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Gerade (gebundene) Ganztagskonzepte hätten hier das potential und auch die Zeit unterstützend einzugreifen. Wir hatten damals in der 5ten Klasse das Fach "lernen lernen". Kochen lernen hätte wohl jedem Schüler mehr gebracht. |
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Bildung vermitteln und den Bürgern Eigenverantwortung zugestehen finde ich das bessere Rezept als Kontrolle und Strafe. Ich stelle mir das in Europa ziemlich kafkaesk vor wenn die Mitarbeiter zur Bauchvermessung antreten müssen. Mitunter nicht mit unserer Kultur vereinbar.
Deshalb möchte ich aber nicht die Japaner schlecht reden. Man muss die dortige Praxis im Kontext sehen: Die Unternehmen sorgen für ihre Mitarbeiter, schicken sie in Zwangsurlaub wenn diese von sich auch nie pausieren wollen und übernehmen insgesamt viel soziale Verantwortung. Da kann es schon sinn machen im Sinne einer Hilfestellung zu sagen "Mensch, du musst mehr auf dich aufpassen und nicht nur auf das Wohl des Konzerns". |
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Wir hatten in der Schule übrigens sowas ähnliches wie Hauswirtschaft, da hat man auch einkaufen und kochen "gelernt". |
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In dem Alter sind aber weibliche Wesen mehr mit anderen Dingen beschäftigt und auf Nachfrage bekommt man zu hören: ich werd keine Köchin, auch keine Wäscherin und schon gleich gar nicht eine Putze. :( :confused: Die ältere Tochter hat einen Freund mit Thermo-Fix, die kaufen gemeinsam ein und kochen entsprechend (was man so hört nach Rezepten aus dem Internet). Die Jüngere konnte mal ganz gut kochen, hat sich das aber abgewöhnt und fährt lieber Rolle :Lachen2: (wovon sie sich ernährt ist uns schleierhaft). Wenn das Interesse und die Einsicht fehlt, kann die Schule nichts ausrichten. |
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Ich lehne den japanischen Ansatz ab, finde aber den Aspekt, die Unternehmen mit ins Boot zu holen, nicht so schlecht. Der Arbeitgeber hat ein wirkliches Interesse an der Gesundheit seiner Mitarbeiter, die meisten anderen am Gesundheitswesen beteiligten Interessengruppen sind eher an der Krankheit interessiert. Insofern hat der Mensch hier einen Verbündeten. |
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Und bei denen glaube ich nicht, dass das an Unwissenheit oder Bequemlichkeit lag (wer ist schon gerne übergewichtig? Man wird im Club nicht angesprochen, liegt nicht gerne zwischen allerlei getrimmten Körpern am See/Kanal etc.), sondern vermutlich andere Ursachen hat. Zitat:
"Verbraucherkunde" in diesem Sinne hatte ich ohne Ende in der Schule, in Erdkunde zum Beispiel. Übrigens sind Billigjeans und Discounter-Fleisch nicht zwangsläufig unter schlechteren Bedingungen produziert, als Markenhosen und Biofleisch. Generell wird das hier vorgestellte System zur Bestrafung und Reglementierung von Menschen ja häufiger diskutiert und ich finde das hochproblematisch. Zunächst rechnet man Menschen ihre Krankheiten zu - was aber nie zweifellos belegt werden kann. Es gibt Risikofaktoren, natürlich, aber gerade bei altersbedingten Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck etc. kann man nicht wirklich sagen, ob Jemand ohne sein Übergewicht verschont geblieben wäre. Zu einem echten Solidarsystem gehört nach meinem Verständnis, dass man solidarisch ist ohne Gegenleistung zu erwarten. Plakativ gesagt, dem Obdachlosen einen Euro geben, auch wenn der sich ne Flasche Bier davon kauft. Wo sollte man auch die Grenze ziehen? Warum Übergewicht? Andere Beispiele - das ausüben verletzungsreicher Sportarten wie Reiten, Skifahren, Fußball und Laufen wurde ja schon genannt oder auch hypochondrische Arztgänge. Das funktioniert nur, wenn man sich der Logik der Versicherungsmathematik unterwirft und Menschen nach Kosten-Nutzen-Risiko Logik bewertet. Und warum? Um 5 Euro Krankenkassenbeitrag zu sparen? Weil man es nicht erträgt, wenn andere Menschen vielleicht netto mehr aus dem System bekommen als man selbst? Mein Vater ist übergewichtig und hat gesundheitliche Probleme, die ohne wahrscheinlich besser wären. Er weiß das und er ist nicht glücklich damit, kriegt es aber nicht hin, sich nach Feierabend auf den Trainer zu setzen oder jeden Schokoriegel zwischendurch zu entsagen. Anderseits ist er 60, selbstständig, hat sich immer um die Erziehung von mir und meiner Schwester gekümmert, seit Jahrzehnten in der Kommunalpolitik aktiv und ziemlich genau seit unseren Auszügen noch damit beschäftigt sich um seine demenzkranke Mutter zu kümmern. Ein solches System ginge hin und sagt ihm: Du hast zwar Alles gemacht, was man von einem Staatsbürger erwarten kann, aber deine Disziplinschwäche bezüglich oben genannter Dinge muss leider trotzdem bestraft werden. Mit welchem Recht tut man das? Das Übergewicht auch andere Ursachen haben kann, als Völlerei oder Faulheit muss man sich eben auch klar machen. Nicht zuletzt habe ich in Gesundheitsökonomik gelernt, dass Gesundheitskosten zum wesentlichen Teil im letzten halben Lebensjahr eines Menschen anfallen. Ob er dann mit 70 an Übergewicht und Herzproblemen oder mit 87 an einer Lungenentzündung stirbt spielt dabei nur eine geringfügige Rolle, aber gegen das was in diesen letzten Monaten an Therapien, Pflege, Überwachung und OPs aufgefahren wird, verblasst das restliche Leben kostentechnisch meist. Von Pflegekosten, die statistisch vor Allem bei Ü80-Jährigen anfallen ganz zu schweigen. Ob da also wirklich so viel Einsparpotential vorherrscht, wage ich zu bezweifeln. Edit: Wie siehts mit den Kosten von Erkrankungen aus, die durch psychischen Druck auf Übergewichtige entstehen? |
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Werde ich nicht bestraft wenn ich keine Belohnung erhalte?;) |
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