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Nepumuk 04.03.2021 09:33

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1588386)
Aus meiner Sicht schränkt man damit die potentielle Kundschaft für Elektroautos schon ziemlich ein: Entweder Besserverdiener mit Eigenheim und/oder diejenigen, die mit dem Auto auf die Arbeit fahren und dort eine Lademöglichkeit haben.

Den Punkt, dass "Arbeitgeber" zum privaten Bereich gezählt wird, lasse ich mal außen vor ;)

Der Arbeitergeber ist im Sinn der Ladestruktur "privat", weil diese Ladestationen nicht öffentlich zugänglich sind.
Ansonsten würde ich das nicht als Einschränkung sehen, sondern als sinnvolle Priorisierung. Wir haben heute noch nicht die Lösung für alle Anwendungsfälle, aber eben für sehr viele, nämlich die genannten: Eigenheimbesitzer, Wohnungen mit privatem Parkplatz, Parkplätze beim Arbeitgeber. Dann lass uns das doch schon mal alles umstellen: Zweitwagen zum Pendeln und für Kurzstrecken, Menschen mit geringer Fahrleistung etc. Dann hast du zwar noch nicht alles abgedeckt, aber eben schon sehr viel erreicht.
Und die harten Fälle (KFZ mit extremen Fahrleistungen, Schwerlast und sonstiger Transport etc.) stellt man dann später um, wenn die Technik soweit ist.
Ich sehe keinen Sinn darin, mit der Umstellung der einfachen Anwendungsfälle zu warten, nur weil es Anwendungsfälle gibt, die heute noch nicht zu lösen sind. Jeder Liter Öl, den wir nicht mehr verbrennen ist erst mal gut. Wir hätten schon richtig viel erreicht, wenn wir 80% des heutigen Autoverkehrs entweder elektrifiziert oder auf andere Verkehrsmittel umgestellt hätten.

TriVet 04.03.2021 09:44

Lademöglichkeit für Laternenparker:
https://www.smarter-fahren.de/strom-...rassenlaterne/

Matthias75 04.03.2021 09:52

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588387)
Der Arbeitergeber ist im Sinn der Ladestruktur "privat", weil diese Ladestationen nicht öffentlich zugänglich sind.
Ansonsten würde ich das nicht als Einschränkung sehen, sondern als sinnvolle Priorisierung. Wir haben heute noch nicht die Lösung für alle Anwendungsfälle, aber eben für sehr viele, nämlich die genannten: Eigenheimbesitzer, Wohnungen mit privatem Parkplatz, Parkplätze beim Arbeitgeber. Dann lass uns das doch schon mal alles umstellen: Zweitwagen zum Pendeln und für Kurzstrecken, Menschen mit geringer Fahrleistung etc. Dann hast du zwar noch nicht alles abgedeckt, aber eben schon sehr viel erreicht.
Und die harten Fälle (KFZ mit extremen Fahrleistungen, Schwerlast und sonstiger Transport etc.) stellt man dann später um, wenn die Technik soweit ist.
Ich sehe keinen Sinn darin, mit der Umstellung der einfachen Anwendungsfälle zu warten, nur weil es Anwendungsfälle gibt, die heute noch nicht zu lösen sind. Jeder Liter Öl, den wir nicht mehr verbrennen ist erst mal gut. Wir hätten schon richtig viel erreicht, wenn wir 80% des heutigen Autoverkehrs entweder elektrifiziert oder auf andere Verkehrsmittel umgestellt hätten.

ich weiß, was du meinst. Dazu zwei Punkte:

1. Ich befürchte, dass das Argument "80% der Ladevorgänge im privaten Bereich" als Ausrede herangezogen wird, um die öffentliche Ladeinfrastruktur nicht in dem Maße auszubauen, in dem es notwendig wäre. Somit bleibt die Elektromobilität vielen vorenthalten, die zu Hause oder auf der Arbeit keine Lademöglichkeit haben. Zudem wird die Verantwortung auf den Immobilienbesitzer (Eigenheim oder Vermieter) oder Arbeitgeber abgeschoben. Klar muss man diese mit ins Boot holen. Aber um die Elektromobilität für alle attraktiv zu machen, benötigen wir eben auch eine möglichst gut ausgebaute öffentliche Ladeinfrastruktur, die für alle zugänglich ist.

2. Wenn der Arbeitgeber eine Lademöglichkeit zur Verfügung stellt, ist das schön. Mein Arbeitgeber hat auch vor kurzem ein neues Parkhaus gebaut und dort ein Stockwerk mit Ladesäulen ausgestattet. Damit setzt man aber voraus, dass der Arbeitnehmer zumindest teilweise mit dem Fahrzeug zur Arbeit kommt, um dieses zu laden. Das läuft aber allen Versuchen zuwider, die Mitarbeiter zur Entlastung der Straßen in den öffentlichen Nahverkehr zu bringen, z.B. mit Jobticket o.ä.. Ziel sollte doch langfristig sein, den Individualverkehr zu reduzieren.

Klar ist es ein Anfang, wenn diejenigen, die sowieso mit dem Auto zur Arbeit fahren, dieses dort laden können und viele Eigenheimbesitzer zu Hause laden können. in der Breite durchsetzen wird sich die E-Mobilität meiner Ansicht aber nur, wenn ich überall die Möglichkeit habe, das Auto zu laden, z.B. an öffentlichen Ladesäulen, beim Einkaufen, beim Besuch im Schwimmbad o.ä..

Ich bin kein Experte, aber wenn ausreichend Lademöglichkeiten vorhanden sind, z.B. wie in dem Link von TriVet oder auf öffentlichen Parkplätzen, bräuchte ich auch geg. auch keine Schnellladefunktion. Ich könnte das Fahrzeug einfach über Nacht neben der Laterne parken und morgens wäre es geladen oder hätte zumindest genug Strom für den Tag.

M.

Nepumuk 04.03.2021 10:08

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1588391)
ich weiß, was du meinst. Dazu zwei Punkte:

1. Ich befürchte, dass das Argument "80% der Ladevorgänge im privaten Bereich" als Ausrede herangezogen wird, um die öffentliche Ladeinfrastruktur nicht in dem Maße auszubauen, in dem es notwendig wäre. Somit bleibt die Elektromobilität vielen vorenthalten, die zu Hause oder auf der Arbeit keine Lademöglichkeit haben. Zudem wird die Verantwortung auf den Immobilienbesitzer (Eigenheim oder Vermieter) oder Arbeitgeber abgeschoben. Klar muss man diese mit ins Boot holen. Aber um die Elektromobilität für alle attraktiv zu machen, benötigen wir eben auch eine möglichst gut ausgebaute öffentliche Ladeinfrastruktur, die für alle zugänglich ist.

Ich hoffe nicht, dass das als Ausrede genommen wird. Aber vielleicht für die Dimensionierung. Die öffentliche Ladeinfrastruktur müsste bei der Rechnung auf 20% der Ladevorgänge ausgelegt sein, damit das passt. Und ja, es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, von fossiler Energie weg zu kommen. Da müssen alle mit machen und ihren Beitrag leisten.

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1588391)
2. Wenn der Arbeitgeber eine Lademöglichkeit zur Verfügung stellt, ist das schön. Mein Arbeitgeber hat auch vor kurzem ein neues Parkhaus gebaut und dort ein Stockwerk mit Ladesäulen ausgestattet. Damit setzt man aber voraus, dass der Arbeitnehmer zumindest teilweise mit dem Fahrzeug zur Arbeit kommt, um dieses zu laden. Das läuft aber allen Versuchen zuwider, die Mitarbeiter zur Entlastung der Straßen in den öffentlichen Nahverkehr zu bringen, z.B. mit Jobticket o.ä.. Ziel sollte doch langfristig sein, den Individualverkehr zu reduzieren.

