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Schwarzfahrer 30.11.2018 15:23

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1422616)
Na dann!
Lasst uns weiter die Erde killen.

Sinnlos hier weiter zu schreiben.

Ist das Deine einzige Konsequenz daraus? Für mich sind die o.g. Zahlen nur eine Bestätigung, daß im Hinblick auf die globalen Veränderungen die lokalen Maßnahmen, erst recht die der Einzelnen, wie Arnes "feuchter Lappen beim brennenden Haus" sind. Das heißt nicht, daß diese Maßnahmen sinnlos sind, aber sie dürfen nicht überbewertet werden, und sie sollen auch nicht übertrieben ideologisiert werden. Vieles davon ist aber rational richtig, und sollte von allen, die davon überzeugt sind, auch vorgelebt werden - und es kann sehr wohl lokal positive Auswirkungen haben, auch wenn es global der Tropfen auf dem heißen Stein ist.

Der richtige Schluß daraus ist für mich, daß es nichts bringt, Schuldige zu suchen und bestrafen zu wollen, oder uns in Askese zu üben - dafür sollten wir uns mehr den Kopf zerbrechen, wie wir mit den veränderten Bedingungen zurechtkommen - und dafür den Erfindungsgeist und den technologischen Fortschritt aktiv einsetzen. Und vielleicht nicht immer gleich die ganze Welt retten wollen - dabei verhebt man sich schneller, als wenn man erst mal vor der eigenen Haustür kehrt.

Olli 30.11.2018 16:01

Wo ist denn in Deutschland die Grünepartei?
Früher haben sich noch Menschen an nen Baum gebunden oder haben die Straßen blockier, ein Auto freier Sonntag würde auch mal an das Bewustsein rütteln.
Aber die Grünen sind auch alle Dick geworden bekommen gutes Geld vom Steuerzahler.

OhneRad 30.11.2018 17:28

Zitat:

Zitat von Olli (Beitrag 1422634)
Wo ist denn in Deutschland die Grünepartei?
Früher haben sich noch Menschen an nen Baum gebunden oder haben die Straßen blockier, ein Auto freier Sonntag würde auch mal an das Bewustsein rütteln.
Aber die Grünen sind auch alle Dick geworden bekommen gutes Geld vom Steuerzahler.

Ach ja wo sind sie bloß, die Menschen die sich engagieren, die verzichten, die die Welt retten! Wo sind sie die Ehrenamtler, die die Gesellschaft dringend braucht, die Aktivisten, die Idealisten!
Gäbe es sie doch bloß noch! Dann könnten wir im Sessel "richtig so!" rufen, wenn Jutta Ditfurth den Stromkonzernboss auf dem 52-Zoll Fernseher zerlegt!

Trimichi 30.11.2018 18:00

Zitat:

Zitat von OhneRad (Beitrag 1422642)
Ach ja wo sind sie bloß, die Menschen die sich engagieren, die verzichten, die die Welt retten! Wo sind sie die Ehrenamtler, die die Gesellschaft dringend braucht, die Aktivisten, die Idealisten!
Gäbe es sie doch bloß noch! Dann könnten wir im Sessel "richtig so!" rufen, wenn Jutta Ditfurth den Stromkonzernboss auf dem 52-Zoll Fernseher zerlegt!

Eben! Die Jugend ist total verblödet und denkt mit dem Händi! Und die Kinder erst. Die müssen noch viel mehr leisten! Was das kostet, so eine Ausbildung mit allem drum und dran! Deswegen: ein Kind braucht einen Terminplan wie ein Manager!

schnodo 30.11.2018 18:04

Zitat:

Zitat von OhneRad (Beitrag 1422642)
...auf dem 52-Zoll Fernseher zerlegt!

52 Zoll? Das ist doch eine Schießscharte! Da erkennt man ja nix. ;)

ThomasG 30.11.2018 18:09

"Immer lustig und vergnügt bis der A... im Sarge liegt!"
https://www.youtube.com/watch?v=fGsGOFGBlgE

ThomasG 30.11.2018 19:48

Der Mensch neigt leider dazu zu einfache und zu stark verkürzte Botschaften zu verbreiten.
In den 1980ern hatte ich einen Sozialkundelehrer.
Der meinte öfter zu uns:
"Das Waldstreben ist gesichert!"
Er hat nicht erläutert, wie dieser Satz zu verstehen ist.
Wälder gibt es noch.
Es gibt halt wohl Baumarten, die ziemlich rasch wachsen und relativ unempfindlich sind gegenüber Luftschadstoffen.
Jede relativ fatalistische Prophezeiung, von der Menschen annehmen oder es so verkaufen, als hätte sie sich nicht bewahrheitet, wirkt sehr schädlich.
Sie wird als Mittel verwendet ähnliche Vorhersagen zu relativieren oder gar in`s Lächerliche zu ziehen.

Mauna Kea 30.11.2018 20:18

keine Ahnung, ob das schon da war, hab nicht alles gelesen:
https://www.fussabdruck.de/fussabdru...#/start/index/

qbz 30.11.2018 22:16

Die Sendung Makro in 3sat beschäftigte sich heute mit dem Klima. In allen Beiträgen wurde für DE der schnelle Kohleausstieg verlangt. U.a. interviewte die Moderatorin Prof. Edelhofer vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung. Er erklärt darin die CO2-Steuer als ein Steuerungsinstrument.
https://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=77505

Körbel 01.12.2018 00:21

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1422628)
Ist das Deine einzige Konsequenz daraus?

Mit Menschen zu diskutieren, die keine Lust darauf haben, etwas zu ändern?
Ja.

ThomasG 01.12.2018 07:19

Eine für so manchen Ausdauersportler recht einfache Maßnahme um einen Beitrag zu leisten für den Umweltschutz ist doch, sich darum zu bemühen einen großen Teil der Wege, die man sowieso zurücklegen muss (etwa die zur Arbeit und wieder zurück) in das Trainingsprogramm zu integrieren.
Wir verbrennen im Training häufig Luxuskalorien, wenn man so will.
Aud diese Art und Weise können wir es zumindest teilweise wieder gutmachen.
Ich bin jahrelang mit dem Rad zur Berufsschule gefahren und wieder heim.
Das waren 10 km jeweils.
Anschließend setzte ich das fort (während meines Studiums).
Da war aber der Weg länger nämlich einfach 15 km.
Die 15 km waren mir öfter zu lang.
Ich konnte nicht duschen.
Wenn es regnerisch war, war es oft kein so tolles Gefühl auf dem Hinweg.
Wer will schon mehr oder weniger durchnässt von Regen oder Schweiß oder auch beidem in der Schule oder am Arbeitsplatz ankommen, wenn er sich kaum frisch machen kann?
Es ging aber sehr oft ziemlich.
Es gibt ja durchaus Möglichkeiten diese negativen Begleiterscheinungen deutlich zu reduzieren oder gar dast ganz zu verhindern.
Heutzutage können viele duschen am Arbeitsplatz, was die Sache sehr viel einfacher macht.

