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Vicky 18.10.2016 13:45

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1265861)
Mit der Argumentation kann ich auch die Ehe ab 12 oder noch früher freigeben - meine persönliche Situation ändert sich dadurch nicht und die der Gesellschaft auch nicht.

Und liberal ist es auch noch.

Oder nicht?


Genau - wenn die eigene Meinung bestätigt wurde, kann die Diskussion beendet werden.

Möglicherweise ist das Szenario in einigen Hundert Jahren gängig und liberal. Das wissen wir heute nicht. Aktuell geht das ganz wertneutral nicht, denn 12jährige können keine rechtlich bindenden Willenserklärungen abgeben. Die Ehe ist ein Vertrag und erfordert dieses. Meinungsäußerung: und das ist auch gut so. Aber das ist eigentlich offtopic und klugscheißerei meinerseits.

Campeon 18.10.2016 13:51

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1265819)
Warum?

Weil meine Meinung dazu, hier nichts zur Sache tut.

MattF 18.10.2016 13:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1265868)
Hat auch niemand gesagt. Aber die Gründe für die Ablehnung der Homo-Ehe sind dumm und dünkelhaft. Ich bezeichne deren Argumente so, soweit sie mir bekannt sind, nicht jedoch die Menschen.
:Blumen:

Na ja, die Behauptung nur genau 1 Mann und 1 Frau könnten zusammen ein Kind bekommen (jetzt sehen wir mal von künstlicher Befruchtung ab) und deshalb können auch nur genau die 2 das Kind groß ziehen ist nicht dumm, sondern einfach nur offensichtlich falsch.

Willi 18.10.2016 14:00

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1265873)
Na ja, die Behauptung nur genau 1 Mann und 1 Frau könnten zusammen ein Kind bekommen (jetzt sehen wir mal von künstlicher Befruchtung ab) und deshalb können auch nur genau die 2 das Kind groß ziehen ist nicht dumm, sondern einfach nur offensichtlich falsch.

Warum sollten wir von künstlicher Befruchtung absehen?

Alleine an den Frauen aus der kleinen Schweiz mit rund 8 Mio Einwohnern werden jährlich rund 6.000 künstliche Befruchtungen vorgenommen, in Deutschland sind es mehrere zehntausende jährlich.

Hier geht es nicht um Einzelfälle. Die Welt lässt sich nicht nur in Schwarz und Weiß einteilen.

drullse 18.10.2016 14:20

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1265870)
Meinungsäußerung: und das ist auch gut so.

Auf was bezog sich das - auf die Eheschließung oder die Willenserklärung?

Wenn auf Letzteres, nimm das einfach mal weg und beantworte dann die Frage: ist das der einzige Grund, warum wir nicht so liberal sein wollen, 12jährige zu verheiraten? Falls nicht, stelle ich gleich die Anschlußfrage: wo hört die Liberalität auf und wer legt diese Grenze fest?

Klugschnacker 18.10.2016 14:45

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1265860)
Mit Verlaub, als einziges richtiges Argument für ein Homo -Ehe wurde bisher die Toleranz und der Liberalismus angeführt. Diejenigen Argumente also die in keiner Weise von denjenigen angewandt werden, die sie einfordern.

Du sagst, ich würde Toleranz und Liberalismus einfordern, ohne selbst tolerant oder liberal zu sein. Das geht jedoch an meinem tatsächlichen Standpunkt vorbei, deshalb hier eine knappe Erläuterung:

Die Homo-Ehe ist für mich keine Frage der Toleranz. Ebensowenig ist das Recht der Frauen, sich an demokratischen Wahlen beteiligen zu dürfen, eine Frage unserer Toleranz. Es kann den Frauen vollkommen egal sein, ob die Männer das Frauenwahlrecht zu tolerieren gedenken oder nicht. Die Sklaverei wurde nicht abgeschafft, weil die Menschen "tolerant" gegenüber Schwarzen geworden wären, oder in der Folge einer liberaleren Lebenseinstellung der Gesellschaft. Nicht die Toleranz und der Liberalismus spielen hier die entscheidende Rolle. Sondern, eine Ebene tiefer, die Einsicht von der Gleichheit aller Menschen im Sinne der Menschenrechte. Sie umfasst Frauen, Schwarze, homosexuelle Menschen etc. genauso wie alle anderen.

Menschenrechte sind unveräußerlich, können also weder gewährt noch entzogen werden. Das zeigt, dass meine Toleranz oder Liberalität hier nicht gefragt ist. Ob die Meinung der Pariser Demonstranten gefragt ist, darüber scheinen wir unterschiedlicher Ansicht zu sein.
:Blumen:

Vicky 18.10.2016 14:57

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1265879)
Auf was bezog sich das - auf die Eheschließung oder die Willenserklärung?

Wenn auf Letzteres, nimm das einfach mal weg und beantworte dann die Frage: ist das der einzige Grund, warum wir nicht so liberal sein wollen, 12jährige zu verheiraten? Falls nicht, stelle ich gleich die Anschlußfrage: wo hört die Liberalität auf und wer legt diese Grenze fest?

Ich sehe hier keinen Zusammenhang zur ursprünglichen Frage der Eheschließung von gleichgeschlechtlichen Paaren.

Da ich momentan... nun ja... nicht zu hause bin, muss ich Dich also leider vertrösten. Vielleicht sollte ich zum Thema "Willenserklärung" noch erwähnen, dass es sich hier um einen Rechtsbegriff handelt, der bei Vertragsschluss notwendig ist. Er hat nichts zu tun mit der Frage, ob jemand etwas möchte oder seinen Willen mit Worten kund tut. "Ich will das Spielzeugauto haben" ist eine Willenserklärung. Die ist jedoch bei einem Minderjährigen nicht rechtlich bindend.

Das nur als kurze Erläuterung, damit wir auch vom gleichen Sachverhalt reden.

