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ricofino 24.11.2022 10:14

Niemand ignoriert hier irgendwas.

NBer 24.11.2022 10:49

Wenn man den ersten Zahlen glauben kann, macht sich der Boykottgedanke doch bemerkbar, die TV Quoten haben sich gegenüber der letzten WM wohl mehr als halbiert......

noam 24.11.2022 10:50

Das ist doch alles Heuchelei. Richtiger Protest tut halt weh und da darf man als Sportler auch schon mal auf eine WM, die zumindest für Fußballer kaum Auswirkungen auf die Karriere bzw Finanzen hat, verzichten, wenn es einem denn so wichtig ist.

Ansonsten hat man halt individuell abgewogen und für sich entschieden dass das egoistische Motiv „Lebenstraum“ oder „Karriere“ wichtiger ist als der Verzicht als Zeichen des Protests. Ich finde das darf man von Multimillionären schon erwarten.

Auch einem Lautsprecher wie Leon Goretzka steht es frei auf einen Vertrag bei Bayern zu verzichten, wenn diese von einem ihm unangenehmen Geldgeber Geld annehmen bzw. seinen Vertrag an Bedingungen zu knüpfen. Alles andere ist heuchlerische Selbstdarstellung nach außen.

welfe 24.11.2022 10:51

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1691089)
Wenn man den ersten zahlen glauben kann, macht sich der Boykottgedanke doch bemerkbar, die TV Quoten haben sich gegenüber der letzten WM wohl mehr als halbiert......

Liegt vielleicht auch an der Uhrzeit? Ich fand es gestern jedenfalls höchst aufschlussreich, wie viele (vorwiegendd männliche) Schüler um 12 spontan erkrankten und heimgehen „mussten“.:Cheese: :Cheese:

canoeist 24.11.2022 11:01

Im hiesigen REWE gibt´s die DFB-Alben direkt an der Kasse geschenkt ("Zu jedem Einkauf ein Album gratis"). Die Kiste ist heute noch genauso voll wie gestern - scheint kein Renner zu sein.

NiklasD 24.11.2022 11:05

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1691090)
Das ist doch alles Heuchelei. Richtiger Protest tut halt weh und da darf man als Sportler auch schon mal auf eine WM, die zumindest für Fußballer kaum Auswirkungen auf die Karriere bzw Finanzen hat, verzichten, wenn es einem denn so wichtig ist.

Ansonsten hat man halt individuell abgewogen und für sich entschieden dass das egoistische Motiv „Lebenstraum“ oder „Karriere“ wichtiger ist als der Verzicht als Zeichen des Protests. Ich finde das darf man von Multimillionären schon erwarten.

Auch einem Lautsprecher wie Leon Goretzka steht es frei auf einen Vertrag bei Bayern zu verzichten, wenn diese von einem ihm unangenehmen Geldgeber Geld annehmen bzw. seinen Vertrag an Bedingungen zu knüpfen. Alles andere ist heuchlerische Selbstdarstellung nach außen.

Ist ein schwieriges Thema, wie ich finde. Wie Christoph Kramer das im ZDF gesagt hat, war es schon ganz passend. Selbst wenn es für die meisten Profis da finanziell egal ist, ist eine WM oft das größte was man erreichen kann. Gibt ja im Kader der N11 ja auch paar Spieler, die nicht beim FCB kicken und schon unzählige Titel geholt haben.

Andererseits könnte man auch als N11 Spieler ein deutlicheres Zeichen setzen, obwohl man hinfährt. Laura Freigang (Frauen Nationalspielerin) hat gestern ein Bild von sich im N11 Trikot gepostet, wo der Hintergrund in Regenbogenfarben gesetzt wurde. Ein vergleichbares Posting gab es seitens der Herren nicht. Stattdessen dieses Posting von T. Müller, dass man sich doch endlich auf Fußball konzetrieren soll bla bla. Egal, was die Spieler tun, verändern können sie wenig, weil das weiter oben entschieden wird. Aber es könnten öffentlichere Zeichen gesetzt werden, wenn einem das wichtig ist.

Auch ein Neuer könnte die Binde ja einfach tragen, wenn er das wirklich wollen würde nach seinen vollmundigen Aussagen vorher.

El Stupido 24.11.2022 11:12

Der Manuel Neuer, der in Kroatien im Urlaub auch gerne gesellige Lieder mitsingt? ;-)

Da du Müllers Posting nennst: natürlich ist das ziemliches blabla. Ich denke aber nicht, dass davon auch nur eine Zeile von Müller selbst ist. Die gutverdienenden Herren Fußballer sind zumeist gesteuert von Berater*innen. Und die schreiben eben wischi-waschi um ihren Schützling möglichst weiter im oberen Regalbrett für potentielle Werbekund*innen zu platzieren.

NiklasD 24.11.2022 11:21

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1691100)
Der Manuel Neuer, der in Kroatien im Urlaub auch gerne gesellige Lieder mitsingt? ;-)

Da du Müllers Posting nennst: natürlich ist das ziemliches blabla. Ich denke aber nicht, dass davon auch nur eine Zeile von Müller selbst ist. Die gutverdienenden Herren Fußballer sind zumeist gesteuert von Berater*innen. Und die schreiben eben wischi-waschi um ihren Schützling möglichst weiter im oberen Regalbrett für potentielle Werbekund*innen zu platzieren.

