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tandem65 08.08.2016 16:47

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1244506)
Natürlich kann jeder die Kurven sicher mit 30 km/h runter fahren. Dann ist es aber kein Rennen mehr.

Jetzt klinke ich mich doch wieder ein. Das ist doch Bullshit. Hast Du gesehen mit welchem Rückstand die Amerikanerin, die auf der Kuppe noch mit der Niederländerin zusammen war an der Sturzstelle vorbeikam?
Die Aktion war letztendlich aus der Rennsituation heraus völlig unnötig. Sie hätte die Amerikanerin als Unterstützung für das Flachstück mitnehmen können. Die hätte wohl im Sprint keine Chance gehabt. Dafür hätten sie zu zweit gute Chancen gehabt durchzukommen. So hat sie sogar der Amerikanerin die Chance auf eine Medaille genommen die vorne im Wind verreckt ist.

rundeer 08.08.2016 16:47

Exkurs zum Skisport

Bernhard Russi, Olympiasieger in der Abfahrt 1972 und mittlerweile Streckenbauer.

Er erklärte einmal, dass die heutigen Abfahrer davon ausgehen, dass sie jede Passage am Limit durchziehen können. Die Pisten entsprächen gleichen mittlerweile oft Autobahnen, die glatt sind und kaum noch holpern. Man müsse sich überlegen, inwieweit das Sinn macht, weil die Fahrer dann einfach auch schneller in die Kurven gehen.

Früher, hätte es überall Schläge drin gehabt. Da wäre einem gar nicht die Idee gekommen eine Kurve mit 100 anzufahren. Da musste man vor gewissen Abschnitten halt aktiv anbremsen.

Die vermeintlich sicheren Strecken führen zu mehr Risikoverhalten. Also so, wie es der Captain auch gerade schreibt.

captain hook 08.08.2016 16:53

Sagen befand die Strecke als zu schwer mit den Höhenmetern.

MTB ist gut für die Medienpräsenz. :-) Außerdem kommt er vom MTB.

be fast 08.08.2016 16:54

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1244471)
Ich hab das Rennen gesehen. Was genau war da schlimm solange man angepasst gefahren ist? Im Angesicht des Sieges haben es da einige (oder einge mehr) zu sehr krachen lassen. War schlimm, das will ich nicht abstreiten. Lag aber trotzdem nicht daran, dass man da nicht runterfahren konnte, sondern daran, dass man es nicht beliebig schnell tun konnte. Wie übrigens in jeder Kurve.

Du glaubst nicht ernsthaft, dass nasses verschlammtes Kopfsteinpflaster berechenbarer ist als der Kurs von gestern, oder?

Das Rennen hast du gesehen, dann lies doch bitte mal im fred mit, da ging es um Folgendes: Die gefährlichen Punkte und vor allem die Vielzahl der Gefahren (steil, Bord, Querneigung, 200k bereits im Sattel bei den Männern) ist einfach zuviel. Hier durfte man sich auf mehrere Kilometer nicht den kleinsten Fehler erlauben, das ist das Problem. Ansonsten wäre der Knochen durch. Deutlich >10 und >15 ist halt was anderes als 7%. Gib mal in Kreuzotter ein, wie schnell du bei 18% rollst oder bei 8%.

Ich bin auch durchaus der Meinung, dass die ein oder andere Passage in anderen Rennen entschärft werden könnte. Wenn Giro- oder Tour Zielankünfte stark von Werbung und finanziellen Interessen beeinflußt werden und Zielankünfte somit auf 4 m Breiten und kurvigen Innenstadtbereichen stattfinden finde ich das auch falsch. Ich habe kein Interesse daran, dass ein Radfahrer im Rollstuhl landet. Daher ist es aus meiner Sicht gut, wenn Rennen an relevanten Punkten entschärft werden.

Wir leben im Jahre 2016 und nicht im alten Rom. Aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur zu weich und gleichzeitig zu dumm, um die ein oder andere Sicht zu verstehen...:)

captain hook 08.08.2016 16:57

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1244534)
Das Rennen hast du gesehen, dann lies doch bitte mal im fred mit, da ging es um Folgendes:

Auch das habe ich getan.

Wie oft genau sind die Nibalis und Co auf der Abfahrt in den ersten Runden gestürzt? Konnte man da also ohne zu stürzen runterfahren? Straßenbaukunst nach Norm hin oder her?!

Hast Du meinen Post zur Neff gelesen, die genau deshalb dort hingefahren ist (nach persönlicher Besichtigung vor Ort)?

LidlRacer 08.08.2016 17:03

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1244519)
Machst Du die Strecke leichter fahren sie schneller, machst Du es schwerer, ists für manche zu schwer. Das Risiko bekommst Du nicht weg....

Eine weniger steile Bergabstrecke wäre leichter, langsamer UND sicherer.

Ich kenne mich in Rio aber nicht aus und weiß folglich nicht, ob es gute Alternativen gegeben hätte. Nur flach an der Küste lang zu rollen, wäre ja auch nix.