"Ich will nicht, dass mir XY weh tut" ist ebenfalls eine Willensbekundung und hat aber nichts mit dem Abschluss eines (Ehe-) Vertrages zu tun.

Was Liberalität angeht, so hat alles irgendwann seinen Ursprung. Nehmen wir doch mal als Beispiel die Rechte der Frauen. In den 1950er / 1960ern wurden Frauenrechtlerinnen belächelt, nicht ernst genommen. Niemand konnte sich damals vorstellen, dass sich das Rollenbild der Frau in naher Zukunft ändern wird. Alice Schwarzer und Co wurden angefeindet oder schicht nicht ernst genommen, jedoch haben sie die Probleme der Rollenverteilung erst in die Köpfe der Menschen transportiert und es so geschafft, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln. Dabei haben sie auf damals extreme Art auf Missstände aufmerksam gemacht. Natürlich gibt es heute noch immer Diskussionen darüber, warum z.B. die Gehälter so unterschiedlich sind oder die Frauenquote... aber im Kern akzeptiert die Mehrheit heute, dass Frauen wählen dürfen, unabhängiger sind, berufstätig sind... So ungefähr funktioniert das in unserer Gesellschaft.

Triasven 18.10.2016 15:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1265891)
Du sagst, ich würde Toleranz und Liberalismus einfordern, ohne selbst tolerant oder liberal zu sein. Das geht jedoch an meinem tatsächlichen Standpunkt vorbei, deshalb hier eine knappe Erläuterung:

Die Homo-Ehe ist für mich keine Frage der Toleranz. Ebensowenig ist das Recht der Frauen, sich an demokratischen Wahlen beteiligen zu dürfen, eine Frage unserer Toleranz. Es kann den Frauen vollkommen egal sein, ob die Männer das Frauenwahlrecht zu tolerieren gedenken oder nicht. Die Sklaverei wurde nicht abgeschafft, weil die Menschen "tolerant" gegenüber Schwarzen geworden wären, oder in der Folge einer liberaleren Lebenseinstellung der Gesellschaft. Nicht die Toleranz und der Liberalismus spielen hier die entscheidende Rolle. Sondern, eine Ebene tiefer, die Einsicht von der Gleichheit aller Menschen im Sinne der Menschenrechte. Sie umfasst Frauen, Schwarze, homosexuelle Menschen etc. genauso wie alle anderen.

Menschenrechte sind unveräußerlich, können also weder gewährt noch entzogen werden. Das zeigt, dass meine Toleranz oder Liberalität hier nicht gefragt ist. Ob die Meinung der Pariser Demonstranten gefragt ist, darüber scheinen wir unterschiedlicher Ansicht zu sein.
:Blumen:


Ich halte die Ehe vor dem deutschen Gesetz nicht für ein Menschenrecht.
Sich zu lieben und das zeigen zu dürfen schon.
Bei der (rechtsstaatlichen) Ehe geht es ausschliesslich um staatlich festgelegte Regeln.
Die zu bekommen steht nun mal nicht jedem zu (nach gegenwärtiger Rechtssprechung)
Auch ich bekomme nicht alle rechtsstaatlichen Vorzüge die andere geniessen. Das hat aber nichts mit Menschenrechten zu tun, sondern mit Wahlprogrammen und Regeln, denen sich die Menschen im Rahmen einer Demokratie unterwerfen.
Man kann sich selbstredend für die Änderung der Regeln einsetzen. Das zu tolerieren macht eine Demokratie aus. Die Toleranz sollte aber in beide Richtungen gehen.

Wenn du das Bedürfnis hast, über das Frauenwahlrecht zu reden, gerne😊 Aber in diesen Thread passt das Bsp nicht.

Eine interessante Frage wäre, ob ein Kind grosszuziehen ein Menschenrecht wäre?😊

keko# 18.10.2016 15:08

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1265891)
Du sagst, ich würde Toleranz und Liberalismus einfordern, ohne selbst tolerant oder liberal zu sein. Das geht jedoch an meinem tatsächlichen Standpunkt vorbei, deshalb hier eine knappe Erläuterung:

Die Homo-Ehe ist für mich keine Frage der Toleranz. Ebensowenig ist das Recht der Frauen, sich an demokratischen Wahlen beteiligen zu dürfen, eine Frage unserer Toleranz. Es kann den Frauen vollkommen egal sein, ob die Männer das Frauenwahlrecht zu tolerieren gedenken oder nicht. Die Sklaverei wurde nicht abgeschafft, weil die Menschen "tolerant" gegenüber Schwarzen geworden wären, oder in der Folge einer liberaleren Lebenseinstellung der Gesellschaft. Nicht die Toleranz und der Liberalismus spielen hier die entscheidende Rolle. Sondern, eine Ebene tiefer, die Einsicht von der Gleichheit aller Menschen im Sinne der Menschenrechte. Sie umfasst Frauen, Schwarze, homosexuelle Menschen etc. genauso wie alle anderen.

Menschenrechte sind unveräußerlich, können also weder gewährt noch entzogen werden. Das zeigt, dass meine Toleranz oder Liberalität hier nicht gefragt ist. Ob die Meinung der Pariser Demonstranten gefragt ist, darüber scheinen wir unterschiedlicher Ansicht zu sein.
:Blumen:

Was du wieder für Geschütze auffährst...
Sklavereit war millionenfacher Mord und Ausbeutung. Hier geht es darum, ob ein paar Homosexuelle in einem Wohlstandsland heiraten dürfen oder nicht. Sie haben doch längst alle Menschenrechte.

drullse 18.10.2016 15:24

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1265896)
Ich sehe hier keinen Zusammenhang zur ursprünglichen Frage der Eheschließung von gleichgeschlechtlichen Paaren.

