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Der Staat handelt quasi als "Gesamtkapitalist", indem er ähnliche, vergleichbare Konkurrenzbedingungen für alle schafft. Das braucht zuallerst Gesetze (weltweit die Anerkennung und Übernahme von UNO-Normen) und die Festlegung von wirksamen Strafen bei Verstössen. Diese zu erlassen, ist IMHO für jedes Land möglich, ohne deswegen bankrott zu gehen ;) . In den entwickelten Ländern übernehmen die Kontrolle hauptsächlich die Arbeitnehmer selbst inform der Gewerkschaften / Betriebsräte oder engagierte NGO´s, in Zusammenarbeit mit Behörden. Ein Hauptproblem sehe ich bei der Bestechung von Staatsbediensteten, Politikern, Staatsanwälten, welche die Auflagen eigentlich durchsetzen und Verstösse vor Gericht bringen sollten. Der Staat muss halt konsequent gegen Korruption vorgehen, um Erfolge zu haben. |
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Und zwar aus gutem Grund, wie ich finde. Denn eine Strategie ("Politik"), die nicht auf den Eigennutz, sondern auf den Gemeinnutz zielt, wäre leicht zu unterwandern. Schau Dir als Beispiel die Aufnahme von geflüchteten Menschen an, die etwa 1% unserer Bevölkerung ausmachen. Dieser Akt von Gemeinnützigkeit gefährdet die Macht derer, die ihn zu verantworten haben, wogegen jene, die auf den Eigennutz als Motiv setzen, stärker geworden sind. |
Wie wir sicher nicht weiterkommen ist für mich jedenfalls klar: In den alten, aus meiner Sicht schon lange überkommenen, Paradigmen verhaftet bleiben. Wenn wir so denken und agieren wie immer, bekommen wir auch die Ergebnisse wie immer!
Es bringt uns also nichts, den "ausbeuterischen" Kapitalismus zu verteufeln, ebenso wenig wie die "sozialistischen" Gewerkschaften oder den "Eigennutz" von Menschen (und viele weitere Anspruchsgruppen). Alle diese Perspektiven haben berechtigte Interessen, die es auszutarieren gilt. Und zwar nicht im althergebrachten Tarif-Machtpoker (wenn wir bspw. die Kosten der ziemlich sinnlosen Auseinandersetzung bei der Lufthansa über zwei Jahre summieren, die für ein ziemlich erwartbares Erggebnis aufgewendet wurden ...). Schon heute können wir empirisch sehen, um wie viel besser alle Anspruchsgruppen gestellt sind, wenn innovative Wege gegangen werden. Unternehmen, die mit agilen Prozessen (Scrum, Lean Kanban, DevOps, Lean Startup, Design Thnking, ...), Strukturen (Holacracy, ...), schlanken Zentralen, die die operative, kundenorientierte Arbeit nicht weiter stören und weiteren Elementen arbeiten - haben eine höhere Rendite (befriedigen also Kapitalinteressen besser), - zahlen deutlich höhere Löhne und haben durch mehr Eigenverantwortung und Selbstorganisation deutlich höhere Mitarbeiterzufriedenheit (befriedigen also Mitarbeiterinteressen besser), - haben zufriedenere Kunden (befriedigen also die Kundenbedürfnisse besser), - arbeiten tatsächlich partnerschaftlich und voll vernetzt mit ihren Lieferanten zusammen (befriedigen also die Lieferanteninteressen besser). (Die Studie liegt mir vor, ist aber noch nicht veröffentlicht) Und das ohne Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften (ja qbz, die haben ihren substanziellen historischen Verdienst, aber jetzt sind sie Teil des Problems und nicht der Lösung) und dem anderen Old School Kram, der dogmatisch Paradigmen verhaftet ist. |
Bist Du Zappa?
