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:Peitsche: |
Mir scheint es ist Konsens, dass Wasserstoff Energieträger der Zukunft ist bzw wird. Im nah- und Mittelstreckenverkehr oder meinethalbem anders gesagt im individual„leichtverkehr“ sehe ich die Stromer aber schon berechtigt.
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Wobei wir generell einfach von dem üppigen, aktuellen Zustand des Individualverkehrs per PKW weg müssen und davon, dasses in jeder Familie zwei Autos und mehr gibt. Das verträgt der Planet zunehmend einfach immer weniger. Weniger wegem Schadstoffausstoss, sondern eher wegen der Ressourcen bei der Herstellung. Dass die Automobilhersteller sich dieser Erkenntnis verschliessen und auch ihre Ausrichtung dabei, also obs Verbrennungsmotoren werden, wasserstoff- oder batteriebefeuerte Kisten, vollkommen egal ist, ist halt so n Punkt. Da zieht auch der stete Hinweis, ach wieviele Arbeitsplätze doch da dran hingen, nicht. Wenn der Globus die Menschheit eliminiert, weil er n paar Milliarden Jahre längeren Atem hat als wir paar dummen Wichte, sind die paar Arbeitsplätze auch egal. |
Ich bleibe bei meiner Prognose :
Die Bennstoffzelle wird sich bei Bussen und LKWs durchsetzen. Frankfurt will beide Varianten im Busverkehr einsetzen. https://www.fr.de/frankfurt/brennsto...-90074323.html Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit bis auch der Tankstellennetz ausgebaut wird. :Huhu: |
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Also langsam: Stadtbusse brauchen kein TankstellenNETZ, sondern eine einzige Zapfsäule im zentralen Depot. Das ist also die einfach zu implementierende Variante. Das Ziel ist nur, lokal emissionsfrei unterwegs zu sein. Wenn ich die Investkosten für die Oberleitungen eines O-Bus-Netzes gegen die Wasserstofftankstelle und den Aufpreis für die Brennstoffzellenbusse rechne, mag es gehen. Denn wenn ich TOC (total cost of ownership) anschaue, kann die Brennstoffzelle trotz horrend höherer Kosten im Betrieb wegen geringer Investkosten eventuell Sinn ergeben. ABER: Energetisch ist die Brennstoffzelle, mit Verlaub, weiterhin kompletter Unfug. Ich hoffe, mit angehängter Grafik können wir diese Diskussion endgültig begraben. UND kommt mir nicht mit Verbesserungen der Technik in der Zukunft. Die Wirkungsgrade der Umwandlung sind thermdynamisch limitert (Stichwort freie Enthalpie...). Da stinkt auch die beste Elektrolysezelle nicht dagegen an. Und auch die Kompression von Wasserstoff kostet Effizienz, und auch die Brennstoffzelle hat die gleiche Limitierung wie die Elektrolyse. Ich habe fertig. |
Du darfst den Artikel ruhig lesen.:Blumen:
Frankfurt ist ja meine Heimatstadt und es werden Buslinien durch Elektro-Busse und durch Wasserstoff-Busse ausgetauscht. Es ist schwierig mit Dir über dieses Thema zu diskutieren, weil Du nicht die Signalwirkung erkennen möchtest. Nochmal: Die komische Oberleitung auf der A5 für LKW wird sich nicht durchsetzen. Du wirst auch LKWs nicht an die Steckdose bekommen. Sie haben ja so noch nicht mal genug Parkplätze. Wasserstofftankstellen sind hier einfach die logische Alternative. Und ich sage es nochmal. Asien ist da schon deutlich weiter, weil die Manager in unserer Autoindustrie überheblich sind und dachten, sie können mit dem Totschlagargument "Jobmotor" immer so weitermachen. :Huhu: |