An die Reduktion des Individualverkehrs glaube ich nicht so wirklich. Dafür sind die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen zu individuell. Ich würde eher daran arbeiten wollen, den Individualverkehr weniger ressourcenintensiv zu gestalten, z.B. durch leinere, leichtere Fahrzeuge inkl. Zweirädern, Sharingansätzen und ähnliches.

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1588391)
Klar ist es ein Anfang, wenn diejenigen, die sowieso mit dem Auto zur Arbeit fahren, dieses dort laden können und viele Eigenheimbesitzer zu Hause laden können. in der Breite durchsetzen wird sich die E-Mobilität meiner Ansicht aber nur, wenn ich überall die Möglichkeit habe, das Auto zu laden, z.B. an öffentlichen Ladesäulen, beim Einkaufen, beim Besuch im Schwimmbad o.ä..

Ich bin kein Experte, aber wenn ausreichend Lademöglichkeiten vorhanden sind, z.B. wie in dem Link von TriVet oder auf öffentlichen Parkplätzen, bräuchte ich auch geg. auch keine Schnellladefunktion. Ich könnte das Fahrzeug einfach über Nacht neben der Laterne parken und morgens wäre es geladen oder hätte zumindest genug Strom für den Tag.

Schnellladefunktionen benötigt man doch nur, wenn man auf langen Strecken unterwegs ist. Da muss man warten und da zählt im Zweifelsfall jeden Minute. Ansonsten sollte an jedem Parkplatz (auch bei Lidl, Kaufland, Obi etc.) eine Lademöglichkeit sein und das muss kein Schnelllader sein, wenn ich da Auto über Nacht stehen lassen kann.

Schwarzfahrer 04.03.2021 10:26

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1588386)
Artikel in der Süddeutschen zum Ausbau der Ladeinfrastruktur

Interessant finde ich, dass die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) davon ausgeht, das
"80 Prozent der Ladevorgänge weiterhin im privaten Bereich stattfinden werden, also zu Hause oder beim Arbeitgeber. "
Man geht also davon aus, dass mindestens 80% der E-Auto-Fahrer zu Hause oder im Unternehmen eine Lademöglichkeit haben.

Ich glaube, die Idee, weniger aber schneller ladende Stationen zu haben im öffentlichen Raum hat auch etwas mit Wirtschaftlichkeitsüberlegungen zu tun, wenn ich den Welt-Artikel zum gleichen Thema sehe:
Zitat:

Laut BDEW werde derzeit durchschnittlich nur einmal alle fünf Tage an jeder Ladesäule auch tatsächlich Strom getankt. Rechnerisch ergebe sich damit eine durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer der Ladepunkte von nur rund einer halben Stunde. Dieser Wert müsste sich mindestens auf ein bis zwei Stunden Nutzung pro Tag und Ladepunkt vervielfachen, damit der Betrieb wirtschaftlich sinnvoll würde.
d.h., niemand mag in mehr öffentliche Ladesäulen investieren, weil bereits die jetzigen nicht wirtschaftlich ausgelastet sind, und somit sich eine Expansion nicht lohnt (eintspricht meinem Eindruck bei den Ladesäulen schräg gegenüber von unserem Haus. 80 % der Zeit sind die Plätze leer). Da strickt man halt Szenarien, daß die Ladung ins Private verschoben wird, um den politischen Druck, in Vorleistung für eine ungewisse Zukunft zu gehen, zu verringern.

Schwarzfahrer 04.03.2021 10:35

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588368)
Ich bin übrigens durchaus auch für klare Verbote. ...
Mit der Wellness-Umweltpolitik von Schwarz/Rot kommen wir jedenfalls nicht weit. Und ohne eine Änderung des gesellschaftlichen Konsenses leider auch nicht.

Ist da nicht ein kleiner Widerspruch drin? Verbote, um die Gesellschaft zur Umstellung zu zwingen, bzw. einen Konsens herbeiführen passen für mich nicht besonders gut zusammen.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588395)
Schnellladefunktionen benötigt man doch nur, wenn man auf langen Strecken unterwegs ist. Da muss man warten und da zählt im Zweifelsfall jeden Minute.

Ich sehe da im Alltag auch genügend Bedarf; ich halte es für eine Illusion, die Ladung immer perfekt mit Übernachtaktionen planen zu können; der Tank ist auch mal mitten am Tag leer, wenn man plötzlich noch irgedwo hin muß - warum soll es bei der Batterie nicht vorkommen?
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588368)
Ansonsten sollte an jedem Parkplatz (auch bei Lidl, Kaufland, Obi etc.) eine Lademöglichkeit sein und das muss kein Schnelllader sein, wenn ich da Auto über Nacht stehen lassen kann.

Und wie viele Leute wohnen in bequemer Gehentfernung zu solchen Parkplätzen? oder gibt es dann Shuttelbusse, die die Leute aus dem Industriegebiet nach Hause fahren, und morgens wieder hin? Zumal immer mehr solche Läden sich weit von Wohngebieten ansiedeln.

Matthias75 04.03.2021 10:40

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1588403)
Ich glaube, die Idee, weniger aber schneller ladende Stationen zu haben im öffentlichen Raum hat auch etwas mit Wirtschaftlichkeitsüberlegungen zu tun, wenn ich den Welt-Artikel zum gleichen Thema sehe:

d.h., niemand mag in mehr öffentliche Ladesäulen investieren, weil bereits die jetzigen nicht wirtschaftlich ausgelastet sind, und somit sich eine Expansion nicht lohnt (eintspricht meinem Eindruck bei den Ladesäulen schräg gegenüber von unserem Haus. 80 % der Zeit sind die Plätze leer). Da strickt man halt Szenarien, daß die Ladung ins Private verschoben wird, um den politischen Druck, in Vorleistung für eine ungewisse Zukunft zu gehen, zu verringern.

Ja, kann ein Thema sein. Grundsätzlich sehe ich zwei Frage:
1. Was macht der Fahrer während des Ladevorgangs und
2. Wie stelle ich sicher, dass genug Ladesäulen vorhanden sind bzw. diese nicht durch bereits voll geladene Autos blockiert werden.

Keiner hat Lust, neben seinem Auto zu warten, bis der Akku voll ist oder. Ist ja nicht jeder Triathlet, der die Wartezeit mit Laufen/Radfahren verbringt. ;)

Andererseits will man, wenn er an einer öffentlichen Ladesäule steht, nicht das Auto sofort wieder wegfahren zu müssen, weil schon der nächste laden will.

Entweder kann man also das Auto so schnell laden, dass der Fahrer die Ladezeit beim Fahrzeug verbringt und sofort mit geladenem Auto weiter fährt.

Oder es stehen ausreichend viele Lademöglichkeiten zur Verfügung, dass ich mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit in der Nähe eine freie Lademöglichkeit finde, an der ich dann idealerweise das Fahrzeug länger, z.B. über Nacht stehen lassen kann.

Ausnahme wäre z.B. das Laden für eine halbe Stunde während des Einkaufs.

M.

Schwarzfahrer 04.03.2021 10:48

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1588410)
Entweder kann man also das Auto so schnell laden, dass der Fahrer die Ladezeit beim Fahrzeug verbringt und sofort mit geladenem Auto weiter fährt.

Oder es stehen ausreichend viele Lademöglichkeiten zur Verfügung, dass ich mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit in der Nähe eine freie Lademöglichkeit finde, an der ich dann idealerweise das Fahrzeug länger, z.B. über Nacht stehen lassen kann.

Ausnahme wäre z.B. das Laden für eine halbe Stunde während des Einkaufs.

M.

Schöne systematische nutzerorientierte Funktionsanalyse der Optionen. Angesichts von Wirtschaftlichkeit wird Option 1 und 3 praktikabel sein, die zweite wohl eher weniger.

TriVet 04.03.2021 11:02

im Moment scheint mir es ein "offenes Rennen", Anbieter wie fastned oder auch zB Aral scheinen zumindest soviel Potential zum Geldverdienen in den Schnellladern zu sehen, dass sie massiv investieren...

