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-   -   Hochwasser-Katastrophe im Westen (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=49780)

JENS-KLEVE 21.07.2021 23:37

Der Bürgermeister von Sinzig hat gestern beim Lanz erzählt, dass er:

- die Warnung Dienstag erhalten hatte
- alle lokalen Behörden und Feuerwehr informiert wurden
- Mittwoch die Feuerwehr sehr deutliche Lautsprecherdurchsagen gemacht hat. Keller Leerräumen etc.
- Sandsäcke und Schippen entlang der Ahr auf sicherer Höhe deponiert wurden
- Dann kam das Hochwasser und es übertraf den 200 Jahre-Wert, riss alle Sandsäcke, Schippen et. mit und man stand dumm da
- den Rest der tragischen Geschichte kennen wir

Ich denke, man kann ihm, der Feuerwehr und der Bevölkerung keinen Vorwurf machen. Das meinte auch Reue mit seinem Missverständlichen Satz "Katastrophen kann man nicht vorhersagen". Man kann vorhersagen, dass da was dickes kommt und Sachschäden entstehen, aber man kann nicht vorhersagen, dass man trotz bester Bemühungen große Fehler macht und dann viele Leute sterben. Denn genau das Unwissen verursacht die Tragödie (Katastrophe). Ansonsten wäre es schlimm, aber eben keine Katastrophe.

TRIPI 22.07.2021 00:59

Freunde von mir bei der Feuerwehr wurden letzte Woche gefragt wer eine Woche helfen gehen mag. Relativ viel wollten das machen, aber einen Tag später hieß es Kommando zurück, in den nächsten Tagen könnte es bei uns an der Donau auch spannend werden drum bleiben erstmal alle da.
Wir hatten hier vor 10 Jahren krass Hochwasser, mit allem drum und dran, nur zum Glück keine Toten, aber riesen Sachschäden. Seit dem sind diverse Rückstaubecken etc in Planung, wie ich heute erfuhr ist aber noch nix konkret passiert. Es scheitert meist an irgendwelchen seltenen Tierarten, Bürokratie oder der Finanzierung. Jetzt geht allen das Muffensausen.:Maso:

Hafu 22.07.2021 08:00

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1612876)
... Es scheitert meist an irgendwelchen seltenen Tierarten, Bürokratie oder der Finanzierung. Jetzt geht allen das Muffensausen.:Maso:

Das größte Hindernis beim Bau von Rückhaltebecken/ Flutpolder sind in der Regel die Landwirte, deren Nutzflächen innerhalb des geplanten Rückhaltebeckens liegen, gelegentlich auch Anwohner, deren Anwesen innerhalb eines geplanten Rückhaltebecken liegen, und die dann meist mit separaten Flutmauern geschützt werden.

Dieser zwei Jahre alte Artikel, in dem Hubert Aiwanger frech behauptete, dass an der Donau ein Schutz gegen hundertjähriges Hochwasser dicke ausreicht, während es gerade in NRW, RLP und im Berchtesgadener Land ein tausendjähriges Hochwasser gegeben hat, liest sich aus heutiger Sicht regelrecht bizarr.
Die Freien Wähler sind stolz darauf, dass sie im Koalitionsvertrag mit der CSU die Hochwasserschutzmaßnahmen in mehreren Landkreisen gestrichen haben.

Benni1983 22.07.2021 08:17

Gestern war ich beruflich in der Nähe von Ahrweiler unterwegs, um Schäden an KFZ aufzunehmen.

Die Bilder im TV sind ein Witz zu dem, was man an Leid vor Ort sehen kann.

Es ist eine wahre Katastrophe im unvorstellbaren Maße.

Die Sportplätze wurden zu Mülldeponien umfunktioniert. Hier stapelt sich das zerstörte Hab und Gut der Menschen Hochhaushoch. Unvorstellbar!

Der kleine Fluss (eher Bach) in dem Ort ist von 80cm auf 800cm innerhalb kurzer Zeit gestiegen.

Das Wohnmobil, dass ich begutachtet habe, stand ca. 500m von dem Bach weg.
Hier stand das Wasser noch 2m hoch. Das Wohnmobil ist weggeschwommen.
Der gestanden Mann hat Rotz und Wasser geheult, als er mir vom Hochwasser erzählte.

Andere Berichten, dass eine 81 jährige Nachbarin im 1. Stock ihres Hauses ertrunken ist.
Im Haus nebenan zwei Weitere junge Menschen, die im Keller noch was retten wollten und nicht mehr raus kamen.


Auf dem Weg auf der Autobahn unzählige Helfer.
Soviel Feuerwehr, Malteser, Bundeswehr, THW, Bauunternehmer.


Einfach nur unglaublich :Weinen:

crazy 22.07.2021 11:53

Bis eben dachte ich noch, es sei Mittwoch, ist aber wohl schon Donnerstag.

Die Tage verschwimmen, seit 4 (oder 5?) Tagen sind wir täglich in Schuld.

Das Leid ist unbeschreiblich, ebenso der Müllberg an Existenzen und Lebenswerken.

Teilweise sind Dachfenster von außen nach innen durch Wasserdruck geborsten.