Da ich momentan... nun ja... nicht zu hause bin, muss ich Dich also leider vertrösten. Vielleicht sollte ich zum Thema "Willenserklärung" noch erwähnen, dass es sich hier um einen Rechtsbegriff handelt, der bei Vertragsschluss notwendig ist. Er hat nichts zu tun mit der Frage, ob jemand etwas möchte oder seinen Willen mit Worten kund tut. "Ich will das Spielzeugauto haben" ist eine Willenserklärung. Die ist jedoch bei einem Minderjährigen nicht rechtlich bindend.

Das nur als kurze Erläuterung, damit wir auch vom gleichen Sachverhalt reden.

"Ich will nicht, dass mir XY weh tut" ist ebenfalls eine Willensbekundung und hat aber nichts mit dem Abschluss eines (Ehe-) Vertrages zu tun.

Das ist mir schon klar - mir geht es um die Aussage (die Du ja auch gestützt hast), dass eine Homoehe auf mich keine Auswirkungen hat (stimmt) und auch nicht auf die Gesellschaft (kann sein, müsste man mal länger drüber nachdenken) und deswegen nicht abzulehnen sein. Das gleiche gilt in meinen Augen für Ehen von Minderjährigen (das Thema Willenserklärung außen vor gelassen) - schadet mir auch nicht, schadet der Gesellschaft nicht (unbedingt), trotzdem wäre ich dagegen.

Also bleibt die Frage, wo der Liberalismus endet.

Campeon 18.10.2016 15:42

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1265902)
Hier geht es darum, ob ein paar Homosexuelle in einem Wohlstandsland heiraten dürfen oder nicht. Sie haben doch längst alle Menschenrechte.

So siehts aus.
Kurz und knapp.

Und ehrlich gesagt, was kümmern uns die Gesetze in Frankreich?

Vicky 18.10.2016 15:50

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1265908)
Das ist mir schon klar - mir geht es um die Aussage (die Du ja auch gestützt hast), dass eine Homoehe auf mich keine Auswirkungen hat (stimmt) und auch nicht auf die Gesellschaft (kann sein, müsste man mal länger drüber nachdenken) und deswegen nicht abzulehnen sein. Das gleiche gilt in meinen Augen für Ehen von Minderjährigen (das Thema Willenserklärung außen vor gelassen) - schadet mir auch nicht, schadet der Gesellschaft nicht (unbedingt), trotzdem wäre ich dagegen.

Also bleibt die Frage, wo der Liberalismus endet.

Ich glaube, dass Du das Statement möglicherweise anders verstehst als ich. Deshalb müssen wir zunächst einmal klären, wie ich das Statement verstehe und unterstütze. Das Statement von Flaix bezieht sich konkret auf den einen Sachverhalt der Homo-Ehe. Das Statement auf andere Sachverhalte zu übertragen ist... nun ja... sorry... wie eine Falle, die sich nicht diskutieren lässt. Man kann doch nicht alle Themen in einen Topof werfen. Was also hat eine Kindsehe mit der Frage der Homo-Ehe zu tun? Ich finde da einfach keinen Zusammenhang, außer den Begriff "Ehe" hier zu verwenden. Zum Thema Homoehe vertrete ich persönlich eine liberale Ansicht. Würde ich diese Themen in einen Topf werfen, gäbe es schlicht kein Ergebnis. Es ist egal, was ich schreibe, egal welches Argument ich anbringe. Du wirst es immer künstlich erweitern auf andere Themenbereiche. Das wird am Ende zu keinem Ergebnis führen, außer dass mir die Lust an einer Diskussion ausgeht, weil sie nicht einmal mehr im Ansatz das Ausgangsthema streift. Es sei Dir gegönnt. Für den Fall, dass Du etwas zum Ursprungsthema beizutragen hast, bin ich ganz Ohr. Da setze ich mich gern mit Deinen Argumenten außeinander. So lange vertrete ich meine Ansicht zum Thema Homo-Ehe auch mit einem gewissen Nachdruck.

Falls Du mit Deiner Frage auf etwas anderes hinaus willst, verstehe ich das leider nicht, was Du meinst. Sorry.

drullse 18.10.2016 16:17

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1265918)
Falls Du mit Deiner Frage auf etwas anderes hinaus willst, verstehe ich das leider nicht, was Du meinst. Sorry.

Steht doch am Ende meines Beitrags: wo endet Liberalität und wer definiert das?

Willi 18.10.2016 16:18

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1265916)
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1265902)
Hier geht es darum, ob ein paar Homosexuelle in einem Wohlstandsland heiraten dürfen oder nicht. Sie haben doch längst alle Menschenrechte.

So siehts aus.
Kurz und knapp.

Und ehrlich gesagt, was kümmern uns die Gesetze in Frankreich?

Die Menschenrechte sind in Deutschland als Grundrechte im GG verankert, Artikel 3 sagt hierzu: "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. ... Niemand darf wegen seines Geschlechtes benachteiligt oder bevorzugt werden."

In Bezug auf das Recht der Eheschließung mit sämtlichen Folgen, des Adoptionsrechts und einiger anderer eben ist dies in Deutschland - je nach sexueller Orientierung - nicht gegeben.

Ist ja auch nicht verwunderlich, denn es gibt im deutschen Familienrecht noch dutzende Baustellen, wo seit dem vorletzten Jahrhundert nur Flickwerk betrieben wurde.

Das Recht in Frankreich bildet - etwas stärker als in Deutschland - anstelle von Idealen aus dem 19. Jahrhundert die Realität ab. Wenn dort nun von zehntausend Menschen auf der Straße eine Rolle rückwärts gefordert wird, macht mich das durchaus betroffen.

Vicky 18.10.2016 16:24

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1265926)
Steht doch am Ende meines Beitrags: wo endet Liberalität und wer definiert das?

