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Matthias75 21.11.2014 08:49

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1096322)
Ok, letztlich gehts wohl um Kohle, aber mal ehrlich: wer will in so nem Laden unter solchen Bedingungen wirklich arbeiten?

Als Arzt hat er sicher gute Chancen anderweitig unterzukommen. Übler sieht's da im Erziehungssektor aus. Versuch mal eine Einrichtung (KiTa/KiGa) zu finden, die nicht direkt oder indirekt von der Kirche betrieben wird. Ich kenne durchaus Pädagogen, deren Hauptgrund in der Kirche zu sein darin liegt, dass sie ohne eine Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben, weil ohne entsprechende Religionszugehörigkeit 80% der Stellen wegfallen.

Das Üble ist ja, dass die Kirche ihre Sonderrechte gezielt nutzt, um unliebsame Mitarbeiter loszuwerden. Ich glaube auf SPON war vor etlichen Jahren mal ein Artikel über die Caritas Augsburg, die auch nicht davor zurückschreckte, gezielt Privatdetektive auf unbequeme Mitarbeiter angesetzt haben, um herauszufinden, um eine außereheliche Lebensgemeinschaft besteht, es ein uneheliches Kind gibt etc. .

Andererseits wird sowas jahrelang geduldet, nur wenn's Stress gibt, wird ein Fass aufgemacht. Das war ja auch die Begründung des Bundesarbeitsgericht: Das Thema war lange bekannt, es gab' andere Mitarbeiter mit dem gleichem "Problem", denen nicht gekündigt wurde, also liegt eine Ungleichbehandlung vor.

Matthias

totog 21.11.2014 11:16

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1096351)
Geb ich dir recht, seh ich auch selbst so, aber du wirst mir zustimmen, dass nicht der komplette Arbeitsmarkt von katholischen Institutionen infiltriert und kontrolliert ist.
Mir fällt eigentlich spontan kein Berufsbild (ausser kirchlichen wie Priester (wobei ich selbst da schon gehört hab, dass welche zum evangelischen Glauben konvertiert sind...), Nonne etc...) ein, wo man tatsächlich auf nen Job bei der Kirche (im weitesten Sinne) angewiesen und nicht flexibel wäre.

Klar irgend eine Möglichkeit gibt es immer. Und der Einfluss ist sicher Begrenzt.

Hier im katholischen Bayern fallen mir aber auf Anhieb KiTa's und der Pflegesektor (wobei sich dieser durch private Dienste ja auch bereits verändert hat) ein.


Sorry @ Matthias erst später gelesen. +1

Matthias75 21.11.2014 11:29

Nachtrag: Der Artikel von 2009. Geändert dürfte sich nicht viel haben.

Matthias

tomerswayler 21.11.2014 12:57

Wie weit gehen die genannten Sonderrechte der Kirche? Bezieht sich das nur auf Arbeitsverhältnisse oder noch mehr?

Gelbbremser 21.11.2014 14:13

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1096354)
.....................Versuch mal eine Einrichtung (KiTa/KiGa) zu finden, die nicht direkt oder indirekt von der Kirche betrieben wird. Ich kenne durchaus Pädagogen, deren Hauptgrund in der Kirche zu sein darin liegt, dass sie ohne eine Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben, weil ohne entsprechende Religionszugehörigkeit 80% der Stellen wegfallen.......

da liegste nicht ganz richtig. Es gibt jede Menge Einrichtungen die nicht von Kirchen betrieben werden, sondern von anderen freien Träger oder den Kommunen. Im kommunalen Bereich ist zudem die Bezahlung besser als die Kirchentarife. Da arbeite ich.

Nichtsdestrtotz ist es m.E. diskriminierend, dass ich als Nichtkirchenmitglied in meinem ganzen Leben nicht die Chance hatte mich bei `ner kirchlichen Einrichtung zu bewerben. Kirchen kriegen z.B. auch Aufträge vom Staat Beratungsstellen (Sucht, Kinder- Jugend, Lebensberatung u.a.) zu betreiben. Dies wiederum wird vom Auftraggeber (in der Regel die Kommune) bezahlt.
Aber keine Chance diese Jobs zu machen, ohne Mitgliedschaft in der "richtigen" Religion. Ein Kumpel von mir trat deswegen der evangelischen Kirche bei. Er arbeitet in einer Behinderteneinrichtung.

