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Lui 05.03.2015 08:54

Ich könnte mich theoretisch vegetarisch/vegan ernähren, da ich erstens oft vegan/Vegetarisch esse, zB die letzten 4 Tage, aber dann mag ich doch wieder tierisches Eiweiss bzw Fleisch oder Fisch.
Ich handhabe das aber so, dass ich an manchen Tagen veggie esse seit immer.

Ich war mit Anfang 20 jahrelang Veggie, und da ich sowieso meistens Asiatisch koche, geht das total einfach: vorgestern hatte ich Rote Linsen Dal, gestern Ramen-Misosuppe mit Gemüse.
Mein frühstück ist sowieso immer vegetarisch/vegan: Obstshake mit Nüssen.

Ich mag auch diese Abwechslung. Für mich muss nicht jedes Gericht Fleisch/Fisch enthalten. Trotzdem esse ich dann wieder total gerne ein Rinder oder Lachs Steak.

Bei Fisch muss man übrigens auch aufpassen und kann nicht so viel essen wie man will, da zB Thunfisch auch Quecksilber enthält.

Die Idee Grillen zu essen, finde ich jetzt auch nicht so eklig.

Duafüxin 05.03.2015 08:56

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1117154)
Es ist sehr aufwendig Einkauf und Kochen erfordern viel Zeit, die ich allein nicht hätte, bzw. nicht aufbringen wollte.

Komisch, Du bist der erste der das sagt. Es war mein Verdacht, nachdem meine Freundin vor 1,5 Jahren umgestiegen ist, dass einkaufen und zubereiten aufwendiger wäre. Ich bin Vegetarierin, vertrage jetzt keine Milchprodukte mehr, hab aber auch keine Lust stundenlang Listen zu lesen, ob etwas vegan ist oder nicht. Und hab auch keine Lust in zig verschiedene Geschäfte zu müssen.

tridinski 05.03.2015 09:08

So ziemlich jeder hier und auch sonstwo wird gegen die Massentierhaltung und ihre Auswüchse sein.
Nicht anders sieht es jedoch mit der industriellen Nahrungmittelproduktion im Nicht-Fleisch-Bereich aus:
- hat mal jemand die monotonen Weizen- oder Maisfelder im mittleren Westen der USA gesehen? Da wächst auf Millionen von Quadratkilometern nichts mehr, leben keine Tiere in ihrem natürlichen Habitat, alles verschwunden für das wohlmöglich noch gentechnisch aufgehübschte Industriezeug. Aber vegetarisch!
- Was ist mit gerodeten Urwäldern für den Sojaanbau? (Ja auch für (Massen-)tierhaltung werden Wälder gerodet)
- ich will sagen: die Gleichung pflanzlich=vegetarisch=umweltschonend geht nicht auf

Auf der anderen Seite:
- Es gibt/gab viele Flächen auf der Erde, zB die kaum noch vorhandene Prärie in Nordamerika, die Pampa in Argentinien, auch das Voralpenland/Allgäu in D, auf denen nichts wächst ausser Gras, das der Mensch nicht essen kann. Rinder aber können dies, was spricht dagegen dort für den menschlichen Verzehr Rinder zu halten? Wie in Nordamerika die Bisons auszurotten und den Boden mit massig Kunstdünger etc. zum Industrieackerbau umzuwidmen halte nicht nur ich für eine große Katastrophe.
Den gemüseziehenden Kleingärtner als Sinnbild für vegetarisch/vegan = im Einklang mit der Umwelt ist da reine Augenwischerei.

Wer seinen Standpunkt schon gefunden hat - fein. Wer noch sucht kann zB bei Lierre Keith "Ethisch essen mit Fleisch" interessante neue Einblicke gewinnen, die dem oft unterschwelligen "Fleischesser können nur gewissenlose Fieslinge sein" viel Substanz entgegenstellen und wichtige Fragen stellt. zum einen auf Ebene des einzelnen Menschen (wie funktioniert mein Körper), zum anderen auf Ebene unseres gemeinsamen Daseins auf dieses Erde: Wie können wir nachhaltig Leben, ohne Raubbau zu betreiben.
Beim http://www.savoryinstitute.com/ wird das Modell der "Grasslands" weiter entwickelt und nachhaltige Perspektiven aufgezeigt.

