![]() |
Zitat:
Wenn wir uns die Leichtathletik anschauen: woran liegt es denn, dass nur wenige den Sprung ins Lager der Erwachsenen schaffen? Ich denke, dass das Hauptproblem der Leichtathletik in der fehlenden Breitensportgrundlage zu sehen ist. Ab dem Juniorenbereich ist, wenn man nicht annähernd in den Hochleistungsbereich passt, irgendwann Schluß. Es gibt im Erwachsenenbereich so gut wie keine Wettkämpfe in den technischen Disziplinen im Breitensportbereich. Und breitensportliche Teilnehmer an Kreis-, Regions- und sogar Landesmeisterschaften findet man vergebens. Da herrscht aber dann von Verbandsseite auch ein Denken wie etwa "wer im Weitsprung keine 6 Meter springt, hat bei einer Meisterschaft nichts verloren" vor. Natürlich ist es schwierig, mit viel zu wenigen Kampfrichtern, straffen Terminplänen und wenig engagierten ehrenamtlichen Verbandsvertretern hier etwas zu bewegen. Die wenigen Breitensportler in der Leichtathletik, die im Erwachsenenbereich weitermachen gehen dann schon zwangsläufig zu den Volks- und Straßemläufen. Und die werden von Seiten des Verbandes stiefmütterlich behandelt. Wenn es aber darum geht, die Volkslaufgebühren zu kassieren, dann steht der DLV quer bei Fuß, schließlich fehlen ja Dank mangelnder Sponsorendichte ein paar Euros zur Förderung des Spitzensportes. Hier kann ich nur hoffen, dass es beim Triathlon nicht eine ähnliche Entwicklung gibt, gerade weil der Threaderöffner explizit den Triathlon (nur) im Leistungssportbereich genannt hat. |
Zitat:
Ich arbeite zu 100% im Leistungssport und bin daher auch von seiner Wichtigkeit überzeugt. Aber über die Jahre habe ich gelernt, dass es eben deutlich mehr gibt als nur Medaillen. Es gibt die Geschichten der Menschen dahinter, es gibt die verschiedensten Persönlichkeiten die reifen und geformt werden, es gibt die vielen Sportbegeisterten die sich bei einem couragierten Wettkampf des Athleten genauso freuen wie über einen Sieg,... Auch wenn der Spruch "der Weg ist das Ziel" abgedroschen klingt, so liegt darin sehr viel Wahrheit. Der Leistungssport kriegt seine Berechtigung vor allem auch über den "Weg". Ein Sportler der sich zu 100% auf sein Ziel vorbereitet hat, der seine Leidenschaft lebt, der es vom Vereinssport auf die internationale Bühne geschafft hat, der Höhen und Tiefen erlebt hat, der über sich hinausgewachsen ist und auch Rückschläge in Kauf nehmen musste, wenn dieser Sportler am Tag X alles gibt, dann kann man ihm keinen Vorwurf machen unabhängig von seiner Platzierung. Die Geschichte dieses Sportlers spiegelt dann nichts Anderes wieder, als dass was Millionen von Menschen erleben wenn sie versuchen ihren Traum zu verwirklichen, auch abseits des Sports. Solche Menschen gilt es zu unterstützen auch wenn sie es vielleicht nicht auf den Olymp schaffenEs gibt nicht nur Gewinnen und Verlieren, es gibt auch noch was dazwischen und dafür sollten wir auch unsere Blicke schärfen. . |
Zitat:
|
Zitat:
Du sprichst mir aus der Seele, hast es aber wesentlich besser formuiert, als ich es könnte. |
Zitat:
|
Zitat:
Absolut spitze die Eintracht. :) Als riesen Verein kann sie so etwas auch leisten. Zitat:
Zitat:
Meine Frage dabei: wie erkenne ich die Talente und welche Auswahlkriterien sind die richtigen. Kann ja sein, der junge Sportler der jetzt Normen knapp verfehlt ist in zwei Jahren unter den dann Relevanten locker drunter. Hab in einem anderen Thread gelesen in der DDR wurden die Kinder und Jugendlichen nicht nach Jahrgang betrachtet sondern nach Lebensalter. Damit wollte man ausschließen im Jahr spät Gebohrene als Talent nicht zu erkennen. Schwierig ist es natürlich zu erkennen ob "erfolgreich" gefördert wird. Woran mache ich das fest. Letztendlich an den Erfolgen der Leistungssportler. Der ist einfach an Plätzen und Medallien zu zählen. Aber das ist natürlich nicht alles. Damit meine ich: Mir und z.B den Leuten von der Eintracht reicht es aus wenn die Sportler ohne Sieg oder Medallie nach Hause kommen. Wenn wir die Sportler kennen wissen wir das sie alles gegeben haben. Daher wäre für mich auch eine Förderung kein verschwendetes Geld. Aber was ist mit Sponsoren oder anderen die Geld für Sport ausgeben. Reicht denen das auch aus? |
Zitat:
|
Ich beurteile das mit dem Kinder- und Jugendbereich nicht so positiv... als Mutter von fünf Kinern, von denen vier mal mehr mal weniger Triathlon betrieben und alle aufgehört haben, und Lehrerin ( nicht für Sport:Lachen2: ) an einer Eliteschule des Sports mit Kadertriathleten sehe ich eine ideale Trainingssituation am OSP (hat auch einen Jan Frodeno hervorgebracht:Huhu: ) und miserable Bedingungen für den Breitensport.
A) fehlende Wasserzeiten. In Schulferien und Freibadsaison kann kein Schwimmtraining für Kinder stattfinden, die Stadt gibt keine Bahnen frei. B) Vereinsklüngel: jeder Verein hat eine Triathlonabteilung. Für 3 Kinder zwischen6 und 14 lohnt sich kein Training. Es gab mal den Versuch die Kinder aus drei Vereinen zusammenzuschließen. Scheiterte an Vereinsquerelen (müssen Mitglied sein wegen Haftung, Training findet dann am jeweiligen Vereinsstandort statt usw). C) Die fehlende „Masse“ wird mit zunehmendem Alter zum Problem. Jugendliche wollen mit Gleichaltrigen trainieren, möglichst mit ihren Freunden, für die sonst nämlich neben Schule und Sport kein Platz mehr ist. Es mag 12/13 jährige Mädchen geben, die mit älteren oder jüngeren Jungs trainieren, aber in der Regel wollen sie das nicht. Ergo sind kleine Triathleten hier in der Regel in einem Schwimm- und einem Leichtathletikverein und radeln mal so. Wenn die Eltern Zeit und Geld haben, schaffen sie den Sprung in den Kader. Aber bei dem aktuellen Skandal in unserem LSVS wird das Geld auch für die in Zukunft sehr viel weniger werden.:Cheese: |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 05:13 Uhr. |
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.