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flaix 24.06.2016 13:15

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1232639)
Richtig. Das wird die Industrie auch tun. Im Ergebnis denke ich aber, dass die Auswirkungen sooo groß nicht sein werden, denn niemand kann ein Interesse daran haben, sich zu isolieren.

die EU wird eine Excempel statuieren müssen. Das isloiert England zwangsläufig. In 20 Jahren ist irland united und raus, Schottland geht raus und kommt nach Europa und dann können Engländer und Waliser schauen wo sie bleiben.

Ich denke Irland wird massiv profitieren von diesem Quatsch und Great Britain wird halt little England. Geostrategisch eine völlig besoffene Aktion.

Aber das ist nicht weiter verwunderlich, die Haupttreiber für den Brexit waren Argumente die man bei uns am ehehsten in der AfD widerfindet. Und wie clever die sind wissen wir ja alle.

Vicky 24.06.2016 13:24

Ich denke, dass man jetzt allgemein einige Tage abwarten sollte. Es wird sicher heute ein großes Säbelrasseln geben. Da kann nichts sinnvolles herauskommen... Ich bin nach wie vor ziemlich entsetzt über die Entscheidung.

qbz 24.06.2016 13:34

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1232541)
Ja, die Folgen der Globalisierung und man muss (?) da mithalten. Die Frage ist, ob es nicht anders ginge. Gibt´s ein Land, das unabhängig ist von Ex- und Importen und trotzdem einen hohen Lebensstandard hat? Würde mich echt interessieren.

mir fällt kein Land ein.

Autarkie eines Landes setzt IMHO voraus. dass ein Land über alle notwendigen Rohstoffe und landwirtschaftlichen Produkte selbst verfügt sowie für die industrielle Produktion und Gesundheitsversorgung über ein technisches und wissenschaftliches Know How, das autarke Länder niemals in der Breite und ähnlich schneller Zeit wissenschaftlich entwickeln können. Ausserdem würden teure, automatische Maschinen für fest begrenzte Stückzahlen den Preis vieler Produkte ins "Unbezahlbare" treiben.

MattF 24.06.2016 13:37

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 1232634)
Ich unterstelle, daß Du - so wie alle anderen auch - zur Meinungsbildung die gängigen Medien nutzt.
Bei genauer Betrachtung wird man dort nur sehr selten irgendwelche Berichte oder Kommentare finden, die frei von (politischem bzw. ideologischem) Einfluß sind.

Weißt Du z.B. wer inhaltlich zu großen Teilen die Agenda 2010 verfasst hat ?

Aber du kennst die unabhängigen Berichte frei von allen Einfluss? Die reinen Wahrheiten?


Wer die Agenda verfasst hat ist im übrigen völlig unerheblich, wer sie politisch zu verantworten hat ist erheblich und der zahlt im moment den Preis, indem die SPD bei den nächsten Wahlen keine 20% mehr bekommt.

MattF 24.06.2016 13:41

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1232646)
mir fällt kein Land ein.

Autarkie eines Landes setzt IMHO voraus. dass ein Land über alle notwendigen Rohstoffe und landwirtschaftlichen Produkte selbst verfügt sowie für die industrielle Produktion und Gesundheitsversorgung über ein technisches und wissenschaftliches Know How, das autarke Länder niemals in der Breite und ähnlich schneller Zeit wissenschaftlich entwickeln können. Ausserdem würden teure, automatische Maschinen für fest begrenzte Stückzahlen den Preis vieler Produkte ins "Unbezahlbare" treiben.

Das gabs im übrigen quasie auch noch nie.
Die Märchen von früher war alles besser und alle sind irgendwo allein zurecht gekommen, sind seit min 3000 Jahre vorbei.

Wenn sich ein Land wie z.b. China und Japan bewusst isoliert hat, war das nur zu dessem Nachteil.

Natürlich gibt es auch Globalisierungsverlierer und es gibt Nachteile, die Vorteile zumindest im wirtschaftlichen Bereich überwiegen das aber bei weitem.

