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Lachlan Morton hat die Alt Tour heute beendet. 18 Tage 5.510 km und 65.500 HM unsupported. Dabei hat er glaube ich in etwas 360 tausend Pfund an Spenden für d World Bicycle Relief Organisation gesammelt. https://alttour.ef.com/ Für das Ende hat er sich eine 576 km lange Abschlussetappe nach Paris aufgehoben, die er ohne Schlafpause absolviert hat. |
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Große Bewunderung dafür!:Blumen: :Blumen: |
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Ich höre eben diese Punkte aber auch aus vielen anderen Sportarten. In den USA dürfte es früher üblich gewesen sein, dass man in der Kindheit und Jugend viele Sportarten betreibt vor allem wenn man gut ist. Track & Field im Sommer, Football in Richtung Herbst und im Winter dann oft Basketball oder natürlich Eishockey. Dort ist schon seit Jahren der Trend, dass sich die Kinder immer früher spezialisieren und das ganze Jahr den Fokus auf eine Sportart legen. In Österreich konntest du in den 90er Jahren in Kindheit und Jugend ziemlich einfach bei Skirennen starten und dort mit wenig Materialaufwand alle Disziplinen bestreiten. Heute gibt es bereits sehr früh Streckenbesichtigungen und mehrere paar Ski für jede Disziplin mit unterschiedlichen Wachs und Schuhe, natürlich Rennanzug usw.usw. Auch das Training der 80er und 90erer Jahre ist mit dem Training der letzten 10-15 Jahren nicht mehr vergleichbar. Alleine wenn man sich hier die Startvorbereitung ansieht, gab es riesige Entwicklungen. Ich kann mir schon gut vorstellen, dass es ähnliche Entwicklungen im Radsport auch gab und auch gerade gibt. |
Dann wäre der Radsport aber bislang unglaublich unprofessionell im Nachwuchsbereich gewesen. Das kann ich mir nicht vorstellen. Im Schwimmsport hat man schon in den 90ern ab 14 oder 15 keine Quereinsteiger mehr auf großen Wettkämpfen oder in Kadertrainingsgruppen gesehen.
Da tu ich mich sehr schwer damit zu glauben, dass dies im Radsport so einfach möglich sein soll. Ausnahmen wie Roglic bestätigen die Regel |
Schwimmen ist aber etwas ganz anderes. Wenn du hier nicht mit 4-6 beginnst wirst du vermutlich nicht mehr dabei sein in der Weltspitze. Bei einem Sport der koordinativ einfach ist, wie eben Radsport kann man deutlich später dazu kommen.
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Vermutlich sieht man hier die Unterschiede von Verbandssport und Profisport in Teams. Wie sich da gekümmert wird dürfte auch sehr unterschiedlich ausfallen. |
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cK-wert-Kontrolle oder auch Harnstoffkontrolle hat man in der sportmedizinischen Leistungssteuerung mittlerweile wieder verlassen, weil diese Werte zu sehr von der Art des gerade absolvierten Trainings abhängen und zu sehr tageweise schwanken, so dass man die eigentlich wichtige Gesamtbelastung (und ab wann der gesamte Workload z.B. im Trainingslager) zu viel wird, daraus nicht zuverlässig ablesen kann. Die Bedeutung von echten Ruhetagen und sehr lockeren Tagen wurde auch erst in den letzten 15 Jahren in der Trainingswissenschaft erkannt. In den 90er war es durchaus üblich 7 Tage in der Woche zu trainieren. Tragbare akku- bzw. batteriebetriebene Laktatmessgeräte mit Einmal-Teststreifen, die der Sportler selbst bedienen kann und die ihn in die Lage versetzen, sehr genau in der korrekten Zone zu trainieren, wurden auch erst später erfunden und in die übliche Praxis von Sportprofis eingeführt. Über Höhentraining haben wir ja schon mal in einem anderen Thread diskutiert. Inigo San Millan, von