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Necon 31.03.2017 19:17

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1298372)
Sorry, aber seid Ihr sicher, das dies das richtige Form für euch ist? Ist doch reichlich off Topic.

Ich verstehe die Frage nicht!

ThomasG 31.03.2017 19:25

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1298369)

:-)))

ThomasG 01.04.2017 07:57

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1298369)
Dazu kann ich empfehlen den oben verlinkten Youtube Post anzusehen und das hier:

https://www.youtube.com/watch?v=9QzmsSSTFP0

Kurz zusammen gefasst. Straubhaar sagt, jeder bekommt ab Tag1 bis zum Tod das BGE (~1000 Euro im Monat). Das dient zur Abdeckung der Grundbedürfnisse, Krankenversicherung, Miete usw.
Alle Einkommen die man zusätzlich hat Beruf, Immobilien, Aktien usw werden ausnahmslos besteuert mit 50%. Es werden dabei auch keine Gruppen ausgenommen, es gibt keine eigenen Versicherungen für Beamte, keine Pensionskassen für Private usw (natürlich kann man sich zusätzlich noch Privatversichern und Vorsogen, aber es gibt keine Parallelsysteme). Es gibt auch keine Stufen, also egal was verdient wird werden immer 50% abgezogen, was dazu führt das große Einkommen auch mehr beitragen und nicht so wie jetzt ab einem Gewissen einkommen immer das Gleiche beitragen, weil irgendwann ein Maxbetrag erreicht wurde.
Also in Zahlen wenn ich 1000 Euro zusätzlich verdiene im Monat trage ich 500 Euro bei und mir bleiben 500 Euro mehr als dem nicht arbeitenden. Wenn ich 10.000 Euro im Monat verdiene trage ich demzufolge 5000 Euro in das System.
Für viele Jobs die schlecht bezahlt sind bleibt also der Anreiz diese zu machen erhalten bzw wird sogar erhöht weil man plötzlich deutlich mehr Geld zur Verfügung hat, also der Nichtarbeiter und gut Verdiener, tragen mehr zum erhalt des Systems bei als aktuell.

Straubhaar geht dann noch den Schritt weiter und führt eine Art Maschinensteuer ein, wenn ich das richtig verstanden habe. Also wenn eine Firma Mitarbeiter durch Maschinen ersetzt, tragen diese Maschinen zum erhalt des BGE Systems bei!

Ich habe mir jetzt den gesamten Kurzvortrag zum Buch bzw. die Diskussion angeschaut und angehört.
Straubhaar hat sich darauf eingelassen sich mit interessierten Laien in einer Sprache, die sie verstehen, zu diskutieren.
Das dürfte für ihn zumindest beruflich ungewohnt sein.
Dafür hat er meinen Respekt.
Es wäre gut, wenn die Bereitschaft dazu verbreiterer wäre.
An manchen Stellen konnte man erkennen, finde ich, dass es nicht ganz risikolos ist, als jemand, der ganz weit oben in Sachen Bildung steht zumindest in einem Bereich, sich darauf überhaupt einzulassen.
Gut möglich, dass da auf einmal der Wortfluß nicht mehr so sprudelt wie gewohnt.
2007 hat Straubhaar ein Dokument von knapp 150 Seiten veröffentlich zum Thema Grundeinkommen.
Er hätte sich auf diese Sprache zurückziehen können und hauptsächlich einen Vortrag halten können mit wenn überhaupt wenig überraschenden Fragen.
Lobens- und bewundernswert, dass er es anders gemacht hat.
Was er in Bezug auf die Projekte in Kenia bzw. in Finnland bemerkt hat, finde ich einleuchtend.
Die Verhältnisse dort sind eben nicht vergleichbar mit den hiesigen.
Jedem, der dort eine gewisse Zeit über ein Grundeinkommen verfügen kann, dürfte klar sein, dass sich das nach Ende des Projekts wahrscheinlich wieder ändern wird.
5000 Leute betrifft es glaube ich in Finnland.
Es dürfte schon anders sein, wenn etwa 70 Millionen oder mehr Bewohner eines Landes über ein solches Einkommen verfügen können und es sich nicht um eine Art Sondersituation für eine relativ kleine Untergruppe handelt.*
Da das Grundeinkommen nach diesem Konzept andere Leistungen des Staates ersetzen soll, dürfte es auf erheblichen Widerstand treffen, wenn den Leuten so manche Konsequenz vor Augen geführt wird.
Es würde Straubhaar selbst finanziell höchstwahrscheinlich recht hart treffen, trotzdem macht er sich dafür stark.
Mein Respekt auch in ganz besonderem Maße dafür!
http://www.hwwi.org/fileadmin/hwwi/L...men-Studie.pdf

*Nachtrag: Hier möchte ich nachträglich relativieren.
In Kenia soll das Projekt immerhin zehn volle Jahre laufen, wie ich eben erst herausgefunden habe (https://www.grundeinkommen.de/27/04/...eschichte.html)

Necon 01.04.2017 15:13

Also ich möchte mal kurz ein Beispiel versuchen.
Ein Abhänger von meiner Uni bekommt im Schnitt ein Einstiegsgehalt von ca 3000 Euro brutto im Monat, als Dipl. Ing. Da ich Österreicher bin 14 Monatsgehälter also brutto 42.000 Euro, netto macht das etwa 28. 800 Euro aus.
Mal angenommen ein BGE würde kommen und Firmen beschließen weniger zu zahlen aus welchen Gründen auch immer.
Die Firma zahlt einem Abgänger nun nur noch 2400 Euro brutto aus. Die werden mit 50% versteuert anstatt wie bisher mit ca. 33%. Somit würde der Abgänger am Ende des Monats gesamt ca 2200 Euro haben, hätte seinen BGE 1000er selber finanziert und noch 200 Euro für einen weiteren beigesteuert.