Wie anders hätte China mehrer hundert Millionen Menschen aus der Armut hohlen können, als mit Öffnung.
China wäre vielleicht von den Rohstoffen und Landwirtschaftlichen Produkten fähig allein zu sein, es macht aber keinen Sinn. Das ist offensichtlich. China profitiert von Handel und Austausch extrem.

Joerg aus Hattingen 24.06.2016 13:47

Ohne die Briten kann die EU sicherlich vor allem den Finanzsektor regulieren. Dagegen hat sich GB immer gewehrt. Die Finanztransaktionssteuer könnte jetzt z.Bsp. eingeführt werden. London war Hauptgegner dieser Steuer und hat immer gebremst.

KSS91 24.06.2016 13:52

Analysten-Schätzung: Brexit vernichtete fünf Billionen Dollar Börsenwert

Vicky 24.06.2016 13:58

... und wenn ich dann sowas lese:

"Wann tritt Großbritannien jetzt aus? "Es gibt keinen Grund zur Hast", sagt Boris Johnson, möglicher Nachfolger des zurücktretenden Premierministers David Cameron. Er sehe auch keine Notwendigkeit, von Artikel 50 des Lissabon-Vertrages Gebrauch zu machen. Dieser würde den Abschluss von Austrittsverhandlungen binnen zwei Jahren nötig machen."

... verstehe ich irgendwie nix mehr. Ich geh mal ein Eis essen...

KalleMalle 24.06.2016 14:15

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1232648)
Aber du kennst die unabhängigen Berichte frei von allen Einfluss? Die reinen Wahrheiten?

Locker bleiben Kollege.
Wenn Du ein paar posts zurückblätterst, dann wirste lesen können, daß ich für mich nicht behaupten kann, objektiv und unabhängig informiert zu sein.

Stefan 24.06.2016 14:19

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1232654)
... und wenn ich dann sowas lese:............... verstehe ich irgendwie nix mehr. Ich geh mal ein Eis essen...

Wieso verstehst Du nix mehr?
Jetzt sind sie doch in einer Position, in der sie verhandeln und Lösungen für die Nach-EU-Zeit suchen können.

FinP 24.06.2016 14:40

Schlimm finde ich, dass der jahrzehntelange Friedensprozess in Irland/Nordirland um Jahre zurückgeworfen wurde.

Hoffentlich löst sich jetzt Nordirland ab und vereinigt sich endlich friedlich mit den Iren.

Thorsten 24.06.2016 14:43

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1232666)
Hoffentlich löst sich jetzt Nordirland ab und vereinigt sich endlich friedlich mit den Iren.

Aber erst nach der Fußball-EM oder frühestens wenn einer von beiden ausscheidet :Lachen2:.

Thorsten 24.06.2016 14:48

Nächste Woche wird "3-mal-drüber-geschlafen-haben-und-sonst-nichts-verändert" einen Börsenwert von 3 oder 5 Billionen Dollar geschaffen haben. Mal dauert sowas eine Nacht, mal zwei Wochen. So what ...

Pfeffer und Salz 24.06.2016 14:48

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 1232660)
Locker bleiben Kollege.
Wenn Du ein paar posts zurückblätterst, dann wirste lesen können, daß ich für mich nicht behaupten kann, objektiv und unabhängig informiert zu sein.

Du hast objektiv und vermutlich unabhängig behauptet, dass man sich, also sagen wir ->Du, bei den hiesigen gängigen überwiegend politisch oder ideologisch beeinflussten Medien keine echte Meinung bilden könnte.

nunja....

Campeon 24.06.2016 15:01

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1232574)
"DAX mit größtem Kurssturz seit 2008"

Gefällt mir!:)

Zitat:

Zitat von Pfeffer und Salz (Beitrag 1232581)
Gabriel hat sehr wohl Format
Orban hat anderes deutliches Format
Blatter hat Geld
Merkel hat Raute

Deine Meinung, lass ich mal jetzt unkommentiert, führt hier zu garnichts.