Manuel Neuer hatte ich mir nur als Beispiel rausgezogen, da er der Kapitän ist. Könntest natürlich auch jeden anderen Spieler nehmen, der sagen könnte "Hey ich wäre gerne für das 1 Spiel Kapitän und nehme die Gelbe Karte in Kauf"

Da hast du vermutlich Recht, dass das nicht direkt von ihm kommt. Aber es passt schon ins Bild, das er auch auf vergangenen PKs abgegeben hat mit Aussagen, wie "In Deutschland haben wir auch Menschenrechtsvertsöße" etc.

Schade, dass es sich allgemein niemand traut wirklich ein Zeichen zu setzen. Das kann man auch ruhig auf die anderen europäischen Verbände & Spieler beziehen, die sich ähnlich mit der Binde oder ähnlichem positioniert hatten.

Genauso, wie sich der DFB Präsident jetzt als FIFA Gegner darstellt. Der DFB ist vieles aber sicher kein Gegner der FIFA. Sonst hätte man als großer Verband sicher der norwegischen Präsidentin zur Seite springen können, als die auf dem FIFA Kongress die FIFA und Katar ziemlich abgewatscht hat. Da hat aber keine der Verbände reagiert.

Schwarzfahrer 24.11.2022 11:24

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1691098)
... dieses Posting von T. Müller, dass man sich doch endlich auf Fußball konzetrieren soll bla bla...

Ist das wirklich nur bla bla? Wollen wir den Sport zur Spielwiese von Gesinnungsäußerungen machen? Konsequenterweise müsste dann jeder seiner Gesinnung in ähnlicher Form Ausdruck verleihen dürfen. Dann könnte die russische Mannschaft mit einem Z auf dem Trikot auftreten, die Iraner mit "free palestine"-Spruchbändern, die Schweden mit Greta-Fotos, und was auch immer. Oder braucht es dann eine Instanz, die erlaubte "gute", und nicht erlaubte "böse" Äußerungen unterscheiden?
Ich finde, von dieser demonstrativ-aufdringlichen Konfrontation des Veranstalterlandes mit der Kritik an deren Haltung zu Schwulen (auch wenn die Kritik berechtigt ist), und den Diskussionen, welche Mannschaften dabei mitmachen oder nicht ist nur ein kleiner Schritt z.B. zur iranischen Praxis, aus ideologischen Gründen gegen israelische Sportler gar nicht anzutreten und lieber eine Disqualifikation in Kauf zu nehmen. Warum ist ersteres noch sportlich o.k., das zweite eher nicht? Geht es überhaupt noch um Sport, wenn ich mir dabei Gedanken über die ethische oder politische Gesinnung des Gegners mache, statt über die sportliche Leistung?

Ich finde, jeder sollte privat seine Meinung äußern (von mir aus Fotos mit was auch immer posten) und dies auch tun können ohne Konsequenzen bzgl. der Teilnahme an irgendeiner Veranstaltung zu haben, aber die Sportveranstaltung selbst sollte von diesen Äußerungen frei gehalten werden, im Sinne der alten olympischen Idee: für die Dauer der Wettkämpfe haben die Feindschaften zu ruhen. Wer das nicht kann, darf gerne zu Hause bleiben, wenn ihm der Veranstalter nicht gefällt.

Flow 24.11.2022 11:27

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1691098)
Auch ein Neuer könnte die Binde ja einfach tragen, wenn er das wirklich wollen würde nach seinen vollmundigen Aussagen vorher.

Binde finde ich zu lasch ... ich denke, die ganze Mannschaft sollte sich am Tor festkleben ... das wäre auch zeitgemäßer ... am besten noch mit Schweineblut übergossen und natürlich nackt !
DAS würde mal ein echtes Zeichen setzen !

mamoarmin 24.11.2022 11:31

Zitat:

Zitat von ricofino (Beitrag 1691057)
Vielleicht sollte man sich seitens der deutschen Delegation auf den Fußball konzentrieren.
Dieses Theater ist so langsam nicht mehr zu ertragen. Wir müssen niemanden erziehen, diese Menschen in den arabischen Ländern kennen unsere Werte und unseren Lebensstil, die sind nicht dumm. Aber warum sollten sie auch was ändern, sie haben einen enorm hohen Lebensstil und.a. durch die Geschäftsbeziehungen mit Europa.
Und sie wissen auch, dass viele Gastarbeiter sich in ihrem Land abarbeiten.

Wir müssen nicht immer den Finger heben wenn irgendwo auf dieser Welt etwas anders läuft als in Deutschland. In diesem Moment erinnere ich mich an die Diskussionen um die Arbeits, Unterbringungs und Entlohnungs Themen rund um die Schlachthöfe bei Thönnies, mitten und kein Einzelfall in Deutschland. Ob sich da was verändert hat bezweifle ich mal....

Meine Mutter hat in den Siebzigern beim klarmachen ihres Arbeitsvertrages die Unterschrift ihres Ehemannes benötigt. Also so lange ist das bei uns jetzt auch nicht her dass die Frau ein Mensch zweiter Klasse war.

Die Selbstwahrnehmung der Bewohner dieses Landes ist durchaus mit dem der FIFA zu vergleichen..uns gehört die Welt, Geld regiert die Welt...
Wenn sie nicht dumm wären, hätten Sie das Marketingdesaster vermieden, Milliarden sind aus dem Fenster geschmiessen, da das Ziel ein besseres Image aufzubauen, mächtig schief gegangen ist.
Sieht man ja an diversen Interviews, wie sich VIP Fans mit Fussvolk anlegen....
Hätte man einfach alle Regeln für die Dauer der WM "Aufgehoben" wäre alles glatt gelaufen, danach einfach weiter wie bisher...das wäre schlau gewesen.
Hätte keine Sau interessiert.

