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Kurt D. 05.02.2009 15:22

Zitat:

Zitat von trimac (Beitrag 189854)
Hallo Kurt,

Generell wollt ich wissen, wieviel Agegrouper ihr testet.
Das beste wäre eigentlich - aber das wird es leider aus geldmangel und zeitlichen Gründen - nie spielen,die HawaiiQualifikanten durchwegs zu testen - ist einer positiv , dann kommt der nächste dran.
Ich weiß ist utopisch, jedoch könnte dann wenigsten so die Spitze erwischt werden!

WIe siehst du das?

sg
Markus

Hallo Markus,
es gibt rechtliche und organisatorische Dinge, welche deinem (sehr guten) Ansatz entschieden im Wege stehen.

Wenn man wirklich relativ zielgenau testen will, dann ist der reine Urintest einfach zu wenig (weil vieles im Urin einfach nicht aufzufinden ist, was im Blut aber sehr wohl nachweißbar ist).

Um auf Blut zu testen bedarf es aber klarer rechtlicher Rahmenbedingungen, welche die AK Athleten gar nicht erfüllen können.
Also testen wir sehr wohl zwar bei den AK Leuten auf Urin (weil wir dies dürfen), nicht aber auf Blut (Eingriff in deinen Körper). Dazu benötigt man Arbeitsverträge, zwischen Profistarter und Veranstalter (Arbeitnehmer./.Arbeitgeber).

Es ist ein sehr komplexes Thema, welches nicht mit ein paar Sätzen komplett erklärbar ist. Ich verstehe deinen Ansatz (den hatte ich auch mal vor vielen Jahren). Wenn man aber mittendrinnen in diesem "Wahnsinn" steckt, dann lernt man was machbar ist und was leider nicht machbar ist. Also gehe ich das Machbare an. Auch wenn ich gerne mehr tun würde.

Viele Grüße,
Kurt

drullse 05.02.2009 16:25

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 189833)
Genau dieser Gedankenansatz ist falsch. Es wäre dann (wennman es "freigeben" würde...) der legitimierte Aufruf zum Suizid.

Ich schränke ein: Freigabe bei erwachsenen Sportlern. Wer volljährig ist, kann das selbst entscheiden. Wer meint, sich für den Sport tot zu dopen, soll das tun.

Wir schreiben doch auch niemandem vor, dass er sich nicht mit Alkohol umbringen darf.

Zitat:

Du weißt sicher wieviele Sportler schon an Doping gestorben sind?
Nein, weiß ich nicht. Hast Du da mal eine valide Zahl?

Zitat:

Zudem würden wir dann sehr schnell einen "offiziellen" Wettbewerb der Pharmaindustrie erleben. Der, welcher das neueste Guggelhupf Produkt einwirft, der ist mal kurz vorne, bis der nächste Pillen-oder Spritzenfreak vom anderen Labor und dessen Mixtur eine bessere Halbwertzeit erzielt.
So what - mal die Baseball-Liga in USA angeschaut? Oder sowas wie Wrestling? Oder Radsport...? Oder Biathlon...?

Und während in einige Sportarten noch leidlich kontrolliert wird, lassen es andere gleich ganz sein. Oder haben die interessanten Mittel nicht auf der Verbotsliste. Das ist Augenwischerei, nicht mehr.

Zitat:

Leistungssteigende Mittel außerhalb des Sportes unterliegen keiner Verbotsliste (so diese erwerblich sind) Deshalb kann man den durchgeknallten Manager, welcher sich dies antut, auch nicht belangen. Einen Topsportler weiß genau was er (falsches/verbotenes) tut, denn er unterwirft sich dem NADA Code, im sportlichen Wettbewerb mit seinen Konkurrenten.
Und er tut dies in dem Wissen, dass ihm nicht viel passieren wird. Kontrollen? Viel zu wenige. Strafen? Viel zu milde.

