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Stefan 13.08.2021 10:59

Zitat:

Zitat von Ulmerandy (Beitrag 1616863)
Kann man sich als Team 6 Jahre danach überhaupt noch freuen ?

Auf jeden Fall kann man sich über die entgangenen oder schlechter bezahlten Verträge ärgern.

Hafu 13.08.2021 12:00

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1616865)
Dafür hätte ich jetzt keine Blumen verteilt...
Bedeutet ja dann, dass es Jahre dauert bis ein Athlet der offensichtlich gedopt ist erwischt wird.

Ich habe die Blumen für die offene Kommunikation von van Riel verteilt.

Warum Polyanski nicht früher erwischt worden ist, sollte jedem der sich in den vergangenen Jahren mal mit Doping beschäftigt hat, klar sein: Zuständig für die Auswertung der Trainingskontrollen russischer Sportler war bis 2015 das seit Jahrzehnten korrupte Labor in Moskau. Dieses hatte 2016 seine Akreditierung entzogen bekommen, nachdem der langjährige Leiter Rotschenkow als Kronzeuge ausgepackt hatte, wie dort jahrelang Dopingproben manipuliert und positive Ergebnisse unter den Tisch gekehrt wurden.
Die Trainingskontrollen der unter neutraler Flagge antretenden russischen Athleten mussten nun von anderen Labors analysiert werden, was offensichtlich das Risiko, weiterhin mit Doping durchzukommen für betrügerische Athleten massiv erhöht.

Wie schon ein paar mal geschrieben: ich freue mich über jeden erwischten Doper, weil mit einem öffentlich bekannt gewordenen positiven Test stets zwei Funktionen erfüllt werden:
1. Ein Doper, der (mindestens für ein paar Jahre) aus dem Verkehr gezogen wird, was alleine schon den Sport sauberer macht
2. Nicht minder wichtig: Abschreckungsfunktion für andere, moralisch wenig gestigte Athleten und den Nachwuchs, die durch den Dopingfall daran erinnert werden, wie riskant Doping ist und dass es sich auf lange Sicht nicht lohnt.

chrishelmi 13.08.2021 12:53

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1615744)
Das sind schon ein paar Fakten mehr als nur Gerüchte, die schon seit Tagen um den Überraschungs-Doopel-Olympiasieger über 100m und 4x100m aus Italien wabern:

Sein persönlicher Ernährungsexperte ist verwickelt in eine Dopingaffäre um die illegale Weitergabe von Steroiden.

Marcell Jacobs war der einzige Teilnehmer im 100m-Finale der nicht dem Trainingskontrollsystem der AIU unterlag, weil er vor den Spielen nicht dem erweiterten Favoritenkreis zugerechnet wurde

Mann kann das jetzt als Indiz hernehmen, wie verdorben der Leistungssport in der Spitze ist. Man kann es aber auch als Indiz ansehen, dass das System der Trainingskontrollen weitaus besser ist als sein Ruf und bei den Athleten, die ihm engmaschig unterliegen, eine Wirkung (in Bezug auf sauberen Sport und realistische (=langsamere) sportliche Leistung) entfaltet.

Bei den Leistungen der Italiener bei den Sprintbewerben musste ich instinktiv an die Griechen vor fünfzehn ? Jahren denken, die plötzlich auch abartig schnell laufen konnten.....

NBer 13.08.2021 13:05

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1616867)
Auf jeden Fall kann man sich über die entgangenen oder schlechter bezahlten Verträge ärgern.

Wenns nur das ist. In D hängt eventuell der Kaderstatus dran, der wiederum entscheidet ob man überhaupt weitermacht oder nicht, unter welchen (Förderungs)Bedingungen ich meinen Sport betreiben kann. Und da gehts nicht nur um Medaillengewinnen, sogar Platz 4 -8 interssiert da noch.

Roini 13.08.2021 13:38

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1616880)
Ich habe die Blumen für die offene Kommunikation von van Riel verteilt.

Genau darum ging es mir ja auch.
Wieso geht van Riel erst jetzt damit an die Öffentlichkeit wenn es doch laut seiner Aussage offensichtlich war, dass der Athlet jahrelang gedopt hat?