Benni1983 22.07.2021 11:55

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1612920)
Bis eben dachte ich noch, es sei Mittwoch, ist aber wohl schon Donnerstag.

Die Tage verschwimmen, seit 4 (oder 5?) Tagen sind wir täglich in Schuld.

Das Leid ist unbeschreiblich, ebenso der Müllberg an Existenzen und Lebenswerken.

Teilweise sind Dachfenster von außen nach innen durch Wasserdruck geborsten.

Bist du ein Betroffener oder Helfer?
Erzähl mal...

crazy 22.07.2021 12:07

Zitat:

Zitat von Benni1983 (Beitrag 1612921)
Bist du ein Betroffener oder Helfer?
Erzähl mal...

Wir wohnen oben am Berg und hatten Glück; bissi Wasser in der Scheune, nichts weltbewegendes.
Da meine Frau und ich beide in Elternzeit sind können wir helfen.

Wenn ich die Tage Zeit haben sollte berichte ich, gleich geht's wieder ins Ahrtal.
Häuser entkernen, Putz abschlagen, Schlamm schaufeln. Was man dort an Schutt, Verzweiflung, Bergen an Müll sieht, TV-Bilder können das nicht ansatzweise einfangen.
Direkt neben der Straße hängt in 3m Höhe ein stählernes Garagendach, um einen Baum herumgefaltet.

Katastrophen verstärken den Menschen- die Hilfsbereitschaft dort untereinander habe ich so noch nie erlebt.
Gleichzeitig werden nachts Autos der Helfer aufgebrochen und deren Werkzeug gestohlen, nachdem man in den Häusern nichts mehr plündern kann.

qbz 22.07.2021 12:24

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1612925)
Wir wohnen oben am Berg und hatten Glück; bissi Wasser in der Scheune, nichts weltbewegendes.
Da meine Frau und ich beide in Elternzeit sind können wir helfen.

Wenn ich die Tage Zeit haben sollte berichte ich, gleich geht's wieder ins Ahrtal.
Häuser entkernen, Putz abschlagen, Schlamm schaufeln. Was man dort an Schutt, Verzweiflung, Bergen an Müll sieht, TV-Bilder können das nicht ansatzweise einfangen.
Direkt neben der Straße hängt in 3m Höhe ein stählernes Garagendach, um einen Baum herumgefaltet.

Katastrophen verstärken den Menschen- die Hilfsbereitschaft dort untereinander habe ich so noch nie erlebt.
Gleichzeitig werden nachts Autos von Helfern aufgebrochen und Werkzeug gestohlen, nachdem man in den Häusern nichts mehr plündern kann.

danke für die Info, crazy. Alles Gute....

Brandenburg hat auch Feuerwehren mit Fahrzeugen, Gerät und 300 Helfern entsandt.
https://www.pnn.de/brandenburg/brand.../27442290.html. Sicher noch viel zu wenig im Vergleich zum Bedarf.

Benni1983 22.07.2021 12:55

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1612925)
Gleichzeitig werden nachts Autos der Helfer aufgebrochen und deren Werkzeug gestohlen, nachdem man in den Häusern nichts mehr plündern kann.

Das hat mir ein Betroffener auch erzählt, dass überall geklaut wird.

Auch wären Gauner unterwegs, die den Besitzern der zerstörten Autos unterirdische Preise bieten und mit Bargeld locken.

LidlRacer 22.07.2021 13:32

Zitat:

Zitat von Benni1983 (Beitrag 1612938)
Auch wären Gauner unterwegs, die den Besitzern der zerstörten Autos unterirdische Preise bieten und mit Bargeld locken.

Ich weiß ja nicht, wie stark die zerstört waren, aber kann man da nicht froh sein, überhaupt noch Geld zu bekommen und den Schrott los zu sein?

El Stupido 22.07.2021 13:41

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1612942)
Ich weiß ja nicht, wie stark die zerstört waren, aber kann man da nicht froh sein, überhaupt noch Geld zu bekommen und den Schrott los zu sein?

Im Falle eines Totalschaden stellen Sachverständige die Wracks in der Regel in sogenannte Restwertbörsen. Da können Aufkäufer*innen drauf bieten.
Da die Kaskoversicherung den Zeitwert minus Restwert minus Selbstbetiligung zahlt ist den Versicherungen etwas an möglichst hohen Restwertgeboten gelegen.
Den Kund*innen entsteht dadurch ja kein Nachteil. Es hat ja nur Einfluss darauf, wieviel sie von der Versicherung bekommen und wieviel für den Restwert.

Hin und wieder werden unrealistisch hohe Summen geboten für Restwerte. Da kann es schon mal sein, dass mehr die Zulassungsbescheinigung (alt "Fahrzeugbrief") der Gegenstand des Interesses ist.

Rechenbeispielt:

Auto hat 10.000 EUR Zeitwert, für den Restwert bietet Fa. XY 500 EUR. Versicherung zahlt 9.500 EUR abzgl. Selbstbeteiligung.
Habe ich den Restwert vorschnell für 200 EUR bar verkauft werden wir trotzdem die 9.500 abzgl. Selbstbeteiligung gezahlt da ich für den Restwert ja hätte 500 EUR haben können und ohne vorherige Kommunikation mit der Versicherung verkauft habe.