Ich habe mal jemand kennengelernt, mit dem ich ein paar Jahre befreundet war, der hatte ein in meinen Augen ganz cooles Lebenskonzept.
Er ist Elektriker und konnte damals (in den späten 1980ern und frühen 1990ern) seine Wochenarbeitszeiten schon ganz gut an seine Vorlieben anpassen.
Den Winter über hat er oft Überstunden gemacht, die er dann im Sommer abfeierte und zwar oft in Form von wochenlangen Fahrradreisen.
Einmal hat er mir eine Postkarte von Norwegen geschickt.
Er hatte mir auch geschrieben, wieviele Kilometer er im Rahmen dieser Fahrt schon in den Beinen hatte.
Es waren ein paar Tausend von der Größenordnung her - ich meine 3500 km oder so.
Solche Aktionen finde ich sehr, sehr cool.
Das ist doch eine schöne alternative Art recht umweltfreundlich die Welt kennezulernen und kann gleichzeitig ein Trainingslager sein.

ThomasG 01.12.2018 22:08

Gerade eben haben sie in den Nachrichten im Radio davon berichtet, dass morgen ein Klimagipfel beginnt.
Davon habe ich bisher überhaupt nichts mitbekommen.
Kurz zuvor wurde von Demonstrationen in Deutschland gegen die Kohleverstromung berichtet.
Sie fanden in Berlin und in Köln statt.

Hier zwei dazu passende Links:

https://www.br.de/klimawandel/un-kli...andel-100.html
https://www.deutschlandfunk.de/berli...news_id=951733

MattF 01.12.2018 22:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422613)
Hier mal ein paar Zahlen, die vielleicht unsere Aufgabe verdeutlichen können. Nachfolgend seht Ihr die weltweit jährlich ausgestoßene Menge an Treibhausgasen im Jahr 2030. Da es sich um verschiedene Gase handelt (Methan, Kohlendioxid etc.) rechnet man sie in CO2-Aquivalente um. Die Zahlen stehen für Gitatonnen pro Jahr:

59, wenn wir so weitermachen wie bisher
56, wenn wir uns alle an das Pariser Abkommen halten
40, wenn wir die Erwärmung auf 2°C begrenzen wollen
24, wenn wir die Erwärmung auf 1.5°C begrenzen wollen

Statt einer Abnahme der Klimagasemissionen haben wir weltweit eine Zunahme.
2.5% ist Deutschlands Anteil an den weltweiten Klimagasemissionen.
18% ist der Anteil des Verkehrs an den deutschen Emissionen.
4% unserer Autos sind SUVs, Stand 2016.

So recht sehe ich jetzt nicht welche Konsequenzen wir aus den Zahlen ziehen.

Jeder macht sich so seine eigenen, für die einen kann Deutschland eh nicht die Welt retten und unser Anteil ist ja nur klein, deshalb sollten wir nix machen, ausser den Deich erhöhen.

Andere verlangen auch von uns den entsprechenden Beitrag.


Zum Thema lasst uns die Auswirkungen beherrschen, das sag mal nem Bauer in Bangladesh, wenn der in 15 Jahren im Wasser steht mit seinem Feld und der dann auf die Idee kommt zum Mirgant zu werden. Wenn die Umgang mit Migration dann noch so ist wie Heute dann gute Nacht.

Im übrigen soll der UN Migrationspakt auch genaus solchen Menschen eine Zukunftsperspektive bieten und nein ich bin nicht der Meinung der soll nicht zwingend zu uns kommen.

MattF 01.12.2018 22:20

Im übrigen wäre das Problem in meinen Augen relativ einfach lösbar.

Was wir brauchen ist eine weltweite CO2 Abgabe die sich an der Höhe der Schäden bzw. an den Kosten der Massnahmen orientiert die entstehen wenn man das CO2 wieder aus der Athmosphäre rausholt.

Diese Kosten werden einfach auf alles auf der Welt aus fossilen Brennstoffen entstehende Co2 umgerechnet und muss von den Verbraucher bezahlt werden.


Dann können sich z.b. Firmen bewerben die CO2 wieder aus der Athmosphäre holen mit entsprechenden Technologien und die werden aus dem Fond bezahlt.

Dazu wie gesagt, kann man dem Bauern in Bangladesh halt ein neues Feld auf sicherem Grund kaufen, möglichst nahe an seiner Heimat.


Was wirklich passiert sind nationale Egoismen und Verteilungskriege die geführt werden, um selber die Kosten für den CO2 Ausstoß nicht zahlen zu müssen, s. USA und Trump.

ThomasG 01.12.2018 22:30

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1422810)
Im übrigen wäre das Problem in meinen Augen relativ einfach lösbar.

Was wir brauchen ist eine weltweite CO2 Abgabe die sich an der Höhe der Schäden bzw. an den Kosten der Massnahmen orientiert die entstehen wenn man das CO2 wieder aus der Athmosphäre rausholt.

Diese Kosten werden einfach auf alles auf der Welt aus fossilen Brennstoffen entstehende Co2 umgerechnet und muss von den Verbraucher bezahlt werden.


Dann können sich z.b. Firmen bewerben die CO2 wieder aus der Athmosphäre holen mit entsprechenden Technologien und die werden aus dem Fond bezahlt.

Dazu wie gesagt, kann man dem Bauern in Bangladesh halt ein neues Feld auf sicherem Grund kaufen, möglichst nahe an seiner Heimat.


Was wirklich passiert sind nationale Egoismen und Verteilungskriege die geführt werden, um selber die Kosten für den CO2 Ausstoß nicht zahlen zu müssen, s. USA und Trump.