Thomas W. 13.08.2021 13:48

Die fehlenden Beweise sind bei der Größe der Behauptung sicher ein Ausschlusskriterium.
. Sicher ein Dilemma bei der oft sehr starken Offensichtlichkeit .

opirat 14.08.2021 01:07

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1616852)
Russen und russische Staffeln waren bei Olympia gar nicht am Start. Speziell überprüfte russische Athleten außerhalb des russischen Systems durften unter neutraler Flagge starten.

Das stimmt so nicht! Diese Einschränkung (speziell überprüft und außerhalb des russ. Systems) galt nämlich nur für die LA.
Ansonsten haben die Russen (als ROC) in kompletter Mannschaftsstärke mit 336 Sportlern teilgenommen.
https://tokio.sportschau.de/tokio202...ympia9046.html

Andreundseinkombi 01.09.2021 21:51

Ganz schön was los bei den Russen: Russian triathletes involved in doping violations since August 10. World Triathlon has suspended four Russian athletes for anti-doping rule violations this month

Klugschnacker 01.09.2021 22:04

Wikipedia:
Alexander Alexandrowitsch Brjuchankow (* 12. April 1987 in Andropow) ist ein russischer Triathlet, nationaler Triathlon-Meister des Jahres 2011, Mitglied der Nationalmannschaft und dreifacher Olympia-Starter (2008, 2012, 2016).

Globe84 04.09.2021 17:05

"lustiges" Urteil im Doping-Fall um Shelby Houlihan

https://www.sueddeutsche.de/sport/le...rito-1.5399088

"Nur möglich bei nicht kastriertem Eber mit Hodenhochstand"

Michael Skjoldborg 07.09.2021 15:57

Bei La Marmotte geht's hoch her.
Zitat von Google übersetzt:
"Überraschung bei der Ankunft der Marmotte Granfondo Alpes an diesem Samstag, 4. September: Der Sieger Raphaël Addy verschwindet, sobald die Ziellinie überquert wird und erscheint nicht auf dem Podium eines der prestigeträchtigsten Radsport-Events im Kalender. Er entging auch der Dopingkontrolle der französischen Anti-Doping-Agentur."

marse 08.09.2021 07:18

Zur weiteren Einordnung seine Erklärung/Ausrede von Strava - er hätte sich mehrmals übergeben müssen und sei deshalb schnell nach Bourg d’Oisans zurückgekehrt:
Merci pour vos messages.
Pour remettre les choses dans leur contexte avant que ça parte dans tout les sens ����*♂️
J’ai été malade dans le final de l alpe, des maux d estomac à vomir, je passe la ligne, parles quelques mots au speaker et repars vomir un bout plus loin. Sans voir personne (ni chaperon comme on le prétend).
Je décide à contre coeur de redescendre à Bourg d Oisan. Arrivé en bas on m’appelle pour me dire qu’il y a contrôle...
Du coup je ne me suis effectivement pas présenté à ce contrôle, mais je vais aller faire une prise de sang le plus rapidement possible pour faire taire les commérages.

Gnädig, dass er schnellstmöglich eine Blutprobe nachreichen wird ;-)

Alles sehr kurios und traurig

Helmut S 23.09.2021 20:14

Den Björn Thurau ham‘s für knapp 10 Jahre g‘sperrt. Wegen allem Möglichen. Oh Mei.

Stefan 23.09.2021 20:22

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1625010)
... Wegen allem Möglichen...

Wenn man sich die Verstösse bei der NADA durchliest, dann wurde im Strafmass wohl nicht zu hoch gegriffen:
"...Es handelt sich um Verstöße gegen Artikel 2.2 BDR-ADC (Gebrauch oder versuchter Gebrauch verbotener Substanzen und verbotener Methoden), Artikel 2.6 (Besitz verbotener Substanzen oder verbotener Methoden), Artikel 2.7 (Inverkehrbringen oder der Versuch des Inverkehrbringens verbotener Substanzen oder verbotener Methoden) und Artikel 2.8 (Verabreichung oder der Versuch der Verabreichung jeglicher verbotenen Substanzen oder verbotener Methoden) unter anderem durch den Erwerb, Vertrieb und Gebrauch von Dopingmitteln (namentlich TB-500, Substanzklasse 2.3. Wachstumsfaktoren und Wachstumsfaktor-Modulatoren; AICAR, Substanzklasse 4.4. Stoffwechsel-Modulatoren; Substanzklassen gemäß WADA-Verbotsliste) zu Dopingzwecken im (Rad-)Sport...."
https://www.nada.de/nada/aktuelles/n...onate-gesperrt

phonofreund 24.09.2021 07:29

Thurau hat mich bei einem gemeinsamen Training 2015 dermassen abgehängt, daß da schon klar war: Der ist gedopt! :Lachanfall:
Als er noch bei Bora war, sind wir öfter mal gefahren. Der ist ein ganz umgänglicher Typ gewesen.

