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Offenbar gibt es keine Kritik an seiner zusammenfassenden Beschreibung der zu erwartenden Gasmalaise. Als erstes sollte man sich meines Erachtens über die Realität verständigen, bevor man ad hominem argumentiert. |
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Die rechtliche Situation wegen der Sanktionen bei der Turbinen Lieferung von NS1 kann so schnell wohl niemand von uns genau überprüfen. Klar ist für mich (und zahlreiche Wirtschaftsfachleute), ohne die Sanktionen gäbe es dieses Problem mit der Lieferung nicht, und Gazprom würde durch NS1 die vereinbarte Gasmenge liefern. Was die Wirkung der EU-Energiesanktionen betrifft, schaue man sich einfach mal die Handelsbilanz zwischen Deutschland-Russland an. Im Börsenbereich findet man glaube ich fast niemanden, der die Energiesanktionen und beschlossenen Gasrestriktionen befürwortet, weil sie primär der Wirtschaft der EU schaden. |
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bisher bin ich davon ausgegangen, dass wir, EU/D, ein Embargo bzw. Boykott verhängt haben. Habe ich etwas verpasst oder falsch verstanden ? |
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DE liefert neuerdings russisches Erdgas an Polen, welches die russischen Zahlungsmodalitäten nicht akzeptierte, worauf Gazprom die Lieferung an Polen eingestellt hat, und noch an weitere Länder. Insofern müsste hier in DE mehr ankommen, als mal vereinbart worden ist, um den geplanten Bedarf mehrerer Länder zu erfüllen. |
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NS1 ist auch bei weitem ausreichend, NS2 braucht man nicht. Es wird jetzt einfach Zeit, sich aus der Abhängigkeit von russischem Gas zu befreien und generell sich von den fossilen Brennstoffen unabhängiger zu machen. Die aktuelle Klimasituation ist nur der Anfang, und wenn man sich die zahlreichen Waldbrände und ausgetrockneten Gewässer ansieht, dann brauchen wir nicht mehr glauben, dass Deutschland für immer in der gemäßigten Klima-Oase leben wird. Hier ist noch ein kurzes Video über die hausgemachte Abhängigkeit von russischem Gas: https://www.youtube.com/watch?v=TIGS3vpvYAg Ich sehe die aktuelle Gas-Knappheit als große Herausforderung, aber auch als große Chance. |
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Solange DE sehr teuer Gas auf dem Spotmarkt aufkauft, Fracking Gas verwendet, neue Terminals in Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Stade und Lubmin errichtet, Gas-Umlagen für die Bevölkerung einführt, das Gas rationiert, würde ich niemals von einer Energiewende im Sinne einer CO2-Einsparung sprechen, sondern von einer Kriegswirtschaft: Die neuen LNG Terminals bräuchte es nicht bei NS2, keine Gasumlage, keine mögliche Abwanderung von gasenergieintensiven Industrien. Die prognostzierte Gasknappheit und der exorbitante Preisanstieg hat doch mit einer Energiewende nichts zu tun! Kein Cent der Umlage bzw. kein Cent mehr fliesst in nicht fossile Energien oder die Energiewende, sondern geht an die Gashändler und Lieferanten, d.h. auch an Russland, das mit weniger Gas deutlich mehr verdient wie man an den Exporterlösen ablesen kann. Ps. Zum verlinkten Video: Wegen des liberalisierten Marktes sehen die Verträge mit Gazprom vor, bei der Preisfestsetzung sich an den Börsenpreisen auszurichten. D.h. existieren z.B. erhebliche Diskrepanzen zwischen Angebot - Nachfrage nach Erdgas, verändert sich der Preis, auch bei der Bezahlung an Gazprom. Natürlich hätte eine Erdgas-Angebotserhöhung durch die Inbetriebnahme von NS2 schon vor dem Krieg auch den Börsenpreis für russisches Erdgas deutlich gesenkt. Preisentwicklung für russisches Erdgas in den letzten 5 Jahren.. Deutschland würde wesentlich mehr von Russland für sein Geld an Ware erhalten. Jetzt erhält Deutschland wenig Ware und bezahlt sehr viel. |
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Aber ich will ontopic bleiben: ich gehe davon aus, dass wir in DE in den kommenden Monaten vermehrt Demonstrationen wegen den steigenden Preisen haben werden und weniger wegen dem Krieg. |
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Es ging von Anfang an darum, den Preis für Putin und seine Mörderbande hoch zu treiben. Und bevor jetzt jemand zum tausensten mal unseren eigenen - eventuell sogar höheren Preis - in die Diskussion einwirft: egal. Sanktionen können auch dann immer noch richtig sein. Ganz nebenbei gilt es über diese Sanktionen einen Weltkrieg zu verhindern. Die Chinesen wären längst in Taiwan, wenn Putin nicht diesen Preis zahlen müsste. Leider wird es für viele schlichte Gemüter am rechten und linken Rand der Gesellschaft hier schon zu komplex. Die wollen ne warme Bude, nen Bier und nen Schnitzel. Also: frieren für den Weltfrieden heisst es im Winter. :Huhu: |