El Stupido 22.07.2021 13:49

Gleich kommt aequtitas und moniert, dass die Quelle die Heute Show ist.
Ich poste es trotzdem mal:

https://pbs.twimg.com/media/E65HMyAX...jpg&name=large

Das Bild zeigt ein Fahrzeug, mit dem Querdenker*innen im Moment in den Katastrophengebieten unterwegs sind. Wir hatten ja die Diskussion hier, ob es nicht egal sei ob da Nazis an den Schaufeln stehen solange den Betroffenen geholfen wird.

Jetzt werden viele sagen "Beschriftung ist ja eindeutig" oder "an der fehlenden Sondersignalanlage sollte man es doch erkennen" aber ich bitte euch:
Wenn so etwas nicht direkt vor der Nase vorbeifährt sondern man es von weitem sieht kann man drauf reinfallen, oder?
Und wer so unterwegs ist hat sicher natürlich nur gutes im Sinn? Ja nee, is´klar.

Benni1983 22.07.2021 13:54

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1612942)
Ich weiß ja nicht, wie stark die zerstört waren, aber kann man da nicht froh sein, überhaupt noch Geld zu bekommen und den Schrott los zu sein?

Und genau darum geht es den Gaunern :Lachanfall:

Der Laie denkt...das ist doch nix mehr wert. Aber Fehlanzeige!
Ein total ausgebrannter Sprinter z.B. kann mal schnell mehrere tausend EUR wert sein.

Eine Fahrgestellnummer und Papier sind in manchen Osteuropäischen Ländern Gold wert.
So eine Nummer ist ja schnell raus geflext und wo anders eingeschweißt.

El Stubido hat das Rechenbeispiel fast korrekt vorgerechnet.

Wiederbeschaffungswert (Wert ohne Unfall) abzüglich Restwert (Wert mit Unfall) zahlt die Versicherung.

Ist das Auto jedoch nicht mehr da, kann der Wiederbeschaffungswert nur anhand Aktenlage beurteilt werden, was sehr nachteilhaft für den Versicherungsnehmer sein kann.

JENS-KLEVE 22.07.2021 14:33

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1612949)
Gleich kommt aequtitas und moniert, dass die Quelle die Heute Show ist.
Ich poste es trotzdem mal:

https://pbs.twimg.com/media/E65HMyAX...jpg&name=large

Das Bild zeigt ein Fahrzeug, mit dem Querdenker*innen im Moment in den Katastrophengebieten unterwegs sind. Wir hatten ja die Diskussion hier, ob es nicht egal sei ob da Nazis an den Schaufeln stehen solange den Betroffenen geholfen wird.

Jetzt werden viele sagen "Beschriftung ist ja eindeutig" oder "an der fehlenden Sondersignalanlage sollte man es doch erkennen" aber ich bitte euch:
Wenn so etwas nicht direkt vor der Nase vorbeifährt sondern man es von weitem sieht kann man drauf reinfallen, oder?
Und wer so unterwegs ist hat sicher natürlich nur gutes im Sinn? Ja nee, is´klar.

Falls du mich meinst, diese Leute nehme ich nicht in Schutz. Die haben Lautsprecherdurchsagen mit Gerüchten und Falschmeldungen gemacht. Schlimm. Zu den Plünderern und Betrügern sage ich erst gar nichts.

Crazy - geiler Typ! Aber das wussten wir ja schon vorher. Vergiss die Regeneration zwischendurch nicht! Ohne Schlaf macht man Fehler.

Benni1983 22.07.2021 14:42

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1612961)
Crazy - geiler Typ! Aber das wussten wir ja schon vorher. Vergiss die Regeneration zwischendurch nicht! Ohne Schlaf macht man Fehler.

Dem kann ich nur folgen!!! :bussi:

Jede Hand wird da gebraucht und wenn es nur trösten und ermutigen ist.

Hafu 22.07.2021 14:46

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1612945)
Im Falle eines Totalschaden stellen Sachverständige die Wracks in der Regel in sogenannte Restwertbörsen. Da können Aufkäufer*innen drauf bieten.
Da die Kaskoversicherung den Zeitwert minus Restwert minus Selbstbetiligung zahlt ist den Versicherungen etwas an möglichst hohen Restwertgeboten gelegen.
...

Zitat:

Zitat von Benni1983 (Beitrag 1612952)
Und genau darum geht es den Gaunern :Lachanfall:

Der Laie denkt...das ist doch nix mehr wert. Aber Fehlanzeige!
Ein total ausgebrannter Sprinter z.B. kann mal schnell mehrere tausend EUR wert sein.

Eine Fahrgestellnummer und Papier sind in manchen Osteuropäischen Ländern Gold wert.
So eine Nummer ist ja schnell raus geflext und wo anders eingeschweißt.
...