Nepumuk 04.03.2021 12:53

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1588406)
Ist da nicht ein kleiner Widerspruch drin? Verbote, um die Gesellschaft zur Umstellung zu zwingen, bzw. einen Konsens herbeiführen passen für mich nicht besonders gut zusammen.

Nein, sehe ich nicht so. Ich denke da historisch z.B. an die Einführung des G-Kats. Da wurde auch die Zulassung von Autos ohne Kat verboten. Gab damals auch viel Gejammer, aber trotzdem hatte ich den Eindruck, dass es einen gesellschaftlichen Konsens gab, dass dieses Verbot richtig ist.
Oder das FCKW-Verbot. Ähnliches Beispiel, ein klares Verbot wurde eine Erfolgsgeschichte.
Verbote und Vorgabe bewirken eben eine effiziente Umsteuerung. Mit Eigenverantwortung und Selbsterkenntnis erreicht man eben nur sehr wenig Personen, egal ob Umweltschutz oder Pandemie.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1588406)
Ich sehe da im Alltag auch genügend Bedarf; ich halte es für eine Illusion, die Ladung immer perfekt mit Übernachtaktionen planen zu können; der Tank ist auch mal mitten am Tag leer, wenn man plötzlich noch irgedwo hin muß - warum soll es bei der Batterie nicht vorkommen?

Ich gehe halt nicht jeden Tag tanken, daher ist der Tank dann irgendwann leer. Das eAuto ist morgens immer voll, wenn jeder Parkplatz eine Lademöglichkeit hat. Da ist die Chance viel geringer, dass tagsüber geladen/getankt werden muss.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1588406)
Und wie viele Leute wohnen in bequemer Gehentfernung zu solchen Parkplätzen? oder gibt es dann Shuttelbusse, die die Leute aus dem Industriegebiet nach Hause fahren, und morgens wieder hin? Zumal immer mehr solche Läden sich weit von Wohngebieten ansiedeln.

Ich schau mal in meinem Ort hier: Der Rewe im Ort hat ca. 100 Parkplätze, maximale Gehentfernung zu jedem Punkt im Ort sind 20min. Der zentrale Parkplatz hat nochmal ca. 60 Parkplätze und dann gibt es noch ca. 40 Parkplätze an der Sporthalle. Die drei Plätze liegen an unterschiedlichen Punkten im Ort, einer dieser Plätze sind in max. 10min zu Fuss zu erreichen. Das wird ja auch nur von den Bewohner benötigt, die zuhause partout nicht laden können.
Oder mein zweiter Wohnsitz: Frankfurt-Oberrad: Rewe ca. 30 Parkplätze, Getränkeladen ca. 15 Parkplätze, jede Menge private Parkplätze in Tiefgarage und Höfen an den Mehrfamilienhäuser, richtige Parkstreifen an der Straße etc. Alles in Fußnähe und Strom gibt es dort auch schon.
Könnte mein einfach sofort mit Lademöglichkeiten ausstatten, ist ein Riesenpotential, das man realisieren. Klar, kostet Zeit und Geld, ist aber letztendlich nur eine Fleißarbeit.
Wenn man diese einfachen Sachen alle gemacht hat, dann bleibt ein Rest übrig, der eben tagsüber irgendwo laden muss. Der/die muss dann halt 1-2h pro Woche an den Schnelllader.

Tobi F. 04.03.2021 13:06

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588450)
...
Könnte mein einfach sofort mit Lademöglichkeiten ausstatten...

Wenn es so einfach wäre, würden das vielleicht schon viel mehr machen.
Die Strasse aufbuddeln um von der dortigen Versorung das passende dickere Kabel zu ziehen ist vielleicht mehr Aufwand, als eine Ladesäule zu bestellen und sie auf einen Sockel zu dübeln.
(Wenn die dortigen Leitungen denn überhaupt noch größere Leistungs-Abzapfung zulassen)

Schwarzfahrer 04.03.2021 13:52

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588450)
Nein, sehe ich nicht so. Ich denke da historisch z.B. an die Einführung des G-Kats. Da wurde auch die Zulassung von Autos ohne Kat verboten. Gab damals auch viel Gejammer, aber trotzdem hatte ich den Eindruck, dass es einen gesellschaftlichen Konsens gab, dass dieses Verbot richtig ist.
Oder das FCKW-Verbot. Ähnliches Beispiel, ein klares Verbot wurde eine Erfolgsgeschichte.

Kann man so interpretieren. Für mich sind die Beispiele aber schlecht vergleichbar, weil beide Verbote nur ein Kostenpunkt waren, aber keine Änderung der "Nutzerfunktionen"- Die Batterie-Autos sind für mich aber eher wie die Leuchtstofflampe, als die klassischen Glühbirnen verboten wurden: es ist eine Lösung mit deutlichen funktionellen Nachteilen, die eben durch den Zwang des Verbotes durchgesetzt wurde, aber ohne eine echte Akzeptanz. Hier hat mit der LED immerhin eine brauchbare Lösung das untaugliche Zwischenprodukt zeitnah abgelöst. Fürs Batterie-Auto sehe ich diese Lösung noch nicht so nahe (außer evtl. Wasserstoff, wenn man die reine Funktion betrachtet...).
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588450)
Verbote und Vorgabe bewirken eben eine effiziente Umsteuerung. Mit Eigenverantwortung und Selbsterkenntnis erreicht man eben nur sehr wenig Personen, egal ob Umweltschutz oder Pandemie.

Ja, mit Zwang erreicht man natürlich immer mehr Menschen, darum funktionieren Diktaturen recht stabil. Dann sollte halt das Wort Konsens nicht bemüht werden. Verbote haben nur dann positive lenkende Wirkung, wenn eine funktional gute Alternative da ist, die die Menschen auch annehmen, statt nur erdulden mit Hoffnung auf die Zukunft.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588450)
Ich schau mal in meinem Ort hier: Der Rewe im Ort hat ca. 100 Parkplätze, maximale Gehentfernung zu jedem Punkt im Ort sind 20min.

Sinn der privaten Mobilität (vulgo PKW) ist es, ein direkt an der Wohnung verfügbares Verkehrsmittel zu haben, das ich auch bei Eile oder Schlechtwetter, auch bei Krankheit oder Verletzung, mit Kleinkind und großem Gepäck bequem und schnell einsetzen kann. Wenn ich 10 - 20 Minuten zum Auto laufen muß, hole ich schnell lieber ein Taxi (das dann zwar noch die Anfahrtskilometer fährt), oder lasse mich vom Nachbarn hinfahren, der sein (Verbrenner-)Auto vor Ort hat. Oder glaubst Du, daß so ein Konzept tastächlich auf breite Akzeptanz stößt? (Quasi park-and-ride: fahre mit dem Rad zum Auto, um Einkaufen zu fahren, bzw. Nutzwert wie bei Carsharing - was ja auch nur eine stabil geringe Nische bedient).

Nepumuk 04.03.2021 15:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1588467)
D... wie die Leuchtstofflampe, als die klassischen Glühbirnen verboten wurden: es ist eine Lösung mit deutlichen funktionellen Nachteilen, die eben durch den Zwang des Verbotes durchgesetzt wurde, aber ohne eine echte Akzeptanz. Hier hat mit der LED immerhin eine brauchbare Lösung das untaugliche Zwischenprodukt zeitnah abgelöst.

Gutes Beispiel. Ohne das Glühbirnen-Verbote würde es heute die sehr guten LED-Lösungen nicht geben. Ein Verbrenner-Verbot würde eine massive Beschleunigung im eAuto-Bereich erzeugen, weil kein Geld mit in die Weiterentwicklung der veralteten Technik investiert würde.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1588467)
Ja, mit Zwang erreicht man natürlich immer mehr Menschen, darum funktionieren Diktaturen recht stabil. Dann sollte halt das Wort Konsens nicht bemüht werden. Verbote haben nur dann positive lenkende Wirkung, wenn eine funktional gute Alternative da ist, die die Menschen auch annehmen, statt nur erdulden mit Hoffnung auf die Zukunft.