Generell scheint mir der bereits geäußerte Gedanke plausibel, dass ein olympisches Rennen nicht extrem schwierig sein sollte. U.a. weil dort auch kleine Nationen teilnehmen, die nicht absolute Profis dahinschicken, und die vielleicht auch nicht das Geld haben, im Vorfeld schon wochenlang dort zu trainieren.

Apropos Geld: Zumindest bei den männlichen Top-Pros könnte man ja noch argumentieren, dass sie für ihr hohes Risiko auch angemessen bezahlt werden (wobei eine Angemessenheit bei tödlichen Risiken schwierig ist), aber hier sind wir ja speziell beim Damenrennen und die verdienen (wenn überhaupt) immer noch nur einen lächerlichen Bruchteil der Männer.

Übrigens diskutiere ich hier vielleicht besonders engagiert, weil die mir persönlich bekannte Kathryn Bertine dieses Jahr bei einem Rennunfall eine lebensgefährliche Kopfverletzung erlitten hat. Die Strecke war in dem Fall allerdings meines Wissens nicht ursächlich.

dasgehtschneller 08.08.2016 17:04

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1244503)
Die Schweizerin Neff ist übrigens extra wegen der Strecke dort gestartet! Und die hat diese schon vor zwei Jahren genaustens besichtigt und für richtig gut befunden. Komisch wie hier einige vom Schreibtisch besser bescheid wissen.

Die ist eigentlich auch Mountainbikerin und hat dadurch vermutlich etwas mehr Erfahrung mit "Strassen" und Kurven die nicht ganz den westeuropäischen Normen entsprechen :Cheese:

Ein paar Strohballen an den kritischen Stellen und vielleicht ein Hinweis bei der Streckenbesprechung hätten aus meiner Sicht nichts geschadet, in erster Linie ist aber wohl jeder selber verantwortlich so zu fahren dass er sich und andere nicht gefährdet.

Ich nehme mal an dass das auch nicht die einzige Kurve ist die so gebaut ist, sondern dass Strassen in Südamerika generell so gebaut werden.

tandem65 08.08.2016 17:11

Hi be fast,

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1244534)
Wir leben im Jahre 2016 und nicht im alten Rom. Aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur zu weich und gleichzeitig zu dumm, um die ein oder andere Sicht zu verstehen...:)

es widerspricht Dir ja keiner, daß die Strecke durchaus beim Sturz schwerwiegendere Verletzungen zur folge hat. Auch gerne daß sie anders zu fahren ist als eine Straße bei uns hier. So nehme ich es jedenfalls wahr.
Ich weiß nicht ob überhaupt andere Strecken mit entsprechenden Profil so einfach da sind.
Ich kann mir vorstellen, daß alle Straßen, die halbwegs entsprechendes Profil bieten baulich genau so aussehen.
Mir wäre es auch viel lieber wenn Sturzfolgen gemildert würden. Das ist für mich doch gar nicht die Frage. :Blumen:

captain hook 08.08.2016 17:14

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1244541)
Eine weniger steile Bergabstrecke wäre leichter, langsamer UND sicherer.

Ich kenne mich in Rio aber nicht aus und weiß folglich nicht, ob es gute Alternativen gegeben hätte. Nur flach an der Küste lang zu rollen, wäre ja auch nix.

Generell scheint mir der bereits geäußerte Gedanke plausibel, dass ein olympisches Rennen nicht extrem schwierig sein sollte. U.a. weil dort auch kleine Nationen teilnehmen, die nicht absolute Profis dahinschicken, und die vielleicht auch nicht das Geld haben, im Vorfeld schon wochenlang dort zu trainieren.

Apropos Geld: Zumindest bei den männlichen Top-Pros könnte man ja noch argumentieren, dass sie für ihr hohes Risiko auch angemessen bezahlt werden (wobei eine Angemessenheit bei tödlichen Risiken schwierig ist), aber hier sind wir ja speziell beim Damenrennen und die verdienen (wenn überhaupt) immer noch nur einen lächerlichen Bruchteil der Männer.

Übrigens diskutiere ich hier vielleicht besonders engagiert, weil die mir persönlich bekannte Kathryn Bertine dieses Jahr bei einem Rennunfall eine lebensgefährliche Kopfverletzung erlitten hat. Die Strecke war in dem Fall allerdings meines Wissens nicht ursächlich.

Der Olympiasieg ist der höchste Titel den man erreichen kann. Deshalb sollte dort der beste Radfahrer von allen gekürt werden. Da darf der Kurs dazu angetan sein, genau diesen zu ermitteln. Und auch Abfahren gehört dazu. Sonst können sie ja einfach nen Zeitfahren geradeaus die Straße runter und flach (aber ohne Wende) absolvieren. Dieses Mal war es bergig, nächstes Mal wird es anders sein.


Zitat:

Zitat von dasgehtschneller (Beitrag 1244542)
Die ist eigentlich auch Mountainbikerin und hat dadurch vermutlich etwas mehr Erfahrung mit "Strassen" und Kurven die nicht ganz den westeuropäischen Normen entsprechen :Cheese:

Ein paar Strohballen an den kritischen Stellen und vielleicht ein Hinweis bei der Streckenbesprechung hätten aus meiner Sicht nichts geschadet, in erster Linie ist aber wohl jeder selber verantwortlich so zu fahren dass er sich und andere nicht gefährdet.