MartinN 21.10.2021 17:36

www.triaguide.com - igor-polyanskiy-wegen-epo-dopings-gesperrt

Als 43. bei den Olympischen Spielen hätte er nach dem Olympischen Gedanken das EPO auch einfach weglassen können.

leiti 14.12.2021 19:30

Wintertriathlon!
Österreich!

https://www.trinews.at/doping-winter...nada-gesperrt/

bergflohtri 17.12.2021 15:32

- und hier weiterführende Informationen aus Sicht der ötrv
https://www.triathlon-austria.at/de/...r-strafe-nicht

wolfi 07.02.2022 16:17

wenigstens bleibt Österreich irgendwo gut vertreten ;(

https://www.nada.at/de/boxnewsshow31...jahre-gesperrt

aber für einen Job als Dienstleister reichts https://www.tristyle.at/author/elisabeth-niedereder/

DocTom 08.02.2022 09:31

Zitat:

Zitat von wolfi (Beitrag 1645061)
wenigstens bleibt Österreich irgendwo gut vertreten ;(
...
aber für einen Job als Dienstleister reichts https://www.tristyle.at/author/elisabeth-niedereder/

Boah, in der at Liste sind aber auch einige Triathleten und Radsportler vertreten...
https://www.nada.at/de/recht/suspendierungen-sperren

Und Sportlerberatung, naja, besser solche Erfahrungen als keine Erfahrungen.:Blumen:

Und warum gibt es bei der Nada.de eigentlich keine "Liste gesperrter Athleten" so einfach zu finden wie auf nada.at?
Und selbst die gesperrte Betreuer Liste wird nicht auf der nada.de Seite geführt, sondern bei
https://www.wada-ama.org/en/resource...sociation-list
Datenschutzgründe?:Blumen:

:Gruebeln:

Stefan 08.02.2022 09:33

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1645109)
Und warum gibt es bei der Nada.de eigentlich keine "Liste gesperrter Athleten" so einfach zu finden wie auf nada.at?

Zu dem Thema gibt es lange Diskussionen im Internet.
Die offizielle Begründung ist wohl: Datenschutz.

DocTom 08.02.2022 09:36

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1645110)
Zu dem Thema gibt es lange Diskussionen im Internet.
Die offizielle Begründung ist wohl: Datenschutz.

:Danke: habs mir fast gedacht. :-((

TobiBi 10.02.2022 07:22

ROC:

https://www.sportschau.de/olympia/ei...oping-100.html

ricofino 10.02.2022 08:17

Zitat:

Zitat von TobiBi (Beitrag 1645334)

Wieso sollte sich auch bei den Russen was ändern. Da fehlt doch grundsätzlich die Einsicht was verbotenes zu tun.

TobiBi 10.02.2022 10:24

Auch die Wintersportnation Iran setzt Dopingmittel ein - bzw. einer ihrer Sportler.

https://www.msn.com/de-de/sport/wint...edgdhp&pc=U531

Matthias75 11.02.2022 09:51

Zitat:

Zitat von ricofino (Beitrag 1645337)
Wieso sollte sich auch bei den Russen was ändern. Da fehlt doch grundsätzlich die Einsicht was verbotenes zu tun.

Mit einer schnellen Entscheidung ist in dem Fall wohl nicht zu rechnen.

Die positive Dopingprobe stammt von einem Wettkampf in St. Petersburg am 25. Dezember 2021. Das Ergebnis lag erst am 8. Februar, einen Tag nach dem olympischen Wettkampf vor. Die RUSADA hat nach einer Anhörung am 9. Februar entschieden, die Athletin nicht zu suspendieren bzw. die Suspendierung abzuheben. Die Entscheidung will das IOC vom CAS überprüfen lassen. Die Sachlage soll vor dem olympischen Einzelwettkampf der Frauen am 15. Februar geklärt werden.

Andererseits ist wohl de B-Probe noch nicht geöffnet.