Ist nicht anders als Geschwindigkeitsbeschränkungen - in D hält sich auch keiner dran, weil a) kaum kontrolliert wird und b) die Strafen verhältnismäßig lächerlich sind.

Zitat:

Ich verabscheue den Manager, welcher sich Pillen reinschmeißt genau so wie den Profisportler der dies tut. Nur der Unterschied besteht darin, dass der Profisportler mehr Beteilgte betrügt und schädigt, als nur sich selbst (was auch schon schlimm genug ist) - und dass der Sportler genau weiß, dass dies verboten ist.
Sehe ich anders. Auch der Manager nutzt die Drogen aus, um leistungsfähiger zu sein und damit der Konkurrenz voraus. Wieviele Menschen er damit mittelbar und unmittelbar schädigt, lässt sich gar nicht so leicht sagen. Wo Du aber recht hast: für ihn ist es nur verboten, wenn das Mittel verboten ist.

Hafu 05.02.2009 16:43

@ Drullse
Deine Argumentation klingt nur auf den ersten Blick logisch. Unabhängig von ethischen Erwägungen liegen die Probleme einer Dopingfreigabe im Detail.

Wer zahlt für Behandlungskosten bei Dopingmissbrauch? Wo ist die Altersgrenze? 18? 21? Tennis- oder Schwimmprofis sind oft erst 15 oder 16 Jahre alt...

Wart nur mal ab, bis du eigene Kinder hast. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst Freude am Ausdauersport haben, ist bei der Wahrscheinlichkeit des Vorbildes durch dich als Vater überdurchschnittlich hoch und Jugendliche wollen sich dann auch untereinander messen, vielleicht streben sie sogar eine Profi-Karriere an... Was willst du ihnen dann sagen?

drullse 05.02.2009 16:54

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 189886)
@ Drullse
Deine Argumentation klingt nur auf den ersten Blick logisch. Unabhängig von ethischen Erwägungen liegen die Probleme einer Dopingfreigabe im Detail.

Wer zahlt für Behandlungskosten bei Dopingmissbrauch? Wo ist die Altersgrenze? 18? 21? Tennis- oder Schwimmprofis sind oft erst 15 oder 16 Jahre alt...

Wer zahlt denn derzeit die Behandlungskosten?

Und wieviele Dopingkontrollen gibt es derzeit in den Jugend- und Juniorenklassen?

Zitat:

Wart nur mal ab, bis du eigene Kinder hast. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst Freude am Ausdauersport haben, ist bei der Wahrscheinlichkeit des Vorbildes durch dich als Vater überdurchschnittlich hoch und Jugendliche wollen sich dann auch untereinander messen, vielleicht streben sie sogar eine Profi-Karriere an... Was willst du ihnen dann sagen?
In diesem Fall: gar nix. Ich werde keine Kinder haben. Das Thema ist für mich durch.

Nur hypothetisch (da ich keine Kinder haben werde): ich würde es so machen wie einige meiner Ex-Vereinskollegen, die ihren Kindern den Sport nahegebracht haben aber immer peinlich darauf geachtet haben, dass der Gedanke an Hochleistungs im Hintergrund bleibt. Die Kids haben Spaß am Sport, aber da denkt niemand an Profikarrieren.

NBer 05.02.2009 17:02

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 189894)
......darauf geachtet haben, dass der Gedanke an Hochleistungs im Hintergrund bleibt. Die Kids haben Spaß am Sport, aber da denkt niemand an Profikarrieren.

das impliziert, das hochleistungssport keinen spaß machen kann. dem ist natürlich nicht so. GERADE im ausdauerbereich könnte man keine jugendlichen zu höchstleistungen antreiben, wenn es ihnen keinen spaß machen würde.......

dude 05.02.2009 17:07

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 189899)
GERADE im ausdauerbereich könnte man keine jugendlichen zu höchstleistungen antreiben, wenn es ihnen keinen spaß machen würde.......