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Stichwort Signalwirkung: Ich denke, gute Lösungen setzen sich ohne "Signalwirkung" durch. Ich habe auch nichts gegen Pilotprojekte, bei denen man emotionslos nach einer gewissen Zeit die Vor- und Nachteile anschauen kann. Was ich schade finde, ist, dass die Wasserstoff-Adepten (nein, nicht Deppen) die grottenschlechte Effizienz einfach mal so nonchalant ignorieren. Preisfrage: Wenn wir die CO2-Emissionen so schnell wie möglich reduzieren möchten, aber in absehbarer Zeit nur eine begrenzte Menge an erneuerbarem Strom zur Verfügung haben werden, was ist besser für´s Klima: - so viel wie möglich PKW-Kilometer durch mit Ökostrom betriebene BEVs abzudecken - den Ökostrom erst ineffizient in Wasserstoff umwandeln, um ihn dann mit geringerem Gesamtwirkungsgrad in Brennstoffzellenfahrzeugen einzusetzen? Ich weiss, ich bin nicht lieb zu Dir, aber die Aussage, dass die Effizienz bei erneuerbaren Energien ja egal sei, weil ja genügend Sonne und Wind vorhanden sind, ist wirtschaflticher und ökologischer Unfug. Wenn wir so schnell wie möglich CO2-frei werden wollen, müssen wir VOR ALLEM effizient mit den leider nur langsam steigenden Mengen an Ökostrom umgehen. Und genau das macht ein Brennstoffzellensystem nicht. Interessant wäre die Analyse, was ein fächendeckendes Netz an Wasserstofftankstellen, die entsprechende Elektrolyse-und Speicherkapazität und die Mehrkosten für Brennstoffzellen-LKW gegenüber flächendeckender Ausrüstung der BAB mit Oberleitungen kosten würde. Wer da Zahlen hat, bitte vorbringen. Mein Gefühl sagt, dass die Oberleitungsvariante plus eine kleine Batterie für die letzten Kilometer von der BAB zum Kunden insgesamt noch billiger kommt als das Wasserstoffsystem. Aber da wir hier schon viel zu viel über Gefühle und Glauben reden, wären belastbare Zahlen interessant. |
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Vielleicht kommt statt der grünen Wasserstoff-Mobilität die weisse Wasserstoff-Energie?
Bin gespannt, ob das eine einmalige Sache ist, oder nur der Anfang von etwas größerem? Klingt erst mal nicht schlecht: bohren, fördern, einsetzen - das dürfte ein deutlicher Wirkungsgrad-Schub sein. |
Hosianna! Die Welt ist gerettet.
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Nennt sich Eisenbahn, würde so einige Transportprobleme lösen, kommt aber halt hinten und vorne nicht ausm Quark. Und zwar so hartnäckig nicht, dasse deren System nu auf der Autobahn kopieren wollen. Da fällt einem eigentlich nix mehr dazu ein...:Maso: |
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Unsere Grünen Freunde sind tief in ihrer Seele doch alle NIMBYs. Die BAB zu elektrifizieren ist vermutlich einfach schneller erledigt, weil der Fahrweg schon da ist. |
Mal ein neuer Versuch:
Bahn kündigt Probebetrieb mit Wasserstoffzug für 2024 an Bin gespannt was dabei rauskommt :) |
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Zwei-/viergleisig kann man nicht gelten lassen, das funktioniert in anderen Ländern ja auch, wenn man will. Bestes Beispiel Schweiz, als schlechtes Gegenbeispiel nehmen wir den Trans-Eurasia-Güterexpress von Chongqing nach Duisburg in 14 Tagen, davon 4 für die paar Kilometer innerhalb Deutschlands. Die Infrastruktur wäre im einen Fall vorhanden wie sie es im andern ist, also wozu ne Strasse durch Oberleitungen aufwerten statt die Präferenz auf den Güter- (und sonstigen) Verkehr auf der Schiene zu legen? Aber von mir aus kann die Autoindustrie gerne weiterhin versuchen, dem Klimawandel seine menschenfeindlichen Attitüden abzutrotzen, solange sie von den strassenlastigen Alternativen profitiert...:Lachanfall: |
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Erstens, s.o., müsst man erstmal Güter und Personen auf die Bahn bringen und zweitens dann könnt man durchaus weiterhin auf Stromversorgung durch ne Oberleitung setzen statt auf verlustträchtige Speicherung und Umwandlung. Die paar nichtelektrifizierten Strecken reissen sicherlich nicht das grosse Loch in die Umweltbilanz. |
Ich versuche mich rein aus Interesse auch etwas in das Thema zu denken. Bin da aber noch recht am Anfang. Laut aktuellem Stand der Technik sind für mich die großen Vorteile von Wasserstoffmobilität gegenüber reiner Elektromobilität:
