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-   -   Rücktritt von Mesut Özil aus der deutschen Nationalmannschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=44548)

schnodo 24.07.2018 17:14

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1393892)
Türkensau ist natürlich unter aller Sau; das mit der gescheiterten Integration kommt allerdings hauptsächlich, weil gerade er so toll (und m.M. nach überzogen) zum gelungenen Integrationsbeispiel hochstilisiert wurde (ich weiß nicht, wieweit mit oder ohne sei Zutun).

Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein Typ, der in Gelsenkirchen zur Welt kam und deutscher Staatsbürger ist, sich darüber begeistert, dass er von Politikern und Sportfunktionären als besonders tolles Beispiel für Integration durch die Manege geführt wird.

Allein die Tatsache, dass man überhaupt auf die Idee kommt, Özil als Integrationsmusterknaben zu verkaufen, deutet doch darauf hin, dass man ihn grundsätzlich nicht als vollwertigen Deutschen sondern als in irgendeiner Form anders und integrationsbedürftig ansieht.

Man stelle sich einfach nur vor, man würde einen gebürtigen Gelsenkirchener Juden mit Integrationspreisen beglücken. Das fände mit Recht wenig Anklang.

Klar ist Özil privilegiert, schwimmt im Geld und hat sich in der Angelegenheit nicht wahnsinnig clever angestellt. Das hat mit dem Kern der Sache aber nur wenig zu tun und bedeutet nicht, dass man ihn rassistischen Angriffen ungeschützt ausliefern darf.

Ob die genaue Bezeichnung nun "Rassismus" oder "Fremdenhass" ist, darüber lohnt es sich nicht zu streiten.

Schwarzfahrer 24.07.2018 17:14

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1393896)
Gut, dann fasse ich mal zusammen. Öffentliche Personen werden durch unser Grundgesetz nicht geschützt, stattdessen sind sie Freiwild. Dies kann notwendig sein, wenn unsere demokratischen, freiheitlichen und moralischen Werte verteidigt werden müssen. Indem so jemand wie Özil rausgemobbt wurde, haben wir einen Sieg über Erdogan errungen. Auch wenn nicht alles optimal lief, war es die Sache wert. Das Zusammenleben in Deutschland wurde dadurch einfacher und besser.

Danke, perfekt mißverstanden - keines deiner Sätze ist das, was ich gemeint habe, eher was Du wohl gerne in mir sehen möchtest? Immerhin unterstellst Du mir nicht Schaum vorm Mund, wie bestimmte Kollegen hier ;), bloß weil ich (aus eigener Erfahrung) ein anderes Verständnis von Integration habe.

Ich habe so gut wie keines Deiner oben aufgeführten Begriffe verwendet oder gemeint - bitte nachlesen. Ich halte die Angelegenheit für eine vertragliche bzw. Vertrauenssache zwischen Arbeitgeber und Angestellten (DFB und Spieler), bzw. späte Auswirkung von falscher Propaganda seitens der DFB, nicht für eine Sache der Moral oder Demokratie. Und das Zusammenleben finden sicher manche besser, wenn man jede Provokation ignoriert - bequemer mag es ja sein, ob es auf Dauer gut geht, ist eine andere Frage. Sollte ich aber hier auch mal probieren :cool:

waden 24.07.2018 17:14

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1393898)
Das mag sein. Nehmen wir an, ich stimme Dir zu. Inwieweit beschneidet das die Rechte von Özil, Fotos mit Erdogan zu machen? Er darf ja anderer Meinung sein, oder nicht?

Sollen wir nun alle erdoganfreundlichen Leute aus dem Deutschen Sportbund werfen?

Er darf Fotos mit Erdogan machen; dann muss er sich aber auch den Vorwurf gefallen lassen, dass man ihm die Unterstützung eines Autokraten vorwirft, welcher seinerseits die besondere Popularität Özils ausnutzt. Er unterstützt damit antidemokratische Vorstellungen. Das darf er, zweifellos.

Jörn 24.07.2018 17:21

Zitat:

Zitat von bolle74 (Beitrag 1393900)
Als Sportler, insbesondere Nationalspieler, habe wir und sie doch eine Vorbildfunktion für die Jugend und Kinder.

Gilt das Grundgesetz inklusive Meinungsfreiheit für alle, oder sind Leute mit Vorbildfunktion davon ausgenommen?

Zitat:

Zitat von bolle74 (Beitrag 1393900)
Begeht jemand ein Foul auf der Radstrecke wird er doch auch sanktioniert und bekommt eine Strafe.

Ja, denn so steht es in den Regeln, schwarz auf weiß, und zudem gültig für alle. Und eben nicht nur für bestimmte Leute (mit Vorbildfunktion).

Özil argumentiert, dass es neben den üblichen Gesetzen offenbar noch andere Regelungen gibt, die per Mobbing durchgesetzt werden, und die zudem nur auf einen Teil der Bevölkerung angewendet werden, und zudem auf überzogene Weise.

Seehofer und CSU hoben den ungarischen Präsidenten in den Rang eines Messias, und das ist vermutlich ebenfalls eine umstrittene Person. Es gab auch eine Menge Kritik. Aber niemand ging soweit, Seehofer per Mobbing seine Freiheiten zu nehmen oder ihn als Ziegenficker zu bezeichnen. Auch hat der deutsche Bundespräsident ihn nicht zu einer Unterredung einbestellt, wie es bei Özil geschah. Die ganze Angelegenheit hat sich zu einer Hysterie entwickelt.

bolle74 24.07.2018 17:30

Natürlich gilt das für alle, so versuche ich auf jeden Fall meine Kinder zu erziehen.