NiklasD 24.11.2022 11:41

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1691103)
Ich finde, jeder sollte privat seine Meinung äußern (von mir aus Fotos mit was auch immer posten) und dies auch tun können ohne Konsequenzen bzgl. der Teilnahme an irgendeiner Veranstaltung zu haben, aber die Sportveranstaltung selbst sollte von diesen Äußerungen frei gehalten werden, im Sinne der alten olympischen Idee: für die Dauer der Wettkämpfe haben die Feindschaften zu ruhen. Wer das nicht kann, darf gerne zu Hause bleiben, wenn ihm der Veranstalter nicht gefällt.

Das ist in meinen Augen völliger Quatsch. Sport war schon immer politisch und wird es immer bleiben. Das Sport unpolitisch bleiben soll, kommt gerade im Fußball auch gerne aus einem bestimmten politischen Spektrum. Gerade der Sport zählt doch für Werte, wie Gleichberechtigung, gesellschaftliche Teilhabe, Diversität etc.

Wenn ein Land so stark gegen zentrale Werte des Sports verstößt und trotzdem so ein Großereignis ausrichten darf, dann sollten Sportler ihre vorhandene Bühne nutzen, um klar zu machen, dass da was mächtig schief läuft.

NBer 24.11.2022 11:42

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1691093)
Liegt vielleicht auch an der Uhrzeit? Ich fand es gestern jedenfalls höchst aufschlussreich, wie viele (vorwiegendd männliche) Schüler um 12 spontan erkrankten und heimgehen „mussten“.:Cheese: :Cheese:

Wurde auch schon thematisiert. Die Anstoßzeiten in Südafrika 2010 waren ähnlich, und dort lag die Einschaltquote mit 22 Millionen trotzdem mehr als doppelt so hoch.....

365d 24.11.2022 11:51

Zitat:

Zitat von mamoarmin (Beitrag 1691107)
Die Selbstwahrnehmung der Bewohner dieses Landes ist durchaus mit dem der FIFA zu vergleichen..uns gehört die Welt, Geld regiert die Welt...

Meinst du jetzt Qatar oder Deutschland?

;)

keko# 24.11.2022 12:00

Zitat:

Zitat von mwpk71 (Beitrag 1691077)
Das hat wohl nichts mit moralischem Zeigefinger zu tun wenn man sowas anprangert. Man kann darüber diskutieren, ob es Aufgabe der Fußballnationalmannschaft ist, dass zu thematisieren. Aber sollen wir das in deinen Augen einfach so hinnehmen, wenn Russland in der Ukraine Menschen abschlachtet und im Iran Frauen zu tote geprügelt werden weil das Kopftuch verrutsch ist.



Nur weil bei uns früher (und auch heute) nicht alles bestens war, kann man es ja nicht einfach ignorieren. Beim nächsten Völkermord schauen wir dann auch weg, "ja mei, war bei uns ja früher auch nicht besser"

Keiner sollte wegschauen. Aber hilft nachhaltig das Tragen einer "one-love"-Binde? Der Name hat ja was Satirisches.
Ich befürchte, dass mit einem Ausscheiden der Deutschen Manschaft das Thema auch wieder vom Tisch ist und die Geschäftemacherei bleibt.

Schwarzfahrer 24.11.2022 12:04

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1691110)
Das ist in meinen Augen völliger Quatsch. Sport war schon immer politisch und wird es immer bleiben. Das Sport unpolitisch bleiben soll, kommt gerade im Fußball auch gerne aus einem bestimmten politischen Spektrum.

Sport wurde oft politisiert. Es sollte aber eben dies nicht sein, finde ich. Wenn der Wunsch nach unpolitischem Sport für Dich ein "bestimmtes politisches Spektrum" heißt, dann hast Du wohl eine Weltsicht, die die Politik nie ausblenden kann.
Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1691110)
Gerade der Sport zählt doch für Werte, wie Gleichberechtigung, gesellschaftliche Teilhabe, Diversität etc.

Merkst Du darin keinen Widerspruch? Gleichberechtigung: im Sport soll jeder antreten dürfen, ohne Betrachtung der sonstigen Gesinnung außerhalb der Arena. Diversität: es treten eben Menschen mit unterschiedlichen Ansichten gegeneinander an, weil diese Ansichten für den Sport eben egal sind - solange jeder die Regeln am Platz beachtet.

Wer damit Probleme hat, sollte nur noch mit Gleichgesinnten Sport treiben. Dann gibt es eben Wettkämpfe für muslimische Staaten, für christliche, für Klimaschützer, für Atomkraft-Befürworter - das ist dann Zersplitterung und Segregation, keine Diversität.
Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1691110)
Wenn ein Land so stark gegen zentrale Werte des Sports verstößt und trotzdem so ein Großereignis ausrichten darf, dann sollten Sportler ihre vorhandene Bühne nutzen, um klar zu machen, dass da was mächtig schief läuft.