Meine Vermutung/Befürchtung: Man wird sie starten lassen und die Sache klärt sich, wenn überhaupt, erst im Nachhinein. Ich glaube nicht an eine abschließende Klärung in den nächsten 3-4 Tagen.

M.

Hafu 11.02.2022 12:04

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1645513)
Mit einer schnellen Entscheidung ist in dem Fall wohl nicht zu rechnen.
...

Warum die Analyse einer Dopingprobe vom 25.Dezember 7 Wochen dauert wirft alleine schon Fragen auf.

Die Proben von Olympia selbst werden innerhalb von maximal drei Tagen komplett analysiert und länger benötigt kein modernes Labor für seine Analytik. Bei Proben außerhalb von derartigen Großereignissen kommt halt noch der Zeitaufwand für den Transport der entnommenen Probe ins Labor hinzu.

Und dass die RUSADA nach eindeutig positiver Probe selbst darüber entscheiden darf, ob ein russischer Athlet bei Olympia gesperrt wird und nicht bespielsweise die WADA, die keinem nationalen Interessenkonflikt unterliegt, ist auch ein klarer Webfehler im Antidopingsystem.

Siebenschwein 11.02.2022 13:55

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1645532)
...

Und dass die RUSADA nach eindeutig positiver Probe selbst darüber entscheiden darf, ob ein russischer Athlet bei Olympia gesperrt wird und nicht bespielsweise die WADA, die keinem nationalen Interessenkonflikt unterliegt, ist auch ein klarer Webfehler im Antidopingsystem.

AFAIK, sind derzeit bloss diejenigen Russen startberechtigt, die in einem von der RusADA unabhängigen Testprogramm sind. Dass dann ausgerechnet eine an den russischen Meisterschaften von der RusADA genommene Probe positiv ist, ist sicher als Betriebsunfall zu werten. Wenn da die B-Probe nicht negativ ist, werden sicher einige Köpfe rollen...
Mir tut das kleine Mädchen leid, das da in die Frontlinie einer Debatte gerät, ohne selbst verantwortlich zu sein. Ich hoffe, sie finden die verantwortlichen Betreuer und sperren sie lebenslänglich. Denn Minderjährige zu dopen ist nicht nur kriminell, sondern auch moralisch unter aller Sau.

Koschier_Marco 11.02.2022 18:43

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1645532)
Warum die Analyse einer Dopingprobe vom 25.Dezember 7 Wochen dauert wirft alleine schon Fragen auf.

Die Proben von Olympia selbst werden innerhalb von maximal drei Tagen komplett analysiert und länger benötigt kein modernes Labor für seine Analytik. Bei Proben außerhalb von derartigen Großereignissen kommt halt noch der Zeitaufwand für den Transport der entnommenen Probe ins Labor hinzu.

Und dass die RUSADA nach eindeutig positiver Probe selbst darüber entscheiden darf, ob ein russischer Athlet bei Olympia gesperrt wird und nicht bespielsweise die WADA, die keinem nationalen Interessenkonflikt unterliegt, ist auch ein klarer Webfehler im Antidopingsystem.

Schaue gerade Nachrichten die Russen wundern sich auch warum die Auswertung solange dauert und warum das dann ausgerechnet am Tag nach dem Gruppensieg der Russen veröffentlicht wird. Ihre Trainerin ist bekannt für ihr strenges Regime, sollte sofort gesperrt werden

Duafüxin 11.02.2022 18:56

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1645574)
Schaue gerade Nachrichten die Russen wundern sich auch warum die Auswertung solange dauert und warum das dann ausgerechnet am Tag nach dem Gruppensieg der Russen veröffentlicht wird. Ihre Trainerin ist bekannt für ihr strenges Regime, sollte sofort gesperrt werden

Auf ARD gabs vorhin einen interessanten Bericht. Es sind keine Unbekannten in den Fall verwickelt. Den Namen des Herren habe ich vergessen, der auch bei dem Mädels vom Eiskunstlauf im Hintergrund mitwirkt. Auf jeden Fall hat er eine lange Historie, war selbst auch schon 4 Jahre gesperrt.

Und die Niederländer sollen den Eismeister bestochen haben, aber das gehört in den anderen Thread …

NBer 11.02.2022 19:02

Zitat:

Zitat von ricofino (Beitrag 1645337)
Wieso sollte sich auch bei den Russen was ändern. Da fehlt doch grundsätzlich die Einsicht was verbotenes zu tun.