- "Tanken" ist schnell erledigt, vergleichbar mit aktuellen Benzin- oder Dieselfahrzeugen. Also keine lange Lade- und somit Wartezeiten. - Der Wasserstoff ist praktischer speicherbar. Damit meine ich, dass ich in einen vergleichbar kleinen Tank viel "Energie" bekomme. Beim Strom hört man ja immer von den übertrieben großen Batterien die nötig sind um die benötigte Energie zu speichern. - Der Wasserstoff ist leichter transportierbar. Theoretisch könnte ich irgendwo auf der Welt Wasserstoff mit regenerativen Energien erzeugen und via Pipeline, Schiff, LKW, usw. zum Endverbraucher transportieren. Sehe ich das so richtig, oder habe ich irgendwo einen Denk- oder Verständnisfehler? Gruß Schubbi |
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Wenn ich den Artikel richtig im Kopf habe wird auch nicht ausschließlich Wasserstoff getestet werden, sondern eben auch eine Akku-Variante. Ich denke dass aus solchen Versuchen tatsächlich interessante Erkenntnisse gewonnen werden können :) Edit: Mir persönlich gefallen nur die Zeiträume nicht: ein H2-Zug-Test in 2024, welcher dann wohl frühestens weitere zwei bis drei Jahre später ausgewertet und bewertet werden kann. Und dann der Plan, bis in 50 (!) Jahren klimaneutral zu fahren. Da wäre mir ein ambitionierterer Plan lieber, auch wenn der dann (zeitlich) scheitern sollte. |
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In Kalifornien ist die Wasserstoffmobilität dank extrem hoher Subventionen deutlich weiter als in Deutschland. Einen Mirai bekommt man dort inklusive des benötigten Wasserstoffes nahezu geschenkt. Und trotzdem kommt Wasserstoff dort bislang nicht aus der Nische raus. Zitat:
Transport via Pipeline ist wegen der erforderlichen hochdichten und druckfesten Pipeline mWn wirtschaftlich nicht sinnvoll. Strom selbst ließe sich weitaus besser über simple Hochspannungskabel transportieren und selbst da gibt es die bekannten Genehmigungs-Probleme mit langen Stromtrassen. Die jetzt erhoffte großtechnische Produktion von grünem Wasserstoff in politisch hochgradig instabilen Regionen Nordafrikas hatte man ja in Bezug auf die Solarstromproduktion im Desertec-Projekt vor 25 Jahren schonmal angedacht und dabei Zigmilliarden versenkt, ohne dass es jemals zu einer Realisierung des Projektes gekommen wäre. Bei Großmaschinenantrieben, evt. in der Schiffahrt, in der Stahl und Zementproduktion wird Wasserstoff sicher früher oder später eine bedeutende Rolle einnehmen. Auch im Flugverkehr wäre es denkbar, dass Brennstoffzellenantriebe möglicherweise sich (in ferner Zukunft) durchsetzen. In den genanten Bereichen glaube ich schon, dass das eine Technologie mit großem Potenzial ist, aber bei der individuellen Mobilität bezweifle ich das Potenzial von Brennstoffzellenantrieben angesichts der hier quälend langsamen technologischen Fortentwicklung m Vergleich zur batterieelektrischen Mobilität Man muss sich nur mal durchlesen, wie skeptisch alleine im E-Mobilitätsthread noch vor einem Jahr die allermeisten User bezüglich Tesla und E-Fahrzeugen allgemein noch waren. Gerade mal ein Jahr später, sind fast in ganz Europa sämtliche aktuelle batterieelektrischen Autos ausverkauft. Sogar technisch überholte Modelle wie der E-Golf werden deshalb derzeit noch weiterproduziert. Das Tempo der Weiterentwicklung batterieelektrischer Mobilität hängt derzeit alleine von den Produktionskapazitäten der Autohersteller ab. Bei der individuellen Wasserstoffmobilität hat sich dafür im gleichen Zeitraum praktisch nichts weiter entwickelt und es kamen glaube ich auch keine neuen Modelle auf den Markt. |
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Evtl. auch Biodiesel, könnte man sogar mit den vorhandenen Zügen fahren. |
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Die im Artikel angesprochenen Probleme würde ich allesamt als lösbar ansehen, so sich denn eine ausreichend hohe Nachfrage (und damit ein Wille zum entsprechenden Ausbau) ergibt. Beim eAuto ist das Tanken ja auch nicht allzu entspannt (außer über Nacht zu Hause) und dennoch können sich immer mehr Menschen damit arrangieren :Blumen: Gerade in einem so sonnenreichen Staat wie Kalifornien sollte doch tagsüber viel zu viel Strom anfallen, welcher dann zur H2-Gewinnung eingesetzt werden könnte? (wobei ich hier nicht die mehrfach geführte Grundsatzdiskussion über Umwandlungsverluste anstoßen möchte...) |
