Ich finde den Zeit-Artikel journalistisch-handwerklich richtig schlecht gemacht, weil durchgängig Zitate aus Internet-Foren sowie echte Zitate vermischt werden und auch nicht sauber nach Sportarten differenziert wird.
Dass im Bodybuiliding- Fitnessbereich ebenso wie Radsport die Nutzung von Dopingpräparaten auch unter Amateuren weit verbreitet ist, ist eine Binsenweisheit und seit langem bekannt und belegt.
Intention der Autoren ist aber unverkennbar, die Brücke zu Sportarten wie Triathlon, Fußball oder Laufen im Amateurbereich zu schlagen und dazu arbeiten sie journalistisch höchst unsauber. Alleine schon das unreflektiert abgedruckte Zitat des Bereichsleiters Triathlon vom PV Witten auf Seite 1 des Textes mit dem Hinweis, dass viele Triathleten Asthmasprays nehmen (verknüpft mit der (medizinisch falschen) Erläuterung der Autoren, dass Asthmasprays die Bronchien erweitern und damit die Sauerstoffaufnahmefähigkeit erhöhen, muss jedem echten Mediziner die Zornesröte ins Gesicht treiben.
Kein gesunder Athlet kann sich mit einem Asthmaspray dopen! Und es ist seit Jahren wissenschaftlich gut belegt, dass extremer Ausdauersport tatsächlich das Risiko für Asthma bronchiale erhöht.
Als Bereichsleiter eines Triathlonvereins muss man das nicht wissen. Auch als Journalist nicht, aber man kann (und muss) als Journalist eines solchen Textes jemanden fragen, der sich mit sowas auskennt, bevor man die Ausagen für einen Text nutzt.
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