Du tust gerade so, als ob es heute keinerlei Verbote gäbe und nur die von dir verachteten Linken ganz Deutschland zu einer Verbotsdiktatur machen wollen. Das ist Blödsinn. Du willst nur keine Verbote/Zwänge, die dir nicht in den Kram passen. Verbote, die dir zugute kommen findest du doch bestimmt ok, oder?

Kluge Verbote haben eine positive lenkende Wirkung, weil sie die funktional guten Alternativen schaffen bzw. begünstigen. Wenn man die Alternativen nicht wirklich will, dann setzt man auf Anreizsysteme, wie unsere aktuelle Bundesregierung, die Angst vor jeglicher Veränderung hat.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1588467)
Sinn der privaten Mobilität (vulgo PKW) ist es, ein direkt an der Wohnung verfügbares Verkehrsmittel zu haben, das ich auch bei Eile oder Schlechtwetter, auch bei Krankheit oder Verletzung, mit Kleinkind und großem Gepäck bequem und schnell einsetzen kann. Wenn ich 10 - 20 Minuten zum Auto laufen muß, hole ich schnell lieber ein Taxi (das dann zwar noch die Anfahrtskilometer fährt), oder lasse mich vom Nachbarn hinfahren, der sein (Verbrenner-)Auto vor Ort hat. Oder glaubst Du, daß so ein Konzept tastächlich auf breite Akzeptanz stößt? (Quasi park-and-ride: fahre mit dem Rad zum Auto, um Einkaufen zu fahren, bzw. Nutzwert wie bei Carsharing - was ja auch nur eine stabil geringe Nische bedient).

Hast du schon mal in Frankfurt-Oberrad am Freitagabend um 21 Uhr einen Parkplatz gesucht? Da kannst du froh sein, wenn du nur 10min von dem Parkplatz zu deiner Wohnung laufen muss.
Aber natürlich wolltest du mich absichtlich falsch verstehen. Die allermeisten PKW werden auf ihrem Parkplatz geladen, weil jeder Parkplatz eine Lademöglichkeit bekommt. Nur die Leute, die keinen eigenen Parkplatz haben, müssen woanders, z.B. auf Supermarktparkplätzen, laden. Und ja, die Leute haben heute schon Komforteinschränkung, die du dir scheinbar nicht vorstellen kannst.

Nepumuk 04.03.2021 15:04

Zitat:

Zitat von Tobi F. (Beitrag 1588453)
Wenn es so einfach wäre, würden das vielleicht schon viel mehr machen.
Die Strasse aufbuddeln um von der dortigen Versorung das passende dickere Kabel zu ziehen ist vielleicht mehr Aufwand, als eine Ladesäule zu bestellen und sie auf einen Sockel zu dübeln.
(Wenn die dortigen Leitungen denn überhaupt noch größere Leistungs-Abzapfung zulassen)

Ich habe ja oben schon geschrieben, dass das eine Fleißarbeit ist. Im Moment wird das nicht gemacht, weil es ja eine bequeme Alternative gibt. Diesel ist ja so schön billig. Da kann man den einfach raus blasen. Wenn aber klar wäre, dass ab 2030 keine Verbrenner mehr zugelassen würden, würde sich auch mehr bewegen.

dasgehtschneller 04.03.2021 15:38

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588481)
Hast du schon mal in Frankfurt-Oberrad am Freitagabend um 21 Uhr einen Parkplatz gesucht? Da kannst du froh sein, wenn du nur 10min von dem Parkplatz zu deiner Wohnung laufen muss.
Aber natürlich wolltest du mich absichtlich falsch verstehen. Die allermeisten PKW werden auf ihrem Parkplatz geladen, weil jeder Parkplatz eine Lademöglichkeit bekommt. Nur die Leute, die keinen eigenen Parkplatz haben, müssen woanders, z.B. auf Supermarktparkplätzen, laden. Und ja, die Leute haben heute schon Komforteinschränkung, die du dir scheinbar nicht vorstellen kannst.

Gibt es keine Plätze oder sind die Leute einfach zu knausrig sie zu bezahlen?

Bei meiner letzten Wohnung haben auch die meisten auf der Strasse parkiert, in mehreren Parkhäusern und auf Aussenplätzen hätte man aber gegen Gebühr einen Parkplatz mieten können.

Ok, das war nur eine Kleinstadt, ich sehe aber auch in Grossstadt Parkhäusern immer Parkplätze und ganze Parkebenen mit vermieteten Plätzen.
In der Grosstadt braucht man aber oft auch kein eigenes Auto.

Schwarzfahrer 04.03.2021 15:54

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588481)
Gutes Beispiel. Ohne das Glühbirnen-Verbote würde es heute die sehr guten LED-Lösungen nicht geben. Ein Verbrenner-Verbot würde eine massive Beschleunigung im eAuto-Bereich erzeugen, weil kein Geld mit in die Weiterentwicklung der veralteten Technik investiert würde.

Sehe ich anders. Statt ein paar Jahre zu warten, bis eine Zukunftsfähige Technologie da ist, und den Wettbewerb der Technologien zu ermöglichen, wurden die Firmen und Privatleute politisch verfrüht gezwungen in eine schlechte, disfunktionale Technik zu investieren. Die Produktionsanlagen dafür wie auch ein Großteil der Produkte wurden lange vor dem Ende ihrer möglichen Nutzungsdauer verschrottet (jede Menge Sondermüll), da sie von der funktionaleren LED-Technik verdrängt wurden. Hätte man den Markt es regeln lassen, wären die Leuchtstofflampen eine Nische geblieben, und ein paar Jahre später hätten die Leute gleich auf LED umgestellt, weil die tatsächlich mehrere Vorteile bieten. Die durch Leuchtstofflampen gesparte Energie dürfte gering sein im Vergleich mit den dafür sinnlos verbratenen Ressourcen. So wie wir jetzt m.M.n. viel Subventionsgeld in eine Technik investieren, die ihren Platz in bestimmten (vor allem großstädtischen und technikaffinen) Nischen hat, aber kaum je DIE dominante Technik für private Mobilität werden wird.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588481)
Du tust gerade so, als ob es heute keinerlei Verbote gäbe und nur die von dir verachteten Linken ganz Deutschland zu einer Verbotsdiktatur machen wollen. Das ist Blödsinn. Du willst nur keine Verbote/Zwänge, die dir nicht in den Kram passen. Verbote, die dir zugute kommen findest du doch bestimmt ok, oder?

Ja, Verbote von Kriminalität, von Menschen persönlich und direkt schädigendem Verhalten finde ich meist richtig. Viele andere nicht, insbesondere solche nicht, die bei marginalem, für die meisten nicht erkennbaren Nutzen wesentliche Einschränkungen mit sich bringen, und vor allem der Durchsetzung von politischen Vorstellungen dienen.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588481)
Kluge Verbote haben eine positive lenkende Wirkung, weil sie die funktional guten Alternativen schaffen bzw. begünstigen.

Hier ist der Knackpunkt. Kluge Verbote begünstigen funktional gute Alternativen - soweit sie vorhanden sind. Sind sie es aber nicht, werden die Menschen auf vorhandene, oft schlechtere Alternativen gezwungen.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588481)
Wenn man die Alternativen nicht wirklich will, dann setzt man auf Anreizsysteme, wie unsere aktuelle Bundesregierung, die Angst vor jeglicher Veränderung hat.

Anreizsysteme funktionieren wiederum nur, wenn die funktionale Alternative überhaupt da ist - oder wenn überproportional finanziell subventioniert wird. Letzteres ist verheerend, da es die schlechten Alternativen zementiert und sinnvolle Verbesserungen hemmt, statt sie zu fördern.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588481)
Hast du schon mal in Frankfurt-Oberrad am Freitagabend um 21 Uhr einen Parkplatz gesucht? Da kannst du froh sein, wenn du nur 10min von dem Parkplatz zu deiner Wohnung laufen muss.