Der positive Test wurde bestätigt ( https://www.br.de/nachrichten/sport/...aetigt,Sx6rLNl ). Jetzt entscheidet der CAS, wie es weitergeht. Wenn sie eine positiv getestete Athletin statten lassen, können sie mit den Dopingproben auch aufhören.

tuben 11.02.2022 19:28

Zitat:

Zitat von ricofino (Beitrag 1645337)
Wieso sollte sich auch bei den Russen was ändern. Da fehlt doch grundsätzlich die Einsicht was verbotenes zu tun.

Solch eine Einsicht scheint grundsätzlich beim Einsatz "leistungsfördender Mittel" zu fehlen, das dürfte keine Besonderheit einer Nation zu sein, das gehört wohl eher zur allgemeinen Einstellung in diesem Geschäft.

Siebenschwein 11.02.2022 19:34

Zitat:

Zitat von tuben (Beitrag 1645581)
Solch eine Einsicht scheint grundsätzlich beim Einsatz "leistungsfördender Mittel" zu fehlen, das dürfte keine Besonderheit einer Nation zu sein, das gehört wohl eher zur allgemeinen Einstellung in diesem Geschäft.

Doch, diese Einsicht ist schon da. Die Frage ist nur, welche Konsequenz man draus zieht: nicht dopen oder nicht erwischen lassen. Leider oft Letzteres.

TobiBi 14.02.2022 07:59

Das Mädel darf jetzt doch mitmachen:

https://www.kicker.de/trotz-dopingfa...890083/artikel

Einer der Gründe: "für die Entscheidung nannte der Cas das Alter der 15-Jährigen, die als Minderjährige eine "geschützte Person" unter dem Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) sei. "

Die Begründung finde ich ziemlich pervers, das öffnet doch Tür und Tor, dass man Minderjährige vollpumpen kann mit was man will, wenn der Dopingtest positiv ist, passiert ja eh nix. Das ist alles, aber nur kein Schutz. Ein Mittel, welches sich aufs Herz auswirkt ist sicherlich nicht förderlich für die Gesundheit der Athletin.

:Kotz: :Kotz: :Kotz:

Oscar0508 14.02.2022 08:11

Einfach TV abschalten und nicht mehr gucken.... traurig, traurig. Warum 15 Jährige überhaupt mit nach Olympia "müssen" versteh ich eh nicht.

Matthias75 14.02.2022 08:21

Zitat:

Zitat von TobiBi (Beitrag 1645862)
Das Mädel darf jetzt doch mitmachen:

https://www.kicker.de/trotz-dopingfa...890083/artikel

Einer der Gründe: "für die Entscheidung nannte der Cas das Alter der 15-Jährigen, die als Minderjährige eine "geschützte Person" unter dem Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) sei. "

Die Begründung finde ich ziemlich pervers, das öffnet doch Tür und Tor, dass man Minderjährige vollpumpen kann mit was man will, wenn der Dopingtest positiv ist, passiert ja eh nix. Das ist alles, aber nur kein Schutz. Ein Mittel, welches sich aufs Herz auswirkt ist sicherlich nicht förderlich für die Gesundheit der Athletin.

:Kotz: :Kotz: :Kotz:

Nach der Urteilsbegründung würde eine Sperre der Athletin irreparablen Schaden zufügen. Zudem wurde ihr durch die Verzögerung in der Auswertung/Weiterleitung der Probe, die sie nicht zu verantworten hat, die Möglichkeit genommen, "bestimmte gesetzliche Anforderungen zu erfüllen".

Konsequent wäre es aus meiner Sicht, nicht die Sportlerin zu sperren, sondern den gesamten Verband, der dahinter steht und die Verzögerung zu verantworten hat.

M.

Hafu 14.02.2022 08:31

Zitat:

Zitat von TobiBi (Beitrag 1645862)
...
Die Begründung finde ich ziemlich pervers, das öffnet doch Tür und Tor, dass man Minderjährige vollpumpen kann mit was man will, wenn der Dopingtest positiv ist, ...

Ich kann die Begründung sehr gut nachvollziehen, gerade in diesem speziellen Fall.

Es ging beim Urteil des CAS nicht darum, ob das Doping bei Waljeva bestraft wird oder nicht, sondern nur darum, ob sie jetzt bei Olympia mitmachen darf oder nicht.

