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KalleMalle 14.12.2010 12:04

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 505967)
Eine "optimale" Verhinderung gegen Doping, auch mittels "fast lückenloser" Überwachung, kann es nie geben. [...]

Danke. Das bringt mich zu folgenden - vielleicht nicht ganz zu Ende gedachten - Thesen:

Das Problem hat zwei Aspekte.
a) Fairness im Sport
b) Gesundheit

Zu a)
Es sei mal die Frage erlaubt, weshalb sich der Sport selbst Regeln gibt, deren Einhaltung er nicht kontrollieren kann.
Die Konsequenz wäre Aufhebung aller Dopingverbote.
Dem Zuschauer als "Sportkonsument" wird es herzlich egal sein. Es hat schließlich auch nie jemanden gestört, daß Michael Schumacher mehrfach mit unfairen Mittel gearbeitet hat. War doch spannend.
Was allerdings damit leider verschwindet, das ist das Berufsbild eines "sauberen" Leistungssportlers. Aber ist das sowieso nicht ebenso absurd wie das von einem "rücksichtsvollen" Bankmanager?


Bleibt also b)
Die Tatsache, daß sich Menschen selbst wissentlich durch Einnahme irgendwelcher Substanzen schaden wird man nie verhindern können (siehe Rauchen, Saufen, ungesundes Essen, usw.).
Es genügt also, ungewollte Schädigungen zu verhindern.
Dazu sollte es doch meines Erachtens genügend Straftatbestände wie z.B., Körperverletzung, Produkthaftung etc. geben, die entsprechend wirken.
Ggf. muß man noch drüber nachdenken, für einige Substanzen Herstellung und Vertrieb zu kontrollieren.
Wenn heutzutage die Qualitätssicherung eines ordentlichen Automobilherstellers in der Lage ist, auch Jahre später noch die Herkunft eines defekten Bremsattels zurückzuverfolgen bis in die Gießerei, die den Rohling gegossen hat, dann wird es ja wohl auch möglich sein, den Verbleib von etlichen Kanistern Clenbuterdingsbums nachzuverfolgen.
Und wer sich Zeugs ausm Internet zur intravenösen Anwendung bestellt, der fällt wieder unter "selbst wissentlich".

Was meint Ihr dazu ?

FuXX 14.12.2010 12:42

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 505994)
FuXX, ich sehe Deine Argumentation schon und an sich hast Du ja auch recht. Siehst Du aber auch wo im aktuellen System, solche Argumentationen hinführen? Stichfragen: Wer ist krank? Was ist krank? Wer attestiert das? Ist derjenige integer (Stichwort: Freiburg)?

Sportbetrug findet grundsätzlich bei allen Beteiligten statt.

Das aktuelle AD-System ist konzeptionell nicht tragfähig und im Rahmen eines freiheitlichen Rechtsstaates meinem Empfinden nach auch grenzwertig.

Der Wille Recht zu schuetzen darf aber nicht dazu fuehren anderes Recht ueber die Massen zu beugen oder gar zu brechen. So sehe ich es schon ein wenig mit Sorge, in welchem Masse die Sportler ueberwacht werden und wuerde es mit noch viel groesserer Sorge sehen, wenn Kranke nur noch die Wahl haetten "Krankheit oder Wettkampfsport", obwohl beides mit der richtigen Medikation problemlos moeglich ist. Das geht weit ueber die Opfer hinaus, die meines Erachtens ertraeglich waeren um dafuer zu sorgen, dass sich eine kleine Gruppe von Idioten etwas besser an die Regeln haelt.

Der Hebel wo man ansetzen muss, ist falsche Atteste zu verhindern. Da wuerde es vll auch helfen, wenn Doping und Beihilfe zum Doping Straftaten waeren, das hat ein gewisser Herr Bach aber zu verhindern gewusst und man koennte vermuten, dass die Politik da auch kein Interesse dran hatte.