Matthias75 21.11.2014 14:23

Zitat:

Zitat von tomerswayler (Beitrag 1096413)
Wie weit gehen die genannten Sonderrechte der Kirche? Bezieht sich das nur auf Arbeitsverhältnisse oder noch mehr?

Schau z.B. mal hier: Arbeitsrecht der Kirchen

Zitat:

Zitat von Gelbbremser (Beitrag 1096431)
da liegste nicht ganz richtig. Es gibt jede Menge Einrichtungen die nicht von Kirchen betrieben werden, sondern von anderen freien Träger oder den Kommunen. Im kommunalen Bereich ist zudem die Bezahlung besser als die Kirchentarife. Da arbeite ich.

Nichtsdestrtotz ist es m.E. diskriminierend, dass ich als Nichtkirchenmitglied in meinem ganzen Leben nicht die Chance hatte mich bei `ner kirchlichen Einrichtung zu bewerben. Kirchen kriegen z.B. auch Aufträge vom Staat Beratungsstellen (Sucht, Kinder- Jugend, Lebensberatung u.a.) zu betreiben. Dies wiederum wird vom Auftraggeber (in der Regel die Kommune) bezahlt.
Aber keine Chance diese Jobs zu machen, ohne Mitgliedschaft in der "richtigen" Religion. Ein Kumpel von mir trat deswegen der evangelischen Kirche bei. Er arbeitet in einer Behinderteneinrichtung.

So sieht leider aus. Ich hab' ja nicht geschrieben, dass es keine andere Stellen gibt. Nur sind die, je nach Gegend mehr oder weniger dünn gesät.

Matthias

Campeon 21.11.2014 14:32

Zitat:

Zitat von Gelbbremser (Beitrag 1096431)
Ein Kumpel von mir trat deswegen der evangelischen Kirche bei. Er arbeitet in einer Behinderteneinrichtung.

Ich würde für Nichts und Niemanden aus solch einem Grund, wie oben genannt, in irgendeine Kirche eintreten, außer wenn ich von der Glaubenslehre überzeugt wäre.

Da ich aber halt noch das "Parteibuch" der katholischen Kirche von Geburt an besitze, bin ich halt noch dabei.
Aber, auch das wird sich noch ändern, sobald ich am Amtsgericht meiner Heimatgemeinde mal wieder weile.

Matthias75 21.11.2014 14:56

Zitat:

Zitat von de Dommschwätzerr (Beitrag 1096434)
Ich würde für Nichts und Niemanden aus solch einem Grund, wie oben genannt, in irgendeine Kirche eintreten, außer wenn ich von der Glaubenslehre überzeugt wäre.

Wie geschrieben: Wenn je nach Gegend ein mehr oder weniger großer Prozentsatz der potentiellen Stellen wegfallen, weil der Satz "Mitgliedschaft in einer christlichen (wahlweise katholischen) Kirche/Glaubensgemeinschaft erforderlich" drin steht, überlegt man sich das sicher nochmal mit dem Austritt.

Klar, jetzt kann man sagen "Augen auf bei der Berufswahl." Ich kenne aber viele, die aus Überzeugung Erzieher, Pädagoge etc. sind, weil das eben ihr Traumberuf/ihre Berufung ist und sie dafür eben auch den Nachteil in Kauf nehmen müssen.

Matthias

Campeon 21.11.2014 16:55

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1096437)
Ich kenne aber viele, die aus Überzeugung Erzieher, Pädagoge etc. sind, weil das eben ihr Traumberuf/ihre Berufung ist und sie dafür eben auch den Nachteil in Kauf nehmen müssen.

Ich würde ja einiges für meinen Job in Kauf nehmen, aber eine Religion annehmen, hinter der ich nicht stehe oder die ich eigentlich garnicht praktiziere und nur zum Schein wahre, nein so etwas könnte ich nicht und ich kann es auch nicht verstehen.