Ich nehme mal an dass das auch nicht die einzige Kurve ist die so gebaut ist, sondern dass Strassen in Südamerika generell so gebaut werden.

Wenn sogar Frau Neff vor Ort besichtigt hat (als MTBerin), werden andere das ganz sicher auch getan haben. Ich glaube nicht, dass da einer am Start war, der die Strecke im Rennen das erste Mal gesehen hat.

LidlRacer 08.08.2016 17:29

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1244556)
Der Olympiasieg ist der höchste Titel den man erreichen kann. Deshalb sollte dort der beste Radfahrer von allen gekürt werden.

Du weißt natürlich selbst, dass es DEN besten Radfahrer gar nicht gibt und dass auf jeder Strecke ein anderer der "Beste" sein kann.

Das Problem ist nicht, dass man hier nicht risikoarm runter fahren konnte, sondern dass man, um zu gewinnen, sehr riskant fahren musste und dabei neben Können auch das Glück haben musste, dass das gut geht - oder aber das "Glück", dass andere Pech haben ...

be fast 08.08.2016 17:30

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1244537)
Auch das habe ich getan.

Wie oft genau sind die Nibalis und Co auf der Abfahrt in den ersten Runden gestürzt? Konnte man da also ohne zu stürzen runterfahren? Straßenbaukunst nach Norm hin oder her?!

Hast Du meinen Post zur Neff gelesen, die genau deshalb dort hingefahren ist (nach persönlicher Besichtigung vor Ort)?

Ja, man konnte sie sturzfrei runterfahren - du hast gewonnen. :)

Ja, ich hab den post zumindest so gelesen, dass ich meine verstanden zu haben worum es geht...
Möglicherweise nutzt ein MTB-Fahrer, gerade weil die Strecke so crazy ist, seine intensivere downhill-Erfahrung. Spricht jetzt eigentlich nicht soooo dolle für deine These.. IMO.

Is doch jetzt halt wie es ist. Ich habe "eure" Theorien zu 99% verstanden, "ihr" "unsere" zu 85 bis 95 %. Gab schon schlimmer freds (der Ringrichter musste auch schon mal mehr eingreifen...). Der Rest ist Geschmackssache.

be fast 08.08.2016 17:33

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1244551)
Hi be fast,



es widerspricht Dir ja keiner, daß die Strecke durchaus beim Sturz schwerwiegendere Verletzungen zur folge hat. Auch gerne daß sie anders zu fahren ist als eine Straße bei uns hier. So nehme ich es jedenfalls wahr.
Ich weiß nicht ob überhaupt andere Strecken mit entsprechenden Profil so einfach da sind.
Ich kann mir vorstellen, daß alle Straßen, die halbwegs entsprechendes Profil bieten baulich genau so aussehen.
Mir wäre es auch viel lieber wenn Sturzfolgen gemildert würden. Das ist für mich doch gar nicht die Frage. :Blumen:

Eigentlich ist das doch auch hier die Frage. :) (Moment, ich les gleich nochmal den Threadtitel..:))

tandem65 08.08.2016 17:33

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1244565)
Das Problem ist nicht, dass man hier nicht risikoarm runter fahren konnte, sondern dass man, um zu gewinnen, sehr riskant fahren musste

Ähm, die Stürze haben doch genau das Gegenteil gezeigt. :confused: Auch die 3 Medaillengewinnerinnen haben keinen wesentlichen Boden auf die dann führende Amerikanerin Bergab gutgemacht..

captain hook 08.08.2016 17:40

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1244565)
Du weißt natürlich selbst, dass es DEN besten Radfahrer gar nicht gibt und dass auf jeder Strecke ein anderer der "Beste" sein kann.

Das Problem ist nicht, dass man hier nicht risikoarm runter fahren konnte, sondern dass man, um zu gewinnen, sehr riskant fahren musste und dabei neben Können auch das Glück haben musste, dass das gut geht - oder aber das "Glück", dass andere Pech haben ...

Und das ist immer so. Egal wie Du die Strecke machst. Schau Dir die Rennen an. Da wird über die Bürgersteige gesprungen, hinter den Passanten vorbei, über den unbefestigten Rand am Pflaster 10cm am Zuschauer vorbei mit 70kmh in die Zielkurve beim Massensprint... Es wird immer auf der letzten Rille gefahren. Wellen im Sprint, Kopfstoßen, Körperkontakt, bei Highspeed innen durchstecken vor der Kurve.

Und es gibt immer einen der noch mehr Risiko nimmt als Du. Manche setzen sich sogar aufs Oberrohr und treten dabei...

dasgehtschneller 08.08.2016 17:40

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1244569)
Ähm, die Stürze haben doch genau das Gegenteil gezeigt. :confused: Auch die 3 Medaillengewinnerinnen haben keinen wesentlichen Boden auf die dann führende Amerikanerin Bergab gutgemacht..

