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lt STRAVA: 00:48:26 (swim) 04:18:24 (bike) 02:37:09 (run) lt IM Cozumel: 00:39:41 (swim) 00:01:52 (T1) 04:02:40 (bike) 00:01:37 (T2) 02:35:24 (run) Schwimmzeit länger auf Strava, weil er die Uhr ca 9 min vor Start gedrückt hatte? Radzeit? Laufzeit passt in etwa inkl T2 |
Du musst Dir auf Strava die jeweiligen Segmente anschauen, welche die Wettkampfstrecken repräsentieren.
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Ich würde auch gerne ein paar Worte zu Blummenfelt und der Entwicklung auf der Langdistanz verlieren.
Die Zeit von Blummenfelt hätte man vor nicht allzu langer Zeit nie für möglich gehalten. Schneller als Frodenos Weltbestzeit in Roth 2016! Schneller als Tim Don in Brasilien, schneller als die Tri Battle Royal! Also das schnellste IRONMAN Rennen ever. Natürlich war das Schwimmen 7-9min besser wegen der Strömung, die Radstrecke 2 km zu lang, der Lauf minimal zu kurz und die Luftfeuchtigkeit zu hoch. Aber der Einstand war so gut, dass man diese Variablen rauskürzen kann und trotzdem eine Granatenzeit hat. Das ist schon Wahnsinn und Hut ab vor den Norwegern, besonders für den Weltklasse Trainer Arild Tveiten. Zudem hätten viele das Ergebnis Blummenfelt nicht zugetraut, da sein BMI höher zu sein scheint, als von anderen Triathleten. Meines Erachtens ist damit ein neuer Professionalisierungsschub in die Langdistanz gekommen. Das hatte ich in einem anderen Thread zu Iden schon geschrieben. Stichwort wissenschaftliches Training, Heat Training, Altitude, Gruppendynamik etc. Und das Laufen ist einfach schneller geworden, bzw. es kommen langsam die Zeiten beim Laufen raus, die zu erwarten wären. Ich hatte immer wieder den Eindruck, dass die Zeiten auf der Langdistanz relativ langsam sind/waren. Ich kann nur meine persönlichen Eindrücke schildern. Als Läufer ist meine Marathonzeit im Vergleich zu Kipchoge und Co. richtig schlecht. Gleiches gilt für HM, 10km und so weiter. Der Abstand eines Hobbyläufers zur internationalen Spitze ist einfach riesig in der Leichtathletik. Bei der Langdistanz habe ich den Abstand niedriger wahrgenommen. Beim Solomarathon liegt der Weltrekord bei 2:01:39. Als Solo Läufer sind das unerreichbare Dimensionen. Beim LD-Marathon lagen die Laufzeiten bisher im 2:4xer Bereich. Da ist man als Agegrouper viel näher dran an den Profis. Einfach auch weil eine 2:45 viel zu weit weg von der Weltspitze beim Laufen ist. Weiter jedenfalls als die 20-25min Aufschlag, die man auf seine Solomarathonzeit berechnen sollte. Auch beim Radfahren sind die Wattwerte auf der LD der Profis beim Radfahren nicht so out of reach, vor allem wenn man richtig aero unterwegs ist. Selbst Gustav Idens 255 Watt in Florida oder 3,8W/kg sind für Agegrouper nicht Welten entfernt. Nun schließen sich diese erspähten Lücken aber wieder. Selbst Sanders läuft jetzt einen 2:40er Marathon und ist damit trotzdem noch über 5min langsamer als Gustav Iden und Blummenfelt. Das Laufen wird also noch wichtiger und schneller. 2:30er Langdistanzmarathons sind möglich, behaupte ich. Also, die nächste Runde ist erreicht. Und jetzt werden noch mehr Rekorde fallen. Und noch mehr ITU-Jungs wollen auf die Langdistanz. Wenn jetzt noch jemand auf die Idee kommen würde in Iten, Kenia oder Addis Abbeba eine Triathlon Squad zusammenzustellen, dann hätten wir noch einen Schub. Doch halt. Den spindeldürren Ausdauerwundern aus Ostafrika fehlt vielleicht das Muskelgerüst eines Blummenfelts. Vielleicht hat sein höherer BMI gar nicht geschadet, sondern gab ihm Kraft beim Schwimmen und Radfahren und hat ihm geholfen auch die Form zu halten beim Laufen. Wer weiß das schon? Und es gibt ja noch so viele Variablen, wie die Aerodynamik, (GIANT Trinity rulez), Ernährung (Maurten und train the gut), Schuhe, Taktik und so weiter. Am Ende bleibt es doch spannend. Und ich werde mich mehr mit dem Training der Norweger beschäftigen, um davon zu lernen. Austausch über Laktatmessung, Schwellentraining und was die Ingebritsens so trainieren gerne hier :-) |
Zu der "schnellsten Ironman-Zeit" von Blumenfelt: Flachy hatte vor Ort berichtet, dass die Schwimmstrecke 200m zu kurz und die Strömung reißend war.
