triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Laufsport (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=51)
-   -   Tote bei Ultramarathon in China (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=49601)

LidlRacer 24.05.2021 18:14

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1603478)
Weil hier so auf China rumgehackt wird.....2008: 2 Tote beim Zugspitzlauf. Selber Grund wie in China.

Deswegen wird das China-Unglück auch parallel (zuerst) im Zugspitzlauf-Thread behandelt:
https://www.triathlon-szene.de/forum...ead.php?t=4476

wutzel 24.05.2021 18:33

Bericht gestern im ZDF Sportstudio.

https://www.zdf.de/sport/zdf-sportre...video-100.html

Unter anderem der Seriensieger der letzten Jahre unter den Opfern. Kann man nicht gerade von Anfänger sprechen.

happytrain 24.05.2021 20:17

Zitat:

Zitat von wutzel (Beitrag 1603481)
Bericht gestern im ZDF Sportstudio.

https://www.zdf.de/sport/zdf-sportre...video-100.html

Unter anderem der Seriensieger der letzten Jahre unter den Opfern. Kann man nicht gerade von Anfänger sprechen.

Ja las ich auch, da muss echt was bei den Orgas schief gelaufen sein. Kein Profi startet wenn es nach einem Unwetter aussieht. Ausser er musste. Aber alles spekulativ. Wenn man sich in dem Metier bewegt, kann man vieles abschätzen und auchabschätzen. Auch die Gefahr eines Starts. Alles auf den Organisator zu schieben ist zu kurz gedacht. Eigenverantwortung ist da schon auch notwendig

LidlRacer 24.05.2021 21:42

Zu dem Unglück gibt's inzwischen einen Wikipedia-Artikel, der den aktuellen Informationsstand gut widergibt:

Gansu ultramarathon disaster

Die chinesische Version ist noch etwas ausführlicher - Übersetzung ist ja heutzutage meist nur einen Klick entfernt ...

Helios 25.05.2021 07:24

Zitat:

Zitat von happytrain (Beitrag 1603493)
.............
Alles auf den Organisator zu schieben ist zu kurz gedacht. Eigenverantwortung ist da schon auch notwendig

natürliche Auslese??

Führerscheinpflicht für ultra's??

was wird folgen??

unter dem Radar fliegen und machen was man will, ist nun vorbei.

Jimmi 25.05.2021 07:52

Ich als Flachlandtiroler habe ein Mal in den Alpen beim Inferno so einen Wettersturz erlebt. In Mürren noch bestes Wetter, eine Stunde später Gerüchte über Rennabbruch. Da war es noch immer recht gut.
Plötzlich Wolken, Kälte, Regen, Hagel. Nüscht zum Unterstellen. Da fühlt man sich auf einmal extrem unwohl. Wir wurden dann zur Seilbahnstation unter dem Schilthorn umgeleitet. Und das war gut so.

sybenwurz 25.05.2021 14:03

Zitat:

Zitat von happytrain (Beitrag 1603493)
Ja las ich auch, da muss echt was bei den Orgas schief gelaufen sein. Kein Profi startet wenn es nach einem Unwetter aussieht.

Naja, 30km sind aufm Trail mit Höhenmetern rund gut 3 Stunden.
Da muss wirklich nicht für jedermann beim Start ersichtlich sein, dass Ungemacht droht.
Daher schrieb ich oben auch, dass ich den Veranstalter in der Pflicht sehe, über den Kontakt zu einem Wetterdienst sicherzustellen, dass keine Unwetterlage droht.

Das ist bei quasi jedem Wetterdienst im Angebot. Alleine beim DWD in Offenbach gibts mindestens >60 solcherart individuelle Vorhersageangebote, spezifiziert auf die jeweiligen Bedürfnisse, sei es Fliegerei in allen Formen (gibt ja nicht nur Passagierjets, sondern auch Gleitschirmflieger oder ballonfahrer), Agrar, Höhenarbeit usw., ähnlich siehts beim österreichischen Pendanten ZAMG aus, die vorallem im Alpenraum noch häufiger zu solcherart Vorhersagen herangezogen werden und darüber hinaus und auf Anfrage von beispielsweise Spitzenalpinisten auch für Aktivitäten im Himalaya und auf ganz anderen Kontinenten als in Europa konsultiert werden.