Die Frage werde ich Dir niemals zu DEINER Zufriedenheit beantworten können. Also... ich warte auf Argumente zum Thema. An Sonaten habe ich meine Podition klar formuliert.

flaix 18.10.2016 16:27

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1265908)
Das ist mir schon klar - mir geht es um die Aussage (die Du ja auch gestützt hast), dass eine Homoehe auf mich keine Auswirkungen hat (stimmt) und auch nicht auf die Gesellschaft (kann sein, müsste man mal länger drüber nachdenken) und deswegen nicht abzulehnen sein. Das gleiche gilt in meinen Augen für Ehen von Minderjährigen (das Thema Willenserklärung außen vor gelassen) - schadet mir auch nicht, schadet der Gesellschaft nicht (unbedingt), trotzdem wäre ich dagegen.

Also bleibt die Frage, wo der Liberalismus endet.

Es schadet einer Gesellschaft sehr wohl wenn sie Kindesmissbrauch legalisiert oder duldet. Und zum Beispiel genau dort endet Liberalismus.

Über solche Sachen dachte man im Altertum teilweise anders, aber das gehört zum Wachstum einer Gesellschaft eben dazu.

Triasven 18.10.2016 16:30

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1265927)
Die Menschenrechte sind in Deutschland als Grundrechte im GG verankert, Artikel 3 sagt hierzu: "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. ... Niemand darf wegen seines Geschlechtes benachteiligt oder bevorzugt werden."

In Bezug auf das Recht der Eheschließung mit sämtlichen Folgen, des Adoptionsrechts und einiger anderer eben ist dies in Deutschland - je nach sexueller Orientierung - nicht gegeben.

Artikel 16 (Eheschließung, Familie)
1.Heiratsfähige Frauen und Männer haben ohne Beschränkung auf Grund der Rasse, der Staatsangehörigkeit oder der Religion das Recht zu heiraten und eine Familie zu gründen. Sie haben bei der Eheschließung, während der Ehe und bei deren Auflösung gleiche Rechte.
2.Eine Ehe darf nur bei freier und uneingeschränkter Willenseinigung der künftigen Ehegatten geschlossen werden.
3.Die Familie ist die natürliche Grundeinheit der Gesellschaft und hat Anspruch auf Schutz durch Gesellschaft und Staat.


aus http://www.amnesty.de/alle-30-artike...hlieungfamilie

Bitte nicht Menschenrechte mit Wirtschaftsrechten verwechseln.

Auf Grund seiner sexuellen Neigungen heiraten zu wollen ist per Definition kein Menschenrecht.

Willi 18.10.2016 16:42

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1265774)
Zeugung im Reagenzglas lasse ich mal aussen vor.

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1265873)
... (jetzt sehen wir mal von künstlicher Befruchtung ab) ...

Um den Blick von Idealen auf die Realität zu lenken:

Der aktuelle Jahresbericht für Reproduktionsmedizin schreibt:
  • Jedes 6. bis 7. Paar hat Schwierigkeiten, ohne ärztliche Unterstützung schwanger zu werden
  • Über 2,5% aller lebendgeborenen Kinder im Jahre 2013 waren das Resultat einer Befruchtung außerhalb des Körpers. Das heißt: In einer durchschnittlichen Schulklasse mit 30 Kindern sitzt ein Kind, welches nach „künstlicher Befruchtung“ entstanden ist.
  • Weltweit wurden bis heute mehr als 5.000.000 Kinder nach „künstlicher Befruchtung“ geboren.

Es wäre hilfreich, Diskussionen an der Realität und nicht an abstrakten Idealvorstellungen auszurichten. Wer behauptet, gleichgeschlechtliche Paare müßten aus fortpflanzungstechnischen Gründen die gleichen Rechte wie anderen Paaren verweigert werden, ignoriert diese Realität.

drullse 18.10.2016 16:56

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1265929)
Die Frage werde ich Dir niemals zu DEINER Zufriedenheit beantworten können.

Mit anderen Worten: Du hast keine Antwort darauf. Schade, angesichts Deiner bisherigen Äußerungen hier hatte ich da mehr erwartet.

drullse 18.10.2016 17:01

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1265932)
Es schadet einer Gesellschaft sehr wohl wenn sie Kindesmissbrauch legalisiert oder duldet. Und zum Beispiel genau dort endet Liberalismus.

Warum ist es Mißbrauch, wenn eine 12jährige einen 40jährigen heiratet? Doch nur weil es jemand mal so festgelegt hat.

Wenn nun jemand festlegt, dass Homosexuelle nicht heiraten dürfen ist das genauso subjektiv. Ob es richtig oder falsch ist, darüber kann dann diskutiert werden - oder demonstriert und genau das passiert.

Die Basta-Mentalität, die hier wieder zu lesen ist, passt einfach nicht zur ansonsten zur Schau getragenen Abgeklärtheit.

Zitat:

Über solche Sachen dachte man im Altertum teilweise anders, aber das gehört zum Wachstum einer Gesellschaft eben dazu.
So ist es. Und wenn das Wachstum einer Gesellschaft nun feststellt, dass Ehen Homosexueller nicht erlaubt sein sollten? Das eine wird ganz selbstbewußt als richtig hingestellt, das Andere nicht.

Mir fehlt die Instanz, die das so felsenfest festlegt, wie das von Einigen hier dargestellt wird.

Vicky 18.10.2016 17:02

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1265941)
Mit anderen Worten: Du hast keine Antwort darauf. Schade, angesichts Deiner bisherigen Äußerungen hier hatte ich da mehr erwartet.

Was hast Du denn genau erwartet? Ein Beispiel, wie sich Liberalismus entwickeln könnte habe ich geschrieben. Alice Schwarzer... Welche Äußerungen genau meinst Du? Da scheint mir das "ich habe mehr erwartet" Urteil ... nun ja...schnell gefällt und all zu sehr pauschal. Bisher konnte ich noch keine konstruktive Diskussion mit Deinen Argumenten führen.

