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Die Aktion war letztendlich aus der Rennsituation heraus völlig unnötig. Sie hätte die Amerikanerin als Unterstützung für das Flachstück mitnehmen können. Die hätte wohl im Sprint keine Chance gehabt. Dafür hätten sie zu zweit gute Chancen gehabt durchzukommen. So hat sie sogar der Amerikanerin die Chance auf eine Medaille genommen die vorne im Wind verreckt ist. |
Exkurs zum Skisport
Bernhard Russi, Olympiasieger in der Abfahrt 1972 und mittlerweile Streckenbauer. Er erklärte einmal, dass die heutigen Abfahrer davon ausgehen, dass sie jede Passage am Limit durchziehen können. Die Pisten entsprächen gleichen mittlerweile oft Autobahnen, die glatt sind und kaum noch holpern. Man müsse sich überlegen, inwieweit das Sinn macht, weil die Fahrer dann einfach auch schneller in die Kurven gehen. Früher, hätte es überall Schläge drin gehabt. Da wäre einem gar nicht die Idee gekommen eine Kurve mit 100 anzufahren. Da musste man vor gewissen Abschnitten halt aktiv anbremsen. Die vermeintlich sicheren Strecken führen zu mehr Risikoverhalten. Also so, wie es der Captain auch gerade schreibt. |
Sagen befand die Strecke als zu schwer mit den Höhenmetern.
MTB ist gut für die Medienpräsenz. :-) Außerdem kommt er vom MTB. |
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Ich bin auch durchaus der Meinung, dass die ein oder andere Passage in anderen Rennen entschärft werden könnte. Wenn Giro- oder Tour Zielankünfte stark von Werbung und finanziellen Interessen beeinflußt werden und Zielankünfte somit auf 4 m Breiten und kurvigen Innenstadtbereichen stattfinden finde ich das auch falsch. Ich habe kein Interesse daran, dass ein Radfahrer im Rollstuhl landet. Daher ist es aus meiner Sicht gut, wenn Rennen an relevanten Punkten entschärft werden. Wir leben im Jahre 2016 und nicht im alten Rom. Aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur zu weich und gleichzeitig zu dumm, um die ein oder andere Sicht zu verstehen...:) |
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Wie oft genau sind die Nibalis und Co auf der Abfahrt in den ersten Runden gestürzt? Konnte man da also ohne zu stürzen runterfahren? Straßenbaukunst nach Norm hin oder her?! Hast Du meinen Post zur Neff gelesen, die genau deshalb dort hingefahren ist (nach persönlicher Besichtigung vor Ort)? |
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Ich kenne mich in Rio aber nicht aus und weiß folglich nicht, ob es gute Alternativen gegeben hätte. Nur flach an der Küste lang zu rollen, wäre ja auch nix. Generell scheint mir der bereits geäußerte Gedanke plausibel, dass ein olympisches Rennen nicht extrem schwierig sein sollte. U.a. weil dort auch kleine Nationen teilnehmen, die nicht absolute Profis dahinschicken, und die vielleicht auch nicht das Geld haben, im Vorfeld schon wochenlang dort zu trainieren. Apropos Geld: Zumindest bei den männlichen Top-Pros könnte man ja noch argumentieren, dass sie für ihr hohes Risiko auch angemessen bezahlt werden (wobei eine Angemessenheit bei tödlichen Risiken schwierig ist), aber hier sind wir ja speziell beim Damenrennen und die verdienen (wenn überhaupt) immer noch nur einen lächerlichen Bruchteil der Männer. Übrigens diskutiere ich hier vielleicht besonders engagiert, weil die mir persönlich bekannte Kathryn Bertine dieses Jahr bei einem Rennunfall eine lebensgefährliche Kopfverletzung erlitten hat. Die Strecke war in dem Fall allerdings meines Wissens nicht ursächlich. |