Dass man für ausgebrannte oder sonstwie zerstörte Fahrzeuge mit echten Papieren noch soviel Geld bekommen kann, war mir auch komplett neu.
Aber ist es dann nicht so, dass bei den von El Stupido erwähnten Restwertbörsen nicht auch (möglicherweise überwiegend) zwielichtige Gestalten aus Osteuropa mitbieten, die so an die (sauberen) Papiere und Fahrgestellnummer gelangen wollen?

Immerhin sind die ausgebrannten oder durch Flut zerstörten Autos ja auf keiner Fahndungsliste gestohlender Autos mit ihrer Fahrgestellnummer vorhanden, so dass auch diese Autos dann letztlich zum white-whashing geklauter Autos dienen können?

El Stupido 22.07.2021 14:56

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1612966)
(...)
Aber ist es dann nicht so, dass bei den von El Stupido erwähnten Restwertbörsen nicht auch (möglicherweise überwiegend) zwielichtige Gestalten aus Osteuropa mitbieten, die so an die (sauberen) Papiere und Fahrgestellnummer gelangen wollen?

Immerhin sind die ausgebrannten oder durch Flut zerstörten Autos ja auf keiner Fahndungsliste gestohlender Autos mit ihrer Fahrgestellnummer vorhanden, so dass auch diese Autos dann letztlich zum white-whashing geklauter Autos dienen können?

Nein, nicht überwiegend.
Es gibt viele seriöse Reparaturwerkstätten und Wiederverkäufer*innen, die Kosten/Nutzen kalkulieren, verunfallte Fahrzeuge wieder aufbauen und repariert verkaufen.
Und es gibt eben diese unseriösen Nutzer*innen solcher Börsen.
Die Versicherungen sehen es zwiegespalten. Die wissen auch, was los ist wenn auf ein total ausgebranntes Fahrzeug auf einmal ein aberwitziger Preis geboten wird. Wenn es aber dazu dient, im vorliegenden Schadenfall weniger zahlen zu müssen nimmt man es billigend in Kauf. Den Nachweis eines Betruges zu führen wäre ja mitunter auch schwierig.

In einer Art Grauzone des Datenschutz gibt es Datenbanken mit amtl. Kennzeichen bzw. Fzg.-Identnummern (Google Suchbegriff: Uniwagnis). In diese Datenbank werden solche Fahrzeuge dann gemeldet. Zumindest im Inland würden dann alle Alarmglocken angehen, wenn die Daten nochmal auftauchen.
Aber oft gehen die manipulierten Teile ja dann zum Verkauf ins Ausland.

Benni1983 22.07.2021 15:11

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1612966)
Dass man für ausgebrannte oder sonstwie zerstörte Fahrzeuge mit echten Papieren noch soviel Geld bekommen kann, war mir auch komplett neu.
Aber ist es dann nicht so, dass bei den von El Stupido erwähnten Restwertbörsen nicht auch (möglicherweise überwiegend) zwielichtige Gestalten aus Osteuropa mitbieten, die so an die (sauberen) Papiere und Fahrgestellnummer gelangen wollen?

Immerhin sind die ausgebrannten oder durch Flut zerstörten Autos ja auf keiner Fahndungsliste gestohlender Autos mit ihrer Fahrgestellnummer vorhanden, so dass auch diese Autos dann letztlich zum white-whashing geklauter Autos dienen können?

Bei den üblichen Restwertbörsen sind sicherlich überwiegen seriöse Händler vertreten.
Schwarze Schafe aber mit Sicherheit auch einige. :Lachen2:

Dein angedeutetes white-washing ist definitiv ein Thema, mit dem sich die Versicherungen stark beschäftigen.

Es gibt nicht umsonst Dubios und Betrugs Abteilungen.

Uniwagnis und HIS Datenbanken sind sicher in D und eventuell EU sinnvoll, aber in weiteren Ländern eher fraglich.

aequitas 22.07.2021 15:37

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1612949)
Gleich kommt aequtitas und moniert, dass die Quelle die Heute Show ist.
Ich poste es trotzdem mal:

https://pbs.twimg.com/media/E65HMyAX...jpg&name=large

Das Bild zeigt ein Fahrzeug, mit dem Querdenker*innen im Moment in den Katastrophengebieten unterwegs sind. Wir hatten ja die Diskussion hier, ob es nicht egal sei ob da Nazis an den Schaufeln stehen solange den Betroffenen geholfen wird.

Jetzt werden viele sagen "Beschriftung ist ja eindeutig" oder "an der fehlenden Sondersignalanlage sollte man es doch erkennen" aber ich bitte euch:
Wenn so etwas nicht direkt vor der Nase vorbeifährt sondern man es von weitem sieht kann man drauf reinfallen, oder?
Und wer so unterwegs ist hat sicher natürlich nur gutes im Sinn? Ja nee, is´klar.

Was ist denn eigentlich dein scheiss Problem?

Warum sollte ich eine ÖR-Quelle, die in diesem Fall Information bereitstellt, kritisieren?

Ziemlich schäbiges Verhalten.