Na und? Es gibt fuer Kinder genuegend andere Sportarten, die gesund oder vielleicht noch gesuender sind. Wer muss bei Jugendlichen "Hoechstleistungen" erzwingen?

NBer 05.02.2009 17:10

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 189902)
Wer muss bei Jugendlichen "Hoechstleistungen" erzwingen?

du gehst einfach von den falschen grundsätzen aus, nämlich das hochleistungssport keinen spaß macht und die jugendlichen dazu gezwungen werden müssen. so ist das aber nicht. es gibt sehr viele jugendliche, die selbst sehr ehrgeizig sind, udn zum großen teil sogar von ihren trainern gebremst (!) werden müssen, um sich nicht kaputtzutrainieren. wer will diesen jugendlichen den spaß am hochleistungssport vermiesen?

FuXX 05.02.2009 17:12

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 189655)
Da, wo das wirkliche Doping stattfindet, bei den Agegroupern, findet überhaupt keine Kontrolle statt.

Was zahlen die Leute an Startgeld? Ein Doping-Test - auch wenn er ihn in dem Interview als Aldi-Test für Blöde abkanzelt - kostet meines Wissens rund 250 Euro. Kleine Wette: wenn wir die ersten zwei und gewürfelte zwei weitere aus den Top-10 jeder AK damit testen - den Leuten fallen anschließend die Augen aus dem Kopf. DAS wäre ehrliche, wirklich eiserne Transparenz - und ein fairer Wettkampf für ein paar Euro mehr pro Teilnehmer.

Sicher wird auch bei den Agegroupern gedopt. Aber so zu tun als wuerde dort die Mehrheit einwerfen ist schlicht laecherlich.

Wieso sollte bei den Topagegroupern eigentlich mehr gedopt werden, als im Rest des Agegrouper Feldes? Wieviele der Top Agies sind wohl doof genug ihre Gesundheit fuer die goldene Ananas zu ruinieren? Jeder der mehr Grips hat als ein Knaeckebrot, laesst da schoen die Finger von. Und dabei ist der moralische Aspekt noch ganz aussen vor, der legt die Hemmschwelle aber nochmal deutlich hoeher. (man mag es glauben oder nicht, aber auch vorne sind ne Menge Leute unterwegs die durch Fairness auffallen)

Und wie Kurt sagt wird in FFM ja unter den Top Agies getestet. Da ist aber noch gar keiner aufgefallen. Mit deiner Wette wuerdest du ordentlich reinfallen. Die Wettkampfkontrollen wuerden unter Amateuren vermutlich hauptsaechlich versehentlich gedopte aufspueren. Das geht ja schnell: Nasenspray genommen weil man sich erkaeltet hat, Cortisonspritze bekommen und kein ATUE an die NADA geschickt, nicht darueber nachgedacht, dass das Asthma Spray vll meldepflichtig ist etc. pp. - all das sollte aber unter den schnellen Agies seltener vorkommen, als unter den langsamen, da die schnellen eher mit ner Kontrolle rechnen und sich erkundigen, was anzumelden ist und was nicht, was generell verboten ist und was nicht. Man schaue in eine beliebige Hausapotheke, fast jeder hat irgendwas unerlaubtes da stehen, vom Hustensaft ueber das Nasenspray bis hin zu starken Schmerzmitteln sind 90% der Bevoelkerung quasi zeitweise gedopt.


Manchmal kommt es mir so vor, als wuerden einige mit solchen Spekulationen ihren Abstand zur Spitze schoenrechnen wollen. Dabei fehlt es fuer gewoehnlich an Talent und dem richtigen Training. Dort liegt fuer so gut wie alle von uns viel mehr Potential als in irgendwelchen Pillen und Spritzen.

Stichproben unter den Qualifizierten sind natuerlich trotzdem ne gute Sache. Es sind ja sicher schwarze Schafe dabei.

FuXX,
nimmt nur noch Medikamente, nachdem er die NADA Listen gecheckt hat.


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