Wie kann man dass dann mit anderen Zeiten vergleichen? Z.B. tri-battle, klar hatten die Leinen zur Orentierung beim Schwimmen, aber da half keine Strömung. Beim Radfahren war´s arschkalt. Meiner Meinung nach hinken die ganzen Vergleiche. Ich hoffe, dass man alle Topstars nächstes Jahr in einem Rennen sieht... |
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Das Gedankenspiel gab es schon oft. Ich persönlich glaube, dass diesen gewichts- und laufspezialisierten Athleten die Kraft fürs schnelle Schwimmen und Radfahren fehlt. |
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Zu deiner Vermutung das er auf flachen Strecken besser ist: Dachte ich auch, aber hatte er im WTS nicht auch z.B. in Bermuda (ist das nicht die anspruchsvollste Strecke was Höhenmeter angeht im Weltcup?) seine besten Ergebnisse? Ich habe da was im Hinterkopf. Zu Blumenfelts BMI @freerunning. Ich glaube an dem ist auch nicht mehr Fett dran. Es gibt einfach athletischere Typen. Die Fotos die man vom ihn sieht sehen auch sehr austrainiert aus. |
Er hat halt das Problem mit dem breiten Brustkorb. Das lässt ihn sehr massiv wirken.
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Naja bei deinen „Rechnungen“ kürzt du ziemlich viel Variablen raus. :Lachanfall: Ein direkter Vergleich von reinen Marathons mit LD Marathons ist imo zu einfach :Blumen: Zitat:
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der Marathon war nicht zu kurz .. hier mein Garmin File
https://connect.garmin.com/modern/activity/7857462847 |
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Ist wieder das alte Thema. Wo ist der "Weltrekord" zu Hause. Nun etwas internationaler vermarktet. Aggressives Marketing oder IRONMAN vs. DATEV Challenge Roth? Es nervt?
Time to beat: 8:18 h min done by Chrissie Wellington (2011). Der Rest ist hiermit "höchstrichterlich amtlich" gechicked. Denn wir wollen ja nicht über das lancen sprechen, oder (Doping, Windschattenfahren im Pulk, Streckenverkürzungen, unerlaubte Hilfsmittel usw.)? Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom? At WTC: ihr geht mir auf den Sack! Was kommt als Nächstes: Indoor-Ironman-Triathlon??? Radfahren mit Schrittmacher und 12-Abstand im Cyclodrome, 25m-Pool in der Mitte und rundenbasiertes Laufen linkslich der blauen Linie??? |
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Es gibt Medikamente, von denen genau dieses Phänomen bekannt ist. |
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Ich meine damit, dass es Medikamente gibt die Hämoglobinkonzentration erhöhen und wenn man die als Athlet nimmt, dann kann man einfach unglaubliches leisten.