El Stupido 22.07.2021 15:40

Um den Bogen wieder näher ans Thema zu spannen:
Die Not der Flutopfer wird damit schamlos ausgenutzt.
Es gibt vieles, was diese aktuell nicht haben: Zeit, vernünftige Recherchequellen im Internet etc.
Da der Faktor Zeit gegen sie spielt werden mache der Verlockung schnell verfügbarem Bargelds erliegen. Das böse Erwachen kommt dann mitunter erst zeitverzögert wenn die Versicherung den Schaden abrechnet.
Und rechtlich dürfte es auch kein Mittel dagegen geben.

Flow 22.07.2021 15:58

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1612976)
Was ist denn eigentlich dein scheiss Problem?

Warum sollte ich eine ÖR-Quelle, die in diesem Fall Information bereitstellt, kritisieren?

Ziemlich schäbiges Verhalten.

Ich denke, El Stupido kämpft (entschlossen) für eine bessere Welt, und sucht dafür eben Gegner.
Die Intention ist wohl prinzipiell gut, der Ansatz eventuell optimierbar.
Zusammen könnte man es vielleicht schaffen.

Itchybod 22.07.2021 16:01

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1612978)
Um den Bogen wieder näher ans Thema zu spannen:
Die Not der Flutopfer wird damit schamlos ausgenutzt.
Es gibt vieles, was diese aktuell nicht haben: Zeit, vernünftige Recherchequellen im Internet etc.
Da der Faktor Zeit gegen sie spielt werden mache der Verlockung schnell verfügbarem Bargelds erliegen. Das böse Erwachen kommt dann mitunter erst zeitverzögert wenn die Versicherung den Schaden abrechnet.
Und rechtlich dürfte es auch kein Mittel dagegen geben.

Verstehe ich nicht so ganz. Ich nehme doch erst das Bargeld an, wenn ich weiß, dass ich kein Geld von der Versicherung bekomme oder nicht hochgestuft werden will. Letzteres sollte bei einem quasi Totalschaden eher egal sein. Ich weiß jetzt nicht, ob eine Teilkasko sowas zahlt und ob Flutschäden evtl. bei Vollkasko ausgenommen ist.

El Stupido 22.07.2021 17:49

Zitat:

Zitat von Itchybod (Beitrag 1612981)
Verstehe ich nicht so ganz. Ich nehme doch erst das Bargeld an, wenn ich weiß, dass ich kein Geld von der Versicherung bekomme oder nicht hochgestuft werden will. Letzteres sollte bei einem quasi Totalschaden eher egal sein. Ich weiß jetzt nicht, ob eine Teilkasko sowas zahlt und ob Flutschäden evtl. bei Vollkasko ausgenommen ist.

Das hat nichts zu tun mit "kein Geld von der Versicherung" bekommen oder "hochgestuft" werden.
Angenommen dein Auto hatte einen Zeitwert von 10.000 EUR, die Selbstbeteiligung in deiner Teilkasko ist 150 EUR und der / die Kfz-Sachverständige deiner Versicherung (im Kasko-Schadenfall kannst du nicht einfach selbst SV beauftragen) ermittelt den Restwert mit 1.350 EUR.
Dann zahlt die Versicherung 10.000 minus 1.350 minus 150 = 8.500 EUR.
Die 1.350 EUR würdest du beim Verkauf des Restwertes von Fa. XY bekommen, hättest also gesamt 9.850 EUR bekommen.
Hast du aber vorschnell dein Auto für 500 EUR verkauft hast du 8.500 von der Versicherung plus 500 = 9.000 = 850 EUR weniger.
Jetzt klar?

Beim stehenden Auto zahlt übrigens die Teilkasko und da gibt es keine "Höherstufung" bei Inanspruchnahme!

Benni1983 22.07.2021 19:10

Gerade einen Restwert für ein bis zum Lenkrad geflutetes Wohnmobile bekommen:

22.444 EUR :Lachanfall:

(Wiederbeschaffungswert 59.000EUR...Reparaturkosten 95.200 EUR)

So jetzt aber wieder ontopic!

Hafu 22.07.2021 19:27

Zitat:

Zitat von Benni1983 (Beitrag 1613014)
Gerade einen Restwert für ein bis zum Lenkrad geflutetes Wohnmobile bekommen:

22.444 EUR :Lachanfall:

(Wiederbeschaffungswert 59.000EUR...Reparaturkosten 95.200 EUR)
...

???

Verstehe ich nicht. Bei den von dir angegebenen Reparaturkosten ist das doch ein Totalschaden.
Trotzdem erhält der Geschädigte nur 36.600 € von der Versicherung und muss jetzt jemanden finden, der ihm sein Wohnmobil abkauft?
Oder zahlt die Versicherung den Wiederbeschaffungswert und kümmert sich selbst um den Weiterverkauf des Autowracks?

El Stupido 22.07.2021 20:47

Benni schreibt ja, dass er einen Restwert bekommen hat.
Ich nehme an, dass er ein verbindliches Gebot meint.
Die Versicherung kann das Fahrzeug nicht veräußern da sie ja nicht Eigentümer*in ist.
Versicherung rechnet also Totalschaden ab = 59.000 minus 22.444 minus Selbstbeteiligung und nennt Restwertbieter*in. Die 22.444 gibt es dann von dem/der Bieter*in.

qbz 23.07.2021 08:14

Hydro-klimatologische Einordnung der Stark- und Dauerniederschläge in Teilen Deutschlands im Zusammenhang mit dem Tiefdruckgebiet „Bernd“ vom 12. bis 19. Juli 2021. DWD.

