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the grip 18.01.2007 07:53

Zitat:

Zitat von rookie2003 (Beitrag 9258)
Wahnsinn was da aufgedeckt/berichtet wurde, wenn auch nicht überraschend.

Naja, so ein paar richtig alte Hüte waren ja auch drin. Z.B. das mit dem Fremdurin im Kondom, das gab's schon in den 60ern oder 70ern bei den Radprofis.
Und das mit dem Verfälschen durch Waschmittel kennt man auch seit JU ...

rookie2006 18.01.2007 08:39

Zitat:

Zitat von Hunki (Beitrag 9257)
Wurde auch gesagt wohin die "Leerfahrten" gingen? Solche Athleten hätten ja dann mit Sanktionen zu rechnen. Jedenfalls ist das in der Schweiz so.

Hunki

Diese Athleten hätten sanktioniert werden müssen. Eine Namensliste wurde nicht veröffentlicht, müsste aber der ARD vorliegen.

Harke 18.01.2007 09:10

Das sind ganz schöne Pappnasen. Was ich seltsam finde: Die Sportler wurden scheinbar nicht darüber informiert, wenn sie nicht erreichbar waren, können sich dann auch gar keiner Schuld bewußt sein. Die angesprochenen Athleten waren sich auch nicht darüber im klaren, daß sie selbst die Verantwortung für das Abmelden tragen, das wurde ihnen meist vom Trainer oder Verband abgenommen. Die haben dafür zwar unterschrieben, verließen sich dann aber auf andere.
Die Sendung war lächerlich auf investigativ gemacht. Bezeichnend wieder mal, das heute in der Presse nur Lars Riedel genannt wird. Das ist doch klar, daß der letzte Zoni zum Abschuß freigegeben wird.
Was man von ihm zuletzt gehört hat waren ja private Probleme mit Trennung, Umzug etc., wenn der dann nicht informiert wurde, daß er nicht angetroffen wird, dann wieder "vergeblichen" Besuch bekommt, dann kann man sicher 20 Kontrollen versäumen ohne die Chance zu bekommen, etwas zu ändern. Ich kenne die Fakten nicht im Detail, aber es wurde gesagt, daß ein "Mahnsystem" nicht existiert. Einfach nur dämlich.

tobyvanrattler 18.01.2007 09:17

Fand den Bericht schon auch sehr heftig, aber nachdem man nicht nur kritisieren sollte, hier ein paar Vorschläge von mir:

1. Jeder Athlet der nicht an seinem angegebenen Ort anzutreffen ist, sprich verreist ist muß pauschal 500,- € als Aufwandsentschädigung für die Prüfer bezahlen.

2. In jeden Sponsorenvertrag wird aufgenommen, das von der getätigten Zahlung 3-6% (10% wäre bei Großsponsoren schon eine ganze Menge Geld) direkt an die NADA vom Sponsor überwiesen werden und der Beleg hierfür an den Verband schicken.

3. NADA Mitarbeiter dürfen nicht gleichzeitig in einer Führungsposition oder Vorstandschaft in einem Verband sein.

4. Nachdem für die Übertragungsrechte von Fernsehanstalten auch ordentlich Geld bezahlt wird, müssen diese ebenfalls 3% von diesem Betrag an die NADA überweisen.

Nun behaupte ich das allein durch diese Massnahmen die NADA einen Jahresetat im Bereich von MILLIONEN Euro zur Verfügung hätte und somit Dopingkontrolleure fest anstellen könnte.
Alle Beteiligten (Sportler, Funktionäre, Sponsoren, TV-Sender, etc.) könnten auch nichts dagegen haben, da es nach nachhaltig um einen sauberen Sport geht, und hierfür doch jeder gerne das ein oder andere Opfer bringt, wenn er sauberen Sport möchte, oder?

meggele 18.01.2007 09:19

Zitat:

Zitat von rookie2006 (Beitrag 9264)
Diese Athleten hätten sanktioniert werden müssen. Eine Namensliste wurde nicht veröffentlicht, müsste aber der ARD vorliegen.

Yo. Das Verfahren ist eigentlich so: Kontrolleure treffen Athleten nicht an, die NADA meldet dies dem betreffenden Verband, woraufhin ein Procedere beginnt, in dessen Verlauf der Athlet erklären kann, weshalb er nicht anwesend war. Im Gegensatz zu positiven Proben führt ein Fehlen also nicht automatisch zur Verurteilung. Falls seine Ausrede nicht akzeptabel ist, wird er beim ersten Mal verwarnt, beim zweiten Mal für drei Monate gesperrt, beim dritten Mal für 2 Jahre. Dieses Verfahren sollte wohl mehr oder weniger gleich sein in allen Ländern/Verbänden, die den WADA-Code unterzeichnet haben.