Müssen Regeln immer schriftlich festgelegt sein? Oder genügt manchmal nicht auch Nachdenken? Und als Nationalspieler stehe ich halt im größeren öffentlichen Fokus. Ob es einem gefällt oder nicht.

Seehofer/CSU mit dem ungarischen Präsidenten muss auch nicht sein. Und wie du in meinem Ausgangspost gesehen hast soll man kritisieren dürfen OHNE RASSISMUSS!!
Beleidigungen wie Ziegenficker gehen überhaupt nicht und sollten bestraft werden - Beleidigung....steht irgendwo auch schwarz auf weiss......

waden 24.07.2018 17:53

Ö darf Fotos mit Erdogan machen; dann muss er sich aber auch den Vorwurf gefallen lassen, dass man ihm die Unterstützung eines Autokraten vorwirft, welcher seinerseits die besondere Popularität Özils ausnutzt. Er unterstützt damit antidemokratische Vorstellungen. Das darf er, zweifellos.

Fremdenhass und Beschimpfungen unter der Gürtellinie gehen nicht, aber es ist auch falsch, dass er sich selbst frei von jeder Verantwortung sieht. Und nicht jede Kritik an seinem Handeln ist rassistisch motiviert. Mich stört, dass er sich mit diesem Dreh gegen berechtigte Kritik verwahrt. (Um nicht zu sagen, dass dieser rheteorische Trick eine Immunisierungsstrategie darstellt ;-)

Jörn 24.07.2018 17:55

Wenn Regeln nicht unbedingt schriftlich festgelegt sein müssen, warum dann nicht die von Özil? Warum die vom DFB? So kann man es sich immer hin biegen, wie man es braucht.

Mein Punkt ist, dass man Rechte nicht dadurch aushebeln kann, indem man deren Inanspruchnahme durch Mobbing unmöglich macht. Ich habe zwar persönlich Einwände gegen Erdogan, aber ich muss es aushalten, dass andere Leute Fotos mit ihm machen.

Zweitens kann man Rechte nicht dadurch aushebeln, indem man Umstände erfindet, in denen sie angeblich nicht gelten. Etwa, dass Özil ein politischer Repräsentant von Deutschland wäre. Das ist er nicht; und selbst wenn er es wäre, würde das Grundgesetz trotzdem für ihn gelten.

Politische Repräsentanten werden in Deutschland gewählt. Özil wurde nicht gewählt. Also ist er auch kein Repräsentant. Wer ihn dafür vereinnahmt hat, muss einen Schritt zurückgehen und sich bewusst machen, dass es nicht zutrifft. Ich persönlich käme nicht auf die Idee, Özil würde mich vertreten. Es ist zudem kein Verbrechen, politisch abwegige Meinungen zu haben.

tomcat 24.07.2018 17:59

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1393886)
Naja, es macht halt schon einen Unterschied ob er dafür
  • in angemessener Weise kritisiert wird (alles bestens, kein Rassismus) oder
  • als Beispiel gescheiterter Integration(!) angeführt wird (Salonrassismus) oder
  • "Türkensau" genannt wird (unverhohlener Rassismus).

Ja das stimmt natürlich.

Was ich aber vor allem meine, ist dass eben Özil jetzt auf einmal die Rassismuskeule schwingt. Er faselt etwas von Respekt, den er für das Amt des Präsidenten zeigen „musste“. Wie gesagt: Emre Can hat diesen Drang und diese Verpflichtung nicht gespürt. Dann spricht er jetzt von einem „Foto“ mit Erdogan und vergleicht den Auftritt etwa mit dem der Queen, die sich ja auch mit Erdogan hätte ablichten lassen. Ich wüsste nicht, dass die Queen Erdogan „Ihren Präsidenten“ genannt hat. Er entschärft in seinen Statements bewusst die politische Komponente im Nachhinein. Und alle die das jetzt kritisieren, wären Rassisten. Das finde ich als Argumentationskette so nicht OK!

Das Schlimme ist halt, dass er damit in Teilen Recht hat. So dämlich wie sich DFB und Grindel verhalten. Und so dämlich, wie sich da halt jetzt irgendwelche Schreihälse aufregen.

Und natürlich hätte der DFB Özil und Gündogan niemals zur WM mitnehmen dürfen. Und da muss man gar nicht mit Rassismus und politischer Motivation argumentieren. Denn wie oben gesagt, sind manche schon wegen weniger rausgeflogen. Wenn ich als Trainer einen solch polarisierenden Unruheherd in der Mannschaft habe, dann muss der halt weg. Zumindest erst einmal für die WM – ganz einfach und unspektakulär. Oder macht das dann doch was aus, wenn alle den gleichen Berater und die gleichen Sponsoren haben? :Huhu:

wutzel 24.07.2018 18:08

Erdogan telefoniert mit Özil:

http://www.tagesschau.de/inland/oezil-143.html

Jörn 24.07.2018 18:10

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1393912)
Mich stört, dass er sich mit diesem Dreh gegen berechtigte Kritik verwahrt.