Wenn man sich bergab absetzen will, dann kann das natürlich dazu verleiten erhöhte Risiken einzugehen, allerdings kann man davon ausgehen dass die restlichen Fahrer, vor allem im Peleton, ebenfalls nicht verunglücken wollen und man deshalb vermutlich zumindest nicht allzu viel verliert wenn man eben nicht sein Leben riskiert.

tomcat 08.08.2016 17:41

... wollen wir das mal nicht überbewerten. Aber nur mal so nebenbei: V. Vleuten hat seit gestern schon ein paar Mal getwittert, über die Strecke hat sie sich (noch) nicht beschwert.

maotzedong 08.08.2016 17:44

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1244541)
Generell scheint mir der bereits geäußerte Gedanke plausibel, dass ein olympisches Rennen nicht extrem schwierig sein sollte. U.a. weil dort auch kleine Nationen teilnehmen, die nicht absolute Profis dahinschicken, und die vielleicht auch nicht das Geld haben, im Vorfeld schon wochenlang dort zu trainieren.


Dieses Argument ist doch Käse ??
Wenn du das auf andere Sportarten überträgst...wo kommt man denn da hin ? :confused:

100m Vorsprung beim Rudern ?
1 Bahn weniger beim Schwimmen ?

LidlRacer 08.08.2016 18:48

Zitat:

Zitat von maotzedong (Beitrag 1244577)
Dieses Argument ist doch Käse ??
Wenn du das auf andere Sportarten überträgst...wo kommt man denn da hin ? :confused:

100m Vorsprung beim Rudern ?
1 Bahn weniger beim Schwimmen ?

Dabei ging es mir nur um den hier diskutierten Faktor Risiko, den manche durch ausgedehntes Training auf der Originalstrecke besser beherrschen können als andere, die diese Möglichkeit nicht haben.
Beim Schwimmen und Rudern gibt es meines Wissens kein vergleichbares Risiko.

LidlRacer 08.08.2016 18:59

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1244574)
Und das ist immer so. Egal wie Du die Strecke machst. Schau Dir die Rennen an. Da wird über die Bürgersteige gesprungen, hinter den Passanten vorbei, über den unbefestigten Rand am Pflaster 10cm am Zuschauer vorbei mit 70kmh in die Zielkurve beim Massensprint... Es wird immer auf der letzten Rille gefahren. Wellen im Sprint, Kopfstoßen, Körperkontakt, bei Highspeed innen durchstecken vor der Kurve.

Und es gibt immer einen der noch mehr Risiko nimmt als Du. Manche setzen sich sogar aufs Oberrohr und treten dabei...

Aber normalerweise ist Risikobereitschaft doch wohl nicht DER Erfolgsfaktor bei Radrennen und sollte es auch nicht sein.
Und auch Du wirst doch wohl erkennen, dass die Auswahl der Strecke massiven Einfluss auf die Risiken hat. Massensprints z.B. finde ich mit diesem Fall kaum vergleichbar. Dort gibt es zwar auch ein ganz erhebliches Sturzrisiko, aber nach meinem Eindruck sind die Sturzfolgen trotz spektakulär aussehender Abflüge dort selten schwerer als ein Schlüsselbeinbruch, da es i.d.R. keine festen Hindernisse wie hier die fiesen Bordsteinkanten gibt, an denen man sich besonders schwer verletzen könnte. Schlüsselbeinbruch wünsche ich natürlich auch niemandem, aber der ist doch weit von lebensgefährlich entfernt.
Und wenn man Massensprints vermeiden will, reicht auch ein "normaler" Berg, der keine enge 20% Abfahrt hat.

zappa 08.08.2016 19:12

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1244574)
Und das ist immer so. Egal wie Du die Strecke machst. Schau Dir die Rennen an. Da wird über die Bürgersteige gesprungen, hinter den Passanten vorbei, über den unbefestigten Rand am Pflaster 10cm am Zuschauer vorbei mit 70kmh in die Zielkurve beim Massensprint... Es wird immer auf der letzten Rille gefahren. Wellen im Sprint, Kopfstoßen, Körperkontakt, bei Highspeed innen durchstecken vor der Kurve.

Und es gibt immer einen der noch mehr Risiko nimmt als Du. Manche setzen sich sogar aufs Oberrohr und treten dabei...

Ich glaube Dir das und, dass Du das auch wirklich gut beurteilen kannst.

Und genau weil das so ist, sollte das doch genau der Moment sein, in dem dazu eine sehr kritische Diskussion erlaubt und erforderlich ist - gerade angesichts der sichtbar dramatischen Fälle, die wir aktuell diskutieren.

be fast 08.08.2016 19:45

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1244608)
Dabei ging es mir nur um den hier diskutierten Faktor Risiko, den manche durch ausgedehntes Training auf der Originalstrecke besser beherrschen können als andere, die diese Möglichkeit nicht haben.
Beim Schwimmen und Rudern gibt es meines Wissens kein vergleichbares Risiko.