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Und wenn ich mir da einige der im zweiten Absatz genannten Hauptvertreter in Vorständen von anschaue. In viele Skandale verwickelt, geldgierig und für das eigene Wohl auch bereit, Arbeitnehmerinteressen zu opfern. Namen brauch ich da wohl nicht nennen...:Huhu: :Cheese: |
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Ich will mal meine Eindrücke schildern, was diesen Faden angeht.
Mir kommt es so vor, als enthielte er zwar recht viele Beiträge, wo erkennbar ist, dass die Ersteller einigen Sachverstand haben in wirtschaftlichen Fragen, aber bestimmte Positionen oder Blickwinkel eher vermieden werden. Leider kann ich da oft nicht wirklich mitreden, weil ich schon einmal die verwendeten Fachbegriffe nicht sicher genug einordnen kann. Ich bin nämlich ein Mensch, der oft dazulernt, indem er Aussagen anderer auf sich wirken lässt und dann mit der Zeit aus dem Zusammenhang versucht die Bedeutung der Fachbegriffe zu erkennen. Das klappt glaube ich (wissen kann ich es nicht) oft ziemlich gut. Es dauert mir zu lange bzw. ist mir zu mühsam, zu zeitaufwändig und auch ablenkend mich erst einmal soweit zu bringen, dass ich die Fachbegriffe und Theorien u.ä. aus lehrbuchartigen Veröffentlichungen lerne. Nebenbei bemerkt bin ich aber auch dann darauf angewiesen dem Aurtor zu vertrauen insofern, dass er mich beim Belehren nicht manipuliert, was ja nicht einmal absichtlich geschehen muss. Es würde auch lange dauern bis ich die Kluft zu Leuten, die wahrscheinlich mir um Jahre voraus sind in Bezug auf Lesen bestimmter Veröffentlichungen u.ä., zu überwinden. Necon beschrieb das ja finde ein bisschen ähnlich, wobei er mehr von sich schrieb, darauf hinwies der Ansicht zu sein, es wäre besser, er hielte sich ziemlich zurück, weil er zu wenig Ahnung hätte oder das zumindest annimmt. Dieser Sichtweise kann ich durchaus viel abgewinnen, aber es geht ja um Themen, die auf das Leben sehr vieler oder nahezu aller Menschen starken Einfluß ausüben bzw. das zumindest recht wahrscheinlich ist. Wer den Durchblick hat in unserem Geldsystem, wer wirklich beurteilen kann, ob die Giralgeldschöpfung und der Zinseszinseffekt destruktive Grundzüge in sich trägt oder nicht, der müsste fähig sein das den Menschen ohne groß Fachwissen erklären zu können, zumindest denen, die einigermaßen geschult sind logische Zusammenhänge zu erfassen bzw. zu begreifen und das sind doch einige. Ich sehe kaum Versuche dieser Art. Einige kritische Menschen, die Bücher für die breite Masse geschrieben haben, sind Fachleute und nicht gerade ungebildet, naiv oder dumm würde ich sagen. Bernd Senf z.B. ist immerhin Professor für Volkswirtschaftslehre. Er meinte, er hätte während seiner gesamten Ausbildung so gut wie nichts über das Geld(system) gelernt. Erst nach dem Studium hat er irgendwann angefangen von sich aus sich damit zu beschäftigen. Man wird gedanklich sehr schnell verwirrt, wenn man anfängt sich mit bestimmten Fragen in Zusammenhang mit Geld, Geldschöpfung, Zinseffekten usw. usf. zu beschäftigen. Dafür sorgt schon einmal allein zeitlichen Einflüsse. Es geht nämlich um Auswirkungen der Zukunft. Schon in der Schule sorgt das für Verwirrung bei recht vielen Schülern und ich wette die meisten gebildeten (!) Erwachsenen würden viel Aufgaben dieser Art nicht hinkriegen. Beispielsweise bei eigentlich recht einfachen Textaufgaben, wo lineare Gleichungssysetme aufgestellt werden sollen und dann gelöst. Da genügt oft eine kurze Einfügung wie "in fünfzehn Jahren wird der Vater doppelt so alt sein wie sein Sohn" und schon machen viele erst einmal Fehler und vergessen die 15 Jahre in der Gleichung zu berücksichtigen. Definiert man ganz am Anfang gleich die Variablen auch zeitlich eindeutig und schreibt sich das deutlich auf, dann geht das alles schon viel leichter. Da steht dann halt da beispielsweise. x: heutiges Alter des Sohnes y. heutiges Alter des Vaters Was Inflation angeht und Zins, könnte man doch auch zur Ansicht kommen die Inflation sei eine erstklassige Rechtfertigung für den Zins. Stimmt - das hört sich an als käme eine solche Aussage von einer Person, die mit einem bestimmten Begriff gekennzeichnet wird. Ich glaube schon allein deshalb werden solche oder ähnliche Aussagen oder Sichtperspektiven gemieden. Gruß Thomas |