Das Land verstößt nicht gegen die Werte des Sports, sondern gegen unsere Werte und Menschenrechtsvorstellungen. Dafür verstoßen wir gegen viele ihrer Werte und Vorstellungen. Wenn wir erwarten, daß unsere Sportler dort so auftreten, müssten wir auch akzeptieren, wenn ihre Sportler bei uns dann ihre Werte hochhalten und uns entgegenschleudern. Ist das sportlich, oder für irgendeine Verständigung förderlich?
Wollen wir grundsätzlich keine Sportwettkämpfe in Diktaturen? Dürfen dann die Sportler aus diesen Ländern überhaupt noch anderswo mitmachen?

NiklasD 24.11.2022 12:06

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1691115)
Keiner sollte wegschauen. Aber hilft nachhaltig das Tragen einer "one-love"-Binde? Der Name hat ja was Satirisches.
Ich befürchte, dass mit einem Ausscheiden der Deutschen Manschaft das Thema auch wieder vom Tisch ist und die Geschäftemacherei bleibt.

Natürlich wird diese Armbinde gerade zu etwas hochsterilisiert, wofür die überhaupt nicht da ist. Und führt dazu, dass mehr über eine wertlose Binde statt über die wirklichen Themen diskutiert wird. Ähnlich wie beim Klima und der letzten Generation. Da geht es auch nicht mehr um Klimadebatten sondern um Kleber und Kartoffelbrei.

NiklasD 24.11.2022 12:21

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1691116)
Sport wurde oft politisiert. Es sollte aber eben dies nicht sein, finde ich. Wenn der Wunsch nach unpolitischem Sport für Dich ein "bestimmtes politisches Spektrum" heißt, dann hast Du wohl eine Weltsicht, die die Politik nie ausblenden kann.

Sport ist alleine schon dadurch politisch, dass der Sport in Ländern mit fragwürdigen Menschenrechtslagen oder ähnlichem ausgetragen wird. Staaten, wie Bahrain oder die UAE Fußballteams, Triathleten und Radteam sponsern. Da ist immer ein größer Zweck dahinter, auch Greenwashing/Sportswashing bezeichnet. Die Korruption in den Verbänden ist auch politisch. Und dann will man den Sportler verbieten dagegen etwas zu sagen?

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1691116)
Merkst Du darin keinen Widerspruch? Gleichberechtigung: im Sport soll jeder antreten dürfen, ohne Betrachtung der sonstigen Gesinnung außerhalb der Arena. Diversität: es treten eben Menschen mit unterschiedlichen Ansichten gegeneinander an, weil diese Ansichten für den Sport eben egal sind - solange jeder die Regeln am Platz beachtet.

Wer damit Probleme hat, sollte nur noch mit Gleichgesinnten Sport treiben. Dann gibt es eben Wettkämpfe für muslimische Staaten, für christliche, für Klimaschützer, für Atomkraft-Befürworter - das ist dann Zersplitterung und Segregation, keine Diversität.

Ich erkenne da keinen Widerspruch. Es zeigt sich ja eben, dass die Ansichten für den Sport bspw. in Katar nicht egal sind. In Katar könnte keine offen homosexuelle Frau/Mann den Sport betreiben. Das Frauenfußballteam wurde nur für die Zeit bis zur Bewerbung gegründet, weil Voraussetzung der FIFA Statuten. Seitdem haben die kein Spiel mehr bestritten. [/quote]

keko# 24.11.2022 12:24

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1691117)
Natürlich wird diese Armbinde gerade zu etwas hochsterilisiert, wofür die überhaupt nicht da ist. Und führt dazu, dass mehr über eine wertlose Binde statt über die wirklichen Themen diskutiert wird. Ähnlich wie beim Klima und der letzten Generation. Da geht es auch nicht mehr um Klimadebatten sondern um Kleber und Kartoffelbrei.

Über Katar weiß ich leider nichts. Gern würde ich das Land mal besuchen und Dinge mit eigenen Augen erfahren.
In einem anderen fernen Land habe ich mal gesehen, wie dortige Menschen ausser Rand und Band auf westliche Politiker und Filmschauspieler losgingen, obowohl diese in einer medial umrahmten Aktion scheinbar Gutes tun wollten. Der Frust und die Wut, dass dies letzendlich wieder mal nur den Darstellenden hilft und nicht nachhaltig ist, saß sehr tief.
(damit ich nicht missverstanden werde: Zeichen setzen find ich trotzdem wichtig)

Frau Müller 24.11.2022 12:35

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1691117)
...zu etwas hochsterilisiert, ...

Frei nach Bruno Labbadia :Cheese:

NiklasD 24.11.2022 12:37

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1691121)
Über Katar weiß ich leider nichts. Gern würde ich das Land mal besuchen und Dinge mit eigenen Augen erfahren.
In einem anderen fernen Land habe ich mal gesehen, wie dortige Menschen ausser Rand und Band auf westliche Politiker und Filmschauspieler losgingen, obowohl diese in einer medial umrahmten Aktion scheinbar Gutes tun wollten. Der Frust und die Wut, dass dies letzendlich wieder mal nur den Darstellenden hilft und nicht nachhaltig ist, saß sehr tief.
(damit ich nicht missverstanden werde: Zeichen setzen find ich trotzdem wichtig)

Man muss da vermutlich, wie bei allem, auch differenzieren. Für die Menschen in der Golfregion ist das ja auch ein Ergeignis, was sie sonst nur aus der Ferne sehen können. Im Tagesspiegel oder so kam ein Arbeiter aus Bangladesh zu Wort, der sich richtig auf die Spiele gefreut hat, weil es für Arbeiter Tickets ab umgerechnet 10 € gibt und er sich das dann auch absparen konnte und endlich mal Messi live sehen kann. Neben all der Kritik bzgl. der Menschenrechtslage und co, sollte man nicht vergessen, dass es auch dort genug Menschen gibt, für die die WM ein einmaliges Erlebnis ist, obwohl die in einer prekären Situation sind. Aber es für die in Katar vermutlich immer noch besser ist als in Bangladesh.