Ja ja, das hier oftmals genannte Besichtigen der Strecke... Als ob man sich jeden m² einprägen könnte. Es gibt ja noch andere Stellen auf dieser Strecke die eine Rolle spielen. Außerdem gehe ich von aus, dass die Straße nicht für den öffentlichen Verkehr gesperrt war, sodass man die ominöse linke Fahrbahn gar nicht "erfahren" konnte. Es ist doch nur menschlich, dass man dann möglicherweise einer Fehleinschätzung unterliegt. Dies darf aber nicht mit Verletzungen der übelsten Art bestraft werden.

NBer 08.08.2016 20:29

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1244630)
...... Es ist doch nur menschlich, dass man dann möglicherweise einer Fehleinschätzung unterliegt. Dies darf aber nicht mit Verletzungen der übelsten Art bestraft werden.

hmm, mal von materialschäden abgesehen würde ich sagen, dass 90% aller unfälle bei rennformaten (egal ob F1, Rad, Motorrad usw) auf fehleinschätzungen der teilnehmer beruhen. das ist unvermeidbar.
und machen wir uns nichts vor, wäre der sturz nicht der führenden vor laufenden kameras, sondern völlig unbemerkt einer chinesin auf platz 60 passiert, würden wir heute schon gar nicht mehr drüber reden.

zappa 08.08.2016 20:34

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1244642)
und machen wir uns nichts vor, wäre der sturz nicht der führenden vor laufenden kameras, sondern völlig unbemerkt einer chinesin auf platz 60 passiert, würden wir heute schon gar nicht mehr drüber reden.

Das ist sehr zynisch und ich glaube das auch nicht.

mum 08.08.2016 20:38

es ist olympia - die BESTEN sollen gewinnen....
der kurs war einer der härtestens - ever!

bei JEDER abfahrt kann IMMER was passieren.

die schweizer (nef...) haben u.a. den kurs mit kamera aufgezeichnet und frau nef ist diese abfahrt x-fach gedanklich abgefahren und kannte wohl jedes "körnchen" auf der strecke.

für die stürzenden war's einfach pech oder unvermögen.

tortzdem gut ist nicht mehr passiert...

LidlRacer 08.08.2016 22:31

Hier gibt's ein Telefon-Interview mit Annemiek Van Vleuten:
http://www.omroepgelderland.nl/nieuw...rgesteld-audio
(Achtung! Auf der Seite sind auch Bilder und Videos, die nicht jeder sehen will.)

Wäre natürlich hilfreich, Holländisch zu können, aber den geschriebenen Text kann man sich ja auch halbwegs per Google übersetzen lassen.

Zum Risiko sagt sie etwa:
"Ich wusste, dass die Abfahrt bei Regen tückisch war. Andererseites wusste ich auch, dass Longo Borghini hinter mir war, und das ist eine gute Abfahrerin. Dann muss man einige Risiken eingehen."

LidlRacer 08.08.2016 22:36

Die Geschichte aus Sicht der Mutter:
„Ich dachte, dass sie tot ist“

triathlonnovice 08.08.2016 22:53

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1244699)
Hier gibt's ein Telefon-Interview mit Annemiek Van Vleuten:
http://www.omroepgelderland.nl/nieuw...rgesteld-audio
(Achtung! Auf der Seite sind auch Bilder und Videos, die nicht jeder sehen will.)

Wäre natürlich hilfreich, Holländisch zu können, aber den geschriebenen Text kann man sich ja auch halbwegs per Google übersetzen lassen.

Zum Risiko sagt sie etwa:
"Ich wusste, dass die Abfahrt bei Regen tückisch war. Andererseites wusste ich auch, dass Longo Borghini hinter mir war, und das ist eine gute Abfahrerin. Dann muss man einige Risiken eingehen."

Man muss sicher meistens Riskio fahren um zu gewinnen. Da hats aber imho auch deutlich sichtbar an Bikebehrschung gefehlt. Die Kurve wurde schon zu steil angefahren und dann wurde auf gut Glück die Vorderradbremse gezogen. das sah nicht kontrolliert aus.

be fast 08.08.2016 22:58

Zitat:

Zitat von triathlonnovice (Beitrag 1244711)
Man muss sicher meistens Riskio fahren um zu gewinnen. Da hats aber imho auch deutlich sichtbar an Bikebehrschung gefehlt. Die Kurve wurde schon zu steil angefahren und dann wurde auf gut Glück die Vorderradbremse gezogen. das sah nicht kontrolliert aus.

.....sagt der triathlonnovice!
Thank you very much! :)

triathlonnovice 08.08.2016 23:36

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1244716)
.....sagt der triathlonnovice!
Thank you very much! :)

So ist das nun mal. Auch so einige Pros machen Sachen, die äußerst laienmäßig sind. Kann aufgrund von fehlender Konzentration sein, oder mangelndes Training.;)

LidlRacer 08.08.2016 23:45

Zitat:

Zitat von triathlonnovice (Beitrag 1244711)
Man muss sicher meistens Riskio fahren um zu gewinnen. Da hats aber imho auch deutlich sichtbar an Bikebehrschung gefehlt. Die Kurve wurde schon zu steil angefahren und dann wurde auf gut Glück die Vorderradbremse gezogen. das sah nicht kontrolliert aus.