Finde ich cool den Ansatz und er ist ja alles andere als neu, aber was gestern gut war ist oft heute auch noch gut.
Das gute alte Verursacherprinzip.
Wenn man so an die vielen Probleme herangehen würde, die die Menschheit hat, dann würde sich sehr schnell einiges zum Besseren hin verändern.
http://www.bpb.de/nachschlagen/lexik...rsacherprinzip

RoBa 01.12.2018 23:07

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422613)
Hier mal ein paar Zahlen, die vielleicht unsere Aufgabe verdeutlichen können. Nachfolgend seht Ihr die weltweit jährlich ausgestoßene Menge an Treibhausgasen im Jahr 2030. Da es sich um verschiedene Gase handelt (Methan, Kohlendioxid etc.) rechnet man sie in CO2-Aquivalente um. Die Zahlen stehen für Gitatonnen pro Jahr:

59, wenn wir so weitermachen wie bisher
56, wenn wir uns alle an das Pariser Abkommen halten
40, wenn wir die Erwärmung auf 2°C begrenzen wollen
24, wenn wir die Erwärmung auf 1.5°C begrenzen wollen

Statt einer Abnahme der Klimagasemissionen haben wir weltweit eine Zunahme.
2.5% ist Deutschlands Anteil an den weltweiten Klimagasemissionen.
18% ist der Anteil des Verkehrs an den deutschen Emissionen.
4% unserer Autos sind SUVs, Stand 2016.


Statt das 2 °C oder gar 1,5 °C Ziel zu schaffen wird es wohl wesentlich mehr. China und Indien wollen und werden sich wirtschaftlich weiter entwickeln und es kurzfristig nicht schaffen die Entwicklung von den CO2 Emissionen abzukoppeln.
Als Konsequenz wird es in vielen Gebieten zu heiß, zu trocken, zu feucht, zu windig. Ein Großteil der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten kommt damit "nicht klar". Verhungert, ertrinkt....Aufgrund der unglaublichen Anzahl derer die flüchten wollen/müssen werden die Grenzen zu sein. Aus Mitteleuropa wird man sich das Drama, bei leichten Einschränkungen der Lebensqualität achselzuckend anschauen.

Schwarzfahrer 01.12.2018 23:13

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1422810)
Was wir brauchen ist eine weltweite CO2 Abgabe die sich an der Höhe der Schäden bzw. an den Kosten der Massnahmen orientiert die entstehen wenn man das CO2 wieder aus der Athmosphäre rausholt.

Diese Kosten werden einfach auf alles auf der Welt aus fossilen Brennstoffen entstehende Co2 umgerechnet und muss von den Verbraucher bezahlt werden.

Dafür müßte erst mal jemand die Schäden (in einer allgemein anerkannten Weise) quantifizieren, die sich durch CO2 jenseits einer als "normal" anzusehender Schwelle ergibt. Das dürfte wohl angesichts des Standes der Wissenschaft recht schwer fallen.

Aber angenommen, es klappt: Bezahlen dann Einzelpersonen, Institutionen oder Staaten? Ist diese Schwelle pro Kopf oder besser eine globale Konstante? Im letzteren Fall würde ich dann die vom Menschen emittierte CO2 dazunehmen, die ja nicht unwesentlich ist (s. hier), und die Länder, die ihr Bevölkerungswachstum nicht unter Kontrolle bekommen, entsprechend auch zur Kasse bitten, schon weil jeder zusätzliche Mensch nicht nur ausatmet, sondern auch sonst jede Menge CO2 erzeugt. Wäre vielleicht eines der effektivsten Kontrollmechanismen für die Bevölkerungsexplosion - außer wenn der Bevölkerungsüberschuß dank Migrationspakt gleich in andere Länder exportiert werden kann.

Übrigens, wir Triathleten emittieren ja auch überdurchschnittlich viel CO2 - wird dann Training auch extra besteuert?;)

FlyLive 01.12.2018 23:16

Zitat:

Zitat von RoBa (Beitrag 1422816)
Aus Mitteleuropa wird man sich das Drama, bei leichten Einschränkungen der Lebensqualität achselzuckend anschauen.

Sehr optimistisch Ansicht 😀

Ich denke, es wird auch in Europa sehr ungemütlich werden. Nicht nur aufgrund von Trockenheit und Wetterkapriolen.

Schwarzfahrer 01.12.2018 23:16

Zitat:

Zitat von RoBa (Beitrag 1422816)
China und Indien wollen und werden sich wirtschaftlich weiter entwickeln und es kurzfristig nicht schaffen die Entwicklung von den CO2 Emissionen abzukoppeln...
Aus Mitteleuropa wird man sich das Drama, bei leichten Einschränkungen der Lebensqualität achselzuckend anschauen.

Aus Indien und China, von wo der größte Zuwachs an CO2 kommt, blickt man auch nicht mitfühlender drauf, denke ich - und dabei sich nicht mal auf Einschränkungen einstellen, sondern eher auf Steigerung der Lebensqualität.

Klugschnacker 01.12.2018 23:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422613)
Hier mal ein paar Zahlen, die vielleicht unsere Aufgabe verdeutlichen können. Nachfolgend seht Ihr die weltweit jährlich ausgestoßene Menge an Treibhausgasen im Jahr 2030. Da es sich um verschiedene Gase handelt (Methan, Kohlendioxid etc.) rechnet man sie in CO2-Aquivalente um. Die Zahlen stehen für Gitatonnen pro Jahr:

59, wenn wir so weitermachen wie bisher
56, wenn wir uns alle an das Pariser Abkommen halten
40, wenn wir die Erwärmung auf 2°C begrenzen wollen

24, wenn wir die Erwärmung auf 1.5°C begrenzen wollen

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1422808)
So recht sehe ich jetzt nicht welche Konsequenzen wir aus den Zahlen ziehen.

Ich wollte in erster Linie auf die beiden fett gedruckten Zahlen hinaus. Sie haben für mich die Aussage, dass wir selbst unter Einhaltung des Pariser Abkommens meilenweit davon entfernt sind, das selbst gesteckte Ziel von 2°C Temperaturerhöhung zu erreichen. Mir scheint, dass wir uns mit diesem offensichtlich unerreichbaren Ziel etwas vormachen und die Augen vor den Realitäten verschließen.

Wo war das Kohlendioxid, bevor wir es in die Atmosphäre geblasen haben? Der Kohlenstoff war überwiegend in Pflanzen und fossilen Brennstoffen gespeichert. Wir haben gigantische Mengen Öl und Kohle aus dem Boden geholt und verbrannt. Bis heute haben wir außerdem die Hälfte aller Regenwälder der Welt abgeholzt und zu einem großen Teil ebenfalls verbrannt.

Wir sprechen hier von gewaltigen Mengen Kohlenstoff, die wir nun wieder aus der Atmosphäre herausholen müssten, um es irgendwo zu lagern. Ich halte das für völlig utopisch.