Ja, das mögen die Nischen sein, wo die Konzepte funktionieren können; das sind ja auch die Nischen für sowas wie Car-sharing. Ein Großteil der Bevölkerung wohnt aber nicht in solchen Bedingungen, und möchte das auch nicht.

X S 1 C H T 04.03.2021 19:33

Hier mal meiner :Huhu:


pepusalt 04.03.2021 19:57

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1588406)
Ich sehe da im Alltag auch genügend Bedarf; ich halte es für eine Illusion, die Ladung immer perfekt mit Übernachtaktionen planen zu können; der Tank ist auch mal mitten am Tag leer, wenn man plötzlich noch irgedwo hin muß - warum soll es bei der Batterie nicht vorkommen?

Aus meiner Erfahrung ist das eine Ausrede, noch dazu auf beiden Seiten! ;-) Weder mein ehemaliger Verbrenner und auch jetzt nicht beim eiV ist der Tank/ die Ladung einfach mal 'mitten am Tag' leer :Lachanfall:

In der Regel fuhr / fahre ich bis 1/4 voll leer und denke dann über die nächste Tank/Lademöglichkeit, unter Berücksichtigung der zu erwartenden nächsten 24h.

Noch nie musste ich plötzlich mal 200km oder noch mehr fahren....
Und selbst dann gäbe es Lösungen.

pepusalt 04.03.2021 21:38

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1588410)
Ja, kann ein Thema sein. Grundsätzlich sehe ich zwei Frage:
1. Was macht der Fahrer während des Ladevorgangs und
2. Wie stelle ich sicher, dass genug Ladesäulen vorhanden sind bzw. diese nicht durch bereits voll geladene Autos blockiert werden.

Keiner hat Lust, neben seinem Auto zu warten, bis der Akku voll ist oder. Ist ja nicht jeder Triathlet, der die Wartezeit mit Laufen/Radfahren verbringt. ;)

Andererseits will man, wenn er an einer öffentlichen Ladesäule steht, nicht das Auto sofort wieder wegfahren zu müssen, weil schon der nächste laden will.

Entweder kann man also das Auto so schnell laden, dass der Fahrer die Ladezeit beim Fahrzeug verbringt und sofort mit geladenem Auto weiter fährt.

Oder es stehen ausreichend viele Lademöglichkeiten zur Verfügung, dass ich mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit in der Nähe eine freie Lademöglichkeit finde, an der ich dann idealerweise das Fahrzeug länger, z.B. über Nacht stehen lassen kann.

Ausnahme wäre z.B. das Laden für eine halbe Stunde während des Einkaufs.

M.

Zu meinem eiV mit einem GPS und Rudimentärinternetverbindung hab' ich eine App, in der ich jederzeit, online, egal wo eiV und ich auch sind, sehe, wo er geparkt ist :Lachen2:, wie hoch Ladezustand und Reichweite sind. Und wenn er an der Ladesäule hängt, den momentanen Ladefortschritt (auch die kW) und wie lange lange er noch zur Volladung braucht. Insofern habe ich noch nie eine Ladesäule unnütz blockiert: und habe das auch von anderen noch nicht gesehen live gesehen: die Ladefunktion des Station war immer blinkend 'ladend' und nicht dauerleuchtend 'voll'.

Als unabgsprochener Usus gilt, wenn die Ladesäule ladend belegt ist (zu jedem Ladesäulenparkplatz gibt es hier einen zweiten idR leeren parallelen Parkplatz, so dass man sich daneben stellt, das eine Kabelende am eigenen Fahrzeug anschließt und das andere Ende über die Ladesäule hängt, als 'Nächster!'. Das hängende Kabel wurde/wird immer vom fertig Geladenen dann auch eingesteckt. Ich sehe in meiner App, a wenn mein Stecker eingesteckt worden ist, dass und wie schnell mein eiV lädt und b wiederum, wann ich fertig geladen habe, um den Ladeplatz wieder frei zu machen.

Eine Lademöglichkeit am Haus und Garage habe ich nicht (enge Altstadt)
Die oben erwähnte nächste Ladestation ist 5min, fußläufig.
Zur Not könnte ich mich entweder während der Arbeitszeit tagsüber oder über Nacht (Arbeitgeber 2000m entfernt) an die 240V hängen (eine Wallbox dort ist vom AG in Vorbereitung). Hab ich aber bisher noch nie gebraucht.
Und mein AG bietet das kostenlos für meinen eiV an, weil er's gut findet. :-)

Anfangs war ich misstrauisch, dass mein eiV an GPS und Internet ist. Mittlerweile sehe ich aber den ganz klaren guten Nutzen auf meiner Seite und die Praktikabilität.

Tobi F. 04.03.2021 21:48

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1588566)
...
Als unabgsprochener Usus gilt, wenn die Ladesäule ladend belegt ist (zu jedem Ladesäulenparkplatz gibt es einen idR leeren parallelen Parkplatz (OK, Kleinstadt)), das man sich dorthin stellt, das Kabel am eigenen Fahrzeug anschliesst und das andere Ende über die Ladesäule hängt, als 'Nächster!'. Das hängende Kabel wurde/wird immer vom fertig Geladenen dann auch eingesteckt....

Das ist ja ein schöner Brauch.
Es freut mich, dass es noch diese Gute Menschlichkeit gibt.
Gerade in der letzten Zeit, wo jeder gegen jeden zu schiessen scheint.

pepusalt 04.03.2021 22:33

Zitat:

Zitat von Tobi F. (Beitrag 1588568)
Das ist ja ein schöner Brauch.
Es freut mich, dass es noch diese Gute Menschlichkeit gibt.
Gerade in der letzten Zeit, wo jeder gegen jeden zu schiessen scheint.

Äh, ich muss einschränken :o . Das Einhängen eines Anderen geht natürlich nur bei den kostenlosen Ladestationen, deren meine eine ist, die in der Regel zu einem Einkaufszentrum, einer Banken (in meinem Fall), etc. gehören und manchmal (in meinem Fall) sogar ausserhalb der Öffnungszeiten laden. Die gibt's, stehen aber, warum wohl, meistens nicht in den Ladesstationsfinderapps :Cheese: .
Aber ja, erstaunlich, bei den kostenlosen Ladestationen ist das von Dir gelobte Verhalten unerwartet angenehm sozial. Egal ob VW ID3, Skoda citigo eiV, Audi E-Tron , ZOE oder Tesla... Sagt ja auch was aus, über die emobilen.... ;)

Bei den nicht kostenlosen Ladestationen muss man sich vor dem Laden mit Ladekarte oder App anmelden, und das geht nicht, wenn der Andere noch lädt, erst danach, logisch.
Dafür haben die nicht kostenlosen Ladestationen wiederum den Vorteil, dass online und in den Ladestationsfinderapps zu sehen ist, ob sie jetzt gerade frei, belegt oder gestört sind.

dasgehtschneller 05.03.2021 08:22

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1588569)
Bei den nicht kostenlosen Ladestationen muss man sich vor dem Laden mit Ladekarte oder App anmelden, und das geht nicht, wenn der Andere noch lädt, erst danach, logisch.
Dafür haben die nicht kostenlosen Ladestationen wiederum den Vorteil, dass online und in den Ladestationsfinderapps zu sehen ist, ob sie jetzt gerade frei, belegt oder gestört sind.

Letzteres ist ein grosser Vorteil. Während es bei kostenlosen Ladestationen realtiv oft vorkommt dass sie defekt oder belegt sind, ist dies bei kostenpflichtigen Ladestationen viel seltener der Fall.

Die Kostenlosen nehme ich deshalb gerne wenn sich grade die Gelegenheit bietet und da wo ich parken will sowieso eine steht, wenn ich unterwegs auf eine Ladestation angewiesen bin, fahre ich inzwischen aber direkt die Kostenpflichtigen an.