Das ist für mich schon Selbstbetrug!

photonenfänger 21.11.2014 19:49

Zitat:

Zitat von de Dommschwätzerr (Beitrag 1096471)
Ich würde ja einiges für meinen Job in Kauf nehmen, aber eine Religion annehmen, hinter der ich nicht stehe oder die ich eigentlich garnicht praktiziere und nur zum Schein wahre, nein so etwas könnte ich nicht und ich kann es auch nicht verstehen.

Das ist für mich schon Selbstbetrug!

Große Worte.

Ich will dich mal sehen, wenn das Vermögen deine Familie zu ernähren von nichts weiter abhinge(schreibt man das so?) als auf dem Papier Katholik zu sein.

Pippi 21.11.2014 20:47

http://www.kath.net/detail.php?id=20047

Keine Ehe für Querschnittsgelähmten.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1096246)
Bundesverfassungsgericht
Katholische Kirche darf Wiederverheirateten kündigen

Ein katholisches Krankenhaus darf einen Chefarzt entlassen, weil er nach seiner Scheidung erneut heiratete. Das entschied das Bundesverfassungsgericht. Der Rechtsstreit könnte aber weitergehen.
http://www.spiegel.de/karriere/beruf...a-1004065.html

Mich nimmt es Wunder, wieviel Leid schon in die Welt getragen wurde, das man in der Ehe zusammenbleiben soll bis zum Ende des Lebens.

Moses und Abraham hatten auch mehrere Frauen. ;)

Campeon 22.11.2014 13:37

Zitat:

Zitat von photonenfänger (Beitrag 1096497)
Ich will dich mal sehen, wenn das Vermögen deine Familie zu ernähren von nichts weiter abhinge(schreibt man das so?) als auf dem Papier Katholik zu sein.

Und du meinst, da gäbe es keine andere Möglichkeit?

phonofreund 25.11.2014 15:11

Und mal aus der Türkei

JENS-KLEVE 25.11.2014 22:04

http://www.spiegel.de/panorama/leute...a-1005021.html

Da hat das Karma wohl schon besonders früh zugeschlagen:Lachen2:

Klugschnacker 26.11.2014 00:25

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1097324)
http://www.spiegel.de/panorama/leute...a-1005021.html

Da hat das Karma wohl schon besonders früh zugeschlagen:Lachen2:

ICH WILL MEINE 600 MÜCKEN ZURÜCK!!!

sybenwurz 26.11.2014 08:43

:Cheese:
:Lachanfall:

Flyer 26.11.2014 16:49

Zitat:

Zitat von phonofreund (Beitrag 1097207)

Der Mann hat meine größte Hochachtung! :Blumen:

Campeon 27.11.2014 08:14

Zitat:

Zitat von Flyer (Beitrag 1097529)
Der Mann hat meine größte Hochachtung! :Blumen:

Meine auch, hoffentlich hält er durch und bekommt das was er sich vorstellt!

HendrikO 27.11.2014 18:31

Kopf - Tisch

http://www.focus.de/sport/fussball/i...d_4306087.html

MattF 27.11.2014 18:37

Zitat:

Zitat von HendrikO (Beitrag 1097748)

Letztlich konsequent. Für Geld wird jedem in den A.... gekrochen.

Aber RB Leipzig ist natürlich ein Retortenclub.

Klugschnacker 27.11.2014 21:57

Der Abfall vom Glauben kann gemäß der Scharia mit dem Tod bestraft werden, auch in den Arabischen Emiraten (Wikipedia). Ein dortiger Club hätte sich vermutlich nicht so schnell ein Symbol seines Glaubens aus dem Wappen kaufen lassen.

Ironmanfranky63 27.11.2014 22:32

Zitat:

Zitat von HendrikO (Beitrag 1097748)

Was für Geld alles gemacht wird:Nee: :Nee: :Nee: :Nee:

ein erzkatholischer Club bekennt sich zum Islam:Nee: :Nee:

Flyer 28.11.2014 09:17

Wahrscheinlich müssen sich alle Spieler demnächst nach jedem Tor Richtung Mekka verbiegen äh verbeugen! ;)

tandem65 28.11.2014 09:29

Zitat:

Zitat von Ironmanfranky63 (Beitrag 1097782)
Was für Geld alles gemacht wird:Nee:

ein erzkatholischer Club bekennt sich zum Islam:Nee:

Ich weiß nicht was ihr habt, das nenne ich mal gelungene Integration.







:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Matthias75 28.11.2014 09:34

Zitat:

Zitat von Ironmanfranky63 (Beitrag 1097782)
Was für Geld alles gemacht wird:Nee: :Nee: :Nee: :Nee:

ein erzkatholischer Club bekennt sich zum Islam:Nee: :Nee:

Haben sie jetzt islamische Symbole im Wappen? sie sind doch durch den Wegfall des Kreuzes lediglich "religionsneutraler" geworden.

Die Focus-Schlagzeile ist auch etwas kurz. Bei SPON und Süddeutsche wird berichtet, dass nur im arabischen Raum auf das Kreuz verzichtet wird. Im Liga- und Champions-League-Betrieb wird wohl das Logo unverändert bleiben. Und wie viele Spiele wird Real Madrid im arabischen Raum haben?

Matthias

MattF 28.11.2014 09:55

Zitat:

Zitat von Ironmanfranky63 (Beitrag 1097782)
Was für Geld alles gemacht wird

ein erzkatholischer Club bekennt sich zum Islam:Nee: :Nee:

Na ja auch das ist natürlich wieder übetrieben in die andere Richtung.

Der Club nimmt auf der Kreditkarte das kleine Kreuz aus dem Wappen. Von Bekenntnissen zum Islam ist nichts bekannt.

Und ansonsten bekennt sich der Club zu nichts anderes als zu Geld :liebe053:

HendrikO 28.11.2014 11:16

Entweder stehe ich dazu oder nicht. Klar, ich kann meine ausländische Freundin auch einmal in der Woche zuhause lassen, wenn ich mich mit meinen Nazifreunden treffe und sonst mit ihr zusammenleben.

Um sich von einem kleinen Symbol in einem Wappen gestört zu fühlen, muss man schon schwer einen an der Waffel haben.

schnodo 28.11.2014 11:37

Zitat:

Zitat von HendrikO (Beitrag 1097857)
Entweder stehe ich dazu oder nicht. Klar, ich kann meine ausländische Freundin auch einmal in der Woche zuhause lassen, wenn ich mich mit meinen Nazifreunden treffe und sonst mit ihr zusammenleben.

LOL. Eine Art von Pragmatismus, die in der Politik nicht selten anzutreffen ist. :)

MattF 28.11.2014 11:52

Zitat:

Zitat von HendrikO (Beitrag 1097857)

Um sich von einem kleinen Symbol in einem Wappen gestört zu fühlen, muss man schon schwer einen an der Waffel haben.


Die Herrschenden in den Golfstaaten sind monarchische, religiöse Herrscher, klar haben die einen an der Waffel.

HendrikO 28.11.2014 14:20

Sei's drum. Ich konnte Real noch nie leiden, was rege ich mich also auf. Solange mein #effzeh keinen Sponsor aus Abu Dhabi nimmt und den Dom aus dem Wappen entfernt. :Cheese:

Campeon 28.11.2014 14:59

Zitat:

Zitat von Flyer (Beitrag 1097827)
Wahrscheinlich müssen sich alle Spieler demnächst nach jedem Tor Richtung Mekka verbiegen äh verbeugen! ;)

.. doch vor der Vertragsunterzeichnung werden alle Spieler noch ordnungsgemäß beschnitten, soweit nicht schon geschehen. Und da werden alle spanischen Spieler erstmal Augen machen, denn da gibts das garnicht!!!:Lachen2:

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1097864)
Die Herrschenden in den Golfstaaten sind monarchische, religiöse Herrscher, klar haben die einen an der Waffel.

Du hast diktatorisch vergessen!

Aber mit der Waffel gebe ich dir zu 100% Recht!

