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Bei den Herren finde ich die Wahl aufgrund der bisherigen Leistungen durchaus begründet.
Bei den Damen wurden halt die stärksten Schwimmerinnen nominiert, wobei es sicher auch für die junge Lindemann eine Chance sein soll um Erfahrungen zu sammeln. |
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Ich halte es für richtig, dass man alle 5 Plätze besetzt, selbst wenn nur ein Athlet die Norm erfüllt hat (habe das hier in diesem Thread auch glaube ich schon vorhergesagt) und kann auch die gegebene Begründung nachvollziehen. Auch die Nominierung von Knapp ist nachvollziehbar, weil sie von den in Frage kommenden Athleten die stärkste Radfahrerin ist und daher Haug am besten (zumindest in den Flachstücken der Radstrecke, die es in Rio auch gibt, helfen kann). Würde ich allerdings Rebecca Robisch heißen, die in der Weltrangliste beste Deutsche auf Rang 15 ist, wäre ich vermutlich maßlos enttäuscht bzw. wütend über die Nichtnominierung. Das Argument, das bei den Herren angeführt wird (diejenigen Athleten wurden nominiert, die am meisten dazu beigetragen haben, dass die DTU überhaupt zwei Startplätze für Rio hat), würde bei Robisch noch viel mehr gelten, die zweifellos am meisten dazu beigetragen hat, dass Deutschland überhaupt drei Startplätze bei den Frauen hat. Aber wie bereits gesagt, eine Entscheidung zu fällen, die allen Interessen gerecht wird, war bei der gegebenen Ausgangslage ein Ding der Unmöglichkeit und die minimale Medaillenchance von Haug durch eine teamtaktische Nominierung zu unterstützen ist schon richtig. Die Briten machen es bei den Männern genauso mit dem dritten Starter ebenso wie die USA bei den Frauen. |
Mich wundert es, dass überhaupt 5 Personen nominiert wurden. Vor zwei Wochen klang der Vizepräsident Leistungssport noch ganz anders in einem persönlichen Gespräch...
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Aber Triathlon (auch der Olympische) ist im ureigensten Sinne doch immernoch ein Individualsport. Den Titel, bzw die Medallie, gewinnt EIN Sportler und nicht das Team Deutschland. Wenn man in der Weltrangliste zur Nominierungszeit der/ die Beste ist, hat man es verdient am größten Wettkampf teilzunehmen, alles andere ist scheiße und würde mich verdammt wütend machen, wenn mir der Verband durch Politik die wahrscheinlich einmalige Chance auf eine Olympiateilnahme nehmen würde. |
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In Rio '15 hatte Robisch nach dem Radfahren bereits über zwei Minuten Rückstand auf die Spitze (inkl. Haug) und wurde letztlich Dreißigste, in Abu D'habi wurde sie dreiundvierzigste. Sie war zwar als Dreizehntste beste Deutsche in der WM-Serie 2015 genauso wie mit Platz zwölf in Yokohama - aber knapp daneben ist leider auch vorbei. Soweit ich mich erinnern kann, gibt es die Diskussion wer warum nominiert wird jedes Jahr. 2000 in Sydney hatte der spätere Bundestrainer Roland Knoll sogar vom Gericht sogar eine einstweilige Verfügung gegen die DTU zugesprochen bekommen, weil er die sportlichen Kriterien erfüllt hatte und nominiert hätte werden sollen - er wurde trotzdem nicht mitgenommen. |
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http://www.dtu-info.de/news/2016/201...is-urteil.html Robisch hat das Deutsche Sportschiedsgericht angerufen, was ja ihr gutes Recht ist, denn für sowas ist ja das Sportschiedsgericht da und die DTU hat jetzt zwei weitere Athletinnen (Robisch, Philippin) nominiert, so dass jetzt 5 Athletinnen dem DOSB vorgeschlagen sind für die nach wie vor nur drei DTU-Startplätze, die es im Frauen-Rennen in Rio gibt. Das macht dem DOSB die endgültige Nominierungsentscheidung auch nicht unbedingt einfacher. |