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Gut - ich bin jetzt auch nicht unbedingt der Esofreak, aber den Bernd Senf, so wie ich ihn bisher "erlebt" habe, den mag ich. (... und den Meister der Provokation den Jebsen auch :Lachen2:) |
So blöderweise hat mich jetzt wohl doch ein Infekt erwischt, so dass ein wenig Unterhaltung für den heutigen Sonntag nicht schlecht wäre.
Da habe ich Vortragsvideos von Rudolf Taschner gefunden und selbstverständlich gleich man kurz gecheckt, was Wikipedia denn so zu sagen hat über ihn. Puh - da taucht tatsächlich nicht ein einziges Mal das Wörtchen mit V oder vergleichbare Kategorisierungen auf. Dann darf ich es wohl wagen mir das mal komplett hereinzuziehen. Also für den Fall zumindest, dass es Taschner gelingt mich dazu zu motivieren. Hier das Video (Mathematik und die Wirtschaft heißt der Titel): https://www.youtube.com/watch?v=xKPQYNnTGEo Angenehmen Sonntag! Thomas |
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Faszinierende Passage - werde ich mir bestimmt noch einmal anhören und -sehen bzw. mich auf andere Art mit dem Phänomen beschäftigen.* Nachtrag: Auch wenn mir vor allem gegen Ende so manche Aussage eher nicht unbedingt gefallen hat und sie auch auf Widerstände in mir traf bzw. sie für mich nicht überzeugend begründet wurden, fand ich den ganzen Vortrag sehr faszinierend. Blöd :-( ;-): Wirtschaft muss wachsen und damit dies geschehen kann müssen Bedürfnisse ständig geschaffen werden. Muss ja aber nicht stimmen :-) ... hmmm. *Noch ein Nachtrag: Ganz schön bösartiges Beispiel ;-)! -> https://www.youtube.com/watch?v=wn9cfedQERU Und was lernen wir daraus? Wir können nur auf Kosten anderer reicher werden, also zumindest im vorherrschenden Wirtschaftssystem ;-)! q.e.d. ;-) |
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Kommt halt auch ein bisschen darauf an was man unter reich versteht. Nach der üblichen Armuts und damit Reichtumsdefinition als relative Definition, "arm ist wer weniger als 60% des Durchschnittseinkommens hat" ist natürlich klar, dass die Reichen nur mehr haben, wenn andere weniger haben. Wenn man aber überlegt, dass Heute in Europa praktisch alle besser leben z,b, von der Ernährung und Gesundheitsversorgung, als einst Ludwig der 14., dann sind wir eigentlch alle reich. Und das Witschaftssystem hat dazu geführt dass es weltweit heute Milliarden Menschen besser geht als z.b. vor 50 Jahren. Welches andere System hat das geschafft? Die Masse der erzeugten Güter wird immer größer. Sie ist nur zum Teil ungerecht verteilt. |
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Wenn es aber tatsächlich so sein sollte, dass das vorherrschende Wirtschaftssystem eine starke Tendenz in sich angelegt trägt, dass die Vermögen von unten nach oben bzw. zu immer weniger, aber dafür immer vermögenderen Menschen, sich verteilt, dann wäre es doch angebracht da grundlegend etwas zu ändern. Der zweite Weltkrieg ist über 70 Jahre her. Danach waren viele am Boden und es baute sich in den Jahren danach zum Glück viel auf. Es ist aber so, dass eben aufgrund von Zinseszinseffekten und Vergleichbarem es immer schwieriger wird über Wachstum die Verschuldung in Grenzen zu halten. Je länger man das System dann noch laufen lässt, umso