Matthias75 05.03.2021 09:01

Eins vorweg: Ich bin ja kein Gegner der E-Mobilität. Wir haben uns vor zwei Jahren schon überlegt, uns eins zuzulegen. Da war aber die Auswahl noch geringer als jetzt und kein Fahrzeug verfügbar, das unserem damaligen Anforderungsprofil ansprechen hat.

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1588540)
Aus meiner Erfahrung ist das eine Ausrede, noch dazu auf beiden Seiten! ;-) Weder mein ehemaliger Verbrenner und auch jetzt nicht beim eiV ist der Tank/ die Ladung einfach mal 'mitten am Tag' leer :Lachanfall:

In der Regel fuhr / fahre ich bis 1/4 voll leer und denke dann über die nächste Tank/Lademöglichkeit, unter Berücksichtigung der zu erwartenden nächsten 24h.

Noch nie musste ich plötzlich mal 200km oder noch mehr fahren....
Und selbst dann gäbe es Lösungen.

Das ist sicher eine Frage des Anforderungsprofils und der Planung. Bei uns kommt es schon mal gelegentlich vor, dass man z.B. spontan das Wochenende umplant und weitere Strecken fahren will. Mit dem Verbrenner kein Problem, da fahre ich dann zur Not auf dem Weg zur Autobahn schnell noch an die Tanke.

Geht beim E-Auto nicht so locker. Da brauche ich idealerweise eine Lademöglichkeit um die Ecke, damit der Akku morgens vor der Abfahrt voll ist. Klar, könnte man auch langfristiger planen, klappt aber nicht immer so.

Mir geht es aber nicht um das Planen, sondern darum, dass man die Möglichkeit haben soll/kann/muss, sein Auto flexibel und möglichst kurzfristig zu laden. Und dafür braucht es eine möglichst gut und breit ausgebaute Ladeinfrastruktur.

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1588566)
Zu meinem eiV mit einem GPS und Rudimentärinternetverbindung hab' ich eine App, in der ich jederzeit, online, egal wo eiV und ich auch sind, sehe, wo er geparkt ist :Lachen2:, wie hoch Ladezustand und Reichweite sind. Und wenn er an der Ladesäule hängt, den momentanen Ladefortschritt (auch die kW) und wie lange lange er noch zur Volladung braucht. Insofern habe ich noch nie eine Ladesäule unnütz blockiert: und habe das auch von anderen noch nicht gesehen live gesehen: die Ladefunktion des Station war immer blinkend 'ladend' und nicht dauerleuchtend 'voll'.

Freut mich, dass es so klappt. Ich denke, das klappt aber nur so gut, solange wenige E-Autos sich eine ausreichende Anzahl Ladesäulen teilen.

Du beschreibst aber auch genau das Problem, dass ich meinte: An der öffentlichen Ladesäule, egal ob kostenlos oder kostenpflichtig, muss ich schauen, dass 1. die Ladesäule frei ist, wenn ich hinkomme und 2. wann der Akku voll ist, um die Ladesäule dann wieder freimachen zu können.

Also mal der übliche Ablauf:

Man stellt das Auto abends nach der Arbeit an die Ladesäule, hat idealerweise sofort einen Platz. Dann laufe ich nach Hause und warte darauf, dass mir die App irgendwann sagt, dass der Akku voll ist. Dann muss ich wieder raus, um die Ladesäule wieder freizumachen, also das Auto umzuparken. Im dümmsten Fall finde ich spät abends bei mir zu Hause keinen Parkplatz mehr, weil mittlerweile alle Parkplätze belegt sind.

Wenn gerade die Ladesäule belegt ist, fahre ich nach Hause, warte bis eine Ladesäule frei ist, fahre dann hin und fange an zu laden.

Alles möglich. Bei mir wäre die nächste Ladesäule 1km mit dem Auto und 500m zu Fuß entfernt. Aktuell wäre die sogar sehr oft frei. Ob ich aber immer Bock hätte, abends nochmal rauszugeben, um das Auto umzuparken, wenn es voll geladen ist? Ich glaube, darauf haben viele wenig bis gar keine Lust.

Wenn ausreichend Ladesäulen/Lademöglichkeiten vorhanden wären, dass ich das Auto einfach über Nacht dort stehen lassen kann und es am nächsten Morgen aufgeladen abholen kann, wäre das aus meiner Sicht für viele praktikabler. Dann geht man einfach 10min früher aus dem haus, läuft zur Ladesäule und fährt los. Dann müsste auch nicht mit maximaler Leistung geladen werden, da ja 8-10 Stunden Zeit für den Ladevorgang sind.

Nochmal: es geht ja nicht darum, überall ein Haar in der Suppe zu finden. Ich denke aber, wenn man viele für die E-Mobilität begeistern will, muss sich eine Ladeinfrastruktur auch an den Bedürfnissen der Autofahrer orientieren, auch wenn diese etwas mit Bequemlichkeit zu tun haben.

M.

TriVet 05.03.2021 09:20

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1588614)
Man stellt das Auto abends nach der Arbeit an die Ladesäule, hat idealerweise sofort einen Platz. Dann laufe ich nach Hause und warte darauf, dass mir die App irgendwann sagt, dass der Akku voll ist. Dann muss ich wieder raus, um die Ladesäule wieder freizumachen, also das Auto umzuparken. Im dümmsten Fall finde ich spät abends bei mir zu Hause keinen Parkplatz mehr, weil mittlerweile alle Parkplätze belegt sind.
.

ich sehe deinen Punkt, aber halte ihn nur für einen Teilaspekt.
Man muss ja vermutlich nicht jeden Tag, sondern seltener laden.
Und sicher gehört aktuell auch eine Portion Goodwill dazu, ewig alte, eingeschliffene und seither ja auch bewährte Verhaltensmuster aufzubrechen und sich umzugewöhnen.

aber es muss ja auch gar nicht jeder sofort umsteigen, kein Schuh passt jedem.
Und einen bewährten, funktionierenden Verbrenner kann man mE halbwegs guten Gewissens weiterfahren bis an die Verschleißgrenze ("bewahren und pflegen ist der wahre Umweltsegen"), sonst fahren die alten Stinker halt in Russland oder Afrika, dem Weltklima ist es egal, wo.

Matthias75 05.03.2021 09:35

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1588622)
ich sehe deinen Punkt, aber halte ihn nur für einen Teilaspekt.
Man muss ja vermutlich nicht jeden Tag, sondern seltener laden.
Und sicher gehört aktuell auch eine Portion Goodwill dazu, ewig alte, eingeschliffene und seither ja auch bewährte Verhaltensmuster aufzubrechen und sich umzugewöhnen.

Klar, E-Mobilität erfordert ein Umdenken. Das ist ja auch nichts schlechtes.

Ich habe aber das Gefühl, dass man sich den Ausbau der Ladeinfrastruktur komplizierter macht als nötig. Ein Hauptthema sind die Leitungskapazitäten, um Schnelllader installieren zu können. Wenn ausreichend Ladesäulen mit geringerer Ladeleistung vorhanden wären, wäre der Bedarf an Schnellladern vielleicht geringer, so dass der aufwändige Ausbau des Leitungsnetzes vielleicht häufig gar nicht nötig wäre. Nur eine Vermutung, bin kein Experte auf dem Gebiet.

Den Bedarf, das Auto innerhalb von weniger als 1h aufladen zu können, sehe ich im normalen Betrieb tatsächlich als eher gering an. Aktuell entsteht der, um Ladesäulen nicht unnötige lange zu besetzen oder um an der Autobahn schnell eine Weiterfahrt zu ermöglichen. Wenn ich das Auto zum Laden einfach über Nacht stehen lassen kann, brauche ich vermutlich tatsächlich sehr selten eine Schnelllademöglichkeit.

M.

Nepumuk 05.03.2021 10:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1588493)
Hier ist der Knackpunkt. Kluge Verbote begünstigen funktional gute Alternativen - soweit sie vorhanden sind. Sind sie es aber nicht, werden die Menschen auf vorhandene, oft schlechtere Alternativen gezwungen.