Zitat:

Im Zusammenhang mit dem Tief "Bernd" traten in Deutschland und den Nachbarländern insbesondere im Zeitraum 12. bis 15.07.21 regional sehr ausgeprägte Starkregenereignisse auf. Diese führten insbesondere in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu ausgeprägten Überschwemmungen, die Ursache für eine hohe Zahl von Todesfällen und erhebliche Schäden an der Infrastruktur waren. Dieser Text liefert eine Beschreibung der Wetter- und Ausgangslage, eine Zusammenstellung der beobachteten Niederschlagswerte und eine klimatologische Einordnung, sowie eine Übersicht über die Situation in den Nachbarländern.

Benni1983 23.07.2021 12:10

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1613019)
Benni schreibt ja, dass er einen Restwert bekommen hat.
Ich nehme an, dass er ein verbindliches Gebot meint.
Die Versicherung kann das Fahrzeug nicht veräußern da sie ja nicht Eigentümer*in ist.
Versicherung rechnet also Totalschaden ab = 59.000 minus 22.444 minus Selbstbeteiligung und nennt Restwertbieter*in. Die 22.444 gibt es dann von dem/der Bieter*in.

ja, genau

carvinghugo 24.07.2021 16:00

Ich möchte euch hier auf eine Spendenaktion von Frank Horras aufmerksam machen:
https://www.betterplace.me/hochwasse...usel-und-fusel

Auf FB gibt es auch ein Video von Frank im Haus der Familie.

Jeder Cent kommt direkt der Familie zu Gute.

Es wäre doch klasse, wenn das Spenenziel erreicht wird, während Frank noch in Calmbach schwimmt und noch übertroffen wird.

Auf geht's!

crazy 30.07.2021 13:50

So, nun hat man etwas Abstand gewonnen.
Man kommt sich fast schäbig vor, wenn man auf der Couch sitzt und seinen Espresso schlürft, so kontrastierend ist das Umfeld zu dem einige Kilometer weiter.

Die verteilten Müllberge alleine in Schuld mit seinen 700 Einwohnern sind immer noch mehr als 1 Hektar und 4m hoch gefüllt, gleichwohl seit 2 Wochen kontinuierlich abtransportiert wird.

Das gröbste in „meinem“ Bereich, Schuld Südwestteil, ist so weit erledigt. Die Häuser sind entkernt (es ist erschreckend, wie schnell das geht), Tonnen an Schlamm geschaufelt und das Vereinsheim so hergerichtet, dass man mit Elektrik und Wärmepumpe sogar warm Duschen kann. Man stumpft ab, was das Katastrophenwatching betrifft, anders war es aber nicht auszuhalten.

Jetzt beginnt dort die Wartezeit: bis die Rohbaustrukturen durchgetrocknet sind können locker einige Monate vergehen. Heute noch den letzten Ventilator bei Aldi erstanden und runtergebracht, Trocknungsgeräte haben weniger Durchsatz als ein kontinuierlich auf Luftaustausch laufender Venti, so nass wie die Keller noch sind.
Sobald sich da was tut geht es wieder runter, Elektrik und Verputzen kann ich noch ganz gut.

Zwischendurch ist mir die Akkukreis abgeraucht (selbst schuld, 6m Teerpappe geschnitten, Dach kam aber runter). Aldi auf Facebook angeschrieben, zwei drei Mails, und zack, hatte ich eine neue- nebst ganz viel anderem Werkzeug, u.a. noch ein paar Akku-Hochdruckreiniger. Einfach so, für umme. Top Sache, chapeau.

Da wir ja in Deutschland sind hält zunehmend die Bürokratie Einzug. Brauchte man zu Beginn etwas(Bagger, Transport, Zugmaschine), hielt man den entsprechenden Fahrer an und es wurde erledigt- im ganzen Dorf. Nun muss die Befehlskette eingehalten werden und es wird immer weiter runter dirigiert, das verzögert den Prozess erheblich. Zudem stehen sich Feuerwehr, Bundeswehr und THW dauernd im Weg, da sich immer noch keine (funktionierende!) gemeinsame Kommandostruktur etabliert hat. Zur Verräumung des Schutts in einem Hinterhof haben wir 5 Tage fragen müssen und hatten dann zwei Greifbagger dort stehen.

Das THW, ach ja… blockieren viel, machen wenig. Zuständig sind sie (fast) nie, und mittlerweile fahren sie alle paar Stunden mit dem LKW rum und gucken, mehr passiert nicht. Dernau, ebenfalls total abgesoffen bei der Katastrophe im Ahrtal: Irgendeine Ortsgruppe des THW kommt von außerhalb und hilft, ein einsturzgefährdetes Gebäude bekommt Baustützen. Top.
Drei Tage später, die Ortsgruppe des THW wird verlegt. Die Jungs nehmen ihre Baustützen mit. Kannste Dir nicht ausdenken.