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1232586)
Yo, XXL. Sonst ist da nicht viel. ;)

So langsam mag ich dich!:bussi:

TriBlade 24.06.2016 15:19

Zitat:

Zitat von Joerg aus Hattingen (Beitrag 1232650)
Ohne die Briten kann die EU sicherlich vor allem den Finanzsektor regulieren. Dagegen hat sich GB immer gewehrt. Die Finanztransaktionssteuer könnte jetzt z.Bsp. eingeführt werden. London war Hauptgegner dieser Steuer und hat immer gebremst.

Das finde ich lustig, wenn jetzt z.B. Frankfurt extrem von einer Abwanderung aus London und einer Zuwanderung nach Frankfurt profitiert, wird genau dieses Geld/dieser Einfluss eine Haltung der deutschen Politik zur Finanztransaktionssteuer beeinflussen. Daher würde ich mir da mal keine Hoffnungen machen. Das Weltfinanzsystem wird zur Not noch ein paar Umzüge organisieren, die paar Büroräume und Computer findet man überall. Wichtig ist für die Zocker lediglich, dass sich die Politik bei ihnen nicht einmischt.

Pfeffer und Salz 24.06.2016 15:28

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1232675)
Deine Meinung, lass ich mal jetzt unkommentiert, führt hier zu garnichts.

So langsam mag ich dich!:bussi:

Gute Güte, inwiefern siehst Du einen Unterschied zwischen schnodo's und meiner Meinung?

qbz 24.06.2016 15:59

Interview mit der Historikerin und England-Spezialistin Helene von Bismarck zum Brexit. Sie beschreibt darin kurz die bisherige Rolle Englands in der EU seit dem Eintritt in die EG vor 43 (!) Jahren, das Versagen von Cameron, Gründe für das Leave sowie die aktuelle Lage mit Ausblicken (u.a. wahrscheinliche Loslösung Schottlands von Großbritannien):

http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1099544.html

Joerg aus Hattingen 24.06.2016 18:07

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1232679)
Das finde ich lustig, wenn jetzt z.B. Frankfurt extrem von einer Abwanderung aus London und einer Zuwanderung nach Frankfurt profitiert, wird genau dieses Geld/dieser Einfluss eine Haltung der deutschen Politik zur Finanztransaktionssteuer beeinflussen. Daher würde ich mir da mal keine Hoffnungen machen. Das Weltfinanzsystem wird zur Not noch ein paar Umzüge organisieren, die paar Büroräume und Computer findet man überall. Wichtig ist für die Zocker lediglich, dass sich die Politik bei ihnen nicht einmischt.

Ich erwarte, dass die anderen Börsenplätze in Europa vom Brexit porfitieren. Tatsache ist, dass die Transaktionssteuer schon beschlossene Sache ist. Dazu kommt, dass D z.Bsp. wesentlich weniger vom Finanzsektor abhängt als GB, das bedeutet aber auch, der Einfluß ist kleiner und die Liste der Politiker, die diese Tobinsteuer einführen wollen, ist in Berlin, Paris und anderswo (ok, nicht unbedingt in CH :Lachen2: ) größer.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1232690)
Interview mit der Historikerin und England-Spezialistin Helene von Bismarck zum Brexit. Sie beschreibt darin kurz die bisherige Rolle Englands in der EU seit dem Eintritt in die EG vor 43 (!) Jahren, das Versagen von Cameron, Gründe für das Leave sowie die aktuelle Lage mit Ausblicken (u.a. wahrscheinliche Loslösung Schottlands von Großbritannien):

http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1099544.html

Naja, ob das Attribut 'verantwortungslos' in den Mund einer Wissenschaftlerin gehört, die eine Analyse für ein Medium abgeben soll. M.E: sollte man sich in ihrer Rolle eher nüchtern und sachlich geben.

Campeon 24.06.2016 18:52

Zitat:

Zitat von Pfeffer und Salz (Beitrag 1232681)
Gute Güte, inwiefern siehst Du einen Unterschied zwischen schnodo's und meiner Meinung?