Sicherlich ist die solide Wettervorhersage keine einfache Aufgabe und man muss vorallem berücksichtigen, dass die im Fernsehen, der Tageszeitung oder sonstigen Medien auf ein bestimmtes Informationsniveau runtergebrochen wird, werden muss, weshalb sie einfach auch nur bedingt taugt und vorallem nicht allgemeingültig ist.
Wichtig wärs vor diesem Hintergrund aber vorallem mal für alle, die in die Berge wollen, zu verstehen, dass eine Wetterapp, egal welche und unabhängig davon, was der Anbieter behauptet, für ach-so-tolle-Berechnungsmodelle zu verwenden, keine wirkliche Wettervorhersage ist. Da kann man genausogut würfeln.
Man schaue sich alleine beim DAV in den FAQ die Erklärungen zur Bergwettervorhersage an ( https://www.alpenverein.de/services/...aid_31669.html ), schon anhand der Einteilung und Zusammenfassung von Gebieten die dort beschrieben wird, kann einem klar werden, dass eine App dies gar nicht leisten kann, denn oft sind ja zwei Käffer dort Luftlinie nichtmal zwo Kilometer auseinander, aber in unterschiedlichen Tälern, was vollkommen unterschiedliches Wetter bedeuten kann.
Das berücksichtigt beispielsweise ne App gar nicht, drüber hinaus ist mir noch keine begegnet, die so deutlich beschreibt, was die jeweiligen Angaben und Anzeigen/Icons bedeutetn und wie sie jeweils zu interpretieren sind.
Darüber hinaus gabs von der ZAMG vor einiger Zeit eine Umfrage aufgrund deren Bestreben, die Wettervorhersagen verständlicher für die Allgemeinheit zu machen.
Die haben erstmal Allgemeinplätze abgefragt, wie es denn beispielsweise zu verstehen sei, wenn von 'überwiegend wolkig' die Rede ist, was im Gegensatz dazu beispielsweise 'vorwiegend' bedeutet, aber auch so banale Geschichten, was denn genau mit 'vormittags', 'abends' usw. gemeint sei.
Das alles zeigt die Schwierigkeiten, einerseits ne vernünftige Wettervorhersage herauszustellen, speziell örtlich genaue Wettervorhersagen im Rahmen öffentlicher Medien zu veröffentlichen, aber von anderer Seite (Bergsportler oder allgemein Verbraucher) auch, mit ner Vorhersage was anfangen zu können und sie zu verstehen.

Aber lange Nase, kurzer Sinn: ein Veranstalter muss das imho im Rahmen seiner Sorgfaltspflicht abfrühstücken.

Worüber ich allerdings noch keinerlei Informationen gefunden hab: wie hoch das Gebiet generell liegt. Ich mein, wenn die ganze Gegend schon 1800m hoch liegt gibts vielleicht noch 200m hohe Felsformationen, aber das muss erstmal noch nix mit alpinem Gelände zu tun haben (bedeutet aber nicht, dass es nicht dennoch einen Wettersturz geben könnte, man bei Starkregen in nem Flusstal ersaufen könnte (was problemlos sogar in der Wüste passieren kann, selbst wenn der Regen hunderte Kilometer entfernt gefallen ist), von Felsschlag getroffen werden oder auf nem Plateau vom Blitz erschlagen).

qbz 25.05.2021 14:35

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1603591)
.......
Worüber ich allerdings noch keinerlei Informationen gefunden hab: wie hoch das Gebiet generell liegt. Ich mein, wenn die ganze Gegend schon 1800m hoch liegt gibts vielleicht noch 200m hohe Felsformationen, aber das muss erstmal noch nix mit alpinem Gelände zu tun haben (bedeutet aber nicht, dass es nicht dennoch einen Wettersturz geben könnte, man bei Starkregen in nem Flusstal ersaufen könnte (was problemlos sogar in der Wüste passieren kann, selbst wenn der Regen hunderte Kilometer entfernt gefallen ist), von Felsschlag getroffen werden oder auf nem Plateau vom Blitz erschlagen).

Nach Wikipedia soll der höchste Punkt wohl ca. 2000müM sein:

"Gegen 12:00 Uhr erlebten die Läufer an einem schwierigen Streckenabschnitt plötzlich eisige Bedingungen mit Stürmen, starkem Regen und Hagel. Das Rennen wurde gegen 14:00 Uhr abgebrochen. [3] [8] Die 100 km lange Route durch das Gebiet des Yellow River Stone Forest würde durch bergiges Gelände auf über 2.000 m ansteigen. [4] Gegen 12:00 Uhr erlebten die Läufer an einem schwierigen Streckenabschnitt plötzlich eisige Bedingungen mit Stürmen, starkem Regen und Hagel. Das Rennen wurde gegen 14:00 Uhr abgebrochen. [3] [8] Die Temperaturen in der Grafschaft waren tagsüber auf 6 ° C gefallen, ohne Windkälte. "

Offenbar müssen die LäuferInnen vermutlich durch den Eisregen, den starken Wind und den Temperatursturz sehr stark und schnell unterkühlt worden sein, so als ob man bei 3 Grad im Wasser ist. Anders lässt es sich kaum erklären, dass 21 Menschen den Tod fanden. Im Vergleich zu unseren Alpenregionen dauerte es etwas länger bis zu den Rettungsaktionen finde ich, weil da in den Berichten immer von Abendstunden die Rede ist oder gar nachts und dass die Retter eine Strecke zu Fuss dahin gelangen mussten. Für den Zweck standen offenbar keine Hubschrauber in Bereitschaft wie bei uns in den Alpen. Ein paar Stunden früher am Ort und vermutlich würden mehr Menschen noch leben. Auf der anderen Seite haben sie viele Hilfstrupps eingesetzt, bis 1000 Mann, und auch bestimmt vielen TeilnehmerInnen helfen / retten können.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:26 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.