Rälph 28.11.2014 15:46

So was hätte es bei den guten, alten Bayern nicht gegeben!:Huhu:

Klugschnacker 25.12.2014 11:21

Die Türkei driftet allmählich ab. Derzeit werden in der Türkei viele allgemeinbildende oder naturwissenschaftliche Gymnasien zu Koranschulen umgewidmet. Deren Ziel ist es, der Ausbildung der Schüler zum Vorbeter und Prediger ("Imam") zu dienen:

"Auf sogenannten Imam-Hatip-Schulen macht der Koranunterricht den Schwerpunkt der Ausbildung aus, die anderen Fächer müssen sich anpassen. Wo bisher Naturwissenschaften oder Fremdsprachen im Mittelpunkt standen, dreht sich nun alles um Religion."

Heute besuchen knapp eine halbe Million Kinder in der Türkei eine solche Schule. Vor gut zehn Jahren waren es nur 70.000. Einen sehr lesenswerten Artikel dazu gibt es hier:
http://taz.de/Konflikt-um-tuerkische-Schulen/!151692/

Ein Hinweis zu den Begriffen: "Säkular" bedeutet so viel wie die "Trennung von Staat und Kirche". In einer säkularen Gesellschaft sind Staat und Kirche(n) voneinander getrennt. Es gibt also keine verbindliche Staatsreligion; der Staat hat in religiösen Dingen einen neutralen Standpunkt zu wahren.

Grüße,
Arne

Campeon 25.12.2014 14:58

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1102837)
In einer säkularen Gesellschaft sind Staat und Kirche(n) voneinander getrennt. Es gibt also keine verbindliche Staatsreligion; der Staat hat in religiösen Dingen einen neutralen Standpunkt zu wahren.

Das ist dann der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

tandem65 25.12.2014 16:50

Zitat:

Zitat von de Dommschwätzerr (Beitrag 1102848)
Das ist dann der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

Was jetzt genau?
Erdogan will bewusst die Trennung zwischen Kirche & Staat beenden.
Ist der Unterschied, daß sich Lehrer wehren?:confused:

su.pa 25.12.2014 17:08

In Deutschland haben wir auch eine Trennung zwischen Staat und Kirche, gleichzeitig zieht der Staat aber die Kirchensteuer ein. Soviel zu Theorie und Praxis.

FinP 25.12.2014 17:34

Deutschland ist kein säkularer Staat, dafür genügt es, sich einmal die Präambel des Grundgesetzes anzusehen.
Weitere Beispiele:
- Kruzifixe in staatlichen Schulen, gegen deren Vorhandensein man aktiv vorgehen muss.
- Tanzverbote an bestimmten Tagen
- Kirchensteuer mit Zwangsmitgliedschaft solange man sich nicht aktiv abmeldet
- Der Staat zahlt mit allgemeinen Steuern (nicht Kirchensteuer!) Kirchengehälter
- Der Staat zahlt kirchliche Einrichtungen mit Steuergeldern (Altenheim, Kindergärten, ...)

Ich hatte mal einen Juraprofessor, der sagte immer:
In Deutschland sind alle Religionen gleichberechtigt, wenn sie katholisch sind. Danach kommt lange nichts, dann die Evangelen, dann die Juden und kurz vor oder hinter den Satanisten kommen die Muslime.

FinP 25.12.2014 17:36

Das wichtigste habe ich noch vergessen: Die Religionsgemeinschaften sind für den schulischen Relgionsunterricht alleinig prüfungsberechtigt*.

*Missverständlich: Ein Religionslehrer macht auch andere Prüfungen, aber ohne die Vokation der Religionsgemeinschaft kann er noch so gut sein - Lehrer wird er dann nicht.

tandem65 25.12.2014 20:05

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1102856)
- Kirchensteuer mit Zwangsmitgliedschaft solange man sich nicht aktiv abmeldet

Das ist so wie die facebook Zwangsmitgliedschaft, geht nicht ohne weil alle da sind. ;)
So eine Zwangsmitgliedschaft hätte ich bei der IHK auch gerne, wo ich mich aktiv abmelden kann. ;)

FinP 25.12.2014 20:23

Ist ein kleiner Unterschied, ob ich mich aktiv anmelden muss (Facebook, IHK) um dabei zu sein oder ob ich mich aktiv (und kostenpflichtig) abmelden muss von einem Verein, dem ich niemals beigetreten bin. Ist ja selbst bei der Bundeswehr nur noch eingeschränkt so.


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