Ich sehe mich außer Stande einen Vergleich anzustelle, der eine Homoehe mit einer Kinderehe gleich setzt. Tut mir leid, dass ich Dich da enttäuschen muss.

Ich lese gerade den vorherigen Post und stelle fest, das Dir die "Basta" Mentalität nicht passt. Nun... ich sehe hier keine "Basta-Mentalität", sondern Leute, die ihren Standpunkt vertreten. Dabei geht es eben auch mal etwas direkter zur Sache.

Trimichi 18.10.2016 17:03

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1265933)
Artikel 16 (Eheschließung, Familie)
1.Heiratsfähige Frauen und Männer haben ohne Beschränkung auf Grund der Rasse, der Staatsangehörigkeit oder der Religion das Recht zu heiraten und eine Familie zu gründen. Sie haben bei der Eheschließung, während der Ehe und bei deren Auflösung gleiche Rechte.
2.Eine Ehe darf nur bei freier und uneingeschränkter Willenseinigung der künftigen Ehegatten geschlossen werden.
3.Die Familie ist die natürliche Grundeinheit der Gesellschaft und hat Anspruch auf Schutz durch Gesellschaft und Staat.


aus http://www.amnesty.de/alle-30-artike...hlieungfamilie

Bitte nicht Menschenrechte mit Wirtschaftsrechten verwechseln.

Auf Grund seiner sexuellen Neigungen heiraten zu wollen ist per Definition kein Menschenrecht.



Was auch die Frage nach dem Sinn und Unsinn der hier in den Raum geworfenen Eheschließung von Zwölfjährigen im Zuge von Liberalisierung klar beantwortet.

flaix 18.10.2016 17:34

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1265943)
Mir fehlt die Instanz, die das so felsenfest festlegt, wie das von Einigen hier dargestellt wird.

in diesem Fall ist es doch ganz einfach. In keinem Land der Welt gelten 12 jährige all volljährig, right?

Campeon 18.10.2016 17:40

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1265927)
Das Recht in Frankreich bildet - etwas stärker als in Deutschland - anstelle von Idealen aus dem 19. Jahrhundert die Realität ab. Wenn dort nun von zehntausend Menschen auf der Straße eine Rolle rückwärts gefordert wird, macht mich das durchaus betroffen.

Natürlich darfst du betroffen sein, du bist ein eigenständiger Mensch, das ist dein gutes Recht.
Mir ist es im Grunde egal was Menschen in Frankreich denken und fühlen und für oder gegen was, sie demonstrieren.

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1265933)
Auf Grund seiner sexuellen Neigungen heiraten zu wollen ist per Definition kein Menschenrecht.

Kann ich nachvollziehen.

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1265938)
Jedes 6. bis 7. Paar hat Schwierigkeiten, ohne ärztliche Unterstützung schwanger zu werden.

Das ist traurig, aber es ist nun mal die Realität.

Viele Menschen auf der Welt, haben nicht einmal Zugang zu sauberem Trinkwasser und müssen obendrein noch mit Krieg oder Verfolgung klarkommen.
Das ist auch die Realität.

Wem sollte mehr geholfen werden?

Den Menschen die schon leben und ums nackte überleben kämpfen oder Menschen die nur Dank modernster Medizin ein Kind bekommen können.

Mir fällt da leider immer der Satz von Charles Darwin ein:
"Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand".

zappa 18.10.2016 17:45

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1265868)
Hat auch niemand gesagt. Aber die Gründe für die Ablehnung der Homo-Ehe sind dumm und dünkelhaft. Ich bezeichne deren Argumente so, soweit sie mir bekannt sind, nicht jedoch die Menschen.
:Blumen:

Dann lies mal Deine Posts 8 und 11 und 14. Da ensteht ein anderer Eindruck.

Triasven 18.10.2016 17:45

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1265944)

Ich lese gerade den vorherigen Post und stelle fest, das Dir die "Basta" Mentalität nicht passt. Nun... ich sehe hier keine "Basta-Mentalität", sondern Leute, die ihren Standpunkt vertreten. Dabei geht es eben auch mal etwas direkter zur Sache.

An Standpunkten die für eine Homo Ehe sprechen wurden bisher vorgetragen:

Das klassische Familienbild (Vater-Mutter-Kind) ist nicht mehr zeitgemäss.
Schon möglich. Aber es ist nicht grundsätzlich schlecht diese Werte zu vertreten und anzustreben, dass diese Werte gefördert werden.

Der Staat hat sich in Bezug auf sexuelle Neigungen neutral zu verhalten.
Auch hier wurde schnell festgestellt, dass es sehr wohl Sinn macht, wenn der Staat sich in bestimmten Bereichen nicht neutral verhält.
Die Grenzen dieser Neutralität warst du nicht bereit zu erläutern.

Der biologische Aspekt scheint keine grosse Rolle mehr zu spielen.

Menschenrechtlich gibt es keinen Anspruch auf Ehe aufgrund sexueller Neigung.

Irgendwie kein einziges Argument ist wirklich belastbar um die Homo Ehe unumwunden und grundsätzlich staatlich anzuerkennen.

Bis auf dem der Toleranz und Liberalität. Und hier bist du nicht bereit, genauer zu erläutern, wo bei dir die Grenzen der Liberalität liegen.

Der Eindruck der 'basta-Mentalität- könnte da schon entstehen.

Willi 18.10.2016 17:47

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1265951)
Viele Menschen auf der Welt, haben nicht einmal Zugang zu sauberem Trinkwasser und müssen obendrein noch mit Krieg oder Verfolgung klarkommen.
Das ist auch die Realität.

Wem sollte mehr geholfen werden?

https://de.wikipedia.org/wiki/Totschlagargument
Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1265951)
Mir fällt da leider immer der Satz von Charles Darwin ein:
"Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand".