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Ein paar Strohballen an den kritischen Stellen und vielleicht ein Hinweis bei der Streckenbesprechung hätten aus meiner Sicht nichts geschadet, in erster Linie ist aber wohl jeder selber verantwortlich so zu fahren dass er sich und andere nicht gefährdet. Ich nehme mal an dass das auch nicht die einzige Kurve ist die so gebaut ist, sondern dass Strassen in Südamerika generell so gebaut werden. |
Hi be fast,
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Ich weiß nicht ob überhaupt andere Strecken mit entsprechenden Profil so einfach da sind. Ich kann mir vorstellen, daß alle Straßen, die halbwegs entsprechendes Profil bieten baulich genau so aussehen. Mir wäre es auch viel lieber wenn Sturzfolgen gemildert würden. Das ist für mich doch gar nicht die Frage. :Blumen: |
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Das Problem ist nicht, dass man hier nicht risikoarm runter fahren konnte, sondern dass man, um zu gewinnen, sehr riskant fahren musste und dabei neben Können auch das Glück haben musste, dass das gut geht - oder aber das "Glück", dass andere Pech haben ... |
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Ja, ich hab den post zumindest so gelesen, dass ich meine verstanden zu haben worum es geht... Möglicherweise nutzt ein MTB-Fahrer, gerade weil die Strecke so crazy ist, seine intensivere downhill-Erfahrung. Spricht jetzt eigentlich nicht soooo dolle für deine These.. IMO. Is doch jetzt halt wie es ist. Ich habe "eure" Theorien zu 99% verstanden, "ihr" "unsere" zu 85 bis 95 %. Gab schon schlimmer freds (der Ringrichter musste auch schon mal mehr eingreifen...). Der Rest ist Geschmackssache. |
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Und es gibt immer einen der noch mehr Risiko nimmt als Du. Manche setzen sich sogar aufs Oberrohr und treten dabei... |
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... wollen wir das mal nicht überbewerten. Aber nur mal so nebenbei: V. Vleuten hat seit gestern schon ein paar Mal getwittert, über die Strecke hat sie sich (noch) nicht beschwert.
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Dieses Argument ist doch Käse ?? Wenn du das auf andere Sportarten überträgst...wo kommt man denn da hin ? :confused: 100m Vorsprung beim Rudern ? 1 Bahn weniger beim Schwimmen ? |
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Beim Schwimmen und Rudern gibt es meines Wissens kein vergleichbares Risiko. |
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Und auch Du wirst doch wohl erkennen, dass die Auswahl der Strecke massiven Einfluss auf die Risiken hat. Massensprints z.B. finde ich mit diesem Fall kaum vergleichbar. Dort gibt es zwar auch ein ganz erhebliches Sturzrisiko, aber nach meinem Eindruck sind die Sturzfolgen trotz spektakulär aussehender Abflüge dort selten schwerer als ein Schlüsselbeinbruch, da es i.d.R. keine festen Hindernisse wie hier die fiesen Bordsteinkanten gibt, an denen man sich besonders schwer verletzen könnte. Schlüsselbeinbruch wünsche ich natürlich auch niemandem, aber der ist doch weit von lebensgefährlich entfernt. Und wenn man Massensprints vermeiden will, reicht auch ein "normaler" Berg, der keine enge 20% Abfahrt hat. |
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Und genau weil das so ist, sollte das doch genau der Moment sein, in dem dazu eine sehr kritische Diskussion erlaubt und erforderlich ist - gerade angesichts der sichtbar dramatischen Fälle, die wir aktuell diskutieren. |
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und machen wir uns nichts vor, wäre der sturz nicht der führenden vor laufenden kameras, sondern völlig unbemerkt einer chinesin auf platz 60 passiert, würden wir heute schon gar nicht mehr drüber reden. |
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es ist olympia - die BESTEN sollen gewinnen....
