

mein Haus hat so viel PV auf dem Dach wie es nur geht und zwei Wärmepumpen. Meine Kollegen mit Gastherme oder gar Ölheizung wo ich die Zahlen kenne zahlen alle sehr deutlich mehr für ihre Energie, und da sind Gasumlage etc. noch gar nicht mit drin.

Das bisschen Strom das ich noch zusätzlich beziehen muss (alles regenerativ) ist zuletzt auch teurer geworden. Das liegt aber weniger an den echten Kosten der Erzeugung sondern an den politischen Verknüpfungen, Öl- und Gaspreis ist gekoppelt, Ökostromumlage, Verträge mit Preisbindung laufen noch, uvm. Wenn man da radikal aufräumen würde kämen die Preisvorteile der regenerativen schneller beim Verbraucher an.

tridinski 19.08.2022 08:57

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1676409)
Ich bin auf der Seite der Wirtschaftsfachleute, welche die Sanktionen der EU sehr kritisch für die EU-Wirtschaft und die Gesellschaft beurteilen und sie ablehnen.

das ist doch Unsinn bzw. total kurzsichtig auf Sicht von ein paar Monaten gedacht. Lass den Vladimir ungestört weiterwüten und die Probleme auf allen Ebenen, auch die wirtschaftlichen, werden immer größer. 2014 mit Donbass/Krim wäre es einfacher gewesen Einhalt zu gebieten als es heute ist. Ja, auch ein wirtschaftlicher Preis ist zu zahlen. Ist das schlimm? Wäre der moralische Bankrott nicht viel teurer?

Der wirtschaftliche Preis ist heute kleiner als er wäre wenn man in der freien Welt wieder den Kopf in den Sand steckte wie 2014 und dann in ein paar Jahren die nächsten Länder dran sind.

Was die Energiesituation angeht werden wir in wenigen Jahren dankbar sein dass der Ausstieg aus den fossilen Energien endlich passiert, nachdem er lange Jahre bleiern verschlafen wurde. wie schon weiter oben ausgeführt, die erneuerbaren Energien sind:
- klimatechnisch alternativlos
- ökonomisch vorteilhaft (!!! - bitte an die Wirtschaftsexperten weitergeben die Info falls noch nicht bekannt)
- geostrategisch geben sie uns Handlungsspielraum zurück
Von daher sage ich dir und deinen Wirtschaftsexperten: rechnet mal bitte mit etwas längerem Horizont, dann kommt ihr zu sinnvolleren Ergebnissen.

Mal von der moralischen Seite ganz abgesehen: "Sorry liebe Ukrainer, wir können leiderleider keinen Druck auf Russland ausüben, qbz kann sonst sein Wohnzimmer nicht auf 22 Grad halten und müsste bei 19 Grad dicke Socken anziehen, das ist nun wirklich nicht zumutbar, das werdet ihr sicher verstehen"

noam 19.08.2022 09:08

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1676410)
Danke O:-)



mein Haus hat so viel PV auf dem Dach wie es nur geht und zwei Wärmepumpen. Meine Kollegen mit Gastherme oder gar Ölheizung wo ich die Zahlen kenne zahlen alle sehr deutlich mehr für ihre Energie, und da sind Gasumlage etc. noch gar nicht mit drin.

Das bisschen Strom das ich noch zusätzlich beziehen muss (alles regenerativ) ist zuletzt auch teurer geworden. Das liegt aber weniger an den echten Kosten der Erzeugung sondern an den politischen Verknüpfungen, Öl- und Gaspreis ist gekoppelt, Ökostromumlage, uvm. Wenn man da radikal aufräumen würde kämen die Preisvorteile der regenerativen schneller beim Verbraucher an.


Und was hat deine PV Anlage und deine zwei Wärmepumpen mit wahrscheinlich Flächenheizung gekostet?

Und jetzt hast du Menschen, die vor 5 bis 10 Jahren neu gebaut haben und auf Gas gesetzt haben. Sollen die jetzt deine Kosten + Abbau der Gastherme / Heizkörper + Einbau von Flächenheizung "zahlen". Also neben dem abzuzahlenden Hauskredit?

Im Neubau baut doch jetzt eh schon keiner mehr ne Gastherme ein, der halbwegs klar bei Verstand ist.

qbz 19.08.2022 09:08

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1676414)
.......
Ja, auch ein wirtschaftlicher Preis ist zu zahlen. Ist das schlimm? Wäre der moralische Bankrott nicht viel teurer?

Die "Moral" sind doch vorgeschobene Gründe, weil deren Anwendung inform wirtschaftlicher Sanktionen komplett selektiv erfolgt. Russland wird boykottiert (Abstellen von Drushba, Nicht Zertifzierung NS2, massivste Boykottmassnahmen, alles schlimmer als im kalten Krieg) und Biden fährt nach Saudi Arabien oder Habeck nach Katar, um nach Kompensation zu verhandeln. Saudi-Arabien kauft jetzt mehr billiges russisches Öl wie vorher und verkauft der EU Öl. Und Polen bezieht russisches Gas aus Deutschland, weil es die Zahlungsbedingungen von Russland nicht akzeptiert.