Zudem werden die Spitzensportler ja von der NADA kontrolliert, da sollte es schon moeglich sein Aerzte zu finden, die sich nicht so einfach bestechen lassen - zumindest wenn daran ein Interesse besteht. Und was die Agies machen ist ja eigentlich egal, es geht eh um nichts. Die Doper selbst sind eh die aermsten Schweine, ihr Dasein allein ist da schon Strafe genug... ;)

FuXX

ironlollo 14.12.2010 13:47

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 506021)
So sehe ich es schon ein wenig mit Sorge, in welchem Masse die Sportler ueberwacht werden und wuerde es mit noch viel groesserer Sorge sehen, wenn Kranke nur noch die Wahl haetten "Krankheit oder Wettkampfsport", obwohl beides mit der richtigen Medikation problemlos moeglich ist. Das geht weit ueber die Opfer hinaus, die meines Erachtens ertraeglich waeren um dafuer zu sorgen, dass sich eine kleine Gruppe von Idioten etwas besser an die Regeln haelt.

So sehe ich das auch. Denn ansonsten müsste ich als insulinpflichtiger Diabetiker (Insulin steht auf der Dopingliste) auch mit dem Wettkampfsport aufhören.

oberst enzian 14.12.2010 16:52

salbutamol ist besonders in verbindung mit aspirin und koffein, ein ziemlich wirksames aufputschmittel.

zusätzlich reduziert sich auch bei gesunden, die atemarbeit ganz deutlich.

drullse 14.12.2010 16:55

Zitat:

Zitat von ironlollo (Beitrag 506054)
So sehe ich das auch. Denn ansonsten müsste ich als insulinpflichtiger Diabetiker (Insulin steht auf der Dopingliste) auch mit dem Wettkampfsport aufhören.

Die Frage ist halt: wäre es schlimm, wenn Du zwar starten dürftest aber nicht in der Ergebnisliste auftauchst?

ironlollo 14.12.2010 17:01

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 506159)
Die Frage ist halt: wäre es schlimm, wenn Du zwar starten dürftest aber nicht in der Ergebnisliste auftauchst?

Auch wenn ich keine Bäume ausreiße aber ich fänd es schon schlimm. Das würde m.E. einen Nachteil bedeuten, der nur meiner Krankheit zuzuschieben ist. Und das fänd ich nicht so witzig. Aber hier geht es wohl weniger um mich als um Leute, die die bestehenden Regeln unter Zurhilfenahme von Ärzten bis aufs Äußerste "beugen" oder einfach bescheißen/betrügen etc.

drullse 14.12.2010 17:03

Zitat:

Zitat von ironlollo (Beitrag 506167)
Auch wenn ich keine Bäume ausreiße aber ich fänd es schon schlimm. Das würde m.E. einen Nachteil bedeuten, der nur meiner Krankheit zuzuschieben ist. Und das fänd ich nicht so witzig. Aber hier geht es wohl weniger um mich als um Leute, die die bestehenden Regeln unter Zurhilfenahme von Ärzten bis aufs Äußerste "beugen" oder einfach bescheißen/betrügen etc.

Ja - um die geht es. Nur wo und wie willst Du eine Grenze ziehen? Das ist ja die große Frage.

ironlollo 14.12.2010 17:10

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 506170)
Ja - um die geht es. Nur wo und wie willst Du eine Grenze ziehen? Das ist ja die große Frage.

Klar ist das die Frage. Ich habe da auch keine Lösung parat. Jedoch sollte man Leute nicht aufgrund von Krankheiten und der daraus resultierenden Behandlung vom Wettkampfsport ausschließen.
Man könnte zwar den Standpunkt "keinerlei Ausnahmen/Ausnahmegenehmigungen" vertreten. Dann wäre zumindest die Handhabe eindeutig/er aber das würde dann die (ehrlichen) Sportler mit Handicap vollkommen ausschließen. Also ich bin da auch überfragt, wie man allen am ehesten Gerecht werden könnte.


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