Ich persönlich bin überzeugt, dass sich der menschliche Organismus in mehreren Mio Jahren zu dem entwickelt hat was er heute ist im wesentlichen auf Basis von tierischer Nahrung. Nur weil vor ca. 10-5.000 Jahren jemand den Ackerbau erfunden hat, hat sich an unserer genetischen Ausrichtung wenig bis nichts geändert. Aus dieser Sicht kann insbesondere eine vegane Ernährung niemals artgerecht (für den Menschen) sein:
- wo sollen Omega-3 Fettsäuren herkommen? (Im Verhältnis 1:1 zu Omega-6)
- Wie viel Kohlenhydrate willst du zu dir nehmen?
- Wo soll dein Eiweiss in nennenswerter Menge herkommen?
- Wie soll der Körper das Eiweis aus zB Hülsenfrüchten oder Getreide vollständig verdauen können, wenn es in diesen Quellen immer zusammen mit Kohlenhydraten vorliegt? Der menschliche Magen/Darm kann nur entweder Eiweiss ODER Kohlenhydrate richtig verdauen, nicht beides gleichzeitig. Das Immunsystem im Darm muss die halbverdauten Reste bei gemischter Aufnahme dann wieder aufräumen, was dieses unnötig belastet. (Seit ich das seit 5 Jahren in der Nahrungsaufnahme strikt trenne war ich nicht einen Tag krank, keine Erkältung, nichts. Das ist kein Zufall.)
- wo soll Vitamin D, B12, B6 bei v/v-Ernährung herkommen? Aus der Apotheke?
- in welchem Verhältnis stehen Kalium und Natrium in der Ernährung: v/v vs. omnivor?
- usw.

bzgl. MS: ich bin sicher dass die Wahrscheinlichkeit diese oder andere Autoimmunkrankheiten zu bekommen deutlich ansteigt mit dem Konsum von Lektinen, Phytaten und ähnlichen Stoffen, mit denen sich Pflanzen gegen Fressfeinde schützen. Diese sind in der Lage, die Darmwand des Menschen zu durchdringen und dauerhaft durchlässig zu machen und somit den Weg frei für Stoffen ins Blut, die dort nicht hingeghören. Diese kennt der Körper nicht und wert sich dagegen mit seinem Immunsystem, welches dann ggf. auch den eigenen Körper angreift (Autoimmunkrankheit). In dieser Gruppe Nahrungsmittel gehören insbesondere Getreidesorten wie Weizen und da insbesondere die ach so gesunden Vollkornvarianten.

Lange Rede kurzer Sinn: Meine Nahrung bitte pflanzlich und tierisch, aber beides auf keine Fall aus Industrieproduktion. Das ist für mich die Trennlinie, nicht v/v vs. Fleisch/Fisch. Auf Fliesch/Fisch verzichten? Niemals.

gebistom 05.03.2015 09:08

Zitat:

Zitat von floehaner (Beitrag 1117159)
Frommer Wunsch. Selbst mein Öko-Bauer um die Ecke ist sich nicht sicher, wo genau die Samen herstammt. Was soll er gegen Ungeziefer tun? Was ist mit künstlicher Bewässerung? Was ist, wenn es regnet, und vom gespritzten Nachbarfeld das Wasser rüber läuft?

Ich selbst bin mir nicht sicher, ob die Produkte für eine vegane Ernährung ökologisch Nachhaltig angebaut sind, und wie weit auch das die Genforschung dranrumgedoktert hat. In dem Sinne wär es dann egal, was ich esse. Leider. Schnief

Da hast Du recht, leider kann das nicht zu 100% ausgeschlossen werden. Trotzdem besser als Produkte von irgendwo her zu kaufen. Die grossen Detailhändler in der Schweiz bieten alle Regio-Produkte an auf denen der Produktionsbetrieb mit Adresse steht. Da kann ich auch vorbei gehen und mich selber vom Betrieb überzeugen.