gefährlicher und ungerechter wird es. Menschen vergleichen sich oft in erster Linie mit ihrem direkten Umfeld. Das ist nicht immer unbedingt gut, aber eben menschlich. Wenn ich da halt sehe, wie andere Leben, was für einen vergleichsweise hohen Lebenstandard sie haben, dann fühlt man sich schlecht. Die meisten hier schätze ich so ein, dass sie eindeutig zu den Gewinnern gehören. Zur oberen Mittelschicht. Entsprechend sind auch die Kontakte und Lebenseindrücke. Man hat den Eindruck, es ist heute relatuv leicht einen gut bezahlten Job zu behalten oder zu finden. Ist es teilweise auch. Allerdings gilt das eben für große Teile der Bevölkerung nicht. Ich hatte schon Zeitarbeitsjobs. Ich hatte schon schlecht bezahlte Jobs. Ich hatte schon Arbeitgeber, die keinen Betriebsrat wollten usw. usf.. Und ich habe schon Menschen erlebt, die im Gegensatz zu mir, soclche Jobs nicht so einfach kündigen konnten, wenn es ihnen gereicht hat. Das konnte ich zum Glück. Das habe ich jetzt seher spontan heruntergeschrieben. Mit den sehr Belesenen und Gebildeten kann ich sowieso nicht mithalten, wenn es um weitgehend politische Themen geht. Das ist aber auch nicht so wichtig, denn die größte Teil der Menschen ist mir viel ählicher als denjenigen hier, die so viel wissen oder so sehr belesen sind. |
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Deswegen bin ich auch für bedingungsloses Grundeinkommen. Dann hat jeder die Wahl, welchen und ob überhaupt er einen Job machen will. Dann würde im übrigen auch für "Billigjobs" mehr bezahlt, weil die Leute die ja freiwillig machen (und die Arbeitgeber was bieten müssen) und nicht weil sie gezwungen werden von Sanktionsdrohungen bei Hartz IV. Die Diskussion um den Zinsen halte ich für unwichtig und wenig zielführend. |
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Wir stehen heute vor der Situation, dass es aufgrund der hoch entwickelten Produktivkräfte möglich wäre, alle Menschen ausreichend mit allen Gütern zu versorgen bzw. einem Grundeinkommen, würde die Aneignung der geschaffenen Vermögenswerte nicht durch eine kleine, mächtige Minderheit stattfinden. Oxfam-Bericht: 8 Milliardäre besitzen soviel wie die Hälfe der ärmeren Bevölkerung. |
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Zunächst hörte ich mit sehr großer Sympathie davon, beschäftigte mich aber kaum damit, weil sich in mir fast reflexaratig die Frage nach der Finanzierbarkeit aufdrängte. Jahre später fand ich dann halt im Netz Vorträge u.ä. von Leuten, die sich eben auch mit dem Zinseszineffekt intensiver beschäftigt haben. Diesen Leuten ist es gelungen meine grundsätzlichen Zweifel daran, dass ein Grundeinkommen überhaupt irgendwie finanzierbar sein könnte zu dezimieren und zwar recht stark. Es gibt da sehr interessante für viele Menschen ungewohnte Betrachtungsweisen. In den Gütern und Dienstleistungen, die wir kaufen, sind Zinskosten in den Preisen enthalten. Diese kann man rechnerisch erfassen bzw. es zumindest versuchen. Da gibt es Leute, die es gemacht haben und die kamen so auf Zahlen im Bereich von 40 % oder so im Mittel, wenn ich mich recht entsinne.. Ich habe mich nicht intensiv genug damit beschäftigt, um beurteilen zu können, inwiefern die Berechnungen als seriös erachtet werden können. Würden solche Kosten nicht mehr oder zumindest nicht mehr so stark anfallen, könnte man doch mit dem Gegenwert einiges finanzieren. Nachtrag: Hier was zum Thema Zinsanteil in Preisen. Mal sehen, ob ich es mir heute Abend mal intensiver durchlese und auch so gut es eben geht nachzuvollziehen versuche: http://www.humane-wirtschaft.de/pdf_...in-preisen.pdf |
Ist nicht ganz scharf on topic, ist aber guter Kontext: Deutschland im "Weltglücksbericht" auf Platz 16 (von 155 Ländern). Skandinavische Länder an der Spitze.