Es ist aber ein technisches Problem und damit zumindest prinzipiell lösbar. Anders sieht es beim derzeitigen Massenaussterben aus: Ausgestorben ist ausgestorben, das lässt sich nicht rückgängig machen. Aktuell leben nur noch 40% der Arten an Wirbeltieren, die es zur Zeit meiner Kindheit gab. Die anderen 60% sind ausgestorben, und zwar für immer. Wenn ich in Rente gehe, existieren vielleicht nur noch 20% dieser Arten. Irgendwann ist der Moment erreicht, an dem unsere eigene Nahrungskette berührt wird. Wegen seiner Unumkehrbarkeit halte ich das Massenaussterben für das größte Problem der Menschheit. Die Aussterberate liegt aktuell um den Faktor 10.000 höher als normal. Wie lange wird das noch gut gehen?

ThomasG 02.12.2018 06:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1422818)
Dafür müßte erst mal jemand die Schäden (in einer allgemein anerkannten Weise) quantifizieren, die sich durch CO2 jenseits einer als "normal" anzusehender Schwelle ergibt. Das dürfte wohl angesichts des Standes der Wissenschaft recht schwer fallen.

Aber angenommen, es klappt: Bezahlen dann Einzelpersonen, Institutionen oder Staaten? Ist diese Schwelle pro Kopf oder besser eine globale Konstante? Im letzteren Fall würde ich dann die vom Menschen emittierte CO2 dazunehmen, die ja nicht unwesentlich ist (s. hier), und die Länder, die ihr Bevölkerungswachstum nicht unter Kontrolle bekommen, entsprechend auch zur Kasse bitten, schon weil jeder zusätzliche Mensch nicht nur ausatmet, sondern auch sonst jede Menge CO2 erzeugt. Wäre vielleicht eines der effektivsten Kontrollmechanismen für die Bevölkerungsexplosion - außer wenn der Bevölkerungsüberschuß dank Migrationspakt gleich in andere Länder exportiert werden kann.

Übrigens, wir Triathleten emittieren ja auch überdurchschnittlich viel CO2 - wird dann Training auch extra besteuert?;)

Es wäre bestimmt angemessener nicht nur die Kohlendioxidabgabe innerhalb eines Zeitraumes zu erfassen, sondern eine Kohlenstoffbilanz zu erstellen.
Menschan tragen ja auch parallel zu einer Verringerung des Kohlendioxidgehalts in der Luft bei, weil beispielsweise aus Pflanzen Nahrungsmittel hergestellt wurden, die sie essen.
Die Pflanzen entziehen bei ihrem Wachstum der Umgebung Kohlendioxid (Photosynthese).
Das Kohlendioxid bzw. der Kohlenstoff den die Pflanze beim Wachstum umgewandelt hat wird wieder frei, wenn ein Mensch oder ein Tier sie isst und energetisch unter Kohlendioxidabgabe verwertet.
Diese Bilanz in Bezug auf die Abgabe von CO2 über die Atmung dürfte ausgeglichen bzw. zumindest wesentlich weniger stark auf eine Seite verschoben sein.
Ganz anders schaut es aus, wenn fossile Brennstoffe verbrannt werden z.B..
Hier werden relativ gesehen sehr viel größere Mengen CO2 in die Umgebung gebracht als im Gegenzug ihr entnommen werden.
Diese Brennstoffe sind nämlich über Jahrmillionen entstanden und es wird eine große Menge innerhalb kurzer Zeit freigegeben beim Verbrennen.
Hier ist die Bilanz alles andere als ausgeglichen.

Zitat:

In der Bruttoprimärproduktion (BPP) der Pflanzen werden 120 Gt C pro Jahr zunächst durch die Photosynthese assimiliert (aufgenommen).[2] Etwa die Hälfte dieses Kohlenstoffs (ca. 60 Gt C pro Jahr) geht durch die Atmung der Pflanzen (autotrophe Respiration, Ra) aber unmittelbar wieder an die Atmosphäre verloren. Die andere Hälfte geht dauerhafter in das Wachstum der Biomasse ein (Nettoprimärproduktion, NPP). Ein Großteil der Biomasse fällt jedoch als Streu (Laub, heruntergefallene Zweige etc.) an und wird durch Bodenorganismen mineralisiert, wobei jährlich 55 Gt C des durch das Wachstum der Pflanze gespeicherten Kohlenstoffs von 60 Gt C pro Jahr wieder an die Atmosphäre abgegeben werden (heterotrophe Respiration, Rh). D.h. nur 5 Gt C werden über längere Zeiträume durch die sogenannte Nettoökosystemproduktion im Stamm und Wurzelwerk gespeichert. Auch dieser Anteil kann durch Störungen wie Holznutzung, Feuer und Insektenbefall oder als in Wasser gelöster Kohlenstoff (DOC) durch Abfluss teilweise verloren gehen. Nur der Rest von 1 Gt C pro Jahr wird als sogenannte Nettobiomproduktion (NBP) in Form von Holzkohle und schwer abbaubarem Humus über sehr lange Zeiträume akkumuliert. Diese Zahlen gelten jedoch nur im globalen Mittel, denn die Umwandlungsraten sind an jedem Ort verschieden. Je nach Klima und Art der Vegetation gibt es große Unterschiede.

Als Formel lautet die Kohlenstoffbilanz also:

NBP = BPP - Ra - Rh - S


Zitatende

Quelle: http://wiki.bildungsserver.de/klimaw...stoffkreislauf

http://wiki.bildungsserver.de/klimaw...oxidemissionen

glaurung 02.12.2018 08:12

Zitat:

Zitat von RoBa (Beitrag 1422816)
Als Konsequenz wird es in vielen Gebieten zu heiß, zu trocken, zu feucht, zu windig. Ein Großteil der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten kommt damit "nicht klar". Verhungert, ertrinkt....Aufgrund der unglaublichen Anzahl derer die flüchten wollen/müssen werden die Grenzen zu sein. Aus Mitteleuropa wird man sich das Drama, bei leichten Einschränkungen der Lebensqualität achselzuckend anschauen.

Und aus welchem Grund glaubst Du, dass gerade in Mitteleuropa alles gut bleiben wird?
Wir haben jetzt 1°C Erwärmung und das Wetter wird weltweit bereits viel unberechenbarer als zuvor. 2018 mit Dürre in weitesten Teilen Deutschlands ist doch schon ein Indiz. Lass das mal noch zwei bis drei weitere Jahre in Folge passieren. Wie wird dann beispielsweise der Pegelstand im Rhein sein, der heuer schon ansatzweise für Probleme in Bezug auf die Versorgung mit bestimmten Gütern geführt hat?
Wenn wir 5°C Erwärmung haben, was meiner Meinung und offensichtlich auch manch anderer Meinung nach beinahe nicht mehr zu verhindern ist, dann gibt es in den Alpen keine Gletscher mehr, die den Rhein den Sommer über speissen können. Dann ist der Rhein vielleicht "weg"!?!
Und wenn's bei uns zu dürr wird, um Nahrung anzubauen, ja dann muss man halt importieren, oder? Naja, wenn's denen, von denen wir importieren können, dann aber auch nicht mehr ganz so gut geht, aus welchen Gründen auch immer, dann essen die ihr Zeugs vielleicht selber?? Erst recht, wenn die immer mehr werden....:Cheese:

Golfstrom???? Schon mal daran gedacht, was mit dem passieren könnte? Bzw. was passiert, wenn der nicht mehr da ist? Er fiel bereits mehrfach in der Erdgeschichte aus.
.....