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Ist schon ein bisschen schäbig, solche Positionen gegen besseres Wissen zu vertreten. |
Noch ein Nachtrag:
Ich hatte derletzten einen Artikel gelesen, in dem eine Brennstoffzelle mit einem anderen Energieträger als Wasserstoff eingesetzt wurde. Den Artikel finde ich grade leider nicht, jedoch bringt Google als Treffer die Methanol-Brennstoffzelle. Falls sich jemand damit auskennt: immer her mit den Infos & Kritiken ;) |
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Methanol lässt sich wesenstlich leichter speichern und transportieren als Wasserstoff und man könnte damit v.a. bestehende infrastruktur wie Erdgastanks und Erdgaspipelines problemlos nutzen. Das klingt von der Theorie und den Möglichkeiten her schon sehr interessant. Wieviel bei dieser Technologie noch bis zur wirtschaftlichen großtechnischen Nutzung fehlt ist mir aber wie gesagt nicht bekannt. |
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Ich erinnere mich jedoch, dass vor 15 Jahren ein Riesenhype um die Einführung einer Brennstoffzelle am Laptop und Handy gemacht wurde und das ganze am Ende dann im Sand verlaufen ist.. Damals wurden austauschbare "Methanolkapseln" als Energielieferant angepriesen. Scheint also doch mit genug Schwierigkeiten behaftet zu sein. Oder aber die Technik musste mit günstigeren und ausreichenden Alternativen (in diesem Falle Akkus...) kämpfen |
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Denn eigentlich ist es egal, wie dieser angetrieben wird;- ihn einzudämmen, wäre der richtige Weg, das wird die Autoindustrie aber natürlich niemals so kolportieren und eine gesetzliche Vorlage dazu wird sie wirkungsvoll zu verhindern wissen. |
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:Huhu: |
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Und falls eine Mehrheit es tatsächlich wollen sollte – wärst Du tatsächlich bereit Dich diesbezüglich einzuschränken ? Oder gehörst Du zu denen, die eh schon so wenig fahren, dass noch weniger nicht geht ? In diesem Fall wäre dann zu klären, wer stattdessen anfangen soll, weniger zu fahren. |
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Hinsichtlich DMFC (Direkt-Methanol-Fuel-Cell) - das war mal ein kurzer Hype Ende der Neunziger. Das Problem damals war, dass sich der Elektrokatalysator aus der Anodenseite (MeOH) durch CO bzw. Formaldehyd selbst vergiftet hat. Inwieweit das Problem mittlerweile gelöst wurde, kann ich nicht sagen. Die Kinetik bzw. Leistung pro Memranfläche war deutlich schlechter als bei H2. Da das nur mit wässriger Merhanollösung funktioniert, gabs da auch noch ein paar Regelprobleme, da die immer „nachdosieren“ mussten. Aber sowas ist sicher das kleinste Problem. Generell kannst Du natürlich alles in einer Hochtemperaturbrenndtoffzelle verheizen. Aber für Fahrzeuge willst Du nicht warten, bis die auf 900 Grad aufgeheizt ist... Aber da energetisch relativ sinnlos, würde ich auf grossflächigen Einsatz von DMFC keinGeld verwetten. |
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Ohne auf die Raum-Zeit-Ausbeuten zu schauen fällt mir zuerst mal das Problem auf, wie man das Produkt H2 vom Feedstrom (Luft) abtrennt. Solange das nicht örtlich oder zeitlich getrennt werden kann, ist das erstmal ein ernsthaftes Problem. Aber Algen sind generell ein interessantes Konzept für EnergyCrops. Vielleicht nicht offensichtlich für H2, aber solange es klimaneutral ist, kann ich auch Biomasse verheizen. |
Na, da sieh mal Einer an. Die Diskussion wird langsam sachlicher und objektiver.