http://www.zeit.de/gesellschaft/2017...-jeffrey-sachs |
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In China können die Menschen auch in Städten wohnen. Das war es dann an auch. Kam in einer 3sat doku. Link füge ich noch an. Besser? Medizinisch ja, aber sonst?? |
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Einkommen, Einkommensverteilung, Wirtschaftsstabilität, Arbeitsmarkt, Zivilgesellschaft, Staatsapparat, Bildung, Gesundheit, Umwelt, Infrastruktur. Und hier können wir für recht viele Länder einen deutlichen Fortschritt über die letzten Jahrhunderte (weit gefasst) bzw. Jahrzehnte (enger gefasst) festmachen. |
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Wenn wir jetzt tief in die Analyse einsteigen würden, würden wir ein sehr differenziertes Bild sehen. Viele Länder sind in manchen Kriterien recht gut, in anderen nicht so. Die Rahmenbedingungen der Länder und die Entwicklung in diesen Rahmenbedingungen sind eben sehr unterschiedlich. Eines können wir übrigens pauschal recht sicher sagen: Die technologische Entwicklung findet immer statt und zwar auf Basis von Innovationen, die wiederum von Bildung und Kreativität erzeugt werden. |
Mein Abendprogramm für heute :-):
Ein Vortrag von Helmut Creutz. ->https://www.youtube.com/watch?v=ZMUWXRFdBYA |
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Und wenn ich dann noch sehe welche Vergünstigungen zusätzlich zu bekommen sind, da rechne ich den Damen an der Kasse beim Billigheimer das hoch an, dass sie dort stehen. Zum Thema Jobwahl: Schon der Kanzler sagte: jeder der willig und fähig ist bekommt eine Ausbildungsstelle. Wahlfreiheit besteht, nur die Voraussetzungen müssen stimmen, du erwartest ja auch von einem Mechaniker das er dein Rad Fachmännisch zusammenschraubt oder Fachkompetenz von einem Arzt wenn es um deine Gesundheit geht. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof und nicht jeder kann gerettet werden, auch wenn dir das nicht schmeckt. Es gibt Familien die seit Generationen von der Stütze leben und kein Interesse haben dies zu ändern, geht ja auch so. Ganz persönlich gefragt: Was tust du damit dieser Zustand sich ändert und diese Leute unsere Gesellschaft unterstützen? Engagierst du dich freiwillig, spendet du Zeit? |
Hartz IV als Bedingungloses Grundeinkommen zu bezeichnen ist hoffentlich nur ein Scherz oder?