der kurs war einer der härtestens - ever! bei JEDER abfahrt kann IMMER was passieren. die schweizer (nef...) haben u.a. den kurs mit kamera aufgezeichnet und frau nef ist diese abfahrt x-fach gedanklich abgefahren und kannte wohl jedes "körnchen" auf der strecke. für die stürzenden war's einfach pech oder unvermögen. tortzdem gut ist nicht mehr passiert... |
Hier gibt's ein Telefon-Interview mit Annemiek Van Vleuten:
http://www.omroepgelderland.nl/nieuw...rgesteld-audio (Achtung! Auf der Seite sind auch Bilder und Videos, die nicht jeder sehen will.) Wäre natürlich hilfreich, Holländisch zu können, aber den geschriebenen Text kann man sich ja auch halbwegs per Google übersetzen lassen. Zum Risiko sagt sie etwa: "Ich wusste, dass die Abfahrt bei Regen tückisch war. Andererseites wusste ich auch, dass Longo Borghini hinter mir war, und das ist eine gute Abfahrerin. Dann muss man einige Risiken eingehen." |
Die Geschichte aus Sicht der Mutter:
„Ich dachte, dass sie tot ist“ |
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Thank you very much! :) |
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www.youtube.com/watch?v=QyQfxSC2VLo (Schwer erträglich sind die Nahaufnahmen nach dem Sturz.) Man sieht, dass x vorausfahrende Motorräder auf einer guten Linie unterwegs sind, indem sie die Kurve in Fahrtrichtung gesehen auf der linken Seite anfahren und dann zur Kurveninnenseite ziehen. An den quietschenden Autoreifen lässt sich aber erahnen, dass das kritisch werden könnte. Van Vleuten fährt sehr viel weiter rechts und dann ist die Situation wohl auch mit bester Radbeherrschung nicht mehr zu retten. Man könnte spekulieren, ob / welchen Grund es für diese falsche Linienwahl gab. Ich hatte ja schon die Theorie, dass das Überfahren des Geschwindigkeitsreduzierungshubbels dazu beigetragen hat. Jetzt habe ich die neue Theorie, dass das dicht hinten links von ihr fahrende Kameramotorrad vielleicht ihre Linienwahl negativ beeinflusst haben könnte - möglicherweise hat sie - bewusst oder unbewusst - versucht, sich von diesem fernzuhalten und ist so auf die falsche Linie geraten. Vielleicht kann das jemand kompetenter beurteilen, hinter dem häufiger Kameramotoräder herfahren als hinter mir ... |
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Als der gegenüberliegende Bordstein immer näher kam, hat sie dann die Vorderbremse etwas zu heftig betätigt, so dass dieses nahezu blockierte und sie über den Lenker einen saumäßig gefährlichen Abgang machte. Vom Sturzmechanismus hätte da ohne weiteres die Halswirbelsäule gebrochen sein können mit lebensgefährlichen Folgen. Ich war sehr erleichtert, als ich von den relativ glimpflichen Verletzungen erfuhr. |
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Grundsätzlich würde ich aufgrund meiner Erfahrung aus dem Motorradrennsport behaupten, dass es in diesem Fall am besten gewesen wäre, die Kurve auf der rechten Fahrbahnseite sehr nah am Mittelstreifen anzufahren und dort anzubremsen. Einlenken und dann zum Kurvenscheitelpunkt erst nach innen ziehen. Dann hat man auch noch bei hoher Geschwindigkeit sich nach dem Scheitelpunkt kontrolliert heraustragen zu lassen. Hier war das Kind aber schon ganz ganz tief im Brunnen und dann neigt der Mensch beim Versuch die Situation zu retten reflexhaft blöd zu reagieren. Sie merkt, dass sie zu schnell ist und bremst. Ganz ungeschickt ist sie nicht, denn sie bremst vorn. Ein Bremsen hinten hätte direkt ein ausbrechendes Hinterrad mit einem hohen Abflug zur Folge. Bremsen vorn bewirkt, dass sich die Fuhre aufstellt und geradeaus fährt. Hier wird sie dann unglücklicherweise durch die Bauweise der Straße (Dach) beim Überqueren den Mitte ausgehebelt und ab da war sie nur noch Passagier. Auf der Rennstrecke haben wir früher immer über Sturzerfahrung gefrotzelt. Die Leute die oft stürzen wissen sehr häufig auch wie sie in haarigen Situationen reagieren müssen, um die Sturzfolgen zu minimieren. Hier wäre vielleicht eine Alternative gewesen einfach zu versuchen durch erhöhen der Schräglage die Kurve doch noch zu bekommen und die Finger von der Bremse zu lassen. Irgendwann wird man dann Opfer des Kammschen Kreises und man rutscht seitlich weg. Fraglich ist, ob in diesem konkrekten Fall genug Platz gewesen wäre auf der Straße auszurutschen. Dann wäre halt ordentlich Tapete ab aber vielleicht kein Einschlag. Zitat:
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Ist ja aber auch egal, was bleibt ist das sie zu schnell in die Kurve gefahren ist und als sie das gemerkt hat hat sie auch noch die Vorderbremse voll gezogen. Insgesamt kann sie sehr glücklich darüber sein so glimpflich aus der Sacher herausgekommen zu sein. Und ich bin nach wie vor der Meinung das die Strecke nicht ursächlich ist, die war vorher bekannt und wurde ja von einigen Sturzfrei bewältigt. Macht man eine weniger selektive Strecke gibt es ein großes Feld und dadurch wieder mehr Massenstürze, keine Ahnung ob das wirklich besser ist. Das ist Profisport auf Weltklasseniveau, daher geht die Streckenwahl für mich auch in Ordnung und schwere Stürze gab und gibt es bei den großen Titelrennen auch öfters weil halt mehr Fahrer höhere Risiken eingehen. Außerdem hat sich von den gestürzten/verletzten Fahrer so weit ich das in Auge habe auch noch keiner über die Strecke beschwert. |
Komischerweise sehe ich vieles anders / gar nicht.