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Ich würde lieber übers Training sprechen. Ähnliche Wirkungen wie EPO hat ja auch das Höhentraining. Blummenfelt fährt ja nicht zum Spaß wochenlang in die Sierra Nevada. Das ist die legale Methode. (Auch hier wundert es mich, dass kaum jemand anders aus der Triathlon Weltspitze diese Methode nutzt.) Meinst Du Blummenfelt nimmt zusätzlich noch Medikamente (doppelt wirkt besser)? Dann würde das Blut ganz schön dick werden. Halte ich für weniger wahrscheinlich. Höhentraining und dazu noch die sehr hohe Trainingsbelastung am Ende des Trainingblocks und des Trainingslagers (bis hin zu einer leichten Überbelastung/Overreaching) sind meines Erachtens die Erklärung für diese Bombenform bei seinem letzten Longrun. Und spricht auch für gutes Timing. Danach ein paar Tage Tapering und der Wettkampf kann kommen. Das habe ich selbst schon erlebt, nach langen Ausdauereinheiten, dass ich am Tag später kaum in den roten Bereich gekommen bin und auch mein HRV niedriger war. Experten könnten bestimmt mehr Erklärungen zum Zusammenspiel Parasympathikus. /Sympathikus geben. |
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Ansonsten können wir auch über Dieter Baumann reden. Tipp Nummer 1: Laufen = Priorität Nummer 1 jeden Tag. Ist ja bekannt, dass Dieter Baumann Höhentrainingslager machte? Soweit ich weis in Kenia? Und Jan Ullrich hatte eine Dekompressionskammer in seiner Wohnung? Welch' unglaubliche, ja bahnbrechende Einsicht und Erkenntnis, dass Top-Profis Höhentrainingslager machen im Bereich Triathlon? Bleibt noch der Hinweis auf Zahnpasta? Wir können auch über Lazarus, Hobfall und die gängigen Stressmodelle in der modernen Gesundheitspsychologie schreiben. Nicht nur über die HHNA, sondern auch über die Sympathikus-Nebennierenrindenmark-Achse. Ja, zu viel Stress kann krank machen. Ein gewisses Maß an Stress ist unerlässlich (s. Seyle; AAS heißt bekanntlich allgemeines Anpassungsyndrom). Und natürlich können wir auch über Entspannungstechniken schreiben. Und damit meine ich keinen Substanzmissbrauch wie z.B. von "Edgar" oder THC. Das alles ist hier aber off-topic. Ich finde, man darf durchaus kritisch hinterfragen, als Wissenschaftler sind wir ja zu kritisch-emanzipistischem Denken ausgebildet worden und verpflichtet worden auch? Das musst du selbst entscheiden. Verschleiern wird dir nichts nützen. Hier geht es nicht darum Leistungen zu schmälern. Auf der anderen Seite auch nicht darum, ermogelte Weltrekorde, auf Grund von Strömung, Lutschen oder Streckenverkürzungen gutzuheißen. Wie gesagt, mach' einen Faden zur Trainingslehre auf. Ich hake dann dort ein, indem ich darlege, wie Personal in Notaufnahmen, der Luftfahrt und beim Militär trainiert wird? Indem ich einen längeren post formulierte ggf.. |
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warum ein neuer Thread und wer legt fest, was off-topic ist? Baumann hat mutmaßlich Nandrolon genommen und nicht EPO. Testosteron verbessert die Regeneration und Muskelaufbau. Ist aber schnell nachweisbar, soweit ich weiß. Microdosierung von Testoteron könnte ein Thema sein. Aber wie gesagt liegen mir keine Erkenntnisse in dieser Hinsicht zu Blummenfelt vor und die Diskussion darüber bringt m.E. nicht viel. Kritisch hinterfragen gerne, auch als Nicht-Wissenschaftler, aber nicht als Selbstzweck, sondern um Ableitungen für das eigene Training zu finden. Gerne lerne ich auch was vom Militär und der Notaufnahme. Her damit. Die Norweger trainieren viel mit niedriger Intensität und an der Schwelle. Hier ein paar Infos zu deren Training aus erster Hand: https://scientifictriathlon.com/tts154/ |
