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Zitat von Siebenschwein
(Beitrag 1740115)
Der Witz bei der Sache ist, dass man diesen „woran denkst Du“-Test auch mit englischsprachigen MenschInnen gemacht hat. Dort sind alle Berufsbezeichnungen wie Teacher, Lawyer, Doctor etc geschlechtsneutral. Rate mal, was die Testpersonen sich jeweils vorgestellt haben?… Surprise, Surprise: genau das, was man normalerweise in der Mehrheit der BerufsausübendInnen des jeweiligen Berufs vorfindet. Also bei frauentypischen Berufen wie Nurse eine Frau, bei männertypischen Berufen einen Mann.
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Ich verstehe deine Schlussfolgerung nicht. Du hast Recht, im Englischen kann über das Substantiv nicht gegendert werden, nur über das Pronomen (he/she). Mit dem Effekt, dass eben (genau wie bei deutschen generischen Maskulin) eben nicht beide Geschlechter mitgedacht werden. Das bestätigt doch nur die These, es widerlegt sie nicht.
Zitat:
Zitat von Siebenschwein
(Beitrag 1740115)
Es ist also nicht unbedingt die Sprache, die das Denken beeinflusst, sondern die reale Erfahrung.
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Die Sprache beeinflusst immer das Denken, das geht gar nicht anders.
Zitat:
Zitat von Siebenschwein
(Beitrag 1740115)
Schlussfolgerung: wenn Du Frauen fördern willst, arbeitest Du lieber an den Widerständen und Hürden als an der sprachlichen Wahrnehmung- die ändert sich dann von allein.
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Ja, völlig richtig. Und ein Element dieser "Beseitigung von Hürden" ist die Verwendung gender-neutraler Sprache. Natürlich löst alleine das nicht alle Probleme. Gendern ist nur ein kleiner Bestandteil davon. Die Bedeutung des Gendern würde ich auch gar nicht sehr hoch einschätzen.
Vor allem steht die doch eher geringe Bedeutung in einem krassen Widerspruch zu der Heftigkeit mit der das Gendern permanent angegriffen wird. Das ist absurd, welche Kampf hier gegen diese kleine Geste geführt wird, bis hin zu Gender-Verboten. Wie absurd.
Zitat:
Zitat von Siebenschwein
(Beitrag 1740115)
Wenn meine Tochter Architekt werden will, werde ich den Teufel tun, sie drauf hinzuweisen, dass sie ja korrekterweise doch bitte Architektin werden soll. Sondern ihr klarmachen, dass sie dafür studieren muss und eventuell in der Schule Gas geben muss.
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Auch richtig, allerdings kann deine Tochter dann doch wohl nur Architektin werden.
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