Probleme dürfen deswegen natürlich trotzdem aufgezeigt werden.

Frau Müller 24.11.2022 12:51

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1691103)
Ist das wirklich nur bla bla? Wollen wir den Sport zur Spielwiese von Gesinnungsäußerungen machen?...

Ich sehe das ebenfalls diametral anders. Die FIFA selbst hat sich ja auf die Fahne geschrieben, verschiedenste Werte zu respektieren und zu erhalten. Neben Werten wie Fairness und Respekt, gehören auch Werte wie Schutz vor Diskriminierung und Schutz der Menschenrechte dazu.

Die FIFA hat ja auch verschiedenste Mannschaftsbinden entworfen, die die Teams in den Spielen tragen müssen. Jetzt z. B. die #NoDiscrimination oder später die #ProtectChildren und #FootballUnitesTheWorld.

Warum also ein #OneLove verboten wird, die ein offensichtliches Menschenrechtsproblem auch im Wertesystem der FIFA aufgreift, ist schleierhaft. Vor allem dann, wenn die Proargumentation zur WM-Vergabe in den Katar auch lautet, dadurch würde man die Bedingungen im Katar verbessern.

Im Idealfall würde die FIFA selbst proaktiv auf Missstände im Katar ggü. des eigenen Wertesystems hinweisen.

NiklasD 24.11.2022 13:15

Zitat:

Zitat von Frau Müller (Beitrag 1691128)
Im Idealfall würde die FIFA selbst proaktiv auf Missstände im Katar ggü. des eigenen Wertesystems hinweisen.

Hier hätte tatsächlich auch vorher die große Chance gelegen. Der Profifußball hat durch die weltweite Reichweite eine gewisse "Macht", die er nutzen könnte, um wirklich Veränderungen voran zu treiben. Die FIFA hat einen Frauenmannschaft als Bedingung für die Bewerbung, aber kümmert sich danach kein Stück mehr darum, dass diese nicht mehr spielen darf und eigentlich nur Alibi war. Oder auch die Bedingungen von Zwangsarbeitern auf den Baustellen den Stadionbaustellen in erster Linie.

Statt aber tatsächlich etwas zu bewirken, wird sich von vielen Akteuren hinter weich gespülten PR Statements versteckt. Oder eben, wie bei der FIFA, das Geld in die eigene Tasche als Schweigegeld gesteckt.

Frau Müller 24.11.2022 13:30

Ich bringe auch keinerlei Verständnis für duckmäusernde Fußballer auf. Das "Politik auf dem Rücken der Fußballer auszutragen" oder "die WM ist der größte sportliche Lebenstraum eines Fußballers" kann ich nicht mehr hören. In dem Moment, in dem ich mich als Fußballer entscheide, bei der WM im Katar teilzunehmen, bin ich Teil des Systems und trage eine Verantwortung. Alles andere ist blauäugig. Und wir erleben gerade, wie es auf die Fußballer einbricht.

Das sich jetzt wirklich kein Fußballer mal viel stärker positioniert und z. B. gar nicht erst angereist oder jetzt wieder abgereist ist, verschlägt mir fast die Sprache. Da wünsche ich mir doch einen Sebi Kienle.

Mich erinnert das ganze in seiner Vehemenz an das System Radsport rund um die Lances dieser Welt. Am Ende hat keiner der Beteiligten ein Interesse am Zusammenbruch des Systems. Dann rollt nämlich der Rubel nicht mehr.

Schwarzfahrer 24.11.2022 13:33

Zitat:

Zitat von Frau Müller (Beitrag 1691128)
Ich sehe das ebenfalls diametral anders. Die FIFA selbst hat sich ja auf die Fahne geschrieben, verschiedenste Werte zu respektieren und zu erhalten. Neben Werten wie Fairness und Respekt, gehören auch Werte wie Schutz vor Diskriminierung und Schutz der Menschenrechte dazu.

Soweit o.k. besonders aus dem Unterstrichenen stellen sich mir Fragen wie:
Was ist respektvoller Umgang mit Menschen, die andere Wertesysteme haben? Ist es respektvoll, anderen in der eigenen Heimat unsere gegenteiligen Werte ins Gesicht zu schreien?

Ist es eine Veranstaltung der FIFA, oder eine von Katar, wessen Werte sind für die Veranstaltung maßgeblich?

Wenn es sehr unterschiedliche Werte gibt - wer entscheidet, welche vorranging öffentlich und offensiv vertreten werden sollen, und welche kritikwürdig sind?