Den schnodo kann ich leiden!
""Megazungenrausstrecker!"":Lachanfall:

qbz 24.06.2016 19:10

Zitat:

Zitat von Joerg aus Hattingen (Beitrag 1232734)
Naja, ob das Attribut 'verantwortungslos' in den Mund einer Wissenschaftlerin gehört, die eine Analyse für ein Medium abgeben soll. M.E: sollte man sich in ihrer Rolle eher nüchtern und sachlich geben.

Hat sie das nicht, indem sie zuerst sachlich die von Cameron gewählte Taktik ausführt, um diese "egoistische" Taktik anschliessend auf dem übergeordneten Hintergrund der politischen Verantwortung eines Regierungschefs für die Zugehörigkeit Englands zur EU zu bewerten? Eigentlich nehmen Historiker ja fast nie Bewertungen vor, was ich persönlich eher bedauere, sondern sie beinflussen vielmehr durch die spezielle Auswahl an Unmengen von Fussnoten und Quellenangaben. Sie ist halt noch jung :-) .

"Um seine eigene politische Zukunft in der konservativen Partei zu sichern, machte er das Referendum zum Wahlkampfversprechen. Cameron wollte damit die parteiinternen Euro-Skeptiker, die es seit den Achtzigerjahren gibt, zum Schweigen bringen, indem er ihnen zeigt: Ich nehme eure Ängste ernst, aber seht her: Die Bevölkerung will etwas anderes, nämlich in der EU bleiben. Cameron hat ein verantwortungsloses Spiel gespielt."

Campeon 24.06.2016 19:12

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1232747)
Cameron hat ein verantwortungsloses Spiel gespielt."

Das machen doch 99% aller Staatschefs!

schoppenhauer 24.06.2016 19:20

Der wirtschaftliche und historisch-europäische Kontext vom Projekt EU ist vielen Engländern halt nur bedingt zu vermitteln.

Die vermeintlichen Patrioten werden aber verstehen, was sie da angerichtet haben, wenn Island am Montag gewinnt. :dresche

neo 24.06.2016 20:45

https://www.washingtonpost.com/news/...g-to-leave-it/

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

zappa 25.06.2016 11:35

Das Beispiel BMW zeigt ganz gut wie verzwickt jetzt die Lage für alle wird: GB ist drittgrößter Absatzmarkt außerhalb D, sie verkaufen dort über. 200.000 Fahrzeuge; gleichzeitig stellen sie ebensoviele Mini's und 4.000 Rolls Royce mit 24.000 britischen Mitarbeitern her, von denen 80 % exportiert werden.

Da gibt es großen Spaß das jetzt strategisch neu zu ordnen ...

Vicky 25.06.2016 11:49

Was mich ein bisschen "ärgert", ist die Tatsache, dass jetzt natürlich durch viele viele Gespräche versucht wird, eben genau solche Szenarien zu vermeiden. Das ist absolut notwendig und vernünftig. Die Auswirkungen für die Weltwirtschaft sind möglicherweise langfristig wirklich schwer. Siehe Finanzkrise USA.

Das spielt aber den Brexit Befürwortern total in die Hände. Sie werden das als ihren Erfolg feiern. Das K*** mich so dermaßen an. Kurzfristig werden sich die Börsen ja wieder beruhigen. Langfristig will ja keiner denken.

Das ist in meinen Augen eine sehr gefährliche Situation. Alle Populisten in Europa bekommen großen Aufwind. :(

Wahnsinn - ich habe auch noch nie erlebt, dass eine Wahlkampfversprechen so schnell als falsch aufgeflogen ist, wie beim Brexit. Die Nummer mit den EU Geldern ist ein absoluter Skandal! UNFASSBAR!