Ich finde nicht, dass sich die Norweger um Arild Tveiten in ihrem Training großartig von dem unterscheiden, was im Ausdauersport etablierter Mainstream ist. Insbesondere macht die Verwendung einer "neuen" Messmethode, beispielsweise die Laktat-Feldtests, keinen so großen Unterschied, wie man vielleicht meint. Von Nuancen abgesehen, ergeben sich die Intensitäten einfach aus den Umfängen. Je höher die Umfänge, desto geringer auf Dauer die Intensitäten und umgekehrt
Wenn wir nichts über Tveitens Trainingsmethoden wüssten und er für uns eine Art "Black Box" darstellen würde, dann müssten wir seine Methode schlicht nach den Ergebnissen seiner Sportler beurteilen. Einerseits sind da Blummenfelt und Iden, die natürlich ein starkes Argument zugunsten seiner Methoden darstellen. Andererseits sind da jene Sportler, die ebenfalls nach seinen Methoden trainieren, aber weniger erfolgreich sind als die Sprösslinge anderer Trainer. Wenn die Stars ein Argument sind, dann sind es auch die "Looser", was ich hier mit allem Respekt anführen will. In der Summe ergibt sich ein gemischtes Bild mit viel Licht und ein paar Schatten. Generell wird der Einfluss des Trainers häufig überschätzt, wie mir scheint. Der Erfolg und Misserfolg ist zu 95% auf den jeweiligen Sportler zurückzuführen, nur einen kleinen Teil kann man dem Trainer zusprechen. Talent, Arbeitsmoral, Geduld und Planerfüllung des Athleten sind wichtiger als Konzept A oder B des Trainers. Außerdem existieren solche klar unterscheidbaren Konzepte stärker in der Wahrnehmung der Fans oder der Medien, weniger im tatsächlichen Training. Als engagierter Coach hat man gewiss seine Vorlieben und Erfahrungen im Gepäck, aber in der Arbeit mit einem individuellen Athleten behält man einfach bei, was funktioniert, und verwirft, was nicht funktioniert hat. All das innerhalb der recht engen Grenzen der Sportwissenschaft. :Blumen: |
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Und die Norweger haben das Prinzip des Höhentrainings, das mittlerweile viele Triathleten als gelegentlichen Trainingsbaustein in ihr Training integriert haben, definitiv auf die Spitze getrieben. Mir fällt kein weiterer Weltklassetriathlet ein, der derartig viele Monate im Jahr in der Höhe verbringt. Und Sierra Nevada (was der bevorzugte Höhentrainingsort der Norweger ist) ist nicht irgendein Höhentraining wie z.B. Livigno, St. Moritz oder Boulder mit relativ moderatem Höhenreiz, sondern es ist ein richtig massiver Höhentrainingsreiz, da es deutlich höher liegt als andere etablierte Höhentrainingslocations. Blummenfelt hat gespeist aus jahrelanger Erfahrung mit Aufenthalten in Sierra Nevada auch das Prinzip Sleep High/ Train low individuell optimiert: Für viele intensive Trainingseinheiten fahren die Norweger in moderatere Höhen hinunter. Gerade durch die vielen nahezu ganzjährig stattfindenden Wettkämpfe der WTS konnte man in den vergangenen Jahren Blummenfelts Leistungen zuverlässig vorhersagen, wenn man sich im Vorfeld der jeweiligen Wettkämpfe auf Strava oder IG angesehen hat, wo er sich gerade vorbereitet hatte: Wenn er aus Bergen angereist kam, dann landete er sehr oft nur im Mittelfeld von WTS-Wettkämpfen (was gleichwohl immer noch gut ist). Wenn er (wie z.B. typischerweise im Frühjahr (z.B. WTS BErmudas 2018) sowie im Spätsommer/ Herbst (WTS Yokohama, WTS Edmonton) nahezu direkt aus der Höhe an den WEttkampfort reiste, war Blummenfelt anschließend so gut wie immer auf dem Podium zu finden . Zitat:
Und ähnliches sehe ich in der Trainer-Athleten-Beziehung bei Sutton-Spirig oder auch (früher) Sutton-Ryf. Ich glaube nicht, dass Ryf mit einem anderen Trainer jemals nochmal an die Leistungsstärke und Dominanz rankommt, die sie mit Sutton jahrelang hatte. |
Arne, klar hat Tveiten nicht alles neu erfunden. Und am Ende muss der Sportler auch die richtige Mischung aus Talent und Arbeitsmoral mitbringen und tagein, tagaus, Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr konsistentes Training verletzungsfrei absolvieren :-).