Zum Transport von H2: Es gibt weltweit jede Menge erfolgreiche Projekte, grün erzeugten Wasserstoff in die bestehenden Gasleitungen einzuspeisen. England ist da z.B. massiv dabei. Überhaupt gibt es in England jede Menge erfolgreicher Firmen, die ihr Geld rund um das Thema Wasserstoff verdienen und massive Auftragseingänge für die nächsten Jahre verzeichnen. Wasserstoffautos in Kalifornien: Klar, dass da noch nix vorangeht. Den potthässlichen Mirai der ersten Generation will keine Sau haben. Kann ich nur allzu gut nachvollziehen. Das dürfte sich mit der zweiten Generation wahrscheinlich recht schnell ändern. Wasserstoff in Flugzeugen gibt es schon länger. Die fliegen auch ohne Probleme. Nur in großen Langstreckenflugzeugen wird das nicht sooo schnell sinnvoll möglich sein und ist auch gar nicht notwendig.....obwohl Airbus es ja bis 2035 schaffen will. Die bessere und vor allem schon jetzt verfügbare Alternative sind SAFs (sustainable aviation fuels). Produziert unter anderem von Neste, Butamax, Quantafuel (Treibstoff aus Plastikabfällen), Velocys (Treibstoff aus Hausmüll), Gevo (Treibstoff aus Mais)....usw. usf... Den Namen Gevo sollte man sich schon mal im Hinterstübchen ablegen....man wird in den nächsten Jahren sehr viel von dieser Firma hören. Würde mich extrem wundern, wenn dem nicht so wäre.... Gevo produziert aus Mais über einen Prozess, der von der Nobelpreisträgerin für Chemie in 2018, Frances H. Arnold, mitentwickelt wurde, Isobutanol. Das Zeugs hat den Vorteil, dass man es einfach in Flugzeuge kippen kann, ohne was am Antrieb zu ändern. D.h. es ist nicht notwendig, die Flotten auszutauschen, was bei Flugzeugen unter Nachhaltigkeitsaspekten durchaus Sinn macht. Da werden wir uns einig sein ;-) Isobutanol wird aus der Zuckerkomponente von Mais gewonnen. Aus der Proteinkomponente fällt nebenbei pro Gallone Treibstoff jede Menge hochwertiges Proteinfutter für Tiere an. Ein weiteres Abfallprodukt des Prozesses ist Isoamylen, über dessen weitere industrielle Verwendung man kürzlich eine Kooperation mit Total eingegangen ist. Gevo hat im August auch einen Auftrag von Trafigura über die Lieferung von Treibstoff im Wert von 1,5 Milliarden USD erhalten. Demzufolge ist man aktuell dabei, mit Hilfe der Citigroup Geldgeber und Investoren zu finden, um 3 Produktionsanlagen im Wert von 700 Milllionen USD zu finanzieren. Diese benötigt man, um der Nachfrage Herr zu werden. Die Nachfrage nach Isobutanol ist gigantisch und wird in Anbetracht der Tatsache, dass unter anderem in USA ein Gesetz erlassen werden soll, dass die Flugbranche bis 2050 CO2-neutral sein soll, weiterhin stark steigen. Zero CO2 in der Luftfahrt wird erstmal nur mit SAFs möglich sein. Keine andere Chance. Und wenn die Flieger erstmal wieder in die Luft gehen nach Corona, wird die Nachfrage nach Isobutanol noch viel rapider steigen. D.h. da ist sehr viel im Gange. Charmant finde ich an dem Gevo Prozess, dass