Naja... "Lügenpresse" ... eben... :( :confused:

Die Länder Europas MÜSSEN sich Gedanken machen, wie man die Menschen wieder einfängt und mitnimmt. Nicht stehen bzw fallen lässt. Man MUSS den Menschen viel besser und einfacher erklären, was Europa eigentlich bedeutet. Man MUSS PROAKTIV auf die Menschen zugehen und nicht warten, bis sie kommen und sich informieren. Das tun sie nämlich nicht. Wenn ich lese, dass viele Briten erst nach der Wahl die Folgen des Brexit gegoogelt haben, wird mir echt richtig schlecht.

Ich persönlich sehe mich als erstes als Europäerin und erst dann als Deutsche.

schoppenhauer 25.06.2016 11:55

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1232857)

Das spielt aber den Brexit Befürwortern total in die Hände. Sie werden das als ihren Erfolg feiern. Das K*** mich so dermaßen an. Kurzfristig werden sich die Börsen ja wieder beruhigen. Langfristig will ja keiner denken.

Die Scheidung muss schnell und schmerzhaft durchgezogen werden. Für mich vermitteln die Verantwortlichen in Brüssel schon den Eindruck, dass sie genau das vorhaben, um die Rest-EU beisammen zu halten.

Ich bleibe dabei: Island muss siegen am Montag!

Vicky 25.06.2016 12:04

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1232859)
Die Scheidung muss schnell und schmerzhaft durchgezogen werden. Für mich vermitteln die Verantwortlichen in Brüssel schon den Eindruck, dass sie genau das vorhaben, um die Rest-EU beisammen zu halten.

Ich bleibe dabei: Island muss siegen am Montag!

Ja... aber Voraussetzung ist, dass England der EU ihren Austrittswunsch mitteilt. Cameron wird dies schon einmal nicht tun. Und "Bobele" hat schon mal gesagt ... "Nur keine Hast". Weißt was ich meine? Diese Leute verarschen den Bürger. Das regt mich so dermaßen auf!

Hier noch kurz der Beitrag dazu:

"Wann tritt Großbritannien jetzt aus? "Es gibt keinen Grund zur Hast", sagt Boris Johnson, möglicher Nachfolger des zurücktretenden Premierministers David Cameron. Dieser will es seinem Nachfolger überlassen, die weiteren Schritte zum Austritt einzuleiten."

SPON

qbz 25.06.2016 12:53

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1232861)
Ja... aber Voraussetzung ist, dass England der EU ihren Austrittswunsch mitteilt. Cameron wird dies schon einmal nicht tun. Und "Bobele" hat schon mal gesagt ... "Nur keine Hast". Weißt was ich meine? Diese Leute verarschen den Bürger. Das regt mich so dermaßen auf!

Hier noch kurz der Beitrag dazu:

"Wann tritt Großbritannien jetzt aus? "Es gibt keinen Grund zur Hast", sagt Boris Johnson, möglicher Nachfolger des zurücktretenden Premierministers David Cameron. Dieser will es seinem Nachfolger überlassen, die weiteren Schritte zum Austritt einzuleiten."

SPON

dass der Austritt eine Mehrheit beim Referendum bekam, liegt leider auch mit an der EU. Ich bin mir sehr unsicher, ob bei Volksabstimmungen in den anderen 26 Ländern überall eine Mehrheit für den Verbleib in der EU zustande käme. Da muss sich die EU-Politik schnell ändern, um mehr Identifikation der Bürger in Europa mit der EU zu erreichen. EU-Schilder an geförderten Projekten reichen nicht ;) . Die Schuld allein bei Cameron oder den Rechtspopulisten wie Boris Johnson in England zu suchen, bringt die EU selbst keinen Schritt weiter, im Gegenteil.

Vicky 25.06.2016 13:00

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1232874)
dass der Austritt eine Mehrheit beim Referendum bekam, liegt leider auch mit an der EU. Ich bin mir sehr unsicher, ob bei Volksabstimmungen in den anderen 26 Ländern überall eine Mehrheit für den Verbleib in der EU zustande käme. Da muss sich die EU-Politik schnell ändern, um mehr Identifikation der Bürger in Europa mit der EU zu erreichen. EU-Schilder an geförderten Projekten reichen nicht ;) . Die Schuld allein bei Cameron oder den Rechtspopulisten wie Boris Johnson in England zu suchen, bringt die EU selbst keinen Schritt weiter, im Gegenteil.