Der Schlamm wird zunehmend gefährlich. Die ersten Tage nach den Regenfällen war es „nur“ ausgewaschener Dünger, vor allem jedoch Regenwasser, nahezu ohne Infektionsgefahr. Jetzt haben sich die Mikroorganismen verbreitet, hunderte Kadaver (Vieh und Wild) hängen in den Wäldern und Tälern fest und geben peau a peau ihr Gift frei; ich erwarte noch diesen Sommer Cholera und Konsorten.
Wer jemanden kennt, der paddelt: Bloß vorsichtig sein! Mangels Klärwerke (die wurden alle zerstört) entwässert der komplette Adenauer- und Ahrweiler Raum direkt in die Ahr (und damit in den Rhein). Das sind mehrere zehntausend Menschen, deren Fäkalien ungefiltert gen Nordsee schwimmen; entsprechend aufpassen. Gleiches gilt für Vey- und Bleibach bei Mechernich / Euskirchen, da der Mühlensee übergelaufen ist. Für viele ein willkommenes Naherholungsgebiet, nur wenige wissen, dass er eigentlich ein Rückhaltebecken für Schwermetalle aus der Verhüttungsindustrie ist. Alles weggespült, die Umweltkatastrophe wird noch folgen.

Es gibt zudem ein Überangebot an Hilfsgütern. Ich habe grad mehrere tausend Windeln in der Scheune liegen. Im Tal lebt aber niemand mehr mit Kindern, daher sollte ich sie aus der Halle mitnehmen, aus Platzgründen wären sie irgendwann entsorgt worden (mangels Abnehmer). Habe jetzt alle möglichen Sammelstellen abtelefoniert, die haben meine Nummer, sind aber selbst randvoll.

Was man im Tal hört und so nicht in den Medien landet ist erschreckend.

Teilweise wurden ganze Dörfer „vergessen“, alle Einwohner haben sich wohin gerettet, aber mangels Strom / Empfang / Straße musste sich erst jemand zu Fuß mehrere Stunden aufmachen, um drei Tage nach der Katastrophe kundzutun, dass sie auch noch da sind und Hilfe brauchen.

Die Funde sind… nicht mit Worten zu beschreiben. Es wurde ein Auto im Schlamm gefunden, beide Kinder hinten noch angeschnallt. Ich gebe es bewusst nur beschreibend wieder und habe Tränen in den Augen.

Passt auf euch auf.

El Stupido 30.07.2021 14:07

Man sieht die Bilder im TV etc. und doch übersteigt es die Vorstellungskraft.
Schwere Kost, dein Bericht, crazy. Nichtsdestotrotz Danke für die Einblicke.

Was ist dein Kenntnisstand bzgl. Soforthilfen und Geldspenden? Kommt da neben den Unmengen an Sachspenden langsam was an?
Und wie steht es um psychologischen Beistand für Betroffene und Helfer*innen? Ist betimmt recht zahlreich vor Ort aber noch zu wenig um allen helfen zu können.

JENS-KLEVE 30.07.2021 14:11

Krasser Bericht, viel Kraft. An das Elend kann man sich teilweise gewöhnen. Es wird aber für dich komisch und eventuell unerträglich werden, wenn du demnächst wieder die Gespräche deiner Bekannten hörst, wer gerade Almkönig auf RTL 2 wurde und wie es dazu kommen konnte.

crazy 30.07.2021 14:30

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1614462)
Was ist dein Kenntnisstand bzgl. Soforthilfen und Geldspenden? Kommt da neben den Unmengen an Sachspenden langsam was an?

Da bin ich leider überfragt. Ich kann sehr gut organisieren und orchestrieren, habe ich mich aber nie dergestalt weit oben in der Struktur aufgehalten.

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1614462)
Und wie steht es um psychologischen Beistand für Betroffene und Helfer*innen? Ist betimmt recht zahlreich vor Ort aber noch zu wenig um allen helfen zu können.

Es liefen zwischendurch einige herum, die aber mE nach zu diesem Zeitpunkt nicht abgefragt wurden. Generell wird die vollständige Realisation des Unglücks bei den Betroffenen erst jetzt langsam einsetzen: Selbst Entkernen, Entschlammen und Aufräumen ist ja ein "positiver" Prozess, es passiert etwas und geht voran. Die nun folgende, notwendige Wartezeit bis die Strukturen soweit getrocknet und geordnet sind, dass weiteres erfolgen kann, wird schlimmer sein. Erzwungene Untätigkeit, die Anzahl der Helfer wird auch geringer, irgendwann werden finanzielle REserven aufgebraucht sein... das dicke Ende kommt noch.
Straßen, Strom, Wasser muss zudem ebenso noch verlegt werden.

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1614464)
Es wird aber für dich komisch und eventuell unerträglich werden, wenn du demnächst wieder die Gespräche deiner Bekannten hörst, wer gerade Almkönig auf RTL 2 wurde und wie es dazu kommen konnte.

Alleine der Kontrast, auf dem Weg ins Flutgebiet die Leute mit der Heckenschere im Garten zu sehen, ist schon krass.