PattiRamone 05.03.2015 09:21

Zitat:

Zitat von floehaner (Beitrag 1117150)
Je mehr Menschen, umso mehr Profit. je mehr Bedarf, umso schädlicher sind die Produktionsmethoden.

Wären wir weniger Menschen, wäre der Lebensmittelbedarf geringer, die Massentierhaltung überflüssiger. Und die geldgierigen Investoren würden in einem Markt des Überschusses mehr auf Qualität setzen, als auf Masse.

Aber solange der Bevölkerungswachstum weiter so schnell zunimmt, wird sich an der Herstellung von Lebensmittel nicht viel zum Guten ändern. Es wird eher noch perfider.

Das ist in meinen Augen falsch.

Die Erde bietet genug Ressourcen um alle Menschen satt zu machen... auch noch ein paar Milliarden mehr. Nur eben nicht mit Fleisch, weil dessen Energiebilanz zu schlecht ist.

Massentierhaltung gibt es nicht wegen der "Überbevölkerung", sondern weil es vielen Menschen scheissegal ist wo das Fleisch herkommt- Hauptsache billig und viel.

NBer 05.03.2015 09:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1117145)
Werden Urwälder gerodet, um die Veganer satt zu bekommen? Soweit ich weiß, werden die Wälder gerodet um Futterpflanzen für die Tiermast anzubauen, außerdem Palmöl. ....

ich habe gelesen, dass zb in brasilien gerade exessiv soja angebaut wird.....DER fleischersatz für vegetarier und veganer. (natürlich ist mir bewusst, dass das nicht in erster linie für die vegetarier passiert, sondern als billiger eiweisslieferant für entwicklungsländer).

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1117154)
...... Es ist sehr aufwendig Einkauf und Kochen erfordern viel Zeit, die ich allein nicht hätte, bzw. nicht aufbringen wollte.....

endlich sagts mal einer. vegetarismus und noch viel mehr veganertum muss man sich LEISTEN können. das ist ein luxus. sowohl zeitlich als auch finanziell. den kalorienbedarf kann man eben schneller und günstiger mit fleisch abdecken.
in afrika gibts so eine diskussion wahrscheinlich gar nicht bzw kennen die das wort vegetarismus gar nicht.

Ausdauerjunkie 05.03.2015 09:26

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1117174)
ich habe gelesen, dass zb in brasilien gerade exessiv soja angebaut wird.....DER fleischersatz für vegetarier und veganer.



endlich sagts mal einer. vegetarismus und noch viel mehr veganertum muss man sich LEISTEN können. das ist ein luxus. sowohl zeitlich als auch finanziell. den kalorienbedarf kann man eben schneller und günstiger mit fleisch abdecken.
in afrika gibts so eine diskussion wahrscheinlich gar nicht bzw kennen die das wort vegetarismus gar nicht.

Unsinn! Niemand muss teuere "künstliche" Sojaprodukte kaufen der sich vegetarisch ernährt.
Ich esse seit 10 Jahren kein Fleisch, spare viel Geld. Muss immer lachen wenn ich Leute mit großen Metzgertüten sehe. :Lachen2:

Lui 05.03.2015 09:27

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1117174)
ich habe gelesen, dass zb in brasilien gerade exessiv soja angebaut wird.....DER fleischersatz für vegetarier und veganer.

Vegetarier sind doch gar nicht Soja-fixiert wie viele Veganer, die leider sehr oft zu Fleisch-und Michersatzprodukten greifen, da viele zu einfallslos sind eigenständige Rezepte auszudenken.
Es gibt eine jahrtausend alte Indisch vegetarische Küche, die kaum Soja enthält.

Soja wird aber auch in erster Linie auch als Tierfutter angebaut.

In wie fern ist vegetarsiche/vegane Ernährung teurer?


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