Ich verweise in diesem Zusammenhang nochmals auf post #47

Der Klimawandel ist ein globales Problem, dessen Folgen sich niemand entziehen kann. Bei 5°C Erwärmung, was schon Ende des Jahrhunderts der Fall sein kann, wird nichts mehr so sein wie jetzt.
Mir tun nur unsere Kinder leid, die diese massive "Klimaumschichtung" voll abbekommen werden. Das werden unruhige Zeiten, die wahrscheinlich noch im 21. Jahrhundert auf uns zukommen werden.

Abgesehen davon: Glaubst Du wirklich, dass es möglich ist, sich in bestimmten Gegenden durch geschlossene Grenzen abzuschotten und "zuzuschauen", wenn es allen drum herum dreckig geht? Ich glaube das ausdrücklich nicht. Ich vertrete die Meinung, dass Grenzen in dem zu erwartenden Chaos nicht mehr funktionieren werden.

Wenn wir's dann mal richtig kuschelig warm haben auf dem Planeten, dann spielt sich das Ganze eventuell irgendwann auch wieder ein. Der Weg zum neuen "Gleichgewicht" wird aber wohl sehr, sehr schmerzhaft werden, weil die Veränderung zu schnell passiert und weil wir einfach sehr viele Menschen sind.......sehr viele Menschen, die "ungute Dinge" anrichten können. Das ist einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung :Cheese:

Körbel 02.12.2018 08:41

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1422832)
.....

Hab mal hier das passende Lied dazu rausgekramt. Ist von 1983!

https://www.youtube.com/watch?v=uoQyhZJjono

glaurung 02.12.2018 08:51

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1422833)
Hab mal hier das passende Lied dazu rausgekramt. Ist von 1983!

https://www.youtube.com/watch?v=uoQyhZJjono

:Cheese:

Dafür gibt's natürlich auch wieder zwei Sichtweisen:

1) Der hat vor 35 Jahren schon erkannt, worüber wir uns jetzt wieder im Kreis drehen --> schlauer Kopf und seiner Zeit voraus.
2) Der Spinner hat vor 35 Jahren nur Panik verbreitet. Denn uns geht's ja jetzt immer noch gut.

:Cheese:

Klugschnacker 02.12.2018 09:00

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1422826)
Als Formel lautet die Kohlenstoffbilanz also:

NBP = BPP - Ra - Rh - S

Wofür steht S?
:Blumen:

Olli 02.12.2018 09:52

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1422833)
Hab mal hier das passende Lied dazu rausgekramt. Ist von 1983!

https://www.youtube.com/watch?v=uoQyhZJjono

Ein Paar Jahre früher sah es noch anders aus;)

https://m.youtube.com/watch?v=KzEOvyDcVas

RoBa 02.12.2018 10:03

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1422832)
Und aus welchem Grund glaubst Du, dass gerade in Mitteleuropa alles gut bleiben wird? :Cheese:

Das habe ich nicht gesagt. Ich habe von leichten Einschränkungen vor dem Hintergrund des Massensterben geschrieben. Dachte der Sarkusmus wär klar erkennbar gewesen.
Natürlich werden wir auch große negative Veränderungen erleben. Kälter oder wärmer, Stürme, Dauerregen, Dauerhitze usw. Aber es wird bewohnbar bleiben.

Grenzen. Es gab (DDR) und gibt (z.B. Nordkorea, Balkanroute) zahlreiche Grenzen die zu sind. Technisch ist das überhaupt kein Problem. Es muss nur der politische oder gesellschaftliche Wille da sein. Schaut man sich die Umwälzungen in D an, die die "paar" Flüchtlinge bewirkt haben, kann sich jeder ausrechnen was passiert wenn mal wirklich viele kommen.

qbz 02.12.2018 11:02

Zitat:

Zitat von RoBa (Beitrag 1422847)
.......
Natürlich werden wir auch große negative Veränderungen erleben. Kälter oder wärmer, Stürme, Dauerregen, Dauerhitze usw. Aber es wird bewohnbar bleiben.
.......

Es kommt halt sehr darauf an, in welchen Zeiträumen man sich bewegt und wie die Grössenordnungen der Treibhausgasemissionen sich weiterentwickeln. Je nachdem (Zeitpunkt und Emissionshöhe) kann der Anstieg des Meerespiegels ca. 1m oder 60m erreichen. Grosse Landstriche in Europa und DE werden u.U. nicht mehr bewohnbar sein. Dazu gehören auch Alpentäler wegen der Erosion (Felslawinen) infolge von Starkregen.

Körbel 02.12.2018 13:58

Zitat:

Zitat von Olli (Beitrag 1422843)
Ein Paar Jahre früher sah es noch anders aus;)

https://m.youtube.com/watch?v=KzEOvyDcVas

Achte nur auf den ersten Satz im Lied.:dresche :dresche :dresche

Heute gehts 3 mal im Jahr in Urlaub, mit Flieger, Kreuzfahrtschiff und all-inclusive!

MarcoZH 02.12.2018 14:14

Von all denen, die sich hier eifrig an der Diskussion beteiligen:
Was macht ihr selber konkret dagegen, und wo hättet ihr noch Potenzial?
Anzuprangern was beim Gesetzgeber und beim Nachbarn alles falsch läuft ist zu einfach...
Ebenso ist jeder Beitrag der im Konjunktiv geschrieben ist, einfach nur Gelaber.

Körbel 02.12.2018 14:18

Zitat:

Zitat von MarcoZH (Beitrag 1422889)
Von all denen, die sich hier eifrig an der Diskussion beteiligen:
Was macht ihr selber konkret dagegen, und wo hättet ihr noch Potenzial?
Anzuprangern was beim Gesetzgeber und beim Nachbarn alles falsch läuft ist zu einfach...
Ebenso ist jeder Beitrag der im Konjunktiv geschrieben ist, einfach nur Gelaber.

Wen meinst du speziell?

qbz 02.12.2018 14:48

Zitat:

Zitat von MarcoZH (Beitrag 1422889)
.....
Was macht ihr selber konkret dagegen, und wo hättet ihr noch Potenzial?
Anzuprangern was beim Gesetzgeber und beim Nachbarn alles falsch läuft ist zu einfach...
.......