Und: Schwiegermutter war zu Besuch, Wurm betüddeln, damit wir Zeit zum Helfen haben.

Prinzipiell bekommt sie finanzielle monatliche Unterstützung von uns, um die Rente aufzubessern; aktuell liegt das aufgrund der Elternzeit auf Eis.
Dann muss man sich Beschwerden anhören, dass wir wildfremden Leuten Ventilatoren bei Aldi kaufen, "die bekommen ja HIlfe vom Staat, und so viel Geld hätte sie auch nicht". Dass sie neben ihrer Kleidung noch ein ganzes Haus voller Inhalt hat zählt nicht, sie hätte "ja im Fernsehen gesehen, wie schlimm das da ist".
Mitunter schwer auszuhalten.

qbz 10.08.2021 20:48

Hier zeigt Spiegel TV den Lauf der Flutwelle im Ahrtal von Dorf zu Dorf und die fehlende Kommunikation zwischen dem Landratskrisenstab und den Gemeinden unmittelbar vor dem Eintreten der anschwellenden Flutwelle. Kann vielleicht für andere Regionen lehrreich sein..

https://www.spiegel.de/panorama/flut...6-46debf98f432

JENS-KLEVE 10.08.2021 21:46

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1616388)
Hier zeigt Spiegel TV den Lauf der Flutwelle im Ahrtal von Dorf zu Dorf und die fehlende Kommunikation zwischen dem Landratskrisenstab und den Gemeinden unmittelbar vor dem Eintreten der anschwellenden Flutwelle. Kann vielleicht für andere Regionen lehrreich sein..

https://www.spiegel.de/panorama/flut...6-46debf98f432

Der Bürgermeister von Trier hatte beim Lanz schon erzählt, dass er fortlaufend mit Kollegen anderer Gemeinden flussaufwärts sämtlicher Flüsse ständig telefonierte um Pegel abzufragen. So wusste er direkt welcher Bach gefährlich ist, und welche Flüsse diesmal unproblematisch waren. So konnte er sich voll auf den betroffenen Stadtteil konzentrieren und dort alle Leute warnen und retten. Kluger Mann.

Hafu 02.09.2021 14:49

New York gehört ja im Prinzip auch zum Westen (will jetzt gerade keinen neuen Thread eröffnen).
Vielleicht sollten wir diesen Thread auch zum allgemeinen "Klimafolgen"-Thread umbenennen, denn Katastrophen wie aktuell in New York werden wir in der nächsten Zeit noch oft erleben müssen.

Aktuell läuft meine Twitter-Timeline voll mit dramatischen Bildern aus New York, wo der gesamte U-Bahnverkehr um Erliegen gekommen ist, selbst Linienbusse vollaufen und es auch immer mehr Bilder von überfluteten Souterrain-wohnungen gibt.

https://twitter.com/luckytran/status...59764419637250


Stefan 11.03.2022 09:15

Die grösste Sorge von Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (währen der Flutkatastrophe Umweltministerin in Rheinland-Pfalz) schien ihr Ruf gewesen zu sein. In einem Chat schrieb sie:
»Das Blame Game könnte sofort losgehen, wir brauchen ein Wording, dass wir rechtzeitig gewarnt haben, wir alle Daten immer transparent gemacht haben, ich im Kabinett gewarnt habe, was ohne unsere Präventionsmaßnahmen und Vorsorgemaßnahmen alles noch schlimmer geworden wäre etc.« (aus der FAZ).

Das von Anne Spiegel gewünschte "Wording" scheint aber keinen Bezug zur Realität zu haben:
SPON:Die Pressestelle des Ministeriums habe am Nachmittag des 14. Juli eine Mitteilung verschickt, in der es fälschlicherweise hieß, es drohe »kein Extremhochwasser«. Rund eine Stunde später soll der zuständige Staatssekretär die Mitteilung laut »FAZ« als »überholt« bezeichnet und von einem Extremereignis geschrieben haben. Eine Warnung wurde dem Bericht zufolge danach jedoch nicht verschickt.

SWR.de: Ex-Umweltministerin im Flut-Untersuchungsausschuss
SMS-Protokolle belasten Anne Spiegel vor Zeugenaussage


Frei zugänglicher FAZ-Artikel: Ahrtal-Katastrophe : „Bitte noch gendern, ansonsten Freigabe“

Artikel hinter der FAZ-Paywall: Naturkatastrophen : Keiner will die Verantwortung gehabt haben

El Stupido 11.03.2022 09:20

Ja, absolut heftig.
Hier in RLP wurde Mitte der Woche berichtet, dass Ministerin Spiegel heute vor dem U-Ausschuss aussagen soll. Dahinter stehe wegen einer Covid-Infektion aber noch Fragezeichen.
Das Thema wird mit Sicherheit noch für Schlagzeilen sorgen.

El Stupido 11.04.2022 07:51

Der Druck auf Minsterin Spiegel steigt weiter:

https://www.tagesschau.de/inland/spi...erung-103.html

dr_big 11.04.2022 08:24

Klassische Situation, keine Zeit fürs Ministerium weil die Partei und der Wahlkampf wichtiger ist. Genau daran geht jede Demokratie kaputt.


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