Generell finde ich geht es hier nicht darum was der einzelne macht um das System oder die Situation zu ändern. Außerdem finde ich solche Fragen immer schlichtweg unpassend und sehe sie eher als Killerfloskel an, da sie implementieren wenn man nichts dagegen tut ist man Teil des Problems und darf sowieso nicht mitreden. |
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Das kann unterschiedliche Ursachen haben. Sollte die ausschlaggebenede Motivation für Sanktionsverzicht oder -vermeidung die Tatsache sein, dass man sie als ungerecht empfindet sich gar dafür schämen würde seinen Anteil dazu geleistet zu haben, fände ich das ziemlich sympathisch. Ich kaufe fast nur bei Billigheimern ein und das seit vielen Jahren. An der Kasse und im Laden sehe ich immer mehr noch sehr junge Menschen. Viele sind denke ich Auszubildende. Das spart Kosten. Wie lange werden die meisten den Stress wohl mitmachen? Ein großer Anreiz wird sein bis zum Ende der Ausbildung durchzuhalten. Tja - und dann kann man ja einfach weiter fleissig ausbilden. Ganz schön bitter, wie die da immer durch den Laden wuseln müssen. Waren einräumen und parallel dazu an der Kasse arbeiten. Oft arbeiten nur zwei Leute gleichzeitig im Laden. Nachtrag: Bei den Billigheimern kann man auch noch einmal unterteilen. Da gibt es welche, die sehr stark frequentiert sind und wo auch viele recht betuchte Leute sehr regelmäßig einkaufen und welche wo sich fast nur Leute tummeln, die wenig Geld zur Verfügung haben. Die Besetzung ist natürlich unterschiedlich. Vermehrt auf sehr junge Mitarbeiter setzt wohl die untere Stufe der Billigheimer. Da gibt es aber auch noch ein anderes Geschäftsmodell. Hier gibt es einen Supermarkt für Sportartikel, der gehört zu einer großen Kette. Dort laufen massenweise attraktive, oft sehr junge Menschen durch den Laden erkenntlich als Mitarbeiter schon an ihrem Outfit. Sehr viele Mädels! Oft ziemlich hübsch (Zufall bestimmt ;-)!). Die dürften dort aber wohl in den meisten Fällen keine Ausbildung machen, sondern die Zeit bis zum Studium überbrücken oder sich neben Studium oder Schule was dazuverdienen. Wer dort arbeitet und die 30 schon überschritten hat, dürfte sich schon fast uralt fühlen. |
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Zweitens: Du kaufst bei Billigheimern ein. Glaubst Du, dass Billigheimer überdurchschnittliche Gehälter zahlen können, in einer Branche (Lebensmitteleinzelhandel), in der eine Marge von 3 bis 4 Prozent Spitzenklasse ist, der Rest bei 1 bis 2 Prozent herumkrebst? Drittens: Wollen wir solche Arbeitsplätze haben? Und allgemeiner: Wollen wir einen Arbeitsmarkt haben, der im unteren Gehaltssegment Arbeit schafft, statt Menschen in Sozialsicherungssystemen zu halten? Die Agenda 2010 hat das um die Jahrtausendwende angeschoben, vor dem Hintergrund des Problems der hohen Arbeitslosigkeit (die 15 Jahren danach halbiert ist) Aber haben wir heute nicht die Probleme von 2017 und den vorhersehbaren Digitalisierungseffekt in den nächsten 20 Jahren? Deshalb ist viertens die Frage, ob es künftig überhaupt Kasse und KassierInnen geben wird. Ich denke nur noch sehr selten. Self-Check-out-Kassen gibt es längst und die sind letztlich auch schon Schnee von gestern. Die Zukunft wird auch im Lebensmitteleinzelhandel zum einen im Online Geschäft bestehen. Rewe bspw. hat vor Jahren einen Online Möbelhändler gekauft, um das Onlinegeschäft zu lernen und experimentiert längst mit Lieferdrohnen. Zum anderen werden die deutlich weniger verbleibenden stationären Geschäfte via Apps Self-Service sein. Das ist dann auch die einzige Möglichkeit , überhaupt in strukturschwachen Gebieten präsent zu bleiben. Vor diesem Hintergrund ist die Diskussion um ein bedingungsloses Grundeinkommen hoch aktuell. |