Zur Ursachendiskussion verlinke ich dann doch noch dieses Video von einem Zuschauer, der ganz nah an der Sturzstelle stand:
www.youtube.com/watch?v=QyQfxSC2VLo
(Schwer erträglich sind die Nahaufnahmen nach dem Sturz.)

Man sieht, dass x vorausfahrende Motorräder auf einer guten Linie unterwegs sind, indem sie die Kurve in Fahrtrichtung gesehen auf der linken Seite anfahren und dann zur Kurveninnenseite ziehen.
An den quietschenden Autoreifen lässt sich aber erahnen, dass das kritisch werden könnte.
Van Vleuten fährt sehr viel weiter rechts und dann ist die Situation wohl auch mit bester Radbeherrschung nicht mehr zu retten. Man könnte spekulieren, ob / welchen Grund es für diese falsche Linienwahl gab. Ich hatte ja schon die Theorie, dass das Überfahren des Geschwindigkeitsreduzierungshubbels dazu beigetragen hat.
Jetzt habe ich die neue Theorie, dass das dicht hinten links von ihr fahrende Kameramotorrad vielleicht ihre Linienwahl negativ beeinflusst haben könnte - möglicherweise hat sie - bewusst oder unbewusst - versucht, sich von diesem fernzuhalten und ist so auf die falsche Linie geraten.
Vielleicht kann das jemand kompetenter beurteilen, hinter dem häufiger Kameramotoräder herfahren als hinter mir ...

Hafu 08.08.2016 23:52

Zitat:

Zitat von triathlonnovice (Beitrag 1244711)
Man muss sicher meistens Riskio fahren um zu gewinnen. Da hats aber imho auch deutlich sichtbar an Bikebehrschung gefehlt. Die Kurve wurde schon zu steil angefahren und dann wurde auf gut Glück die Vorderradbremse gezogen. das sah nicht kontrolliert aus.

Erstes Problem war, dass das Hinterrad blockierte. Das war auch der Grund, dass sie die natürliche Kurvenlinie verlassen hat, denn mit einem rutschendem Hintergrund macht es natürlich keinen Sinn, sich in die Kurve zu legen, auch wenn im Rückblick ein kontrollierter Sturz weniger gefährlich gewesen wäre wie das, was danach folgte.

Als der gegenüberliegende Bordstein immer näher kam, hat sie dann die Vorderbremse etwas zu heftig betätigt, so dass dieses nahezu blockierte und sie über den Lenker einen saumäßig gefährlichen Abgang machte.

Vom Sturzmechanismus hätte da ohne weiteres die Halswirbelsäule gebrochen sein können mit lebensgefährlichen Folgen.
Ich war sehr erleichtert, als ich von den relativ glimpflichen Verletzungen erfuhr.

noam 09.08.2016 00:05

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1244734)
Man sieht, dass x vorausfahrende Motorräder auf einer guten Linie unterwegs sind, indem sie die Kurve in Fahrtrichtung gesehen auf der linken Seite anfahren und dann zur Kurveninnenseite ziehen.

Man sieht aber auch sehr gut die Fahrwerke der Motorräder beim Überfahren der Mittellinie arbeiten. Ich könnte mir vorstellen, dass man bei ähnlicher Linienwahl mit dem Rennrad beim Überfahren der Linie für einen Moment die Traktion verliert.


Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1244734)
Van Vleuten fährt sehr viel weiter rechts und dann ist die Situation wohl auch mit bester Radbeherrschung nicht mehr zu retten.

Also vorweg möchte ich einmal sagen, dass sie viel zu schnell war für die gewählte Linie und als sie dies bemerkte, war es zu spät noch heil aus der Situation herauszukommen. Als besonders scheiße kommt dann noch hinzu, dass der Sturzraum einfach nicht vorhanden war.

Grundsätzlich würde ich aufgrund meiner Erfahrung aus dem Motorradrennsport behaupten, dass es in diesem Fall am besten gewesen wäre, die Kurve auf der rechten Fahrbahnseite sehr nah am Mittelstreifen anzufahren und dort anzubremsen. Einlenken und dann zum Kurvenscheitelpunkt erst nach innen ziehen. Dann hat man auch noch bei hoher Geschwindigkeit sich nach dem Scheitelpunkt kontrolliert heraustragen zu lassen.

Hier war das Kind aber schon ganz ganz tief im Brunnen und dann neigt der Mensch beim Versuch die Situation zu retten reflexhaft blöd zu reagieren. Sie merkt, dass sie zu schnell ist und bremst. Ganz ungeschickt ist sie nicht, denn sie bremst vorn. Ein Bremsen hinten hätte direkt ein ausbrechendes Hinterrad mit einem hohen Abflug zur Folge. Bremsen vorn bewirkt, dass sich die Fuhre aufstellt und geradeaus fährt. Hier wird sie dann unglücklicherweise durch die Bauweise der Straße (Dach) beim Überqueren den Mitte ausgehebelt und ab da war sie nur noch Passagier.