Ist das zu naiv gedacht und gerechnet?

Oh vergessen, am Ende des Monats wären nun 200 Euro mehr am Konto, statt 24. 000 Euro ohne Urlaubs und Weihnachtsgeld wären es 26.400 Euro mit den beiden Gehältern wenn die auch mit 50% besteuert werden wäre man auf 28.800 Euro.

ThomasG 01.04.2017 15:27

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1298480)
Also ich möchte mal kurz ein Beispiel versuchen.
Ein Abhänger von meiner Uni bekommt im Schnitt ein Einstiegsgehalt von ca 3000 Euro brutto im Monat, als Dipl. Ing. Da ich Österreicher bin 14 Monatsgehälter also brutto 42.000 Euro, netto macht das etwa 29.000 Euro aus.
Mal angenommen ein BGE würde kommen und Firmen beschließen weniger zu zahlen aus welchen Gründen auch immer.
Die Firma zahlt einem Abgänger nun nur noch 2400 Euro brutto aus. Die werden mit 50% versteuert anstatt wie bisher mit ca. 33%. Somit würde der Abgänger am Ende des Monats gesamt ca 2200 Euro haben, hätte seinen BGE 1000er selber finanziert und noch 200 Euro für einen weiteren beigesteuert.

Ist das zu naiv gedacht und gerechnet?

Es halte es durchaus für ziemlich wahrscheinlich, dass manche Arbeitgeber zumindest anfangs in solcher Weise reagieren würden bzw. zumindest es versuchen würden, ob sie damit durchkommen.
Dann fangen wohl immer mehr Leute an für sich zu rechnen und das könnte großen Schaden anrichten.
Rechnet man Dein Beispiel weiter, dann käme man auf ein Netto-Jahresgehalt von 28 800 € (2200 * 12 + 2 * 1200), wenn ich mich da nicht verrechnet oder einen Denkfehler gemacht habe und somit etwas weniger als das Gehalt, was man ohne Grundeinkommen bekäme.
Das geht ja noch.
Wenn allerdings Menschen, denen eine gute Pension in Aussicht steht oder eine gute Rente anfangen zu rechnen, dann ...
Ich denke viele Menschen denken sehr bevorzugt an ihre Kinder und Kindeskinder.
Sie sind viel eher bereit, die direkt finanziell und auch sonst zu unterstützen als andere.
Leider.
Vielleicht sollte man mal länger über eine solche Mentalität (so verständlich, wie ich sie finde!) nachdenken.
Wenn es halt an`s Eingemachte geht, dann ...

Necon 01.04.2017 15:42

Jetzt warst du mir zu schnell mit der Antwort ich habe noch einmal nachgerechnet.
Also nach jetzigen Modell bekommt der Abgänger 28.888 Euro und trägt 7.550 Euro Sozialversicherung bei und 5560 Euro Lohnsteuer.
Also in etwa 13.100 Euro gesamt. Ja nach BGE mit 50% würde etwas weniger Gehalt gesamt anfallen also 88 Euro dafür etwas mehr für die Allgemeinheit mit 900 Euro mehr.

Das aber nur mal mit fiktiven 2400 Euro gerechnet die einfach angenommen wurden. Mit 2500 wurde man schon besser aussteigen.

Ich hätte vielleicht vorher rechnen sollen und dann das Bsp mit 2500 schreiben :Lachanfall:

ThomasG 01.04.2017 15:50

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1298482)
Jetzt warst du mir zu schnell mit der Antwort ich habe noch einmal nachgerechnet.
Also nach jetzigen Modell bekommt der Abgänger 28.888 Euro und trägt 7.550 Euro Sozialversicherung bei und 5560 Euro Lohnsteuer.
Also in etwa 13.100 Euro gesamt. Ja nach BGE mit 50% würde etwas weniger Gehalt gesamt anfallen also 88 Euro dafür etwas mehr für die Allgemeinheit mit 900 Euro mehr.

Das aber nur mal mit fiktiven 2400 Euro gerechnet die einfach angenommen wurden. Mit 2500 wurde man schon besser aussteigen.

Ich hätte vielleicht vorher rechnen sollen und dann das Bsp mit 2500 schreiben :Lachanfall:

Du hast es genau so gemacht, wie es die meisten Leute im kleinen Kreis oder für sich machen und ein Großteil davon kommt nie dahin später mit genaueren Zahlen zu rechnen, weil er bis dahin ja längst sein Urteil gefällt hat ;-).
Wer einer Sache ziemlich offen gegenübersteht und wirklich ernsthaft versucht sich da eine Meinung erst zu bilden und sie nicht schon längst hat und sich dann darum kümmert brauchbare Argumente dafür zu suchen, verhält sich doch viel ethischer.
:-)

feinkost 01.04.2017 17:58

@ ThomasG,

ich gebe dir keine Schuld an meiner jetzigen Situation. Da bin ich recht zufrieden. Ich denke nur ein wenig weiter was zB den Generationenvertrag angeht.
Wer zahlt meine Rente? Ich sehe genug Menschen welche absolut kein Interesse haben unseren Sozialstaat zu tragen, im Gegenteil da gibt es nur Rechte aber keine Verpflichtungen.

Ich streite auch nicht mit dir, sondern sehe die Sache recht entspannt. Jeder versucht seinen Hintern an die Wand zu bekommen.


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