Özil hat eine Art „Verhör“ beim DFB mitgemacht und sich somit beweisbar der Kritik gestellt. Er hat sich Gesprächen innerhalb der Nationalmannschaft gestellt, die laut Manager Bierhoff intensiv waren. Auch hier hat er sich der Kritik gestellt.

Dann gab es ein Gespräch mit Bundespräsident Steinmeier, und ehrlich gesagt wäre mir das zu dumm gewesen. Aber Özil hat auch das mitgemacht.

Es gab also jede Menge Kritik; für meine Begriffe in einem grotesken Ausmaß. Özil hat das brav mitgemacht.

Aber was machen wir, wenn Özil trotzdem bei seiner Meinung bleibt? Wer hat dann Recht? Was sollen wir tun? Immerhin hat Özil gegen keine Gesetze verstoßen, und hier enden dann eben unsere Möglichkeiten. Ein Rechtsstaat hat das zu akzeptieren.

Man hätte die Sache auf sich beruhen lassen sollen. Vielleicht hätte Özil seine Meinung irgendwann geändert, wer weiß. Falls nicht, muss man trotzdem miteinander auskommen, und Özil ist doch kein Wüterich, mit dem man nicht auskommen könnte.

Wenn wir mit Leuten wie Özil nicht zurechtkommen, der im Grunde ein schüchterner Mensch ist, dann ist da was faul.

Trillerpfeife 24.07.2018 18:33

Zitat:

Wenn wir mit Leuten wie Özil nicht zurechtkommen, der im Grunde ein schüchterner Mensch ist, dann ist da was faul.
Volle Zustimmung

schnodo 24.07.2018 18:34

Zitat:

Zitat von tomcat (Beitrag 1393914)
Oder macht das dann doch was aus, wenn alle den gleichen Berater und die gleichen Sponsoren haben? :Huhu:

Ja, wer käme denn auf so abwegige Ideen? :Cheese:

Unabhängig davon meine ich allerdings schon, dass es etwas für sich hat, wenn nicht irgendwelche SJWs oder der Mob auf den Straßen darüber bestimmen, welcher Spieler nun zur Weltmeisterschaft darf und welcher nicht.

PS: Also, das mal davon abgesehen, dass es mir im Normalfall total wumpe ist, wer da dem Ball hinterhergurkt. ;)

JENS-KLEVE 24.07.2018 21:52

Wenn Özil vollwertiger Deutscher ist, hier geboren ist, und das alles so selbstverständlich ist, dass man gar nicht mehr von Integration etc. sprechen muss, warum bezeichnet er dann eigentlich Erdogan als "mein Präsident"? Ein Foto kann man immer machen, manchmal macht man ja auch ungeschickterweise mit dubiosen Leuten Fotos, aber seine Aussage geht ja in eine ziemlich eindeutige Richtung. Als Spieler der Nationalelf muss man da sensibler sein, als irgendwelche Jungs auf der Straße. Ich muss auch mehr auf meine Wortwahl achten als irgendwelche Bauarbeiter.

opirat 24.07.2018 22:18

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1393955)
Wenn Özil vollwertiger Deutscher ist, hier geboren ist, und das alles so selbstverständlich ist, dass man gar nicht mehr von Integration etc. sprechen muss, warum bezeichnet er dann eigentlich Erdogan als "mein Präsident"?

Hat er nicht. Das war Gündogan.

JENS-KLEVE 24.07.2018 22:39

Okay danke, mein Fehler :Huhu:

Jörn 24.07.2018 22:53

Ich habe öfters mit Türken in Frankfurt (ich wohne hier) gesprochen, die starke Befürworter von Erdogan waren. Es hieß, ja, er greift hart durch, aber endlich macht's mal jemand und bringt den ganzen Laden auf Vordermann. Und dann folgen Geschichten von Alltags-Kriminalität, Korruption und finsteren Banden.

Ich entgegne darauf immer, dass man all diese Probleme nicht löst, indem man den Rechtsstaat abschafft, sondern indem man ihn stärkt. Aber soweit denken die Leute, mit denen ich gesprochen habe, in der Regel nicht. Denen ist nicht klar, warum ein Präsident keine Macht über die Justiz oder über die Medien haben sollte. Sie durchschauen das Spiel von Erdogan nicht, der diese Gewaltenteilung beseitigt. Sie sehen nicht, dass es sich gegen sie selbst richtet.

Wie bringt man nun diese Leute, die nichts Böses wollen, von ihrem Erdogan-Kurs wieder ab? Indem man sie anschreit? Mit dem Finger auf sie zeigt? Ausgrenzt?

Das Gegenteil ist angebracht. Man muss die Sache erstmal beruhigen, damit man ins Gespräch kommt. Danach muss man ihnen deutlich machen, wie schön es sich in Deutschland leben lässt, weil der Staat rechtsstaatlich organisiert ist, und weil die Freiheit als hohes Gut betrachtet wird. Wer das selber erlebt, der wird irgendwann auch skeptisch, wenn es jemand wie Erdogan abschaffen will.

Aber wer in Deutschland Ausgrenzung, Streit und Mobbing erfährt, der hat auch keinen Grund, den deutschen Staat sonderlich zu schätzen, oder ihn gar als Vorbild für die Türkei anzusehen. Deswegen war die hysterische Reaktion auf das läppische Foto genau die falsche Strategie. Man überzeugt die Leute nicht, indem man sie mobbt oder ausgrenzt.