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Zahlen kenne ich nicht, aber wenn es aus dem Ruder läuft, wenn wesentlich mehr Leute ausgebildet werden, als später wenigstens für ein paar Jahre im erlernten Beruf arbeiten wollen oder können, dann drängt sich die Sinnfrage in mir auf. Zitat:
Wir wissen ja alle, dass die meisten Menschen ihr eigenes Wohl oder das ihrer Kinder oder ihres Partners über das der anderen stellen. Viele sind sich aber trotzdem dieses Dilemma bewusst und würden gerne ausbrechen. Zitat:
Einige versuchen es eine ganze Weile, ob sie auf diese Art und Weise ein einigermaßen zufriedenes Leben führen können. Sie werden älter und haben im Laufe der Zeit einiges ertragen, was sie aus unterschiedlichen Gründen irgendwann nicht mehr ertragen wollen oder können. Zitat:
Meinst Du wirklich, dass einem großen Teil der jungen Menschen bei Netto oder Norma beispielsweise wirklich klar ist, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit in 20 Jahren kaum mehr jemand in solchen Läden arbeiten wird? Was sie durch den Alltag bringt, sind Hoffnungen und ihre jugendliche Unverbrauchtheit. |
@ThomasG: Warum kaufst du bei billigheimern ein? Es geht hier "nur" um Grundeinkomen, denke aber mit sozialen Gesichtspunkten.
Daher hab ich es nicht verstehen warum Menschen zum billigheimer gehen, obwohl sie wissen das hinter vermeintlich guten Lebensmittel nichts mehr soziales stehen kann - Erzeugerkette. Vg |
Wer sich darüber informieren will, was sich zum bedingungslosen Grundeinkommen in Europa und DE so tut und welche Konzepte dazu entwickelt wurden, findet hier Näheres:
Die Linke: Bedingungsloses Grundeinkommen, aktuell Dokumente zum Grundeinkommen Apropos Hartz IV: Manche Ökonomen halten den damaligen Effekt von Hartz IV auf die Senkung der Arbeitslosigkeit für überschätzt und den des gleichzeitig stattfindenden Aufschwungs für unterschätzt. Jedenfalls "durfte" ich in Berlin erleben, wie der Öffentliche Dienst fast alle Arbeiterstellen wegstrich und anschliessend solche Aufgaben wie Grünflächenpflege, Reinigung, Hausmeister, Renovierung von Firmen mit 1 Euro-Jobber nach Hartz IV Beschäftigten und Studenten ohne Tarifverträge erledigen liess. |
Aha, manche Ökonomen. Wer denn mit welchen Daten und welcher konkreten Interpretation?
Ich fände es angemessener, nicht über ideologisch-theoretische, sondern eher praktische Ansätze zum Grundeinkommen zu informieren, z.B. zu den Modellversuchen, zu denen es leider noch keine Erfahrungsberichte gibt: http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-0...ligenz/seite-2 http://www.huffingtonpost.de/2016/10..._12458082.html Oder aus ökonomischer Perspektive: https://www.diw.de/de/diw_01.c.47986...rspektive.html http://www.hwwi.org/fileadmin/hwwi/L...men-Studie.pdf Und viele weitere, eher neutrale, als politische Quellen. |
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Was ist denn Billigheimer?
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Rewe und Edeka sind demgegenüber ziemlich im Aufwind, insbesondere Rewe mit sehr unterschiedlichen Shopkonzepten für unterschiedliche Standorte, die in Summe profitabler sind, als Aldi und Lidl. Der Markt ist, wie geschrieben, aktuell stark im Umbruch und wird es in den nächsten 20 Jahren noch stärker sein. Billig wird es stationär dann wahrscheinlich nur noch weitgehend personalfrei geben. |
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Im Grunde kann man sich in Hartz IV mit Tricks/teilweise Betrug ein "bedingungsloses Grundeinkommen" besorgen. Allerdings für den Staat gibt es natürlich die ganzen Vorteile wie Verwaltungsabbau nicht. Die Behörden bestehen weiter mit viel Personal. Zitat:
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