dem ich mittlerweile drei Podcasts angehört habe, ist da außerordentlich gut im Thema drin, insbesondere auch was einen modifizierten sleep-high-train-low-Ansatz anbelangt. An seinem Institut der University of Colorado, das sich in der Höhe befindet, hat er einen Trainingsraum, in dem man Meereshöhe simulieren kann, was ein sehr typisches Problem beim Höhentraining adressiert, dass man nämlich unter Höhenbedingungen exzellent die reine Ausdauerleistung steigern und trainieren kann, man aber fast immer Defizite beim Training hochintensiver Belastungen in Kauf nehmen muss, weil man durch den reduzierten Sauerstoffgehalt nur schwer die dafür erforderlichen Intensitäten erreichen kann, bzw. überlange Regenerationszeiten in Kauf nehmen müsste. Früher (und auch in der DDR) hatte man meist den entgegengesetzten Weg verfolgt, nämlich Kammern, die Höhenluft simulierten, sich aber auf Meereshöhe befanden (entweder um dort zu schlafen oder um dort in diesen Kammern zu trainieren). Neu (und auch von SanMillan sehr akribisch verfolgt) ist auch die an das Training angepasste Kohlenhydratzufuhr, dass man je nach Tainingsinhalt die Kohlenhydratspeicher schon am Vortag unterschiedlich stark auffüllt und das Frühstück genau an das nachfolgende Training anpasst. San Millan verfolgt da auch noch einen interessanten individuellen Ansatz, indem er für das von ihm sehr stark propagierte Zone-2-Training, bei dem er sehr genau darauf achtet, dass die Belastung nicht in Zone-1 abrutscht und das im Prinzip durchaus lockere Training damit zu locker wird (wie es nur allzu leicht bei Gruppenausfahrten passiert) eine deutlich höhere laufende KH-Zufuhr (rund 100g KH/Stunde) empfiehlt als es üblich ist. Der übliche Ansatz für derartiges FatMax-Training ist eher eine Minimierung der KH-Zufuhr (also entweder keine Kohlenhydrate oder nur 50gKh/Stunde). Ich finde auch immer Podcasts interessant, in denen Radprofis zu Wort kommen, die schon sehr lange dabei sind, da sie Entwicklungen im Profiradsport aus ihrer ganz eigenen Sicht besonders gut beleuchten können. Irgendwa (entweder im Besenwagen oder bei Plan Z) gab es einen exzellenten langen Podcast mit Heinrich Hausler, der schon 2003 seinen ersten Profivertrag erhalten hatte und heute immer noch im mittlerweile biblischen Alter als Radprofi aktiv ist. Er berichtet z.B. dass es vor 15 Jahren noch absolut üblich war, dass die meisten Fahrer bei der Vuelta, die traditionell die letzte Rundfahrt des Jahres war, nahezu jeden Abend nach der jeweiligen Etappe abends ausgegangen und ihre Freizeit in spanischen Bars verbracht haben. Die sportlichen Leiter hat das nicht interessiert, sofern am nächsten Morgen alle pünktlich wieder am Start standen. Sowas ist heutzutage, schon alleine wegen des massiv gestiegenen Tempos, in dem heute nahezu alle Etappen (und zwar oft von km1 ab) gefahren werden, völlig undenkbar, alleine wegen der gestiegenen Anforderungen an Regenerationsmaßnahmen. Gibt kaum einen Radprofi heute, der während Rundfahrten nicht täglich nach dem Ziel ein bis zwei Stunden im Lymphamaten verbringt. |
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Es gibt in D einen Trainer der unter Kollegen als Höhentrainingslager-Guru gilt.....Wolfgang Heinig, der Trainer von Gesa Krause. Er hat natürlich den Vorteil nur eine Athletin zu betreuen, wo sein Konzept (lange und vor allem sich auch wiederholende Höhenaufenthalte - Höhenketten) auch finanziell gut umsetzbar ist. Verbände, die sich um viele Athleten kümmern müssen, sind dort nicht ganz so frei. |
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