Erdogan nutzt diese Situation natürlich aus. Seine Botschaft in den letzten Stunden war: "Seht her, die Deutschen haben etwas gegen die Türken! Aber ich, Erdogan, setze mich für Euch ein, auf mich könnt Ihr Euch verlassen!" Natürlich werden viele "deutsche Türken" darauf hereinfallen, denn welcher deutsche Politiker hat sowas zu ihnen gesagt?

Es müsste genau anders herum sein. Der deutsche Rechtsstaat müsste sich hinter Mesut Özil stellen, und auch die Stammtische müssten sich hinter Mesut Özil stellen. Das ist wichtiger als das Foto. Mesut Özil ist einer von uns, und das steht an erster Stelle, und das ist nicht verhandelbar. Den Rest klärt man dann irgendwann, und Fehler machen wir alle mal.

Trillerpfeife 25.07.2018 01:08

Zitat:

Aber wer in Deutschland Ausgrenzung, Streit und Mobbing erfährt, der hat auch keinen Grund, den deutschen Staat sonderlich zu schätzen, oder ihn gar als Vorbild für die Türkei anzusehen. Deswegen war die hysterische Reaktion auf das läppische Foto genau die falsche Strategie. Man überzeugt die Leute nicht, indem man sie mobbt oder ausgrenzt.
Und so wurde, zu Anfang auch mit den Pegida etc. Anhängern und Mitläufern umgegangen. Spott und Hohn oder ignorieren durch Politiker.
Die Afd war schlauer und jetzt ist es zu spät. Auch wenn es schwerfällt und nicht immer klappt, aber mit Ignorieren oder Mobbing kann man niemanden von seiner Meinung abbringen.

Nobodyknows 25.07.2018 06:31

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1393973)
Und so wurde, zu Anfang auch mit den Pegida etc. Anhängern und Mitläufern umgegangen. Spott und Hohn oder ignorieren durch Politiker.
Die Afd war schlauer und jetzt ist es zu spät. Auch wenn es schwerfällt und nicht immer klappt, aber mit Ignorieren oder Mobbing kann man niemanden von seiner Meinung abbringen.

Ähm...schwierige Aussage :)

1.) Pegida, gibt es die noch? Also geben mit einer gewissen, mit einem Hauch einer Bedeutung?

2.) Bei einem Satz in dem "AfD" und "schlau" vorkommt stellen sich mir die Nackenhaare.
Was tut denn die AfD mit den Pegidioten? Sie bestätigt sie, gibt ihnen recht. Sie sondert ihren ganzen rechtspopulistischen bis rechtsextremen Rotz ab der nur selten auf Fakten basiert. Sie bietet Lösungen an (die keine Lösungen sind). So kann man leicht "Freunde" gewinnen.

Dumme Behauptungen und Fake News wie "Das Wasser fließt bergauf" (oder im Fall von Pegida: "Sachsen ist übervölkert von Fremden/Flüchtlingen/Muslimen") muß man zu gewissen Teilen ignorieren. Andernfalls würde man den, der diese Behauptung aufstellt auf eine Bedeutungsebene befördern die er nicht verdient.
Ich hätte als Berufspolitiker auch nur wenig Zeit und Lust um mit Kleinkriminellen wie Lutz Bachmann (vor der deutschen Strafverfolgung nach Afrika geflüchtet - aber nicht mit dem Schlauchboot) darüber zu diskutieren, ob straffällig gewordene Migranten sofort abzuschieben sind (und wenn ja wohin wenn sie der Heimatstaat nicht aufnimmt).

Gruß
N. :Huhu:

JensR 25.07.2018 08:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1393464)
Warum eigentlich nicht? Angenommen, Özil fände Erdogan von hinten bis vorne klasse: Dürfte er diese Meinung nicht öffentlich vertreten?

Wir kritisieren an Erdogan, dass er die Meinungsfreiheit in seinem Land nicht in vollem Umfang gewährt. Müssten wir dann nicht konsequenterweise Özils freie Meinung akzeptieren?

Wenn wir festlegen, welcher politischen Gesinnung jemand zu sein hat, der in der Nationalmannschaft kickt, gefährden wir doch genau das, was wir zu verteidigen vorgeben.
:Blumen:

genau meine Meinung, merci.

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1393500)
Wundert mich doch, wie die Meinung hier ist. Hätte vermutet das sich in unserem links/grünen Forum doch mehr für Özil aussprechen.

Beide Richtungen stehen aus meiner Sicht nicht für unbedingte Liberalität und die Akzeptanz von anderen Ansichten, aber das ist ein anderes Thema.

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1393500)
Das meiste das ich über Erdogan höre kommt von meinen türkischen Kollegen und entweder sind die alle blind oder die Lage ist nicht ganz so eindeutig wie ihr sie hier darstellt. Der wird jedes mal wieder freiwillig gewählt. Ich kenne jedenfalls viele Deutsch-Türken die ihn freiwillig wählen. Also jedenfalls zum Teil demokratisch gewählt scheint der wohl schon so zu sein.

Ich hab das nicht wirklich verfolgt, aber mich von Anfang an gewundert das den rechten Schreihälsen da so zugehört wird.

er passt halt nicht zu politischen Strömung. Und ich denke auch, man sollte beachten, dass die Medienwirksamkeit der Kritik an ihm nicht durch rechte Schreihälse entstanden ist, sondern durch die transatlantische Fraktion mit Bild als Sprachrohr. Sie haben das Feuer gezündelt, um auf Basis des Fotos Politik machen zu können.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1393506)
Ich frage mich außerdem, ob man Özil wirklich als "Repräsentanten" unseres Landes bezeichnen kann. In einem engeren Sinn eher nicht, da er nicht demokratisch gewählt wurde.