Ist das Ziel der Veranstaltung ein sportliches Turnier auszutragen, oder den "Gegner" moralisch zu erziehen und zu verbessern? Und von welchem der beiden Seiten ist realistisch zu erwarten, die Werte der anderen Seite zu übernehmen?

qbz 24.11.2022 13:38

Mitgliederstand 24.2.2022 im Team Bahrain_Elite_Endurance_Triathlon_Team:
Vereinigtes Königreich Alistair Brownlee (seit 2017)
Frankreich Cassandre Beaugrand
Kristian Blummenfelt (seit 2020)
Vereinigtes Königreich Georgia Taylor-Brown
Jan Frodeno (seit 2015)
Vereinigtes Königreich Holly Lawrence (seit 2017)
Frankreich Vincent Luis (seit 2019)
Tyler Mislawchuk
Australien Lauren Parker (seit 2019)
David Pleše (seit 2015)
Daniela Ryf (seit 2015)
Henri Schoeman
Vereinigtes Königreich Joe Skipper

triathlon-wm-finale-wer-holt-sich-die-weltmeistertitel-in-abu-dhabi. Start ab heute.
Elite-Männer: Lasse Lührs, Lasse Priester, Jonas Schomburg, Johannes Vogel, Valentin Wernz
Elite-Frauen: Laura Lindemann, Anabel Knoll, Lena Meißner, Lisa Tertsch, Marlene Gomez-Göggel

Adept 24.11.2022 13:57

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1691090)
Das ist doch alles Heuchelei. Richtiger Protest tut halt weh und da darf man als Sportler auch schon mal auf eine WM, die zumindest für Fußballer kaum Auswirkungen auf die Karriere bzw Finanzen hat, verzichten, wenn es einem denn so wichtig ist.

Ansonsten hat man halt individuell abgewogen und für sich entschieden dass das egoistische Motiv „Lebenstraum“ oder „Karriere“ wichtiger ist als der Verzicht als Zeichen des Protests. Ich finde das darf man von Multimillionären schon erwarten.

Auch einem Lautsprecher wie Leon Goretzka steht es frei auf einen Vertrag bei Bayern zu verzichten, wenn diese von einem ihm unangenehmen Geldgeber Geld annehmen bzw. seinen Vertrag an Bedingungen zu knüpfen. Alles andere ist heuchlerische Selbstdarstellung nach außen.

Ich finde diese Diskussion, dass die Fussballer auf ihre WM oder ihren Vertrag verzichten sollen, auch scheinheilig.

Wer von euch arbeitet denn für ein Unternehmen, dass kein russisches/Nahost-Gas/Oel nutzt oder Zulieferer aus China hat, oder, oder, oder, also keine Kooperation irgendeiner Art mit einem sogenannten "Schurkenstaat" hat?

Die Wenigsten wohl, oder? Und wäre es dann nicht richtig/konsequent, dort nicht mehr zu arbeiten?

Ich kenne da auch keine Lösung. Irgendwie sitzen wir alle in einem Boot.

NiklasD 24.11.2022 14:16

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1691138)
Soweit o.k. besonders aus dem Unterstrichenen stellen sich mir Fragen wie:
Was ist respektvoller Umgang mit Menschen, die andere Wertesysteme haben? Ist es respektvoll, anderen in der eigenen Heimat unsere gegenteiligen Werte ins Gesicht zu schreien?

Ist es eine Veranstaltung der FIFA, oder eine von Katar, wessen Werte sind für die Veranstaltung maßgeblich?

Wenn es sehr unterschiedliche Werte gibt - wer entscheidet, welche vorranging öffentlich und offensiv vertreten werden sollen, und welche kritikwürdig sind?

Ist das Ziel der Veranstaltung ein sportliches Turnier auszutragen, oder den "Gegner" moralisch zu erziehen und zu verbessern? Und von welchem der beiden Seiten ist realistisch zu erwarten, die Werte der anderen Seite zu übernehmen?

Rein offfiziell ist die FIFA der Ausrichter und Katar die gastgebende Nation. Dementsprechend sind eig die Werte der FIFA masßgeblich, die auch so schön auf den Fahnen wehen.

Es würde ja auch die Möglichkeit geben, dass das Turnier dort nicht ausgetragen wird, wenn die Werte so unterschiedlich sind. Katar wird ja nicht dazu gezwungen sich für das Turnier zu bewerben, wenn die Werte der westlichen Welt so blöd sind. Die FIFA genauso wenig das Turnier dort auszurichten. Genauso wenig geht es darum jemanden moralisch zu erziehen in meinen Augen. Katar kann ja gerne so bleiben wie es ist und seine Werte beibehalten. Wenn man sich aber eins der weltweit größten Sportereignisse ins Land holt, wo viele verschiedene Kulturen und Nationen aufeinander treffen, dann muss man Kritik an der Situation vor Ort auch aushalten. Man wollte diese Aufmerksamkeit ja schließlich. Gibt nicht immer nur die schillernde Glitzer- und Luxuswelt.

tuben 24.11.2022 14:23

Zitat:

Zitat von 365d (Beitrag 1691113)
Meinst du jetzt Qatar oder Deutschland?

;)

Vieleich beide... ???:dresche

Flow 24.11.2022 14:31

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1691144)
[...]

Hi Niklas,

ich kann deinen Argumenten ja durchaus etwas abgewinnen und finde auch deine Argumentation einigermaßen schlüssig.
Bedauerlich allerdings, daß sie mit so einer polemisch-persönlichen Spitze :
Zitat:

Für mich ein wenig wirr, wie du immer vom Gegner sprichst und moralischer Erziehung und wenig auf die Kritikpunkte eingehst. Aber passt zu deinen Post in anderen Threads.
... abgeschlossen wird.

Zu unseren zu verteidigenden Werten zählt doch wohl auch ganz zentral die Meinungsvielfalt und vernünftige Diskurskultur.