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M.W. haben noch nie in der Geschichte Wirtschaftssanktionen zum Scheitern eines Regimes geführt. Warum soll es gerade jetzt klappen? Und sollte Putin lange genug weitermachen, um sich doch z.B. das Baltikum auch vorzunehmen - würde eine Bevölkerung, die einen Winter lang "für den Frieden gefroren hat" mehr Bereitschaft zum Widerstand zeigen, als eine, die normal versorgt wurde? Kann eine Wirtschaft, die mangels Gas weite Bereiche runterfahren musste, ggf. die Ressourcen für energischen Widerstand gegen weitere Expansionsgelüste eines imperialistischen Russlands aufbringen? M.M.n. müsste die Aufrechterhaltung einer zuverlässigen Energieversorgung und produktiven Wirtschaft Vorrang vor moralisch aufgeladenen, mehr symbolischen als effektiven Sanktionen haben - gerade im Hinblick auf eine mögliche Ausweitung des Konflikts. Keine Sanktion ist es Wert, daß wir uns mehr schwächen, als den Gegner. Natürlich kann man darüber philosophieren, daß es ein Fehler war, so abhängig von Russland zu werden - ist aber nutzlos. In der aktuellen Situation muß man natürlich langfristig neue Energiequellen auftun - aktuell wäre aber die Abnahme von möglichst viel Gas aus Russland pragmatisch richtig, um das Land gut und die Menschen mit guter Moral durch den Winter zu bringen. Dazu wären Maßnahmen, die zur Senkung des Weltmarkt-Gaspreises führen, ein größerer Schaden für Putin, als die Drohung, in Zukunft weniger von ihm abzunehmen. Hat jemand eine Idee, wie das funktionieren könnte? |
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In den nächsten Wochen ist es denkbar, dass sich die Ränder so weit ausdehnen dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen Sanktionen ist (zumindest in Umfragen). |
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Und das ich mit Preis nicht den monetären meinte, sollte aus dem Text ersichtlich sein. |
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Andererseits sind gerade in den letzten Wochen Berichte aufgetaucht, wonach Russland wesentlich stärker von den Sanktionen betroffen ist, als viele hier meinen (und natürlich auch als Russland selbst zugibt). „Russlands Wirtschaft implodiert gerade“ "Die Sanktionen des Westens haben Russlands Wirtschaft viel stärker zugesetzt, als es den Anschein macht, sagen die Yale-Ökonomen Jeffrey Sonnenfeld und Steven Tian – und warnen davor, Putins Propaganda zu glauben." Das schreibt etwa das österreichische Profil: https://www.profil.at/ausland/russla...rade/402095496 Mir scheint das durchaus plausibel. Und daher scheint mir auch das lässig hingeschmissene: moralisch aufgeladene Sanktionen schaden uns mehr ... ein sehr oberflächlicher Standpunkt zu sein. |
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Es ist keinesfalls so, dass ich nicht für den Weltfrieden frieren möchte. Nur habe ich den Glauben verloren, dass dies hilft. Hier in Frankreich z.B. ist das Gasproblem kaum ein Thema. Thema war zuletzt die Afrika-Reise von Macron, bei der ihm Schranken aufgezeigt wurden. Manche afrikanische Länder erhoffen sich nun gute Handelsbeziehung mit Russland. Putin meinte, sein Land hätte keine Kolonialvergangenheit, was ein echter Pluspunkt sei und scheinbar gut ankam. |
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WSJ OPINION COMMENTARY Russia’s Crimes of Colonialism Its campaigns of conquest and subjugation were no less bloody for advancing overland, not overseas. |
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Abwarten bis Ende Oktober dann sind viele Komponenten die sie noch auf Lager haben verbraucht und erst dann wird man sehen ob’s kracht wo und wie stark |
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Weil russische Medien und Experten glaubwürdiger sind? |
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Abgesehen davon, brauche ich nur meine Mandanten fragen, Yale ist für mich entbehrlich PS Bitte nicht ständig den entweder oder Fehler begehen nur weil ich sage ich zweifle an A, heißt das nicht ich glaube B hat Recht, was ich über A sage hat mit meiner Meinung über B nichts zu tun, die kennst Du nicht, reine Spekulation und ein logischer Fehler im rationalen Diskurs |
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Aber konkret: gibt es ein Beispiel in der Geschichte, in dem wirtschaftliche Sanktionen (speziell bezogen auf nicht-militärische Güter) ein Regime so geschwächt haben, daß es auf Expansion oder Eroberung verzichtet hätte, oder gar im Land ein Umsturz und grundsätzlicher politischer Kurswechsel eingetreten wäre? Ich wüßte kein Beispiel, wo Sanktionen in diesem Sinne erfolgreich waren. Vielleicht kennt Du gute Beispiele? |
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Ich habe nur festgehalten warum ICH auf Yale verzichte und warum. |
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Weiß nicht warum, aber das Auto betanke ich noch immer in D mit nem Kilo bio CNG für einen Euro.