Aber es lohnt sich doch über die Nuancen zu diskutieren. Von daher danke auch an due guten Aspekte von Hafu! Wir können das Höhentraining also schon als einen Erfolgsfaktor isolieren, das sehe ich genauso. Vo2max find ich auch interessant. Blummenfelt wurde auf dem Rad in 2020 wohl mit 90 gestestet. Auf dem Laufband hier ein Wert von 87: https://www.youtube.com/watch?v=RuOf7GgM0Jg Das ist die absolute Oberliga. Wenn man diese Engine und die PS auch auf die Straße kriegt, dann sind die Ergebnisse entsprechend, wie wir sie gesehen haben. Interessant auch Sutton, da könnte man ja noch Chrissie Wellington hinzufügen. Und wenn einer einen Ackergaul trainieren könnte, dann Sutton. Der hat sogar wirklich mal das Training von Pferden betrieben :-) |
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Bitte frag' doch du mal, oder auch Arne, bei Dr. Frank Kauper nach wegen meiner Aussagen. Er ist von Nürnberg ins Allgäu gezogen, nicht soweit weg von euch. Kann sein, dass er auch 85 als Maximum festgelegt hatte damals bei meiner Leistungsdiagnostik. Oder auch 75? Wie gesagt, ich weis es nicht, hatte es aber auch geschafft an der Uni in Erlangen als 35zig-Jähriger meinen Puls auf 201 hochzujagen. Bei leichter Erkältung, dass muss man dazusagen. Oberliga? Und in der Bundesliga? Ob der VO2max - Wert entscheidend ist? Zapotek hatte ja sowas von wegen 65 oder sogar nur 62? Ich glaube nach wie vor an aggressives Marketing "in Tateinheit" mit Strömung, Lutschen in Pulks, und Streckenmanipulationen durchführbar mit einer neuen Generation von Triathleten, die sich eben gut oder besser vermarkten (kann und/oder lässt) im Gegensatz zu denjenigen, die vor dem Boom in unserer Sportart "Oberliga" waren. Und damit auch hier an frisierte Werte. Irgendwo reichts mir damit. Schade. Dass man nicht moralisch vernünftig mit manchen diskutieren kann, sobald Dollarzeichen auf dem Schirm auftauchen? "Und irgendwann werden sie fliegen." |
Trimchi, mit Oberliga meinte ich oberste Liga, also Weltklasse,
Vo2max ist nicht der alles bestimmende Faktor. Beim Laufen ist die Kombination mit der Running Economy entscheidend. Auch ist die Vo2max zwar zu einem großen Grad genetisch bedingt, aber sie ist trainierbar. Es gibt eine gute Studie zu Paula Radcliffe, wie sie im Laufe ihres Lebens immer besser wurde. Außerdem sind die Messsmethoden wohl unterschiedlich und Iden hat auch mal in einem Interview gesagt, dass sie so im Labor oft getestet werden, dass er mittlerweile weiß, wie man den Test positiv beeinflussen kann (was er aber nicht macht, sonst macht das keinen Sinn). Hier eine Tabelle zu Vo2max Werten (geht auf jeden Fall weit über 85 hinaus) https://www.topendsports.com/testing/records/vo2max.htm Greg LeMond hatte interessanterweise 92,5, Chris Fromme 82,6. |
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Die VO2max ist eine im Labor messbare Größe, daher beziehen sich Aussagen aus der Sportwissenschaft gerne auf die VO2max. Doch wie relevant ist dieser Wert auf der Langdistanz? Glaubt jemand, die VO2max von Patrick Lange sei höher als die von Alistair Brownlee? --- Das Ansehen bestimmter Trainer ist aus meiner Sicht stark Social-Media getrieben. Damit meine ich jetzt nicht Deine Urteile, Hafu, sondern allgemein den Hype, der um bestimmte Trainer gemacht wird. Gomez und die Brownlees haben auf der Kurzdistanz eine Ära geprägt, aber deren Trainer oder Trainingsmethoden waren nicht Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Über den Erfolgstrainer Joel Filiol (Vincent Luis, Katie Zaferes, Mario Mola...) wird ebenfalls kaum gesprochen. Und so weiter. :Blumen: |
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Gibt's sowohl zum Nachlesen https://www.tri247.com/triathlon-new...allen-analysis Und auch zum Anschauen https://youtu.be/xNJ0Sbji7Cw Er sieht alle bei einem gemeinsamen Rennen aktuell auf Augenhöhe. :Blumen: |