Auf der Rennstrecke haben wir früher immer über Sturzerfahrung gefrotzelt. Die Leute die oft stürzen wissen sehr häufig auch wie sie in haarigen Situationen reagieren müssen, um die Sturzfolgen zu minimieren. Hier wäre vielleicht eine Alternative gewesen einfach zu versuchen durch erhöhen der Schräglage die Kurve doch noch zu bekommen und die Finger von der Bremse zu lassen. Irgendwann wird man dann Opfer des Kammschen Kreises und man rutscht seitlich weg. Fraglich ist, ob in diesem konkrekten Fall genug Platz gewesen wäre auf der Straße auszurutschen. Dann wäre halt ordentlich Tapete ab aber vielleicht kein Einschlag.

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1244734)
Man könnte spekulieren, ob / welchen Grund es für diese falsche Linienwahl gab.

Ich würde es auf Rennstress und Ermüdung schieben. Ich glaube nicht, dass sich Profis, die es ja nun gewohnt sind sich zwischen Motorrädern zu bewegen davon beeindrucken lassen.

deirflu 09.08.2016 00:15

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1244734)
Jetzt habe ich die neue Theorie, dass das dicht hinten links von ihr fahrende Kameramotorrad vielleicht ihre Linienwahl negativ beeinflusst haben könnte - möglicherweise hat sie - bewusst oder unbewusst - versucht, sich von diesem fernzuhalten und ist so auf die falsche Linie geraten.

Kann schon sein, man kann aber nichts sagen weil man nicht weis wie sich der Motrorradfahrer davor verhalten hat bzw kann da die Perspektive täuschen und der ist viel weiter hinten als es wirkt.

Ist ja aber auch egal, was bleibt ist das sie zu schnell in die Kurve gefahren ist und als sie das gemerkt hat hat sie auch noch die Vorderbremse voll gezogen.
Insgesamt kann sie sehr glücklich darüber sein so glimpflich aus der Sacher herausgekommen zu sein.

Und ich bin nach wie vor der Meinung das die Strecke nicht ursächlich ist, die war vorher bekannt und wurde ja von einigen Sturzfrei bewältigt. Macht man eine weniger selektive Strecke gibt es ein großes Feld und dadurch wieder mehr Massenstürze, keine Ahnung ob das wirklich besser ist.

Das ist Profisport auf Weltklasseniveau, daher geht die Streckenwahl für mich auch in Ordnung und schwere Stürze gab und gibt es bei den großen Titelrennen auch öfters weil halt mehr Fahrer höhere Risiken eingehen.

Außerdem hat sich von den gestürzten/verletzten Fahrer so weit ich das in Auge habe auch noch keiner über die Strecke beschwert.

LidlRacer 09.08.2016 00:25

Komischerweise sehe ich vieles anders / gar nicht.

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1244745)
Man sieht aber auch sehr gut die Fahrwerke der Motorräder beim Überfahren der Mittellinie arbeiten. Ich könnte mir vorstellen, dass man bei ähnlicher Linienwahl mit dem Rennrad beim Überfahren der Linie für einen Moment die Traktion verliert.

Hast Du ein hochauflösendes Video? Ich erkenne da exakt nichts von Fahrwerken.

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1244745)
Sie merkt, dass sie zu schnell ist und bremst. Ganz ungeschickt ist sie nicht, denn sie bremst vorn. Ein Bremsen hinten hätte direkt ein ausbrechendes Hinterrad mit einem hohen Abflug zur Folge. Bremsen vorn bewirkt, dass sich die Fuhre aufstellt und geradeaus fährt. Hier wird sie dann unglücklicherweise durch die Bauweise der Straße (Dach) beim Überqueren den Mitte ausgehebelt und ab da war sie nur noch Passagier.

Meines Erachtens bremst sie (auch) hinten, denn das Hinterrad bricht etwa ab Überqueren der Mittellinie aus. In diesem Video ist auch das fast nicht erkennbar, aber in dem anderen aus der TV-Übertragung vom Kameramotorrad. Danach scheint sie in Panik (zu?) stark vorn zu bremsen, woraufhin der Überschlag folgt.

noam 09.08.2016 00:37

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1244757)
Hast Du ein hochauflösendes Video? Ich erkenne da exakt nichts von Fahrwerken.

Achte mal direkt beim ersten Motorrad auf die Kippbewegung, die der Scheinwerfer macht, wenn der Fahrer die Fahrbahnmitte überfährt. Da geht der Scheinwerfer erst einmal deutlich nach oben um dann wieder zu senken. Und bei der Polizeischwadron kann man das auch beobachten. Da geht immer eine leichte Welle durch das Motorrad. Ist nicht viel, aber die Motorräder sind ja auch mit dicken Fahrwerken ausgestattet.

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1244757)
Meines Erachtens bremst sie (auch) hinten, denn das Hinterrad bricht etwa ab Überqueren der Mittellinie aus. In diesem Video ist auch das fast nicht erkennbar, aber in dem anderen aus der TV-Übertragung vom Kameramotorrad. Danach scheint sie in Panik (zu?) stark vorn zu bremsen, woraufhin der Überschlag folgt.