In DK bereits f7nf Euro pro Kilo.:Gruebeln: |
Weiß nicht warum, aber das Auto betanke ich noch immer in D für einen Euro mit nem Kilo bio CNG.
In DK bereits fünf Euro pro Kilo. Die "ver-gasen" aber auch kaum Lebensmittel. :Gruebeln: |
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Aber ich denke, in unserer heutigen Welt, die ja bekanntlich ein Dorf ist, taugen historische Beispiele wenig. Damals sind ein paar Handelsschiffe hin- und her geschippert. Versuche, internationale Monopole zu errichten, konnten also gar nicht umgesetzt werden. Zudem geht es ja nicht nur um Monopole, sondern gerade auch bei den Sanktionen um internationale Vernetzung, die eben durch Sanktionen gestört wird. Ich stelle also fest, dass die Situation auf dem Gasmarkt mit allen Abhängigkeiten derzeit beispiellos ist. Deshalb kann ich dem Argument, dass Sanktionen noch nie gewirkt haben, wenig abgewinnen. Wir haben eine neue Situation, und wir werden sehen, was rauskommt. Und im Übrigen verstehe ich auch gar nicht die Aufregung. Hier beschreiben viele die angebliche Wirkungslosigkeit der Sanktionen. Da könnte man doch einfach zur Kenntnis nehmen, dass es auch unter Experten andere Meinungen gibt - noch dazu, wenn diese wie in dem verlinkten Profil-Artikel sogar nachvollziehbar begründet sind. Ob die Yale-Uni-Forscher Recht haben werden, weiß ich nicht. Aber ich finde, sie sollten im allgemeinen Gemurmel auch gehört werden. Wie gesagt, wir werden eh sehen, was rauskommt. Wie lange Russland durchhält. Wie lange Deutschland Gas bekommt, usw. Ich bin ja kein Hellseher - aber Du auch nicht. :Blumen: |
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Wie schon in meiner Antwort an Schwarzfahrer geschrieben: ich weiß eh nicht, ob sie Recht haben. Aber ihre Argumente begründen sie schon nachvollziehbar. Und mir ist eh klar, dass andere Experten anderer Meinung sind. Das ist ja auch okay. Ich bin wirklich gespannt, wie es weiter geht, und versuche lediglich, die Situation umfassend zu beobachten. Und wenn mir was auffällt, das ich für wichtig halte, das aber hier unter der Wahrnehmungsschwelle durchrutscht, dann weise ich darauf hin. |
Och, keiner hier, der Erinnerungen an die Ölkrise hat (Reaktion der damaligen OPEC Staaten auf das, was in der arabischen Welt übersetzt der Oktoberkrieg heißt), 1973?
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rohstoffpreise/?ware=russisches-erdgas&monate=60 |
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Verzeih mir aber bitte, dass ich mich trotzdem nicht nur auf Deine Meinung verlassen will. Die Situation ist dermaßen kompliziert, dass es sich meiner Meinung nach lohnt, verschiedene Quellen heranzuziehen. Und (ich wiederhole mich): bei aller angebrachten Vorsicht ihnen gegenüber scheinen mir die Yale-Forscher nicht nur zu sagen "Wir wissen es besser!", sondern ihre Meinung auch nachvollziehbar zu begründen. Vielleicht sind ihre Infos und Einschätzungen falsch, aber das trifft ja auf unser aller Einschätzungen hier zu, dass wir vielleicht falsch liegen. Irgendwer wird einmal sagen können: Ich hab´s damals schon gesagt! Ich bin gespannt, wer das sein wird? ;) :Blumen: |
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Same here, ich kannte die Beobachtung, aber nicht mit genauen Daten und kann es mir nicht erklären, was war da los? m. |
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