Je aufgeregter ich wäre ein Rennen der Vier ( inkl. Patrick Lange ) zu sehen, desto mehr erwarte ich diese ja auf Augenhöhe, denn die gefühlte Aufregung richtet sich ja nach dem Grad der Spannung die ich erwarte , logisch :)
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Das Vo2max-Training im Läuferbereich ist mir offen gesagt erstmals vor rund 15 Jahren begegnet, als mir eine damalige bayerische Spitzenläuferin von den bevorzugten Trainingsmethoden in Regensburg erzählt hat. Das lief damals noch nicht unter dem Label V02max-Training, war aber faktisch das was man heute so nennen würde. Das in den 70ern bis 90ern übliche Intervalltraining mag zwar z.T. in ähnliche Richtungen gegangen sein, unterscheidet sich aber doch deutlich vom modernen Vo2-max-Training. Beim Radfahren hat das meines Wissens auch kaum jemand bis vor 10 Jahren in definierter Art und Weise praktiziert und es ist auch relativ schwierig ohne Smart Trainer reproduzierbar in den Trainingsprozess zu integrieren. Ich hatte sicherlich früher ein paar Radstrecken, die alleine durch ihr Profil mit vielen kurzen Hügeln in Richtung Vo2-max-Training gingen (wenn ich sie bergaug/bergab mit gleicher Geschwindigkeit fuhr, was ich mit guten Beinen gerne machte), aber das ist doch trotzdem etwas anderes als wenn man eine definierte Serie wie z.B. 3x10x 40"/20" mit Wattvorgabe und laktatkontrolliert macht und so eine Serie dann auch im Trainingsmakrozyklus gezielt optimiert und an die jeweilige Zielsetzung anpasst. Zitat:
Werte aus einem Labor mit Werte eines anderen Sportlers aus einem anderen Labor zu vergleichen, wie es die Presse oft macht ist sinnbefreit, da jedes Equipment anders misst und auch die Dichtheit einer Maske Vo2-Max-Werte massiv beeinflusst. Schon eine minimal beim Schwitzen leicht undichte Maske kann zu hochgradig falschen Ergebnissen führen. --- Zitat:
Ein Geheimnis von Fillol ist sicher auch, dass er es verstanden hat eine Weltklasse-Trainingsgruppe zusammenzustellen, die sich gegenseitig hochpusht, aber eben auch bei eigentlich langweiligen Trainingseinheiten sich gegenseitig hilft, die Langeweile zu vertreiben. Und das ist sicher auch ein Faktor für den Erfolg von Blummenfelt und Iden, der kaum vorstellbar, wenn sie immer nur alleine vor sich hintrainieren müssten, ohne sich gegenseitig zu motivieren. Die Bedeutung der Psyche wird in vielen langfristig angelegten Trainingsprozessen IMHO oft unterschätzt. |
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Beim norwegischen Erfolg darf man auf keinen Fall vergessen, dass man zur Interpretation der Werte aus diversen Messungen und Diagnostiken der Triathleten auf die über inzwischen jahrzehnte lang gesammelten Daten aus dem Wintersport verfügen kann. Aus meiner Sicht ein riesen "Asset" über das der norwegische Sport im allgemeinen verfügt und deshalb vielleicht auch die aktuellen Erfolge in Leichtathletik oder Radsport erklärt. |
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Die arbeiten meines Wissens auch nicht mit denselben leistungsdiagnostischen Instituten zusammen wie die Wintersportler, sondern basteln sich ziemlich autark ihr eigenes Trainingsprogramm (was natürlich nicht ausschließt, dass auf informeller Basis die Trainer unterschiedlicher Sportarten miteinander reden und inwieweit es da Datenbanken mit Sportlerdaten gibt, weiß ich nicht). Tveiten ist durchaus kommunikativ, redet aber auch über nationale Grenzen hinweg (gibt z.B. auch einen sehr interessanten und langen Podcast mit Fillol). Besonders profitieren dürfte Tveiten davon, dass er selbst eine längere Leistungssportvergangenheit im Triathlon hat (er war schon einige male auf Hawaii). Ein guter Trainer muss nicht zwangsläufig ein guter Sportler gewesen sein, aber ein direkter Nachteil ist es nicht, wenn man über ein paar eigene Erfahrungen verfügt. |
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Das Training der "Norweger" wird häufig mit polarisiertem Training gleichgesetzt.