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Ich glaube nicht, dass sie hinten bremst, da ich glaube, dass dann bei der Geschwindigkeit das Hinterrad schon beim Einlenken weggegangen wäre. Ich glaube, dass Ausbrechen des Hinterrades beim Überqueren der Mittelinie rührt aus dem dortigen Traktionsverlusts durch das Überqueren des "Hausgibels". Alles danach ist Panik.

Aber im Prinzip auch Makulatur. Da passiert so viel binnen Sekundenbruchteilen und eine kleine Fehleinschätzung reicht dann. Wobei ich nach wie vor glaube, dass die Kombination aus Linienwahl und Geschwindigkeit in diesem Fall nicht zu retten war. Hier gings dann nur noch um Sturzfolgenminimierung und da ist kaum jemand Herr seiner Reflexe

be fast 09.08.2016 00:38

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Noch einmal zum Thema Straßenplanung in D (und Rio). Zur Erinnerung, die Querneigung trägt den Fahrer in dieser Kurve nach außen:
Anhang 34529

Außerdem sollte eine Kurve niemals so schnell in einen kleinen Radius übergehen. In D ist bei Landstraßen in den meisten Fällen mit Klothoiden (Übergangsbögen) zu planen, sodass der Radius "sanft" verkleinert wird. Hier sieht man den plötzlich kleinen Radius auf Höhe der stürzenden Fahrerin.
Anhang 34530

Nochmal: Diese Trassierung ist eine Katastrophe. Hier dem Fahrer annähernd uneingeschränkt einen Fahrfehler zu unterstellen ist mehr als unfair.

noam 09.08.2016 01:02

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1244763)
Nochmal: Diese Trassierung ist eine Katastrophe. Hier dem Fahrer annähernd uneingeschränkt einen Fahrfehler zu unterstellen ist mehr als unfair.

Ohne Frage kann man bessere Straßen bauen.

Aber es ist doch offensichtlich, dass die Fahrerin, bei der ich ausreichende Streckenkenntnis unterstelle, objektiv zu schnell für die Linie war, die sie zur Kurvendurchfahrt gewählt hat.

Also muss man entweder am Faktor Linie oder am Faktor Geschwindigkeit schrauben. Fraglich ist dann, ob es überhaupt eine Linie gibt, die eine solch hohe Geschwindigkeit zugelassen hätte.


Zumal sie ja bei ausreichender Streckenkenntnis wissen muss, dass die Kurve noch ganz böse zu macht und der Kurveneingang optisch eine höhere mögliche Kurvengeschwindigkeit vorgaukelt. Hat sie diese Streckenkenntnis nicht, ist es um so risikobereiter eine unbekannte nicht einsehbare Kurve in einer solch hohen Geschwindigkeit durchfahren zu wollen

LidlRacer 09.08.2016 01:08

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1244762)
Achte mal direkt beim ersten Motorrad auf die Kippbewegung, die der Scheinwerfer macht, wenn der Fahrer die Fahrbahnmitte überfährt. Da geht der Scheinwerfer erst einmal deutlich nach oben um dann wieder zu senken. Und bei der Polizeischwadron kann man das auch beobachten. Da geht immer eine leichte Welle durch das Motorrad. Ist nicht viel, aber die Motorräder sind ja auch mit dicken Fahrwerken ausgestattet.

Hm, hab anscheinend kein Auge für Motorradbewegungen. Es ändert sich ja auch ständig der Blickwinkel auf die Scheinwerfer, da kann ich trotz Zeitlupe nicht auseinanderhalten, was sich warum bewegt.

LidlRacer 09.08.2016 01:43

Ich hab mal die Unfallstelle in Google Streetview lokalisiert, beginnend mit dem Hubbel, den sie überfahren musste und wo sie m.M.n. schon auf die falsche Linie (zu weit rechts) geriet. Ich hoffe, das klappt mit dem Link hier:
https://www.google.de/maps/@-22.9657...7i13312!8i6656

Interessant wären noch Videos vom Männerrennen an der gleichen Stelle. Die sind dort ja 3 mal vorbeigekommen, aber ich hab noch nix gefunden.

deirflu 09.08.2016 08:06

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1244763)
Nochmal: Diese Trassierung ist eine Katastrophe. Hier dem Fahrer annähernd uneingeschränkt einen Fahrfehler zu unterstellen ist mehr als unfair.

Ich verstehe deine Argumentation und gebe dir ja auch recht das die Strecke nicht perfekt ist.

Aber das Rennen findet in Rrio statt, dort sind viele Straßen nun mal so. Alles weitere ist in meinen Augen unangepasstes verhalten.

Außerdem muss man sagen das der Trend Rennen in einer Abfahrt einscheiden zu wollen relativ "neu" ist, natürlich gab es da früher schon Spezialisten, aber die Risikobereitschaft ist da derzeit extrem hoch.
Denke mal an Froome wie er am OR sitzt und der Berg runter tritt?!
Ich glaube das wir in Zukunft leider noch öfters schwere Stürze sehen werden.


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