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1676414)
Der wirtschaftliche Preis ist heute kleiner als er wäre wenn man in der freien Welt wieder den Kopf in den Sand steckte wie 2014 und dann in ein paar Jahren die nächsten Länder dran sind.

Darauf möchte ich nicht weiter eingehen, weil der entsprechende Thread geschlossen worden ist:

HerrMan 19.08.2022 09:25

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1676406)
Sicher kannst du mir dann folgendes erklären: auf der einen Seite sanktioniert man Russland, auf der anderen Seite schimpft man, dass Russland den Gashahn zudreht. Hofft man, das Sanktionen ohne Reaktionen bleiben?


Wer macht das - bitte Namen!

Das sollte doch jedem klar sein: Sanktionen & Waffen - und er dreht am Gashahn. Schließlich hat er diese Falle seit 20 Jahren vorbereitet.

Hafu 19.08.2022 09:30

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1676331)
Da in Deutschland immer mehr Wind und Sonne als Quelle genutzt wird und meine Rechnung immer teurer wird, erkläre mir diesen Widerspruch.

Du Oberexperte

In Deutschland wird -Stand jetzt- eben nicht immer mehr Wind und Sonne als Energiequelle genutzt, weil in den letzten 10 Jahren der PV-Ausbau und der Windkraftausbau trotz konstant sinkender Preis/kWh faktisch zum erliegen kam. Der in der Statistik durchaus messbare Zuwachs des Anteils von regenerativen Energien am STrommix beruht vorwiegend darauf, dass wegen des Klimwandels die Anzahl der Sonnentage in den letzten Jahren zugenommen haben und es auch vermehrt zu Stürmen im Frühjahr und Herbst kommt, wovon die Windkraft mit bestehenden Anlagen profitiert.

Der tatsächliche Windkraftausbau krankt an fehlenden ausgewiesenen Flächen zu potenziellen Betrieb von Windrädern sowie unrealistischen Abstandsvorschriften zur Wohnbebauung wie zum Beispiel der 10h-Regel in Bayern.

Der Photovoltaik-Ausbau kam zwischenzeitlich zum Erliegen wegen des Abschmelzens der Einspeisevergütung auf zuletzt unter 7c/kWh und darüberhinaus auch überbordender Bürokratie und zulertzt auch Fachkräftemangel, die aktuell, wo der Ausbau wegen der hohen Strompreise wieder stark zugenommen hat, z.B. dazu führt, dass zigtausende komplett fertig gestellte PV-Anlagen nicht ans Netz genommen werden können, da sie noch nicht von durch die Stromversorger zertifizierten Elektrikern die Endabnahme bekommen haben.

Aktuell wartet man auf solch einen Termin bei großen Anlagen, wie sie z.B. in der Landwirtschaft, wenn ein Bauer all seine Scheunendächer vollmacht und bei allen Industriegebäuden mit großen Dachflächen üblich sind, in vielen Regionen über ein Jahr.


Da mittlerweile sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen für PV und Windkraft in Deutschland deutlich verbessert haben, wird der Ausbau in den kommenden Jahren mit Sicherheit gut in Fahrt kommen, aber das dauert eben.
In der Vergangenheit lag der zeitliche Vorlauf bei Windrädern vom Einreichen der Plamnungsunterlagen bis zur Genehmigung (oder definitiven Ablehnung) wegen überlasteter Behörden, Bürgerprotesten und Gerichtsverfahren bei im Durchschnitt 10 Jahren. Wenn es Habeck gelingt, diesen Zeitraum auf unter 5 Jahren zu senken wäre das schon ein überragender Erfolg.

tridinski 19.08.2022 09:31

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1676416)
Und was hat deine PV Anlage und deine zwei Wärmepumpen mit wahrscheinlich Flächenheizung gekostet?

War teurer als ne Gastherme in der Anschaffung. Ist jetzt im Betrieb aber deutlich billiger. Nennt sich Investition, die sich amortisiert.

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1676416)
Und jetzt hast du Menschen, die vor 5 bis 10 Jahren neu gebaut haben und auf Gas gesetzt haben. Sollen die jetzt deine Kosten + Abbau der Gastherme / Heizkörper + Einbau von Flächenheizung "zahlen". Also neben dem abzuzahlenden Hauskredit?

Es bedarf auf jeden Fall politischen Handelns mit kurzfristiger Entlastung bei den Energiepreisen und mittelfristigen Angeboten wie Förderkrediten usw. für die Umrüstung auf regenerativ.

Wegen dem vor Jahren falsch investierten Geld jetzt auf Jahrzehnte weiter auf fossile Energien zu setzen und gar Putin die Ukraine (und weitere Länder) zu "schenken" damit bei uns der Gaspreis niedrig bleibt ist aus meiner sicht jedenfalls keine Alternative.

qbz 19.08.2022 09:37

Wirtschaftsstandort Deutschland: "Schäden wie zuletzt 1949". Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt bei der Netfonds AG, findet im Interview mit wallstreet online TV klare Worte zu den Themen Russland, Sanktionen und den wirtschaftlichen Folgen für Kontinentaleuropa.


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