Diese Überhöhung ist so ein absoluter Unfug. Das erinnert mich an die "Diplomaten im Trainingsanzug" der DDR.

Özil ist ein deutscher Staatsbürger mit türkischen Wurzeln, er repräsentiert sich selber. Vielleicht ist er noch ein gutes Zeugnis deutscher Nachwuchsförderung, aber ich möchte bitte nicht durch Mesut Özil in irgendeiner Weise repräsentiert werden. Auch nicht durch Mario Basler, Stefan Effenberg oder sonstwen. Die sind alle Mitglieder der Nationalmannschaft gewesen, weil sie aussergewöhnlich gute Fussballer waren, nicht weil sie politische Weitsicht und die Interessen "des Volkes" vertraten. Und damit meine ich jetzt alle anderen Interessen, ausser Weltmeister zu werden ;)

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1393967)
Das Gegenteil ist angebracht. Man muss die Sache erstmal beruhigen, damit man ins Gespräch kommt. Danach muss man ihnen deutlich machen, wie schön es sich in Deutschland leben lässt, weil der Staat rechtsstaatlich organisiert ist, und weil die Freiheit als hohes Gut betrachtet wird. Wer das selber erlebt, der wird irgendwann auch skeptisch, wenn es jemand wie Erdogan abschaffen will.

Aber wer in Deutschland Ausgrenzung, Streit und Mobbing erfährt, der hat auch keinen Grund, den deutschen Staat sonderlich zu schätzen, oder ihn gar als Vorbild für die Türkei anzusehen. Deswegen war die hysterische Reaktion auf das läppische Foto genau die falsche Strategie. Man überzeugt die Leute nicht, indem man sie mobbt oder ausgrenzt.

genau. :Blumen:

repoman 25.07.2018 08:25

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1393905)
Gilt das Grundgesetz inklusive Meinungsfreiheit für alle, oder sind Leute mit Vorbildfunktion davon ausgenommen?...

Du hast es immer noch nicht kapiert.:(

Ja, er darf seine Meinung sagen, wir sind in Deutschland in der glücklichen Lage das zu dürfen (in anderen Ländern ist das problematischer), niemand hier im Forum bestreitet das. Nur muss er sich auch dafür Kritik gefallen lassen und evtl. auch Konsequenzen hinnehmen... und das ist auch kein Rassismus.

Trillerpfeife 25.07.2018 08:30

Ich vermute die Pegida etc Anhänger wählen jetzt zum grossen Teil Afd. Die Leute sind ja nicht weg nur weil sie nicht mehr auf die Strasse gehen.

Ja genau die Afd beschäftigt diese Menschen, gibt Ihnen das Gefühl sie zu verstehen und für Sie zu kämpfen.

Die Ängste und Bedenken dieser Menschen, oder zumindest der Meisten hätten auch die Spd oder Cdu anhören können.

Das es dabei auch echte Hardliner wie Bachmann gibt bestreite ich nicht und, dass die Afd eine Lösung ist oder bietet will ich damit auf keinen Fall sagen.

Afd und Pegida waren auch nur als Beispiel gedacht, was passiert, wenn man Andersdenkende verspottet oder verhöhnt oder beschimpft anstatt mit Ihnen zu reden und Ihnen trotzdem das Gefühl gibt sie gehören dazu. Auch wenn es schwerfällt, weil man sie für unreflektierte Idioten hält.

Ich hätte auch keine Lust mit Bachmann zu diskutieren.

Jörns Aussage finde ich richtig und so wie mit Mezut Özil umgegangen wird finde ich falsch.

Man kann natürlich überlegen warum mMn so wenige überhaupt versuchen sowas wie Verständnis für Mesut Özils Handlungen zu haben.

Das "multikulti" Miteinander in unserer Nationalmanschaft funktioniert anscheinend nur so lange für manche Deutsche, so lange die nicht deutschstämmigen Spieler keine eigene Meinung haben.

qbz 25.07.2018 08:48

Der Fehler von Özil besteht doch allein darin, Erdogan auf einem Foto öffentlich (s)ein Fussballtrikot zu schenken statt ihm deutsche Leopard II Panzer zu verkaufen, mit denen seine Armee in Syrien kurdische Städte erobert und die Kurden und die kritische Bevölkerung im Land unterdrückt. Für den deutschen Fiskus fallen halt beim geschenkten Trikot weder Steuern noch Arbeitsplätze an. Für Panzer billigen viele Medien die staatliche Exportgenehmigung, die beim Fussbaltrikot symbolisch (aus schlechtem Gewissem?), aber faktisch wertlos, verweigert wird. :)

Die Özil "AG" hatte sich aber ganz gut in die Welt der superreichen Fussballer wie auch ein Ronaldo oder Hoeness integriert. So musste sie bekanntlich in Spanien 2 Mio Steuern und 700000 Euronen Strafe nachzahlen, weil sie Gelder am spanischen Fiskus vorbei in Steueroasen schleuste.

repoman 25.07.2018 09:23

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1393920)

....Aber was machen wir, wenn Özil trotzdem bei seiner Meinung bleibt? Wer hat dann Recht? Was sollen wir tun? Immerhin hat Özil gegen keine Gesetze verstoßen, und hier enden dann eben unsere Möglichkeiten. Ein Rechtsstaat hat das zu akzeptieren.