Das sehe ich schon auch so. Das schrieb ich weiter oben. :Blumen: #146
Ich glaube, dass es vor allem wichtig ist, den unteren Mittelstand wieder mitzunehmen und zu stärken. Das sind ja oft jene, die nur mit Ach und Krach über die Runden kommen trotz Vollzeitjob. Hier ist meiner Ansicht nach großes Potential, da hier der Frustfaktor recht hoch ist bei den Menschen. Das ist aber nur meine Spekulation.

Trotzdem... mir machen diese populistischen Parteien durchaus Angst.

Trimichi 25.06.2016 13:20

Antifortschrittsideologie in England? Unglaublich, aber wahr. Anstatt sich weiterhin gemeinsam als Bollwerk Europa gegen China zB zu positionieren nun das. Immerhin ist Bänkfurt "amused".

Jup, Island muss am Montag gewinnen!!

schoppenhauer 25.06.2016 13:31

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1232874)
dass der Austritt eine Mehrheit beim Referendum bekam, liegt leider auch mit an der EU. Ich bin mir sehr unsicher, ob bei Volksabstimmungen in den anderen 26 Ländern überall eine Mehrheit für den Verbleib in der EU zustande käme.

Oder aber es liegt daran, dass solch komplexe Fragestellungen grundsätzlich nicht über die simple Ja/Nein-Logik direkter Demokratie zu beantworten sind.

Grob geschätzt halte ich 60 % der Stimmberechtigten für unfähig und unwillig, sich soweit in die Sache einzuarbeiten, wie es die verantwortungsvolle Meinungsbildung jedes Einzelnen erfordert hätte. Das ist ja auch der einzige Grund, warum Populisten die direkte Demokratie mögen.

sabine-g 25.06.2016 13:35

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1232886)
Grob geschätzt halte ich 75 % der Stimmberechtigten für unfähig und unwillig.

ich habs mal korrigiert

zappa 25.06.2016 14:15

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1232886)
Oder aber es liegt daran, dass solch komplexe Fragestellungen grundsätzlich nicht über die simple Ja/Nein-Logik direkter Demokratie zu beantworten sind.

Grob geschätzt halte ich 60 % der Stimmberechtigten für unfähig und unwillig, sich soweit in die Sache einzuarbeiten, wie es die verantwortungsvolle Meinungsbildung jedes Einzelnen erfordert hätte. Das ist ja auch der einzige Grund, warum Populisten die direkte Demokratie mögen.

Das schwierige an der Demokratie und einer "offenen Gesellschaft" ist, dass "wir" aushalten müssen, dass es andere Mehrheiten und andere Meinungen gibt als die von "uns" präferierten.

Kiwi03 25.06.2016 14:27

ich wage mal die Prognose, das es nicht so weit kommt.. :Lachen2:

Das wär jedenfalls das mit Abstand Vernünftigste.. der Wachrüttler ist allemale gelungen..

sabine-g 25.06.2016 14:31

Zitat:

Zitat von Kiwi03 (Beitrag 1232896)
ich wage mal die Prognose, das es nicht so weit kommt..

Das wär jedenfalls das mit Abstand Vernünftigste.. der Wachrüttler ist allemale gelungen..


Ich habe in der jüngsten Vergangenheit die Erfahrung machen müssen, dass selbst sehr intelligente Menschen nicht nur mit der AfD sympathisieren sondern sogar deren Parteibuch tragen.
Da seh ich total schwarz :Kotz: :Kotz: bzw. braun.

qbz 25.06.2016 15:05

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1232886)
Oder aber es liegt daran, dass solch komplexe Fragestellungen grundsätzlich nicht über die simple Ja/Nein-Logik direkter Demokratie zu beantworten sind.