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Ich könnte das Urteil verstehen, wenn mehrere Frauen die zwischen DTU und DOSB vereinbarten Kriterien erfüllt hätten (was aber ja nicht der Fall ist). |
Pressemeldung
DTU: DOSB nominiert allein Triathletin Anne Haug für Olympia in Rio de Janeiro „Für ein gutes Ergebnis von Anne alles möglich machen“ Frankfurt, 12. Juli 2016 Am heutigen Dienstag fand in Frankfurt am Main die dritte und abschließende Nominierungsrunde für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 statt. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nominierte dabei aus dem Kader der Deutschen Triathlon Union als aktive Teilnehmerin nur Anne Haug (Saarbrücken). Haug hatte sich als einzige aus der Triathlon-Nationalmannschaft gemäß der offiziellen Nominierungskriterien der DTU ihren Olympiaplatz gesichert. „Die Entscheidung macht uns als Dachverband natürlich traurig, da wir gehofft hatten, mit fünf Athleten nach Rio reisen zu können und die Mannschaftsgröße so ein verzerrtes Bild der Gesamtstärke von Triathlon-Deutschland abgibt“, sagte Reinhold Häußlein, DTU-Vizepräsident Leistungssport. „Immerhin hatten wir als eine von nur acht Nationen fünf Quotenplätze erkämpft. Aber letzten Endes hat die fehlende sportliche Qualifikation unserer Sportler mit Ausnahme Anne Haugs nun zu dieser Nominierung geführt. Jetzt gilt es, für ein gutes Ergebnis von Anne Haug alles möglich zu machen.“ |
Hab ich auch gerade gelesen, find ich eine ziemlich schlechte Entscheidung.
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Gutes Ergebnis? Ohne ein richtiges Team dahinter halte ich es für fast unmöglich.
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So kann man auch demotivieren. |
So etwas verstehe ich nicht. Das klärt man doch im Vorfeld, ob ein Vorschlag zur Nominierung durchgehen wird oder nicht. Jetzt sind die Sportler die Opfer. Wie ging es denn beim Marathon zu Ende? Da wurden die Normen doch auch knapp verfehlt.
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So schade ich das auch finde, aber nachdem Frau Robisch das Schiedsgericht angerufen hatte, konnte der DOSB eigentlich gar nicht anders entscheiden.
Wie hätte er denn begründen können, dass andere Athleten fahren, die nicht die Kriterien erfüllt haben und andere, die von der DTU vorgeschlagen wurden nicht... Insofern war möglicherweise das Anrufen des Schiedsgerichts ein Schuss ins eigene Knie... HART, aber... nun ja... |
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Nimm Froome das Skye-Team bei der Tour weg und schau was passiert. |
Wie krank ist das denn?
5 Startplätze und wir nehmen wirklich nur eine Athletin mit!? Kein Starter bei den Männern? Glueckwunsch DOSB, um Wayne Gretzky zu zitieren: "You miss 100% of the shots you don't take." |
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Der DOSB hat in einer Dilemma Entscheidung den für ihn einfachen Weg gewählt. Wäre er der Erstnominierung gefolgt, wäre er bei den Nachnominierten unter Zugzwang gekommen - und umgekehrt. Insofern nachvollziehbar, dass der DOSB in der loose-loose-Position den formalen Weg entlang der Nominierungskriterien geht. In der Verantwortung sehe ich einerseits den Verband. Zum einen wegen der Nominierungskriterien an sich, zum anderen weil er die konfliktäre Erstnominierung offenbar nicht wirksam VORHER mit den Betroffenen geklärt hat. Andererseits ist erneut bewiesen, dass die Verfolgung von Einzelinteressen ein Gesamtoptimum verhindern kann. Durch die "egoistische" Intervention von Robisch, auch wenn sie individuell nachvollziehbar ist, ist ein kollektiv besseres Ergebnis (Haug mit Teamoptionen und Besetzung der verdienten Slots) verhindert worden. Sehr schade für alle Beteiligten. |