Tveiten macht es aber etwas anders als die Skilangläufer. Hier ein Auszug aus dem vorher verlinkten Podcast: In one way our training is polarised: we have a lot of volume at low intensity. "However, it's not the way Stephen described polarised training - we're not going as high on the intervals but we are low on volume. In a way, it's a polarised training principle. The polarised training principles in Norway are often based on cross country skiers, who have races that are shorter than triathlon and very high intensity. The principles make sense but they need to be adapted to triathlon." ... "We have a lot of focus on intensity control in training. We started with heart rate monitors, but we now also use power meters on the bike and lactate testing on the run. We also use oximeters when at altitude. We do what I think we need to do. Often we have to hold back a little in training - particularly on long bike and runs. We need to be below 1.0 lactate. When we do intervals, lots of people do them too hard, so we focus on intensity control. For Kristian, when he is running his lactate is 2.5-2.6, so he will never do intervals significantly higher than this level. Since we know threshold, pace and lactate, we can be strict and remain controlled in training. In intervals, we want the athletes at or below their lactate threshold. " Was haltet ihr davon? |
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Vo2-max-Training passiert selbstverständlich über der lactat threshold, aber es sollte trotzdem eine definierte Anstrengung und keine maximale Anstrengung sein. Solche Trainingsreize setzen die Norweger aber eher nicht im Höhentraining oder in der Wettkampfvorbereitung ein, sondern im langfristigen Basetraining. |
Danke Hafu!
Wenn ich das richtig verstanden habe, machen die richtig viel Volumen (so wie alle). Setzen bei den Qualitätseinheiten aber viel auf längere Treshold Intervalle bei einem Lactat Level von etwa 2.5. Von diesen Treshold Intervallen machen sie aber ziemlich viele. Dafür ist HIIT gar kein Thema. Entspricht 2.5 etwa Renntempo eines Solomarathons? |
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Wenn Du nun schreibst, daß die Norweger die VO2max Einheiten eher in der Base absolvieren. Was verstehst Du genau darunter? Und machen Sie das immer noch? Zumindest kann ich mir schwer vorstellen, daß dies bei den Laktatleveln umsetzbar wäre. Vielleicht täusche ich mich auch. Und machen die immer noch solche schnelleren Einheiten oder war das eher in einem früheren Teil der Karriere? Sorry für die vielen Fragen. Ist aber spannend :Blumen: |
Der Thread wird wirklich immer spannender.
Ich würde vermuten, dass in der Base das allgemeine Vo2-Level nach oben geschraubt wird. Dann verlagert sich der Schwerpunkt auf das beschriebene Training. Da vermute ich, abhängig vom Zielwettkampf wird das Racetempo eingeschliffen. Oder bei gegebenem Laktatlevel immer schneller gelaufen? Liegt denn das Renntempo für Blummenfelt auf der 70.3 Distanz bei 2.5mmol Laktat? Würde er für den IM dann mit entsprechend weniger Laktat trainieren? |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:30 Uhr. |
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