In meinen Augen ist es der falsche Ansatz anzunehmen, auf freiwilliger Basis lässt sich ausreichend CO2-Ausstoss reduzieren, wie die bisherige Erfahrung zeigt. Darüber sind sich eigentlich alle Experten einig.

Was bringt es für das Klima, wenn ich regenerativen Strom beziehe, Heizung und Energie einspare und in DE trotzdem weiter Kohle verstromt wird. Wer mehr Strom verbraucht, bekommt immer noch billigere Tarife, absurd. Ich bin auch mein Leben lang mit dem Velo zur Schule, Uni, zur Arbeit gefahren und in der Zeit wuchs der Autoverkehr um mich herum explosiv (Zweitauto) usf.

Man braucht immer ökonomische Hebel als Steuerung für die Lebensweise der Menschen, anders funktioniert es bis dato nicht. Z.B. gab es Zeiten, wo Flüge um ein Vielfaches teuerer waren wie heute und deswegen viel weniger genutzt wurden. Allein von 1991 bis heute verdoppelte sich der Flugverkehr von 2 auf 4 Milliarden Passagiere! Eine Besteuerung des Flugbenzins würde die Flugkilometer wieder entsprechend reduzieren. Oder Rationierung. Freiwilligkeit niemals.

Wo wäre Dein Einsparpotential? ;)

glaurung 02.12.2018 15:18

Zitat:

Zitat von MarcoZH (Beitrag 1422889)
Von all denen, die sich hier eifrig an der Diskussion beteiligen:
Was macht ihr selber konkret dagegen, und wo hättet ihr noch Potenzial?
Anzuprangern was beim Gesetzgeber und beim Nachbarn alles falsch läuft ist zu einfach...

Potenzial ist bei den meisten wohl genügend vorhanden. Ich nehme mich selbst da keinesfalls aus. Zum Beispiel passt mir überhaupt nicht, dass ich derzeit 35km Arbeitsweg oneway habe, wenn ich mit dem Auto fahre. Öffentlich ist keine wirkliche Alternative, da ich morgens und abends dann jeweils noch eine halbe Stunde länger bräuchte. Das geht sich organisationstechnisch nicht mehr aus bei zwei Vollzeitjobs mit Kind (ohne Großeltern in der Nähe), welches zu gewissen Zeiten in die Kita gebracht werden muss. Aber ich kann es zumindest arrangieren, 2x pro Woche mit dem Rad auf die Arbeit zu fahren (was ich auch tue), auch bei Temperaturen unter null. Das schont zudem den Geldbeutel und ist gleichzeitig Training. Und ja: Wir müssen eigentlich beide Vollzeit arbeiten, da das Leben um München rum bekanntlich nicht sehr günstig ist.
Mit dem Auto fahre ich mittlerweile sehr vorausschauend (eigentlich schon länger). Das inkludiert auch, dass ich die 15km Autobahnanteil auf dem Arbeitsweg in der Tat mit 100 km/h auf der rechten Spur fahre. Kostet wohl keine 5min, spart aber jede Menge Sprit. Morgens brauch ich so 4,3 - 4,5L, heimwärts ca. 5,5L. Für mehr Ersparnis bräuchte ich ein anderes Auto. So komme ich zumindest mit einmal Tanken pro Monat einigermaßen hin. Würde ich flott fahren, hätte ich locker 50% mehr Verbrauch. Klar kannste gleich eine andere Karre kaufen, aber die will auch erst produziert werden, was wiederum CO2-Ausstoß bedingt, und das sicher nicht zu knapp.
Wenn Sohnemann im nächsten Jahr von der Kita in den Kindergarten wechselt, haben wir bessere Zeiten. Ab dann kann ich auch mehr als 2x pro Woche mit dem Rad zur Arbeit fahren.
Im Ort für diverse Besorgungen nehme ich immer das Rad, nie das Auto. Zudem frisst ein kalter Motor unverhältnismäßig viel Sprit.
Geflogen bin ich seit ca. 6 Jahren nicht mehr. Ich muss aber zugeben, dass sich das eher so ergeben hat und nicht wirklich geplant war.

Weihnachtsbeleuchtung:
Madame wollte außen unbedingt wieder eine Lichterkette, was mir sowieso ein Dorn im Auge ist. Aber zumindest ist die Zeitschaltuhr so eingestellt, dass die Lichterkette nur für eine sehr kurze Zeit an ist.

Allgemein bringt es schon viel, wenn man die alltäglichen Dinge hinterfragt:
Muss die Bude wirklich 23° haben oder tun's auch 20°C?
Muss ich morgens 6-8min duschen oder schaffe ich das auch in 3min? Muss es heiß sein oder reicht auch warm bis lauwarm. Ich dusche eher lauwarm.
Bewusster die Lichter anmachen und nicht unnötig brennen lassen.

Niemand hat eine komplett weiße Weste in Bezug auf CO2-Ausstoß. Ich sicher bei Weitem auch nicht. Im Rahmen seiner Möglichkeiten sollte jeder einfach das Möglichste für den Klimaschutz tun.

Aber solange in unserem Land hemmungslos Wälder abgeholzt werden, um Braunkohle zu fördern, ist im Prinzip eh alles für Katz. Am Braunkohlebeispiel ist deutlich zu erkennen, dass sich an jenen Stellen, wo wirklich viel bewirkt werden könnte, noch lange kein Umdenken stattgefunden hat. Und es braucht mir doch keiner weismachen, dass wir hier in Deutschland unbedingt auf Braunkohle angewiesen sind.


Zitat:

Zitat von MarcoZH (Beitrag 1422889)
Ebenso ist jeder Beitrag der im Konjunktiv geschrieben ist, einfach nur Gelaber.

Auf welche Aussagen bezieht sich das speziell?
"Klimavorhersagen" muss man halt im Konjunktiv schreiben, weil sich wirklich exakte Klimaprognosen trotz aller Indizien aufgrund der Komplexität natürlich nicht stellen lassen.

glaurung 02.12.2018 15:24

Ach so: Ich fände die Wiedereinführung des autofreien Sonntags gar nicht mal so schlecht. Ob's allerdings was bringen würde, weiß ich nicht so recht. Vielleicht verlagert dann einfach jeder seinen Sonntagsausflug auf den Samstag. :confused:
Aber man könnte dann einmal pro Woche in frischer Luft radeln. :Lachen2:

LidlRacer 02.12.2018 15:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422602)
Denke Dir mal die SUVs und die Laubgebläse weg. Dann stehen wir immer noch vor demselben Problem. Wir laufen mit einem feuchten Lappen durch ein brennendes Haus und halten uns für die Feuerwehr.