quasi jeder Furz aus dem Verfahren verwertet wird. Zudem ist jeglicher Kohlenstoff, den man durch die Verbrennung des Isobutanols im Triebwerk verheizt, vorher vom Mais der Atmosphäre entzogen worden. Ein perfekter Kreislauf. Sorry fürs Abschweifen. Aber ich verfasse am liebsten offtopic Beiträge :Cheese: PS: Joe Bidens angekündigtes 1,7 Billionen Klimapaket wird dem ganzen "Renewables" Sektor massiv auf die Sprünge helfen. Die Börse feiert schon ;-) |
Ja, Du kannst H2 problemlos ins Erdgas verschneiden. Aber nur bis zu einem bestimmten, relativ geringen Prozentsatz. Bin ich gerade zu faul , nachzuschlagen.
Das Problem ist, dass Erdgas genormt ist hinsichtlich Heizwert, Dichte etc. Du musst ja garantieren können, dass jeder Brenner noch mit dem Standard-Düsensatz funktioniert. Und da kannste nur in gewissen Grenzen Wasserstoff zumischen. Diffusionsverluste sind sicher auch höher mit H2, spielen bei geringer Beimischung aber keine Rolle. Du könntest natürlich den Erdgasstandard anpassen, so dass immer z.B. ca 10% drin sind. Dann musst Du aber alle Endgeräte umstellen mit neuen Düsen... das wird teuer. Aber machbar ist es. Ich denke, die grosse Nachfrage wird mittelfristig eher von der Industrie kommen, um Kohle als Reduktionsmittel zu ersetzen. Der Bedarf wird so hoch sein, dass da kein Angebotsüberschuss bestehen wird. Zum Kerosin: da gebe ich Dir 100%Recht- Biofuels sind dort sicher die naheliegende Zwischenlösung. Eventuell könnte man noch mit Kryo-H2 fliegen, da dort die Speicherdichte etwas höher ist. Aber biobasierten iBuOH ist sicher nicht schlecht-selbst wenn die C- Effizienz nur 90% beträgt ist die potentielle Emissionsminderung massiv. Man muss halt dauerhaft sanften Druck auf die Industrie ausüben und vor allem Planungssicherheit bieten- und nicht nach jedem Regierungswechsel die Ziele und Zeitschiene in Frage stellen. Dann wird das auch. |
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Und ein Hauptproblem beim Wasserstoff war ja zum einen der recht energieaufwendige Prozess von Herstellung bis Speicherung und auf der anderen Seite der Tankprozess. Das fällt bei Methanol mal direkt weg. Ebenso bei der Verwendung von Ethanol |
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Dummerweise habe ich von der Börse leider ziemlich genau 0,0 Ahnung ;) |
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Ethanol ist anders- das ist nicht so ein starkes Zellgift, das macht Dir die Hefe relativ einfach aus fast jedem Zucker. Leider ist der bei den tiefen Temperaturen in der PEM-Brennstoffzelle nicht reaktiv. Schlussendlich willst Du ja die elektrische erneuerbare Primärenergie von Wind/Sonne/Wasser irgendwie stofflich speichern. Und da bietet sich Wasserelektrolyse nun mal an. Aber Du kannst auch jeden anderen elektrochemischen Prozess fahren- am Ende ist ein Batteriespeicher auch nur Elektrochemie. |
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