Startest Du grade ein Plädoyer für die Abschaffung der Straßenverkehrsordnung? :Blumen:

Menschenrechtlich ist das Recht auf Eheschließung unabhängig der sexuellen Orientierung unstrittig - auch wenn sich Deutschland als eins der wenigen Länder nicht dran hält.

Irgendwie kein einziges Argument ist wirklich belastbar um das Recht auf Eheschließung aufgrund sexueller Orientierung einzuschränken.

Bis auf die 'basta-Mentalität - hatten wir noch nie, wollen wir nicht, brauchen wir nicht.

Vicky 18.10.2016 17:50

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1265955)
An Standpunkten die für eine Homo Ehe sprechen wurden bisher vorgetragen:

Das klassische Familienbild (Vater-Mutter-Kind) ist nicht mehr zeitgemäss.
Schon möglich. Aber es ist nicht grundsätzlich schlecht diese Werte zu vertreten und anzustreben, dass diese Werte gefördert werden.

Der Staat hat sich in Bezug auf sexuelle Neigungen neutral zu verhalten.
Auch hier wurde schnell festgestellt, dass es sehr wohl Sinn macht, wenn der Staat sich in bestimmten Bereichen nicht neutral verhält.
Die Grenzen dieser Neutralität warst du nicht bereit zu erläutern.

Der biologische Aspekt scheint keine grosse Rolle mehr zu spielen.

Menschenrechtlich gibt es keinen Anspruch auf Ehe aufgrund sexueller Neigung.

Irgendwie kein einziges Argument ist wirklich belastbar um die Homo Ehe unumwunden und grundsätzlich staatlich anzuerkennen.

Bis auf dem der Toleranz und Liberalität. Und hier bist du nicht bereit, genauer zu erläutern, wo bei dir die Grenzen der Liberalität liegen.

Der Eindruck der 'basta-Mentalität- könnte da schon entstehen.

Naja... die Grenzen der Liberalität habe ich auch schon erläutert. Die Grenzen liegen bei mir im Gesetz. Auch das entwickelt sich weiter. Ich kenne jedenfalls kein Gesetz, welches Homosexualität verbietet. Du? Also warum sollten die Menschen dann nicht die gleichen Rechte haben. In erster Linie sind wir alle Menschen. Wir werden alle nackt geboren... in jeder Hinsicht.

Triasven 18.10.2016 18:03

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1265958)
Naja... die Grenzen der Liberalität habe ich auch schon erläutert. Die Grenzen liegen bei mir im Gesetz. Auch das entwickelt sich weiter. Ich kenne jedenfalls kein Gesetz, welches Homosexualität verbietet. Du? Also warum sollten die Menschen dann nicht die gleichen Rechte haben. In erster Linie sind wir alle Menschen. Wir werden alle nackt geboren... in jeder Hinsicht.

Weil wir in einer Demokratie leben. Und nach nunmehr zig Diskussionssträngen kommen wir da an, wo wir ganz am Anfang waren.

Die Ehe ist nichts weiter als ein Vertrag. Und an diesem Vertrag partizipieren in einer Demokratie nunmal nicht nur nicht alle. Es gibt darüber auch kein Grundrecht, dass alle daran partizipieren.

Schade dass du nicht so tolerant bist, auch die nachteiligen Dinge einer Demokratie zu akzeptieren.

Ich für meinen Teil würde mich freuen, wenn eines Tages schwule, Lesben usw. usw. Heiraten können.

Ich finde aber Menschen die das nicht wollen weder schändlich noch dumm oder dünkelhaft und schon gar nicht rassistisch oder nationalistisch.

Sollte demokratisch Einvernehmen darüber herrschen, dass es die Homo Ehe nicht gibt, tolerier ich das.

Vicky 18.10.2016 18:12

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1265961)
Schade dass du nicht so tolerant bist, auch die nachteiligen Dinge einer Demokratie zu akzeptieren.

Ich für meinen Teil würde mich freuen, wenn eines Tages schwule, Lesben usw. usw. Heiraten können.

Ich finde aber Menschen die das nicht wollen weder schändlich noch dumm oder dünkelhaft und schon gar nicht rassistisch oder nationalistisch.

Sollte demokratisch Einvernehmen darüber herrschen, dass es die Homo Ehe nicht gibt, tolerier ich das.

Ist das so? Wo genau liest Du das heraus?

Gerade in einer Demokratie wie in der unseren gilt glücklicherweise auch, dass Menschen ihre Meinung äußern dürfen. Nichts anderes tun wir hier.

Was Du mir gerade unterstellst, ist, dass ich gegenüber demokratischen Prozessen intolerant bin. Aha. Wo und wann genau mit welcher Aktion? Bisher tausche ich Meinungen aus.

Wo genau habe ich geschrieben, dass ich Menschen mit anderer Meinung

Zitat:

schändlich noch dumm oder dünkelhaft und schon gar nicht rassistisch oder nationalistisch
finde? Sorry, aber das ist für mich keine Diskussionsbasis mehr. Deshalb ziehe ich mich aus dieser Diskussion zurück.

Vielen Dank für Eure Meinungen zu diesem Thema.

Campeon 18.10.2016 18:15

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1265956)

Du bist also wirklich der Meinung das ein unerfüllter Kinderwunsch eines mitteleuropäischen Paares wichtiger ist, als das Leben von anderen Menschen etwas erträglicher zu machen?

Nicht dein Ernst? Oder doch?

Triasven 18.10.2016 18:21

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1265963)
Ist das so? Wo genau liest Du das heraus?

Gerade in einer Demokratie wie in der unseren gilt glücklicherweise auch, dass Menschen ihre Meinung äußern dürfen. Nichts anderes tun wir hier.

Was Du mir gerade unterstellst, ist, dass ich gegenüber demokratischen Prozessen intolerant bin. Aha. Wo und wann genau mit welcher Aktion? Bisher tausche ich Meinungen aus.