Selbst wenn wir Deutschland komplett löschen würden, würde das an der globalen Entwicklung nichts wesentlich ändern.

MarcoZH 02.12.2018 16:24

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1422891)
Wen meinst du speziell?

Gar niemand speziell, ich habe auch nicht jeden Beitrag durchgelesen.
Ich erkenne einfach, dass dieser Faden mit dem Titel "und alle schauen zu" sehr häufig gefüttert wird und frage mich, wer hier diesem "nur zuschauen" wirklich entgegenwirkt, oder nur darüber schreibt was man tun sollte oder könnte.


Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1422899)
In meinen Augen ist es der falsche Ansatz anzunehmen, auf freiwilliger Basis lässt sich ausreichend CO2-Ausstoss reduzieren, wie die bisherige Erfahrung zeigt. Darüber sind sich eigentlich alle Experten einig.
Wo wäre Dein Einsparpotential? ;)

Total deiner Meinung. Es bringt zu wenig, wenn man nur auf freiwilliger Basis ein «richtiges Verhalten» verlangt. Es müssen Gesetze her, um den Menschen dazu zu zwingen. Aber eben nicht nur in den reichen Industrienationen die sich den Umweltschutz auch leisten könnten. Ich tippe mal aus der Hüfte geschossen, dass 80% aller Menschen auf dieser Welt ganz andere Sorgen haben, als sich um den CO2-Ausstoss Sorgen zu machen und sich dementsprechend verhalten können. Sie können es sich schlicht und einfach nicht leisten.
Darum ist das selbstauferlegte Verhalten der ökologisch bewussten Menschen der restlichen 20% ein Tropfen auf den heissen Stein. Lässt einen persönlich vielleicht besser schlafen, bringt aber gleich nix.
Ich selber bin in Sachen Co2-Bilanz ein Schwerverbrecher. Und dies, obwohl ich versuche das nicht zu sein. Mein Haus wurde nach Minergie-Standard gebaut, alleine die kontrollierte Hauslüftung die eine grosse Energieeinsparung bringt, hat mich in der Beschaffung 35'000€ gekostet. Ich fahre wann immer möglich mit dem ÖV zur Arbeit und benutze auch den Zug für Geschäftsreisen, wo dies möglich ist. Ich wehre mich seit Jahren erfolgreich gegen Kreuzfahrt-Urlaub und bei uns brennt nur das Licht, was wir wirklich brauchen. Wir heizen so, dass meine Partnerin im Winter Pulli und lange Trainingshose anziehen muss, um nicht zu frieren. Unser Heisswasser wird nur auf 50° geheizt. Bei uns gibt es gar kein «richtiges» Heisswasser. Es bringt nämlich nix, wenn man das Wasser auf 75° aufheizt, und dann in der Dusche mit mehr Kaltwasser beifügt, um auf Lauwarm zu kommen. Die Energie für das Aufheizen auf 75° ist schon verpufft.
(Wink zu glaurung rüber, wegen seiner Aussage, dass er aus Rücksicht nur lauwarm duscht)
Wir bezahlen etwas mehr für Strom und bekommen dafür Ökostrom, aus 100% erneuerbaren Energiequellen (Wasser, Wind, Sonne).

Ein Schwerverbrecher bin ich, weil mein Alltagsauto 11liter/100km Bleifrei benötigt, auch wenn ich damit relativ wenig Kilometer (17’000/Jahr) mache. Über den Verbrauch meines Zweitautos diskutieren wir besser schon gar nicht. Früher bin ich 25'000km/Jahr mit dem Motorrad gefahren. Darunter Rennstrecke, Motocross, Enduro...
In diesem Jahr bin ich aus geschäftlichen und privaten Gründen 20 Mal in ein Flugzeug gestiegen und bin mit der Mittelmeerfähre von Genua nach Sardinien gefahren und auch wieder zurück.
Ich selber bin kein Klimawandel-Leugner. Aber ich bezweifle, dass die Menschheit an diesem Wandel Schuld ist. Nun könnt ihr mich steinigen, aber das ist meine Ansicht. Die Erde hat in den vergangenen Millionen Jahren immer wieder Klimaveränderungen mit gemacht, und wir sind – wie Arne schon erläutert hat – erst seit 2min vor Mitternacht dazu gestossen. War auch mein Sportwagen für das Ende der letzten Eiszeit verantwortlich?
Ich erkenne aber ganz andere Probleme, die tatsächlich von uns erzeugt werden. Meeresverschmutzung, das Ausrotten diverser Tierarten aufgrund von Wilderei und Umweltverschmutzung, Überbevölkerung, Rohstoffknappheit, Rodungen auf der ganzen Welt mit den entsprechenden negativen Auswirkungen.
Warum man das alles nicht halb so aufmerksam verfolgt, wo man weiss, dass man was bewirken kann, ist mir schleierhaft.

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1422909)
"Klimavorhersagen" muss man halt im Konjunktiv schreiben, weil sich wirklich exakte Klimaprognosen trotz aller Indizien aufgrund der Komplexität natürlich nicht stellen lassen.

Ja, das ist klar. Ich meinte allgemeine Aussagen (nicht nur hier) wie «man müsste halt», «der Gesetzgeber müsste eben» und «wenn alle Menschen das machen würden»….
Der Gesetzgeber wird in demokratischen Ländern vom Volk gewählt. Ich kann wenig bewirken, wenn ich mein Auto verkaufe, weil es Benzin braucht. Aber ich kann die richtigen Politiker wählen, die per Gesetz das Richtige von allen einfordern.
Aber man sieht es ja in Deutschland, welche Politiker Aufschwung bekommen. Nicht die, die sich um die Natur kümmern, ….

MarcoZH 02.12.2018 17:00

...und noch ein ganz böser Ansatz:
Am Ende der letzten Eiszeit haben auch einige Spezies nicht überlebt.
Wenn die Menschheit diese Klimaerwärmung nicht überlebt, ist das eben so.
Die Erde entledigt sich aktuell vielleicht seinen grösstem Gegner, dem Menschen.
Wie gemäss Agent Smith gesagt, die Menschheit ist ein Virus, eine Krankheit.
Und die Erde hat ein Gegenmittel gefunden...

glaurung 02.12.2018 17:11

Zitat:

Zitat von MarcoZH (Beitrag 1422934)
Ich selber bin kein Klimawandel-Leugner. Aber ich bezweifle, dass die Menschheit an diesem Wandel Schuld ist. Nun könnt ihr mich steinigen, aber das ist meine Ansicht. Die Erde hat in den vergangenen Millionen Jahren immer wieder Klimaveränderungen mit gemacht, und wir sind – wie Arne schon erläutert hat – erst seit 2min vor Mitternacht dazu gestossen. War auch mein Sportwagen für das Ende der letzten Eiszeit verantwortlich?

