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titansvente 18.01.2010 10:41

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 334772)
das sehe ich genau andersherum. gerade die armen länder sind auf die paar touristen angewiesen, die dorthin fahren. damit die armen länder etwas weniger arm wären, müssten dort noch viel mehr leute hinfahren. arbeitsplätze im tourismus lassen sich nun einmal viel schneller entwickeln, als ne hightec oder schwermetallindustrie aufzubauen ..........

dieses argument wird immer vorgeschoben um diese art von tourismus zu rechtfertigen :Nee:

das sich ganze gesellschaften von dem tourismus abhängig machen und dabei traditionelle erwerbsquellen über bord werfen und sich komplett vom ausland bzw. den touristen abhängig machen wird dabei völlig ausser acht gelassen.
auf haiti gibt es kaum noch ackerbau und viehzucht udn nur wenig fischer. fast alles wird aus den usa importiert.
wäre statt haiti die dom-rep. so schlimm betroffen, wäre deren staat binnen kurzer zeit bankrott.

powermanpapa 18.01.2010 10:45

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 334772)
das sehe ich genau andersherum. gerade die armen länder sind auf die paar touristen angewiesen, die dorthin fahren. damit die armen länder etwas weniger arm wären, müssten dort noch viel mehr leute hinfahren. arbeitsplätze im tourismus lassen sich nun einmal viel schneller entwickeln, als ne hightec oder schwermetallindustrie aufzubauen ..........

wir waren 95 in der Dom Rep und schon damals war Haiti so armselig obwohl es direkt ein Land daneben ist, trotz gleicher Landschaft, Meer etc.

Warum ist es bis heute nicht möglich gewesen auch aus Haiti ein Urlaubsparadis mit guten Einkünften für viele zu machen?

Dort läuft vieles schief, schon seit Generationen
woran liegts?

kann ich tatsächlich mit ner 50€ Spende nachhaltig Verbesserung bewirken?

----
87 war ich in Sri Lanka
und vor ein paar Tagen sprach ich mit einem der erst vor kurzem wieder da war
er meinte, alles was sich verändert hätte, wäre zum Nachteil geschehen

kullerich 18.01.2010 11:04

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 334680)
Weshalb untersagt die BRD den normalen Warenverkehr und die Einhaltung geschlossener Verträge für das Land Haiti durch ein sog. Erfüllungsverbot (gilt auch für den Irak und Lybien) ?

-qbz

(das ist OT, aber trotzdem)
Weil die "Regierung" von Haiti sich (bis vor wenigen Monaten ?) in nichts von der Regierung des Irak (vor der Invasion) oder Lybiens unterschieden hat, was Vertragstreue und Despostismus anging.

keko 18.01.2010 11:15

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 334782)
Dort läuft vieles schief, schon seit Generationen
woran liegts?

An einer superreichen, kleinen Oberschicht, die nichts ändern will und an korrupten und unfähigen Politikern. Zudem fehlt eine breite Mittelschicht, die stabilisierend wirkt. Die meisten, die können, verlassen das Land. Zurück bleibt ein Land mit einem krassen Verhältnis von arm und reich. So kann kein Land funktionieren. Vielleicht hatte die Dom-Rep auch nur etwas Glück, dass nicht die Franzosen das Sagen hatten.

NBer 18.01.2010 11:21

Zitat:

Zitat von blutsvente (Beitrag 334779)
dieses argument wird immer vorgeschoben um diese art von tourismus zu rechtfertigen :Nee:

welche "Art" von tourismus? tourismus per se ist nicht schlecht. wenn sich eine gesellschaft komplett davon abhängig macht, ist das erst mal nicht schuld des tourismus, sondern dieser gesellschaft.

ich war vor ein paar jahren mal in tansania am kilimanscharo und auf sansibar. bis auf den flug habe ich alles erst vor ort gebucht. sprich bis auf den flug hat kein einziger europäer an meiner reise verdient. nur einheimische. ich kann dir genau sagen, welcher träger am berg, oder welcher fischer auf sansibar meine dollars bekommen hat. diese hilfe finde ich tausend mal wirkungsvoller als spendengelder.

powermanpapa 18.01.2010 11:22

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 334802)
An einer superreichen, kleinen Oberschicht, die nichts ändern will und an korrupten und unfähigen Politikern. Zudem fehlt eine breite Mittelschicht, die stabilisierend wirkt. Die meisten, die können, verlassen das Land. Zurück bleibt ein Land mit einem krassen Verhältnis von arm und reich. So kann kein Land funktionieren. Vielleicht hatte die Dom-Rep auch nur etwas Glück, dass nicht die Franzosen das Sagen hatten.

kann man das ändern? werden die Amis das machen? können wollen?
wenn ja in welche Richtung

oder sollten wir nur Schulterzuckend zur Tagesordnung übergehen
weil sich eh nix ändert?

Megalodon 18.01.2010 11:25

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 334772)
das sehe ich genau andersherum. gerade die armen länder sind auf die paar touristen angewiesen, die dorthin fahren. damit die armen länder etwas weniger arm wären, müssten dort noch viel mehr leute hinfahren. arbeitsplätze im tourismus lassen sich nun einmal viel schneller entwickeln, als ne hightec oder schwermetallindustrie aufzubauen ..........

Absolut richtig erkannt !

Gerade Haiti ist doch ein gutes Beispiel dafür. Immerhin gibts da ja einen Nachbarstaat auf der gleichen Insel, nennt sich Dominikanische Republik. Und den Menschen da geht's um Welten besser, dank dem Tourismus. Auf Haiti bekommen sie das aber einfach nicht gebacken. So gesehen sind die an ihren ärmlichen Verhältnissen irgendwie auch selbst schuld.

powermanpapa 18.01.2010 11:30

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 334809)
Absolut richtig erkannt !

.....So gesehen sind die an ihren ärmlichen Verhältnissen irgendwie auch selbst schuld.

Die armen Menschen selbst?
oder der Staat, die vermögenden Clans die scheinbar kein Interesse an einem Volk hat, das seinen Lebensunterhalt verdienen kann?


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