Wenn es Am Ende aller Ermittljungen im Dopingfall einen Freispruch geben sollte, dann wäre das in der Tat eine Katastrophe und ein ganz mieses Signal für alle saubern Athleten. Aber das halte ich für undenkbar.

Dass eine 15-jährige, die selbst nicht strafmündig ist, im konkreten Fall nicht die Hauptschuldige in diesem Dopingfall ist, sondern dass hier ganz klar das unmittelbare Umfeld der Sportlerin, in dem genügend erwachsene und strafmündige Personen enthalten sind, versagt hat, halte ich für absolut plausibel.

Hafu 14.02.2022 08:40

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1645871)
...
Konsequent wäre es aus meiner Sicht, nicht die Sportlerin zu sperren, sondern den gesamten Verband, der dahinter steht und die Verzögerung zu verantworten hat.

M.

Hajo Seppelt hat mittlerweile in einem seiner Beiträge ein paar Zusatzinfos nachgereicht, die die Komplexität des Falles beleuchten: die Probe von Valieva wurde nicht in Russland analysiert (wegen der noch nicht erteilten Vollakreditierung des russischen Labors) sondern in einem WADA-Labor in Kopenhagen. Und die Probe war voll anonymisiert, so dass dem dortigen Labor wohl die zeitliche Brisanz bei der Analyse in Anbetracht der unmittelbar bevorstehenden Winterspiele für Walieva nicht bewusst war, so dass keine entsprechende Priorisierung bei der Analyse vorgenommen wurde.

Natürlich muss man daraus für die Zukunft Lehren ziehen und trotz Anonymisierung Sorge tragen, dass Proben von Sportlern, bei denen Großereignisse bevorstehen schneller analysiert werden als solche Proben von Sportlern bei denen der zeitliche Druck nicht so groß ist.

ricofino 14.02.2022 10:47

Ich mutmaße mal, dass die "Betreuer" dem Mädel nicht erst vor den nationalen Meisterschaften im Dezember dieses Mittel gaben, sondern schon längere Zeit. In dem Fall frage ich mich wie oft denn Proben, vor allem bei Russischen Athleten im Jahr genommen werden?!

Wie auch immer, dem armen Ding tun sie kein Gefallen.
Nach Ausführungen von H. Seppelt und dem Xy Weiss ist es ja nicht nur das Dopen, sondern die Trainingsmethoden generell bei der Trainierin und ihrem Stab, die mehr an Folter erinnern als an Training.
Traurig, einfach nur traurig, es ist ja nicht nur Walijeva die kaputt geht, anscheinend sind vor ihr schon einige andere Mädchen zerbrochen (worden).

Matthias75 14.02.2022 16:07

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1645874)
Hajo Seppelt hat mittlerweile in einem seiner Beiträge ein paar Zusatzinfos nachgereicht, die die Komplexität des Falles beleuchten: die Probe von Valieva wurde nicht in Russland analysiert (wegen der noch nicht erteilten Vollakreditierung des russischen Labors) sondern in einem WADA-Labor in Kopenhagen. Und die Probe war voll anonymisiert, so dass dem dortigen Labor wohl die zeitliche Brisanz bei der Analyse in Anbetracht der unmittelbar bevorstehenden Winterspiele für Walieva nicht bewusst war, so dass keine entsprechende Priorisierung bei der Analyse vorgenommen wurde.

Natürlich muss man daraus für die Zukunft Lehren ziehen und trotz Anonymisierung Sorge tragen, dass Proben von Sportlern, bei denen Großereignisse bevorstehen schneller analysiert werden als solche Proben von Sportlern bei denen der zeitliche Druck nicht so groß ist.

Ja, durchaus nachvollziehbar. Eine vorsorgliche Sperre, die sich im Nachhinein als falsch herausstellt, kann nicht nachträglich korrigiert bzw. wiedergutgemacht werden. Eine nachträgliche Sperre ist immer noch möglich, auch wenn das natürlich nicht besonders schön für alle Beteiligten ist.

Die Fehler sind im Vorfeld gemacht worden. Hier sollte allerdings genau hingeschaut werden, ob und wer dafür verantwortlich ist. Mir fällt es ehrlich gesagt schwer, an einen Zufall oder ein Versehen zu glauben.

Das IOC hat mittlerweile verkündet, dass es keine Siegerehrung geben wird, falls sie unter den ersten drei landet. Sehr schade für alle Beteiligten.

M.


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