Klar hat es immer Klimaveränderungen gegeben. Hab ich mehrfach sehr ausführlich geschrieben. Aber über Jahrmillionen gebundenes CO2 innerhalb von 200 Jahren zu verfeuern muss zwangsläufig zum jetzigen Klimawandel beigetragen haben. Das ist doch völlig logisch. Dass die Erde sich auch ohne uns in den letzten 200 Jahren vielleicht in gewissem Ausmaß erwärmt hätte, will ich nicht abstreiten. Das kann man wohl schwer beweisen.

Zu den Eiszeiten: Die Erde ändert regelmäßig in einem Zeitraum von etwa 100.000 Jahren (legt mich nicht auf die genaue Zahl fest) ihre Umlaufbahn um die Sonne. Alle 100.000 Jahre kommt sie der Sonne sehr nahe (kreist eher kreisförmig um die Sonne). 100.000 Jahre später kreist sie stark eliptisch um die Sonne und entfernt sich teils sehr weit von ihr--> Da ist dann Eiszeit!!! In dem Fall ist also nicht der Sportwagen schuld. Auch nicht Neandertaler, die zu oft Lagerfeuer geschürt haben...
:Cheese:
Zudem eiert sie um ihre eigene Achse.
Steht z.B. hier etwas genauer:
https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/...omische-zyklen
Interessant ist hier vor allem der letzte Absatz und dann speziell der allerletzte Satz im Aritkel. Demzufolge sind Klimaschwankungen in Jahrzehnten bzw. Jahrhunderten von den übergeordneten Zyklen, die die Eis- und Warmzeiten verursachen, unabhängig. Das wiederum bedeutet im Umkehrschluss, dass die 1°C in den letzten 200 Jahren von etwas anderem verursacht wurde......

Zitat:

Zitat von MarcoZH (Beitrag 1422934)
Ich erkenne aber ganz andere Probleme, die tatsächlich von uns erzeugt werden. Meeresverschmutzung, das Ausrotten diverser Tierarten aufgrund von Wilderei und Umweltverschmutzung, Überbevölkerung, Rohstoffknappheit, Rodungen auf der ganzen Welt mit den entsprechenden negativen Auswirkungen.
Warum man das alles nicht halb so aufmerksam verfolgt, wo man weiss, dass man was bewirken kann, ist mir schleierhaft.

Dito.

Zitat:

Zitat von MarcoZH (Beitrag 1422934)
Der Gesetzgeber wird in demokratischen Ländern vom Volk gewählt. Ich kann wenig bewirken, wenn ich mein Auto verkaufe, weil es Benzin braucht. Aber ich kann die richtigen Politiker wählen, die per Gesetz das Richtige von allen einfordern.
Aber man sieht es ja in Deutschland, welche Politiker Aufschwung bekommen. Nicht die, die sich um die Natur kümmern, ….

Meine Rede. Und Amerika wählt Trump....
Hinter jedem depperten Politiker steht letzten Endes das Volk, das ihn gewählt hat (meistens zumindest :Cheese: )

PS: Es gab sogar schon eine Zeit, in der die Erde bis zum Äquator völlig zugefroren war. Vor ca. 600.000.000 Jahren.
https://www.spektrum.de/news/erde-ge...r-zeit/1570128

Klugschnacker 02.12.2018 18:24

Zitat:

Zitat von MarcoZH (Beitrag 1422946)
...und noch ein ganz böser Ansatz:
Am Ende der letzten Eiszeit haben auch einige Spezies nicht überlebt. Wenn die Menschheit diese Klimaerwärmung nicht überlebt, ist das eben so. Die Erde entledigt sich aktuell vielleicht seinen grösstem Gegner, dem Menschen. Wie gemäss Agent Smith gesagt, die Menschheit ist ein Virus, eine Krankheit. Und die Erde hat ein Gegenmittel gefunden...

Wie genau stellst Du Dir das vor?

Die Menschheit verschwindet ja nicht plötzlich als Ganzes. Sondern sie wird allmählich, über etliche Generationen hinweg, schrumpfen. Beispielsweise könnte die Population von 10 Milliarden zunächst auf 6 Milliarden Menschen schrumpfen. Wie stellst Du Dir das vor, was mit den 4 Milliarden Menschen geschehen wird, deren ökologische Lebensgrundlage zerstört ist?

Ich könnte mir vorstellen, dass diese 4 Milliarden beträchtliche Anstrengungen unternehmen werden, am Leben zu bleiben, oder ihre prekäre Lage notfalls mit Gewalt zu verbessern. Das könnte mehr Ärger bringen, als heiße Sommer oder schneefreie Skigebiete.

Im Jahr 2100 werden in Afrika 4.4 Milliarden Menschen leben, statt wie heute 1.2 Milliarden Menschen. Ihnen werden 0.65 Milliarden Europäer gegenüberstehen. Auf jeden Europäer kommen dann rund 7 Afrikaner. Von ihnen trennt uns nur das Mittelmeer.

Insgesamt werden dann 11.2 Milliarden Menschen auf der Welt leben. Allerdings nur für den Fall, dass die Geburtenrate pro Frau auf 2.0 Kinder sinkt. Sinkt sie lediglich auf den Wert von 2.5 Kindern pro Frau, werden es im Jahr 2100 schlappe 16 Milliarden Menschen sein. Die Geburtenrate in Afrika liegt gegenwärtig bei 4.7. (Zahlen von den Vereinten Nationen, Stand 2015).

Ich glaube nicht, dass die alle sang- und klanglos verhungern und sich höflich ins Jenseits verabschieden.

ThomasG 02.12.2018 18:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422837)
Wofür steht S?
:Blumen:

Ich glaube damit ist Streu gemeint, also die Biomasse, die von "Bodenorganismen mineralisiert" wird.

Zitat:

Ein Großteil der Biomasse fällt jedoch als Streu (Laub, heruntergefallene Zweige etc.) an und wird durch Bodenorganismen mineralisiert, wobei jährlich 55 Gt C des durch das Wachstum der Pflanze gespeicherten Kohlenstoffs von 60 Gt C pro Jahr wieder an die Atmosphäre abgegeben werden (heterotrophe Respiration, Rh).

Zitatende

Quelle: http://wiki.bildungsserver.de/klimaw...stoffkreislauf


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