Du meinst in guter neo-liberaler Tradition, dass der Markt alles regelt? Glaubst du im Ernst, dass sich ohne entsprechende Vorgaben Katalysatoren, Gurtpflicht, Dieselpartikelfilter, Kühlschränke ohne FCKW, Staubfilter für Kraftwerke, Kläranlagen und so weiter durchgesetzt hätten, weil die "funktional besser sind"? Sind sie nicht, aber sie sind notwendig und wurden daher politisch durchgesetzt und das ist absolut richtig. Jetzt stehen eben die nächste Änderung von Vorgaben an, die dem Einzelnen ein alternativen Verhalten "aufzwingt" zum Wohl der Allgemeinheit. Das ist nix Neues, keine Ahnung, warum das plötzlich so kritisch gesehen wird.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1588493)
Ja, das mögen die Nischen sein, wo die Konzepte funktionieren können; das sind ja auch die Nischen für sowas wie Car-sharing. Ein Großteil der Bevölkerung wohnt aber nicht in solchen Bedingungen, und möchte das auch nicht.

Da lebst du aber in einem sehr glückliche, wahrscheinlich ländlichen Umgebung. In Frankfurt Sachsenhaus, West- und Nordend etc. sieht es bzgl. der Parkplatzsituation auch nicht anders aus. In anderen Großstädten dürfte es ähnlich sein. Als Nische würde ich das nicht bezeichnen. Und diese Situation wird ja gerne als Argument genommen, warum nicht eMobilität nicht funktioniert.
Und alle die nicht so wohnen und einen privaten Parkplatz haben, können dort ja eine Lademöglichkeit installieren.

Matthias75 05.03.2021 10:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1588493)
Sehe ich anders. Statt ein paar Jahre zu warten, bis eine Zukunftsfähige Technologie da ist, und den Wettbewerb der Technologien zu ermöglichen, wurden die Firmen und Privatleute politisch verfrüht gezwungen in eine schlechte, disfunktionale Technik zu investieren.

Ist Jan nicht so, dass die Automobilindustrie keine Zeit hatte, Alternativen zum Verbrenner zu entwickeln. Der Verbrenner hat sich aber so gut verkauft und wurde so hofiert, dass es gar keine Grund gab, alternative Konzepte weiterzuentwickeln. Das Konzept "größer & schneller" hat ja sehr lange funktioniert und funktioniert heute ja auch noch mit den Alibi-Hybriden, die nur dazu dienen, die Systemleistung auf dem Papier zu erhöhen.

Erst mit dem Dieselskandal kamen mal so langsam ein Umdenken und die E-Auto-Konzepte wurden konsequenter weiterentwickelt. Und dann musste man feststellen, dass man teilweise von der Konkurrenz abgehängt wurde und Nachholbedarf hat. Ohne den Dieselskandal und die härteren Abgasnormen wäre die E-Mobilität lange nicht dort, wo sie jetzt steht.

M.

Schwarzfahrer 05.03.2021 10:45

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1588622)
ich sehe deinen Punkt, aber halte ihn nur für einen Teilaspekt.
Man muss ja vermutlich nicht jeden Tag, sondern seltener laden.
Und sicher gehört aktuell auch eine Portion Goodwill dazu, ewig alte, eingeschliffene und seither ja auch bewährte Verhaltensmuster aufzubrechen und sich umzugewöhnen.

Ich halte den "Teilaspekt" der großen Flexibilität und schnellen Verfügbarkeit für den Hauptfaktor bzgl. Funktion, warum sich individuelle Motorisierung so weltweit durchgesetzt hat. Wenn diese Funktion sich deutlich verschlechtert, fällt der Anreiz, überhaupt ein Auto zu haben für viele weg. Das mag das eigentlich Ziel sein. Ich glaube aber, daß die Mehrheit darin einen klaren Rückschritt sehen wird, weil unsere komplexe arbeitsteilige und globalisierte Gesellschaft zu wesentlichen Teilen auf diese schnelle Verfügbarkeit von Mobilität aufbaut. Den goodwill, gewohnte Verhaltensmuster von sich aus zu ändern, bringen nur Menschen auf, die einen Gewinn darin erkennen können - und das sehe ich noch lange nicht bei der Mehrheit.

Schwarzfahrer 05.03.2021 10:57

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588646)
Du meinst in guter neo-liberaler Tradition, dass der Markt alles regelt? Glaubst du im Ernst, dass sich ohne entsprechende Vorgaben Katalysatoren, Gurtpflicht, Dieselpartikelfilter, Kühlschränke ohne FCKW, Staubfilter für Kraftwerke, Kläranlagen und so weiter durchgesetzt hätten, weil die "funktional besser sind"? Sind sie nicht, aber sie sind notwendig und wurden daher politisch durchgesetzt und das ist absolut richtig.

Nicht ganz. Ich sage, die in vielen Fällen richtigen politischen Vorgaben konnten sich durchsetzen und wurden akzeptiert, weil für die Menschen funktional gleichwertige Lösungen verfügbar waren - dann wurden auch Zusatzkosten akzeptiert. Der Markt regelt nicht alles, aber sehr wohl die Durchsetzung von funktionalen, den Menschen nützlichen Technologien (also nachhaltigen Lösungen) gegenüber wenig hilfreichen, ineffektiven Lösungen.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588646)
Jetzt stehen eben die nächste Änderung von Vorgaben an, die dem Einzelnen ein alternativen Verhalten "aufzwingt" zum Wohl der Allgemeinheit. Das ist nix Neues, keine Ahnung, warum das plötzlich so kritisch gesehen wird.

Weil es den batterielektischen Autos an wesentlichen Funktionalitäten der Verbrenner mangelt (Flexibilität, Reichweite), und weil es auch an absehbaren Lösungen für diese Mängel fehlt, im Gegensatz zu Katalysator-Einführung z.B. Übrigens krankt auch die Energiewende daran, daß man sich von allem Fossilen trennen will, ohne eine Lösung für stabile, robuste Grundlastversorgung zu haben oder auch nur absehen zu können. Das sind ideologisch-politische Ansätze, die auch durch Zwang keine Massen-Akzeptanz finden werden, glaube ich.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1588646)
... wird ja gerne als Argument genommen, warum nicht eMobilität nicht funktioniert.

Nein, sage ich nicht. E-Mobilität mit batterielektrischen Autos kann für bestimmte Nutzer und Bereiche gut und nützlich und effektiv sein; Fortschritte in der Technik haben es von den Gabelstaplern auf die Straße erweitert, und vieles ist jetzt damit möglich und sinnvoll (z.B. würde ich schauen, daß alle Klein-Motorräder nur noch elektrisch zugelassen werden - das ist ein Reichweitenbereich, wo es praktisch immer ausreicht). Es ist aber nicht ausreichend flexibel und vielseitig, um es als die einzige Zukunftsoption für alle Nutzer oder für die allgemeine private Mobilität zu propagieren.

TriVet 05.03.2021 11:07

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1588658)
Ich halte den "Teilaspekt" der großen Flexibilität und schnellen Verfügbarkeit für den Hauptfaktor bzgl. Funktion, warum sich individuelle Motorisierung so weltweit durchgesetzt hat.

Stimme ich komplett zu.

Zitat:

Wenn diese Funktion sich deutlich verschlechtert, fällt der Anreiz, überhaupt ein Auto zu haben für viele weg. Das mag das eigentlich Ziel sein.
Waere umwelttechnisch vermutlich tatsächlich gut, aber nicht mehrheitsfähig.
Hier bei mir im Kraichgaudorf gilt immer noch, dass das Auto genommen wird, sobald die Strecke länger als das Auto ist.