Wenn ich deine Vehemenz und deinen Sarkasmus aus dem Anfang der Diskussion falsch gedeutet habe: sorry.

Und klasse dass du es tolerierst, dass die Menschen in Paris auf die Straße gehen um gegen die Homo Ehe zu demonstrieren.

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1265963)
Wo genau habe ich geschrieben, dass ich Menschen mit anderer Meinung.... .

Nirgendwo. Genauso wenig wie ich schrieb, dass du das behauptet hättest.

Deine übertriebene Entrüstung basiert also auf einem Missverständnis. Dementsprechend ist sie unangebracht.

Trimichi 18.10.2016 18:22

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1265963)
Ist das so? Wo genau liest Du das heraus?

Gerade in einer Demokratie wie in der unseren gilt glücklicherweise auch, dass Menschen ihre Meinung äußern dürfen. Nichts anderes tun wir hier.

Was Du mir gerade unterstellst, ist, dass ich gegenüber demokratischen Prozessen intolerant bin. Aha. Wo und wann genau mit welcher Aktion? Bisher tausche ich Meinungen aus.

Wo genau habe ich geschrieben, dass ich Menschen mit anderer Meinung



finde? Sorry, aber das ist für mich keine Diskussionsbasis mehr. Deshalb ziehe ich mich aus dieser Diskussion zurück.

Vielen Dank für Eure Meinungen zu diesem Thema.

hier:

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1265854)
Danke. Thread kann geschlossen werden.

Bezogen darauf:

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1265849)
es ist eine SCHANDE !! das man hier die Liberalität verteidigen muss. Es nenne mir bitte einer NUR EINEN EINZIGEN Sachverhalt bei dem seine persönliche Situation oder die der Gesellschaft sich durch eine Heirat oder Adoption oder sonstwas von Schwulen, Lesben, Transwasweissichnichtnoch verschlechtert. Und dann bitte den grund weshalb man da reinreden sollte.

Sollte Jemand mit dem dem Argument der Sorge vor dem Schulhof kommen, dann soll er doch auf den Schulhof einwirken und nicht auf die Opfer.

Der Rest der Ausführungen sind völlig sinnlose Spitzfindigkeiten.


Ich fordere dich hiermit auf wîeder mit zu diskutieren, da es ja gerade Diskussionen und nicht Zustimmungen sind, die bewegen, weil sie auf unterschiedlichen Ansichten und deren Austausch beruhen.

TRIPI 18.10.2016 18:36

Habe nicht alles gelesen, amüsiere mich aber über die Diskussion ob die Adoption von Kindern hinein in Homoehen widernatürlich ist:Lachen2:

Selbstverständlich ist das widernatürlich. Aber wen juckts? Ich mache von morgens bis abends widernatürliche Dinge, angefangen beim morgendlichen Proteinshake, endend bei der abendlichen TT-Runde.

Welche Geburt ist heutzutage schon noch ganz natürlich? Oder welche Schwangerschaft? Der Mensch zeichnet sich geradezu dadurch aus, widernatürlich zu sein. Von ein paar Hardcorepaloes mal abgesehen, gibt es die eigentlich noch?

Mein Vater war sehr viel geschäftlich unterwegs, ich wurde fast ausschließlich von Mama und Oma großgezogen. Fühle mich aber trotzdem total bio gerade, da passt alles.

Da fällt mir auf: ist es natürlich, mit Transparenten skandierend durch Straßen zu ziehen?:Cheese:

Willi 18.10.2016 19:07

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1265964)
Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1265956)
Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1265951)
Viele Menschen auf der Welt, haben nicht einmal Zugang zu sauberem Trinkwasser und müssen obendrein noch mit Krieg oder Verfolgung klarkommen.
Das ist auch die Realität.

Wem sollte mehr geholfen werden?

https://de.wikipedia.org/wiki/Totschlagargument

Du bist also wirklich der Meinung das ein unerfüllter Kinderwunsch eines mitteleuropäischen Paares wichtiger ist, als das Leben von anderen Menschen etwas erträglicher zu machen?

Nicht dein Ernst? Oder doch?

Jetzt kommen die Strohmann-Argumente. :)

Spannende Frage, wann Sircars Korollar erfüllt sein wird.

Klugschnacker 18.10.2016 19:18

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1265955)
Menschenrechtlich gibt es keinen Anspruch auf Ehe aufgrund sexueller Neigung. Irgendwie kein einziges Argument ist wirklich belastbar um die Homo Ehe unumwunden und grundsätzlich staatlich anzuerkennen.

Ich war bereits darauf eingegangen. Möglicherweise hast Du es überlesen. Es gibt keinen Passus in den Menschenrechten, der eine Homo-Ehe fordert oder garantiert. Für die meisten zwischenmenschlichen Angelegenheiten gibt es keinen eigenen Paragrafen, stattdessen leitet man sie aus allgemeineren Grundsätzen ab.

In Artikel 2, also ganz oben, heißt es:
Artikel 2 (Verbot der Diskriminierung)
Jeder hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.
(Die Hervorhebung ist von mir.) Ich verstehe den Artikel so, dass die Diskriminierung aufgrund von angeborenen oder kulturellen Unterschieden verboten ist. Dazu zähle ich die sexuelle Orientierung einer Person.