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Ich glaube nicht, dass sie hinten bremst, da ich glaube, dass dann bei der Geschwindigkeit das Hinterrad schon beim Einlenken weggegangen wäre. Ich glaube, dass Ausbrechen des Hinterrades beim Überqueren der Mittelinie rührt aus dem dortigen Traktionsverlusts durch das Überqueren des "Hausgibels". Alles danach ist Panik. Aber im Prinzip auch Makulatur. Da passiert so viel binnen Sekundenbruchteilen und eine kleine Fehleinschätzung reicht dann. Wobei ich nach wie vor glaube, dass die Kombination aus Linienwahl und Geschwindigkeit in diesem Fall nicht zu retten war. Hier gings dann nur noch um Sturzfolgenminimierung und da ist kaum jemand Herr seiner Reflexe |
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Noch einmal zum Thema Straßenplanung in D (und Rio). Zur Erinnerung, die Querneigung trägt den Fahrer in dieser Kurve nach außen:
Anhang 34529 Außerdem sollte eine Kurve niemals so schnell in einen kleinen Radius übergehen. In D ist bei Landstraßen in den meisten Fällen mit Klothoiden (Übergangsbögen) zu planen, sodass der Radius "sanft" verkleinert wird. Hier sieht man den plötzlich kleinen Radius auf Höhe der stürzenden Fahrerin. Anhang 34530 Nochmal: Diese Trassierung ist eine Katastrophe. Hier dem Fahrer annähernd uneingeschränkt einen Fahrfehler zu unterstellen ist mehr als unfair. |
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Aber es ist doch offensichtlich, dass die Fahrerin, bei der ich ausreichende Streckenkenntnis unterstelle, objektiv zu schnell für die Linie war, die sie zur Kurvendurchfahrt gewählt hat. Also muss man entweder am Faktor Linie oder am Faktor Geschwindigkeit schrauben. Fraglich ist dann, ob es überhaupt eine Linie gibt, die eine solch hohe Geschwindigkeit zugelassen hätte. Zumal sie ja bei ausreichender Streckenkenntnis wissen muss, dass die Kurve noch ganz böse zu macht und der Kurveneingang optisch eine höhere mögliche Kurvengeschwindigkeit vorgaukelt. Hat sie diese Streckenkenntnis nicht, ist es um so risikobereiter eine unbekannte nicht einsehbare Kurve in einer solch hohen Geschwindigkeit durchfahren zu wollen |
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Ich hab mal die Unfallstelle in Google Streetview lokalisiert, beginnend mit dem Hubbel, den sie überfahren musste und wo sie m.M.n. schon auf die falsche Linie (zu weit rechts) geriet. Ich hoffe, das klappt mit dem Link hier:
https://www.google.de/maps/@-22.9657...7i13312!8i6656 Interessant wären noch Videos vom Männerrennen an der gleichen Stelle. Die sind dort ja 3 mal vorbeigekommen, aber ich hab noch nix gefunden. |
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Aber das Rennen findet in Rrio statt, dort sind viele Straßen nun mal so. Alles weitere ist in meinen Augen unangepasstes verhalten. Außerdem muss man sagen das der Trend Rennen in einer Abfahrt einscheiden zu wollen relativ "neu" ist, natürlich gab es da früher schon Spezialisten, aber die Risikobereitschaft ist da derzeit extrem hoch. Denke mal an Froome wie er am OR sitzt und der Berg runter tritt?! Ich glaube das wir in Zukunft leider noch öfters schwere Stürze sehen werden. |
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