Grüße ... :Huhu:

NiklasD 24.11.2022 14:36

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1691150)
Hi Niklas,

ich kann deinen Argumenten ja durchaus etwas abgewinnen und finde auch deine Argumentation einigermaßen schlüssig.
Bedauerlich allerdings, daß sie mit so einer polemisch-persönlichen Spitze :
... abgeschlossen wird.

Zu unserer zu verteidigenden Werten zählt doch wohl auch ganz zentral die Meinungsvielfalt und vernünftige Diskurskultur.

Grüße ... :Huhu:

Da hast du definitiv Recht. Ich habe mein Posting entsprechend abgeändert. :Blumen:

Flow 24.11.2022 14:37

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1691151)
Da hast du definitiv Recht. Ich habe mein Posting entsprechend abgeändert. :Blumen:

Great ...

NiklasD 24.11.2022 14:43

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1691152)
Great ...

Müsstest du sonst nochmal kurz dein Zitat bearbeiten, damit es im Thread nicht mehr lesbar ist :)

Flow 24.11.2022 14:59

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1691154)
Müsstest du sonst nochmal kurz dein Zitat bearbeiten, damit es im Thread nicht mehr lesbar ist :)

So schlimm war es nun auch wieder nicht, es ist geklärt, und nach Löschung könnte gar der Eindruck entstehen, es hätte einen tatsächlich groben Aussetzer gegeben ... ;)

Lieber etwas zum angesprochenen Punkt, der "moralischen Erziehung" :

Ich sehe darin zwei Aspekte widergespiegelt.
Einerseits die Scheinheiligkeit und Doppelmoral, mit der man sich bei opportuner Gelegenheit gerne zum obermoralischsten Verfechter vermeintlicher Werte aufspielt, die man an anderer Stelle selbst mit Füßen tritt oder schulterzuckend zusehend von anderen mit Füßen treten läßt.
Auf der anderen Seite die selbstgerechte Überzeugung, unsere Werte und Vorstellungen seien die einzig richtigen oder zumindest (allen) anderen deutlich überlegen und der daraus abgeleitete "Missions-Auftrag".

Überzeugende "Zeichen" sollten meiner Meinung nach um diese beiden Aspekte bereinigt sein.

Adept 24.11.2022 15:52

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1691157)


Lieber etwas zum angesprochenen Punkt, der "moralischen Erziehung" :

Ich sehe darin zwei Aspekte widergespiegelt.
Einerseits die Scheinheiligkeit und Doppelmoral, mit der man sich bei opportuner Gelegenheit gerne zum obermoralischsten Verfechter vermeintlicher Werte aufspielt, die man an anderer Stelle selbst mit Füßen tritt oder schulterzuckend zusehend von anderen mit Füßen treten läßt.
Auf der anderen Seite die selbstgerechte Überzeugung, unsere Werte und Vorstellungen seien die einzig richtigen oder zumindest (allen) anderen deutlich überlegen und der daraus abgeleitete "Missions-Auftrag".

Überzeugende "Zeichen" sollten meiner Meinung nach um diese beiden Aspekte bereinigt sein.

Ist auch meine Meinung, gut ausgedrückt! :Blumen:

Schwarzfahrer 24.11.2022 15:59

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1691144)
Es würde ja auch die Möglichkeit geben, dass das Turnier dort nicht ausgetragen wird, wenn die Werte so unterschiedlich sind.

Wenn gemeinsame Werte für so eine Vranstaltung so wichtig sind, dann ja. Ich bezog mich allerdings auf Frau Müllers Zitat, nachdem die FIFA unter anderem auch "verschiedenste Werte zu respektieren und zu erhalten" bereit ist. Wäre darunter nicht auch zu verstehen, daß man in Katar die Leute nicht mit unseren Werten belästigt? Schließlich will auch hier keiner, daß Kataris sich über unseren Umgang mit Frauen beschweren. Wei siehst Du diese umgekehrte Konstellation? Wenn anders, warum?
Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1691144)
Katar wird ja nicht dazu gezwungen sich für das Turnier zu bewerben, wenn die Werte der westlichen Welt so blöd sind.

Diese Idee weitergedacht - sie müssen ja auch an keinem Turnier in Europa teilnehmen. Also doch nach Kulturen getrennte Sportereignisse? Ist das wirklich noch Diversität (auch ein FIFA Wert)?
Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1691144)
Die FIFA genauso wenig das Turnier dort auszurichten.

Stimmt, haben sie aber leider. Es geht nicht mehr um die Vergangenheit, sondern um das, was ist.
Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1691144)
Genauso wenig geht es darum jemanden moralisch zu erziehen in meinen Augen. Katar kann ja gerne so bleiben wie es ist und seine Werte beibehalten.

Ja, das wird Katar mit Sicherheit erst mal. Wobei ich begrüßen würde, wenn sie in mancher Hinsicht näher ans 21. Jahrhundert rücken. Die frage ist dann, wozu der ganze Aufriß: es ist ein wenig "es wurde schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem", "ich will auch mal zeigen, daß ich Katar verurteile" - irgendwie reiner Selbstzweck, oder?.
Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1691144)
Wenn man sich aber eins der weltweit größten Sportereignisse ins Land holt, wo viele verschiedene Kulturen und Nationen aufeinander treffen, dann muss man Kritik an der Situation vor Ort auch aushalten. Man wollte diese Aufmerksamkeit ja schließlich.