Homosexuelle Menschen sind demnach heterosexuellen Menschen grundsätzlich gleichgestellt. Es braucht daher keine Begründung für die Homo-Ehe, außer derjenigen, die auch für die Hetero-Ehe gilt. Ein einseitiges Verbot der Homo-Ehe müsste dagegen ausreichend begründet werden. Welche Gründe dafür infrage kommen, regelt der letzte Paragraf:
Jeder ist bei der Ausübung seiner Rechte und Freiheiten nur den Beschränkungen unterworfen, die das Gesetz ausschließlich zu dem Zweck vorsieht, die Anerkennung und Achtung der Rechte und Freiheiten anderer zu sichern und den gerechten Anforderungen der Moral, der öffentlichen Ordnung und des allgemeinen Wohles in einer demokratischen Gesellschaft zu genügen.
Zu prüfen wäre demnach, ob folgende Punkte gegen eine Homo-Ehe sprechen:

- die Rechte und Freiheiten anderer
- die gerechten Anforderungen der Moral
- der öffentlichen Ordnung und des allgemeinen Wohles

Welcher dieser Punkte trifft nach Deiner Meinung am ehesten zu, um die Homo-Ehe zu verbieten?
:Blumen:

Triasven 18.10.2016 19:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1265974)

Zu prüfen wäre demnach, ob folgende Punkte gegen eine Homo-Ehe sprechen:

- die Rechte und Freiheiten anderer
- die gerechten Anforderungen der Moral
- der öffentlichen Ordnung und des allgemeinen Wohles

Welcher dieser Punkte trifft nach Deiner Meinung am ehesten zu, um die Homo-Ehe zu verbieten?
:Blumen:

Die Prüfung ist eine (deine) Herleitung, die nicht korrekt durchgeführt wurde.

Die objektive Prüfung einer subjektiv hergeleiteten Annahme ist nämlich nicht richtig.
Noch dazu, wo es für diese Herleitung einen objektiven Fakt gibt, nämlich den, dass kein Menschenrecht auf Ehe aufgrund der Neigung besteht.

Du hättest dir diese Herleitung also eigentlich sparen können.

Alle anderen Punkte, nämlich Diskriminierung etc. stehen hier nicht zur Debatte, weil jeder hier seine Vorlieben ausleben kann wie er will.

Die Frage des moralischen Aspektes kann gern demokratisch abgestimmt werden. Ich wäre für eine Homo Ehe.

Wofür ich nicht bin, sind Totschlagargumente zu kreiiern (du hattest es anders bezeichnet, wenn sich jemand Hilfskrücken bedienen muss) um seiner Meinung den unwiederlegbaren Hintergrund zu geben.

Keiner hat ein Grundrecht auf eine rechtsstaatliche Ehe. Keine Homos, keine Heteros keine Kinder.

Das der Staat mit ein paar seiner Bürger nun einen (diesen) Vertrag eingeht, grenzt die anderen Bürger in ihren Grundrechten nicht automatisch aus.

Auch sie haben das Recht, so einen Vertrag mit dem Staat auszuhandeln

Trimichi 18.10.2016 19:54

Niemand soll diskriminiert werden, volle Zustimmung.:Blumen:

Wenn "Homos" Kinder wollen, nun, dann müssen sie sich eben umorientieren. Homo sein UND Kinder zeugen geht nicht. Das ist der Makel. Damit muss, darf und kann man sich abfinden! So wie sich ein Vereinsfunktionär damit abfinden muss, eben nicht Bundeskanzler zu sein, obschon er nachts davon träumt.

Wäre dem nicht so, dann würde es ja klappen mit der Zeugung. Nur klappt es eben nicht. Niemand bei Verstand wird heutzutage diskriminiert deswegen. Aber belächelt. So wie der Vereinsfunktionär belächelt wird, der eigentlich Bundeskanzler sein wollte, aber eben nicht ist.

Es sind Ansprüche, die mit der Wirklichkeit und Realität nichts zu tun haben. Deswegen militant zu werden ist kindergartenhochdrei, ein Lob auf die Pariser Polizei..

Klugschnacker 18.10.2016 20:03

Triasven, ich fürchte, Du argumentierst an meinem Argument vorbei. Ich sagte selbst, dass die Menschenrechte kein explizites (wörtlich formuliertes) Recht homosexueller Menschen auf eine Ehe enthalten. Es ist daher nicht nötig, dass Du mir genau das erneut entgegen hältst.

Ich habe stattdessen auf der Grundlage der Gleichheit aller Menschen (Diskriminierungsverbot) argumentiert. Mir scheint, dass es sich dabei um ein sehr grundsätzliches Gebot handelt.

Dass die Heteros ihre Eheschließungen mit dem Staat ausgehandelt hätten, und dies den homosexuellen Menschen ebenfalls frei stünde, wirkt auf mich etwas zynisch. Die Heteros haben nichts ausgehandelt, sondern sie sind schlicht von der Diskriminierung durch das christliche Menschenbild verschont geblieben.

Grüße,
Arne

Willi 18.10.2016 20:08

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1265981)
Wenn "Homos" Kinder wollen, nun, dann müssen sie sich eben umorientieren. Homo sein UND Kinder zeugen geht nicht. Das ist der Makel. Damit muss, darf und kann man sich abfinden! So wie sich ein Vereinsfunktionär damit abfinden muss, eben nicht Bundeskanzler zu sein, obschon er nachts davon träumt.

Du drehst Dich im Kreis mit Deiner Argumentation.

Die sexuelle Orientierung steht in keinem Zusammenhang mit der Zeugungsfähigkeit, Selbstverständlich können Homosexuelle nicht nur Kinder zeugen und bekommen, sie tun es sogar.

Umgekehrt liefert Heterosexualität nicht automatisch Fertilität, im Gegenteil: in jeder deutschen Schulklasse sitzt statistisch gesehen ein Kind, dass auf künstliche Befruchtung zurückzuführen ist - unabhängig von der sexuellen Orientierung seiner Eltern.

Die einzigen Unterschiede, die es zwischen heterosexuellen und homosexuellen Paaren gibt ist, sind das zweitere nicht heiraten dürfen und einen Spießrutenlauf bei den Behörden unternehmen müssen im Sinne von "Stiefkindadoption" beispielsweise - selbst wenn es biologisch das eigene Kind ist.

Das ist traurig, typisch für Deutschland, zum Glück aber im größten Teil der westlichen Welt anders.


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