So. Bloß: allem Anschein nach wurden die meisten dieser "Athlet nicht angetroffen"-Fälle den Verbänden gar nicht gemeldet. Weshalb, darüber kann man natürlich genüßlich spekulieren, aber wenn man die Verquickung der Verbände und der NADA sieht, dann ahnt man schon, dass da mal ein "och, das ist doch nicht so schlimm" o. ä. über den Tisch gekommen sein wird. Oder die Verbände kloppen den NADA-Posteingang einfach in die Tonne, wer weiß.


Wenn 50% der Hochleistungssportler angeben, gedopt zu haben oder noch zu haben, wenn 10% der Kontrollen gar nicht erst stattfinden, wenn große Teile der Sportler gar nicht oder nicht im Ausland getestet werden, wenn Kontrolleure 30-60min vor Kontrolle anrufen, dass sie nun kommen, wenn alle wissen, dass sie das, was sie suchen, häufig gar nicht finden werden, dann sollte zuerst Herr Bach mit seiner erbärmlichen Einzelfall-Rethorik zurücktreten und sich dann der Staat überlegen, wie er mit dem professionellen Betrug umgehen will. Falls sie weiterhin Leistungssport fördern möchten, kommen sie um eine autonome NADA mit hinreichenden Mitteln und wohl auch um ein Antidopinggesetz nicht herum.

outergate 18.01.2007 09:20

Zitat:

Zitat von Harke (Beitrag 9265)
Das sind ganz schöne Pappnasen. Was ich seltsam finde: Die Sportler wurden scheinbar nicht darüber informiert, wenn sie nicht erreichbar waren, können sich dann auch gar keiner Schuld bewußt sein. Die angesprochenen Athleten waren sich auch nicht darüber im klaren, daß sie selbst die Verantwortung für das Abmelden tragen, das wurde ihnen meist vom Trainer oder Verband abgenommen. Die haben dafür zwar unterschrieben, verließen sich dann aber auf andere.

den eindruck hatte ich auch.
ich fand deshalb die erstaunte reaktion andreas birnbachers auch nachvollziehbar. die meldung zu wettkämpfen und offiziellen trainingslagern - so klang es zumindest durch - wird durch die trainer und den verband gemacht. daß die nominierung und damit auch automatisch die anwesenheit andreas birnbachers nicht gemeldet war, wußte er nicht.
es hätte ihm auch keiner gesagt, wäre nicht das fernsehen dagewesen.
da hätte zwei wochen lang jeden tag jemand von der NADA in deutschland an seiner tür klopfen und einen vergeblichen kontrollversuch unternehmen können - er hätte davon nichts erfahren.
die athleten wundern sich dann, daß die NADA nie kontrolliert, die NADA wundert sich, daß kein athlet verfügbar ist und schlußendlich liegt es nur an mangelhaften informationen.

hier muß die eigenverantwortung der athleten stärker herausgearbeitet werden und die NADA leute müssen bei der informationsbeschaffung ein bißchen kreativer werden.
und der verband hat in der dopingkontrollkette eigentlich gar nichts zu suchen.

meggele 18.01.2007 09:22

Zitat:

Zitat von Harke (Beitrag 9265)
Die Sportler wurden scheinbar nicht darüber informiert, wenn sie nicht erreichbar waren,

nicht mal die Verbände wurden informiert.

Zitat:

Zitat von Harke (Beitrag 9265)
können sich dann auch gar keiner Schuld bewußt sein.

:Lachanfall:

Zitat:

Zitat von Harke (Beitrag 9265)
Die angesprochenen Athleten waren sich auch nicht darüber im klaren, daß sie selbst die Verantwortung für das Abmelden tragen

Das glaubst Du doch selbst nicht! Wenn so ein arroganter Birnbacher-Bubi da ins Mikro rotzt, dass er sich keiner Schuld bewusst sei, um anschließend scheinbar überrascht zu fragen, wie sie ihn (IHN? VIERZEHN Leute waren da, davon 5 nicht gemeldet, für wie bescheuert möchten die sich selbst eigentlich verkaufen) denn gefunden hätten, dann sagt das doch alles.

Nee, die wissen genau, was sie tun.

meggele 18.01.2007 09:25

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 9271)
daß die nominierung und damit auch automatisch die anwesenheit andreas birnbachers nicht gemeldet war, wußte er nicht.

Warum wissen eigentlich immer nur die Amateursportler, dass sich die Kaderathleten persönlich abmelden müssen? Wieso wissen eigentlich immer nur die Amateursportler, was in Fremderleuts Wasserflaschen und in Nahrungsergänungsmitteln drin ist?

Leute!


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