Man hätte die Sache auf sich beruhen lassen sollen. Vielleicht hätte Özil seine Meinung irgendwann geändert, wer weiß. Falls nicht, muss man trotzdem miteinander auskommen, und Özil ist doch kein Wüterich, mit dem man nicht auskommen könnte.

Wenn wir mit Leuten wie Özil nicht zurechtkommen, der im Grunde ein schüchterner Mensch ist, dann ist da was faul.

Würdest du das gleiche sagen, wenn ein deutscher Nationalspieler (egal ob Biodeutscher oder mit ausländischen Wurzeln) Wahlkampfhilfe für einen deutschen gewählten (vielleicht sogar rechten) Despoten macht, der ein Präsidialsystem einführt und das Parlament entmachtet, Presse- und Meinungsfreiheit einschränkt bzw. gleichschaltet, Oppositionelle unterdrückt, nach Belieben Journalisten, Lehrer, Wissenschaftler und andere unbequeme Personen ohne gerichtliche Überprüfung wegsperrt und 100000 Entlassungen (u.a. unliebsame Lehrer, Richter) zu verantworten hat. Und dann noch einen Krieg in eigenen Land führt, die Todesstrafe einführen will und deutsches Heldentum propagiert.

vherzo 25.07.2018 09:45

Für mein Empfinden bringt sie es auf den Punkt:

https://www.weltbewohner.com/artikel-id42?#more

Chris.sta 25.07.2018 11:00

Bereits 18 Seiten für so ein nonsens an den Typen verschwenden... kopfschüttel...

pepe1968 25.07.2018 11:07

Also ich finde dass das ein schönes Sommerlochthema ist und man eigentlich garnicht so sehr darauf eingehen sollte. Fußball ist nämlich garnicht so wichtig und wenn der Özil einen Autokraten und Menschenverachter umwerben will soll er es machen . Das zeugt halt von mangelnder Intelligenz.

Wenn er sich in Deutschland nicht wohl fühlt kann er ja mit der Kohle die er hat überall leben. Am besten aber einfach zurück zu Erdogan der hat ihn wenigstens lieb. Ob links und rechts neben ihm Andersdenkende eingesperrt werden ist Herrn Özil ja offensichtlich nicht so sehr wichtig.

Sportlich sehe ich es übrigens so wie der Hoeneß und ich find Uli Hoeneß hat es auch super ausgedrückt :Cheese: der Typ hat seit einiger Zeit nix mehr auf die Kette bekommen und ich frage mich schon lange was dieser Typ eigentlich noch in der Nationalmannschaft zu suchen hat. Aber das denke ich nicht nur bei Özil sondern da gibt es ja auch noch andere Kandidaten!

Na ja der Sommer dauert ja noch etwas vielleicht kommt bald mal wieder ein Krokodil im Badesee oder so:Lachanfall:

tomcat 25.07.2018 11:18

Nur mal so (ist ja eigentlich schon off topic :cool: ).

Dieser 11Freunde-Artikel bringt mal ein bisschen Objektivität in die Bewertung von Özil als Fussballer.

RolandG 25.07.2018 11:39

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1393884)
Niemand muss „Konsequenzen tragen“, denn genau das bedeutet Meinungsfreiheit.
[...]
Wenn wir den Rechtsstaat und die Meinungsfreiheit so hoch halten, wieso werfen wir es dann bei Özil über Bord?

Deine Definition von Meinungsfreiheit ist in mehrerer Hinsicht unrichtig.

Art. 5 Abs. 1 GG ist zuvörderst ein Abwehrrecht des Bürgers gegen staatliche Eingriffe. Selbst dieses Abwehrrecht gegen den Staat gilt aber nicht schrankenlos; lies mal Abs. 2. Zudem kann natürlich ein privater Vertragspartner verlangen, dass man bestimmte Dinge nicht (öffentlich) sagt. Wenn man dieses Angebot annimmt, ist man daran gebunden; Grenzen setzen da nur gesetzliche Verbote (§ 134 BGB) und die Sittenwidrigkeit (§ 138 BGB). Die Ausstrahlungswirkung der Grundrechte ins Privatrecht ist natürlich gegeben, aber eben nicht unbegrenzt.

Du verwechselt Meinungsfreiheit mit Folgenfreiheit. Handlungen haben Konsequenzen, und die meisten davon sind legal. Wenn ich z.B. öffentlich über meinen Arbeitgeber herziehe und seine Reputation schädige, dann kann der Staat mir das nicht verbieten. Mein Arbeitgeber aber schon; am Ende kann er mir dann kündigen.

Man muss eine andere Meinung nicht akzeptieren (also sich selbst zu eigen machen), sondern nur tolerieren (also wörtlich "erdulden"), dass jemand eine andere Meinung hat und äußert. Dann aber hat man selbst die Freiheit, darauf zu reagieren. Toleranz ist nicht Beliebigkeit. Man muss nicht alles gut finden, was andere tun oder sagen, nur weil sie es tun oder sagen dürfen.