Grob geschätzt halte ich 60 % der Stimmberechtigten für unfähig und unwillig, sich soweit in die Sache einzuarbeiten, wie es die verantwortungsvolle Meinungsbildung jedes Einzelnen erfordert hätte. Das ist ja auch der einzige Grund, warum Populisten die direkte Demokratie mögen.

Als Schweizer, der in DE seit dem Studium lebt, sehe ich das grundsätzlich anders. Die Schweizer haben in der direkten Demokratie allerdings fast 200 Jahre Erfahrungen gesammelt, mit dem Föderalismus und einer sog. Konkordanzdemokratie. (Regierungsbeteiligung aller Parteien im Verhältnis der Stimmen). Die direkte Demokratie sollte sich nie auf einzelne Volksbefragungen stützen, die Regierungen nach ihrem Ermessen anordnen! Sie muss natürlich als Referendums- und Initiativrecht ein fester Bestandteil der demokratischen Kultur sein. In der Schweiz wird z.B. auch über den "Steuerfuß" in den Gemeinden / Städten abgestimmt. Auf jeden Fall wären in Berlin bei einer direkten Demokratie die Wasser-/Strompreise deutlich günstiger, weil das Volk mehrheitlich die Wasser-/Stadtwerke niemals verkauft hätte. Es wäre opportunistisch, diese meine Meinung nun zu ändern, nur weil die AFD mit dem Verlangen nach Volksabstimmungen den anderen Parteien (ausser der Linke) damit Probleme macht.

Entscheidungen von Regierungen stellen sich IMHO genauso oft im nachhinein als Fehler heraus, in meinen Augen sogar häufiger wie bei Volksabstimmungen, oder? :-)

Die EU besitzt ein echtes Transparenz- und Demokratiedefizit.

keko# 25.06.2016 15:11

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1232897)
Ich habe in der jüngsten Vergangenheit die Erfahrung machen müssen, dass selbst sehr intelligente Menschen nicht nur mit der AfD sympathisieren sondern sogar deren Parteibuch tragen.
Da seh ich total schwarz :Kotz: :Kotz: bzw. braun.

Beides geht nicht. Entweder AfD oder intelligent. Quantenphysik ist im anderen Thread.
Intelligenz hat nicht immer was mit formaler Bildung zu tun.

keko# 25.06.2016 15:15

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1232886)
Grob geschätzt halte ich 60 % der Stimmberechtigten für unfähig und unwillig, sich soweit in die Sache einzuarbeiten, wie es die verantwortungsvolle Meinungsbildung jedes Einzelnen erfordert hätte. Das ist ja auch der einzige Grund, warum Populisten die direkte Demokratie mögen.

Mal wieder ein guter Beitrag von dir!
Mit 60% bin ich einverstanden. Tendenz steigend durch steigende Berieselung übers Internet und Doof-TV. Wie so oft, sind uns die Amis wohl nur einen Schritt voraus, siehe Trump.

schoppenhauer 25.06.2016 15:16

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1232900)
Als Schweizer, der in DE seit dem Studium lebt, sehe ich das grundsätzlich anders. Die Schweizer haben in der direkten Demokratie allerdings fast 200 Jahre Erfahrungen gesammelt, mit dem Föderalismus und einer sog. Konkordanzdemokratie.

Gerade dieses vermeintliche Vorbild Schweiz ist problematisch. Ich bin im Sept. 2012, da war gerade eine wichtige Volksentscheidungen in der Schweiz, dort über die Dörfer gefahren. Das war erstaunlich, welche breit angelegte Informations- und Diskussionskultur selbst in der kleinsten Gemeinde gepflegt wurde. So zumindest mein Eindruck. Hab ich diese Tradition nicht, dient ein Volksentscheid nur den Lauten mit simplen Antworten auf schwierige Fragen.

Der durchschnittliche Wähler ist blöd und wird immer älter, insbesondere Letzteres ist zukünftig die zentrale Bedrohung unserer Demokratie.


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