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Da die Normen vom Fachverband festgelegt werden, hätte die DTU natürlich durchaus andere Normen vorgeben können. Gregor Buchholz bereitet sich gerade im Höhentraining auf Olympia vor (ebenso wie Steffen Justus) und Buchholz ist in derselben Trainingsgruppe wie Robisch. Der erfährt jetzt, dass seine eingeplante Olympiateilnahme aufgrund einer Beschwerde von Robisch, die natürlich eine ganz andere Intention hatte, gescheitert ist... Saublöde Situation für alle Beteiligten und ein verheerendes Signal für den ambitionierten DTU-Nachwuchs. Die verschiedenen Deutschen, die in den vergangenen Jahren den Verband gewechselt haben wie z.B. Thomas Springer (Österreich), Jonas Schomburg (Türkei), Stefan Zachäus (Luxemburg) dürfen für ihr jeweiliges Gastland in Rio starten, obwohl sie allesamt schlechter von der Weltranglistenposition her sind als die besten DTU-Athleten und letztere müssen zu Hause bleiben. |
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Doppelt bitter dann. :( |
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Damit hat die DTU keine Chance, die Zielvereinbarung mit dem DOSB zu erreichen, damit sinken die (nicht unerheblichen) Fördergelder vom Innenministerium auf ein Minimum mit der Konsequenz, dass Trainerstab usw. nicht mehr finanzierbar sind, der Kader verkleinert werden muss, die Zahl der Leistungsempfänger von der Sporthilfe sinkt. Dazu die Öffentlichkeitswirkung - mit katastrophalen Auswirkungen auf potentielle Sponsoren und Werbepartner. |
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Sportschiedsgericht-Richterin Claudia Wisser begründete ihr Urteil: „teamtaktische Anweisungen und deren Umsetzung im olympischen Wettkampf widersprechen dem olympischen Grundsatz“ und folgte damit der Klagebegründung von Robischs Anwalt Michael Lehner, eine Nominierung müsse auf objektive sportliche Kriterien zurückzuführen sein. http://www.saarbruecker-zeitung.de/s...rt2820,6195667 Claudia Wisser war übrigens von Juni '09 bis November '10 selbst DTU-Präsidentin gewesen und ist bis dahin für Griesheim in der Triathlon-Bundesliga gestartet, „teamtaktische Anweisungen und deren Umsetzung“ im Triathlon-Wettkampf über die olympische Distanz sind ihr also sicher nicht fremd. |
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So weit ich weiß, ist der Team Triathlon noch nicht olympisch Staffeln beim Schwimmen dagegen sind es. Deshalb wurde das Schwimmerteam aufgestockt, um die Staffeln voll zu bekommen. Die Teilnehmer haben auch noch Glück, denn jeder Staffelschwimmer MUSS einen Einzelstart vorweisen. Also dürfen alle Schwimmer starten. |
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Offiziell ist der olympische Triathlon aber kein Team Wettkampf, wie z.B. eine Staffel ;) . Jeder der Deutschen Athleten hätte sich eben auch für die Spiele qualifizieren müssen. Wie wäre denn da die Team-Order? Jeder darf mal bei den einzelnen Rennen? PS.: Ich hätte es niemandem mehr gegönnt als einer Laura Lindemann. |
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Die meisten Länder starten mit einer Teamorder und eine Medaille hängt evtl. von einem Helfer ab. Ich kann nicht verstehen, dass Du befürwortest, dass jetzt nur eine Person aus Deutschland in Rio beim OS-Triathlon teilnehmen kann. |
Der erfolgreiche Trainer Joel Filliol hat den Entscheid auf Twitter auch ziemlich kritisiert.