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1393896)
Gut, dann fasse ich mal zusammen. Öffentliche Personen werden durch unser Grundgesetz nicht geschützt, stattdessen sind sie Freiwild. Dies kann notwendig sein, wenn unsere demokratischen, freiheitlichen und moralischen Werte verteidigt werden müssen. Indem so jemand wie Özil rausgemobbt wurde, haben wir einen Sieg über Erdogan errungen. Auch wenn nicht alles optimal lief, war es die Sache wert. Das Zusammenleben in Deutschland wurde dadurch einfacher und besser.

Pseudo-sarkastische Übertreibungen haben noch nie eine Diskussion weitergebracht. Vielleicht solltest Du Dich erst einmal genauer über den tatsächlichen Inhalt und die tatsächliche Reichweite der Meinungsfreiheit informieren, wenn Du hier eine halb-juristische Diskussion führen willst.

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1393905)
Gilt das Grundgesetz inklusive Meinungsfreiheit für alle, oder sind Leute mit Vorbildfunktion davon ausgenommen?

Die Frage beantwortet Dir schon das erste Wort des Art. 5 Abs. 1 GG. Wichtiger ist aber die Frage, was Meinungsfreiheit bedeutet und was nicht.

Klugschnacker 25.07.2018 12:22

Roand, könntest Du bitte verbal wieder etwas abrüsten? Ich sehe keinen Anlass für diesen Ton. Wir tauschen hier nur Meinungen aus. Es ist nicht erforderlich, dass wir dafür alle studierte Juristen sein müssten.
:Blumen:

Trillerpfeife 25.07.2018 12:25

Zitat:

Zitat von RolandG (Beitrag 1394083)
...

Man muss eine andere Meinung nicht akzeptieren (also sich selbst zu eigen machen), sondern nur tolerieren (also wörtlich "erdulden"), dass jemand eine andere Meinung hat und äußert. Dann aber hat man selbst die Freiheit, darauf zu reagieren. Toleranz ist nicht Beliebigkeit. Man muss nicht alles gut finden, was andere tun oder sagen, nur weil sie es tun oder sagen dürfen.


...

Hat doch keiner geschrieben, dass er Mesut Özils Meinung teilt oder sogar gut findet.


Aktzeptieren tät ich auch nicht mit "zu eigen machen" übersetzen.

tandem65 25.07.2018 12:29

Hi Arne,

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1394096)
Roand, könntest Du bitte verbal wieder etwas abrüsten? Ich sehe keinen Anlass für diesen Ton. Wir tauschen hier nur Meinungen aus. Es ist nicht erforderlich, dass wir dafür alle studierte Juristen sein müssten.
:Blumen:

nur damit es möglichst viele verstehen.
Was hat Roland geschrieben wo er sich deiner Meinung nach im Ton vergriffen hat?

RolandG 25.07.2018 12:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1394096)
Roand, könntest Du bitte verbal wieder etwas abrüsten? Ich sehe keinen Anlass für diesen Ton. Wir tauschen hier nur Meinungen aus. Es ist nicht erforderlich, dass wir dafür alle studierte Juristen sein müssten.
:Blumen:

Arne, was für ein Ton und welche Aufrüstung? Wenn hier ein rein juristischer Begriff wie Meinungsfreiheit diskutiert wird, werde ich ja wohl noch etwas tatsächliche Sachkenntnis in die Diskussion einbringen dürfen. Zudem habe ich das in einem sehr sachlichen Ton getan.



Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1394098)
Hi Arne,
nur damit es möglichst viele verstehen.
Was hat Roland geschrieben wo er sich deiner Meinung nach im Ton vergriffen hat?

Genau.

RolandG 25.07.2018 12:37

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1394097)
Hat doch keiner geschrieben, dass er Mesut Özils Meinung teilt oder sogar gut findet.

Das habe ich ja auch nicht behauptet.

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1394097)
Aktzeptieren tät ich auch nicht mit "zu eigen machen" übersetzen.

Lt. Duden: annehmen, billigen; anerkennen; mit jemandem oder etwas einverstanden sein.

Helmut S 25.07.2018 12:39

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1394096)
Roand, könntest Du bitte verbal wieder etwas abrüsten? Ich sehe keinen Anlass für diesen Ton. Wir tauschen hier nur Meinungen aus. Es ist nicht erforderlich, dass wir dafür alle studierte Juristen sein müssten.
:Blumen:

Ich schließe mich der Frage von tandem65 an. Ich habe den Eindruck, als hätte ich selten so ein fachlich gutes Posting gelesen in diesem Thread wie das von RolandG. :Blumen:

Ich würde mir Wünschen, dass juristische Ungenauigkeiten/Halbwahrheiten/was-auch-immer - falls sie denn existieren - genau so gerade gerückt werden. Wir sollten froh sein, dass es studierte Juristen gibt, die das können. Das ist ein sachlicher Mehrwert nach meinem Empfinden und ich habe den Eindruck als würde es die Diskussion aufwerten. Ähnlich wie das HaFus Beiträge in einem triathlonspezifischen/verbandsspezifischen Meinungsaustausch tun. :Blumen:

LG H.

Nobodyknows 25.07.2018 12:49

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1394102)
Ich schließe mich der Frage von tandem65 an...