Nein, man wollte Geschäft machen, die Aufmerksamkeit soll aber dem Sport gelten, nicht dem Veranstalter. Womit wir bei unserer grundsätzlich unterschiedlichen Bewertung zurück sind, ob Sport politisch sein soll/darf.

Frau Müller 24.11.2022 17:02

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1691173)
Wenn gemeinsame Werte für so eine Vranstaltung so wichtig sind, dann ja. Ich bezog mich allerdings auf Frau Müllers Zitat, nachdem die FIFA unter anderem auch "verschiedenste Werte zu respektieren und zu erhalten" bereit ist. Wäre darunter nicht auch zu verstehen, daß man in Katar die Leute nicht mit unseren Werten belästigt? Schließlich will auch hier keiner, daß Kataris sich über unseren Umgang mit Frauen beschweren. Wei siehst Du diese umgekehrte Konstellation? Wenn anders, warum?...

Ich habe mir das einfach gemacht und pragmatisch subsummiert.

Etwas ausführlicher: Die FIFA hat in ihrer Vision 11 Ziele (wie passend ;-)) formuliert. Ziel 10 umfasst den Schutz der Menschenrechte. Dort heißt es z. B.:

"...Zusammen mit den lokalen Turnierorganisatoren wurden für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ zudem die weitreichendsten Massnahmen zum Schutz der Menschenrechte bei einem FIFA-Turnier erlassen – mit Schwerpunkt Arbeitnehmerrechte, Vielfalt und Diskriminierungsbekämpfung sowie Barrierefreiheit...."

Auch andere Themen wie z. B. Fairness und Respekt (Verbrechens- und Korruptionsbekämpfung, Spielmanipulation etc.) sind klar beschrieben. Das ist nur ein kleiner Auszug.

Ich würde vermuten, dass es eine formulierte Charta gibt. Und an diese sollen sich die Mitgliedsverbände halten und dazu beitragen, diese auch zu verbessern. So zumindest mein Verständnis.

sybenwurz 24.11.2022 18:29

Zitat:

Zitat von Frau Müller (Beitrag 1691179)
Etwas ausführlicher: Die FIFA hat in ihrer Vision 11 Ziele (wie passend ;-)) formuliert. Ziel 10 umfasst den Schutz der Menschenrechte. Dort heißt es z. B.:

"...Zusammen mit den lokalen Turnierorganisatoren wurden für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ zudem die weitreichendsten Massnahmen zum Schutz der Menschenrechte bei einem FIFA-Turnier erlassen – mit Schwerpunkt Arbeitnehmerrechte, Vielfalt und Diskriminierungsbekämpfung sowie Barrierefreiheit...."

Auch andere Themen wie z. B. Fairness und Respekt (Verbrechens- und Korruptionsbekämpfung, Spielmanipulation etc.) sind klar beschrieben. Das ist nur ein kleiner Auszug.

Wie oben schonmal geschrieben:
Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1690797)
Falls sich mal jemand komplett schice und unnütz fühlen sollte, einfach dran denken, dass die FIFA ne Ethikkommision hat.

Jens Weinreich hat in dem von mir oben verlinkten Interview die Art und Weise, wie die WM vergeben wird, ausreichend klar beleuchtet.
Vor diesem Hintergrund ist so ne Charta das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben steht.
Für die wesentlichen Vorgänge ist demnach wohl eh besser für die Beteiligten, wenns keine Aufzeichnungen gibt...:Cheese:

noam 24.11.2022 19:03

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1691142)
Ich finde diese Diskussion, dass die Fussballer auf ihre WM oder ihren Vertrag verzichten sollen, auch scheinheilig.

Wer von euch arbeitet denn für ein Unternehmen, dass kein russisches/Nahost-Gas/Oel nutzt oder Zulieferer aus China hat, oder, oder, oder, also keine Kooperation irgendeiner Art mit einem sogenannten "Schurkenstaat" hat?

Die Wenigsten wohl, oder? Und wäre es dann nicht richtig/konsequent, dort nicht mehr zu arbeiten?

Ich kenne da auch keine Lösung. Irgendwie sitzen wir alle in einem Boot.

Die Fußballer arbeiten aber wohl für ihre Vereine und beziehen dort ein recht anständiges Salär und werden für den Verband gegen eine Entschädigung abgestellt und müssen sich recht wenig Sorgen um ihren Lebensunterhalt machen.

Und verstehe mich nicht falsch. Ich kann durchaus Sportler verstehen, die sich aufs sportliche beschränken und mit den Rest in Ruhe gelassen werden wollen weil es Privatsache ist. Wenn ich aber wie ein goretzka nach außen den Lautsprecher mache, muss ich mich daran auch messen lassen

Adept 24.11.2022 21:14

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1691198)
Die Fußballer arbeiten aber wohl für ihre Vereine und beziehen dort ein recht anständiges Salär und werden für den Verband gegen eine Entschädigung abgestellt und müssen sich recht wenig Sorgen um ihren Lebensunterhalt machen.

Und verstehe mich nicht falsch. Ich kann durchaus Sportler verstehen, die sich aufs sportliche beschränken und mit den Rest in Ruhe gelassen werden wollen weil es Privatsache ist. Wenn ich aber wie ein goretzka nach außen den Lautsprecher mache, muss ich mich daran auch messen lassen

Ne ne, ich verstehe dich schon. :Blumen:


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