Trotzdem glaube ich, dass sehr viele gerade hier "auf dem Land" den Nutzen des e-Autos auf Kurz- und Mittelstrecken zunehmend realisieren werden und peu a peu der Fuhrpark der Bevölkerung umgestellt wird, insbesondere im Einfamilienhausland, wo man doch recht leicht das e-auto tatsächlich jede Nacht selbst an einer normalen Haushaltssteckdose (ja, soll man nicht, zu warm etc...) laden könnte und außerdem sehr viele einen "roten" Starkstromanschluß eh in der Garage haben, wenn auch bisher eher für den Betonmischer, das Schweißgerät oder die Holzsäge.
Und der reicht dann tatsächlich für die weitaus meisten Bedürfnisse.

Hafu 05.03.2021 11:25

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1588662)
...außerdem sehr viele einen "roten" Starkstromanschluß eh in der Garage haben, wenn auch bisher eher für den Betonmischer, das Schweißgerät oder die Holzsäge.
Und der reicht dann tatsächlich für die weitaus meisten Bedürfnisse.

Heimische Wallboxen werden derzeit übrigens mit bis zu 900,-€ pro Wallbox und bis zu zwei Wallboxen pro Haushalt gefördert.

Da die förderfähigen Wallboxen bei rund 450,-€ losgehen hat man also noch rund 450,-€ übrig für die Installationskosten durch den Elektriker und bekommt dann eine Wallbox komplett kostenlos vom Staat bezahlt.
Man muss dafür nicht mal ein E-Auto besitzen.

ich habe vor ein paar Wochen diese Förderung beantragt und vorletzte Woche den Förderbescheid bekommen, so dass ich demnächst eine Wallbox in der Garage installieren lasse.

dr_big 05.03.2021 12:20

Das hatte ich mir auch schon überlegt, einen Drehstromanschluss hätte ich in der Garage sogar. Aber funktioniert die heute installierte Wallbox auch mit einem Fahrzeug, das erst in 5-10 Jahren gebaut wird und vielleicht schon wieder ganz andere Standards hat?

Hafu 05.03.2021 12:44

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1588688)
Das hatte ich mir auch schon überlegt, einen Drehstromanschluss hätte ich in der Garage sogar. Aber funktioniert die heute installierte Wallbox auch mit einem Fahrzeug, das erst in 5-10 Jahren gebaut wird und vielleicht schon wieder ganz andere Standards hat?

11kw-Gleichstrom (nur bis 11 kw werden Wallboxen gefördert) wird in 10 Jahren genauso aussehen wie heute. Allenfalls das Steckersystem könnte sich in Zukunft ändern (im Augenblick gibt es glaube ich drei oder vier verschiedene gebräuchliche Drehstrom-Stecker), so dass es sinnvoll ist, eine Wallbox zu wählen, die keinen fest installiertes Kabel hat, so dass man dieses je nach Fahrzeugmodell später auswechseln kann.
(Ich habe mich noch nicht in allen Details beraten lassen aber zumindest im Groben per Web-recherche schlau gemacht, welche Wallboxen in Frage kommen)

Möglicherweise erlaubt das zukünftige Stromnetz auch die flächendeckende installation stärkerer Wallboxen mit 22 oder 44 kw für noch schnelleres Laden. aber mit 11kw ist man auch schon mehr als dreimal so schnell als mit einer Haushaltssteckdose und bekommt so ziemlich jeden heute verfügbaren e-Auto-Akku über Nacht voll, so dass eine 11kw-Wallbox sicher auch dann noch nutzbar ist.

dasgehtschneller 05.03.2021 13:10

Ich glaube nicht dass sich in nächster Zeit was ändern wird was die Wallboxen für Zuhause betrifft.

3x3.7 kW ist ein Standard für Hausinstallationen der sich schon seit Jahrzehnten bewährt hat und die Typ2 Stecker sind ebenfalls normiert.

Stärkere Anschlüsse kann man privat kriegen ist aber schon etwas mühsam und mit den 11 kW kriegt man über Nacht auch alle aktuell erhältlichen Auto Modelle voll.
Kann sein dass die Akkus in 10 Jahren zwar 200kWh statt heute maximal 100kWh haben. Das wären dann die Modelle mit den allseits gewünschten 1000km Reichweite.
Da brauchts dann halt 18 Stunden aber die wird man auch höchst selten leer fahren und gleich wieder über Nacht voll kriegen müssen.

Wenn es Innovationen gibt welche die Ladestandards betreffen, so wird das wohl eher auf der Schnelllader Seite sein.

dr_big 05.03.2021 13:22

Wenn man täglich laden kann, dann reichen die 11kW allemal. Das Stromnetz dürfte selbst das kaum verkraften, wenn am Nachmittag die Pendler von der Arbeit kommen und jeder 11kW zieht. Deshalb erwarte ich auch, dass irgendwann Systeme vorgeschrieben werden, die der Energieversorger drosseln kann. Dann wird bei hoher Netzlast die Ladeleistung z.B. halbiert.

dr_big 05.03.2021 13:39

Zitat:

Zitat von dasgehtschneller (Beitrag 1588706)
3x3.7 kW ist ein Standard für Hausinstallationen der sich schon seit Jahrzehnten bewährt hat und die Typ2 Stecker sind ebenfalls normiert.

Wie kommst du eigentlich auf 3*3,7kW als Hausinstallation? Unterverteiler müssen mit 5x16mm² angeschlossen werden (max 63A). Selbst ein moderner Elektroherd zieht schon 11kW und damit sollte die Hausinstallation nicht zu 100% ausgereizt sein :Huhu:

Hafu 05.03.2021 14:44

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1588709)
...Deshalb erwarte ich auch, dass irgendwann Systeme vorgeschrieben werden, die der Energieversorger drosseln kann. Dann wird bei hoher Netzlast die Ladeleistung z.B. halbiert.

Deshalb werden auch nur smarte Wallboxen gefördert, die sich grundsätzlich fernsteuern lassen. Die Steuerung durch den Versorger ist dabei vorerst eher theoretisch, könnte aber in Zukunft durchaus Sinn machen, um die Netze zu stabilisieren.

Die Steuerung durch den Wallbox-Besitzer ist schon jetzt sehr sinnvoll, insbesondere, wenn man 'ne Solaranlage auf dem Dach hat oder einen Stromtarif mit uhrzeitabhängig unterschiedlichen Tarifen.

Feanor 05.03.2021 17:07

Die Steuerung durch den Versorger ist schon sehr reell, nicht nur theoretisch. Z.B wenn man einen separaten, vergünstigten Tarif für eine Wärmepumpe hat. Sperrzeiten oder Rundsteuerempfänger sind da jetzt schon Standard. Bei einigen Netzbetreibern/EVU kann man diesen auch für das EV benutzen.
Ob die Steuerung abhängig von der PV-Anlage sich lohnt, muss man einfach rechnen. Insbesondere wenn man das automatisieren will kostet es ein bisschen was. Wenn man die Steuerung eh für die PV hat (z.B. 70% weich), dann geht das einfacher. Mal nach OpenWB oder Evcc googeln.
Ich habe gerade heute den Förderbescheid für die WB bekommen (Progres-NRW, nicht KfW) :liebe053: Ich darf daher auch > 11kw, was ich bei 24kWp auf dem Dach wohl auch machen werde.

phonofreund 05.03.2021 17:50

Ich habe den Luxus, daß keine 300 Meter weiter eine 22 KW Ladestation der Stadtwerke ist. Also steht die Kiste dort Nachts rum. Seit 4 Monaten lädt allerdings der Strom nicht über die ENBW Ladeapp, so das mir die Stadtwerke eine Ladekarte gegeben haben, bis das Problem beseitigt ist. Der Witz ist, das ich dem Strom aus Kulanz nicht zahlen muß.
Mal sehen, wie lange das gut geht......

TriVet 10.03.2021 13:46


Einige Kommunen in Deutschland haben E-Autos aus Tiefgaragen verbannt, weil von ihnen angeblich ein höheres Brandrisiko ausgeht. Der Versicherungsverband GDV widerspricht nun dieser These.


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