Leute, bitte!
Habt euch wieder lieb und fasst euch an! :Lachen2:

Das mit der Meinungsfreiheit (nochmals) mit wenigen Worten erklärt: :Cheese:



Gruß
N. :Huhu:

Helios 25.07.2018 13:02

Merci N. :Blumen:
jetzt hab auch ich das mit dem Rasissmus verstanden :Lachen2:


Als Vermieter hab ich mir erlaubt zu fragen, wer den von den 5 Leuten der eigentliche Mieter/in sei?? - es wurde auf die nicht deutsch Sprechenden/Verstehenden verwiesen - darauf hab ich erläutert, dass ich mit Vertragsparteien gerne direkt und nicht immer über Dolmetscher reden würde. Darauf wurde ich "Rasisst" und "Nazi" genannt - drauf hab ich die Leute gebten sie mögen mein Grundstück verlassen und mich bedankt für die direkte Art.

Trillerpfeife 25.07.2018 13:38

Zitat:

Zitat von RolandG (Beitrag 1394101)
Das habe ich ja auch nicht behauptet.



Lt. Duden: annehmen, billigen; anerkennen; mit jemandem oder etwas einverstanden sein.

Nein hast du nicht, aber du hast darauf hingewiesen. warum?

Duden ist schon richtig, aber ich glaube du weisst auch genau wie ich es meine wenn ich die Meinung eines anderen aktzeptiere.

Ich aktzeptiere, dass er seine Meinung äussert.

Und mit Duden oder Paragraphen kann man eine Diskussion auch erschlagen.

Deinen Ton fand ich ok, aber den Inhalt am Thema vorbei für die Diskussion.
:)

vherzo 25.07.2018 13:55

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1394102)
Ich schließe mich der Frage von tandem65 an. Ich habe den Eindruck, als hätte ich selten so ein fachlich gutes Posting gelesen in diesem Thread wie das von RolandG. :Blumen:

Ich würde mir Wünschen, dass juristische Ungenauigkeiten/Halbwahrheiten/was-auch-immer - falls sie denn existieren - genau so gerade gerückt werden. Wir sollten froh sein, dass es studierte Juristen gibt, die das können. Das ist ein sachlicher Mehrwert nach meinem Empfinden und ich habe den Eindruck als würde es die Diskussion aufwerten. Ähnlich wie das HaFus Beiträge in einem triathlonspezifischen/verbandsspezifischen Meinungsaustausch tun. :Blumen:

LG H.

Ich schließe mich hier an. Die Diskussion hier krankt aus meiner Sicht daran, dass einige ihre eigene, nicht den tatsächlichen Gegebenheiten in D entsprechende Vorstellung von "Meinungsfreiheit" und dem Umgang damit pflegen.

tandem65 25.07.2018 13:56

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1393884)
Eine Auseinndersetzung vor Gericht hätte Özil nämlich spielend gewonnen.

Eine Auseinandersetzung über was genau?

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1393884)
Wenn wir den Rechtsstaat und die Meinungsfreiheit so hoch halten, wieso werfen wir es dann bei Özil über Bord?

Wer hat denn hier den Rechtsstaat & die Meinungsfreiheit über Bord geworfen?

Jörn 25.07.2018 14:40

Vermutlich könnten sich die meisten Teilnehmer im Forum darauf einigen, dass wir es in Deutschland als wünschenswert erachten, dass jeder Bürger seine Meinung äußern kann, ungeachtet irgendwelcher juristischer Begründungen. Ich denke, dass ist allgemeiner Konsens in Deutschland.

Eine Debatte, die so angelegt ist, dass man sich die Meinungsäußerung nicht mehr traut, ist eine schlechte Debatte. Es ist auch ein Zeugnis für eine schlechte Gesellschaft. Es mag Grenzfälle geben (Leugnung des Holocaust), aber im Großen und Ganzen befürworten wir doch fast alle eine Gesellschaft, in der Meinungen frei ausgetauscht werden und als Folge auch unterschiedliche Lebensentwürfe zugelassen sind.

Wenn es durch Mobbing jedoch unmöglich gemacht wird, diese Freiheit in Anspruch zu nehmen, sei es durch Einschüchterungsversuche, Beschimpfungen, Drohungen oder öffentliche Schmähungen, dann ist das gleichbedeutend mit einem Entzug dieser Freiheit.

Deswegen können Meinungsäußerungen zwar Konsequenzen haben (nämlich, dass widersprochen wird), aber diese Konsequenzen können nicht unbegrenzt sein. Sie dürfen die grundsätzliche Freiheit nicht aushebeln. Und weil wir doch alle vernünftige Leute sind, sollte auch die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben. Nachdem Özil vom DFB, von der Mannschaftsleitung und sogar vom Bundespräsidenten regelrecht verhört worden war, hätte man ihm vom Haken lassen müssen. Er ist doch kein Verbrecher, der von der Bevölkerung gejagt und unschädlich gemacht werden muss.

Dass man mit unserem Gelsenkirchener "Goldjungen", dem wir alle vor ein paar Jahren begeistert zugejubelt haben, eine derartige Hetzjagd veranstaltet, dass sich dieser völlig in die Ecke gedrängt fühlt, ist nicht in Ordnung.

Ich finde, der DFB sollte sich bei Mesut Özil offiziell entschuldigen -- nicht für die Kritik am Foto, aber für das, was anschließend daraus entstand. Der DFB sollte Özil die Rückkehr in die Nationalelf anbieten. Anschließend könnte der DFB über offizielle Regeln nachdenken, ob/wie Fototermine mit Politikern gehandhabt werden sollen, und diese Regeln gelten dann für alle.


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