https://twitter.com/joelfilliol?lang=de Wenn man sich schon fünf Plätze erkämpft hat sollte man diese meiner Meinung nach auch füllen. Und sei es mit jungen Athleten, die vielleicht noch chancenlos sind, denen aber die Zukunft gehört und wertvolle Erfahrungen sammeln können. (Phelps kam von der ersten Olympiade auch ohne Medaille zurück) Die Nichtnomination spricht für mich gerade gegen den olympischen Geist. |
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Mit der reduzierten Anzahl an Athleten sinkt auch die die Zahl der Betreuer. Betreuer, die sich auch um die mentale Seite kümmern können - man erinnere sich an Annes Auftritt bei der WM 2013 in London, wo sie als Favoritin auf den ersten WM-Sieg einer deutschen Athletin antrat und ihre Nerven blank lagen, sie abgeschlagen als letzte aus dem Wasser stieg. Das DIS-Urteil von Claudia Wisser geht für mich sachlich an der Realität vorbei (und ich gehe davon aus, auch an ihrer eigenen Erfahrung). Und ich sehe es als Katastrophe für Triathlon-Deutschland: je erfolgreicher eine Sportart bei Olympia, desto höher die Fördermittel und die Möglichkeiten, die Top-Athleten zu fördern. Nicht vergessen: Jan Frodeno, Andreas Raelert wären ohne diese Förderung heute nicht da, wo sie jetzt sind, auch Sebi Kienle durchlief die Kaderstrukturen, wurde vor zehn Jahren Deutscher Meister U23 und kommt so in den Genuß eines Studiums exklusiv für Kaderathleten. |
Guter Kommentar: http://www.tritime-magazin.de/2016/0...rungsdesaster/
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Das Kind war doch schon in den Brunnen gefallen, als man die Zielvereinbarung zur Nominierung formuliert hat. Hier hätte man sich taktisch klüger eine entsprechende Hintertür aufhalten müssen nach dem Motto: Sollten die zur Verfügung stehenden Plätze nicht aufgrund von erreichten Platzierungen in den entsprechenden Rennen ausgeschöpft werden, werden Athleten zur Nominierung vorgeschlagen, die aufgrund ihrer sportspezifischen Stärken in der Lage sind, die ordentlich qualifizierten Athleten im Hinblick auf das Erzielen eines bestmöglichen Ergebnisses zu unterstützen.
So hätte man genau begründen können, warum man einer schwimmschwachen Athletin schwimmstarke und radstarke Athleten zur Seite stellt und hätte Anforderungen einer Nominierung von anderen eben so begründet abweisen können. Grundsätzlich finde ich es unglaublich schade, wenn man zur Verfügung stehende Plätze für Sportler nicht ausschöpft. Dann soll man lieber ein paar Funktionäre zuhause lassen. Das ist nämlich der wirkliche Olympiatourismus. |
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Jonas Schomburg hätte nie eine Chance gehabt. Wie sein Vater schon ist er ein sehr guter Schwimmer. Aber wie sein Vater schon (34er Laufzeiten im Wettkampf) ist er ein sehr schwacher Läufer (wobei sein Vater noch schwächer war, aber das war eine andere Zeit). Der Wechsel zur Türkei war ja nur verbunden damit, bei Olympia zu starten. Er wird am Ende irgendetwas "unter ferner liefen". Was ihm das bringt? Eine Urkunde an der Wand. Toll. Toll. Toll. Jahrelang alle Leistungen eines Verbandes mitnehmen, nur profitieren, dann merken, dass man in Deutschland die Nummer 8 ist und dann zur Türkei wechseln? Und das alles, um am Start zu sein und eine völlig unbedeutende Platzieurng zu erreichen, die ungefähr 100 Leute interessiert? Oder 125? :cool: |
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Ich seh das auch so. Der DOSB konnte gar nicht anders. Dass in anderen Sportarten andere Kriterien gelten, macht die Sache nicht besser ... Die Versäumnisse sind Verbandsseitig. Eine solche kitzelige Entdcheidung muss wirksam so vorbereitet werden, dass eine Klage unwahrscheinlich ist. Und die Kriterien gehörten explizit an die Learnings aus dem London Rennen angepasst. Da ist höhere Professionalität und Fingerspitzengefühl gefragt. Auch das Trainerteam sehe ich ein bissl in der Verantwortung: Seit drei Jahren erzählen Sie uns, dass die super Trainingsleistungen bald entsprechende Resultate bringen und bald der Knoten platzen würde ... |
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Klar. |
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Sollten nicht genügend Athleten die Nominierungskriterien erfüllen, "erfolgt ein Nominierungsvorschlag an den DOSB durch das DTU-Präsidium, unter Einbeziehung der sportfachlichen Beratung durch den DTU-Leistungssportausschusses und unter Berücksichtigung der Saisonergebnisse bis zum 16.06.2016. [...] |
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So ist es die schlechteste Lösung von allen denkbaren geworden und der Kater ist groß. |
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